Wiener Studie deckt große Mängel bei Uber und Bolt auf
▻https://www.taxi-times.com/wiener-studie-deckt-grosse-maengel-bei-uber-und-bolt-auf
In Wien ist es auch nicht anders als in Berlin, Uber lohnt sich nicht.
Unsere auf eigenen Beobactungen beruhende Vermutung, dass die mit Uber verbundenen Mietwagenunternehmen Umsätze und, wenn solche erzielt werden, Gewinne nur auf Kosten extrem niedrig entlohnter Fahrer machen, wird von einer Studie mit wissenschatlichem Anspruch gestützt.
4. März 2020 von Jürgen Hartmann - Eine von der Wirtschaftskammer Österreich in Auftrag gegebene Vergleichsstudie lässt Wiener Taxis größtenteils gut dastehen – ganz im Gegensatz zu den Wettbewerbern Uber und Bolt.
...
(Die Studie enthält Berechnungen,) wonach Unternehmer, die für die App-vermittler Uber bzw. Bolt unterwegs sind, mit jeder Fahrt Geld verlieren. Dies habe die Studie selbst bei Fahrten nachgewiesen, bei denen der Fahrpreis aufgrund einer hohen Nachfrage und des zugrunde liegenden Surge-Pricing-Verfahrens über dem eines Wiener Taxis liegt.
Noch drastischer wird der Verlust für den einzelnen Unternehmer bei einer niedrigen Auslastung, wenn Uber und Bolt also günstiger als das Taxi agieren. Unter Einberechnung der Vermittlungsgebühr, der Treibstoffkosten, von Wartung, Verschleiß, Wertverlust und nicht zu vergessen dem kalkulatorischen Unternehmerlohn entsteht bei Uber-Partnern ein Verlust von 42 Prozent, bei Bolt von 40 Prozent. Die Berechnung basiert auf einer Fahrt in der Wiener Innenstadt, die 6,7 Kilometer lang war und für die man 17 Minuten Fahrzeit veranschlagt hat.
Ähnlich desaströs sieht die Entlohnung der Fahrer aus. Hier errechnet die Studie sowohl bei Bolt- als auch bei Uber-Vermittlungen einen durchschnittlichen Anteil von 35 Prozent des Fahrpreises – fast so viel, wie beispielsweise Uber als Vermittlungsprovision einbehält (30 Prozent). Der auf dieser Basis berechnete kalkulatorische Fahrerlohn liegt zwischen 3,58 Euro und 6,81 Euro pro Stunde. „Bolt- oder Uber-Fahrer sein lohnt sich nicht“, fasst Professor Dr. Sebastian Kummer die von ihm erstellte Studie zusammen und gibt auch eine klare Handlungsempfehlung, in dem er die „Kontrolle des Fahrerlohns hinsichtlich Mindestlohnstandards“ vorschlägt.
...
Auftraggeber der Studie war die Wirtschaftskammer Österreich, die – ähnlich der IHKs in Deutschland – sowohl die Taxibranche als auch die Mietwagenbetriebe vertritt. Grundlage war die Untersuchung der „Wirtschaftlichkeit und Preise im Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen“, durchgeführt vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien unter Federführung des bereits erwähnten Prof. Dr. Kummer.
#Österreich #Taxi #Uber #Arbeit #Studie