• Les « effondrés anonymes » ? S’associer autour d’un constat de dépassement des limites planétaires

    Cyprien Tasset, La Pensée écologique , vol. 3, n°1, 2019.

    https://lapenseeecologique.com/les-effondres-anonymes-sassocier-autour-dun-constat-de-depasseme

    Résumé :

    Depuis quelques années, un catastrophisme renouvelé, centré sur la notion d’« effondrement », gagne du terrain parmi les discours consacrés à la question écologique. En nous appuyant essentiellement sur le volet numérique d’une enquête en cours sur les formes collectives hésitantes qui se constituent autour de la conviction catastrophiste, nous nuancerons les inquiétudes sur son caractère dépolitisant, en montrant qu’elle pousse à chercher des appuis collectifs pour surmonter l’impuissance et l’isolement, et pour soutenir des parcours d’autodidaxie astreignants.

    http://griom.lautre.net/nfec/Tasset-2019-Les-effondres-anonymes.pdf

    #collapsologie, #effondrement, #Pablo_Servigne, #catastrophisme, et j’en oublie certainement...

  • • Comprendre la ségrégation urbaine dans sa dynamique

    Le Groupe des dynamiques humaines du Media Lab du MIT vient de publier une carte interactive des inégalités pour la ville de Boston, premier volet d’un Atlas des inégalités qui vise à cartographier la réalité des inégalités des plus grandes villes américaines. Cette cartographie utilise des données provenant de téléphones mobiles à partir desquels les chercheurs ont inféré les revenus des utilisateurs afin de créer une mesure de l’inégalité sociale des lieux que les habitants de Boston fréquentent. L’idée des chercheurs était surtout de regarder au quotidien où s’accomplit la ségrégation et où s’accomplit la mixité sociale. Quels sont les endroits qui brassent les publics selon leurs revenus, quels sont ceux qui les séparent ?

    http://www.internetactu.net/a-lire-ailleurs/comprendre-la-segregation-urbaine


    #map #carte #sociologie #ville

  • Le sociologue Joseph Tonda décrypte la domination des écrans sur les populations
    https://www.youtube.com/watch?v=zH3PkCozmkA


    JT propose la très intéressante idée que Farenheit 451 de Ray Bradbury décrit la colonisation actuelle de l’Afrique par les écrans. Les écrans transmettent une fausse idée de la réalité (europénne et étatsunienne) qui est pourtant préférée par les récepteurs à l’Europe des luttes sociales et de l’appauvrissement que nous connaissons.

    Joseph Tonda décrypte la domination des écrans sur les populations en Afrique. Nicki Minaj, télévision, tablettes, téléphones portables, cinéma, le sociologue gabonais analyse la massification des écrans.

    Nous avons déjà observé le même phénomène en Allemagne quand les émissions de télévison et leur message d’une vie luxueuse ont convaincu beaucop d’Allemands de l’Est de participer aux manifestations contre l’État parce que eux aussi pensaient avoir droit au même luxe imaginaire que leurs « compatriotes » à l’Ouest.

    C’est la véritable signification du slogan Wir sind ein Volk (nous somme un seul peuple) qui lors des manifestations en Saxe a vite remplacé le slogan de l’opposition contre l’usurpation du pouvoir par le parti SED et pour la démocratisation de la société Wir sind das Volk (nous sommes le peuple).

    Cette page d’histoire contribue à l’explication de la montée de l’extrême droite en Allemagne de l’Est : Les propagandistes professionnels de droite n’avaient qu’à reprendre les idées résultant de la dissonance cognitve générale et y ajouter quelques préjugés soigneusement cultivés depuis.

    Malheureusement les choses sont aussi simples que cela. Le pouvoir en place domine les médias qui sculptent l’image du monde dans la tête des spectateurs innocents. En Allemagne la méthode du reigne par l’image a été couronnée d’un succès total alors qu’en Afrique les résultats sont contradictoires.

    Essay über Afrikanische Perspektiven : Herr Fernsehen lügt nicht - taz.de
    http://taz.de/Essay-ueber-Afrikanische-Perspektiven/!5583276

    In Zentralafrika prägen vor allem utopische Bilder von Luxus die Idee von Europa, sagt der Soziologe Joseph Tonda.

    Foto: dandyhaft gekleideter Mann läuft auf einer unbefestigten Straße in Kinshasa bestaunt von Kindern und einer Frau; Chanel-Ohrringe und Paraplü: Ein „Sapeur“ in Kinshasa, Republik Kongo

    Wer verstehen will, wie Menschen in Afrika die Bilder aus Europa auf ihren Smartphones betrachten, muss die historischen, soziologischen und anthropologischen Gegebenheiten berücksichtigen, die das Leben dieser Menschen bestimmen. Das gilt vor allem für Zentralafrika, also Kongo und Gabun, aber man kann auch Kamerun, die Zentralafrikanische Republik und die Demokratische Republik Kongo dazuzählen.

    Träume, Visionen und Vorstellungen, verbunden mit den typischen Wünschen, Sorgen und Ängsten angesichts der Unsicherheit und Gewalt, die sie im Alltag erleben, sind wichtige Faktoren, an denen sich der Umgang der Afrikaner mit der Wirklichkeit und daher auch mit ihren Bildschirmen, vor allem denen des Smartphones, orientiert.

    Von daher ist das geträumte, fantasierte oder imaginäre Europa viel entscheidender als das reale Europa mit den Gelbwesten in Frankreich, den Protesten gegen den Klimawandel und dem immer wieder ausbrechenden Rassismus, wie etwa im aktuellen Shitstorm gegen die neue französische Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye.

    Die historische Dimension dieser Entwicklung gründet in den Bildern Europas, die während der Kolonialisierung durch Pariser Modemagazine in Afrika verbreitet wurden. Diese Bilder erhielten eine anthropologische Dimension, wenn sie etwa zum Bestandteil prophetischer Kulte der Kolonialzeit wurden.

    Die innere Mattscheibe

    Ich habe selbst erforscht, wie Anfang der 1950er Jahre ein prophetischer Kult gegen Hexerei entstand, der solche Bilder aus französischen Modezeitschriften verwendete. Mit diesen Bildern schmückten die Menschen die Wände ihrer Häuser.

    Der Ursprungsmythos des neuen Kults, der bezeichnenderweise ­Made­moiselle hieß, erzählt von einer entscheidenden Episode im Kampf seines Propheten mit einem Heiler: Auf Befehl des Propheten verwandelten sich die Modefotos, die im Wohnzimmer des Wahrsagers hingen, in der Nacht in sprechende und lebende Personen, die gegen ihren Besitzer Partei für den Propheten ergriffen.

    Sie wollen vor allem die Bilder sehen, die ihre Identität bestätigen und ihren Wünschen schmeicheln

    Der Heiler hatte sich in den 1990er Jahren als Professor tituliert und war bei prominenten Politikern im Kongo sehr gefragt; wider Erwarten gab er sich dann einen neuen Namen: Fernsehen. Warum Fernsehen?

    Er erklärte mir, er habe bei seiner ersten Reise nach Libreville die Bilder auf der Mattscheibe gesehen und verstanden, dass seine Hellseherei genauso machtvoll war wie das Fernsehen: Ebenso gut sichtbar wie die im Fernsehen ausgestrahlten Bilder projizierte ihm auch seine eigene psychische Mattscheibe Bilder aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschen, die ihn wegen verschiedener Leiden aufsuchten. Er war ein menschlicher Fernseher, und heute wäre er wohl ein menschliches Smartphone.
    Ein mächtiger Heiler, der sich selbst belügt

    Im Jahre 1992 erkrankte der Heiler schwer und wurde dank seiner guten Beziehungen zur Behandlung nach Nizza gebracht, denn die Politiker brauchten seine Dienste, um den neuen politischen Kontext der „demokratischen Öffnung“, wie es damals hieß, richtig zu nutzen.
    Joseph Tonda, ein schwarzer Professor in den 60ern, spricht ins Mikrofon

    Ich traf ihn in einer Villa im Zentrum von Brazzaville, Kongo, im Juni 1992, um ihn nach seinen Erlebnissen in Frankreich zu befragen. Ich wollte wissen, welches Bild er sich von Europa und insbesondere von Frankreich gemacht hatte.

    Ich war überrascht, dass der Mann, der sich immer noch Fernsehen nannte, Bilder aus französischen Zeitschriften mitgebracht hatte, und er zeigte mir darauf Menschen, die er als seine französischen Kollegen bezeichnete. Das stimmte gar nicht, denn es handelte sich um Fotos französischer Bauern.

    Er, der mächtige Heiler, den ich schon so lange kannte und der mich ebenfalls kannte, „vergaß“, dass ich in Frankreich studiert hatte, relativ häufig dorthin fuhr und dass ich lesen und schreiben konnte.
    Sie wollen das sehen, was ihre Träume stützt

    Kurzum, unsere Begegnung verlief so, als hindere ihn der Fernsehbildschirm, der er ja sein wollte, daran, mich so zu sehen, wie ich wirklich war: ein Dozent und Wissenschaftler, der seine „Lüge“ erkennen konnte. In Wahrheit belog Fernsehen sich selbst, und seine Lüge war nicht vorsätzlich. Er war das Produkt jener imaginären Mattscheibe, der Projektionsfläche seiner beruflichen und persönlichen Identität, und sie hinderte ihn daran, mich als den zu sehen, der ich war.

    Genau dieselbe Projektionsfläche spannt sich jetzt zwischen den Afrikanern und den Bildern Europas auf ihren Smartphones auf.

    In der Tat muss man – diesmal auf soziologischer Ebene – die Dimension dieser „Lüge“, des unfreiwilligen Selbstbetrugs, berücksichtigen, wenn man sich anschaut, wie die Menschen in Zentralafrika mit den Bildern Europas auf ihren Smart­phones umgehen.

    Sie wollen das sehen und festhalten, was ihren Träumen, ihren Wünschen und Phantasmen entspricht, und das bedeutet, dass nicht alle Bilder, die sie empfangen, gleich wichtig sind. Sie wollen vor allem die Bilder sehen, die ihre Identität bestätigen, ihren Wünschen schmeicheln und ihre Träume stützen, und sie blenden diejenigen aus, die sich diesen Träumen und Wünschen entgegenstellen.

    Konkrete Probleme, fernab von Minderheitenrechten

    Ich habe schon von den Gelbwesten in Frankreich gesprochen, aber ich könnte auch von den Veganern sprechen, die gegen Fleischkonsum kämpfen, oder von Protesten gegen Homophobie. Solche Bilder Europas passen nicht zu den Zielen der Afrikaner, sie sind Darstellungen einer Welt, die nicht die Welt ist, die sich die Afrikaner wünschen.

    Die soziologische Dimension dieses Verhaltens erklärt sich durch die realen Sorgen der Menschen im Alltag: Arbeitslosigkeit, grundlegende Probleme wie der Mangel an Wasser, Strom und Lebensmitteln, dazu die Schwierigkeiten, Stipendien für die Schulbildung ihrer Kinder zu bekommen, oder eine gute Gesundheitsversorgung, Wohnung und Mobilität.

    Es geht also um konkrete Probleme im Alltag, die zwar nach imaginären Motiven interpretiert werden (als Angriffe von Hexen aus der Familie oder dem Staat), sich aber von den in ihren Augen abstrakten Problemen der Europäer unterscheiden, wie Frauenrechte, Frauenfeindlichkeit oder Homosexualität.

    Diese historischen, anthropologischen und soziologischen Gegebenheiten erklären die maßgebliche Rolle, die das Imaginäre beim Umgang der Afrikaner mit den Bildern Europas auf ihren Smart­phones spielt. So kann man nachvollziehen, dass ihre Traumwelt eher die Welt der Videoclips afrikanischer oder Afromusiker ist: schöne Häuser, Luxusautos, schwarze oder weiße Frauen mit einer Traumfigur nach ihren Maßstäben.
    Gegen den Leidensort Afrika

    Die Welt, nach der sie streben, ist also die Welt der sogenannten schwarzen Musik (Black Music). Eine weiße Welt, erfunden von schwarzen Künstlern, die sie den Afrikanern verkaufen. Eine Welt des Luxus, verkörpert von den „Sapeurs“, den Dandys der Société des Ambianceurs et des personnes élégantes („Gesellschaft für Unterhalter und elegante Menschen“), einer Subkultur, die auch als „Sapelogie“ bekannt ist.

    Diese Welt der afrikanischen Utopie wird in Szene gesetzt von Stars der schwarzen Musik, die in Europa leben, und gegen die Afrodystopie, den Leidensort Afrika, aufgeboten. Der Erfolg dieser Stars wird über die Bildschirme der Smartphones inszeniert und verbreitet. Zwischen die afrodystopische Realität in Afrika und die europäische Realität der Nachrichtenbilder schiebt sich das Imaginäre des Luxus, die Welt der Utopie.

    Doch genau diese Welt betrachten Globalisierungskritiker und Umweltaktivisten in Europa als „Alte Welt“. Mit anderen Worten, die Bilder Europas, die Afrikaner zum Träumen bringen, sind Bilder des alten, romantischen und kapitalistischen Europas.

    Kein Beweis für ihren Tod

    Aus diesem Grund sind Bilder von ertrinkenden Flüchtlingen oder versklavten Schwarzafrikanern in Libyen kontraproduktiv. Denn die jungen Leute, die wir befragt haben, machen eine einfache Rechnung auf: Nicht alle sterben im Mittelmeer; es gibt keinen Beweis dafür, dass sie sterben, denn ihre Brüder und Schwestern, die bereits den Weg nach Europa angetreten haben, senden ihnen Fotos und Geld, sie sind nicht tot.

    Außerdem steht zwischen Leben und Tod ihrer Meinung nach Gott – mit anderen Worten, die übermächtige, allumfassende Gestalt des Imaginären; die grundlegende Projektionsfläche zwischen der Realität und dem Einzelnen.

    Aus dem Französischen von Sabine Jainski

    #Afrique #migration #sociologie #médias

  • Philosophie, science sociale et démocratie - Christophe Pébarthe
    https://www.youtube.com/watch?v=LRzZo3d0xfo

    La France se caractérise encore aujourd’hui par la place accordée à la philosophie dans l’enseignement, celle-ci couronnant le parcours de l’élève en terminale. Cette place, mise à mal par les réformes en cours, tranche avec celle reconnue aux sciences qui étudient le monde social, en particulier la sociologie. L’enseignement des « sciences économiques et sociales » est en effet contesté dans son principe même depuis des décennies. Cette différence amène à interroger la philosophie comme garante du système actuel et non plus comme le lieu par excellence de la pensée critique.

    Précédemment :

    Démocratie et vérité
    https://seenthis.net/messages/751630

    Démocratie et libéralisme
    https://seenthis.net/messages/758673

    #démocratie #philosophie #sciences_sociales #sociologie #politique #Bordeaux #UPB #université_populaire

  • Les logiques algorithmiques de la #rencontre en ligne sont moins sophistiquées que les logiques sociales
    http://www.internetactu.net/2019/03/28/les-logiques-algorithmiques-de-la-rencontre-sont-moins-sophistiquees-q

    Sociologue à l’Institut national d’études démographiques (Ined), Marie Bergström vient de publier Les nouvelles lois de l’amour : sexualité, couple et rencontres au temps du numérique (La découverte, 2019). Un ouvrage dont le grand apport est d’analyser les transformations apportées par le numérique dans le domaine des relations amoureuses, sexuelles et (...)

    #Articles #Interviews #Recherches #sociologie

  • Références susceptibles de vous intéressez si vous vous intéressez aux questions de #sociologie et/ou #bande_dessinée.

    1. Les documents académiques traitant de la bande dessinée (comme objet de recherche) : La bande dessinée est-elle un art ? Quelle est son histoire ? Comment sa production est-elle organisée ? Nous apprend-elle quelque chose sur notre société ? Autant de questions déjà abordées par des chercheur-es curieux. Petit choix (non exhaustif) de cette littérature !
    2. Écrire les sciences sociales en BD : Si les chercheurs ont le droit de travailler sur la bande dessinée, pourquoi les auteurs de bande dessinée ne pourrait pas restituer des données/savoirs scientifiques ? Et pourquoi pas bosser ensemble ? Cette catégorie explore les différentes formes de collaborations entre chercheur-es et auteur-rices de BD.
    3. Inspirations du blog : la création de ce blog a été largement influencée par diverses publications. Qu’il s’agisse de vulgarisation ou de récit d’enquête, ces références ont chacune été des sources d’inspiration pour nous... alors autant les partager !
    4. Des bandes dessinées réflexives : La réflexivité, ce n’est pas qu’un exercice de chercheurs autistes/autocentrés... Les auteurs de bande dessinée nous livrent également des réflexions poussées sur leurs pratiques et métiers.

    http://socio-bd.blogspot.com/p/tu-veux-voir-ma.html
    #SHS #sciences_sociales #ressources_pédagogiques #BD

  • Erik Olin Wright : reconstruire le marxisme - La Vie des idées
    https://laviedesidees.fr/Erik-Olin-Wright-reconstruire-le-marxisme.html

    Je ne connaissais pas cet auteur, sociologue et politique... c’est passionnant.

    Disparu en janvier 2019, le sociologue américain Erik Olin Wright a consacré sa vie à échafauder les bases d’un avenir post-capitaliste de l’humanité en repensant les rapports de classes et leurs transformations, à l’aune d’un marxisme renouvelé par l’enquête empirique.

    Erik Olin Wright s’est éteint le 23 janvier 2019 à l’âge de 72 ans. Sociologue, il était surtout connu pour ses travaux sur les classes sociales qui avaient revivifié les débats théoriques et empiriques sur les structures de classe (en particulier son livre Classes publié en 1985), et conduit les sociologues américains à l’élire en 2012 à la présidence de l’Association américaine de sociologie. Mais il était aussi indéfectiblement attaché à l’espoir et au projet d’un avenir post-capitaliste de l’humanité, qu’il jugeait à la fois nécessaire, urgent et possible, ou pour reprendre ses mots à l’idée d’un socialisme démocratique [1].

    Depuis deux décennies, il avait ainsi contribué à remettre au premier plan, et au cœur de la théorie sociale et politique, la question des alternatives au capitalisme et des stratégies de transformation sociale. Son œuvre majeure sur la question est d’ailleurs le seul livre qui aura été traduit en français de son vivant [2], sous le titre Utopies réelles qui résume parfaitement sa démarche : trouver les voies d’un dépassement concret du capitalisme tout en se tenant fermement sur le terrain du possible, en rupture avec l’adaptation pseudo-réaliste au réel, mais aussi avec le repli consolateur sur les mirages néo-communautaires ou la fétichisation esthétisante de l’émeute [3], tous deux voués à laisser intact le monde tel qu’il est.

    #Erik_Olin_Wright #Sociologie #Marxisme #Classes_sociales

  • L’amour est-il l’opium du peuple ?
    https://www.franceculture.fr/emissions/linvite-des-matins/lamour-est-il-lopium-du-peuple


    Aujourd’hui, jour de la Saint Valentin, nous recevons #Eva_Illouz, sociologue spécialiste des #émotions, pour comprendre les soubassements sociaux du #sentiment_amoureux.

    Entendu que quelques bribes, ça avait l’air intéressant

    #amour #émotion #capitalisme #souffrance

  • Le rural et le populaire - La Vie des idées

    http://www.laviedesidees.fr/Le-rural-et-le-populaire.html

    En 2005 Nicolas Renahy a montré que les changements socio-économiques des dernières décennies, loin de ne concerner que les zones urbaines, ont aussi bouleversé le monde rural, ses classes populaires et en particulier sa jeunesse ouvrière. Retour sur l’enquête et sur ses principaux résultats.

    #rural #urban_matter #marges #sociologie #périphérie

  • Rockefeller, Carnegie, and the SSRC’s Focus on Race in the 1920s and 1930s – Items
    https://items.ssrc.org/rockefeller-carnegie-and-the-ssrcs-focus-on-race-in-the-1920s-and-1930s

    Soon after its founding, the SSRC engaged the study of race and race relations in the United States with the support of its main funder, the Rockefeller philanthropies. However, by 1930, Rockefeller and the Council shifted focus, shuttering the four committees tasked with studying these issues. Here, Maribel Morey critically examines the early history of the SSRC’s approach to race in the 1920s and 1930s, focusing on its relationship with the shifting priorities of the philanthropies that supported it. This includes major projects of the era such as W. E. B. Du Bois’s ambitious Encyclopedia of the Negro and the massive research undertaking that launched Gunnar Myrdal’s An American Dilemma.

    #philanthrocapitalisme #recherche #sociologie #du_bois #web_du_bois

  • Les gilets jaunes sont-ils irrécupérables ? - YouTube
    https://www.youtube.com/watch?v=Q_EAxOYcS7E

    #stagirite #sociologie #giletsjaunes

    Dans cette vidéo j’essaye de monter qu’il y a une certaine indétermination dans cette révolte des Gilets jaunes : ce qui va se passer ne se laisse pas déduire de leurs choix électoraux, de leurs revendications, ou de la nature sociologique des participants. Mener une lutte transforme les croyances et les désirs de ceux qui la mènent.

    On ne peut donc pas se contenter de dire, par exemple, que les Gilets jaunes sont un mouvement d’extrême droite, au motif qu’une bonne partie d’entre eux ont pu voter pour l’extrême droite. Il faut avant tout comprendre ce mouvement comme un formidable effort que font les classes populaires pour exiger sécurité matérielle, dignité et reconnaissance, mais aussi pour accéder à une certaine autonomie politique, puisqu’elles ne font plus confiance aux structures traditionnelles pour les représenter. Cet effort passe par la reconquête de lieux communs, d’espaces de convivialité, d’où s’organisent la lutte politique et le blocage économique.

  • « Le mouvement des “gilets jaunes” n’est pas un rassemblement aux revendications hétéroclites », Jean-Yves Dormagen et Geoffrey Pion
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2018/12/27/le-mouvement-des-gilets-jaunes-n-est-pas-un-rassemblement-aux-revendications

    D’après une étude de terrain réalisée à Dieppe, les deux chercheurs Jean-Yves Dormagen et Geoffrey Pion estiment, dans une tribune au « Monde », qu’il existe un socle de #revendications sociales et politiques parmi les militants.

    Tribune. Dieppe (Seine-Maritime), 30 000 habitants, premier port pour la coquille Saint-Jacques en Normandie, se trouve être un bastion du mouvement des « #gilets_jaunes ». Un des tout premiers groupes Facebook appelant à la manifestation du 17 novembre y a été créé. Il comptait près de 16 000 membres à sa fermeture, le 25 novembre.
    Ici, le mouvement a été immédiatement d’une ampleur exceptionnelle : le 17 novembre, plus de 1 000 personnes garnissaient la dizaine de ronds-points bloqués à l’entrée de la ville (dont 405 sur le rond-point d’Auchan, selon un comptage policier) et sur les départementales en direction d’Abbeville, de Beauvais, de Rouen et de Fécamp. Nous avons voulu profiter d’une présence sur le terrain pour évaluer et mesurer dès le départ ce qui se passait sous nos yeux.

    Rapidement, les chiffres proposés par le ministère de l’intérieur nous ont paru bien faibles. On citait des chiffres concernant le nombre de manifestants relevés à une heure H. Mais contrairement à ce que nous observions directement au quotidien sur le terrain, rien ne rendait compte de l’important roulement des « gilets jaunes » sur les #ronds-points, ni de la solidarité active de la population envers le mouvement – en lui apportant bois, nourriture et encouragements – comme du soutien passif que manifestaient de très nombreux automobilistes en mettant leur gilet jaune sur le pare-brise.

    Etonnant soutien populaire
    Nous nous sommes alors donné les moyens de mesurer précisément ces différentes formes de soutien. Les 26 et 27 novembre par exemple, nous avons réalisé un comptage à partir de 900 véhicules passant sur le rond-point d’Intermarché à Rouxmesnil-Bouteilles : 44 % d’entre eux arboraient un gilet jaune. Un nouveau comptage portant sur 3 291 véhicules était réalisé dans une cinquantaine de quartiers dieppois et de villages alentour, les 2 et 3 décembre : 38 % des véhicules ont alors le gilet jaune sur le pare-brise.

    Cette #solidarité n’a pas cessé de s’afficher depuis, comme en attestent les 32 % de gilets jaunes toujours présents sur les pare-brises des véhicules dieppois le 19 décembre. Le succès des pétitions contre l’augmentation des taxes débuté le 26 novembre à Arques-la-Bataille apportait une autre confirmation de cet étonnant soutien #populaire. En moins d’une semaine, les autres ronds-points l’avaient reprise et près de 14 000 personnes l’avaient déjà signée.

    Nous avons mené une étude systématique de ces signatures, pour ne pas en rester à de simples impressions qui se révèlent parfois trompeuses. Il ressort de l’analyse spatiale des signataires que 22 % des Dieppois et 15 % des Dieppoises ont signé cette pétition. Ce soutien d’un niveau très inhabituel se révèle maximal chez les 18-39 ans (24 %) et décroît l’âge avançant.

    Face à la nécessité de se structurer, de trouver un mode démocratique de désignation de #messagers et de hiérarchisation des revendications, des « gilets jaunes » nous ont alors sollicités pour les aider à mettre en place une consultation citoyenne. Celle-ci est réalisée le 9 décembre par des questionnaires-papier sur les quatre ronds-points toujours occupés à Dieppe (Arques-la-Bataille, Leclerc Rouxmesnil-Bouteilles, Euro Channel Neuville-lès-Dieppe et Auchan Dieppe).

    Plusieurs dizaines de « gilets jaunes » proposent durant toute la journée aux automobilistes et aux piétons de remplir ce questionnaire, dans leur voiture ou dans les abris de fortune construits sur les ronds-points. Le succès, là encore, dépasse les attentes et face à la volonté de répondre de nombreuses personnes, des questionnaires devront être réimprimés tout au long de la journée.

    Un premier mouvement social pour 54 %
    Nous avons analysé ces questionnaires qui représentent un matériel de première main tout à fait inédit sur les « gilets jaunes » eux-mêmes. Nous nous concentrerons ici sur les 822 répondants (sur 1 549) qui déclarent avoir participé « au moins une fois » à un rassemblement sur un rond-point depuis le 17 novembre. Parmi ces 822 « gilets jaunes » « actifs », 58 % sont des hommes et 42 % des femmes. Les 25-54 ans en représentent 60 %, quand les très jeunes adultes (18-24 ans) comptent pour 10 % et les plus de 65 ans, 9 %. Les salariés forment le gros des « gilets jaunes » (61 %) suivis par les #retraités (16 %), les #travailleurs_indépendants (6 %) et les #chômeurs (6 %) [là encore, l’hybride "chômeur en activité à temps réduit" semble passer à la trappe, misère de la #sociologie, ndc] .

    Il s’agit de leur première participation à un mouvement social pour 54 % d’entre eux. Ce qui montre à quel point ce mouvement rassemble des citoyens peu habitués à l’#action_collective et souvent éloignés de la politique. Un noyau dur de quasiment 14 % de « gilets jaunes » est présent presque tous les jours, soutenus par plus de 40 % qui sont présents régulièrement. Les 46 % restant ont fait acte de présence au moins une fois.

    Le soutien au mouvement, la détermination à durer dans le temps, donc à s’organiser et à se trouver démocratiquement des porte-parole fait l’objet d’un puissant consensus. C’est là un point très important qui démontre que le mouvement des « gilets jaunes » n’est pas vécu par ses principaux protagonistes comme un simple mouvement revendicatif et ponctuel : 91 % des « gilets jaunes » souhaitent s’organiser en un mouvement structuré et durable et 80 % pensent même qu’ils doivent se doter de messagers/porte-parole démocratiquement élus pour les représenter.

    « Très mauvaise » opinion du gouvernement
    Contrairement à une idée reçue qui a beaucoup circulé, le mouvement des « gilets jaunes » n’est pas un rassemblement hétérogène réunissant des revendications hétéroclites. Bien au contraire, ce mouvement s’organise autour d’un socle de revendications sociales et politiques qui font la quasi-unanimité parmi les participants actifs. La consultation organisée à Dieppe et alentour le confirme. Treize revendications ont été soumises à l’avis des « gilets jaunes » dieppois pour mieux déterminer leurs priorités.

    Le rétablissement de l’ISF, la revalorisation du smic, l’annulation de l’augmentation du prix du carburant, l’augmentation des retraites, la baisse des impôts directs, l’augmentation des impôts pour les plus grosses entreprises, le maintien et le soutien des petits commerces locaux, la réforme des rémunérations des élus et l’interdiction des délocalisations d’entreprises sont plébiscitées par plus de 90 % des « gilets jaunes » comme « prioritaires » ou « très prioritaires ».

    Enfin, le rejet du gouvernement et du chef de l’Etat contribue lui aussi à cimenter le mouvement : 77 % des « gilets jaunes » dieppois ont une « très mauvaise » opinion du gouvernement et plus des deux tiers d’entre eux jugent comme « très prioritaire » la démission ou la destitution du président de la République. Ce qui confirme encore une fois combien ce mouvement mêle indissociablement dimension sociale et dimension politique. D’ailleurs aujourd’hui, c’est le « RIC » – le référendum d’initiative citoyenne – qui a remplacé la suppression des taxes sur le diesel comme revendication prioritaire des « gilets jaunes » présents sur les ronds-points.

    Cette monographie du mouvement des « gilets jaunes », dans une ville typique de la France périphérique, montre son ampleur à l’échelle locale, la profondeur du soutien populaire dont il bénéficie, son homogénéité, et surtout – ce qui est peut-être le plus important – sa volonté de se structurer et de durer au-delà des premières revendications conjoncturelles qui lui ont permis d’émerger.

  • Alors que l’arbitrage fournit à chacun (spectateur, entraineur...) l’occasion de ‘refaire le #match’, la #presse_sportive réserve souvent à l’#arbitre un traitement particulier… au nom de la justice et des #valeurs.

    https://sms.hypotheses.org/11590

    #rugby, #arbitre, #arbitrage, #presse, #journal, #journalisme, #sport, #sociologie, #sportif, #entraîneur, #spectateur, #justice, #valeurs, #valeur

  • « Le sentiment de pauvreté met en évidence une insécurité sociale durable et une vision dégradée de son avenir », Nicolas Duvoux, Propos recueillis par Anne Chemin
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2018/12/21/qui-se-sent-pauvre-en-france_5400777_3232.html

    « Le sentiment de pauvreté met en évidence une insécurité sociale durable et une vision dégradée de son avenir »
    Pour le sociologue Nicolas Duvoux, la pauvreté monétaire est un indicateur d’inégalité, alors que la pauvreté subjective, qui concerne environ 13 % de la population, est un indicateur d’insécurité.

    Nicolas Duvoux est professeur de sociologie à l’université Paris-VIII-Vincennes Saint-Denis, chercheur au Cresppa-LabToP. Il est l’auteur, avec Adrien Papuchon, de « Qui se sent pauvre en France ? Pauvreté subjective et insécurité sociale », un article de la Revue française de sociologie, 2018/4, p. 607-645

    Quelles sont les différentes définitions de la #pauvreté et que nous apprennent-elles ?

    La question de savoir qui sont les « pauvres » a été très débattue dans les sciences humaines et sociales. En France est considéré comme pauvre tout individu vivant dans un ménage dont le niveau de vie est inférieur à 60 % du niveau de vie médian : en 2016, cela représente 1 026 euros par mois pour une personne isolée, soit 14 % de la population. La pauvreté touche aujourd’hui de manière disproportionnée les enfants (19,8 %), les jeunes adultes (19,7 % des 18-29 ans) et les familles monoparentales (34,8 %). C’est un indicateur d’inégalité, qui mesure l’écart avec les revenus médians ou intermédiaires.

    Il y a aussi la pauvreté en conditions de vie – elle est en baisse du fait, notamment, de l’amélioration de la qualité des logements. Enfin, il y a le fait d’être « assisté » par la collectivité, c’est-à-dire de percevoir une aide sociale, notamment le revenu de solidarité active (#RSA). Inspirée par les analyses du sociologue allemand Georg Simmel, cette approche qui s’est déployée dans un ­contexte de développement du #chômage_de_masse met l’accent sur les formes institutionnelles de la pauvreté : l’intervention des pouvoirs publics assigne l’individu à l’identité de pauvre.

    Vous venez de publier, avec Adrien Papuchon, un article dans la « Revue française de sociologie » qui évoque la « #pauvreté_subjective ». Cette notion permet-elle de mieux comprendre le mouvement des « gilets jaunes » ?

    Tandis que la #pauvreté_monétaire relative indique la part des ­revenus qui sont éloignés des revenus intermédiaires ou médians, le sentiment de pauvreté, qui concerne environ 13 % de la population, met en évidence une #insécurité_sociale durable et une vision dégradée de son avenir. La pauvreté monétaire est un indicateur d’inégalité, alors que la pauvreté subjective est un indicateur d’insécurité. L’apport principal de cette mesure subjective de la pauvreté est de remettre en cause la vision la plus commune de la pauvreté qui, en se centrant sur les situations d’éloignement prolongé du marché du travail, néglige la forte proportion d’actifs parmi les personnes qui se jugent pauvres.

    Les données du baromètre d’opinion de la direction de la ­recherche, des études, de l’évaluation et des statistiques montrent qu’un tiers des personnes qui se sentent pauvres sont en emploi. La moitié d’entre elles sont des employés et ouvriers en emploi ou au chômage, centre de gravité des #classes_populaires. Des #retraités modestes et de petits #indépendants apparaissent aussi surreprésentés.

    Ces catégories modestes mais non pauvres, subalternes mais non démunies, sont aujourd’hui dans une situation de tension et mal protégées : leur sentiment de pauvreté est attaché à un pessimisme pour l’avenir. C’est sans doute une des explications de l’irruption de populations « invisibles » à l’occasion du mouvement des « #gilets_jaunes ».

    Que nous apprend la notion de « pauvreté subjective » sur la complexité du monde social ?

    Cette notion nous invite à utiliser la perception de soi et la ­#dimension_subjective d’un phénomène comme la pauvreté pour accéder aux structures qui déterminent la position des ­individus. Ainsi, notre propos n’est pas de compléter la mesure objective de la pauvreté par une mesure subjective, encore moins d’opposer les deux, mais de dépasser la dualité de l’objectif et du subjectif.

    La réflexion en termes de #classes_sociales a toujours fait la part à cette dualité (Marx parlait de classes « en soi » et « pour soi ») et un des paradoxes des sociétés contemporaines est précisément le désajustement entre une forte augmentation des #inégalités socio-économiques et une faible ­conscience de classe, y compris chez ceux qui la subissent.

    Dans ce contexte, il nous semble important de renouveler l’approche de la structure sociale en intégrant ces deux dimensions plutôt que de présupposer que la perception de soi est une illusion qui masque les déterminations sociales ou, au contraire, que la subjectivité donne un accès direct au monde social. Il faut travailler les chevauchements et les désajustements entre les dimensions : ainsi des hommes seuls se disent pauvres même quand ils ne le sont pas et, même pauvres au sens monétaire, sont préservés dans leur identité quand ils sont en couple. A rebours, les familles monoparentales sont à la fois pauvres objectivement et subjectivement. Le #temps joue un rôle majeur dans l’articulation de ces dimensions.

    #sociologie_des_sentiments #assistés #pauvres

    • « Gilets jaunes » : « La perspective d’une réunification d’un bloc populaire inquiète les politiques », Nicolas Duvoux, propos recueillis par Sylvia Zappi
      https://www.lemonde.fr/politique/article/2019/02/07/gilets-jaunes-la-perspective-d-une-reunification-d-un-bloc-populaire-inquiet

      Pour le sociologue Nicolas Duvoux, le mouvement de protestation a fait renaître une #conscience_de_classe parmi les couches populaires.

      Nicolas Duvoux est professeur de sociologie à l’université Paris-VIII. Il a codirigé, avec Cédric Lomba, l’ouvrage collectif Où va la France populaire ? (Presses universitaires de France, 120 p., 9,50 €), qui montre que la fragmentation du monde ouvrier est le principal facteur de son désarmement identitaire et politique.

      On ne parle plus aujourd’hui de classe ouvrière, mais de classes populaires. Pourquoi ?

      Parce que la réalité et la représentation sociales de ces groupes ont changé. Le monde ouvrier, depuis trente ans, a connu de très fortes évolutions avec l’accès à l’éducation, la tertiarisation des emplois et leur féminisation. L’image sociologique de ce monde-là au sortir de la seconde guerre mondiale était celle de l’ouvrier masculin qualifié de Billancourt. Il incarnait le groupe et lui donnait sa force.
      C’était un univers soudé autour d’une forte centralité professionnelle et d’un mouvement social et politique capable d’agréger l’ensemble, pourtant disparate, même pendant les « trente glorieuses ». Cette unité n’existe plus. Les classes populaires sont aujourd’hui constituées de groupes éclatés.

      Comment se définit alors ce monde populaire ?

      Par ce qui l’unifie encore, à savoir sa position #subalterne dans le monde socio-économique et la contrainte économique qu’il subit – celle des travailleurs qui ont des emplois d’exécutants et qui reçoivent des ordres. Ces modes de vie sont aussi un marqueur commun. Les classes populaires ont ainsi un attachement aux #sociabilités_locales et un fort sentiment d’appartenance au groupe, un sens du #collectif qu’on ne perd pas.
      Mais dans cet ensemble, des différenciations importantes sont apparues. On n’a pas la même vision du monde selon qu’on a un emploi stable ou #précaire, selon qu’on réside dans une commune reléguée ou incluse dans une métropole, selon qu’on habite dans un petit pavillon ou dans un grand ensemble en banlieue, si on est en couple avec deux salaires ou une mère célibataire, si l’on appartient à une minorité visible ou non, etc.
      Ce qu’il y a derrière cette appellation de classes populaires n’est donc pas un bloc homogène, mais un continuum qui va des strates les plus précaires – les #allocataires des minima sociaux – jusqu’aux frontières inférieures des classes moyennes – ouvriers et employés qualifiés.

      Comment ces écarts se traduisent-ils au quotidien ?

      Par de petites variations de revenu ou de position sociale qui finissent par faire de grandes différences. Ainsi, la gestion des budgets familiaux n’est pas la même. Quand on est parmi les catégories les plus modestes, on trouve des conduites d’adaptation à la #pauvreté. Certains, quand ils reçoivent leur salaire, mettent tout de suite de côté l’argent du loyer, réflexe qui assure au ménage qu’au moment des arbitrages à faire, ils ne seront pas réalisés sur un poste qui entraîne des dettes. D’autres ménages ayant des revenus presque identiques ne peuvent anticiper et vont se mettre dans le rouge.

      Cet éclatement a affaibli l’identité collective. Comment ?

      L’exigence d’#égalité, cette vision du monde social fondatrice dans la manière dont les catégories populaires se perçoivent elles-mêmes – l’opposition entre le « nous » qui souffrons, qui exécutons les ordres, qui subissons, versus « eux », les puissants, les dominants, les élites –, existe toujours.
      Mais cet ethos égalitaire a changé ces dernières années sous l’influence de ce que le sociologue Olivier Schwartz appelle la « conscience sociale triangulaire ». Les classes populaires s’identifient toujours comme un « nous », mais il y a désormais deux « eux » : ceux d’en haut, les #riches, et ceux d’en bas, les #assistés, ceux qu’on appelle les « cas soc » [cas sociaux]. Cette tension, qui est une nouveauté majeure, divise le groupe en opposant les catégories stabilisées, qui ont un emploi, et les plus paupérisés, qu’on stigmatise.

      Le mouvement des « gilets jaunes » a-t-il réduit cette fracture ?

      Le premier effet de cette mobilisation a été de faire réapparaître les classes populaires dans l’espace social. Le sentiment d’invisibilité, l’injustice, l’impression que les règles ne sont pas les mêmes pour tout le monde, ont formé un cocktail qui a été le moteur de cette explosion. On a vu que la revendication de dignité – « Pourquoi, en suivant les règles du jeu, on ne s’en sort pas ? » – a été très fortement portée sur les ronds-points et cette exigence constitue un facteur d’unité nouvelle.
      Ce mouvement a aussi fait réémerger la frontière principale entre le « eux » des élites et le « nous » du peuple. La stigmatisation des assistés ou des #immigrés s’est peu fait entendre sur les barrages, comme si la conscience de classe se réunifiait. La question est désormais de voir si les tensions internes entre les segments les plus stables et les assistés, apparues ces dernières années, vont reprendre le dessus ou si un bloc populaire unifié face aux élites va se reconstituer. La perspective de cette réunification peut inquiéter, et l’on comprend que les politiques cherchent à recréer des clivages au sein du monde populaire, comme l’a fait le président de la République en stigmatisant « ceux qui déconnent » en ouverture du grand débat national.

  • « Face aux “#gilets_jaunes”, l’action répressive est d’une ampleur considérable », #Fabien_Jobard, docteur es police, propos recueillis par Marc-Olivier Bherer
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2018/12/20/face-aux-gilets-jaunes-l-action-repressive-est-d-une-ampleur-considerable_54


    Un « gilet jaune » blessé secouru par d’autres manifestants, le 15 décembre, à Nantes. JEREMIE LUSSEAU / HANS LUCAS POUR "LE MONDE"

    Le sociologue Fabien Jobard note que le bilan, en termes de blessés, de ce mouvement social est sans précédent depuis Mai 68.
    Propos recueillis par Marc-Olivier Bherer

    Fabien Jobard est directeur de recherches au CNRS, au sein du Centre de recherches sociologiques sur le #droit et les institutions pénales (Cesdip). Il est également chercheur au Centre Marc-Bloch à Berlin. Il a coécrit, avec Jérémie Gauthier, #Police : questions sensibles (PUF, 108 pages, 9,50 euros), et, avec Jacques de Maillard, #Sociologie de la police. Politiques, organisations, réformes (Armand Colin, 2015).

    Les forces de l’ordre ont réalisé un nombre record d’interpellations préventives le 8 décembre, en amont des mobilisations des « gilets jaunes ». Près de 1 500 personnes ont été arrêtées en France. Que vous inspire ce chiffre ?

    A strictement parler, ces interpellations ne sont pas préventives : elles répriment une incrimination créée sous la présidence de Nicolas Sarkozy, qui consiste à se regrouper en vue de se préparer à commettre, par exemple, des dégradations. « En vue de la préparation » permet d’interpeller un très grand nombre de personnes dans un très large périmètre et, in fine, de les empêcher de manifester. Ce n’est pas la Préfecture de police, ce ne sont pas les policiers qui empêchent de manifester, mais bel et bien notre droit ordinaire, et c’est le signe d’une évolution marquante.

    Le droit n’exige plus des éléments matériels incontestables, comme une arme par destination [un objet qui, sans être une arme, peut être employé comme tel], pour empêcher des gens de prendre part à une manifestation, mais une simple intention déduite d’éléments incertains, mais suffisants pour placer en garde à vue durant le temps de la manifestation. Beaucoup de responsables aujourd’hui souhaiteraient réserver aux manifestants le même traitement qu’aux supporteurs de football : identifier ceux qui sont potentiellement violents dans un fichier et les assigner à résidence le jour de la manifestation.

    Mais on ne peut pas, car manifester est un #droit_fondamental (à la différence d’assister à un match de foot). Alors, l’incrimination qui permet d’interpeller sur un motif très large tout petit groupe proche du lieu de la #manifestation est un mécanisme de substitution, à coûts très élevés. Il est très coûteux car il est très consommateur de forces sur place et multiplie les occasions de face-à-face en amont de la manifestation. Près de 1 500 gardes à vue en une journée, c’est un record, bien au-delà de ce que l’on a vu à l’occasion de sommets internationaux tels que, dernièrement, le G20 de Hambourg, pourtant marqué par des destructions et, plus rarement, des pillages. Articulée à cette #justice très particulière, là aussi propre à la France, qu’est la comparution immédiate, l’action répressive est d’une ampleur considérable.

    Est-ce que le dispositif du 8 décembre, avec beaucoup de policiers mobiles, plus offensifs, s’il venait à faire référence, pourrait menacer la liberté de manifester ?

    Le déploiement de groupes très mobile de policiers est principalement dû à la nature du mouvement. Le mouvement des « gilets jaunes » n’est pas un mouvement encadré et il se revendique comme tel – c’est du reste sa force. Une manifestation consiste donc plus en l’agrégation de petits groupes d’affinité, « montés » ensemble à Paris, Bordeaux, Toulouse ou ailleurs, pour rejoindre un lieu de défilé incertain, indécis, mouvant. Quelques-uns de ces groupes voient l’acte protestataire dans le fait de manifester en un lieu symbolique fort, parfois interdit, comme, à Paris, les abords de l’Elysée ou les Champs-Elysées.

    Si les pouvoirs publics décident d’empêcher toute présence sur ces lieux, ils sont contraints de déployer autant de forces mobiles qu’il y a de groupes protestataires, avec énormément de forces statiques immobilisées par ailleurs aux points d’entrée des zones interdites. Dans la journée, aux petits groupes protestataires très vite radicalisés par le cours même de l’action (l’accueil sur les lieux par les gaz lacrymogènes, par exemple) viennent se greffer des groupes qui, eux, font de la casse ou de l’affrontement avec les policiers des modes d’expression politique, puis des groupes opportunistes de pilleurs. Dans cette configuration, le maintien de l’ordre se délite en une somme confuse de courses-poursuites visant l’interpellation en flagrant délit [ben voyons, une sociologie sans terrain, sans même scruter quelques images !, on lira pas une fois le terme offensif à propos des actes de la police "étudiée", ndc] .

    Quel bilan tirez-vous de l’action de la police ?

    En #maintien_de_l’ordre, c’est le donneur d’ordres qui est en première ligne, c’est-à-dire le politique. C’est, j’insiste, la spécificité de ce métier, alors que les autres métiers policiers (sécurité publique et même police judiciaire) donnent une bien plus large marge de manœuvre aux policiers et à leur encadrement. Du reste, le #gouvernement ne s’est pas privé de faire savoir qu’il était aux commandes, à grand renfort de présence télévisuelle en salle de commandement. Une telle immixtion du politique dans la conduite des forces policières est, il faut le noter, une particularité française.

    Dans le cas d’espèce, les interventions policières ont entraîné en maintes occasions des dommages considérables : mains arrachées par les grenades, défigurations ou énucléations par des tirs de balles de défense, décès à Marseille : le bilan dépasse tout ce que l’on a pu connaître en métropole depuis Mai 68, lorsque le niveau de violence et l’armement des manifestants étaient autrement plus élevés, et le niveau de protection des policiers, au regard de ce qu’il est aujourd’hui, tout simplement ridicule.

    Encore une fois, on est en maintien de l’ordre et ce sont moins les policiers qui sont en cause ici que l’#armement dont ils disposent et les ordres qu’on leur donne. On ne trouve pas en Europe, en tout cas ni en Allemagne ni en Grande-Bretagne, d’équipements tels que les #grenades explosives et les lanceurs de balles de défense [#LBD40], qui sont des armes qui mutilent ou provoquent des #blessures_irréversibles. Engager ces armes face à des protestataires inexpérimentés, qui, pour beaucoup (on l’a vu lors des audiences de comparution immédiate), se trouvaient pour la première fois à Paris, amène une dynamique de radicalisation qui entraîne les deux camps dans une escalade très dangereuse : les uns sont convaincus qu’ils répondent à une violence excessive, donc illégitime, et les policiers, se voyant agressés, usent de tous les moyens à leur disposition.

    Seule l’arme à feu est restée inemployée, du fait de l’expérience des policiers français en matière de maintien de l’ordre. Lors du sommet de Göteborg en 2001, les policiers dépassés avaient fait usage de l’arme à feu ; et au sommet de Gênes, la même année, les policiers, chauffés à blanc, avaient pour les uns tué, pour les autres torturé.

    Que signifie à vos yeux la présence de la brigade de recherche et d’intervention (BRI) lors des manifestations des « gilets jaunes » ?

    La présence de la BRI ne doit pas être surinterprétée. Elle est liée au fait qu’absolument toutes les forces disponibles ont, à Paris, été mobilisées. Cela va des sections sportives aux policiers de la brigade d’assistance aux sans-abri, en passant par les brigades équestres ou motocyclistes. C’est la conséquence de la recherche à tout prix de l’interpellation et, de ce point de vue, le politique a fait le choix de prendre des risques élevés de dérapage, d’autant plus élevés que le #Flash-Ball relève de l’équipement individuel de la plupart de ces forces d’appoint. Le tir de balles de défense contre les personnes a ainsi été au centre du dispositif, et c’est l’un des faits majeurs de ces week-ends successifs.

    Il signale, je pense, une tolérance sociale établie à l’usage de la force par la police, quand bien même un tribunal administratif estimait en 2015 que ces armes « comportent des risques exceptionnels ». En 1986, François Rigal, étudiant, perdit un œil à la suite d’un tir de grenade lacrymogène et cet événement entraîna une émotion très forte et de longues discussions, y compris parlementaires, autour des tirs tendus.

    Depuis la fin des années 1990, les tirs de balles de caoutchouc, dont le diamètre est inférieur à ce qu’une orbite oculaire peut bloquer, ont entraîné l’#énucléation d’une trentaine de personnes [à vérifier, ndc] , mais rien ne semble aujourd’hui s’opposer à l’usage banalisé de cette arme. La doctrine dite de maintien de l’ordre cède ici du terrain face à une notion en usage dans les forces de l’ordre, celle de « #violences_urbaines  », beaucoup plus incertaine et périlleuse.

    La police a récemment été confrontée et à du terrorisme et à des manifestations massives. Qu’est-ce que cette concomitance implique pour les policiers ?

    A mes yeux, le terrorisme joue à trois niveaux dans la conduite des événements. Le premier est idéologique. Les policiers sont convaincus, et les politiques l’ont répété à l’envi, qu’ils sont en première ligne dans la guerre livrée contre le terrorisme. Les faits ne sont pas non plus de nature à les contredire : ils sont pris pour cibles dans de nombreuses attaques et l’ont parfois payé de leur vie. Dans un tel contexte anxiogène, lorsque le gouvernement centre toute sa communication sur la circulation d’armes à feu parmi les « gilets jaunes », sur la volonté de tuer, sur les risques mortels auxquels s’exposent les policiers à l’occasion des manifestations, on comprend que ces derniers en viennent à très vite puiser dans l’arsenal qu’on leur met entre les mains. Dans ces conditions, avoir évité un Gênes 2001 commence à relever du miracle.

    Le deuxième niveau est juridique. La loi d’octobre 2017 reprend, parmi les dispositions des lois successives sur l’état d’urgence, la facilitation des mesures d’#interdiction_de_manifestation. La manifestation est de plus en plus envisagée comme un problème d’ordre public plus que comme une #liberté_fondamentale, et cela marque les dispositifs mis en place – à commencer par les dispositifs judiciaires : on veut interpeller pour déferrer.

    Le troisième niveau est l’épuisement des forces de l’ordre, sursollicitées depuis 2015. Beaucoup parmi les policiers ne comprennent alors pas pourquoi, dans un contexte de guerre contre le terrorisme et avec les possibilités aujourd’hui offertes par le droit, on n’interdit tout simplement pas les manifestations en amont, plutôt que de les envoyer seuls face à la contestation sociale. Face aux manifestants, l’impatience et l’épuisement sont d’emblée à leur comble. L’épilogue était, pour une fois, écrit d’avance : à leur tour, les policiers demandent des comptes à l’Etat.

    Recensement provisoire des blessés graves des manifestations du mois de novembre-décembre 2018
    https://desarmons.net/index.php/2018/12/11/recensement-provisoire-des-blesses-graves-des-manifestations-du-mois-de-d

    #Politique_pénale #mutilations #terreur (version #extra_judiciaire)

  • La transformation des colères en politiques est-elle possible ? | AOC media - Analyse Opinion Critique
    https://aoc.media/analyse/2018/12/10/transformation-coleres-politiques-possible

    par François Dubet

    Le mouvement des Gilets Jaunes semble être tout à la fois, et ceci d’autant plus que, par la grâce d’Internet et des chaînes d’information continue, chacun témoigne pour lui-même, porte ses propres revendications. Tout se passe comme si chaque individu était un mouvement social à lui seul. La question qui se pose est de savoir quelle est la nature des sentiments d’injustice mobilisés par la mobilisation, et pourquoi le mouvement semble échapper à tous les mécanismes de représentation qui, dans les sociétés démocratiques, « refroidissent » et ordonnent les colères et les indignations, les transforment en revendications et en programmes politiques.

    Le régime des classes sociales commandait l’expérience des inégalités. Il proposait des récits collectifs et fondait la dignité des travailleurs. Dans une large mesure, il désignait des adversaires sociaux, il protégeait du sentiment de mépris, il offrait des perspectives et des consolations. Il inscrivait les individus dans une histoire collective.

    Le régime des classes sociales ne définissait pas toutes les inégalités sociales, mais il les organisait et les hiérarchisait au sein d’une représentation de la société et d’une représentation politique, de mouvements sociaux qui inscrivaient les revendications particulières dans un horizon de justice sociale, au risque parfois de passer sous silence ou au second plan les inégalités entre les sexes ou entre les majorités et les minorités culturelles.

    Les mutations du capitalisme ont fait exploser cette représentation de la structure sociale et des mouvements sociaux tout en creusant les inégalités. La classe ouvrière s’est profondément diversifiée avec la coexistence de plusieurs systèmes productifs. Le capitalisme financier a séparé le propriétaire et le patron. Le chômage de masse s’est installé créant des « inutiles » et des « désaffiliés ». Aussi les sciences sociales et les médias mettent en scènes de nouveaux groupes et de nouveaux clivages : les créatifs mobiles et les immobiles, les stables et les précaires, les urbaines et les péri-urbains, les inclus et les exclus, les majorités et les minorités, les hypers riches et les « underclass »…

    En même temps, la consommation de masse a creusé les distinctions subtiles en affaiblissant les barrières entres groupes sociaux. Les inégalités se sont déployées à l’intérieur même du système de consommation ou du système scolaire. On distingue moins ceux qui ont une voiture et ceux qui n’en ont pas que les types de véhicule et leurs usages. De même que nous distinguons moins ceux qui étudient et ceux qui n’étudient pas que les niveaux des études, des filières, des établissements.

    Alors que les inégalités sociales paraissaient s’agréger autour des classes sociales, elle se dispersent et se multiplient. A l’exception des très riches et des très pauvres, chaque individu se trouve confronté à plusieurs registres d’inégalités tenant aux revenus bien sûr, mais aussi aux diplômes, au lieu de résidence, au sexe et à la sexualité, aux origines réelles ou supposées, à la solidité des ménages quand la séparation peut faire plonger dans la pauvreté, à l’âge et aux niveaux de protection sociale, aux patrimoines petits et grands… Non seulement les collectifs victimes d’inégalités se sont multipliés, mais les dimensions sur lesquelles se mesurent les inégalités se sont, elles aussi, multipliées. Aussi, chacun peut-il se sentir traversé par plusieurs inégalités singulières en fonction de plusieurs dimensions.

    La représentation même de l’origine des inégalités s’est transformée. Alors que dans le régime des classes sociales le travail semblait être la cause essentielle des inégalités, les inégalités paraissent aujourd’hui résulter des l’agrégation de « petites » inégalités. Nous sommes capables de mesurer les mécanismes qui finissent par produire de grandes inégalités à l’image des inégalités scolaires qui résultent de l’addition de plusieurs facteurs : l’origine sociale, le sexe, mais aussi le nature des établissements fréquentés, l’ambition des familles, les choix d’orientation… Chaque inégalité s’ajoute ou se retranche à d’autres et nous savons désormais que les dispersions individuelles et les singularités des parcours comptent autant que les moyennes.

    Alors que le régime des classes sociales semblait combiner une structure sociale rigide, des destins sociaux et des identités de classes solides, les acteurs ne semblent plus assurés d’occuper les positions qui leurs sont destinés, tout en ne croyant pas, à juste titre, à une forte mobilité sociale. Ainsi s’installe l’obsession du déclassement, obsession qui traverse toute la société, les enfants d’ouvriers qui ne sont plus assurés d’être ouvriers, comme les enfants de cadres qui ne sont plus certains d’être cadres à leur tour.

    A côté de la dénonciation des grandes inégalités et des super riches, se déploie la dénonciation continue des « petites inégalités », celles qui font souvent le plus souffrir. Chacun peut apparaître comme injustement « privilégié », y compris les plus pauvres soupçonnés de bénéficier d’aides sociales qu’ils ne méritent pas.

    Cette individualisation de l’expérience des inégalités est associée à l’emprise du modèle de l’égalité des chances méritocratique. Dès lors que nous sommes égaux que nous avons le droit d’accéder à toutes les positions sociales, aussi inégales soient elles, le sentiment d’être discriminé étend son emprise et chacun pense qu’il est potentiellement discriminé, victime d’un traitement inéquitable en tant que.

    C’est pour cette raison que le thème du mépris est si essentiel.

    Avec Internet, les mécanismes de la mobilisation changent de nature. Comme dans le cas de Metoo, les colères et les émotions n’ont plus besoin de passer par les fourches caudines des organisations et des mouvements constitués. Par ailleurs, l’expression des opinions n’est plus médiatisée par les interactions face à face qui obligent à tenir compte des réactions d’autrui. Alors, la colère, les témoignages, les dénonciations et les ressentiments se déploient sans contrainte et sans processus de transformation des expériences individuelles en parole collective ; celle-ci n’est que la somme désordonnée des expériences individuelles.

    Alors que le régime des classes sociales était organisé autour de la représentation, puis de l’institutionnalisation d’un conflit social, le régime des inégalités multiples a, par sa nature même, une grande difficulté à s’inscrire dans un conflit social. Et, sans conflit, le sentiment de domination et de mépris se transforme en rage. De ce point de vue, il y a une continuité entre les émeutes de banlieue et le mouvement des Gilets Jaunes. On se bat contre un « système » incarné dans les affrontements avec la police.

    Dans un régime d’inégalités individualisées et dominé par l’idéal de l’égalité des chances, chacun est tenu d’être responsable de son sort et peut finir par se suspecter lui-même d’être la cause de son malheur. Dans ce cas, le ressentiment devient essentiel pour échapper au mépris de soi et à la culpabilité. Il s’agit de montrer que d’autres victimes que soi sont des fausses victimes : les assistés, les faux chômeurs, les immigrés, les habitants des quartiers sensibles. On mobilise parfois la seule identité digne qui reste, celle de la nation et des enracinés… C’est un appel à l’égalité pour soi, pas forcément pour les autres.

    #Gilets_jaunes #Inégalités #Classes_sociales #Sociologie

  • « Gilets jaunes » : une enquête pionnière sur la « révolte des revenus modestes »
    https://www.lemonde.fr/idees/article/2018/12/11/gilets-jaunes-une-enquete-pionniere-sur-la-revolte-des-revenus-modestes_5395

    Collectif d’universitaires, nous avons lancé, dès la fin du mois de novembre, une enquête de terrain pour comprendre le mouvement des « gilets jaunes ». Nous sommes allés les rencontrer dans différentes régions de France, dans les manifestations et sur les ronds-points. Nous livrons ici les premiers résultats sur les profils et les motivations qui apparaissent derrière les « gilets jaunes ».

    Certaines catégories apparaissent comme particulièrement surreprésentées au sein des « gilets jaunes » qui nous ont répondu. C’est le cas des employés, qui constituent 33 % des participants (soit 45 % des actifs présents, contre 27 % de la population active française). Ils sont plus de deux fois plus nombreux que les ouvriers, qui représentent 14 % des participants. Les artisans, commerçants et chefs d’entreprise sont également particulièrement nombreux : 10,5 % des participants (14 % des actifs présents, contre 6,5 % de la population active française).

    Quelque 55 % des répondants nous déclarent être imposables (une proportion presque identique à la population générale) et 85 % indiquent posséder une voiture. Le revenu médian du foyer déclaré représente 1 700 euros par mois, soit environ 30 % de moins que le revenu médian moyen déclaré de l’ensemble des ménages (enquête « Revenus fiscaux et sociaux » 2015 de l’Insee). Les participants aux actions des « gilets jaunes » sont donc pour la majorité d’entre eux des individus aux revenus modestes. Ils n’appartiennent pas aux catégories les plus précarisées économiquement : 10 % d’entre eux déclarent avoir un revenu inférieur à 800 euros par mois (contre 519 euros pour les 10 % des ménages français les plus pauvres).

    Pour les répondants, il s’agit moins d’une révolte contre une taxe en particulier, ou pour la défense de l’usage de la voiture, qu’une révolte contre un système fiscal et de redistribution jugé inique. Une révolte contre les inégalités, mais aussi contre une parole politique qui les méprise et les infériorise symboliquement. Il s’agit à la fois de défendre leur pouvoir d’achat et leur accès à un standard de vie (notamment les loisirs, de plus en plus inaccessibles) et d’une exigence de respect à leur égard et de reconnaissance de leur dignité de la part du personnel politique (gouvernement et président de la République).

    Nous avons invité les participants à s’exprimer sur leurs motivations à travers une question ouverte en début du questionnaire (« Pourquoi manifestez-vous aujourd’hui ? »). Un pouvoir d’achat trop faible est le premier motif évoqué (plus de la moitié des répondants). Plusieurs personnes se plaignent de ne plus pouvoir s’offrir le moindre plaisir (« J’ai la vingtaine et j’ai pas une thune. Si je veux sortir, je dois me mettre à découvert »). Des mères de famille nous font part de leurs fins de mois difficiles (« J’aimerais bien que mes enfants puissent avoir à manger dans leurs assiettes, et pas que des patates les deux dernières semaines du mois »), qui entraînent parfois des difficultés de logement, dont ont témoigné aussi bien des jeunes étudiants (« Je n’ai pas les moyens de me loger, je vis dans la dépendance d’une amie ») que cette mère de famille (« Nous étions obligés de descendre dans le Sud pour vivre chez ma belle-mère »).

    Suit, dans la liste des motivations, le fardeau fiscal trop important (69 répondants, dont 18 qui pointent explicitement le prix élevé du carburant). Près d’un sur cinq déclare être là pour protester contre le gouvernement actuel et demande la démission d’Emmanuel Macron, évoquant l’« arrogance » de l’exécutif. Les termes de « monarchie », d’« oligarchie » ou de « dictature » reviennent pour souligner son caractère illégitime. On voit poindre le 24 novembre, puis se confirmer le 1er décembre, la demande de réformes institutionnelles. Un dixième des enquêtés demandent des réformes institutionnelles. Cette tendance semble accentuée chez les participantes et participants aux cortèges du 8 décembre.

    Plus d’un cinquième des répondants demandent d’ailleurs tout simplement que le gouvernement écoute les citoyens, « qu’il se mette à [leur] place ». Il s’agit ainsi d’une des préoccupations principales des personnes rencontrées. Enfin, une des spécificités de ce mouvement est la présence de revendications institutionnelles, en plus des revendications sociales. Ainsi, 26 personnes ont déclaré que des réformes institutionnelles importantes seront nécessaires pour qu’elles puissent considérer que le mouvement est un succès : 18 en demandant des changements parfois fondamentaux (par exemple, en réclamant une « réforme totale de l’Etat », « un autre système politique »), 8 en demandant la fin des privilèges des parlementaires et 4 en se disant convaincus de la nécessité d’une VIe République.

    Il est à noter que seulement 2 des 166 personnes interrogées ont mentionné la gestion de l’immigration dans leurs réponses aux deux questions présentées. Cela invite à reconsidérer les analyses qui font du mouvement une émanation de l’extrême droite.

    #Gilets_jaunes #Sociologie

  • Stefano Palombarini : « Les gilets jaunes constituent une coalition sociale assez inédite » | L’Humanité
    https://www.humanite.fr/les-gilets-jaunes-constituent-une-coalition-sociale-assez-inedite-664558

    Sachant que :
    – Une des caractéristiques économiques de l’Italie est son fort taux de TPE / PME.
    – L’économie Française a été marquée ces dernières années par un développement sans précédent de l’entreprise individuelle.
    – Que le revenu moyen des auto-entrepreneurs se trouve en dessous du Smic (et avoisine parfois le seuil de pauvreté)

    Je formule l’hypothèse que la récente apparition d’un mouvement " 5 étoiles " en Italie et d’un mouvement " Gilets Jaune " en France est la résultante d’une recherche d’expression politique de cette forme de prolétariat qui se sent peu représenté par les partis historiques de gauche, plus enclins à la défense du salariat traditionnel.

    Existe t-il des analyses sociologiques qui font se rapprochement ?

    #gilets_jaunes #5_étoiles #sociologie_politique