• jungle.world - Ärger am Taxistand
    https://jungle.world/artikel/2019/10/aerger-am-taxistand

    07.03.2019 - Taxifahrer und Lokalpolitiker kritisieren eine Gesetzesnovelle des Bundesverkehrsministers

    Der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will den Markt im Interesse neuartiger Anbieter von Personenbeförderung wie Uber deregulieren. Die Taxifahrer protestieren, aber auch Kommunal­politiker sehen das Vorhaben kritisch.

    Von Ralf Fischer

    »Taxifahrer in Linden-Süd niedergeschlagen und ausgeraubt«, »Betrunkener schlägt ohne Vorwarnung mit Fäusten auf Taxifahrer ein« oder »Taxifahrer fährt renitente Frau direkt aufs Polizeirevier« – es sind solche Schlagzeilen aus dem Ressort Lokales, die den Arbeitsalltag einer Berufsgruppe ziemlich gut beschreiben, deren soziales Prestige gering ist. Das Mitleid mit den Betroffenen hält sich oft in Grenzen. Das hat auch etwas mit der sozialen Zusammensetzung dieser Berufsgruppe zu tun. Es gibt drei große Per­sonengruppen, denen die Tätigkeit als bezahlte Chauffeure vorwiegend der Mittelschicht zugeschrieben wird: Studierende der Geisteswissenschaften, die ihre Semesterzahl nicht mehr an zwei Händen abzählen können, Männer mit Migrationshintergrund und autochthone Männer ohne Berufsausbildung, aber mit Führerschein. Selbst Putzkräfte sind besser angesehen.

    Dementsprechend gering fällt die öffentliche Resonanz auf die Proteste der Taxifahrer gegen die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes zugunsten neuer digitaler Mobilitätsangebote aus. Im besten Falle handelt es sich nur um Desinteresse, weitaus gravierender dagegen ist die weitverbreitete Bequemlichkeit, sich auf eine neue Technologie einzulassen, ohne über die Arbeitsbedingungen der Dienstleister nachzudenken. Das bekamen Ende Februar Hunderte Taxi­fahrer zu spüren, die gegen die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vorgestellten Pläne zur Liberalisierung des Personenbeförderungs­gesetzes protestierten. In manchen Medien wurde das als Kampf einer völlig veralteten Branche gegen die moderne Konkurrenz dargestellt.

    Studien zeigen, dass nicht nur Autofahrer von ihrem Privatwagen auf Uber umsteigen, sondern vor allem Menschen, die sonst U- und S-Bahnen oder das Fahrrad nutzen.

    Aus Sicht des Economist ist der Fall Uber nur »ein weiteres Zeichen für die wachsende Feindseligkeit gegen ame­rikanische Technologiefirmen« in Deutschland. Schuld daran sei eine »digitale Phobie«, die gezielt von Firmen geschürt werde, die ihr Geschäftsmodell schützen wollten, indem sie Wettbewerbern keine Chance ließen. Der US-amerikanische Konzern Uber ist das bekannteste der Unternehmen, die ihr sogenanntes Ridesharing-Angebot in Deutschland stark ausbauen wollen. Um diesem Ziel näher zu kommen, schickte Uber fertige Textbausteine für ein neues Personenbeförderungsgesetz an Bundestagsabgeordnete unterschiedlicher Parteien. Nach Recherchen der ARD landeten einige dieser Passagen im neuen Personenbeförderungsgesetz. Doch auch deutsche Ride­sharing-Anbieter betreiben intensive Lobbyarbeit. Sie wollen ebenfalls eine Liberalisierung des Personenbeförderungsgesetzes.

    Bislang stehen dem Ausbau der Angebote von Fahrdienstleistern noch ­einige Hürden im Weg. Eine davon ist die Rückkehrpflicht an den Betriebssitz nach jeder Fahrt. Diese Regelung untersagt den Chauffeuren die Aufnahme eines Fahrgastes auf dem Rückweg zum Sitz der Firma. Viele Miet­wagenunternehmen, die für Uber in Berlin fahren, sind zum Beispiel im Land Brandenburg angemeldet. Sie müssten nach jeder Fahrt dorthin zurückkehren. Kontrolliert wird das jedoch nur selten. Außerdem gibt es bei Uber weder einen Wegstreckenzähler noch ein Arbeitszeitprotokoll.

    »Die sehr sinnvolle Trennung von Taxi und Mietwagen« würde mit dem neuen Geschäftsmodell aufgehoben, sagt Thomas Grätz, Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands. Er prophezeit, dass mit der geplanten Gesetzesänderung »das Taxi­gewerbe nicht mehr wettbewerbsfähig« bleiben werde. Auf der Kundgebung Ende Februar vor dem Bundesverkehrsministerium widersprach der Präsident des Verbands, Michael Müller, entschieden der Behauptung, durch die »Öffnung und Liberalisierung« des Marktes entstehe mehr Wettbewerb – das sei Unfug. Uber trete nicht an, »um einen Wettbewerb mit vielen einzugehen, sondern um den Markt zu monopolisieren«.

    Die Kritik an dem Geschäftsgebaren von Uber wird auch international immer vernehmbarer. Lokalpolitiker wie die demokratische Stadtverordnete Hillary Ronen aus San Francisco warnen ihre europäischen Kollegen eindringlich davor, Fahrdienstleister wie Uber oder Lyft zuzulassen. Der öffentliche Nahverkehr werde letztlich das Nachsehen haben. Tatsächlich zeigen Studien, dass nicht nur Autofahrer von ihrem Privatwagen auf Uber umsteigen, sondern vor allem Menschen, die sonst U- und S-Bahnen oder das Fahrrad nutzen.

    Ein Fahrdienstleister, dessen Preisgestaltung auf Algorithmen basiert, hat noch weitere Nachteile. Nach einem Schneesturm im Dezember 2014 in New York häuften sich die Beschwerden über völlig überhöhte Fahrpreise.

    Eine Kundin musste für eine Fahrt von drei Meilen 91 Dollar bezahlen, beinahe eine Vervierfachung des Standard­tarifs. Ein anderer Nutzer dokumentierte ein Angebot mit 93 Dollar Mindestzahlung – 5,81 Dollar pro Minute und 23,25 Dollar pro Meile. Diese Preissteigerungen verteidigte der damalige CEO der Firma, Travis Kalanick, mit dem Verweis auf das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sein Unternehmen mache nichts anderes als Hotels, die zu Großveranstaltungen oder an Feiertagen wie Neujahr oder Weihnachten in New York die Zimmerpreise anheben. Als 2017 das Sturmtief Xavier nahezu den gesamten Bahnverkehr in Deutschland lahmgelegt hatte, stiegen die Preise des Fahrdienstleisters ebenfalls.

    Die Anbieter der Ridesharing-Dienste werben damit, dass alle von den »öko­logisch wie ökonomisch sinnvollen Mobilitätskonzepten profitieren«, zum Beispiel dadurch, dass Nutzer auf ihr eigenes Auto verzichteten und durch geteilte Fahrten insgesamt weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs seien.

    Diese Behauptung konnte bisher in der Praxis nirgendwo bestätigt werden. »Die Erfahrungen zeigen, da sitzen dann ein oder zwei Leute drin, die in einem Kleinbus durch die Stadt geschippert werden«, konstatiert der Verkehrsforscher Tilman Bracher vom Deutschen Institut für Urbanistik. In einigen Städten hätten sich die Verkehrsprobleme eher weiter verschärft. So beobachtet der in Düsseldorf zuständige Dezernent Andreas Meyer-­Falcke (FDP) eine steigende Nachfrage nach Konzessionen für Mietwagen. Zugleich kommen mit Uber auch viele zusätzliche Autos aus benachbarten Ortschaften und Landkreisen in die Stadt.

    In Berlin kommt noch eine weitere Konkurrenz für das Taxigewerbe hinzu. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) betreiben seit September gemeinsam mit Via Van, einem Joint Venture von Mercedes-Benz Vans und der Firma Via, im Rahmen einer sogenannten Experimentierklausel des Personenbeförderungsgesetzes mit 50 Fahrzeugen einen »On-Demand Ridesharing-Service« namens Berlkönig. Das Angebot soll »als Ergänzung des Hochleistungs-ÖPNV mit Bussen und Bahnen« fungieren, sagte ein BVG-Sprecher der Jungle World. Es sei weder »als Konkurrenz zu U-Bahn, Tram und Bus gedacht noch als Ersatz des Taxis«, da sich die Fahrgäste im Berlkönig das Auto teilen müssen.

    Der Pressesprecher der Berliner Taxivereinigung, Richard Leipold, sieht das anders. Er kritisiert vor allem das Einsatzgebiet des Fahrservices. In den Außenbezirken, wo Busse und Bahnen nachts nur noch selten fahren, ergebe es Sinn, den Berlkönig fahren zu lassen, so Leipold. »Aber in der Innenstadt ist das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel doch ausgezeichnet.« Die BVG plant einen weiteren Ausbau dieses Dienstes und will »die Flotte entsprechend der Nachfrage kontinuierlich« ausweiten. Die vorläufige Genehmigung gelte für 300 Fahrzeuge. Eine Ausweitung des Bediengebiets sei dagegen vorerst nicht geplant. »Bei so einer Konkurrenz haben wir so große Chancen zu überleben wie ein Schneeball in der Hölle«, fürchtet Leipold.

    #Taxi #Politik #disruption

  • Ex-Außenminister Joschka Fischer prophezeit das Scheitern von Uber - Business Insider Deutschland
    https://www.businessinsider.de/ex-aussenminister-joschka-fischer-prophezeit-das-scheitern-von-uber-
    https://static4.businessinsider.de/image/5c827cce3453de119e10b929/ex-auenminister-joschka-fischer-hat-frher-als-taxifahrer-gea

    8.03.2019 - Marleen van de Camp

    Joschka Fischer bei der Xing New Work Experience 2019 auf der Bühne der ElbphilharmonieMarleen van de Camp/Business Insider Deutschland

    Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (70) übte am Donnerstag auf der von Xing ausgerichteten New Work Experience scharfe Kritik am Fahrdienst Uber.

    Er sagte: „Dass das gute, alte Taxigewerbe einer der ersten Anlaufpunkte der Digitalwirtschaft ist, hätte ich nie gedacht. Das muss man sich mal vorstellen — die ersten, die unter Druck von Algorithmen geraten, sind die Taxifahrer. Früher war der Schrecken das Ordnungsamt.“

    Uber erfüllt zivilisatorische Mindestanforderungen nicht
    Auf die Frage, ob er heute gegen Uber auf die Straße gehen würde, antwortete Fischer, er habe nie verstanden oder gebilligt, dass ein Unternehmen sich der Verantwortung für die Menschen völlig entziehen könne. Dagegen müsse man sich wehren. In Europa sei es selbstverständlich, dass der Arbeitgeber Verantworung übernehme, dass es eine Kranken- und Rentenversicherung gebe. Das gehöre zum „zivilisatorischen Minimum der europäischen Arbeitswelt.“ Er prophezeite, am Ende werde Ubers Geschäftsmodell schiefgehen. 

    „Das kann man aus der Geschichte der alten Arbeiterbewegung nach der Industrialisierung lernen. Es wurde so oft versucht, sie zu unterdrücken, aber es hat am Ende nicht funktioniert“, sagte der ehemalige Grünen-Politiker.

    Weiter berichtete er, seine Arbeit als Taxifahrer in Frankfurt habe ihn nachhaltig verändert. Er sei zehn Jahre lang ideologischen Illusionen hinterhergelaufen. Irgenwann sei Schluss gewesen, eine Art Absturz. Damit spielte Fischer auf sein Engagement in der 68er-Bewegung an.

    „Ich habe den Taxischein gemacht und wenn ich nachts dann, wie man bei uns in Frankfurt sagt, allein auf dem Bock saß, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken.“ Er habe viele Menschen kennengelernt und das genossen. „Man erlebte die Gemeinheiten, aber man erlebte auch Großartiges“, sagte er.

    Joschka Fischer erklärte, der tägliche Kontakt mit Menschen und ihren Schicksalen habe ihn viel gelehrt, ihn von der „Abgehobenheit“ linksradikaler Organisationen abgekehrt und „zum Realo“ gemacht.

    #Taxi #Politik #Frankfurt #Geschichte

  • How to Handle Tax Reporting as a High Volume #cryptocurrency Trader
    https://hackernoon.com/how-to-handle-tax-reporting-for-high-volume-cryptocurrency-traders-7923e

    The dramatic highs and lows of #bitcoin and the outright explosion of cryptocurrencies over the past couple years have a lot of traders and enthusiasts wondering how to report cryptocurrency on their #taxes. This article dives into the specifics of tax reporting for high volume crypto traders.If you are reading this, you are probably a crypto-trader or an enthusiast concerned with the process of paying taxes on your trading activity. Maybe you have an automated trading strategy that conducts hundreds of trades every single month, and now you’re realizing that you have no way of calculating what your true tax liability is. Maybe you have lost a lot of money trading cryptocurrency and you now want to claim these losses to save as much money on your tax bill as possible.No matter your (...)

    #cryptocurrency-investment #investing

  • Car-Sharing-Dienst Clever Shuttle vergrößert Flotte – und greift Taxis an | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/angriff-auf-taxibranche-clever-shuttle-vergroessert-flotte-auf-das-

    Angriff auf Taxibranche Clever Shuttle vergrößert Flotte auf das Fünffache
    Von Peter Neumann 03.03.1

    Mit zehn Autos fing es an, inzwischen sind 30 in Betrieb. Doch sie reichen schon lange nicht mehr aus, um alle Fahrtwünsche zu erfüllen. Nun darf der Fahrdienst Clever Shuttle seine Berliner Flotte kräftig aufstocken – auf die fünffache Größe. „Vor kurzem haben wir den Bescheid bekommen“, sagte Bruno Ginnuth, Mitgründer und Geschäftsführer des Unternehmens, der Berliner Zeitung. Im Taxigewerbe stößt das auf Ablehnung – und Angst.

    Ein paarmal mit dem Finger auf die App tippen, und im Idealfall fährt bald ein Elektroauto vor. Seit 2016 gibt es den Fahrdienst Clever Shuttle in Berlin. Anders als im Taxi werden die Sitzplätze einzeln vergeben. Es kommt also vor, dass man sich den Wagen mit anderen Fahrgästen teilt. Dafür ist der Fahrpreis bis zu 50 Prozent niedriger als im Taxi, heißt es .

    Elf Euro pro Stunde plus Zuschläge

    Ride Sharing oder Ride Pooling: Das sind die Stichworte. Es ist eine Form der Mobilität, die immer mehr Freunde findet. Die Fahrgastzahlen bei Clever Shuttle steigen kräftig – zum Teil um 20 Prozent im Monat, wie Ginnuth berichtet. Mittlerweile ist das Unternehmen, das zu 82 Prozent der Deutschen Bahn gehört, in sieben Städten aktiv und befördert pro Monat mehr als 140.000 Menschen. Die Zahl der Beschäftigten ist auf 800 gewachsen. Nun steht ein weiterer Wachstumsschub bevor.

    Vor Kurzem gab das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten dem Antrag statt, die bis April 2020 geltende Genehmigung zu erweitern. „Die Fahrer haben wir bereits eingestellt, jetzt kommen die Fahrzeuge“, so Ginnuth. Bis September oder Oktober wächst die Berliner Flotte auf 150 Autos. Bestellt wurden elektrische Versionen des Vans Nissan Evalia mit Platz für fünf Fahrgäste. Mit geladenen Akkus können sie rund 200 Kilometer zurücklegen.

    Clever Shuttle fährt in ganz Berlin – anders als der Berlkönig
    Das Gebiet, in dem Clever Shuttle in Berlin Fahrgäste befördern darf, ändert sich nicht: Es umfasst weiterhin 300 Quadratkilometer, rund ein Drittel des Stadtgebiets. Während sich der Berlkönig der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf das östliche Stadtzentrum beschränkt, ist Clever Shuttle in der gesamten Innenstadt und vielen angrenzenden Bereichen unterwegs – „bis nach Hohenschönhausen und Spandau“, so Ginnuth.

    Umstrittenes BVG-Sammeltaxi Allein mit dem Berlkönig durch die Nacht
    Auch der Status der Fahrer ändere sich nicht: „Sie sind sozialversicherungspflichtig bei uns angestellt. Der Grundlohn beträgt elf Euro pro Stunde, nachts kommt ein 25-prozentiger Zuschlag dazu. Wer gut und energiesparend fährt, bekommt außerdem eine Zulage von 1,50 Euro pro Stunde.“ Das sind Bedingungen, die in diesem Gewerbe selten sind.

    Anteil der gepoolten Fahrten liegt bei über 50 Prozent
    Mit der Flottenvergrößerung reagiere Clever Shuttle auf die steigende Nachfrage: „Am Wochenende kann es passieren, dass wir nicht genug Kapazität haben, um alle Fahrgäste zu befördern.“ Weil es immer mehr Fahrgäste gibt, werden die Autos immer besser ausgelastet: „Seit Anfang des Jahres liegt der Anteil der gepoolten Fahrten in Berlin über 50 Prozent.“

    Das heißt: Im Schnitt sitzen bei mehr als der Hälfte der Touren mehrere Passagiere im Wagen. Am 23. Februar erreichte der Anteil sogar 83 Prozent. Der Computer bringt Fahrgäste mit ähnlichen Routen zusammen. Mit jeder gepoolten Fahrt verringern sich die Betriebskosten.

    Taxi-Vereinigung kritisiert ungleiche Bedingungen

    Schadet Clever Shuttle dem Taxigewerbe? „Wir sehen keine Kannibalisierungseffekte“, sagt Bruno Ginnuth. Die meisten Kunden hätten sich vorher nicht per Taxi, sondern anders fortbewegt. „Mich würde sehr interessieren, ob Clever Shuttle belastbare, von neutraler Stelle erhobene und überprüfte Zahlen darüber vorlegen kann, woher ihre Fahrgäste kommen“, entgegnet Richard Leipold von der Berliner Taxi-Vereinigung. „Da Clever Shuttle die Fahrten deutlich billiger anbietet als das Taxi, besteht die ,Kannibalisierungsgefahr’ nicht nur gegenüber dem Taxigewerbe, auch gegenüber der BVG.“

    Wenn finanzkräftige Investoren im Hintergrund stehen, herrschen ungleiche Wettbewerbsbedingungen, bei denen Taxibetreiber nur verlieren können. Leipold: „Auf wen würden Sie wetten, wenn Öffentlichkeit und Politik ein 50-Kilo-Leichtgewicht gegen einen 100 Kilo schweren Schwergewichtsboxer antreten lassen?“ Wenn es so weitergehe, habe das Taxigewerbe nicht mehr Chancen als ein „Schneeball in der Hölle“.

    #Berlin #Verkehr #Taxi #Clevershuttle

  • Taxe sur les géants du net : le gouvernement s’efforce d’épargner les sociétés françaises
    https://www.numerama.com/politique/469105-taxe-sur-les-geants-du-net-le-gouvernement-sefforce-depargner-les-s

    Près de 30 grands groupes du numérique devront payer cette taxe de 3 % sur leur chiffre d’affaires réalisé en France. Le gouvernement espère générer environ 500 millions d’euros par an. Le calendrier de la taxe sur les géants du numérique se précise. Le projet de loi sera présenté en conseil des ministres le mercredi 6 mars, a déclaré en début de semaine le ministre de l’Économie et des Finances, Bruno Le Maire. L’objectif poursuivi par le gouvernement avec ce nouveau prélèvement, qui ne concernera qu’une (...)

    #Apple #Google #Airbnb #Amazon #booking.com #Facebook #Uber #bénéfices #taxation #profiling #Criteo #Darty #Pagejaunes.fr #Blablacar (...)

    ##Leboncoin.fr
    //c1.lestechnophiles.com/www.numerama.com/content/uploads/2016/04/silicon-valley-season-2.png

  • Bercy dévoile les contours de la taxe GAFA
    https://www.lemonde.fr/politique/article/2019/03/04/bercy-devoile-les-contours-de-la-taxe-gafa_5431118_823448.html

    Le ministre de l’économie Bruno Le Maire va présenter mercredi un projet de loi qui met en place une taxe de 3 % sur le chiffre d’affaires réalisé en France des grands groupes du numérique. C’est ce que l’entourage de Bruno Le Maire appelle « mettre le pied dans la porte ». Les Européens n’ayant pas voulu suivre Paris sur son projet de taxer les GAFA – l’acronyme désignant les géants du numérique : Google, Amazon, Facebook, Apple –, la France ira donc seule. Le ministre de l’économie va présenter, mercredi (...)

    #Apple #Google #Microsoft #Airbnb #Amazon #Facebook #booking.com #Uber #Criteo #BigData #taxation #publicité #GAFAM (...)

    ##publicité ##bénéfices

  • Sans l’Europe, la France va taxer les GAFA à un taux unique de 3 %
    https://usbeketrica.com/article/sans-l-europe-la-france-taxe-les-gafa-taux-unique-de-3

    Le ministre de l’Économie Bruno Le Maire a précisé dimanche 3 mars que la taxation sur le chiffre d’affaires des géants du numérique sera prélevée au taux unique de 3 %, après avoir renoncé à un accord européen. Il présentera mercredi 6 mars un projet de loi sur ce sujet. Il serait inégalitaire, injuste et désuet. Ponctuées par les manifestations des Gilets jaunes, les dernières semaines ont souligné la défiance des Français envers l’impôt et le sentiment généralisé d’injustice fiscale. C’est dans ce (...)

    #Apple #Google #Microsoft #Criteo #Airbnb #Amazon #Facebook #booking.com #Uber #taxation #publicité #GAFAM (...)

    ##publicité ##BigData

  • »Bundesregierung will das Gewerbe vernichten« (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/350214.uber-beherrscht-überredungskunst-bundesregierung-will-das-gewerbe-v

    Leszek Nadolskis Aussagen gehen am Kern der Sache vorbei. Er sieht nicht, dass es nicht um mehr oder weniger faire Konkurrenz geht sondern um die Abschaffung eines Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Der Begriff ÖPNV kommt in diesem Interview nicht ein einziges Mal vor.

    Die Argumentation Nadolnis ist besonders schwach, da sich er als Unternehmer über Konkurrenz durch einen anderen Unternehmer beschwert. Das ist der vorgesehene Lauf der Dinge im Kapitalismus und wird von fast allen politischen Kräften als richtig angesehen. Damit macht der Taxifunktionär keinen Stich.

    Um das Maß voll zu machen, lügt er, wenn er vom Taxi als einem transparenten Gewrbe spricht. Die systematischen Betrügereien und Mauscheleien zu Lasten der Fahrer geschehen immer im Dunkeln. Da ist nichts transparent. Was diesen Aspekt angeht, ist sogar Uber transparenter.

    Verlogene Argumente haben den Schwächeren noch nie genutzt. Solange die Taxinternehmer nicht vor der eigenen Tür kehren, steht es schlacht um ihre Erfolgsaussichten im Kampf gegen Uber.

    US-Konkurrent Uber drängt auf den deutschen Markt. Politik öffnet die Türen. Ein Gespräch mit Leszek Nadolski
    01.03.2019 Von Peter Schaber

    Leszek Nadolski ist Vorsitzender der Innung des Berliner Taxigewerbes e. V.

    Sie protestieren aktuell gegen einen Gesetzentwurf aus dem Verkehrsministerium, der den Fahrdienstmarkt liberalisieren soll. Was kritisieren Sie daran konkret?

    Die Punkte, die wir bemängeln, betreffen die Abgrenzung zwischen Mietwagen und Taxen. Es geht uns hier nicht um Firmen wie Sixt, sondern jene, die taxiähnliche Dienste anbieten, also Uber, Berlkönig, Clevershuttle, die nur so tun, als wären sie Mietwagen, aber dieselbe Dienstleistung wie wir anbieten. Anders als wir werden sie aber überhaupt nicht kontrolliert, haben keine Auflagen, keine gesetzlichen Pflichten. Das Berliner Taxigewerbe ist gläsern – durch das Fiskaltaxameter, Zulassung für die Fahrer und was die Ausstattung der Fahrzeuge betrifft. Die genannten Firmen betreiben eine Unterwanderung des Gewerbes. Und dagegen wollen wir uns wehren. Denn zur Zeit sind wir die einzigen, die die Mobilität aller Berliner gewährleisten – was eine App-Vermittlung überhaupt nicht kann. Die schließt ja zum Beispiel ältere Menschen von vornherein aus. Meine Oma wird keine App benutzen, aber kann mit dem Taxi zum Arzt oder zum Kaffeeklatsch fahren. Die Bewahrung unseres Berufes ist in den Plänen des Verkehrsministeriums nicht gesichert. Wir haben den Eindruck, dass die Bundesregierung das Gewerbehttps://seenthis.net/# vernichten will.

    Nun ist zum Beispiel Uber ja ein Milliardenkonzern. Wie macht sich die Konkurrenz auf dem Markt in Berlin bemerkbar?

    Unsere Einnahmen sind um 30 Prozent, manche sprechen sogar von 40 Prozent zurückgegangen. Die Uber-Fahrer sind zur Zeit unseren Schätzungen zufolge mit 1.500 Fahrzeugen in Berlin unterwegs. Die Anzahl der Mietfahrzeuge ist in Berlin letztes Jahr auf etwa 700 Fahrzeuge angestiegen. Dazu kommen solche aus dem Umland, die hier in Berlin wildern. Wir schätzen sie auf zirka 800. Die sind in Königs Wusterhausen, Barnim, Nauen angemeldet. Da gibt es eine Wanderung von Betrieben, die Briefkastenfirmen im Umland anmelden, die sich nicht an die Rückkehrpflicht für Mietwagen halten. So umgehen sie auch die Notwendigkeit einer Ortskundeprüfung. Und dagegen demonstrieren wir. Wir versuchen, die Mobilität in der Stadt zu gewährleisten, halten uns an Gesetze, bezahlen Steuern. Uber tut nichts davon. Die bezahlen keinen Pfennig, so wie Amazon.

    Denken Sie, dass bei der Durchsetzung des gesetzlichen Rahmens für Uber Lobbyismus eine Rolle spielt?

    Selbstverständlich. Die Textbausteine für den Entwurf des Verkehrsministeriums werden doch von Uber geliefert. Es ist soweit gekommen, dass ein Konzern die Gesetze entwirft und dann der Bundesregierung »empfiehlt«, das umzusetzen. Hier sind wir derzeit mit den Koalitionspartnern im Gespräch. Wir haben die SPD auf unserer Seite, gerade die Berliner SPD. Nächste Woche sind wir mit dem Bürgermeister verabredet. Die Linke ist auch auf unserer Seite, und mit den Grünen und der CDU sprechen wir auch. Wir arbeiten auch politisch, um unsere Interessen zu wahren. Wir wollen Uber Paroli bieten.

    Wenn jetzt alle diese Parteien auf Ihrer Seite sind, warum wurde dann in Berlin zum Beispiel der »kleine Personenbeförderungsschein« abgeändert, um Uber einen größeren Pool von Fahrern zu ermöglichen?

    Die Frage stellen wir uns auch. Ich bin gebürtiger Pole, bei uns geht man und kauft einen. Hat man das hier auch so gemacht? Ich will jetzt nicht zu emotional werden, aber sagen wir es so: Uber scheint sehr gut in der Überredungskunst zu sein.

    Am 21. Februar gab es ja einen erfolgreichen Protestauftakt …

    Ja, innerhalb von 24 Stunden haben wir 1.000 bis 1.500 Leute auf die Straße bekommen. Sie sehen, die Sache ist echt brenzlig.

    Wie soll es jetzt weitergehen?

    Es soll jetzt auf der Bundesebene dezentral in verschiedenen Städten demonstriert werden. Köln, Düsseldorf und München haben sich schon angekündigt. Anschließend ist geplant, eine bundesweite Demonstration durchzuführen. In Polen geht man übrigens Anfang April auch gegen Uber auf die Straße. Ein gutes Beispiel gibt es in Spanien. Die haben Mumm. Die haben Uber mit Auflagen so weit getrieben, dass die Spanien verlassen wollen.

    #Taxi #Uber #Unternehmerverband #disruption #Poitik #Widerstand

  • 01.03.2019: Freie Fahrt für Uber (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/350213.ungleicher-konkurrenzkampf-freie-fahrt-für-uber.html


    Foto: Christoph Soeder/dpa

    UNGLEICHER KONKURRENZKAMPF 1.3.2019 Von Peter Schaber

    Minister Scheuer plant »Liberalisierung« des Fahrdienstmarktes. Für die Taxibranche ist das existenzbedrohend

    Gegenwehr trotz erdrückender Übermacht des Angreifers: Taxifahrerproteste am 21. Februar in Berlin

    Jörg M. hat es satt: »Ich bin selbständig, mit eigenem Wagen«, sagt er im Gespräch mit jW. »Und da kann ich direkt sehen, wenn der Umsatz zurückgeht. In den vergangenen Monaten waren es 15 bis 20 Prozent weniger.« M. fährt Taxi in Berlin. 1984 kam er aus dem Osten in den Westen, 1988 wurde er selbständiger Taxifahrer, zuerst als Nebenverdienst während des Studiums. Über dreißig Jahre hat er Kunden in der Hauptstadt von A nach B befördert, manchmal zehn Stunden am Tag, sechs Tage die Woche. Jetzt aber, weil der US-Großkonzern Uber auf den Markt drängt, sieht er das Gewerbe in seiner Existenz gefährdet.

    Uber ist ein Spekulantenprojekt in Multimilliardendimension. 2009 in San Francisco gegründet zur Onlinevermittlung von Fahrdiensten, breitete es sich – trotz Rückschlägen – im vergangenen Jahrzehnt über fast den gesamten Globus aus. Beteiligungen von berühmt-berüchtigten Investoren wie Goldman Sachs, Google Ventures und Benchmark Capital sorgten für die nötige Finanzkraft; willfährige Politiker für die Umgestaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Das Geschäftsmodell ist klar: Man pumpt Geld in einen ohnehin umkämpften Markt, ruiniert die Konkurrenz oder unterwirft sie dem eigenen Imperium.

    Dass das überhaupt funktioniert, liege daran, dass gesetzliche Standards und Kontrollen vernachlässigt werden, meint Jörg M. Uber dürfe nicht an den Taxistellplätzen auftauchen. »Aber ich sehe sie am Flughafen, ich sehe sie am Bahnhof«, so M. »Es gibt das sogenannte Rückkehrgebot. Der Gesetzgeber hat das Taxi- und Mietwagengewerbe gesetzlich getrennt, damit man sich nicht ins Gehege kommt«, sagt der 61jährige. Im Unterschied zu Taxis müssen Uber-Fahrer nach einer absolvierten Tour eigentlich an den Betriebssitz zurückkehren. Eigentlich. Denn die Regel wird nicht eingehalten und noch weniger kontrolliert. Auch die Voraussetzungen, um für Uber arbeiten zu können, sind geringer als die im Taxigewerbe. »Der Vermittlungsdienst hätte nicht so viele Fahrer gefunden, hätte der Senat nicht die Tür geöffnet und den sogenannten kleinen P-Schein erfunden, bei dem die gesamte Ortskunde wegfällt«, beklagt M.

    Wieviel Uber-Fahrer dabei tatsächlich verdienen, ist schwer herauszufinden. Eine Provision von bis zu 20 Prozent müssen die Fahrer an das Unternehmen abdrücken, alle Risiken tragen sie selbst. Studien aus anderen Ländern legen nahe, dass dabei selten der Mindestlohn erreicht wird. Strittig ist zudem, ob Uber Sozialabgaben zahlen muss.

    Indirekt hat die Konkurrenz auch Auswirkungen auf die Löhne im Taxigewerbe. Dort wurde ohnehin seit Einführung des Fiskaltaxameters ein Weg gefunden, den Mindestlohn zu umgehen. Fahrer von Unternehmen werden angehalten, während sie eigentlich in Bereitschaft sind – und bezahlt werden müssten – das Taxameter auf »Pause« zu stellen. Damit werden nur noch die reinen Fahrzeiten gerechnet, damit es so aussieht, als würde der Mindestlohn erreicht. Die Umsatzeinbußen durch die digitale Konkurrenz könnte diese Praxis noch verschärfen.

    Geht es nach einem Entwurf von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), soll die Laissez-faire-Politik den »neuen«, digitalbasierten Beförderungsunternehmen gegenüber nun enden. Der Minister präsentiert eine eigene »Lösung« für die illegale Missachtung des Rückkehrgebots und den Mangel an Kontrollen: Die Liberalisierung des Fahrdienstmarktes soll die Verstöße mit einem Streich legal machen. »Herr Scheuer sagt, mit der Öffnung für Uber und Co. würde die Mobilität auf dem Lande verbessert. Er spricht von den älteren Herrschaften. Wie kann man sich sowas vormachen?« regt sich Jörg M. auf. »Die Uber-Fahrer lauern ganz gezielt auf die Flughafenfahrten, auf die lukrativen Fahrten. Ältere Menschen über kurze Strecken zu transportieren, bei denen kaum etwas rausspringt, das machen ohnehin wir Taxler, nicht die Uber-Fahrer.«

    Die vom Verkehrsministerium nun geplante Marktöffnung stößt der gesamten Branche auf. Mehrere hundert Fahrer versammelten sich am 21. Februar in Berlin, forderten die Rücknahme von Scheuers Eckpunktepapier. Auch für Jörg M. ist es nun an der Zeit, aktiv zu werden. »Ich versuche, das Positive zu sehen. Im Moment würde ich darauf bauen, mich zusammen mit den Kollegen zu wehren.«

    Hintergrund: Uber – Konkurrenz wird plattgemacht

    Die Uber Technologies Inc. wurde 2009 in San Francisco gegründet. Das zunächst als Limousinenservice auftretende Unternehmen fand schnell Geldgeber, die das aggressive und marktzerstörerische Potential der Geschäftsidee erkannt hatten. Weltweit führende Finanzdealer und »Risikokapitalgeber« wie Goldman Sachs, Google Ventures und Benchmark Capital standen praktisch an der Wiege des Konzerns. Als Jahresumsatz gibt Wikipedia 6,5 Milliarden US-Dollar für 2016 an.

    Mit enormem Finanzaufwand weitete die Firmenleitung ihre Geschäfte seit Gründung zunächst in den USA, dann weltweit aus. Geschäftsidee ist weiterhin die Vermittlung von Fahrdienstleistungen, bei denen Uber sogenannte Freelancer auf eigenes Risiko und im eigenen Pkw chauffieren lässt, aber einen bestimmten Teil des Fahrtpreises als Provision verlangt.

    Uber zielte von Beginn an auf die globalen Taximärkte. Die waren und sind zwar unterschiedlich reguliert, aber zumeist kleinteilig strukturiert. Gegen die geballte Macht eines milliardenschweren US-Konzerns hatten diese wirtschaftlich kaum eine Chance.

    Dennoch traf der Feldzug zur Markteroberung auf erheblichen Widerstand. So musste sich Uber aus Südostasien zurückziehen (jW vom 11. April 2018), denn dort hatten unter Regie des japanischen Geldgebers Softbank Konkurrenzunternehmen mit gleicher Geschäftsidee Uber stark zugesetzt. Auch in Indien mussten die US-Amerikaner Rückschläge hinnehmen.

    Zur Zeit schwelen in Spanien, Frankreich und zuletzt auch in Berlin Konflikte zwischen »Taxistas« und »Uberisten« (jW berichtete). Allerdings scheint in der EU der Widerstand zahlreicher Staaten inzwischen gebrochen. (jW)

    #Berlin #Taxi #Uber #disruption #Kleinunternehmer

  • 26.02.2019: »Zeigt, wie Verkehrspolitik von Autolobby dominiert ist« (Tageszeitung junge Welt)
    https://www.jungewelt.de/artikel/349937.taxigewerbe-vs-uber-zeigt-wie-verkehrspolitik-von-autolobby-dominie


    Foto: Christoph Soeder/dpa

    TAXIGEWERBE VS. UBER
    Die etablierte und regulierte Taxibranche wehrt sich gegen Stärkung der Billigkonkurrenz (Berlin, 21.2.2019)

    Eckpunktepapier aus Verkehrsministerium sieht Deregulierung für private Mietwagen vor. Ein Gespräch mit Andreas Wagner. Interview: Jan Greve

    Andreas Wagner ist Bundestagsabgeordneter für Die Linke und Obmann im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur

    Am Montag vergangene Woche hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, CSU, ein Eckpunktepapier zur Novellierung des Personenförderungsgesetzes vorgelegt. Die Pläne sorgen für großen Unmut im Taxigewerbe. Worum geht es?

    Es geht darum, die Rückkehrpflicht für private Mietwagen abzuschaffen, ebenso wie das bislang geltende Poolingverbot. Das sind Dinge, die die Taxifahrer hierzulande zu Recht beunruhigen.

    Das sind recht technisch klingende Begriffe, wie auch die sogenannte Einzelsitzplatzvermietung, die bei dem Vorhaben eine Rolle spielt. Was ist der Schwerpunkt des Scheuer-Papiers?

    Verschiedene Akteure machen sich Gedanken darüber, wie in Zukunft Verkehr sowohl in den Innenstädten als auch im ländlichen Raum organisiert werden kann. Es geht um das Schaffen bedarfsgerechter Mobilitätsangebote. Eine Idee ist, dass sich mehrere Menschen zusammentun können, um gemeinsam ein Fahrzeug zu nutzen – das ist mit Pooling gemeint.

    Bislang war es so, dass Mietwagen immer an einen bestimmten Ausgangspunkt zurückkehren mussten. Das soll geändert werden. Die geplante Abschaffung der Rückkehrpflicht führt zu direkter Konkurrenz mit dem Taxigewerbe. Letzteres unterliegt Auflagen wie der Beförderungspflicht oder der Regelung zur Preisberechnung für eine Taxifahrt. Das wäre bei einem Angebot mit einem Mietwagen nicht mehr der Fall. Dumpingpreise könnten die Folge sein, wodurch wiederum prekäre Arbeitsbedingungen für die Fahrer zu befürchten sind.

    Welche Position vertritt Ihre Partei?

    Wir sind sehr kritisch gegenüber den Plänen. Das Öffnen des Marktes für private Anbieter, wie etwa Uber, lehnen wir als Die Linke ab. Das würde das Taxigewerbe schwächen und hätte zur Folge, dass private Anbieter nach jeweiliger Attraktivität der Strecke entscheiden, ob sie dort fahren oder nicht. Da keine Beförderungspflicht bestünde, könnte der Fahrer schlicht sagen: Der Weg ist mir zu unrentabel. Dem freien Diktieren von Preisen wären Tür und Tor geöffnet. Ein Taxi wiederum muss Menschen auch dann befördern, wenn die Fahrt kurz oder die Richtung nicht die optimale ist.

    Zudem ist zu befürchten, dass gerade in den Ballungsräumen zusätzliche Mietwagen auf den Straßen wären, das Verkehrsaufkommen also zunehmen würde – von benötigten Parkflächen ganz zu schweigen. Das kann nicht das Ziel sein. Verkehr muss reduziert werden.

    Warum die Novellierung des Gesetzes?

    Anbieter wie Uber drängen mit ihren Mobilitätskonzept auf den Markt, um Geld zu verdienen. Auch deswegen muss überlegt werden, wie der Innenstadtverkehr organisiert wird. Es ist keine schlechte Idee, möglichst viele Plätze in einem Auto zu besetzen. Es wäre allerdings sinnvoller, das Taxigewerbe dahingehend weiterzuentwickeln.

    Es gibt immer mehr sogenannte Car-Sharing-Modelle. Wer profitiert von dieser Entwicklung?

    Bei dem Geschäft geht es letztlich darum, den Pkw weiterhin attraktiv zu halten und zu machen. Die Fahrzeugmodelle werden beispielsweise immer mal wieder ausgetauscht, wohl in der Hoffnung, dass der eine oder andere Kunde sich direkt selbst einen Wagen eines großen Konzerns kauft.

    Minister Scheuer ist als Freund der Autolobby bekannt, wie auch seine Amtsvorgänger und Parteifreunde. Worum geht es ihm?

    Die geplante Novellierung stellt die Weichen in die falsche Richtung, das ist klar. In dem Eckpunktepapier heißt es, dass die Genehmigung des Verkehrs mit Mietwagen untersagt werden kann, wenn der öffentliche Linienverkehr bedroht wird. Darin sieht man, dass die Gefahr sogar erkannt wird. Es reicht aber an diesem Punkt nicht aus, das Risiko lediglich im Blick behalten zu wollen. Es zeigt sich einmal mehr, wie sehr die Verkehrspolitik hierzulande von der Autolobby dominiert ist. Die notwendige Stärkung für Bahn, Busse oder Radverkehr bleibt dagegen aus.

    #Taxi #Uber #disruption #Politik #Die_Linke

  • DDR : Offener Krieg - DER SPIEGEL 40/1986
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13521472.html

    Im Taxi-Notstandsgebiet werden Privatdroschken legalisiert. Bloß Trabis dürfen keine Kunden befördern.

    Wenn es Nacht wird in Ost-Berlin, verwandelt sich die Hauptstadt der DDR allabendlich in ein Dorado heimwärts strebender Tramper.
    Hunderte, an den Wochenenden Tausende, stehen heftig winkend an den ansonsten verödeten Ausfallstraßen zu den Schlafstädten am Rande der Metropole, die allesamt in ihrer monumentalen Tristesse von der Neuen Heimat entworfen sein könnten.

    Westler, die mit den Sitten des Landes nicht vertraut sind, erleben eine unangenehme Überraschung, wenn sie sich eines nächtlichen Anhalters erbarmen. Der nämlich steigt ein, nennt eine Adresse und lehnt sich entspannt im Fond zurück. Der Hinweis des Fahrers, er fahre leider nicht in die Richtung, stößt auf völliges Unverständnis.

    Zu Recht. Denn der Tramper geht davon aus, daß er ein in Ost-Berlin gebräuchliches quasi-öffentliches Verkehrsmittel bestiegen hat - ein „Schwarz-Taxi“, das ihn nach ungeschriebenem Hausbrauch gegen gutes DDR-Geld bringt, wohin er es wünscht.

    In der ostdeutschen Metropole gibt es, nach amtlichen Angaben, rund 850 offiziell zugelassene Droschken, die meisten, etwa 670, gehören dem VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe, der Rest fährt zwar im Auftrag des Volkes, aber auf eigene Rechnung, versehen mit einem Gewerbeschein der städtischen Behörden. Insgesamt beförderten die Ost-Berliner Taxis im Jahr 1984 laut Statistischem Jahrbuch der DDR mehr als elf Millionen Passagiere.

    Viel zuwenig, um den Bedarf der 1,2 Millionen Einwohner der Halbstadt-Ost auch nur annähernd zu befriedigen. Ein Taxi zu bekommen, und zwar genau dann, wenn man eins braucht, ist in Ost-Berlin ein reines Lotteriespiel: Auf einen Treffer muß man meist lange warten, die Chance, eine Niete zu ziehen, ist größer. Zumeist kann man nicht mal bestellen. Für alle Kunden gibt es nur eine Funkzentrale mit einer einzigen Telephonnummer.
    Dem Übel versuchen gewitzte DDR-Bürger seit Jahren abzuhelfen: Sie gehen mit ihren Privatwagen vornehmlich nachts auf die städtische Piste, um weit außerhalb der Legalität ihr Einkommen aufzubessern. Vom engen Trabant bis zum VW Golf und zum japanischen Mazda 323 ist alles im Einsatz, was in Ost-Berlin vier Räder auf die Straße bringt.

    Das Hobby lohnt sich. 950 bis 1200 Mark netto, Leistungszuschläge und Prämien inklusive, bringt ein volkseigener Taxichauffeur nach Hause. Ein Schwarzer dagegen kommt, bei vier Stunden Nachtarbeit, locker auf 150 Mark pro Schicht, steuerfrei, dreimal soviel, wie er tagsüber am sozialistischen Fließband verdienen kann.

    Bis zu 400 illegale Teilzeit-Chauffeure sind allein in Ost-Berlin nach vorsichtigen Schätzungen Nacht für Nacht im Einsatz. Gegenüber ihren volkseigenen Kollegen haben sie einen unschätzbaren Vorteil: Die VEB-Leute dürfen auf 100 Kilometer nur 16 Leerkilometer und zwischen zwei Fuhren höchstens fünf bis zehn Kilometer ohne Kunden fahren. So will es der Plan, und der ist in der DDR nicht nur heilig; an seiner Erfüllung hängen auch Zuschläge und Prämien.

    Die Folge: Während etwa am Bahnhof Friedrichstraße die Warteschlange unaufhaltsam zum Volksauflauf anwächst, muß ein frustrierter Taxifahrer in der Trabantenstadt Marzahn stundenlang auf einen neuen Fahrgast zurück in die Ost-Berliner City warten; leer darf er nicht fahren.

    Eine Minderheit der Illegalen hat die Chancen der sozialistischen Marktlücke erkannt und die eigene Arbeitskraft privatisiert. Selbst am hellen Tag gehen immer häufiger Schwarz-Taxis an Bushaltestellen und Taxiständen auf Kundenfang. Die Fahrer, so will es der Brauch, dürfen von ihren Gästen kein Geld fordern, die Gäste ihnen nicht mehr zustecken, als sie im VEB-Taxi zahlen müßten - in Ost-Berlin zwischen 80 Pfennig und einer Mark pro Kilometer, auf dem DDR-Land zwischen 1,20 und 1,60 Mark.

    Doch mit dieser Freiheit ist es vom Mittwoch dieser Woche an vorbei, wenn eine „Anordnung über die nebenberufliche Tätigkeit von Bürgern als Taxifahrer“ in Kraft tritt. Dann erhalten Schwarze, die sich legalisieren lassen, vom Kombinat Verkehrsbetriebe ein reguläres Taxi-Schild und können den ausländischen Gästen in Ost-Berlin Weltstadtfülle vorgaukeln.
    Die Nebenberufler brauchen künftig eine Genehmigung ihres Arbeitgebers für die Freizeit-Beschäftigung; ihr Einsatz auf der Straße ist auf maximal 400 Stunden im Jahr und höchstens 60 im Monat begrenzt; lediglich 3000 Mark des Nebenverdienstes pro Jahr sind steuerfrei. Und der Trabe, die Standardkarosse der DDR-Bürger, darf nicht mitspielen: Laut Verordnung brauchen Privatdroschken vier Türen.

    Noch abschreckender dürfte die Vorschrift wirken, wonach die legalen Privaten ("in Abhängigkeit von der regionalen Verfügbarkeit") einen Taxameter vom Typ „Botax 80“ in ihren Wagen einbauen lassen müssen, um Schmu beim Kassieren auszuschließen.

    Bis August letzten Jahres fuhren alle Taxifahrer der DDR ohne Taxameter. Der Preis wurde durch einen Blick auf den Kilometerzähler festgesetzt; doch war der Augenschein des Fahrgastes häufig durch Kurzsichtigkeit, schlechte Beleuchtung oder Alkohol getrübt. Die Einführung des Fahrtenzählers brachte über Nacht die Ost-Berliner Verkehrsbetriebe in Personalnot. Rund 150 VEB-Fahrer suchten sich einen anderen Job.

    Kenner fürchten von der neuen Verordnung statt der erhofften Entlastung nur weiteres Unheil. Künftig wird es wohl drei Kassen von Miet-Chauffeuren geben, die sich gegenseitig die Kunden abjagen. Der harte Kern der Schwarzen werde seinen lukrativen Full-time-Job kaum gegen das bescheidene Leben eines legalen Privaten tauschen.

    Denn im realen DDR-Sozialismus tummeln sich immer mehr professionelle Kapitalisten. Die Profis unter den illegalen Schwarz-Taxen haben lukrative Claims abgesteckt. Ein Rivale, der im falschen Revier fährt, findet sich schon mal verbeult und blessiert in einer dunklen Straße wieder - Mafia reale.

    „Nach dem 1. Oktober“, prophezeit ein VEB-Chauffeur, „wird es offenen Krieg geben.“

    #DDR #Berlin #Taxi #Geschichte

  • Neues Kundencenter von Taxi Berlin
    https://www.taxi-berlin.de/news/neues-kundencenter-von-taxi-berlin

    Taxi Berlin 15. Mai 2012
    Neues Taxi-Kundenzentrum in der Persiusstraße

    Neues Taxi-Kundenzentrum von Taxi Berlin eröffnet

    Am 7. Mai hat Taxi Berlin sein neues Taxi-Kundenzentrum feierlich eröffnet. Das Team von Inhaber Hermann Waldner hatte die Größen des Berliner Taxigewerbes und dessen Freunde zur Eröffnungsfeier eingeladen, und alle kamen.

    Draußen, auf dem Parkplatz, waren führende Hersteller mit ihrem aktuellen Taxiangebot präsent. Mercedes mit der E-Klasse und der neuen B-Klasse. Volkswagen mit dem Passat und dem Caddy. Toyota mit dem aufgefrischten Prius und dem brandneuen Prius+, der vorher noch nirgends öffentlich gezeigt worden war. Außerdem auf dem Parkplatz aufgefahren waren der schon bekannte Grill-Oldtimer mit Salaten, Getränken, Currywurst und anderen Köstlichkeiten und ein museumsreifer VW Bully mit Werbung für die gerade anstehende Wahl zur IHK Vertreterversammlung.

    Unter den Gästen waren mit Taxi Deutschland, der „Innung“ und der BTV die Vorstände aller wichtigen Gewerbevertretungen in Berlin, Führungspersonal von Mercedes und des Mercedes Taxistützpunktes in der Prinzessinnenstraße, von Volkswagen Automobile, von Toyota Deutschland und der Toyota Motor Company, sowie vom Autohaus am Friedrichshain, dem unmittelbaren Nachbarn des neuen Kundenzentrums. Als weitere Institutionen waren zu Gast Vertreter der Zurich Versicherung, der VdK und Signal Iduna, der GASAG, der S-Tax Steuerberatungsgesellschaft mbH, der IHK Berlin, Visit Berlin BTM, des Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V., der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, der Heedfeld Elektronik GmbH, des Berliner Hockey Verband e. V., von zwei Anwaltskanzleien und vom V&V Verkehrsverlag GmbH. Ein Team von der news aktuell GmbH filmte die ganze Veranstaltung. Außerdem waren eine Menge Taxiunternehmer da, die das neue Kundenzentrum in Zukunft bevölkern sollen, sowie Heinz Peter, Bruno Draheim, Lothar Kubig und Wolfgang Ücker, jeweils mit Frau, von der „alten Garde“ des Taxigewerbes.

    Der Glaspavillon mit dem schön gestalteten Taxi-Kundenzentrum steht an einem ziemlich geschichtsträchtigen Ort, und auch drinnen treffen mit dem alten Mercedes, der alten Rufsäule und dem modernen Interieur der Funkzentrale mit der fortschrittlichsten Vermittlungstechnik Geschichte und Moderne zusammen. Vor diesem Hintergrund hielt Hermann Waldner einen kurzen Vortrag über Taxi in Europa: vom „Portechaise“ bis zu „taxi.eu“ und spannte damit einen geschichtlichen Bogen von der antiken Sänfte, dem ersten Tragstuhl, dem Portechaise in Paris 1617 bis zum computergestützten vollautomatischen europaweiten Taxi-Bestell-Portal taxi.eu im Jahr 2012. Zwischendrin wurden auf den großen Monitoren kurze Filme eingespielt, u.a. von der großen Taxi-Demo am 23. April 2012.

    Anfangs ging die Geschichte langsam voran, die Personenbeförderung selbst und die des Gewerbes, das sie betrieb. 1668 kamen die ersten Sänften nach Berlin. Die Beförderung durch Träger erwies sich als praktischer als die Beförderung auf Rädern. Träger konnten den Löchern und dem Unrat auf den Straßen besser ausweichen. Erst 1739 kam das Lohnfuhrwesen mit Kutschen auf. 1811 übernahm ein Pferdehändler aus Dessau das Monopol (!) in Berlin und nannte seine Fuhrwerke Droschken (aus dem russischen „Droschki“ für Fuhrwerk). 1896 wurde der Taxameter für Berliner Droschken vorgeschrieben. Ein Jahr später tauchte die erste Motordroschke auf, ein Daimler mit vier PS. 1900 fuhr die erste Elektrodroschke in Berlin. In diesem Jahr wurde auch die „Personen-Lohnfuhrwerks-Innung“ gegründet, ein Vorläufer der heutigen „Innung“.

    1910 gingen erste Rufsäulen in Betrieb und 1928 (Inflation) wieder pleite. Im selben Jahr unternahm der Eiserne Gustav seine Fahrt nach Paris. 1936 baute Mercedes den ersten Diesel-Pkw in Serie. Einer davon steht im Taxi-Kundenzentrum. 1951 wurde der VEB Taxi in Ost-Berlin gegründet, auf dessen Gelände jetzt Taxi Berlin mit seinem neuen Kundenzentrum residiert. 1952 gab es erste Funktaxen. 1958 wurde das Taxischild auf dem Dach Vorschrift und ein Jahr darauf der Taxi Funk in Berlin gegründet. 1965 kam der Würfelfunk. 1971 wurden die Taxen bundesweit in Hellelfenbein (RAL 1015) umgefärbt.

    Hier wurde die Geschichte dann persönlicher und nahm beträchtlich Fahrt auf. 1981 gründete Hermann Waldner seinen Taxibetrieb als Alleinfahrer mit einem Taxi in Berlin Charlottenburg. 1990, unmittelbar nach der „Wende“, wurde der „Taxiruf Spreefunk“ aus dem VEB Taxi (Berlin-Ost) gegründet mit ihm als Gründungsgesellschafter. 1997 begann der City Funk mit der vollautomatischen Auftragsvermittlung mit GPS-Ortung.

    2005 beginnt der Taxi Funk Berlin mit der vollautomatischen Vermittlung mit Smartphones. 2007 bildet sich die Arbeitsgemeinschaft Berliner Taxizentralen mit vier Marken in der Persiusstraße. 2008 erfolgt die vollständige Umrüstung aller Taxen von Würfelfunk, Taxifunk, Quality Taxi und City Taxi, und die Dachmarke Taxi Berlin mit einheitlicher Telefonnummer 20 20 20 wird gegründet.

    2009 werden bei Taxi Berlin alle Aufträge integriert an die 4500 angeschlossenen Taxen vermittelt. Taxi Berlin ist damit die größte Taxizentrale Deutschlands und eine der größten Europas mit automatischer Auftragsannahme und intelligenter Telefonanlage. Das Auftragsvolumen steigt bis Anfang 2012 um 40%. Im selben Jahr wird Eco Taxi mit einer Flotte von 700 Fahrzeugen mit Erdgas- oder Hybridantrieb eingerichtet und das Taxi-Museum in der Persiusstraße gegründet.

    Ab 2010 gibt es Auftragsvermittlung mit Taxi-Bestell-App. 2011 findet das fms-Anwendertreffen EuroCab in Berlin statt. Wie dort verabredet, wird das Bestellportal „taxi.eu“ durch Taxi Berlin/Taxi Pay gegründet mit vollautomatischer Bestellfunktion in acht europäischen Ländern, 60 Städten, mit 40.000 angeschlossenen Taxen, rund 120.000 Taxifahrern, mit 3.500 Telefonnummern von Taxizentralen.

    Im Jahr 2012 sind bei Taxi Berlin 4.800 Taxen angeschlossen und werden voraussichtlich 8 Mio. Aufträge angenommen, was einer Steigerung von 13% zum Vorjahr entspricht. Zur weiteren Entwicklung des mit Abstand größten und leistungsfähigsten Taxi-Bestell-Portals mit Web-App und Android- und IOS-App wurde gemeinsam mit fms/Austrosoft die Firma „fms Systems GmbH“ gegründet. Schon heute fahren 40.000 Taxen in Europa die Aufträge von taxi.eu. Der Höhenflug des neuen Systems ist nicht mehr aufzuhalten.

    In den letzten paar Jahren hat das Taxigewerbe einen enormen Entwicklungsschub vollzogen, der von dem, was heute Taxi Berlin heißt, maßgeblich voran getrieben wurde. Darauf kann man dort zu Recht stolz sein. Mit dem neuen Taxi-Kundenzentrum wird dem Berliner Taxigewerbe ein Raum geboten, daran teilzuhaben und ein neues Selbstbewusstsein zu entfalten. Es steht ab sofort allen Besuchern offen.

    Hinweis:
    Dieser Artikel erschien in der gedruckten Ausgabe der RAL 1015 taxi news Ausgabe Mai 2012. Autor: Wilfried Hochfeld.

    #Taxi #Berlin #Geschichte #Friedrichshain #Persiusstraße

  • GaTH – Gemeinschaft angestellter Taxifahrer Hamburg e.V.
    https://www.gath.one

    In Hamburg gibt es diesen Verband angestellter Taxifahrer, der sich ausdrücklich von den Unternehmerverbänden unterscheiden will. Für einen Zusammenschluß von Arbeitern bemerkenswert ist der Umstand, dass in der Selbstdarstellung mit keinem Wort der Interessensgegensatz von anhängig Beschäftigeten und Unternehmern zur Sprache kommt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    wir, die angestellten Taxifahrer und Taxifahrerinnen Hamburgs, haben diesen Berufsverband gegründet, um uns allen eine gemeinsame Plattform zu ermöglichen.

    Es gibt in Hamburg sechs Unternehmerverbände, aber es gab bisher keinen Verband der speziell die angestellten Taxifahrer/innen vertritt.
    Das ist nun Vergangenheit. Gerade in der letzten Zeit ist uns allen klar geworden, dass wir nur zusammen wirklich stark und in der Lage sind, unsere Interessen durchzusetzen.

    Nur als Gemeinschaft können wir uns deutlich Gehör verschaffen und unsere Interessen vor den Behörden und Zentralen wirkungsvoll zur Sprache bringen.

    Ziel dieses Berufsverbands ist es, die Berufsausübung der angestellten Taxifahrer/innen in Hamburg besser, gerechter und sicherer zu machen. Um diesen Zweck zu erfüllen, wird ein sachlicher und konstruktiver Dialog mit den am Taxigewerbe in Hamburg beteiligten Personen und Unternehmen wie Vermittlungszentralen, Gremien und Behörden angestrebt.

    Weitere Zwecke und Aufgaben des Berufsverbands sind:

    Zusammenschluss der in Hamburg in der Personenbeförderung arbeitenden angestellten Taxenfahrer/innen auf freiwilliger Basis
    Unterstützung der Mitglieder bei allen beruflichen Aspekten
    Mitglieder über rechtliche und technische Neuerungen zu informieren
    die Fort- und Weiterbildung der Mitglieder zu fördern
    die Einhaltung eines lauteren Wettbewerbs unter den angestellten Taxifahrern zu fördern
    Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein auskömmliches Arbeiten von angestellten Taxifahrern/innen zu nehmen. Dies kann durch Information, Diskussion und Intervention bei an die Personenbeförderung angrenzenden Themen wie Verkehr, Wirtschaft, Soziales und Umwelt geschehen.
    Solidarität und Fairness untereinander und für das ganze Taxengewerbe im Sinne eines wertschöpfenden Taxengewerbes zu fordern und zu fördern, sowie sich für einen fairen Interessenausgleich im Gewerbe einzusetzen
    Gewerbepolititsch umfassend für die angestellten Taxifahrer/innen tätig zu sein, insbesondere die Belange und Interessen der Mitglieder und des Personenbeförderungsgewerbes gegenüber Behörden, Institutionen, anderen Verbänden, politischen Institutionen und der Allgemeinheit u.a. zu vertreten und wahrzunehmen
    Unterstützung für in Not geratene Taxifahrer/innen
    Um dies alles umzusetzen und gemeinsam unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir uns gegenseitig. Du uns und wir Dich!

    Für einen kleinen Mitgliedsbeitrag, kann jede/r angestellte Taxifahrer/in unserem Verein beitreten und uns auch gerne in unserer Arbeit unterstützten. Auch eine Fördermitgliedschaft ist möglich. Trinkgeld und Spenden nehmen wir gerne entgegen, kaufen lassen wir uns nicht.

    Wir arbeiten transparent und sind für unsere Mitglieder über den Telegram Messenger unter “GaTH Mitglieder” immer erreichbar.

    Gemeinsam sind wir stark. Lasst uns etwas bewegen und im Taxigewerbe eine starke Stimme haben.

    #Taxi #Gewerkschaft #Hamburg

  • Neuer Name für mytaxi
    https://www.taxi-times.com/neuer-name-fuer-mytaxi


    Harald Krüger und Dieter Zetsche heute bei der Pressekonferenz in Berlin. Foto: Daimler AG, BMW Group

    Die Taxi Times intersiert sich mehr für die strukturellen Fragen.

    22.2.2019 - Auch wenn es schon seit März des vergangenen Jahres klar war, dass Daimler und BMW ihre Carsharing-Dienste Car2go und DriveNow zusammenlegen wollen, ist heute in einer Pressekonferenz bekanntgegeben worden, wie und warum die beiden Fahrzeughersteller und Wettbewerber sich in Zukunft die gemeinsame Zusammenarbeit vorstellen.

    Wie Harald Krüger und Dieter Zetsche in Berlin deutlich machten, sehen sie eine große Zukunft in Mobilitätsdienstleistungen. Beide Konzerne sind in den Bereichen bereits einige Jahre aktiv, wollen aber durch die Fusion der verschiedenen Dienste zu einem echten Global Player werden. Der Fokus liegt ganz klar auf dem Wachstum der Sparte und legt über 14 Marken in nun 5 Joint Ventures mit gänzlich neuen Namen zusammen.

    Die beiden wichtigsten Marken, die Carsharing-Unternehmen DriveNow und Car2go, sollen nach einer Übergangszeit unter dem Namen ShareNow gebündelt werden. Unter dem Namen FreeNow werden künftig mit mytaxi, Beat, Clever Taxi (nicht zu verwechslen mit CleverShuttle) und Kapten die Ride-Hailing Dienste der beiden Konzerne firmieren.

    In drei weiteren Joint Ventures mit den Namen ChargeNow, ParkNow und ReachNow werden Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, ticketloses Ein- und Ausfahren aus Parkhäusern inklusive bargeldlosem Bezahlen sowie die Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsmittel für eine intermodale Routenplanung zusammengefasst.

    Klar ist aber auch, dass die beiden Konzerne das Ziel haben, autonome Fahrzeuge zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Dass dabei auf eine jeweils mehr als einhundert Jahre lange Firmengeschichte zurückgeblickt werden kann, sehen Zetsche und Krüger dabei als klaren Vorteil, denn die Marken genießen ein hohes Vertrauen bei den Kunden. Dieser Vertrauensvorschuss soll auch der Grund sein, weshalb die Hemmschwelle der Verbraucher, in ein autonomes Fahrzeug der Marken BMW oder Mercedes zu steigen, geringer sein soll.

    Die fusionierten Dienste der beiden Konzerne sind bislang in 30 Städten vertreten, verfügen über eine gemeinsame Flotte von 30.000 Fahrzeugen und werden von 60 Millionen Kunden genutzt. Der gegenwärtige Wert wird mit drei Milliarden Euro beziffert.

    Der klare Fokus des Joint Ventures liegt auf Wachstum und darauf, eine Struktur zu schaffen, die nach oben skalierbar ist. Der Hauptsitz des Joint Ventures ist in Berlin und soll in Zukunft Arbeitgeber für zusätzlich 1.000 Menschen werden.

    #Taxi #Disruption #Autoindustrie

  • mytaxi wird zu FREE NOW | DriveNow & car2go werden zu SHARE NOW
    https://www.dealdoktor.de/magazin/mytaxi-free-now-drivenow-car2go-share-now

    Strikt aus Nutzersicht versucht der Dealdoktor den neuesten Schachzug der Uber-Konkurrenten zu kommentieren.

    Heute haben mytaxi, ca2go, DriveNow und elf weitere Firmen der BMW Group und Daimler AG offiziell angekündigt unter welchen Markennamen sie zukünftig gemeinsam auftreten. So wird mytaxi mit drei weiteren Marken zu FREE NOW und car2go und DriveNow fusionieren zu SHARE NOW. Ist das gut für uns Kunden und was ändert sich?

    14 Marken unter einem Dach: YOUR NOW

    BMW und Daimler hatten schon länger geplant, ihre Mobilitätsdienste zusammenzulegen. Dadurch sollen Kunden weltweit ein besseres und umfassenderes Angebot haben und man möchte natürlich Synergien nutzen gegen Firmen wie Uber oder Lyft. Insgesamt werden die 14 Marken unter dem Dach YOUR NOW zu fünf neuen Marken zusammengelegt.

    Die fünf neuen Marken decken immer einen bestimmten Mobilitäts-Bereich ab. Die Marken heißen:

    SHARE NOW: Carsharing (vorher car2go & DriveNow)
    FREE NOW: Ride-Hailing/Taxi (vorher mytaxi, beat, Kapten & Clever Taxi)
    REACH NOW: Mobile Fahrtenplanung per Auto, Taxi, Bus, Zug, Fahrrad (vorher ReachNow & moovel)
    PARK NOW: Mobiles, bargeldloses Parken (vorher ParkNow, ParkMobile US, ParkMobile International, RingGo & ParkLine)
    CHARGE NOW: Ladestationen für E-Autos (vorher ChargeNow)

    Änderungen bei mytaxi?


    Zu Beginn wird es keine großen Veränderungen geben. Auf der Infoseite heißt es aber: „In den kommenden Monaten werden App und Marke zunächst frische Farben und ein neues Logo bekommen; im Laufe des Jahres verwandelt sich mytaxi dann in FREE NOW.“ Die App bleibt aber die selbe und auch MyTaxi Gutscheine soll es weiterhin geben. Genauso wie die App bleiben auch die Accounts erstmal unabhängig voneinander, ihr habt also nicht automatisch einen Account bei car2go, DriveNow oder einem der anderen Taxi-Dienste.

    Änderungen bei DriveNow und car2go?

    Hier gibt es mehr Änderungen, aber auch diese halten sich zu Beginn noch in Grenzen. In beiden Apps tauchen in der neusten Version schon jetzt auch die Autos des jeweils anderen Services auf. Diese können zwar schon angewählt werden, zum Reservieren wird man aber dann zur entsprechenden App geleitet. In Zukunft will man die Apps wohl zu einer SHARE NOW App zusammenlegen und den Übergang so einfach wie möglich machen, heißt es auf der Infoseite von car2go.

    Man hat jetzt also Zugriff auf 20.500 Autos und 22 verschiedene Modelle von BMW, Mini, Mercedes und Smart. Weltweit sind die beiden Carsharing-Dienste in 30 Städten verfügbar, man will aber natürlich weiter wachsen. Auch hier bleiben die DriveNow und car2go-Konto erstmal unabhängig voneinander bestehen.

    #Taxi #Disruption

  • Existenz des Taxigewerbes darf nicht bedroht werden: Fraktion DIE LINKE. im Abgeordnetenhaus von Berlin
    https://www.linksfraktion.berlin/aktuelles/presse/detail/news/existenz-des-taxigewerbes-darf-nicht-bedroht-werden

    Die Maschine läuft wie geschmiert. Ankündigung der Unternehmerverbände, Pressemeldung der Linken geschrieben von Referenten, bekannte Positionen. Unterstützung und Zusammenarbeit der Linkspartie mit Proleten am Steuer? Nix, das lässt man ins Leere laufen, ist offen für Gespräche und verweigert institutionelle Unterstützung. Blabla. So sieht’s aus.

    Einen Plan für Berliner Taxigewerbe hat die Linkspartei ebenso wenig wie die Grünen oder die SPD. Mit diesem Haufen kann anscheinend niemand Punkten, und so bleibt es bei Leerformeln und wiedergekäuten Pressemeldungen.

    Die Innung des Berliner Taxigewerbes demonstriert morgen vor dem Verkehrsministerium gegen neue Pläne des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU).

    Diese Pläne sehen vor, die Pflicht für Mietwagen, nach einer Fahrt zu ihrem Firmensitz zurückzukehren, sowie das Verbot für Mietwagen, einzelne Plätze zu vermieten, aufzuheben. Damit würden Shuttle-Dienste wie uberX & Co. zu Lasten der Taxis begünstigt. Das Taxigewerbe sieht sich dadurch in seiner Existenz gefährdet.

    Dazu erklären der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion Berlin Harald Wolf und Kristian Ronneburg, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz:

    „Die Linksfraktion Berlin steht an der Seite der Taxifahrerinnen und Taxifahrer, die mit ihren Fahrten einen wesentlichen Anteil am öffentlichen Mobilitätsangebot der Stadt haben und einen guten Job machen. Sie müssen rund um die Uhr verfügbar sein, haben eine Tarif- und Beförderungspflicht. Dienste wie uberX & Co. haben all diese Pflichten nicht und sollen jetzt nach dem Willen des Bundesverkehrsministers auch noch mit mehr Rechten ausgestattet werden.

    Die Pläne des Verkehrsministers sind eine Kapitulationserklärung. Statt Regelungen abzuschaffen, muss vielmehr endlich geltendes Recht im Mietwagenverkehr durchgesetzt werden. Statt die Rückkehrpflicht für Mietwagen aufzuheben, sollte der Bund eine Kennzeichnungspflicht für Mietwagen einführen, damit Bundesländer wie Berlin Verstöße gegen das Personenbeförderungsrecht besser ahnden können.

    Häufig haben Mietwagenfirmen ihren Betriebssitz in Brandenburg, um Kontrollen durch das Land Berlin zu erschweren. Wir fordern deshalb, dass Möglichkeiten der länderübergreifenden Arbeit deutlich erweitert werden. Es kann nicht sein, dass das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) keine Möglichkeit hat, die Betriebsunterlagen von Unternehmen zu kontrollieren, wenn diese ihren Sitz in einem anderen Bundesland haben.“

    #Politik #Taxi #Berlin

  • Frédérique Vidal : « La hausse des frais d’inscription ne s’appliquera pas aux doctorants étrangers »

    La ministre de l’Enseignement supérieur Frédérique Vidal annonce au JDD l’abandon de l’un des volets de sa mesure controversée sur la hausse des frais d’inscription pour les étudiants étrangers. Et promet que les tarifs vont rester stables pour les étudiants français et européens.

    https://www.lejdd.fr/Societe/Education/frederique-vidal-la-hausse-des-frais-dinscription-ne-sappliquera-pas-aux-docto
    #frais_d'inscription #taxes_universitaires #France #doctorants #doctorants_étrangers #doctorat

    v. métaliste sur le sujet :
    https://seenthis.net/messages/739889

  • Taxi München eG: Ausbildung Taxifahrer
    http://www.taxi-muenchen.com/taxi-muenchen-eg/kurse-und-schulungen/ausbildung-taxifahrer.html

    Wir wird man Taxifahrer, wie lange dauert die Ausbildung und wie schwer ist die Prüfung? Wir haben nach Informationen für München, Hamburg und Berlin gesucht und nichts Stichhaltiges gefunden. Ein paar verdeckte Hinweise lassen sich dennoch auf den Infoseiten der Taxischulen ausmachen. Ergebnis: Alles ist möglich.

    In München scheint es am einfachsten zu sein. Nach 12 Stunden Schulung, viel Lernen zu Hause und Begleichen der Ausbildungsgebühr von 150,00 € geht es in eine Testprüfung. Wer die besteht, ist reif für die offizielle Ortskundeprüfung. München scheint eine Kleinstadt zu sein, in der alle Taxikandidaten echte Schnellmerker sind.

    Hamburg - Ausbildungszentrum | Hansa-Taxi
    https://www.schulung211211.de

    Hamburg ist heftiger. 8 Wochen Schulung und 375,00 € sind fällig, bevor die amtliche Prüfung gemeistert werden kann. Das sieht schon eher nach Großstadt aus.

    Berlin Taxi Bildungscenter
    http://taxi-bildungscenter.de/taxiausbildung.html

    Für Berlin gibt es überhaupt keine Informationen zur Dauer der Ausbildung. Auf einer Kundgebung gegen Pläne des Bundesverkehrsministeriums, das Uber & Spießgesellen die Bahn freimachen will, verkündete ein Taxi-Verbandsfunktionär, dass Taxifahrer besser als Uber-Fahrer wären, weil sie ja mindestens ein Jahr an ihren Ortskenntnissen gefeilt hätten.

    Klar, Berlin ist die größte Stadt, deshalb muß hier auch am meisten gelernt werden, bevor der Taxi-Anfänger über genügend Ortskennisse für den Start verfügt.

    Die Wahrheit liegt wie immer im Auge des Betrachters. Wo Jobcenter Bildungsgutscheine vergeben, dauert die Ausbildung am längsten.

    Das hat mit dem Bestreben der Taxischulen zu tun, möglichst lange Kursgebühren einstreichen zu können. Entscheidend für die Dauer der Ausbildung sind jedoch die Auszubildenden selber. Wer vom Jobcenter geschickt wird, ist in der Regel nicht mit überschneller Ausffassungsgabe gesegnet. Da kann es in Berlin schon mal mehrer Jahre dauern, bis die dreitausend Straßen und Objekte inklusive der siebentausend Straßen, die nicht im Ortskundekatalog stehen, bei der mündlichen Prüfung aber bekannt sein müssen, so gut beherrscht werden, dass an ein erfolgreiches Ablegen der Ortskundeprüfung zu denken ist.

    In der Epoche der studentischen Taxifahrer benötigte ein durchschnittlicher Kandidat etwa zwei Monate, um neben der letzten Hausarbeit in den Semsterferien noch den P-Schein zu machen.

    Viele ließen sich von erfahrenen Kollegen mit Infomaterial und Tips für gute Streckenführung versorgen, aber die Kurse dienten mehr der Kontaktaufnahme mit dem Metier als der eigentlichen Ausbildung. Wer bereits Latein, zwei moderne Fremdsprachen, Deutsch, Mathe, Physik und Pilosophie auf Abi-Niveau beherrscht und jeden Monat Uni-Klausuren schreibt, dem fällt das Erlernen von ein paar tausend Straßen, Einrichtungen und Fahrtstrecken leicht.

    Da Taxifahrer heute in Berlin mit viel Glück und Erfahrung nur noch knapp den Mindeslohn verdienen, taugt der anstrengende Job nicht mehr zur Studienfinanzierung. Um Das WG- oder Zimmer im Studentenwohnheim, Essen, Kleidung Uni-Gebühren und alles andere zum Leben Erforderliche zu bezahlen, muss man jede Woche vierzig Stunden und länger im Taxi sitzen. Das schließt gleichzeitiges Studieren aus.

    Also kommen nur noch die zur Taxischule, die einen „niedrigschwelligen“ Einstieg in die Gesellschaft brauchen. Wenn sich viele Kleinverdiener zusammentun, jeder in der Familie arbeitet und sparsam lebt, kann diese Gemeinschaft es schaffen, einen bescheidenen Wohlstand aufzubauen, besonders wenn die Preise im Herkunftsland der Familie viel niedriger als in Deutschland sind.

    So fahren heute nur noch die Taxi, die es eigenlich nicht nötig haben, aber diese Arbeit lieben, viele, die weit unten auf der sozialen Leiter aber noch nicht gänzlich abgehängt sind, und die Mehrzahl der Kollegen schuftet, um sich mit unendlich langen Arbeitszeiten Wohlstand im Herkunftsland und einen Zugang zur deutschen Gesellschaft zu erkämpfen. Die Kinder sollen es mal besser haben.

    Ob dieses Modell über das Jahr 2019 hinaus funktionieren wird steht in den Sternen. Wenn es den Vermittlungsplattformen gelingt, eine noch brutalere Konkurrenzsituation durchzusetzen, indem sie Mietwagen mit Fahrern, die weit weniger als den Mindestlohn verdienen, in den Markt drücken, dann werden auch die Einkommen der Taxifahrer weiter sinken und nicht einmal mehr zum Überleben in Armut ausreichen.

    Es ist erstaunlich, dass weiter junge Menschen als Taxifahrer anfangen. Wie blöd kann man nur sein! Es herrscht Fachkräftemangel, und wer jung ist, findet immer eine Ausbildung für besser bezahlte Jobs.

    #Taxi #Uber #Kaptalismus #Ausbildung #Konkurrenz

  • Momper und Diepgen - Soll Berlin mehr Konkurrenz für das Taxigewerbe zulassen? – B.Z. Berlin
    https://www.bz-berlin.de/berlin/soll-berlin-mehr-konkurrenz-fuer-das-taxigewerbe-zulassen

    23. Februar 2019 15:10 - Sollte Personenbeförderungsgesetz aus dem Jahre 1961 liberalisiert und mehr Konkurrenz im Taxigewerbe zugelassen werden? Diese Frage beschäftigt Diepgen & Momper diese Woche

    Eberhard Diepgen: Ja, aber dabei bitte sachte vorangehen!
    Unter dem Stichwort der Digitalisierung entstehen neue Träume von Mobilität der Berlinerinnen und Berliner. „Wir wollen den Wechsel vom eigenen Auto zum Gemeinschaftsverkehr erleichtern“, sagt der BVG-Digitalvorstand.

    Die Absicht kann ich nur unterstützen. Mit dem Smartphone komplikationslos einen Shuttle herbeirufen, ein modernes und sauberes Fahrzeug mit wenigen anderen Fahrgästen teilen und kostengünstig zum Ziel kutschiert werden: Da kann das Auto zu Hause bleiben. Und bezahlen soll man auch ganz praktisch über das Handy. Das hört sich gut an.

    Einen Bedarf für ein zusätzliches Angebot sehe ich vor allem in den Außenbezirken. Teile von Zehlendorf oder Köpenick sind für den Verzicht auf ein Auto nicht ausreichend durch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden.

    Natürlich können Berlins Taxiunternehmen durch solche zusätzlichen Angebote Fahrgäste verlieren und wirtschaftlich in Schwierigkeiten kommen. Nicht nur die BVG und die Deutsche Bahn tummeln sich bereits auf diesem Geschäftsfeld. Das Taxi gehört zum öffentlichen Personennahverkehr, es unterliegt strengen Regeln und es besteht eine Beförderungspflicht. Es wird deswegen z.B. vor zu starkem Wettbewerb durch Mietwagen abgeschirmt.

    Veränderungen sollte es nur schrittweise geben. Was den Kumpeln im Kohlebergbau gut ist, sollte dem Taxifahrer billig sein. Wir stehen bei der erträumten Entwicklung am Anfang. Es kann auch ganz unerwünschte Auswirkungen geben. Bleibt der Bus wegen anderer Angebote leer? Ist der Bus dann in einzelnen Stadtteilen nicht mehr finanzierbar?

    Fahren immer mehr Berliner mit Mietwagen, könnte der Autoverkehr entgegen allen Wünschen zunehmen. Also dabei bitte sachte vorangehen. Sicher bin ich, dass Modellversuche eher nach Köpenick gehören als in die Stadtmitte.

    Walter Momper: Ja, denn die Zeiten haben sich geändert

    Das Personenbeförderungsgesetz aus dem Jahre 1961 ist veraltet und entspricht nicht mehr dem heutigen Standard. Das Gesetz muss geändert und den heutigen Bedürfnissen angepasst werden.

    Auch die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Aussicht genommenen Veränderungen sind nicht mehr zeitgemäß. Die Forderung von Uber und anderer Mobilitätsdiensten bleibt bestehen, die Regeländerungen konsequent zu Ende zu bringen.

    Die Carsharing-Firmen und Transportdienstleister wollen ein ganz neues Autoverkehrsgesetz haben, das den Anforderungen einer digitalen Gesellschaft entspricht.

    Auch die BVG bereitet einen umfassend neuen Fahrbetrieb in Berlin vor. Man soll Carsharing-Autos, Mieträder, Elektroroller, Kickscooter und Ride-Sharing-Fahrdienste in Kombination nutzen können.

    Auffällig dabei ist die App namens „Jelbi“ von der BVG, die sich mit dem Carsharing auf stationäre Angebote beschränken will. An zentralen Plätzen in der Stadt soll man von Bus und Bahn auf alle alle anderen Mobilitätsdienstleistungen umsteigen können.

    Auch in Kreuzberg will man die Nutzung von Alternativen auf eine andere Art und Weise erleichtern. Im Sommer soll in der Gitschiner Straße ein Umsteigeort eröffnet werden, weitere Umsteigeorte sollen am U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz und an der Straßenbahnhaltestelle Landsberger Allee folgen.

    Man sieht also: Es gibt eine große neue Anzahl von Möglichkeiten und es lohnt sich, die Möglichkeiten auszuschöpfen. Welche sich davon wirklich als nützlich erweisen und welche davon in kurzer Zeit in der Versenkung verschwinden werden, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

    Es ist eine spannende Entwicklung. Warten wir es ab.

    #Berlin #Poitik #Taxi

  • Neue BVG-App: „Jelbi“ soll Berlinern den Abschied vom Auto erleichtern - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/neue-bvg-app-jelbi-soll-berlinern-den-abschied-vom-auto-erleichtern/24006936.html

    Ein neuer Ansatz zur Vernetzung der Verkehrsmittel üerschreitet die Grenzen des ÖPNV. Zu fragen ist, ob das zu Lasten der vorhandenen Angebote des ÖPNV geht, Umsätze und Nutzungen zu nicht-öffentlichen Verkerhsformen get, oder ob der ÖPNV weiterentwickelt und regulierte, also demokratisch konrollierte Strukturen für alle ausgebaut werden.

    „Wer in Berlin lebt, braucht kein eigenes Auto“, darin sind sich die Beteiligten einig. Enthalten sein sind Fahrräder und Autos diverser Anbieter, Taxen von „Taxi Berlin“, natürlich die BVG und die S-Bahn. Es fehlen - noch - die Carsharing-Firmen der Autokonzerne wie Car2Go (Mercedes) und Drive Now (BMW). „Alle sind eingeladen“, sagte BVG-Vorstand Henrik Haenecke: „Jeder kann Teil des Bündnisses werden.“

    Die beiden großen Carsharing-Firmen hätten "individuelle Gründe, wieso sie nicht dabei sind, sagte Haenecke. Jelbi werde allerdings so viel Dynamik entwickeln, dass sich auch diese Firmen noch melden werden, sagte Haenecke. Integriert ist dagegen der neue Rufbus der BVG „Berlkönig“

    Der erste „Hub“ (Abkürzung für Hauptumschlagsbasis, der Begriff stammt aus der Logistikbranche) entsteht derzeit am U-Bahnhof Prinzenstraße auf einem Grundstück der Gewobag. Nach Angaben von Gewobag-Chefin Snezana Michaelis werden dort E-Roller, Fahrräder und sechs Carsharing-Autos Platz finden. Weitere Hubs sind am U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz (also nahe Flughafen Tegel) und am Straßenbahnknoten Landsberger Allee / Petersburger Straße geplant. Die BVG vergleicht die Hubs mit einem Marktplatz, dort soll es auch Toiletten, WLAN und auch Paketboxen geben.

    Auf der Vermittlungsebene ist nichts Gutes zu erwarten, denn die BVG betreibt das App- und Infrastrukturprojekt nicht selber sondern geht des Weg das Outsourcing.

    Partnerschaft mit Unternehmen aus Vilnius
    Eine solche App gibt es bereits seit September 2017 in der litauischen Hauptstadt Vilnius - und genau dieses System von der in Vilnius ansässigen Firma Trafi soll auch in Berlin eingesetzt werden.

    Nach Angaben von Trafi ist Berlin die erste Metropole in Europa, die ein solches System anbietet. In Vilnius profitiert auch die Stadt von der Trafi-App, weil die Daten für die Verkehrsplanung eingesetzt werden können. Dort haben 100.000 der 500.000 Einwohner die App installiert.

    Die Haltung, die hier vermittelt wird, unterwirft die Entwicklung des ÖPNV privatwirtschaftlicher Logik. Daten werden in erster Linie zur „Optimierung“ eingesetzt, die Stärkung öffentlicher Angebote kommt nicht zur Sprache. Damit bleiben voraussichtlich die Bedürfnisse all der Berlinerlinnen und Berliner unberücksichtigt, die keine „App“ verwenden möchten oder über keine Kreditkarte verfügen, die bei „Mobilitätsangeboten“ außerhab des ÖPNV so gut wie immer zwingend erforderlich ist.

    #Berlin #ÖPNV #Verkehr #Taxi #BVG #Auftragsvermittlung

  • Berliner Taxidemo: Scheuer stellt sich den Taxifahrern
    https://www.taxi-times.com/ueberraschung-bei-der-berliner-taxidemo-verkehrsminister-scheuer-stellt-

    Was für eine optimistische Sicht auf die Dinge und wie positiv die Unternehmer-nahe Taxi-Times Verkehrsminsuter Scheuers Auftritt sieht. Vielleicht verstehen wir etwas falsch, aber bisher war von Seiten der CSU mit „fairem Wettbewerb“ immer gemeint, alle Schranken für Uber & Co. abzureißen. Bayern hat als erstes Bundesland die Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer angeschafft. Sollte aus dem Scheuer-Saulus nun ein Taxi-Paulus gworden sein? Wer’s glaubt ...

    Übrigens : Die Zahl von 700 bis 1500 Teilnehmern der Kundgebung kann nicht stimmen. Wir waren vor Ort und haben etwa 350 Kollegen gezählt. Wir haben vieleicht ein paar Kollegen übersehen, aber es waren in keinem Fall mehr als 700 Taxifahrer vor Ort. Soviel zur Mobilisierungsfähigkeit der Unternehmerverbände.

    21. Februar 2019 von Jürgen Hartmann

    Zu einer vom Taxi-Bundesverband BZP kurzfristig organisierten Taxi-Demonstration versammelten sich geschätzt zwischen 700 und 1500 Taxiunternehmer und Fahrer. Unangekündigt trat dort auch Minister Andreas Scheuer auf.

    Der Protest richtet sich gegen das am Montag bekannt gewordene Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), in dem unter anderem ein Wegfall der Rückkehrpflicht für Mietwagen vorgeschlagen wird. Unter dem Motto „Bleibt Fair“ forderte der Verband, dass Scheuers Eckpunkte wegmüssen. „Wer die Axt an unsere Existenz, unsere Arbeitsplätze und unsere Rolle für die Mobilität der Zukunft legt, muss spüren, dass wir uns wehren. Wir rufen dem Verkehrsminister zu: Nicht mit uns!!!“
    Bundesminister Scheuer stellte sich spontan den Demonstranten. Foto: Taxi Times

    Die Veranstaltung fand in Berlin im Invalidenpark unmittelbar vor dem Verkehrsministerium statt. Der angesproche Minister hatte so einen kurzen Weg und nutzte die Gelegenheit auch prompt, um als Überraschungsgast bei der Kundgebung zu erscheinen. Empfangen wurde der Minster mit Buhrufen der wütenden Taxifahrer, die auch während seiner Ansprache immer wieder aufkamen und immrer mehr von „Uber-Raus“ Rufen ersetzt wurden.

    Scheuer machte klar, dass es sich bei seinen Eckpunkten um einen Entwurf handelt, der jetzt erst noch in die breite Diskussion geht, zu der natürlich auch das Taxigewerbe eingeladen ist. Die von BZP-Präsident Müller während seiner Ansprache geforderte Rücknahme der Eckpunkte sagte Scheuer nicht zu, versprach aber, am Taxi als Teil der Daseinsvorsorge festhalten zu wollen und das PBefG nicht zu liberalisieren, sondern so ändern zu wollen, dass es einen fairen Wettbewerb unter allen Beteiligten ermögliche.

    #Taxi #Berlin #Disruption #Politik #Neoliberalismus

  • A Brief Primer on Navigating TokenSpace
    https://hackernoon.com/a-brief-primer-on-navigating-tokenspace-2290a90b5a65?source=rss----3a814

    This is the second in a series of pieces focussing on TokenSpace, a novel conceptual classification framework for cryptographic assets. This Q&A provides some additional background. If you need more answers than these two pieces provide, get in touch to be a lucky proof-reader of the manuscript.TokenSpace may be considered by analogy with our own spatio-temporal conception of reality, consisting of a three-dimensional space delineated (for convenience and visual clarity) by orthogonal axes Sbar, Mbar and Cbar. Assets may possess a score or range on each axis between 0 and 1 inclusive giving rise to an object inhabiting a region of TokenSpace described by the (x, y, z ) co-ordinates (C, M, S). Time-dependence of object properties may also be incorporated to reflect the dynamic (...)

    #blockchain #hackernoon-top-story #cryptocurrency #taxonomy #bitcoin

  • Eckpunktepapier zur PBefG-Novellierung – das sagen alle Beteiligten
    https://www.taxi-times.com/eckpunktepapier-zur-pbefg-novellierung-das-sagen-alle-beteiligten

    18. Februar 2019 von ttchef

    Das Handelsblatt nimmt die Änderungsvorschläge des Verkehrsministeriums zum Anlass, die Statements vieler Beteiligten abzufragen.

    Das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) betraf jahrzehntelang eigentlich nur zwei Branchen: Die Kommunen als Anbieter des ÖPNV und das Taxi- und Mietwagengewerbe als der Zweig des ÖPNV, der als Ergänzung die Daseinsvorsorge zu sichern hatte. Nun soll das PBefG umfassend geändert werden. Die Beratungen des Verkehrsausschusses haben begonnen und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat am Wochenende ein Eckpunktepapier vorgelegt, in dem es seine Vorstellungen möglicher Änderungen formuliert.

    Die Wirtschaftszeitung Handelsblatt hat in einem langen Beitrag die Statements zahlreicher Beteiligter abgefragt. Die Tatsache, dass dabei nicht etwa nur Politiker (als Kommunenvertreter) und das Taxigewerbe zu Wort kommen, sondern auch die Vertreter der Fahrzeughersteller, der Ride-Pooling-Anbieter sowie der disruptiv agierenden App-Vermittler ihre Einschätzung abgeben dürfen, zeigt, warum das PBefG überhaupt so umfassend verändert werden soll: Im Zuge künftiger autonomer Fahrzeuge und der damit nötigen Datensammlungen mobiler Bewegungen soll der Markt der Personenbeförderung gesetzlich neu definiert werden, damit er dann den globalen und kapitalstarken Unternehmen den Markteintritt ermöglicht.
    Steht das vielfach juristisch kommentierte PBefG vor einer einschneidenden Novellierung? Foto: Taxi Times

    Die Debatte darüber, wie das ablaufen soll, dürfte laut Auffassung des Handelsblattes in dieser Woche an Fahrt aufnehmen, rechtzeitig, bevor am Freitag BMW und Daimler ihre neue Allianz vorstellen werden, einen gemeinsamer Mobilitätskonzern, „der vom Taxidienst über das Carsharing bis zur Parkplatzvermittlung alles aus einer Hand anbietet“, wie es das Handelsblatt formuliert. Die beiden Hersteller sind nicht die einzigen. Volkswagen probiert es über seinen Shuttle-Dienst Moia, die Bahn über Clever-Shuttle und Sixt wird Ende Februar eine Mobilitäts-App vorstellen, bei der allerdings die Taxizentralen mit im Boot sein werden.

    Sie alle blicken gespannt auf die Politik und deren Entscheidungen zur Novellierung des PBefG. Welchen Einfluss das nun vorgelegte Eckpunktepapier des BMVI dabei haben wird, ist noch ungewiss. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) selbst sieht eine „Riesenchance“, mit Fahrdiensten älteren Menschen und dem ländlichen Raum Mobilität zu sichern, zitiert ihn das Handelsblatt.

    Kritik am Papier kommt von der Opposition: Stefan Gelbhaar von den Grünen, der sich bei einer letztjährigen Veranstaltung des Taxi-Bundesverbands BZP als großer Experte des PBefG profilierte, sei von den Eckpunkten enttäuscht, schreibt das Handelsblatt: Beförderungsarten wie Mietwagen oder der öffentliche Nahverkehr würden „aufgeweicht, statt die neuen Mobilitätsdienste systematisch mit Rechten und Pflichten zu regeln“. Außerdem sei „keinerlei ökologische Idee zu erkennen: Kannibalisierungseffekte in Richtung öffentlichen Nahverkehr sind nicht bedacht oder gar ausgeschlossen worden. Die Versorgung des ländlichen Raums mit Sharing-Angeboten ist der Bundesregierung bislang keinen Gedanken wert.“

    „Wir müssen aufpassen, dass wir die Standards nicht aufweichen und für faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern sorgen“, fordert dahingegen der für die SPD zuständige Verkehrspolitiker im Bundestag, Detlef Müller im Handelsblatt.

    Wenn der Personenbeförderungsmarkt liberalisiert wird, wie es vor allem die FDP fordert (mit finanzieller Unterstützung aus der Uber-Ecke), würde die Anzahl der Mietwagen „sprunghaft steigen“, vermuten Experten.

    An dieser Stelle kommt im Beitrag des Handelsblattes nun der BZP in Form seines Geschäftsführers Thomas Grätz zu Wort: „Die Trennung zwischen Taxi- und Mietwagengewerbe muss erhalten bleiben“, appelliert Grätz an die Entscheidungsträger. Anders als Mietwagen seien Taxis Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. „Wenn man diese Trennung aufhebt, dann ist das Taxigewerbe in seiner Existenz bedroht.“

    Das Privileg der Rückkehrpflicht, die laut Eckpunktepapier des Verkehrsministeriums entfallen soll, müsse den Taxifahrern bleiben, konkretisiert der BZP im Handelsblatt. Ansonsten drohten Verhältnisse wie in New York oder Amsterdam Dort seien Fahrdienstvermittler ohne Auflagen unterwegs, ein wilder Markt, der zu mehr Verkehr und schlechteren Arbeitsbedingungen geführt habe. „Da entsteht ein hoher sozialer Druck, ein Prekariat von Fahrern, das von seiner Arbeit kaum leben kann“, fürchtet Grätz.

    Alexander Mönch von mytaxi sieht im Wegfall der Rückkehrpflicht ebenfalls eine Benachteiligung des Taxigewerbes. Mönch fordert im Handelsblatt allerdings keine Beibehaltung der Trennung von Taxi und Mietwagenverkehren, sondern deren Zusammenschluss zu einem Gemeinschaftsgewerbe.

    Hinsichtlich der Preisgestaltung spricht Mönch von einem „Preiskorridor“ der Unternehmen, der zum einen „Preisobergrenzen für die Kunden und Preisuntergrenzen für die Fahrer“ festlegt. In dieser Spanne könne sich dann der Wettbewerb abspielen.

    Argumentative Unterstützung kommt bei diesem Thema von Tom Kirschbaum, Chef des Ridepooling-Anbieters Door2Door. „Es besteht die Gefahr der Kannibalisierung und des Wildwuchses zulasten des Nahverkehrs“, sagt er gegenüber dem Handelsblatt. Wenn sich Private lukrative Verkehre herauspickten, verteure sich der Nahverkehr. „Für die Städte ist es daher höchste Eisenbahn, sich Konzepte zu überlegen und festzulegen, welche und wie viele Anbieter sie zulassen wollen.“

    Kommunale Konzepte fordert auch Moia-Chef Ole Harms, um dann aber abermals den Lesern des Handelsblattes das Märchen von der Stauvermeidung zu erzählen: Das Pooling von Autofahrten ein „Hebel, um die Städte spürbar von Stau, Lärm und Abgasen zu entlasten.“

    Ganz am Ende des Handelsblatts-Beitrags darf dann auch noch ein Uber-Sprecher zu Wort kommen. „Wir begrüßen, dass Bewegung in den Reformprozess kommt, denn Deutschland muss ein Vorreiter für die Mobilität der Zukunft sein. Neue Mobilitätsformen wie Ride-, Car- und Bikesharing nutzen die ökonomischen und ökologischen Potenziale der Digitalisierung und können damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende liefern sowie innovative Modelle auch im ländlichen Raum ermöglichen.“

    Bei dieser Einschätzung fragt man sich allerdings, warum das US-Unternehmen und auch sämtliche anderen Mobilitäts- und Pooling-Anbieter bislang nur in den Großstädten agieren. Diese Frage stellt das Handelsblatt leider nicht, aber sie sollte in der nun eröffneten Debatte nicht unerwähnt bleiben.

    #ÖPNV #Politik #Taxi #Uber #Disruption

  • GroKo will private Fahrdienste stärken Minister Scheuer plant
    Taxi-Revolution
    http://lili.de/u/jgqw0

    Zum Glück gibt es die Bild-Printausgabe. Dort erfährt das Volk kurz und knapp, was die geplante Reform des öffentlichen Personen-Nahverkehrs für einen Sinn hat:

    1. Profitieren sollen Uber und andere Großkonzerne.
    Wir wissen, dass nicht nur der US-Megakonzern in ÖPNV investiert, sondern auch das deutsche Großkapital viel Geld in die Totalprivatisierung des öffentlichen Sektors investiert. Jetzt mache sie es erst einmal billig, Omi wird später abgezockt.

    2. Taxis werden durch Fahrzeuge verdrängt, die von kriminell schlecht bezahlten Fahrern bewegt werden.

    Wir wissen, dass in Mietwagen Arbeitszeiten und Umsätze nicht erfasst werden. Das erlaubt es kriminellen Unternehmern, ihre Fahrer weit unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn zu bezahlen. Das akzeptieren nur Menschen in Ausnahmesituationen, die etwa weil sie keine Aufenthaltsgenehmigung haben, weil sie von der Polizei gesuchte werden, oder weil sie aus anderen Gründen erpessbar sind. Mit der Förderung der Mietwagenbranche wird eine kriminelle Parallelgeselschaft mit Sklaverei-ähnlichen Arbeitsverhältnissen gestärkt.

    3. Taxis sollen in Zukunft nur einen kleinen Teil der individuellen städtischen Personenbeförderung abdecken.
    Der Löwenanteil soll von Konzernen bedient werden, die Subunternehmer und noch den letzten Atmezug ihrer prekär beschäftigten Angestellten in Profit verwandeln lassen.

    4. Ihr habt eine Gnadenfrist von ein paar Monaten.
    Nutzt sie, und sucht Euch Jobs, bei denen ihr im Rahmen der Legalität ausgebeutet werdet. Mindestlohn oder kanpp darunter ist doch bestens, oder?

    P.S. Weshalb sind in Berlin Taxis am Morgen von Messetagen knapp? Na weil alle im Stau stehen und nicht zu den Kunden können. Dieses Stau-Problem würden zehntausend Mietwagen noch verschlimmern.

    UBER-raschung! Scheuer plant Taxi-Revolution

    Berlin - Schlechte Nachricht für Taxifahrer, gute Nachricht für Verbraucher! Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) plant viele Auflagen für die Pesonenbeförderung abzuschffen.

    Davon profitieren würde z.B. der Taxi-Konkurrent Uber, der es in Deutschland bislang schwer hat.

    Konkret soll laut den Eckpunkten die sogeannte Rückkehrpflicht für Mietwagenfirmen mit Fahrern - wie Uber - abgeschafft werden. Bislang müssen diese nach jeder Fahrt an den Hauptstandort zurückkehren und dürfen, anders als Taxis, nicht auf der Straße auf Kunden warten. Es erscheine aber sinnvoll „sinnvoll, bestimmte Bereiche für den Taximarkt zu reservieren“, heißt es in dem papier des Ministeriums.

    Es kann aber noch Monate dauern, bis die Pläne umgestezt werden. Dann dürften es Verbraucher aber leichter haben, in Städten von A nach B zu kommen, denn zu Stoßzeiten sind Taxis selbst in Berlin knapp.

    aus: Bild-Berlin vom 18.2.2019, Titelseite

    Die Online-Ausgabe von Bild veröffentlicht hingegen einen Text, dessen alternative Fakten fast auf Zeit-Niveau sind. Den lassen wir hier unkommentiert. Nur soviel sei zur disruptiven Methode gesagt:

    Es braucht immer politische Unterstützung, wenn das mit der „Disruption“ klappen soll. An der Genialität der Programmierer liegt es nie. Und es geht immer darum, öffentliches Eigentum in private Taschen zu stecken, zum Schaden aller, die nicht reich sind.

    GroKo will private Fahrdienste stärken Minister Scheuer plant
    Taxi-Revolution

    Taxi oder Uber? Für private Fahrdienste sollen viele Beschränkungen wegfallen, die bisher Taxiunternehmen vor der Konkurrenz schützen sollten
    Taxi oder Uber? Für private Fahrdienste sollen viele Beschränkungen wegfallen, die bisher Taxiunternehmen vor der Konkurrenz schützen sollten

    18.02.2019 - Dieser Plan birgt ganz viel Sprengstoff: Das Verkehrsministerium will die Rechte privater Fahrdienste ausbauen und schwächt damit die Taxibranche. Das geht aus einem Eckpunkte-Papier des Bundesverkehrsministeriums hervor, dass der Deutschen Presseagentur vorliegt.

    Verbraucherverbände begrüßten den Plan – Taxifahrer dagegen haben Existenzängste!

    Verkehrsminister Andreas Scheuer wolle das Taxigewerbe „plattmachen“, kritisiert Thomas Grätz, Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes.

    – Das Verkehrsministerium will mit den Plänen eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umsetzen. Die Regierung will das Personenbeförderungsrecht modernisieren und neuen technischen Gegebenheiten anpassen.

    Das steckt hinter der Taxi-Revolution

    Bisher haben Taxis viele Privilegien im Vergleich zu privaten Chauffeurdiensten wie Uber. Hat ein Taxi einen Fahrgast abgeliefert, kann es sofort einen neuen Gast aufnehmen. Chauffeur-Dienste müssen zuerst zu ihrem Hauptstandort zurückkehren und können erst danach einen neuen Auftrag annehmen. Diese Regel soll jetzt wegfallen. Es erscheine aber „sinnvoll, bestimmte Bereiche für den Taximarkt zu reservieren“, heißt es in dem Papier des Ministeriums.

    Ein weiterer Eckpunkt: Bisher durften Chauffeur-Dienste nicht wie ein Bus mehrere Gäste mit dem gleichen Ziel in einem Wagen befördern. Das soll sich ändern – vor allem zugunsten ländlicher Gebiete mit schlechterer Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

    Die Taxiunternehmen laufen Sturm

    „Mietwagen-Dienste mit Chauffeur könnten dann auf der Suche nach Kunden frei in den Innenstädten kreisen“, sagte Taxiverbandssprecher Grätz über die Konsequenzen.

    Der Markt für Fahrdienste ist hart umkämpft. Die Taxiunternehmen fürchten die Konkurrenz von Mietwagenfirmen, Fahrdienstvermittlern und Shuttlediensten. Auch Autokonzerne drängen in diesen Markt. Sie wollen sich langfristig zu Mobilitätsdienstleistern wandeln.

    Verbraucherverbände und die Politik sehen in einer Liberalisierung des Marktes dagegen eine Möglichkeit, das Verkehrsaufkommen in den Städten zu mindern. Möglichst viele Menschen sollen ihr Auto stehen lassen.

    „Moderne Mobilitätsdienstleistungen dürfen den Verbrauchern nicht länger vorenthalten werden“, sagte Marion Jungbluth, Verkehrsexpertin beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. „Ridepooling, Fahrdienste oder digital buchbare Rufbusse – alles was hilft, Mobilität für die Menschen nachhaltig zu sichern, sollte grundsätzlich erlaubt werden.“

    „Neben dem eigenen Auto, Taxi sowie Bussen und Bahnen bietet uns das Internet die Möglichkeit, sich mithilfe moderner Mobilitätsdienstleister mobil zu bewegen. Das bedeutet weniger Verkehr, weniger Staus, weniger Parkplatzsuche und bringt mehr Mobilität mit mehr Service und Qualität“, sagt SPD-Fraktionsvize Sören Bartol.

    Personenbeförderung ohne Lizenz in Deutschland illegal

    Die Bedeutung der Liberalisierung von Fahrdienstangeboten wird in der Großen Koalition mit der Öffnung des Fernbusverkehrs in Deutschland Anfang 2013 verglichen. In den USA vermitteln Dienste wie Uber per App Autofahrer, die für Geld Kunden transportieren. In Deutschland ist es verboten, ohne Lizenz gewerblich Menschen in seinem Privatauto zu befördern. Der Uber-Dienst vermittelt in Deutschland nur professionelle Fahrdienste mit einer Lizenz.

    #Taxi #Uber #disruption #CSU #Politik #Verkehr #Deutschand