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  • Richtfest für „Typenhaus“ in Hellersdorf - DDR-Platte dient als Vorbild für neue Wohnungen in Berlin | rbb|24
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/11/richtfest-typenhaus-hellersdorf-wohnungsbau.html

    20.11.18 | 06:14 Uhr
    Die landeseigenen Wohnungsbau-Unternehmen sind angehalten zu bauen, bauen, bauen. Und sie tun es: Die „Stadt und Land“ hat gerade Richtfest bei ihrem neuen „Typenhaus“ in Hellersdorf gefeiert - das Vorbild sind DDR-Plattenbauten. Von Heike Schüler

    Zum bombastischen Klang von Richard Strauß’ „Also sprach Zarathustra“ hebt sich der Richtkranz am Rohbau in die Höhe, beim Richtfest für das erste „Typenhaus“ der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land. Architekt Frank Arnold hat hier, in der Schkeuditzer Straße 28-36 in Hellersdorf, 165 Wohnungen entworfen. „Es geht - fast im Sinne des gründerzeitlichen Bauens - darum, dass man gute und bewährte Grundrisse zu Modulen zusammenfügt“, erklärt Arnold, „und relativ schnell in bestimmten städtebaulichen Situationen einsetzen kann.“

    So werden die Treppen, Balkons und Decken komplett vorgefertigt angeliefert, der Rest wird nach Standard gebaut. Eine vier Zimmer-Wohnung im Typenhaus hat 82 Quadratmeter. Küche und Bad liegen Wand an Wand, um nicht unnötig Platz für Leitungsschächte zu verschwenden. „Das werden sehr, sehr gute Wohnungen werden“, meint Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke).

    Kein Haus soll aussehen wie das andere

    Es gibt Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Einheiten, die übereinander liegen, haben den gleichen Grundriss. Das erinnert an die DDR-Platte, die Wohnungsbauserie WBS 70. Frank Arnold, der sein Büro im Westberliner Schöneberg hat, kennt sie gut: Die „Ost-Platte“ markiert den Beginn seiner beruflichen Laufbahn. „Unser erstes Projekt war die Sanierung einer großen WBS70“, erzählt er. „Wir haben uns - durchaus mit Hochachtung - die sehr klugen Grundrisse angeschaut“, erinnert sich der Architekt. Mit ganz kleinen Flächen sei gutes Wohnen ermöglicht worden. „Wir konnten aus der DDR-Platte etwas lernen - klar.“

    Schall- und Wärmedämmung des Typenhauses sind auf dem Stand von heute. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land plant etwa 1.500 Wohnungen in diesem Stil. Trotzdem soll kein Haus aussehen wie das andere: Architekten wie Frank Arnold geben dem Standard das Besondere. „Wir haben ein selbstbewusstes, dunkles Haus mit weißen Fensterbändern geplant, durchaus in Kontrast zur Umgebung.“ Außerdem seien die Grundrisse optimiert, um zum Beispiel in einer Ein-Zimmer-Wohnung vielleicht doch noch eine Schlafnische unterzukriegen, sagt Arnold.
    165 Wohnungen entstehen so in Hellersdorf, die Hälfte mit einer Netto-Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter, die anderen für unter zehn Euro.
    Beitrag von Heike Schüler

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