• TaxiFilmFest - Fiction and truth, taxi legends and reality, in film and reality.
    http://www.taxifilmfest.de/article2.html

    Visit us during the 17th Berlinale on Potsdamer Straße !
    Take part in the TaxiFilmFest Berlin !
    Organise your own TaxiFilmFest !

    Taxis and film are children of the progress of technology, of dream and reality. That’s why there are taxis in so many films. They are the starting point and turning point of stories. In some films, the taxi takes centre stage.

    The TaxiFilmFest shows the human and cultural wealth that our colleagues at the wheel create day after day. All over the world, monopolistic platforms are attacking this culture. Those involved in the TaxiFilmFest are fighting back against material and artistic impoverishment.

    The Taxi Film Festival is more than just a film event. Its contributions and workshops open up a view of the world in which we want to live, in which everyone can make a good living from their work. We strengthen the taxi as a place of encounter and culture.

    #Berlin #Taxi #Kino #SPIP

  • Verschwundenen Hausnummern der mittigen Mittelstraße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Mittelstrasse-10117-Berlin

    Der Kaupert behauptet, dass es die Hausnummern 1 bis 65 gibt, macht aber keine Angaben über ihre Lage. Es weiß es nicht besser. Nach 110 Jahren sind der mittigen Mittelstraße ein paar Hausnummern abhanden gekommen. Schauen wir mal genau hin.

    Straßenverlauf von Schadowstraße bis Charlottenstraße
    Name seit nach 1674
    Postleitzahl 10117
    Ortsteil Mitte
    Ehemaliger Bezirk Mitte

    Da die Mittelstraße ein alte Straße (seit 1674) ist gehen wir davon aus, dass die Hausnummern nach dem Hufeisensystem angeordnet sind und die Nummer 1 und die höchste Hausnummer sich am dem Stadtzentrum nahe gelegenen Ende befinden. Ein Blick in Openstreetmap (#OSM) zeigt, dass die Nummern 1 und 65 wirklich an der Charlottenstraße liegen. An der Ecke Schadowstraße liegen die Hausnummern 31 und 32. Und hier beginnen die Probleme.

    Westliches Ende der Mittelstraße an der Schadowstraße

    Mittelstaße zwischen Friedrichstraße (östlich) und Neustädtischer Kirchstraße (westlich)


    Östliches Ende der Mittelstraße an der Charlottenstraße

    Die ganze Karte von 1914 gibt es hier:
    https://landkartenarchiv.de/vollbild_historischestadtplaene2.php?q=landkartenarchiv_berlin_fahr

    2024 - verschwunden Hausnummern 10 - 20, 32 - 40 und 54, 56 - 61


    Die Nummern 10 bis 20 befinden laut OSM sich angeblich auf Höhe des Eingangs zur Nummer 53, Haus Nummer 54 befindet sich angeblich ebenfalls dort, die 55 wirdvon OSM zutreffend dem Eckhaus Friedrichstraße bzw. der Gaststätte „Treffpunkt“ zugewiesen, und 56 bis 61 existieren offenbar ebensowenig wie die 156 (! einhundertsechsundfünfzig !), denn alle werden der Lage der nicht existierenden Hausnummer 54 zugeordnet.

    Ergo gibt es die Adressen Mittelstraße 1 - 9, 21 - 31, 41 - 53 sowie 62 - 62. Soweit OSM, das unvollständig sein mag, und wir noch das eine oder andere myteriöse Haus werden entlarven können. Besonder interessant wird der südliche Abschnitt zwischen Neustädtischer Kirchstraße und Schadowstraße, weil hier ein offenbar noch nicht vollständig kartierter Bau liegt. Mysteriös zeigt sich der Bereich Kreuzung Friedrichstraße. Hier sind wahrscheinlich Vorkriegsgrundstücke unter einzelnen Hausnummern zusammengefasst und neu bebaut worden. Da fehlen mit Sicherheit wirklich einige Hausnummern.

    Ich habe jedenfalls bereits Fahrgäste beinahe verpasst, dereren Taxi-Bestell-App dort angeblich gelegene tatsächlich jedoch inexistente Hausnummern übermittelt haben. Die völlig desorientierten Japaner mussten jedenfalls länger als nötig auf ihre Taxi warten.

    #Berlin #Taxi #Dorotheenstadt #Mittelstraße #Geschichte #Taxi #Ortskunde

  • Berlin TaxiFilmFest (in Entwicklung)
    https://www.taxifilmfest.de

    Vom 15. bis 25. Februar 2024 findet auf der Potsdamer Straße zwischen Sony-City und Daimler-City das TaxiFilmFest statt. Ab Montag, den 22.1.2024 zur Berlinale Programm-Pressekonferenz werden auch das Konzept und Programm des Berliner TaxiFilmFest veröffentlicht.

    Die Versammlungsbehörde hat diesen Ankündigungtext veröffentlicht:
    https://www.berlin.de/polizei/service/versammlungsbehoerde/versammlungen-aufzuege

    Das Taxi als Teil des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und der Stadtkultur ist bedroht. Die Leitung der Berlinale positioniert sich im Jahr 2024 bereits zum zweiten Mal gegen das Taxi und bietet dem größten Feind von guter Arbeit, von Taxi- und Filmkultur eine Werbefläche als Hauptsponsor. Dagegen setze ich gemeinsam mit den Unterstützern von Taxi Deutschland, Taxiinnung, Ver.di, dem Arbeitslosenzentrum Evangelischer Kirchenkreise die Kundgebung TaxiFilmFest. Wir wollen mit Filmschaffenden und Publikum der Berlinale ins Gespräch kommen. (vom 15.02. bis 25.02.2024 - täglich)

    #Berlin #Taxi #Film #Berlinale #TaxiFilmFest #2024 #SPIP 4.2

  • Restaurant Taxi Moon GmbH, Berlin, Weddingplatz 2
    https://firmania.de/berlin/restaurant-taxi-moon-gmbh-2894252
    Vorbei. Am 17.1.2024 gibt es diese Adresse weder im Kaupert noch in Openstreetmap oder Google Maps. Auch der Kaupert von 1989 kennt für den Weddingplatz keine Hausnummern, dafür beginnt an der Schulzendorfer Straße gegenüber dem Weddingplatz die Reinickdendorfer Straße mit Hausnummer 1 nach bester Berliner Hufeisenanordnung. Die höchste Hausnummer 123 bezeichnet das Gemeindehaus der Dankeskirche gegenüber Reinickendorfer Straße 4 und 5. Wat willste, wir sind in Berlin.

    Immerhin fehlen keine Hausnummern (wie z.B. in der Mittelstraße / Dorotheenstadt https://seenthis.net/messages/1036946 ) und die Zählung beginnt, anders als beim #Kudamm mit Nummer 1 (eins). Nur etwas versteckt liegen sie, die Häuser der Reinickendorfer Straße 1 bis 9.

    Ergo lautete die richtige Adresse des Cafe/Bar/Restauran Taxi Moon Reinickendorfer Straße 2, 13347

    in Gaststätten, Restaurants in Berlin Berlin.
    Adresse
    Weddingplatz 2,
    13347, Wedding, Berlin

    Andere identische Fundstelle am 17.1.2024
    https://web2.cylex.de/firma-home/restaurant-taxi-moon-gmbh-9753384.html

    Das Taxi Moon war eine Taxikneipe. Der nicht mehr auffindbaren GmbH gehörten dem Vernehmen nach auch einige Taxis und es gab eine freundschaftliche Verbindung der Geschäftsführerin mit der Gründergeneration des immer noch existierenden links-feministisch-autonomen Café Cralle in der Weddinger Hochstädter Straße. In der oberen Etage des Taxi Moon ging es ruhiger zu während im verqualmten Erdgeschoß eine nie enden wollende New-Wave-Party tobte. Wie die Kollegen dort ihre mitternächtliche Pause verbringen konnten, war mir immer schleierhaft. Vielleicht lag es am bunten Wand-

    Verarsche
    https://www.google.com/maps/place/MVZ+Zahn%C3%A4rzte+am+Weddingplatz/@52.5420124,13.3688964,18z/data=!3m2!4b1!5s0x47a851b7b0f97e4f:0x751c062461db9def!4m6!3m5!1s0x47a8518604
    Wer in Google Streetmap die Adresse „Weddungplatz 2“ eingibt, wird zur Schönwalder Straße Ecke Reinickendorfer geschickt, weil dort die „Zahnärzte am Weddingplatz“ um Patienten werben. Soweit zur Zuverlässigkeit kommerzieller Kartendienste.

    Kaupert Weddingplatz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Weddingplatz-13347-Berlin

    Wer in Westberlin die Taxischeinprüfung schaffen wollte, musst den Weddingplatz „lernen“. Für die schriftliche Prüfung waren mindestens drei abgehendne oder angrenzende Straße zu nennen, und in der mündlichen Prüfung durfte er nicht vergessen werden, wenn man beispielsweise vom

    Allgemeines zu Weddingplatz
    Postleitzahl 13347
    Ortsteil Wedding
    ÖPNV Zone A Bus M27, 247 — U‑Bahn 6 Reinickendorfer Str ♿
    Straßenverlauf an Müllerstraße, Fennstraße und Reinickendorfer Straße
    Falk‑Stadtplan Planquadrat H 15
    Geschichte von Weddingplatz
    Ehemaliger Bezirk Wedding
    Alte Namen Kirchplatz (Anf. 19. Jh.-1835)
    Name seit 5.9.1835

    Wedding, seit 2001 Ortsteil des Bezirks Mitte.

    Um 1250/51 war das schon vorher besiedelte Dorf Wedding wieder „wüst“ geworden. Ursprünglich war es ein Rittersitz mit einer Mühle. 1253 gab dessen Besitzer, Ritter von Kare, das Dorf an das Nonnenkloster zu Spandau. 1289 überließ Markgraf Otto IV. den Gutshof Wedding mit der dazu gehörenden Feldmark der Stadt Berlin. Der Ort nannte sich damals Up den Wedding. 1601 legte Oberhofkämmerer Graf Hieronymus Schlick von Passau und Weißkirchen auf diesem Land erneut einen Gutshof an. Später kaufte der Große Kurfürst diesen Besitz und ließ ihn als Vorwerk betreiben. Zwischen 1752 und 1780 entstand die Kolonie Wedding. Diese war seit 1817 im Besitz des Berliner Magistrats. 1861, bei der Weichbilderweiterung Berlins, als der Wedding dem Berliner Stadtgebiet zugeschlagen wurde, hatte er 10 715 Einwohner. Seit der Eingemeindung entwickelte sich der Wedding als Industriestandort außerordentlich rasch. AEG, Siemens, Schering und andere Unternehmen siedelten sich an. Der Bezirk wurde zum Arbeiterbezirk, zum „Roten Wedding“. 1920 ist er als 3. Verwaltungsbezirk aus den Stadtvierteln Wedding und Gesundbrunnen sowie aus Teilen der Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt gebildet worden. Bei der Neufassung der Verwaltungsgrenzen 1938 erhielt Wedding von Charlottenburg den östlichen Teil der Jungfernheide. Wedding ist Standort des Universitätsklinikums Rudolf Virchow und des Deutschen Herzzentrums. Architektonisch bedeutsam sind die Vorstadtkirchen St. Paul und St. Nazareth (letztere mit dem Antikriegsmuseum). In den zwanziger Jahren sind im Wedding musterhafte Wohnsiedlungen entstanden, wie die Friedrich-Ebert-Siedlung, das Afrikanische Viertel und die Siedlung Schillerpark. Bei der Bezirksfusion 2001 wurde Wedding in die Ortsteile Gesundbrunnen und Wedding unterteilt, es gehört seitdem zum Bezirk Mitte.

    Der Kirchplatz wurde in Weddingplatz umbenannt, da er auf dem Terrain des ehemaligen Vorwerks Wedding lag.

    Örtliche Zuständigkeiten für Weddingplatz
    Arbeitsagentur Beuthstraße
    Jobcenter Mitte - Müllerstraße
    Amtsgericht Wedding
    Grundbuchamt Mitte
    Familiengericht Pankow
    Finanzamt Wedding
    Polizeiabschnitt A 17
    Verwaltungsbezirk Mitte

    #Berlin #Wedding #Weddingplatz #Reinickendorfer_Straße #Schulzendorfer_Straße #Gastronomie #Taxi #Westberlin t #Mittelstraße #Kurfürstendamm #Geschichte #Taxi #Ortskunde

  • Une nuit de « chaos » : cinq migrants meurent dans la Manche en tentant d’atteindre le Royaume-Uni - InfoMigrants
    https://www.infomigrants.net/fr/post/54494/une-nuit-de-chaos--cinq-migrants-meurent-dans-la-manche-en-tentant-dat

    Actualités
    Une nuit de « chaos » : cinq migrants meurent dans la Manche en tentant d’atteindre le Royaume-Uni
    Par La rédaction Publié le : 15/01/2024
    Cinq migrants sont morts dans la nuit de samedi à dimanche dans la Manche, alors qu’ils tentaient de rejoindre une embarcation à la mer dans une eau glaciale pour rejoindre le Royaume-Uni. Parmi les rescapés se trouvent des dizaines d’enfants en bas âge et un nourrisson d’un mois.
    C’est le premier drame de 2024 au large des côtes françaises. Cinq personnes ont péri noyées dans la nuit de samedi 13 à dimanche 14 janvier dans la Manche, et un sixième migrant en arrêt cardiaque a été transféré « en urgence absolue » à l’hôpital de Boulogne-sur-Mer, a indiqué la préfecture maritime de la Manche et de la Mer du Nord (Premar). Un autre exilé est légèrement blessé et 32 personnes ont été secourues, indique l’AFP alors que le quotidien régional la Voix du Nord évoque 71 rescapés, dont une dizaine d’enfants en bas âge et un nourrisson d’un mois.
    Selon le parquet de Boulogne-sur-Mer, « le bateau a été mis à l’eau à distance du rivage. Douze à quinze personnes étaient à bord, d’autres s’apprêtaient à monter » quand il « a basculé » à cause de « la houle et de la marée montante ». « C’est à ce moment-là que le drame s’est déroulé » aux alentours de 1h45, a-t-il expliqué à l’AFP. Les exilés ont eu du mal à monter dans l’embarcation en raison des vagues et de l’obscurité.
    Un Soudanais de 29 ans a raconté aux journalistes de la Voix du Nord qu’à « peine quelques mètres dans la mer, l’eau nous arrivait à la poitrine. Des personnes parvenaient à attraper le bateau et à grimper dedans. D’autres non ». Le jeune homme a aussi expliqué que « les vagues nous ramenaient vers la plage. J’ai vu des gens disparaitre en sautant du bateau. C’était quasi impossible de partir ».
    Un remorqueur d’intervention, « en patrouille dans la zone », a été mobilisé et l’équipage a identifié sur place « des personnes inanimées et inconscientes » dans une eau à neuf degrés et une température extérieure de quatre degrés, selon la Premar. Dans ces conditions climatiques, les chances de survie sont particulièrement réduites.
    Les rescapés ont dans un premier temps été conduits dans la salle des fêtes de Wimereux, où s’est produit le drame. Des agents d’astreinte de la ville et le premier adjoint au maire ont distribué de l’eau, du café et du thé aux survivants, précise la Voix du nord. Une cellule médicale a été installée et la Protection civile déployée. La préfecture a ensuite affrété un bus pour amener les exilés dans un hangar à Calais mis à disposition des migrants dans le cadre du plan grand froid. Jusqu’en milieu de matinée les « investigations en mer » pour retrouver d’éventuelles personnes en difficultés liées à ce naufrage « se sont poursuivies », a assuré la Premar. Plusieurs bateaux ont sillonné la zone et un hélicoptère de la Marine nationale a survolé le secteur avec un énorme projecteur. « Aucune nouvelle découverte n’a été faite », a ajouté la préfecture. Mais « nous ne sommes pas à l’abri de trouver d’autres corps dans les heures qui viennent ».Une enquête a été ouverte, notamment pour « homicide involontaire aggravé », « aide au séjour d’étrangers en situation irrégulière en bande organisée » et « association de malfaiteurs », a signalé le parquet de Boulogne-sur-Mer.
    Cette nuit-là, les départs ont été nombreux. Selon la Premar, au total, « 182 personnes ont été secourues au large par des moyens français » au cours de la nuit de samedi à dimanche et dans la journée de dimanche. et au total ce week-end, 400 exilés ont été pris en charge par les forces françaises. Les migrants ont profité d’une accalmie pour tenter la traversée. « Nous avons eu 26 jours consécutifs de mauvais temps. Là, les personnes ont profité de conditions un peu meilleures pour partir. Mais on voit bien que la situation n’était pas plus favorable », note Mathilde Potel, commissaire à la direction zonale de la police aux frontières du Nord, interrogée par la Voix du Nord. Pour les autorités, ce drame « nous démontre une nouvelle fois l’importance de notre mission de lutte contre les réseaux de passeurs et contre les traversées maritimes », a estimé lors d’un point presse le préfet du Pas-de-Calais (nord), Jacques Billant. « Ce sont là des réseaux criminels qui font courir des risques inconsidérés aux populations migrantes. Prendre la mer dans une eau à sept degrés, c’est aller à la mort avec une durée de vie limitée à dix minutes en cas de chavirage », a-t-il ajouté.
    Ce phénomène des « taxi-boats » s’est particulièrement développé ces derniers mois. Des bateaux pneumatiques partent plus au sud du littoral, souvent dans la Somme, où les contrôles sont moins fréquents, avec quelques personnes seulement – passeurs ou migrants – à bord. Ils mettent dans un premier temps le cap au nord, vers les plages plus proches de Calais, où se cachent les passagers ayant payé pour la traversée. Ceux-ci se jettent alors à l’eau pour embarquer : selon le droit maritime, les policiers ne peuvent pas interpeller les bateaux déjà en mer.Avec cette méthode particulièrement dangereuse, les exilés attendent les embarcations dans les eaux glaciales de la Manche, et sont parfois immergés jusqu’au torse. Le chef de la diplomatie britannique David Cameron a affirmé à la BBC que cette nouvelle « déchirante » lui « brisait le cœur ». Mais elle « montre aussi à quel point nous devons stopper les bateaux, stopper ces trafics et les êtres humains qui sont derrière », a-t-il ajouté. « Dans un monde idéal, nous renverrions juste ces personnes en France, et le trafic s’effondrerait. Mais ce n’est pas possible, et c’est pour cela que nous poursuivons cette politique avec le Rwanda », a-t-il poursuivi.Les députés britanniques doivent se prononcer cette semaine sur le projet de loi permettant d’expulser vers le Rwanda les migrants arrivés illégalement au Royaume-Uni. « Nous avons perdu le contrôle de nos frontières et nous devons faire quelque chose pour arrêter les bateaux. Maintenant, je pense que le point de départ pour cela est de s’attaquer aux gangs criminels qui mènent ce trafic ignoble », a réagi pour sa part Keir Starmer, leader de l’opposition travailliste, sur la BBC.
    Mais le maire de Wimereux, Jean-Luc Dubaële, pointe du doigt les autorités françaises et britanniques, coupables, selon lui, du drame. « Il est temps que l’État prenne les choses en main et tape sur la table au niveau des Anglais qui sont responsables de ces tragédies », fustige l’édile avant d’ajouter, en pesant ses mots : « Les passeurs sont eux aussi responsables de cette situation bien entendu, pour moi ce sont des assassins. » Douze migrants ont perdu la vie en 2023 en tentant de traverser la Manche, selon la Premar.

    #Covid-19#migrant#migration#france#grandebretagne#pasdecalais#traversee#mortalite#sante#migrationirreguliere#passeur#prefecturemaritime#taxiboat

  • Un nouveau barrage flottant pour empêcher les migrants de traverser la Manche - InfoMigrants
    https://www.infomigrants.net/fr/post/54453/un-nouveau-barrage-flottant-pour-empecher-les-migrants-de-traverser-la

    Actualités : Un nouveau barrage flottant pour empêcher les migrants de traverser la Manche
    Par Leslie Carretero Publié le : 11/01/2024
    Les préfectures du Pas-de-Calais et de la Somme ont installé un nouveau barrage flottant sur l’Authie, fleuve qui se jette dans la mer près de Fort-Mahon. Avec ce dispositif, les autorités espèrent empêcher le phénomène des « taxi-boats » - des petits canots pneumatiques partant du sud du littoral avant de récupérer des migrants vers les plages du nord – qui « est monté en puissance ces derniers mois ».
    Des barrages flottants sur les fleuves. C’est la nouvelle technique des autorités françaises pour tenter d’empêcher les traversées de la Manche. Mardi 9 janvier, les préfets de la Somme et du Pas-de-Calais ont mis à l’eau des flotteurs rigides ancrés sur 200 mètres en amont du port de la Madelon sur l’Authie, un fleuve qui se jette dans la mer, à cheval entre les deux départements du nord de la France.
    « Les services de l’État sont entièrement mobilisés, de jour comme de nuit, pour contrecarrer l’action des trafiquants qui exploitent la détresse des populations migrants », affirme dans un communiqué le préfet de la Somme. « L’objectif est clair : amplifier encore et toujours notre action en adaptant systématiquement nos dispositifs de lutte contre les traversées maritimes ».
    Avec ce dispositif, les autorités visent un nouveau mode opératoire utilisé par les passeurs, celui des « taxi-boats ». Il s’agit de bateaux pneumatiques partant plus au sud du littoral, où les contrôles sont moins fréquents, avec quelques personnes seulement – passeurs ou migrants – à bord. Ils mettent dans un premier temps le cap au nord, vers les plages plus proches de Calais, où se cachent les passagers ayant payé pour la traversée. Ceux-ci se jettent alors à l’eau pour embarquer : selon le droit maritime, les policiers ne peuvent pas interpeller les bateaux déjà en mer. Selon la préfecture, ce phénomène « dangereux et illégal » est « monté en puissance ces derniers mois ». Douze tentatives de traversées à bord de « taxi-boats » en baie d’Authie ont été enregistrées depuis la Somme et le Pas-de-Calais en 2023.
    Cette méthode peut mettre en danger les exilés, qui attendent les embarcations dans l’eau, parfois jusqu’au torse. Ils risquent « la noyade, l’hypothermie ou l’enlisement dans les vasières », avait déjà alerté cet été la préfecture du Pas-de-Calais. À cette période, un autre barrage flottant avait été installé plus au nord, près du Touquet, dans la Canche. Entre janvier et août, « 22 évènements ont été recensés sur le fleuve de la Canche, avec une moyenne de 46 migrants sur chaque embarcation », expliquaient alors les autorités.
    Pour esquiver les patrouilles policières déployées massivement dans le Pas-de-Calais, les zones de départ des migrants se déplacent de plus en plus au sud, vers la Somme, malgré les dangers. « Tous ces nouveaux dispositifs pousse uniquement les gens à aller encore plus loin. Ça ne fait que doubler le temps de traversée et les risques qui vont avec », assurait à InfoMigrants cet été Pierre Roques, délégué général de l’Auberge des migrants. Et d’ajouter : « Les réseaux de passeurs vont juste se réadapter et vont devenir encore plus indispensables ».

    #Covid-19#migration#migrant#grandebretagne#france#manche#traversee#taxiboat#barrageflottant#pasdecalais#somme#passeur#sante#mortalite#migrationirreguliere

  • SYDRON
    https://sydron.com/our-story

    The taxi of the future will be a combat-ready dual-use vehicle. Presumably there is al link to the official terminator’s participation.

    2022
    From 2022 we started to assemble the best team from Poland and Ukraine. Specialist in aviation and drone development, battery, IT and other deep-tech industry. We combine specialists with military experience and engineers with science backgrounds to create the best product.

    2023
    In 2023 together with Polish Aviation Authorities (EU) and certifying organizations we developed a 4,5 year certification plan for (SYDRON model 2), and a 2,5 plan for (SYDRON model 1 ultra light). With science partners such as Rzeszow Technical University department Aviation and Aviation Institute Lukasiewicz we are preparing a test and R&D process which can help us to achieve all milestones. Receiving a huge support working together with international organizations like Port of Barcelona (Spain) and ecological organizations like Altasea Port of Los Angeles (USA), 7-th generation advisers (USA).

    2023
    With Terry Tamminen, CEO of AltaSea at the Port of Los Angeles and former Chief of California Environmental Protection Agency & CEO of the Leonardo DiCaprio Foundation, also served as Environmental Advisor to President Obama and Governor Arnold Schwarzenegger USA. Cooperation with city of Rzeszow and PAIH…

    Ukraine background, names of developers hidden.

    + 20 ENGINEERS with a background in science and military expertise

    Maciej K. Senior Avionics Specialist
    Mateusz M. Construction Engineer
    Aleksandr O. Aviation Specialist
    Maciej K. Senior Avionics Specialist

    Design department with experience in R&D for aircraft and aeronautical engineering.
    Our team consists of specialists with a background in designing hybrid-driveclass aircraft, military drone development and lightweight automotive structures.
    They are responsible for the overall structural construction.
    ...

    1 person drone

    https://sydron.com/wp-content/uploads/2023/09/sydron-i-baner-1920_1080.webp
    The first premium private electric VTOL vehicle

    I’d rather call Bruce Willis and his taxi from The Fifth Element.

    2 person drone or pilot vehicle, for pilot / air gunner

    https://sydron.com/wp-content/uploads/2023/10/baner_001-1920_1080.webp
    SYDRON Model 2, For two passengers
    The first premium private electric VTOL vehicle, designed for two passengers (licensing pilot and passenger). SYDRON seamlessly blends the flexibility of an ultralight helicopter with cutting-edge eco-friendly technology, ensuring zero emissions. Its compact size allows for versatile journeys, and its whisper-quiet operation is perfectly suited for urban environments.

    ... so it goes ...

    Heraklit
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit

    „Krieg ist Vater von allen, König von allen.[105] Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien.“

    greek

    Πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστί, πάντων δὲ βασιλεύς, καὶ τοὺς μὲν θεοὺς ἔδειξε τοὺς δὲ ἀνθρώπους, τοὺς μὲν δούλους ἐποίησε τοὺς δὲ ἐλευθέρους

    #Polen #Ukraine #Drohnen #Taxi #marketing #wtf

  • Teure Heimfahrt in Brandenburg: 47-Jähriger missbraucht Polizei als Taxi
    https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/teure-heimfahrt-in-brandenburg-47-jahriger-missbraucht-polizei-als-taxi

    Polizei als Taxiersatz? Man fragt sich, war das der Bauer mit den dicksten Kartoffeln?

    Das Problem ist echt, nicht lustig. Auf dem Land wie in der Großstadt wird eine neue Taxipolitik benötigt, damit Individualverkehr im ÖPNV weiter aufrecht erhalten werden kann.

    22.12.2023 - Das war eine teure Heimfahrt: In Brandenburg hat ein Mann wegen des Sturms kein Taxi bekommen und rief kurzerhand Polizei und Feuerwehr dafür. Nun muss er die Einsatzkosten übernehmen.

    Ein 47-Jähriger in Klaistow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) hat in der Nacht zu Freitag Polizei und Feuerwehr alarmiert, weil er kein Taxi bekam. Der Mann habe bei der Feuerwehr wegen eines umgefallenen Baumes angerufen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Vor Ort stellten die Feuerwehrleute fest, dass der Mann gelogen hatte, es gab keinen umgefallenen Baum.

    Sie alarmierten die Polizei. Es habe sich herausgestellt, dass der Mann bereits eine Stunde zuvor bei der Polizei anrief, weil er wegen des Sturms kein Taxi bekam und nach Hause gebracht werden wollte. Ein Test ergab einen Atemalkoholwert von 1,09 Promille. Wegen der Wetterlage wurde er dann tatsächlich von der Polizei nach Hause gefahren. Die Kosten für die Fahrt sowie für die Einsätze von Polizei und Feuerwehr muss der Mann tragen. Außerdem läuft eine Anzeige wegen Notrufmissbrauchs gegen ihn.

    #Brandenburg #Taxi

  • Taxis : contre les transports sanitaires au rabais
    https://journal.lutte-ouvriere.org/2023/12/13/taxis-contre-les-transports-sanitaires-au-rabais_728179.html

    Frankreich : Regierung ordnet Gruppentransporte bei der Krankenbeförderung im Taxi an.

    11.12.2023 par Daniel MESCLA - Les chauffeurs de taxi ont manifesté dans plusieurs grandes villes contre l’obligation de prendre plusieurs malades par course lorsqu’ils effectuent des transports sanitaires. À Paris, ils se sont rassemblés à plus de 200 devant le ministère de la Santé.

    Cette nouvelle disposition, qui figure au budget 2024 de la Sécurité sociale, vise les malades tout autant que les chauffeurs. « Lorsqu’un patient refuse le transport partagé que lui propose une entreprise de transport sanitaire ou une entreprise de taxi conventionnée, ses frais de transport sont pris en charge après application au prix facturé d’un coefficient de minoration », précise l’article 30 du budget. Sauf à payer, les malades n’auront donc pas le choix.

    Une plateforme numérique va d’autre part être créée pour calculer le trajet optimum permettant de prendre en charge plusieurs malades, et pour les chauffeurs ce sera à prendre ou à laisser. Leurs revenus vont s’en ressentir, puisqu’ils perdraient 15 % du prix du transport sanitaire pour le premier patient et 23 % pour le second. Quant aux liens humains et à la confiance qui peut s’instaurer entre le malade et le chauffeur au cours de transports entre le domicile et l’hôpital, c’est vraiment le cadet des soucis du gouvernement qui a élaboré ce texte.

    L’objectif avoué du gouvernement est d’économiser 92 millions d’euros, en multipliant par quatre d’ici 2025 le nombre de transports sanitaires en covoiturage. Ceux-ci devraient alors représenter plus de la moitié des trajets. C’est une atteinte au droit des malades à se soigner dans de bonnes conditions, dont les chauffeurs qui les prennent en charge font aussi les frais.

    #Frankreich #Taxi #Krankenbeförderung

  • Ricardo Lange: Horrortrip mit dem ICE nach Berlin – wie ich wegen der Deutschen Bahn Stress mit der Polizei bekam.
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ricardo-lange-mein-horrortrip-mit-dem-ice-wie-ich-wegen-der-deutsch

    Spoiler: Taxi als letzte Rettung, wenn die Bahn versagt.

    1.12.2023 von Ricardo Lange - Der Intensivpfleger Ricardo Lange wollte mit dem Zug nach Berlin fahren. Die Fahrt wurde zum eiskalten Horrortrip. Was geschah unterwegs? Hier sein Bericht.

    Nimm den Zug, Ricardo, haben sie gesagt. Das ist viel entspannter und besser für die Umwelt, haben sie gesagt. Was sie mir nicht gesagt haben, ist, dass ich an diesem Abend fast nicht nach Hause kommen werde und mit der Bundespolizei aneinander gerate.

    Aber der Reihe nach: Für ein neues Projekt im medizinischen Bereich war ich auf dem Weg nach Aachen. Erst mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof, dann mit dem ICE weiter nach Köln. Die Fahrt dauerte knapp fünf Stunden und ich war positiv überrascht – vielleicht könnte ich mir doch vorstellen, in Zukunft mein Auto mal stehen zu lassen. Das waren meine Gedanken – noch.

    Kurz nach dem „ich liebe dich“ lag er im Koma: Ricardo Lange über Handys im Verkehr

    Ricardo Lange: Darum sterben regelmäßig Alkoholiker auf der Intensivstation

    Den Termin erfolgreich hinter mich gebracht, machte ich mich auf den Weg nach Hause und freute mich schon auf den entspannten Heimweg. Was jedoch folgte, glich einem regelrechten Spießrutenlauf.

    Die Durchsage: „Die Weiterfahrt verzögert sich um 45 Minuten“ riss mich schon bald aus dem Halbschlaf. Irgendeine Oberleitungsstörung, mehr habe ich nicht mitbekommen. Wir waren in Hamm. Ziemlich genau eine Stunde später wurden wir aufgefordert, in den ICE auf dem gegenüberliegenden Gleis umzusteigen – nur um diesen wiederum eine halbe Stunde später verlassen zu müssen, weil kein Zug mehr nach Berlin fahren würde.

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    Mit der Regionalbahn nach Bielefeld

    Mittlerweile völlig genervt, stieg ich wieder aus und wandte mich – wie viele andere auch – hilfesuchend an das Bahnpersonal mit der Frage, wie ich denn nun nach Hause käme. Die gute Nachricht war, dass Busse bestellt waren, die uns nach Berlin bringen sollten. Die schlechte: Das Servicepersonal in der Haupthalle, an das wir verwiesen wurden, wusste davon leider nichts. Sie schickten uns mit der Regionalbahn nach Bielefeld, mit der Aussicht auf einen Gutschein für eine Hotelübernachtung oder ein Taxi.

    Also Kommando zurück. Gepäck die Treppe hochschleppen und eine weitere Stunde Zugfahrt – wohlgemerkt ohne eine einzige funktionierende Toilette an Bord. Mit voller Blase in Bielefeld angekommen, mussten mehrere Fahrgäste – darunter ich – feststellen, dass auch die Bahnhofstoilette gesperrt war. Immerhin wurde uns der Tipp gegeben, dass wir ja im Hotel gegenüber fragen könnten, ob wir dort pinkeln dürfen.

    Die Auskunft des Servicepersonals im Bahnhof: „Laut Anweisung des Chefs“ sei man hier falsch, es gebe kein Hotel- oder Taxigutscheine. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Alle diplomatischen Versuche meiner Mitstreiter, der Sache eine positive Wendung zu geben, hatten nicht zum Erfolg geführt. Wir waren in Bielefeld gestrandet. Niemand wollte uns helfen. Ich fühlte mich verarscht und klopfte an die Tür des Servicehäuschens, hinter der die Mitarbeiter einfach verschwunden waren. Ein junger Mann öffnete und wollte mich des Platzes verweisen, ich wiederum forderte ihn mehrfach auf, seinen Chef anzurufen und mir den Hörer zu geben, mit dem Argument, so gehe man nicht mit Menschen um. Was dann folgte, kann man sich nicht ausdenken.
    Servicepersonal holt die Polizei: Bedrohung durch „glatzköpfigen Bodybuilder“

    Statt den Chef an die Strippe bekam ich die Order von der Bundespolizei, die plötzlich vor mir auftauchte, heranzutreten. Ich sollte mich aus dem Sicherheitsbereich entfernen und es unterlassen, an die Tür zu klopfen. Sie waren vom besagten Servicepersonal gerufen worden, weil sie angeblich von einem glatzköpfigen Bodybuilder bedroht wurden. Wahrscheinlich hat niemand an meinem Gesichtsausdruck gemerkt, wie verblüfft ich in dem Moment über diese Aussage war, aber wer mich kennt, weiß, dass es eines bei mir nicht gibt: mich abwimmeln zu lassen.

    Es war inzwischen Nacht und saukalt, viele hatten Hunger und Durst oder mussten immer noch auf die Toilette. Unter uns waren auch einige ältere Leute, denen man die Strapazen bereits deutlich ansah. Also habe ich auch der Polizei zu verstehen gegeben, dass ich hier nicht weggehen würde, bis wir eine Lösung für uns alle gefunden hätten und dass es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten gebe: Entweder sie nehmen mich mit oder sie helfen uns aus dieser Notlage. Ein Wort gab das andere, bis sich schließlich einer der Polizisten einen Ruck gab, ins Servicehäuschen ging und mit einer tollen Nachricht wieder herauskam: Taxigutscheine für alle!
    Fettes Dankeschön an die Polizei Bielefeld

    Eine ältere Dame scherzte noch: „Hätten sie dich mitgenommen, hätte wenigstens einer von uns ein warmes Dach über dem Kopf gehabt.“ Am Ende verabschiedete ich mich mit einem freundlichen Handschlag von den Polizisten. Sie bestätigten mir auch im Gespräch, dass über die Überwachungskamera im Vorfeld keine Bedrohung durch mich erkennbar war.

    An dieser Stelle noch einmal ein fettes Dankeschön an die Blaulichtkollegen in Bielefeld, dass sie letztendlich so cool reagiert und uns den Abend gerettet haben.

    Wir waren froh, nach einer Odyssee endlich, nach Hause zu kommen. Sechs Stunden länger als geplant hat die Tour von Köln nach Berlin gedauert. Das Taxi kostete die Deutsche Bahn knapp 1100 Euro.

    –---

    Zur Person : Ricardo Lange, 42, wuchs in Berlin-Hellersdorf auf. Um sich gegen Übergriffe behaupten zu können, betrieb er Kampfsport und Bodybuilding. Er arbeitete als Fitnesstrainer und bei der Polizei, bevor er sich zum Intensivpfleger ausbilden ließ und in diesem Beruf seine Berufung fand.

    Für eine Zeitarbeitsfirma springt Lange in Berliner Krankenhäusern ein, in denen die Personalnot am größten ist. 2022 veröffentlichte er ein Buch über den Pflegenotstand: „Intensiv: Wenn der Ausnahmezustand Alltag ist – Ein Notruf“ (dtv). Ricardo Lange ist Kolumnist der Berliner Zeitung.

    #Taxi #Bahn #Störung

  • Hintergründe zur Auftragsvermittlung an LDS-Taxis
    https://www.taxi-berlin.de


    Ruf nur noch diese Nummer an, sagt das Logo von Taxi Berlin .

    Weiter unten spricht einer, der am liebsten gar nichts sagen und in aller Ruhe seinen eigenen Interessen nachgehen würde. Es gibt nämlich einen harten Gegensatz zwischen den Interessen des „marktbeherrschenden Unternehmens in der Berliner Taxivermittlung“ und den Berliner Taxifahrern. Der, sagen wir es deutlich, Monopolist will seinen Anrufern und App-Bestellern immer und überall so viele Fahrzeuge wie möglich anbieten, und die Berliner Taxifahrer wollen das Gegenteil, also nur so viele Taxis im System haben, dass die Konkurrenz unter ihnen nicht mehr zu Mini-Umsätzen und Hungerlöhnen führt.

    Dieser Interessengegensatz verschwindet bei Hermann Waldners Stellungnahme hinter einem Wust aus Geschwafel. Niemand soll auf die Idee kommen, Maßnahmen zur Durchsetzung der Interessen der Berliner Taxifahrer gegen ihn in Stellung zu bringen.

    In der Freien Marktwirtschaft schaden private Monopole immer den Kleinen. Wir kennen den Monopolisten Uber. Hermann Waldners Taxi Berlin ist für Berlin und Umgebung das Gleiche in klein. Der Uber-Investor Peter Thiel hat das Prinzip als Titel eines Grundsatzartikels formuliert: Competition Is for Losers . Darin schreibt Thiel: Wer auf Dauer Werte schaffen und sich aneignen will, muss ein Monopol aufbauen .

    Darin liegt die verborgene Bedeutung des Rundschreibens von Hermann Waldner an alle bei ihm angeschlossenen Fahrer und Taxiunternehmen.

    27.11.2023 - Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    aufgrund von Bedenken und Irritationen zum Thema Auftragsvermittlung an Taxis aus dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) in Berlin möchten wir Ihnen heute gern die Gründe für unsere Entscheidung, Aufträge auch an LDS-Taxis zu vermitteln, darlegen.

    Es gibt die Regelung des LABO Berlin, dass LDS-Taxis in Berlin Aufträge am Taxi-Halteplatz und damit auch Funkaufträge am Halteplatz annehmen dürfen. Diese Vereinbarung wurde im Rahmen der Zulassung von Berliner Taxis am BER zwischen den Berliner und den LDS-Behörden getroffen.

    Als marktbeherrschendes Unternehmen in der Berliner Taxivermittlung ist es uns daher aus rechtlichen Gründen gar nicht möglich, die Vermittlung von Fahraufträgen an LDS-Taxis zu verweigern.

    Es war überdies auch der ausdrückliche Wunsch von Herrn Brumme, Amtsleiter des Straßenverkehrsamts in LDS, und diese Forderung wurde auch vom LABO Berlin unterstützt. Da wir mit dem LDS-Straßenverkehrsamt auch zukünftig über Verbesserungen für das Berliner Taxigewerbe am BER verhandeln müssen, sollten wir es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

    Rechtlich gesehen ist Berlin leider gar nicht in der Lage, Forderungen zu stellen, und daher sind wir immer auf das wohlwollende Entgegenkommen der LDS-Behörden in den BER-Angelegenheiten angewiesen. Neue Verhärtungen in der Beziehung zwischen Berlin und LDS wären nicht im Interesse des Berliner Taxigewerbes und wären für weitere Verhandlungen nicht hilfreich.

    Unser Entgegenkommen in der Frage der Auftragsvermittlung bedeutet nicht, dass wir uns mit den derzeitigen Regelungen am BER für Berliner Taxis zufriedengeben möchten, im Gegenteil.

    Lasst uns die neuen Signale der Entspannung für zukünftige gute Kooperationen und für das Erreichen weiterer Verbesserungen nutzen.

    Wir werden uns niemals mit der geringen Anzahl von zugelassenen Berliner Taxis am BER zufriedengeben und fordern mit Nachdruck, dass die Zahl der BER-Taxi-Zulassungen deutlich erweitert wird.

    Unsere Forderung bleibt, dass alle Berliner Taxis, die die qualitativen Voraussetzungen erfüllen, eine Zulassung für den BER erhalten sollen. Über moderne Software für Flottensteuerungen wäre es schon heute möglich, die Zahl der am BER wartenden Taxis rein elektronisch zu steuern und sinnvoll zu begrenzen, sodass alle Berliner Taxis die Chance hätten, mit einer BER-Tour nach Berlin zurückzufahren.

    Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte an die Kollegen der Fahrer- und Unternehmerbetreuung, gern per E-Mail an fub@taxi-berlin.de.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ihr Hermann Waldner
    und das Team von Taxi Berlin

    #Berlin #Taxi #LDS #Taxivermittlung #Monopol

  • Parkraumbewirtschaftung - Berlin.de
    https://www.berlin.de/sen/uvk/mobilitaet-und-verkehr/verkehrsplanung/strassen-und-kfz-verkehr/parkraumbewirtschaftung

    Wer Pause machen will muss zahlen, fast überall. Auf Taxenhalteplätzen dürfen aus gutem Grund nur betriebsbereite Taxen stehen, so dass dort keine Pausen verbracht werden können. Wir brauchen deshalb reservierte Taxi-Pausen-Parkplätze. Da auch so gut wie alle Flächen mit wilder Natur in der Stadt verschwunden sind, benötigen wir weitere Infrastruktur wie Toiletten, Fitness-Geräte und überdachte Sitzplätze zum Einnehmen unserer Mahlzeiten.

    Die Übersichtskarte zeigt den aktuellen Stand der Parkraumbewirtschaftung in Berlin
    https://gdi.berlin.de/viewer/main/?Map/layerIds=basemap_raster_grau,k_alkis_bezirke:1,parkraumbewirt:0&visibility=true,true,true&transparency=0,0,30&Map/center=%5b393077.7,5817624.249999998%5d&Map/zoomLevel=0

    #Berlin #Karte #Parkraumbewirtschaftung #Taxi #Arbeit

  • Landkreis Dahme-Spreewald vor Stichwahl: Angst vor AfD-Landrat in Brandenburg
    https://taz.de/Landkreis-Dahme-Spreewald-vor-Stichwahl/!5972091

    Demnächst ein AfD-Fascho als Verhandlungspartner für das Berliner Taxigewerbe? Böcke als Gärtner ist die LABO-Devise, wieso soll es in LDS besser sein?

    9.11.2024 von Gareth Joswig - Lokale Unternehmen warnen vor der Wahl eines Rechtsextremen zum Landrat. Im ersten Wahlgang hatte der völkische AfD-Kandidat Steffen Kotré gewonnen.
    Ein Spreewald-Kahn mit Touristen an Bord

    BERLIN taz | Acht Jahre lang könnte dem Landkreis Dahme-Spreewald ein rechtsextremer Landrat drohen: Am Sonntag steht in Brandenburg der AfD-Kandidat Steffen Kotré in einer Stichwahl mit dem amtierenden parteilosen Zeuthener Bürgermeister Sven Herzberger. Wohl auch nach dem Schock, dass der rechtsradikale Bundestagsabgeordnete aus dem völkisch-nationalistischen Flügel der AfD den ersten Urnengang am 8. Oktober gewonnen hatte, haben kurz vor der Stichwahl lokale Unternehmen, Forschungs- und Bildungsstätten aus Dahme-Spreewald vor den wirtschaftlichen Folgen der Wahl von Extremisten gewarnt.

    In einem gemeinsamen Aufruf heißt es: „Weltoffenheit, gegenseitiges Verständnis und Respekt sind Werte, auf denen der Wohlstand unserer Region aufgebaut ist – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das wichtiger denn je. Auch unser Tourismus kann nur florieren, wenn wir Weltoffenheit leben und Extremismus eine klare Absage erteilen.“ Man rufe Wähler dazu auf, für einen weltoffenen Landkreis aufzustehen und „Extremismus und rechten Parolen eine Absage“ zu erteilen.

    Die Unternehmen haben sich auf Initiative der Kampagnen-Plattform Campact vernetzt und wollen offenkundig einen zweiten AfD-Landrat nach dem thüringischen Sonneberg verhindern. Am Samstag soll es zudem um 17 Uhr eine zivilgesellschaftliche Demonstration unter dem Motto „Kein brauner Landrat im bunten LDS“ am Bahnhof von Königs Wusterhausen geben.

    Tatsächlich waren nicht wenige im Landkreis geschockt, als im ersten Wahlgang AfD-Kandidat Kotré 35,3 Prozent holte und damit hauchdünn vor dem parteilosen Bürgermeister Herzberger lag, der auf 34,8 Prozent kam. Die AfD profitiert derzeit vor allem vom Bundestrend und den multiplen Krisen der Gegenwart. Für den Osten gilt das umso mehr, wobei Dahme-Spreewald kein abgehängtes und strukturschwaches Flächenland ist, sondern wirtschaftlich boomt als Speckgürtel Berlins, BER-Standort und Touristenregion. Das Land hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Ostdeutschland, gilt eigentlich als SPD-Stammland.

    Im ersten Wahlgang hat dabei aber auch das Desinteresse in den bevölkerungsreicheren Kommunen mit Berlin-Nähe der AfD in die Karten gespielt – zwar lag Kotré dort hinten, aber dort blieb auch die Wahlbeteiligung unter dem Kreis-Durchschnitt von 50,8 Prozent: In Schönefeld, wo in den letzten Jahren Tausende zuzogen, nahmen etwa nur 31 Prozent an der Wahl teil. Auf der anderen Seite profitierte Kotré auch von gewachsenen rechtsextremen Strukturen wie dem in Zützen ansässigen rechtsextremen Verein „Zukunft Heimat“, wo der AfD-Kandidat 60,2 Prozent bekam.
    Gegenkandidat ist Bürgermeister in Zeuthen

    Sein Gegenkandidat Sven Herzberger wird nun von der CDU, FDP und SPD, aber auch Linken und Grünen unterstützt. Er setze im Wahlkampf aber weniger auf „Blockbildung“, sondern vor allem auf verbindenden Pragmatismus, wie er dem rbb sagte: „Es geht darum, jemanden, der Verwaltung kennt, der im Landkreis lebt und der vor allen Dingen aus der demokratischen Mitte der Gesellschaft kommt, zum Landrat zu wählen.“ Er wolle eine Verwaltung führen, und politisch verbinden und nicht spalten, wie er sagt.

    Kotré, der selbst nicht im Landkreis lebt, war im Wahlkampf vor allem durch Hetze gegen Flüchtlinge, Leugnung der menschengemachten Klimakrise und auf Landkreisebene uneinlösbaren bundespolitischen Forderungen aufgefallen. Eine biografische Konstante im Leben Kotrés ist eine große Nähe zu Rechtsextremen und Holocaustleugnern: Sein Name tauchte bereits vor rund 20 Jahren auf einer Unterstützerliste des notorischen Holocaust-Leugners und ehemaligen RAF-Anwalts Horst Mahler auf, ebenso dürfte Kotré in der gleichen Zeit der Urheber von Blut-und-Boden-Gedichten auf Neonazi-Websites sein.

    Innerhalb der AfD trieb Kotré zunächst im Lager des mittlerweile wegen seiner rechtsextremen Vergangenheit aus der Partei geflogenen Andreas Kalbitz die Radikalisierung voran und ist einer der Erstunterzeichner der Erfurter Resolution von 2015, einer Art Gründungsurkunde des völkischen AfD-Flügels. Zuletzt unterzeichnete er 2022 mit rechtsextremen Politikern aus der Slowakei und Polen zusammen mit rechtsextremen Antisemiten ein „Manifest gegen Globalismus“ – darunter wiederum solche, die den Holocaust infrage stellen.

    Berüchtigt ist Kotré selbst innerhalb der AfD für seine notorische Russlandnähe. Im Bundestag sprach er von angeblichen amerikanischen Biowaffenlaboren in der Ukraine – selbst vermeintlich Parteifreunde nannten das danach „widerliche Putin-Propaganda“. Zahlreich sind auch seine Auftritte in russischen Propaganda-Shows. Wissenschaftsfeindlichkeit und Rassismus gehört natürlich auch zum Rundum-Paket: Die Erderwähnung und Klimakatastrophe leugnet Kotré, als Landrat will er für Abschiebungen sorgen, obwohl er nicht dafür zuständig wäre.

    #LDSb#BER #Taxi #Schönefeld

  • Autonome Taxis von Cruise : 1,5 Angestellte pro Robotaxi nötig
    https://www.heise.de/news/Robotaxis-von-Cruise-Hilfe-per-Fernzugriff-alle-paar-Kilometer-noetig-9353903.

    6.11.2023 von Martin Holland - Während die autonomen Taxis von Cruise weiter stillstehen, wird nun bekannt, wie teuer und wie personalaufwändig deren Betrieb für die GM-Tochter war.

    Für den Betrieb der gegenwärtig stillgelegten autonomen Taxis der GM-Tochter Cruise in San Francisco waren so viele Menschen nötig, dass auf jedes Robotaxi 1,5 Angestellte kamen. Das berichtet die New York Times und ergänzt unter Berufung auf zwei anonyme Quellen, dass die Angestellten aus der Ferne etwa alle vier bis zehn gefahrene Kilometer eingreifen mussten. So häufig musste also eingegriffen werden, um einem eigentlich autonom fahrenden Taxi von Cruise zu helfen, nachdem es ein Problem gemeldet hat.

    Diese Zahl dürfte auch erklären, warum GM zuletzt im Schnitt fast 600 Millionen US-Dollar pro Quartal für Cruise ausgegeben hat – 42 Prozent mehr als im Vorjahr. Jedes eingesetzte Fahrzeug kostet Cruise demnach 150.000 bis 200.000 US-Dollar – neu ist ein Chevrolet Bolt ab etwa 27.000 US-Dollar zu haben.
    „Wie Russisch Roulette“

    Die immensen Kosten und der hohe Aufwand, den die Robotaxis verlangen, wird nun etwa zwei Wochen nach der Aussetzung des Betriebs von Cruise öffentlich und weckt Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäfts. Kaliforniens Kfz-Zulassungsstelle hat Cruise Ende Oktober die Erlaubnis entzogen, fahrerlose Robotaxis gegen Geld auf den Straßen San Francisco zu betreiben.

    Begründet wurde der Schritt mit einem Unfall vom 2. Oktober, als ein autonomes Taxi von Cruise in der Innenstadt San Franciscos eine Frau angefahren hat. Die wurde unter dem Fahrzeug eingeklemmt und musste befreit werden, nachdem das Fahrzeug sogar noch ein paar Meter weitergefahren ist. Tage später hat Cruise alle Aktivitäten mit selbstfahrenden Autos ohne eine Sicherheitsperson am Steuer ausgesetzt.

    Inzwischen hat Cruise eine Anwaltskanzlei damit beauftragt, die Reaktion der Firma auf die Ermittlungen zu dem Unfall zu untersuchen. Der Entzug der Betriebserlaubnis in San Francisco war auch mit dem Vorwurf verbundenen, dass Cruise anfangs nicht alle Kameraaufnahmen des Fahrzeugs an die Verantwortlichen für die Ermittlungen weitergegeben hat. Laut dem Bericht der New York Times befürchten viele Angestellte von Cruise, dass die Probleme der Firma nicht so schnell behoben werden können. Bei der Feuerwehr von San Francisco hat man insgesamt 75 Vorfälle mit Robotaxis von Cruise gezählt, ergänzt CNBC: „Das ist wie russisches Roulette spielen“, zitiert das Finanzmagazin die Chefin der dortigen Feuerwehr, „mit Folgen für die öffentliche Sicherheit“.

    Wie es mit Cruise weitergeht, ist angesichts dieser Berichte und der immensen Kosten unklar. Es ist zweifelhaft, dass Cruise das anvisierte Ziel von einer Milliarde US-Dollar Umsatz im Jahr 2025 erreichen kann. Laut Reuters hat das Unternehmen auch erst vor wenigen Wochen angekündigt, bald in Japan den Betrieb aufnehmen zu wollen. Auch das dürfte jetzt in der Schwebe hängen. Von GM hat es aber bereits geheißen, dass man Pläne habe, die weitere Expansion zu finanzieren. GM-Geschäftsführerin Mary Barra geht demnach sogar davon aus, dass Cruise 2030 bereits 50 Milliarden US-Dollar Umsatz einfahren kann.

    #Taxi #Robotaxi #USA #San_Francisco #Wirtschaft

  • Erklärung der AG Taxi für die Beibehaltung des Haltepatz am Hauptbahnhof / Europaplatz
    https://www.ag-taxi.de/fuer_halte_hauptbahnhof-europaplatz.html

    Berlin macht gerne Böcke zu Gärtnern, übergibt dem Uber-Konzern die Aufsicht über Mietwagen und die Gestaltung der Versorgung mit Taxis grünen Bezirksstadträten ohne echtes Verständnis der großstädtischen Zusammenhänge. So wird dann ohne Beteiligung der Öffentlichkeit der wichtigste Ankunftsort Berlins am grünen Tisch umgeplant. Zum Zuge kommen idealisierte Vorstellungen von den Fernreisenden etwa, die als Nicht-Artofahrer direkt vor dem Bahnhof auf Elektroroller umsteigen wollen. In Wirklichkeit benötigen sie eher ein Taxi, das dann sofort bereitstehen muss, uns zwar an beiden Hauptausgängen. Der Europaplatz düfte dabei sogar der wichtigere sein, weil hier auch Busse und Straßenbahnen abfahren, wobei der schwere Koffer vielleich doch besser vom freundlichen Taxifahrer ins Auto gehievt wird.

    Umgestaltung der Stadt ohne innovative Ideen, nach Schema F am Reißbrett und grünen Tisch entworfen, wird intern einer angeblichen Fachöffentlichkeit vorgestellt, die alles abnickt, ohne ihre eigenen Leute zu konsultieren, weil sie mit unzähligen unerfüllbaren Ansprüchen überschwemmt wird.

    Deshalb muss, wenn die Stadt den Bedürfnissen von echten Menschen entsprechend getaltet werden soll, nun innegehalten und der Öffentlichkeit zugehört werden. Die Berliner Taxifahrerinnen und Taxifahrer können dabei die besten Beiträge liefern, weil sie es sind, die sich jeden Tag mit den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden auseinandersetzen. Sie sind die besten Berlin-Experten, deren Wort immer gehört werden sollte, wenn es um die Bedürfnisse von Reisenden, Fußgängern und überhaupt allen geht, die sich in Berlin von A nach B bewegen.

    Deshalb findet eine Kundgebung von Taxifahrern auf dem Europaplatz statt. Taxifahrer verschaffen sich Gehör im Interesse der ganzen Stadt.

    Am Dienstag, den 7.11.2023 protestieren Taxifahrerinnen und Taxifahrer gegen die Abschaffung des Taxihalteplatz am Nordausgang / Europaplatz des Berliner Hauptbahnhofs. Die Kolleginnen und Kollegen werden unterstützt von der [Taxi-Innung Berlin->https://www.taxiinnung.org/], der AG Taxi der Gewerkschaft ver.di und dem [Berliner Taxi Soziallotsen->https://www.txsl.de/].

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ich (heiße Andreas Komrowski und) bin von der AG Taxi bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Berlin. Vielleicht wundert ihr Euch darüber, dass sich ein Gewerkschaftsvertreter auf einer Kundgebung zum Thema Taxi-Halteplätze zu Wort meldet. Gewerkschaften geht es aber nicht nur um Löhne -wozu es im Taxigewerbe in puncto Mindestlohn noch eine Menge zu sagen gäbe- sondern auch um Arbeitsbedingungen. Das sind nicht nur Schichtzeiten und bezahlter Urlaub, dazu gehören auch Arbeits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Wir wollen gute Arbeit, weder erzwungene Langeweile mangels Aufträgen, noch Hetzerei und Gesundheitsgefährdung! Unser Arbeitsplatz ist das Taxi -aber auch seine nähere Umgebung, sei es an der Tankstelle oder eben am Halteplatz. Dies betrifft alle, die im Taxi arbeiten, ob als Selbständige oder als angestellte Fahrerinnen. Deswegen bin ich hier.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich arbeite seit über 28 Jahren im Taxigewerbe und weiß, was es bedeutet, dass wir sichere und problemlos anfahrbare Halteplätze mit fairer Aufstellmöglichkeit haben. Gerade am Hauptbahnhof der Bundeshauptstadt Berlin muss sich an jedem Haupteingang ein Taxihalteplatz befinden. Die Streichung der Halte am Europaplatz führt zu chaotisch herumirrenden Reisenden, die in irgendein im Stau stehendes Taxi hineindrängen oder sich gar einen Mietwagen per App holen. Den Zugang zu Parkhaus, wo ein Ersatz geschaffen werden soll, findet kein Mensch. Seit es den Hbf gibt, wollte genau einmal ein Fahrgast von mir dort aussteigen !

    Aber nicht nur am Hauptbahnhof, auch an anderen Stellen in Berlin gibt es Probleme mit den Halten. Sie werden an unmöglichste Orte verlegt, wie z.B am Nollendorfplatz, wo wir auf einem 1.80 m breiten Streifen direkt in den fließenden Verkehr hineinfallen , wenn wir aussteigen müssen, um z.B. Fahrgästen behilflich zu sein. Andere Halten wie Hermannplatz oder die Ersatzhalte für Schönstedt sind versteckt und ständig zugeparkt. Den Senat scheint das nicht weiter zu interessieren.

    Dabei gehören Taxis zur Öffentlichen Daseinsvorsorge. In der Corona-Pandemie haben wir im Interesse des Gesundheitsschutzes auf Coupon Impffahrten durchgeführt, wir bekamen sogar Passierscheine, um trotz nächtlicher Ausgangssperren die Betriebspflicht aufrecht erhalten zu können !

    Nun hingegen werden wir als eine Art lästige Randerscheinung auf die billigen Restplätze verdrängt. Der Senat setzt scheinbar weiterhin auf eine Mietwagen, die von spekulativem Kapital finanziert sind und nur mit massivem Lohndumping existieren können. Mit Daseinsvorsorge hat das nichts zu tun. Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen !

    Umso mehr begrüße ich die Initiative des Kollegen Baltrusch, der bei der Innung für die Halteplätze zuständig ist, mit zu dieser Kundgebung aufzurufen. Er konnte in freundlichen Gesprächen unsere Interessen nicht durchsetzen- nun gehen wir an die Öffentlichkeit, und zwar gemeinsam !
    Dass die großen Taxiverbände Taxi Deutschland Berlin und Innung des Berliner Taxigewerbes heute offiziell nicht zur Kundgebung aufgerufen haben, zeigt aber auch eins:

    Die Verbände vertreten mehrheitlich die Interessen der Zentralen und großer Mehrwagenverbände. Deren Chefs arbeiten im warmen Büro und nicht auf der Straße. Wir alsFahrerinnen und Fahrer müssen unsere Interessen in die die eigenen Hände nehmen. Bei ver.di können angestellte Fahrerinnen und Fahrer , aber auch EinzelunternehmerInnen, die keine Angestellten haben, Mitglied werden.

    Wir als AG Taxi sind erreichbar unter info@ag-taxi.de. Nehmen wir Kontakt auf und beginnen wir, zusammen zu kämpfen !

    #Berlin #Taxi #Halteplatz #Hauptbahnhof #Invalidenstraße #Europaplatz

  • Pläne des Bezirks - Taxi-Vertreter kritisieren Wegfall ihrer Halteplätze vor Berliner Hauptbahnhof
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/09/berlin-mitte-hauptbahnhof-vorplatz-taxi-jelbi-mobilitaet-klima.html

    Böcke zu Gärtnern, Teil xxx der Fortsetzungsgeschichte

    Mi 27.09.23 von Stephan Ozsváth - Der Bezirk Mitte will die An- und Abreisemöglichkeiten am Berliner Hauptbahnhof verbessern - gerade E-Scooter und Fahrräder sollen besser abgestellt werden können. Bei der Umgestaltung haben die Taxi-Fahrer das Nachsehen. Von Stephan Ozsváth

    Am Haupteingang des Berliner Hauptbahnhofs macht ein Musiker auf sich aufmerksam, ein Verkäufer bietet Obdachlosenzeitungen feil, Reisende drängeln sich durch die Türen. Und auf dem Europaplatz warten einige Taxen auf Kundschaft. Das sollte auch so bleiben, findet Richard Leipold von der Berliner Taxivereinigung, der etwa 50 Unternehmen vertritt.

    Zu einem funktionierenden Bahnhof in einer Großstadt wie Berlin gehörten auch Taxihalteplätze - und zwar zentral: „Ein Taxihalteplatz vor einem Hauptbahnhof ist die Visitenkarte einer Stadt“, so Leipold. Diese Visitenkarten „das Klo runterzuspülen“, hält der Taxiunternehmer für unklug.

    Bezirksamt Mitte setzt auf „klimafreundliche Mobilität“

    Das Bezirksamt Mitte hat nämlich solche Pläne: Es will auf dem Vorplatz zusammen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) einen Jelbi-Stützpunkt errichten - einen Stellplatz für E-Bikes, -Roller und -Mopeds. Rund um den Hauptbahnhof sollen zudem insgesamt 140 Fahrradstellplätze entstehen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bezirksamtes. Schrottfahrräder würden entfernt.

    „Die Taxi-Abfahrt erfolgt zukünftig ausschließlich auf dem Washingtonplatz südlich des Bahnhofs“, heißt es weiter. Der Taxi-Ausstieg sei in der Tiefgarage möglich. „Von dort aus ist mit kurzen Fußwegen ein barrierefreier Zugang zur passenden Ebene im Bahnhof gewährleistet“, argumentiert das Bezirksamt.

    Die zuständige Bezirksstadträtin Almut Neumann (Grüne) freut sich, mit der Deutschen Bahn und der BVG „klimafreundliche Mobilität“ zu stärken und einen „angenehmen Ort für alle“ zu schaffen.

    Mit rund 330.000 Reisenden und Besuchern täglich gehört der Berliner Hauptbahnhof zu den vier meistfrequentierten Bahnhöfen in Deutschland. Die Deutsche Bahn hält es deshalb offenbar für nötig, das 2006 eröffnete Gebäude teils umzubauen.

    Stau in der Tiefgarage droht

    „In der Tiefgarage kann man schon seit Jahren Fahrgäste absetzen“, argumentiert Danielo Baltrusch von der Berliner Taxi-Innung. 15-minütige Halts seien kostenlos. Aber er rechnet mit Staus in der Tiefe, „wenn das massenweise passiert“. Auch weil Privatpersonen künftig die Tiefgarage für das Bringen von Reisenden nutzen sollen. Ein weiteres Problem: Großraumtaxen passen nicht durch die Einfahrt. „Man müsste das Taxischild abbauen“, sagt Baltrusch. Damit würden die Taxifahrer aber gegen Vorschriften verstoßen.

    Auch potentielle Fahrgäste sind nicht begeistert von der Idee, im Bauch des Bahnhofs aus dem Taxi zu steigen. „Tiefgarage wäre ein bisschen schwierig, als Frau“, sagt eine Reisende am Hinterausgang des Bahnhofs. Auch für Behinderte oder Familien mit Kindern sei es „nicht so toll, nachts in der Tiefgarage auszusteigen“, pflichtet ihre Begleiterin bei. Die meisten Reisenden schätzen den bequemen Gang zum Taxi am Vorderausgang, „gerade nach einer langen Zugreise“, sagt eine Frau. „Ich finde es so praktischer“, sagt ein anderer Reisender, „dann sollte man es so lassen, wie es ist“.

    Südkreuz als positives Beispiel

    Als positives Beispiel für ein gutes Mobilitätskonzept preist der Vorsitzende der Berliner Taxivereinigung Richard Leipold den Bahnhof Südkreuz. Dort gebe es „einen großen Vorplatz, wo sie a) die Taxen haben, b) die Leute in den Omnibus steigen können. Und sie haben genügend Platz, um dort auch Fahrräder abzustellen“. So ein Konzept wünsche er sich überall. „Der Bahnhof, den ich mir als Fahrgast nicht wünsche, ist der Hauptbahnhof oder Ostkreuz“, so Leipold weiter.

    Die Taxen auf die Rückseite des Hauptbahnhofs zu verbannen, nutze nur der Konkurrenz, sagt Danielo Baltrusch von der Taxi-Innung, Lobby-Verband für 180 Mitglieder, die mehr als 5.000 Taxen betreiben. „Wir werden immer weiter weggeschoben“, sagt er, „für uns kommen die Uber vorgefahren, die nicht auf Taxenordnung und Vorschriften Rücksicht nehmen müssen“.

    Vertreter von Senat, Bezirk, Bahn und Taxi-Innung hatten in mehreren Sitzungen über das Konzept für den Hauptbahnhof gesprochen. Die Senatsverkehrsverwaltung habe die „Federführung“, teilte die ebenfalls eingebundene Bauverwaltung mit. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) wollte sich auf rbb-Anfrage nicht äußern.

    Sendung: rbb24 Abendschau, 26.09.2023, 19:30 Uhr

    #Berlin #Taxi #Halteplatz #Hauptbahnhof #Invalidenstraße #Europaplatz

  • „Taxifahren war mein Leben – bis Uber nach Berlin kam und die Branche zerstörte“
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/taxifahren-war-mein-leben-bis-uber-nach-berlin-kam-und-die-branche-

    Rumen Milkow ist eine Berliner Taxi-Legende. Mit seiner Radiosendung hat er mehrere Jahre lang die das Leben und die Entwicklung der Berliner Taxifahrer begleitet. Er gehört nicht zu den unfähigen Lobbyisten, die sich von Uner-Anwälten und Scheuerministerium haben über den Tisch ziehen lassen. Er ist eine ehrliche Haut, und sein Bericht ist menschlich und überzeugend. Dennoch entgeht ihm viel und er sitzt Legenden auf, die alle Versuche, Berliner Taxifahrer vor der Uber-Dumping-Konkurrenz zu schützen, bislang versanden ließen. Das kann hier nicht im Einzelnen herausgearbeitet werden. Es findet sich in diesem Blog an andrer Stelle.

    24.08.2022 von Rumen Milkow - 25 Jahre fuhr unser Autor durch Berlin, liebte seinen Job. Doch die unfaire Konkurrenz von Uber beendete seinen Traum. Eine persönliche Abrechnung.

    Anfang Juli 2022 hat der Whistleblower Mark McGann dem englischen Guardian mehr als 120.000 vertrauliche Unterlagen des Fahrdienst-Vermittlers Uber aus den Jahren 2013 bis 2017 zugespielt, die seither als „Uber Files“ bekannt sind. Obwohl sie schier Unglaubliches über das Geschäftsgebaren des Fahrdienstvermittlers aus dem Silicon Valley offenlegen, was die ehemalige Kommunikationschefin von Uber Catharina Felke mit „Wir sind verdammt noch mal illegal“ zusammenfasste, ist bereits jetzt der Tenor in Deutschland der, dass dies schon lange her und nun alles ganz anders sei.

    Der Uber-Whistleblower Mark McGann sagte über seinen Job: „Wir haben den Leuten in Wirklichkeit eine Lüge verkauft.“ Uber selbst bezeichnet sein eigenes Agieren heute als „unentschuldbar“, was praktisch ist, denn dann muss man sich auch nicht entschuldigen. Eine Entschuldigung blieb dementsprechend bis heute aus. Gleichzeitig bittet das Unternehmen darum, danach beurteilt zu werden, was es seither, also nach 2017, getan hat.

    Anfang März 2020 bin ich meine letzte Taxi-Schicht gefahren. Das ist jetzt mehr als zwei Jahre her. Zuvor bin ich 25 Jahre, ein halbes Leben, als Taxifahrer auf den Berliner Straßen unterwegs gewesen. Mein Chef löste seine Firma mit fast 30 Fahrzeugen auf, weil sich das Geschäft für ihn nicht mehr rechnete. Zusammen mit 50 ortskundigen Kollegen saß ich plötzlich auf der Straße, auf der wir zuvor über viele Jahre professionell Fahrgäste befördert hatten.

    Taxifahren war nicht einfach nur ein Job für mich. Taxifahren war mein Leben, das ist keine Übertreibung. Und das war jetzt einfach mal futsch, praktisch von einem Tag auf den anderen. Corona war dafür nur der Anlass, die Ursache ist Uber. Dass es bei Uber nicht mit rechten Dingen zugeht, nicht zugehen kann, war mir schon damals klar. So gesehen sind die „Uber Files“ für mich keine Überraschung, sondern eine Bestätigung.

    Denn das Unternehmen schreibt seit Jahren nur rote Zahlen. Es verliert mit jedem Tag so viel Geld wie kein Start-up jemals zuvor. In dem Zusammenhang von einem Geschäftsmodell zu sprechen, kann nur ein Euphemismus sein. In Berlin war das Taxigeschäft schon zuvor ausgepresst wie eine Zitrone. Nur, worum geht es Uber und seinen zahlreichen Geldgebern dann? Dass Uber Daten sammelt, sowohl von seinen Fahrgästen, darunter auch viele Prominente, als auch von seinen Fahrern, ist bekannt. Wozu sie eines Tages verwendet werden, darüber kann man bisher nur spekulieren. Beispielsweise die Information, welcher der Fahrgäste sich zu einem One-Night-Stand fahren ließ.

    Ein „One-Night-Stand“ im unternehmerischen Agieren in der Zeit nach 2017 war zweifellos der Umstand, dass man im Oktober 2019 in der europäischen Zentrale in Amsterdam einen Brief aus Deutschland nicht annehmen und dementsprechend nicht umsetzen konnte, da dieser in deutscher Sprache verfasst war. In der Uber-Zentrale war nach eigenen Angaben niemand der deutschen Sprache mächtig. Der Brief enthielt eine einstweilige Verfügung, laut der Uber seine App nicht mehr zur Mietwagenvermittlung in Deutschland einsetzen darf, die das Unternehmen damit ignorierte. Man fuhr einfach weiter.

    Anders verhielt es sich mit dem Urteil des Landgerichtes in Frankfurt am Main vom 19. Dezember 2019. Das konnte sogleich gelesen und auch umgesetzt werden. Nur vier Tage später, am 23. Dezember 2019, ließ Uber über die Medien wissen, dass man alle Auflagen erfüllt hätte, weswegen man der Ablehnung der eingelegten Berufung keine Beachtung mehr beimaß. Und so auch nicht dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH), das im April dieses Jahres das Urteil in letzter Instanz bestätigt. Auch das höchste deutsche Gericht sieht Uber als Dienstleister und nicht als bloßen Vermittler.

    Geht es nach deutschen Gerichten, muss Uber, um gesetzeskonform zu sein, eigene Lizenzen beantragen, Niederlassungen vor Ort gründen und damit auch Steuern in Deutschland bezahlen. All dies ist nicht geschehen, weil Ubers „Geschäftsmodell“ jetzt angeblich gesetzeskonform ist. Zweifel sind angebracht, denn die Gesetzeskonformität hat nicht etwa ein unabhängiges Gericht beurteilt, sondern nur Uber selbst. In Berlin teilt uns das Unternehmen seine Eigeneinschätzung seit einiger Zeit mittels Werbung mit: „Uber ist Fahrtenvermittler, nicht selbst Beförderer.“ Aber stimmt das wirklich?
    Großer Taxischein? Nichtwissen war jetzt gefragt

    Die ersten für Uber-fahrenden Mietwagen tauchten im Sommer 2017 auf. Da gab es eine Gesetzesänderung, nach der Krankenwagen- und Mietwagenfahrer keiner Ortskunde mehr bedürfen. Ohne diese Gesetzesänderung wäre es Uber niemals gelungen, in so kurzer Zeit so viele Fahrer zu rekrutieren. Insbesondere nicht in Berlin, wo man selbst für den sogenannten kleinen Taxischein, also den für Kranken- und Mietwagenfahrer, mehrere Monate intensiv lernen musste. Für den „großen Taxischein“ mindestens ein halbes Jahr – einige schafften die anspruchsvolle Prüfung auch nie.

    Das Mantra des ewigen Dazulernens galt plötzlich nicht mehr, sondern das Gegenteil. Nichtwissen war nun chic, und Unwissenheit ist immer noch Stärke. Die offizielle Begründung für das Nicht-Dazulernen war damals, dass sowohl Kranken- als auch Mietwagenfahrer vor Fahrtantritt genug Zeit hätten, sich über ihre Fahrstrecke kundig zu machen, da diese im Voraus bekannt wäre.

    Als Taxifahrer, der auch schon Krankenwagen gefahren ist, weiß ich, dass dies keineswegs immer der Fall ist. Sondern dass es im Gegenteil genügend Einsätze gibt, wo dafür nicht nur keine Zeit bleibt, sondern es darüber hinaus um Leben und Tod geht. Das sage ich auch als gelernter Krankenpfleger. Ein Krankenwagenfahrer ohne Ortskenntnisse kann da das Todesurteil für den Patienten bedeuten.

    Meine persönliche Erfahrung als Taxi fahrender Radiomoderator sah so aus, dass ich am 5. April 2018 zu einer Sendung von „Hier spricht TaxiBerlin“ zum Thema „Uber“ ins Studio vom unabhängigen „Pi-Radio 88.4“ eingeladen hatte. Meiner Einladung waren damals Vertreter der Berliner Taxi-Innung und von „Taxi Deutschland“ (über dessen Vorstände hat laut „Uber Files“ das Unternehmen 2014 ein Dossier anlegen lassen), ein Taxiunternehmer und die Berliner „Taxi-Anwältin“ Alexandra Decker gefolgt.

    Auch der amerikanische Wirtschafts-Journalist Steven Hill aus dem Silicon Valley war meiner Einladung gefolgt. Das Handelsblatt hatte kurz zuvor einen Artikel mit dem Titel „Ubers neues Fahrdienstmodell sollte reguliert werden“, denn „ohne Regulierung wirkt es zerstörerisch“, von ihm veröffentlicht. Auch sein lesenswertes Buch „Die Start-up-Illusion: Wie die Internet-Ökonomie unseren Sozialstaat ruiniert“ beschäftigt sich mit dem Unternehmen Uber.

    Von mir ebenfalls eingeladene Berliner Politiker, Vertreter der zuständigen Kontroll-Behörden sowohl in Berlin als auch im Umland, Uber-Fahrer, Uber in Berlin und ein Berliner Mietwagenunternehmer, dessen Fahrzeuge für Uber fahren, haben allesamt abgesagt. Uber in Berlin hat gar nicht erst auf meine Einladung reagiert. Dies ist umso verwunderlicher, wenn man berücksichtigt, dass meine Sendung in die Zeit nach 2017 fiel, in der nach eigenen Angaben bei Uber alles mit rechten Dingen zugegangen sein soll.

    Die Suizide von Taxifahrern in New York

    Steven Hill sagte in dem Interview, das man hier nachhören kann, damals voraus, dass Uber auch versuchen wird, uns, die wir mit ihm im Studio saßen, aus dem Geschäft herauszudrängen. Und er sollte recht behalten. Keine zwei Jahre später war ich arbeitslos. Der Wirtschaftsjournalist erwähnte im Interview auch die Suizide von Taxifahrern in New York. Alleine im Jahre 2018 haben sich dort acht professionelle Fahrer das Leben genommen.

    Deutschland blieb zum Glück bisher von solchen Nachrichten verschont. Dafür sorgt ein aktueller Fall in Berlin für Aufregung, in dem ein Mietwagenunternehmer mit 160 Fahrzeugen in sieben Monaten 100.000 Fahrten für Uber & Co. ausgeführt hat. Das Mietwagenunternehmen agierte illegal. Möglicherweise genauso illegal wie Uber, denn die Gesetzeskonformität der aktuell genutzten Uber-App hat nur Uber selbst beurteilt. Das Urteil eines ordentlichen Gerichtes, das meine Vermutung bestätigen könnte, steht noch aus.

    Bisher ist nur die Spitze des Eisbergs bekannt, und zwar in Form des illegal auch für Uber fahrenden Mietwagenunternehmers. Das Unternehmen dürfte gut an den vielen Fahrten verdient haben, denn Uber kassiert 25 Prozent von jeder Fahrt. Eine Taxizentrale kostet ein Vielfaches weniger. Bei Mietwagen kommen 19 Prozent Mehrwertsteuer hinzu, im Taxi sind es nur sieben Prozent, die der Illegale offenbar wohl sparen wollte oder schon gar nicht mehr bezahlen konnte.

    Die Berliner Taxen sind nach einem vernichtenden Gutachten im Juli 2016 seit Jahren praktisch gläsern. Für das Mietwagengewerbe fehlt ein solches Gutachten bis heute. Kontrollen finden nur sporadisch statt. Entweder fehlen die Daten oder das Personal – im Normalfall beides. In Berlin sollen laut Taxi-Times keine 20 Leute für fast 10.000 Taxen und Mietwagen zuständig sein. Mehr Personal bei den Behörden und eine bessere Technik könnten Licht ins Dunkel bringen.
    Mir blieb nur die Auswanderung nach Bulgarien

    Solange gehe ich davon aus, dass Uber uns auch weiterhin eine Lüge verkauft. Nach 25 Jahren auf der Straße bin ich mir sicher, dass alleine die konsequente Einhaltung der Rückkehrpflicht den Uber-Spuk rasch beenden würde. Da zwei und zwei immer noch vier sind, kann es sich auch bei den Berliner Mietwagenfirmen nur um ein „Geschäftsmodell“ handeln, bei dem unterm Strich keine schwarzen Zahlen geschrieben werden können, genauso wie bei Uber seit vielen Jahren.

    Mir kann’s egal sein, ich bin raus aus dem Taxi und weg von der Straße. Ich bin jetzt freier Autor. Zuvor war ich ein halbes Jahr in Bulgarien, dem Herkunftsland meines Vaters, auf Arbeitssuche. Arbeit gibt es auch hier nicht, obwohl Uber in Bulgarien seit Jahren verboten ist. Meine Erfahrungen als Radiomoderator helfen mir nun bei meiner Arbeit. Und weil in Deutschland immer alles einen Namen haben muss, heißt mein schwarze Zahlen schreibendes Einzelunternehmen „Desillusionist“ – so, wie mich einmal ein Fahrgast liebevoll genannt hat.

    Dieser Beitrag unterliegt der Creative Commons Lizenz (CC BY-NC-ND 4.0).

    #Rumänien #Berlin #Taxi #Uber #Geschichte

  • Uber, Bolt & Co. in Berlin: Warum Fahrten mit den Taxi-Konkurrenten deutlich teurer werden sollen
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/uber-bolt-co-in-berlin-warum-fahrten-mit-den-taxi-konkurrenten-deut

    Dss Thema Mindestpreis ist ein schöner Aufhänger für einen weiteren Artikel.über die unendliche Geschichte vom Taxisterben.

    Das Taxisterben ist eine Tragödie, weil die Handelnden von Stadt und Taxigewerbe nicht begreifen wollen, dass alleine das Mindestlohngesetz grundsätzlich faire Konkurrenzbedingungen herzustellen geeignet ist. Die heiss diskutierten Mindestpreise hingegen sind zum Scheitern verurteilt, weil ihnen jede wirksame Rechtsgrundlage fehlt. Es geht dabei nicht nur um EU-Recht. Bereits die entsprechende Formulierung im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) verhindert zuverlässig, dass Mindestpreise und ähnliche Eingriffe in das Mietwagengewerbe jemals durchsetzbar werden.

    Das PBefG hat an dieser Stelle einen Webfehler, der als Zugeständnis an die Taxi-Lobby in letzter Minute vom Haus des Uber-Handlangers Verkehrsminister Scheuer in den Gesetzestext eingebaut wurde. Alle waren damals mächtig stolz auf ihren großen Erfolg und begreifen bis heute nicht, dass sie sie sich haben anschmieren lassen. So reiten sie nun weiter auf ihrer klapprigen Mähre mit dem Namen „Mindestpreis“ herum nicht begreifend, dass Pferdchen von Anfang an eine Totgeburt war.

    Wer Freunde hat wie die des Taxigewerbes, der braucht keine Feinde mehr. Verloren hat er so oder so. Alle arbeiten gemeinsam an seinem Untergang.

    3.11.2023 von Peter Neumann - Die Taxibranche kämpft ums Überleben. Mindesttarife für Fahrdienste sollen Dumping verhindern. Doch in Leipzig wird dagegen geklagt. Wie reagiert der Senat?

    Wie lange wird es noch Taxis in Berlin geben? Immer mehr Taxibetreiber hören auf, weil sie den Wettbewerb als erdrückend empfinden. Fahrdienste, die per App bestellt werden können, sind inzwischen in der Überzahl. Jetzt hat die Taxibranche die Verantwortlichen in Berlin erneut dazu aufgerufen, gesetzliche Möglichkeiten auszuschöpfen und aktiv zu werden. Ihre Hauptforderung wird den Nutzern der Fahrdienste nicht gefallen. Sie lautet: Wer in Berlin mit Uber, Free Now oder Bolt unterwegs ist, soll in naher Zukunft spürbar höhere Fahrpreise zahlen. „Preis-Dumping“ soll verboten werden, hieß es. Wie reagiert der Senat? Und wie ist die Situation in Leipzig, wo es schon Mindesttarife gibt?

    „Es geht ums Überleben des Berliner Taxigewerbes“, mahnte Hermann Waldner. „Von einstmals über 8000 Fahrzeugen haben wir inzwischen weniger als 5600 auf der Straße. Und jeden Tag werden es weniger.“ Zum Vergleich: Bei den Fahrdiensten seien in Berlin schätzungsweise 6000 Autos im Einsatz. Waldner kennt die Branche gut. Als Student saß er selbst hinter dem Steuer, als junger Unternehmer erwarb er im Osten der Stadt den einstigen Volkseigenen Betrieb (VEB) Taxi. Heute ist er Chef der Funkzentrale Taxi Berlin sowie Vizepräsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen. Vor kurzem wurde er Vorsitzender von Taxi Deutschland Berlin, eines weiteren Branchenverbands.

    Warten auf Fahrgäste. Fast 5600 Taxis gibt es noch in Berlin. 2019 waren es mehr als 8400.

    Der Taxi-Lobbyist sieht die Branche, die im Mobilitätsmix Berlins wichtige Aufgaben erfülle, in ihrem schwersten Existenzkampf seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Preise seien das Hauptkampfgebiet. Nach seinen Erkenntnissen lägen die Fahrpreise bei Uber & Co. um bis zu 40 Prozent unter den Taxitarifen, berichtete Waldner. „Angesichts solcher Dumpingpreise kann man es den Fahrgästen nicht verdenken, dass sie auf diese Angebote fliegen. Jeder versucht, Geld zu sparen – auch wenn dies dazu führt, Steuerhinterziehung und Sozialbetrug zu fördern. Denn anders können die Mietwagenunternehmen nicht überleben“ – was die Branche vehement zurückweist. Taxis seien meist schlechter ausgelastet, Fahrdienste deutlich effizienter unterwegs.

    „Es ist allerhöchste Zeit, dass Politik und Verwaltung in Berlin einschneidende Maßnahmen ergreifen“, forderte Hermann Waldner im Interview mit der Berliner Zeitung. „Berlin muss Mindestfahrpreise für den Mietwagenverkehr einführen, damit das Kaputt-Dumping nicht mehr stattfinden kann.“

    Vorbild müsse die Festpreisregelung sein, die in Berlin 2024 eingeführt werden soll. Wie berichtet sollen Taxinutzer vom kommenden Jahr an die Möglichkeit erhalten, sich für bestellte Fahrten einen garantierten Preis nennen zu lassen. Um trotzdem auf die Verkehrsdichte und andere Faktoren reagieren zu können, müsse es einen Tarifkorridor geben, so Waldner. „Je nach Tages- und Nachtzeit, Staus und Verkehrslage kann der genannte Festpreis um bis zu zehn Prozent unter oder um bis zu 20 Prozent über dem regulären Taxistreckentarif liegen“, schlug er vor. „Wir stellen uns vor, dass sich künftig auch die Fahrpreise für Mietwagen mit Fahrern innerhalb dieses Korridors bewegen.“

    Mietwagen mit Fahrer: So werden die Autos der Fahrdienste, die mit Uber, Free Now und Bolt zusammenarbeiten, rechtlich eingeordnet. Die Bundespolitik hat bereits auf die Forderungen der Taxibranche reagiert. Ergebnis ist der Paragraf 51a, der im August 2021 ins Personenbeförderungsgesetz eingefügt wurde. Er erlaubt es den Behörden, für den Verkehr mit Mietwagen Mindestbeförderungsentgelte einzuführen. Anders formuliert: Die Verwaltung darf für Fahrten mit diesen Fahrdiensten Preisuntergrenzen festlegen.

    Inzwischen haben Leipzig und Lörrach die neue Möglichkeit genutzt, in Heidelberg strebt die Grünen-Fraktion dies an. In Berlin gab man sich 2021 zuversichtlich – weshalb der Verband „Wir fahren“, in dem sich Mietwagenbetreiber zusammengeschlossen haben, Alarm schlug. „Einer jungen aufstrebenden Branche wird die Existenz entzogen“, hieß es. Auch im Sommer 2022 äußerte sich die Senatsverkehrsverwaltung, die damals noch von den Grünen geleitet wurde, grundsätzlich positiv zu der Novelle. Der Senat beabsichtige, die Steuerungselemente zu nutzen, teilte sie auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg hin mit. Das Gesetz führt außer Mindesttarifen auch Höchstzahlen für Mietwagen sowie Beschränkungen des Bediengebiets auf.
    Europäischer Gerichtshof kassierte Mindesttarif in Barcelona

    Heute gibt sich die Verkehrsverwaltung, die seit dem Frühjahr von Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) geführt wird, allerdings deutlich zurückhaltender. „Die sehr komplexe Einführung von Mindestpreisen ist in Berlin weiterhin in Prüfung. Die Komplexität ergibt sich sowohl aus geltendem Bundesrecht als auch den Vorgaben aus dem EU-Recht“, teilte Sprecherin Constanze Siedenburg der Berliner Zeitung mit.

    Auch anderswo hat sich die Euphorie gelegt. In Barcelona trat zwar eine Mindesttarifregelung in Kraft, was dazu führte, dass sich Uber kurzzeitig zurückzog. Doch kurz darauf kassierte der Europäische Gerichtshof die neuen Vorgaben wieder. Nun befasst sich auch in Leipzig ein Gericht mit dem Thema. Wegen eines „aktuell laufenden Klageverfahrens“ sei es nicht möglich zu bewerten, wie sich die dortige Regelung ausgewirkt hat, teilte Sprecher David Quosdorf der Berliner Zeitung auf Anfrage mit.
    Richtlinie in Leipzig soll Taxigewerbe vor „Kannibalisierung“ schützen

    Die sächsische Stadt sorgte vor etwas mehr als zwei Jahren in der Mobilitätsbranche für Aufsehen. Im September 2021 wurde dort die VwRiLi MBE beschlossen – die Verwaltungsrichtlinie zur Festsetzung von Mindestbeförderungsentgelten im gebündelten Bedarfsverkehr und im Gelegenheitsverkehr mit Mietwagen. Sie soll dazu führen, dass zu den Tarifen der Leipziger Verkehrsbetriebe ein „hinreichender Abstand“ garantiert wird. Mietwagen sollen den Nahverkehr als Teil der Daseinsvorsorge nicht in seinem Bestand gefährden. „Weiterhin wird eine Kannibalisierung des Taxiverkehrs als Ergänzung des ÖPNV verhindert beziehungsweise begrenzt“, heißt es weiter.

    Bislang sind in Leipzig keine Mobilitätsplattformen wie Uber, Free Now oder Bolt tätig. Wenn es möglich wäre, in der Messestadt Mietwagen mit Fahrer per App zu buchen, müssten die Fahrgäste abschreckend hohe Fahrpreise zahlen. Denn die Richtlinie legt fest, dass je Buchung zunächst neun Euro fällig würden – so viel kosten drei Fahrscheine für Busse und Straßenbahnen in Leipzig. Hinzu käme ein Entfernungstarif wie im Taxi: zwei Euro pro Kilometer. Unterm Strich würde es also ziemlich teuer.

    Kein Wunder, dass die App-Betreiber Sturm liefen. Die Mindesttarife in Leipzig seien „absurd hoch“, hieß es. Uber ließ offen, ob die Richtlinie dazu beiträgt, dass das Unternehmen dort nicht tätig ist. „Als Messe- und Studentenstadt mit einem internationalen Publikum ist Leipzig für uns grundsätzlich interessant“, sagte Deutschland-Sprecher Tobias Fröhlich. Doch bislang habe Uber „keine Pläne“, das App-Angebot auf Leipzig auszuweiten. Uber habe die jetzt anhängige Klage nicht eingereicht.

    Aus seiner grundsätzlichen Skepsis machte das US-Unternehmen allerdings keinen Hehl. Uber verwies auf ein Gutachten, das die Berliner Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer im Oktober vorgelegt hat. Danach verstoße der Paragraf 51a gegen das Recht in der Europäischen Union. Behörden, die ihn anwenden, handelten „unzweifelhaft rechtswidrig“. Die Regelung beschränke die Niederlassungsfreiheit, da „eine Tarifregulierung das Angebot von Mietwagendiensten in Deutschland weniger attraktiv machen kann“, stellen die Juristen fest. Eine Preisregulierung wäre möglich, wenn dies dem Schutz der öffentlichen Verkehrsinteressen diene. Doch diese Interessen könnten heute nicht mehr mit dem Schutz des Taxiwesens gleichgesetzt werden.

    „Was wir benötigen, sind Lösungen für moderne Mobilität und mehr Wettbewerb, im Sinne der Umwelt, der Verbraucher und des Taxigewerbes. Wir brauchen keine Zementierung des Status quo“, sagte Uber-Sprecher Fröhlich. „Der Ruf nach mehr Regulierung sorgt nicht für eine Verbesserung der Situation, sondern schadet allen.“ Mit der Einführung von Taxifestpreisen habe München gezeigt, wie eine progressive Taxipolitik aussehen kann, die sowohl Unternehmer als auch Konsumenten im Blick hat.

    „Taxis sind fast überall in einer tiefen Krise, auch in Städten, in denen Uber gar nicht aktiv ist“, so Fröhlich. „Es gibt in Deutschland also offensichtlich ein strukturelles Taxiproblem.”
    Bolt behält sich gerichtliche Schritte gegen Mindesttarife vor

    Inzwischen hat sich auch Bolt geäußert. „Bolt hat keine Klage gegen die Stadt Leipzig eingereicht und derzeit keine unmittelbaren Pläne, in Leipzig zu starten“, stellte Sprecher Jan Kronenberger klar. „Allerdings sehen wir die Einführung von Mindesttarifen für Mietwagen in Leipzig und anderswo äußerst kritisch. Nach unserem Verständnis von Paragraf 51a sind der Einführung eines Mindesttarifs rechtlich enge Grenzen gesetzt.“ Der ausschließliche wirtschaftliche Schutz des Taxigewerbes sei auch mit Blick auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs kein ausreichender Grund für die Einführung eines solchen Mindesttarifs, so Kronenberger.

    „Wir beobachten derzeit die Entwicklungen und behalten uns vor, gegen Städte, die einen Mindesttarif einführen möchten, juristisch vorzugehen“, kündigte der Sprecher des estnischen Unternehmens an.

    #Berlin #Taxi #Uber #Europa #Mindestpreis #Regulierung #PBefG #

  • Taxihalte am Europaplatz verschwunden – Schreiner, übernehmen Sie!
    https://www.taxi-times.com/taxihalte-am-europaplatz-verschwunden-schreiner-uebernehmen-sie

    13.10.2023 von Axel Rühle - Später Protest: Nachdem das Bezirksamt Mitte nun Ernst macht und den Taxihalteplatz vor dem Hauptportal des Hauptbahnhofs entfernt hat, ist die Empörung groß.

    Was nicht passt, wird passend gemacht: Viele Reisende, die mit Gepäck am Hauptbahnhof eintreffen, erwarten beim Verlassen des Gebäudes einen Taxihalteplatz, unabhängig davon, an welchen der beiden schlecht beschilderten Ausgänge es sie verschlagen hat. Diese objektiv vorhandene Nachfrage wird im Bezirksamt Mitte ignoriert. „Die Taxi-Abfahrt erfolgt zukünftig ausschließlich auf dem Washingtonplatz südlich des Bahnhofs“, zitiert die Lokalpresse das Bezirksamt. Dort geistert auch die Vorstellung umher, der Taxi-Ausstieg sei in der Tiefgarage möglich. „Von dort aus ist mit kurzen Fußwegen ein barrierefreier Zugang zur passenden Ebene im Bahnhof gewährleistet“, argumentiert man im Bezirksamt.
    Der Berliner Hauptbahnhof – unendliche Weiten … Taxi Times wünscht allen Reisenden mit schwerem Gepäck viel Glück bei der Suche nach den Taxis. Foto: Axel Rühle
    Keine Zufahrt mehr für Taxen: Wer mit eiligen Bahnfahrgästen aus dem Tunnel kommt, muss jetzt Slalom über vier Ampeln fahren. Foto: Holger Pätzeldt

    Ob die Schnapsidee mit der Tiefgarage eher auf Ignoranz beruht oder auf Inkompetenz, kann den Reisenden egal sein. Fakt ist, dass die Tiefgarage mit ihrer maximalen Durchfahrtshöhe von 2,0 Metern für einen Teil der Taxis ungeeignet ist und daher für solche Pläne ausscheidet, es sei denn, man legt sich die Realität so zurecht, dass sie zu den eigenen Wunschvorstellungen passt.

    Hätten die Verantwortlichen im Bezirksamt sich umfassend informiert, so hätten sie wissen müssen, dass die Tiefgarage als Verknüpfung zwischen Taxi und Bahnhof nicht nur von vielen Reisenden abgelehnt wird, sondern eben auch aus Sicht des Taxigewerbes nicht in Betracht kommt. Danielo Baltrusch von der Taxi-„Innung“ warnt seit langem vor Staus im Untergrund und hat darauf aufmerksam gemacht, dass Großraumtaxis – immerhin rund zehn Prozent der Berliner Flotte, die aber gerade am Hauptbahnhof wichtig sind – nicht durch die Zufahrt passen bzw. der Fahrer jedes Mal das Dachzeichen abnehmen müsste, womit er zum einen gegen Vorschriften verstieße, und was zum anderen etwa bei Anfahrt durch den Tunnel Tiergarten–Spreebogen nicht nur unpraktikabel, sondern illegal und unter Umständen gefährlich wäre, da dieser als Kraftfahrstraße ausgeweisen ist und somit ein Halt vor dem Befahren der zwei Meter hohen Zufahrt ausgeschlossen ist. Wir haben die verantwortliche Stadträtin nicht gefragt, wie sie es fände, wenn sie unter Zeitdruck im Taxi zum Hauptbahnhof säße und der Fahrer vor Befahren der Tiefgarage ihr erklären würde, er müsse zunächst noch im Tunnel ein Päuschen einlegen, um die Fackel vom Dach zu nehmen.

    Auf die Untauglichkeit der Tiefgarage und die anderen Probleme hat auch Taxi Times bereits im Frühjahr hingewiesen, und auch, wenn das etwas anderes ist als Berliner Zeitung, Tagesspiegel oder Morgenpost, wird Taxi Times in den Behörden gelesen. Doch da war die Planung schon weit fortgeschritten, denn sie entspringt den Ideen der beiden rot-rot-grünen Senate aus den vergangenen Legislaturperioden.

    Damals kritisierte der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Kristian Ronneburg, des Öfteren vergeblich die Politik der grünen Verkehrssenatorinnen Regine Günther und Bettina Jarasch. Jetzt als Oppositionspolitiker versucht er, der seit Ende April regierenden CDU die Schuld zuzuschieben: „Es ist beschämend wie die CDU-geführte Senatsverkehrsverwaltung und der Bezirk Mitte mit dem Taxigewerbe am Hauptbahnhof umgehen. Zu einem funktionierenden Umsteigebahnhof wie dem Hauptbahnhof gehören attraktive Taxihalteplätze, alles andere ist eine Verdrängung des Taxigewerbes. Wir fordern Senatorin Schreiner dazu auf, diese Pläne ad acta zu legen und attraktive Haltemöglichkeiten für das Taxigewerbe am Hauptbahnhof zu erhalten.“ Die Forderung ist inhaltlich – wie der Großteil seiner verkehrspolitischen Äußerungen im Zusammenhang mit dem Taxigewerbe – voll zu unterstützen, aber jetzt der CDU Vorwürfe für die verfehlte Stadtplanungspolitik der Vorgängersenate zu machen, ist billige Heuchelei.

    Dabei stellt sich durchaus die Frage, wo die Unterstützung bleibt, die Kai Wegner dem Berliner Taxigewerbe im Sommer 2021 zusagte, als er auf Wahlkampftour war und sich bei einem Besuch im Taxi-Zentrum Berlin in der Persiusstraße von Hermann Waldner, Boto Töpfer, Carsten Reichert und den anderen Gewerbevertretern die Probleme des Taxigewerbes schildern ließ. Lösungsvorschläge bekam er damals gleich mitgeliefert.

    Andererseits kann man nicht erwarten, dass die CDU-SPD-Koalition innerhalb von fünf Monaten gleich einen Großteil der Dinge, die die Vorgänger-Senate aus Taxi- bzw. Autofahrersicht verbockt haben, wieder richtet, auch wenn die jetzige Verkehrssenatorin Dr. Manja Schreiner noch so viel kompetenter sein mag als ihre Vorgängerinnen. Immerhin hat sie deren äußerst einseitige Politik zugunsten der Radfahrer auf Kosten der anderen Verkehrsteilnehmer zügig auf den Prüfstand gestellt – ein mutiges Vorgehen, bietet es der auf die Verkehrswende eingeschworenen Presse doch viel Angriffsfläche. Doch wo von den Vorgängerinnen viel Ideologie zu hören war, sind aus Manja Schreiners Mund mehr Sachargumente zu vernehmen, so dass die lauten Kritiker nicht lange laut blieben.

    Dennoch sind jetzt Schreiners Sachargumente – bzw. ihr Eingreifen zur Verhinderung einer Katastrophe mit Ansage – akut von Nöten, denn es brennt verkehrsplanerisch am Hauptbahnhof. Der Taxihalteplatz am Europaplatz ist entfernt worden, ohne dass dies am Nachrückplatz beschildert worden wäre – typisch für Berliner Behörden, denkt man spontan. Auf dem linken Teil des Nachrückplatzes, der bisher der Bedienung des Europaplatzes gedient hat, warteten am Tag danach die Fahrer noch wie bisher.

    Das ist nur eines der Symptome der Konzeptlosigkeit, die die Planungen rund um den Hauptbahnhof (die bis in die Zeiten von Diepgen, Wowereit und Strieder zurückreichen) von Anfang an begleitete und nun zur beginnenden Umgestaltung des Europaplatzes wieder einmal abgrundartig zu Tage tritt. Das Bezirksamt Mitte freut sich, die Taxis vom Europaplatz zu verdrängen, um dort einen „Jelbi-Stützpunkt“ zu errichten, einen Stellplatz für E-Bikes, -Roller und -Mopeds. Rund um den Hauptbahnhof sollen zudem insgesamt 140 Fahrradstellplätze entstehen.

    Fahrradstellplätze gibt es fast an jedem U- und S-Bahnhof zu wenige, aber ausgerechnet am Hauptbahnhof, wo besonders viele Verkehrsteilnehmer schweres Gepäck bei sich haben, sollen Fahrräder, E-Bikes, Roller und Mopeds so nötig sein, dass dafür das Taxigewerbe an die Rückseite des Bahnhofskolosses verdrängt wird? Das Sahnehäubchen dieser weltfremden Politik ist die Begründung der grünen Stadträtin Dr. Almut Neumann: Man wolle klimafreundliche Mobilität stärken und einen „angenehmen Ort für alle“ schaffen. Das Taxigewerbe soll es also ihrer Vorstellung nach angenehm finden, von dort komplett zum Washingtonplatz verdrängt zu werden. Oder wen meint sie mit „alle“? Taxifahrgäste und ‑fahrer anscheinend nicht. Aber was nicht passt, wird passend gemacht.
    Dr. Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Foto: Axel Rühle

    Was passieren wird, ist klar: Die Reisenden, die mit Gepäck müde aus den verspäteten ICEs strömen, haben weder Lust, damit in die Tiefgarage zu kraxeln, falls dort tatsächlich wider jede Vernunft ein Halteplatz für nicht so hohe Taxen eingerichtet werden sollte, noch werden sie beim Verlassen des Gebäudes am Europaplatz, wo sie überrascht auf eine leere Menge von Taxis stoßen, bereit sein, eine Wanderung zum anderen, fernen Ende des übertrieben großen Gebäudes zu unternehmen. Die Neubesucher werden einen miserablen ersten Eindruck von Berlin bekommen, sie und die anderen werden auf die Stadt fluchen, und die jüngeren werden mit dem Gedanken „na gut, wenn ihr es so wollt …“ in einen der Mietwagen steigen, die sie gar nicht erst per App anfordern müssen, weil diese sich dort sowieso in Massen illegal bereithalten werden.

    „Ein Taxihalteplatz vor einem Hauptbahnhof ist die Visitenkarte einer Stadt“, sagt Richard Leipold, Vorsitzender der Berliner Taxivereinigung (BTV). Diese Visitenkarten „das Klo runterzuspülen“, bezeichnet er zurückhaltend als „unklug.“

    All das weiß man vorher, doch der Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen des Bezirks Mitte ist das Taxigewerbe offensichtlich genau so piepegal wie den beiden vorigen Verkehrssenatorinnen, ihren Parteifreundinnen Regine Günther und Bettina Jarasch.

    Frau Schreiner, bitte übernehmen Sie! Es ist ernst!

    #Taxi #Berlin #Hauptbahnhof

  • TSE: Ein Fachmann vom Finanzamt klärt auf
    https://www.taxi-times.com/tse-ein-fachmann-vom-finanzamt-klaert-auf

    30.10.2033 vonRemmer Witte - Auf dem Taxi- und Mietwagentag wurde auch der aktuelle Stand zur TSE/Kassensicherungsverordnung diskutiert. Dabei wurde klar, dass die Entscheidung der Finanzbehörden für eine zweijährige Nichtbeanstandungsregelung Vor- und Nachteile für die Taxi-Branche birgt.

    Mit Fabian Wildmoser vom Bayerischen Landesamt für Steuern, Jürgen Weberpals von Heedfeld Taxameter & Semitron-Vertrieb, Martin Leitner von Hale Electronic und Oliver Abl von Fiskaly – cloudbasierte Fiskallösungen war viel Fachkompetenz versammelt und stand nach kurzen Impulsvorträgen den Besuchern gern Rede und Antwort zum Thema TSE. Besonders der Vortrag von Fabian Wildmoser war mit Spannung erwartet worden.

    Wildmoser stellte die Thematik der Aufnahme der Taxameter und Wegstreckenzähler in die Kassensicherungsverordnung, welche ja schon seit Ende 2016 beschlossen war, zunächst noch einmal detailliert vor und konnte so schon viele offene Fragen klären (alle Taxi-Times-Meldungen zur TSE finden Sie hier). Die technische Sicherungseinrichtung (TSE) sei dabei ein kryptographischer Schutzmantel für die Originaldatensätze aus dem Taxameter, die eine nachträgliche Änderung der Daten immer augenfällig werden lasse. Die TSE-Pflicht gelte dabei zwar nur für die so genannten EU-Taxameter gemäß der EU-Richtlinie 2014/32/EU, allerdings gehe er davon aus, dass die heute eingesetzten Taxameter dieser Vorgabe fast vollständig entsprechen.

    Wildmoser klärte dabei eindeutig auf, dass die in der Verordnung formulierte Mitteilungspflicht der Taxler darüber, welches System denn verwendet werde, schon seit 2019 ausgesetzt sei, da die Finanzbehörden selber die dafür notwendige Infrastruktur noch gar nicht geschaffen hätten. Hier erwarte er aber noch für das Jahr 2024 erste Lösungsansätze. Zum Thema der Belegausgabepflicht erklärte er, dass das Kassensicherungs-Paket eigentlich erst mit der Umsetzung dieser Pflicht wirklich abgerundet werde, denn beim Fehlen eines Beleges sei dann auch Laien sofort klar, dass der fragliche Geschäftsvorfall ohne Beleg wohl auch nicht gespeichert worden sei. Da aber in der Mehrzahl der Taxis keine Drucker vorhanden seien, käme die Verpflichtung in der Branche somit leider nicht zum Tragen, da sie nur bei systemeingebundenen Druckern umgesetzt werden müsse.
    Fabian Wildmoser vom Bayerischen Landesamt für Steuern. Foto: Taxi Times

    In der Nichtbeanstandungsregelung ist nun festgelegt worden, dass die Taxler noch bis Ende 2025 Zeit haben, diese in Ihren Unternehmen umzusetzen. Dies gelte auch für Insika-Nutzer, denn die zwischenzeitlich diskutierte Verlängerung dieser Frist bis 2027 sei durch die nicht erfolgte Verabschiedung der zweiten Änderungsverordnung zur Abgabenordnung letztendlich nicht umgesetzt worden.

    Mit vorliegenden TSE-Daten erwartet Wildmoser dann eine Vereinfachung und Beschleunigung von Außenprüfungen, aber auch von unangemeldeten Kassennachschauen mit möglicherweise vorhergehenden anonymen Testfahrten der Prüfer. Für diese Prüfungsoptionen seien die Unternehmen spätestens ab Januar 2026 verpflichtet, ihre Daten im standardisierten DSFinV-TW-Format vorzuhalten, und ein Verstoß gegen diese Verpflichtung sei mit Bußgeldern von bis zu 25.000 Euro bewährt. Des Weiteren könnten fehlende Datensätze in diesem Format selbst für Insika-Nutzer dann zu Hinzuschätzungen führen.

    Wildmoser klärte auch noch einmal eindeutig, dass die TSE Umsätze speichere und nicht nur Bareinnahmen. Umsätze, die nicht über den Taxameter abgerechnet würden (wie beispielsweise Sonderfahrten), seien dann und nur dann TSE-pflichtig, wenn sie mit einem weiteren Gerät gespeichert würden. Hier sei dann ggf. eine zweite TSE zu verwenden. Ähnliches gelte für Festpreise. Sei ein Taxameter nicht fähig, Festpreise zu registrieren, seien auch diese eben nicht TSE-pflichtig. Eine Antwort auf eine Unternehmerfrage, wie denn ein Unternehmen, welches nur 50 Prozent oder noch weniger über den Taxameter abrechne, zukünftig von einem Prüfer gewertet werde musste Wildmoser dann allerdings offen lassen, dies sei wohl abhängig vom Prüfer und der weiteren Datenlage. An dieser Stelle empfahl aber auch er noch einmal, dass sich die Unternehmen trotz der Nichtbeanstandungsregelung tunlichst sputen sollten und sich frühzeitig um eine TSE-konforme Lösung für ihren Betrieb bemühen sollten, denn Aktivitäten auf den allerletzten Drücker könnten da ansonsten schon im Voraus ein paar sehr graue Flecken auf ihrer Prüfungsweste hinterlassen.

    Für die freiwillig im DSVFinV-TW-Datensatz zu speichernden Pausenzeiten erklärte Wildmoser, dass diese wohl als optionale Amtshilfe für Lohnsteueraußenprüfungen gedacht gewesen seien. Deren Eingabe werde in jedem Fall nicht zwingend eingefordert und erscheint aus heutiger Sicht wohl eher als Relikt aus vordigitaler Zeit. Die Unternehmen, die eine exakte digitale Arbeitszeitaufzeichnung inklusive der Pausen in ihrem Betrieb nutzen, haben sich inzwischen wohl schon anders aufgestellt und werden dazu nicht die Taxameter nutzen, und diejenigen, die derzeit pauschal die Pausen von der Arbeitszeit abziehen, werden diese Option wohl ebenfalls nicht nutzen.

    Auf diese geballte Informationsflut folgten die Beiträge der Vertreter der technischen Lösungen, darunter Martin Leitner und Jürgen Weberpals. Leitner trug hier noch einmal den derzeitigen Entwicklungsstand im Hause HALE vor (Taxi Times hatte berichtet) und Weberpals beschränkte sich darauf, seine Kunden pauschal zu informieren, dass für sämtliche Semitron-Produkte zeitnah die notwendige TSE nachgerüstet und zeitnah auch bestellt werden könne.

    Sehr spannend erscheint dagegen das Projekt der Firma Fiskaly, für die Oliver Abl eine cloudbasierte TSE-Lösung präsentierte. Man sei mit solchen Produkten für den Bereich der Gastronomie etc. am Markt und werde in Kürze auch dem Taxigewerbe eine darauf basierende Lösung präsentieren können.

    Die Frage, ob und wann denn auch Wegstreckenzähler TSE-pflichtig würden, deren Antwort viele Teilnehmer mit Spannung erwarteten, blieb in diesem Panel dann leider offen, da es hier ausschließlich um die TSE-Pflicht für das Taxigewerbe gehen sollte.

    #Taxi #Digitalisierung

  • Neue Ausstellung: Berlinische Galerie zeigt Jeanne Mammens „Café Reimann“
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlinische-galerie-zeigt-jeanne-mammens-cafe-reimann-3889012.html

    Der Taxihalteplatz Kudamm-Leibnitz, auch als Leiku bekannt, hieß in der Nachkriegszeit „Reimann“ nach dem nahegelegen Cafe am Kurfürstendamm. Überliefert ist die Adresse Kurfürstendamm 62 Ecke Giesenrechtstraße.

    https://www.openstreetmap.org/node/3455613474#map=17/52.50053/13.31240

    Ebenfalls belegt ist die Lage in Fahrtrichtung rechts hinter der Einmündung der Konstanzer Straße beziehungsweise des Olivaer Platz im Eckhaus mit der Nummer 182, welches einem Neubau Platz.machen musste.

    25.10.2017 Andreas Conrad - Man darf wohl annehmen, dass die Zahl derer, denen das Geräusch eines Diesel-Motors wie Musik in den Ohren klingt, stark im Sinken begriffen ist. Aber an dem Haus in der Charlottenburger Kantstraße 153 hängt nun mal nur eine Gedenktafel, nach der dort der Ingenieur Rudolf Diesel 1893/94 gewohnt und gearbeitet habe.

    Kein Hinweis hingegen auf den von diesem Haus inspirierten Beitrag zur leichten Muse, dem unsere Großväter und Großmütter einen noch immer nachklingenden Ohrwurm verdankten: „In einer kleinen Konditorei / da saßen wir zwei bei Kuchen und Tee / Du sprachst kein Wort, kein einziges Wort / und wusstest sofort, dass ich Dich versteh!“

    Natürlich kam die Inspiration nicht vom Haus an sich, vielmehr von dem in Berlin einst wohlbekannten Café Reimann, das dort 1919 von dem aus Ostpreußen nach Berlin gezogenen Walter Reimann eröffnet worden war, Keimzelle einer hier bald florierenden Konditorei-Kette. Heute befindet sich dort das österreichische Restaurant Ottenthal, in den zwanziger Jahren aber verkehrte in dem Café neben Prominenten wie Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky auch der Schriftsteller und Liedtexter Ernst Neubach.
    „In einer kleinen Konditorei“

    Dem muss die anheimelnde Atmosphäre so gefallen haben, dass er zu den von Vico Torriani, Max Raabe und vielen anderen nach einer Melodie von Fred Raymond gesungenen Zeilen angeregt wurde. In den Erinnerungsstücken, die Walter Christian Reimann, in Schöneberg lebender Sohn des Konditors, zur Firmen- und Familiengeschichte besitzt, befindet sich auch eine Widmung Neubachs, des „Verfassers der ,Kleinen Konditorei’“, wie er schreibt – ein nachträgliches Dankeschön für die anregenden Mußestunden im Kaffeehaus.

    Man fand die Cafés Walter Reimanns in den zwanziger Jahren auch am Kurfürstendamm 35 und 182 sowie am Hausvogteiplatz 1, und 1931 wurde eine Filiale im Kaufhaus Nathan Israel eröffnet, das war ein imposanter Komplex gleich rechts neben dem Roten Rathaus, das älteste und zeitweise größte Kaufhaus Berlins. Nach dem Krieg gelang ein Neubeginn am Kurfürstendamm 62, nach Reimanns Tod 1957 wurde das zwischen Leibniz- und Giesebrechtstraße gelegene Café noch zehn Jahre von seiner Witwe weitergeführt.

    Lange versunkene Stadtgeschichte, nun aber durch die kürzlich eröffnete Ausstellung zur Malerin Jeanne Mammen wieder ein wenig dem Vergessen entrissen. Denn zu den in der Berlinischen Galerie gezeigten Werken gehört auch das um 1931 entstandene, in Berlin nie zuvor öffentlich gezeigte Aquarell „Café Reimann“. Es war 1931 in Curt Morecks „Führer durch das ,lasterhafte’ Berlin“ erschienen und befindet sich im Besitz der Morgan Library & Museum in New York. Wie berichtet, hatte das Museum zur Finanzierung des Transports einen erfolgreichen Spendenaufruf veröffentlicht.


    Kurfürstendamm 35 ?

    Koksöfen im Vorgarten

    Man sieht auf dem Aquarell ein etwas trist dreinblickendes Paar an einem Tisch vor dem Café Walter Reimann am Kurfürstendamm 35, wo sich heute das Hotel California befindet. Das Café ist auf dem Bild leicht identifizierbar an dem angeschnittenen Namenszug und einem der Koksöfen, Vorgängern der modernen Heizstrahler, die Reimann vor seinem damaligen Haupthaus aufgestellt hatte.

    Besonders diese Öfen, wie man sie von Pariser Cafés kannte, haben dem Publikum damals imponiert. Sie inspirierten sogar den Bühnenbildner des vom Komponisten Rudolf Nelson geleiteten Theaters am Kurfürstendamm 217 zu einer Kulisse für die Revue „Tombola“. In dem ehemaligen Astor-Kino, wo sich heute eine Tommy-Hilfiger-Filiale befindet, wärmte sich 1929 Hans Albers mit seinen Kollegen Otto Wallburg und Willi Schaeffers am Koksofen.


    Das erste Reimann-Kaffeehaus, an das das Lied „In einer kleinen Konditorei“ erinnert, befand sich aber in der Kantstraße 153

    ( heute / 2023 https://www.ottenthal.com )

    Auch Albers verkehrte bei Reimann, vom Theater zum Café hatte er es ja nicht weit: einmal quer über den Kurfürstendamm. Weiter zählten Prominente wie Alfred Kerr, Friedrich Hollaender, die noch unbekannte Marlene Dietrich und Camilla Spira zu den Gästen. Auch viele Juden waren darunter, was das Café am 12. September 1931, als der Boulevard zum Schauplatz massiver Krawalle der Nazis unter Gauleiter Joseph Goebbels wurde, zu einem heftig attackierten Angriffsziel machte. Das Mobiliar im Vorgarten wurde demoliert, die große Schaufensterscheibe zertrümmert, innen sollen sogar zwei Schüsse gefallen sein.

    „Onkel Emil“ leistet Widerstand

    Walter Reimann selbst war kein Jude. Den Nazis stand er ablehnend gegenüber, verweigerte sich der Ausgrenzung der Juden, solange es irgendwie ging, leistete später mit seiner Frau Charlotte aktiven Widerstand. Als Ullstein-Bildredakteurin hatte sie die Journalistin Ruth Andreas-Friedrich kennengelernt, bekam dadurch Kontakt zu der von dieser und dem Dirigenten Leo Borchard 1938 gegründeten Widerstandsgruppe „Onkel Emil“. Dieses nie aufgeflogene Netzwerk unterstützte die zunehmend verfolgten Juden mit Verstecken, Papieren und Essen.

    Gerade Walter und Charlotte Reimann hatten als Betreiber von Kaffeehäusern einige Möglichkeiten, Lebensmittel zu organisieren, halfen zudem Hilde Waldo, der späteren Sekretärin des emigrierten Schriftstellers Lion Feuchtwanger, bei ihrer Ausreise in die USA. Die Gruppe „Onkel Emil“ wurde auch in der Gedenkstätte „Stille Helden – Widerstand gegen die Judenverfolgung 1933 – 1945“ gewürdigt, die unlängst in der Rosenthaler Straße 39 in Mitte geschlossen wurde und im Januar in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Tiergartener Stauffenbergstraße 13/14 in erweiterter Form wiedereröffnet werden soll.

    Die Erinnerung an Walter und Charlotte Reimann wird also fortleben, wenn Jeanne Mammens „Café Reimann“ längst wieder nach New York zurückgekehrt ist. Und irgendwann dürfte sicher auch mal wieder das aus den späten Zwanzigern herüberwehende Lied von der kleinen Konditorei im Radio erklingen, melancholische Verse „von Liebesleid und Weh“.

    „Jeanne Mammen. Die Beobachterin. Retrospektive 1910 – 1975“, Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124 – 128 in Kreuzberg, bis 15. Januar, mittwochs bis montags, 10 – 18 Uhr

    Berlin-Charlottenburg, Kurfürstendamm, 1953
    https://www.flickr.com/photos/lautenschlag/8277548761

    Flickr

    "[...] Die vier Cafés, die W.alter Reimann vor dem Krieg betrieben hatte, waren alle zerstört worden. Doch noch im Jahre 1945 eröffnete er am Olivaer Platz, Kurfürstendamm 62, ein neues „Café Reimann“. Mit seiner guten Küche wurde es in den einfach eingerichteten aber großzügigen und freundlichen Räumen schnell wieder zu einem renommierten Haus. In den siebziger Jahren zogen die „Mozart-Terrassen“ in diese Räume, ein Café, das sich jedoch am recht unattraktiven Olivaer Platz nicht lange halten konnte. Eine unkonventionelle Gaststätte unternahm in den achtziger Jahren den Versuch, sich an dieser Stelle zu etablieren, konnte sich aber auch nicht lange halten. Seit einigen Jahren hat in dem renovierten, hellgelb gestrichenen Haus das Nobel-Schuhgeschäft „Magli“ eine Filiale. [...]"

    aus:
    Der Kurfürstendamm : Gesichter einer Straße / Regina Stürickow. - Berlin: Arani-Verl., 1995

    In dieser Version von In einer kleinen Konditorei (Georg Kober - 1929) geht es um den Boulevard des Capucines in Paris nicht um Kurfürstendamm oder Kantstraße. Die hat wohl eher Vico Toriani durch Weglassen der ersten Strophe in den Fünfzigern ins Spiel gebtacht.
    https://www.youtube.com/watch?v=BVw_7u29uA4

    Auch diese akkordeonlastige Version des Saxophonorchesters Dobbri von 1928 klingt eher nach Pariser musette als nach einem Berliner Gassenhauer .
    https://www.youtube.com/watch?v=uj7eQFfN8V4&pp=ygUgaW4gZWluZXIga2xlaW5lbiBrb25kaXRvcmVpIDE5Mjg%3D

    https://www.openstreetmap.org/way/68915107#map=17/48.87045/2.33105

    #Berlin #Charlottenburg #Kurfürstendamm #Konstanzer_Straße #Olivaer_Platz #Kantstraße #Geschichte #Gastronomie #Konditorei #Nazis #Widerstand #Taxihalteplatz

    #Boulevard_des_Capucines #Paris #Gassenhauer

  • Ein Angebot, dass du nicht ausschlagen kannst.
    https://www.ag-taxi.de/mafia-angebot.html


    So siehts aus.

    Die Berliner Zeitung veröffentlicht heute ein Interview mit dem Vizepräsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen Hermann Waldner.

    Taxi-Verbandschef Hermann Waldner: „Ich will nicht dabei zusehen, wie das Taxi vor die Hunde geht“

    Taxi geht vor die Hunde, stimmt. Fahrer können nicht mehr von ihrer Arbeit leben. Auch richtig. Wer ist nun Schuld?

    In Vielem muss man dem Berliner „Taxipaten“ zustimmen. Leider plagt Don Waldi , den Betreiber der einzigen verbliebenen von früher fünf Berliner Taxivermittlungen, die gleiche Betriebsblindheit wie die Chefs der Taxibetriebe. Aus gutem Grund verschweigt die Unternehmerseite die wichtigste Größe im Spiel, die Lohnkosten. Die entsprechen in einem sauber kalkulierenden Betrieb mindestens 60 Prozent des Umsatz.

    Uber schadet dem Taxigewerbe durch extremes Preisdumping. Wie kann das sein, wo seine „Partnerbetriebe“ doch die gleichen Kosten für Fahrzeuge und Sprit haben wie Taxis?

    Sehr viele, wir vermuten so gut wie alle, Uber-Fahrer leben vom Bürgergeld und verdienen durch ihre Arbeit im Mietwagen schwarz mehr dazu, als ihre Bezüge vom Jobcenter ausmachen [1]. Das haben sich ihre Chefs gekonnt ausgedacht, und die Fahrer müssen sich sozusagen nur noch ins gemachte Bett legen. So sind die auch mit einem Verdienst zufrieden, der weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Mietwagenbieter, Fahrer und Jobcenter ermöglichen gemeinsam dem US Konzern, den Taximarkt mit Dumpingpreisen an sich zu reißen.

    Hier liegt der Schlüssel zur Auflösung des Berliner Taxi-Dilemmas. Mit der Durchsetzung des Mindestlohns wäre der Uber-Spuk schnell beendet, weil Mietwagenfirmen ohne illegal erschlichene Jobcenter-Subventionen kein Geld mehr verdienen können.

    Wieso treten die Taxiverbände nicht dafür ein, das Mindestlohngesetz als Waffe gegen die Dumping-Konkurrenz zu nutzen?

    Ganz einfach, viele Taxibetriebe zahlen ihren Angestellten ebenfalls seit über zwei Jahrzehnten Armutslöhne. Sie unterschreiten ebenso konsequent und systematisch den gesetzlichen Mindestlohn wie die noch brutaleren Uber-Ausbeuter.

    Wer im Glashaus sitzt ...

    Die Durchsetzung des Mindestlohns würde in Berlin 99 Prozent der Mietwagen und zur Zeit 75 Prozent der Taxis [3] aus dem Geschäft entfernen, zu Recht, denn Betriebe, die andauernd gegen extra für sie gemachte Gesetze verstoßen, müssen dichtgemacht werden.

    Das betrifft im Zweifelsfall so gut wie alle Betriebe mit angestellten Fahrern. Für Taxis würde die Rechnung am Ende jedoch aufgehen, weil der Berliner Markt nach Verschwinden der Dumping-Konkurrent mindestens 6000 Taxis gute Einnahmen sichern würde.

    Da jedoch das Mietwagen-Geschäftsmodell, bei dem Fahrern nur eine magere Umsatzbeteiligung anstelle eines Stundenlohns gezahlt wird, von den Taxiunternehmern erfunden wurde, wollen sie sich nicht von ihm verabschieden. Wie Mietwagenanbieter leben sie von der Ausbeutung ihrer Fahrer durch Löhne deutlich unter der gesetzlichen Untergrenze. Klar dass sie nicht in der Lage sind, das Thema Mindestlohn als den Dreh- und Angelpunkt zu benennen, das es ist.

    Und wo bleibt das Angebot, dass man nicht ablehnen kann? Zur Zeit macht das Uber. Es lautet: Beute deine Fahrer aus bis aufs Blut oder stirb. Die Berliner Behörden haben uns im Kampfs gegen die konsequent illegal agierenden Betriebe allein gelassen [4]. Jetzt hilft nur noch Böhmermanns Polizei, also die FKS (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) . Wir warten.

    –---

    [1] Die von Hermann Waldner zitierte Aussage des Zollfahnders von einem Drittel schwarz gezahlten Lohns ist wahrscheinlich viel zu niedrig angesetzt. Da er offiziell spricht, kann der Beamte sich nur auf seine eigenen Untersuchungsergebnisse beziehen. Wir wissen hingegen von Fahrern, die nur mit einhundert bis zweihundert Euro Lohn beim Jobcenter gemeldet sind, in der Tat jedoch 60 und mehr Stunden pro Woche arbeiten, was bei einem Stundenlohn von nur 5 Euro einem Monatsverdienst von ca. € 1200,00 entspricht. Steuern und Sozialabgaben fallen bei Schwarzarbeit nicht an, wir dürfen also den Betrag zum Bürgergeld von ca. € 500,00 bei freier Unterkunft hinzurechnen. Von monatlich € 1700,00 netto kann man besser leben als von einer Vollzeitbeschäftigung zum Mindestlohn.

    [2] Im Grunde hätten auch Jobcenter, Berufsgenossenschaften und Krankenkassen die Möglichkeit, dem Missbrauch ein Ende zu bereiten. Sie würden jedes Jahr Millionen einsparen bzw. an Zusatzeinnahmen durch endlich korrekt angegebene Löhne erzielen. Wieso von dieser Seite bislang nichts unternommen wurde, ist schwer nachvollziehbar.

    [3] Diese Zahlen ergeben sich aus der Taxi- und Mietwagenstatistik, die einen Prozentsatz an Mietwagenfirmen mit nur einem Fahrzeug im niedrigen einstelligen Bereich ausweist, während immer noch ein knappes Viertel der Berliner Taxis von Selbständigen betrieben wird, die selber am Steuer sitzen. Sie müssen sich ebenfalls mit einem Miniverdienst zufriedengeben, sind aber anders als Angestellte nicht gesetzlich gegen diese „Selbstausbeutung“ geschützt.

    [4] Dazu informiert der Berliner Taxi Soziallotse in diesem Artikel: LABO und Uber, neue beste Freunde ?

    #Berlin #Taxi #Uber #Mietwagen #Taxiverband

  • Taxi-Verbandschef Hermann Waldner: „Ich will nicht dabei zusehen, wie das Taxi vor die Hunde geht“
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-taxi-verbandschef-hermann-waldner-ich-will-nicht-dabei-zuseh

    Die Welt ist schlecht. Dem Taxi geht es ebenso, und Waldi wird nostalgisch. War sooo ne schöne Zeit mit den Stasileuten vom VEB Taxi, nicht wahr?

    26.10.2023 von Peter Neumann - Der 9. November, Jahrestag des Mauerfalls, steht bevor. Hermann Waldner erinnert sich an die Zeit des Umbruchs. Als er den VEB Taxi erwarb und Markus Wolf, Chef der DDR-Auslandsspionage, zu seinen Kunden zählte. Als ehemalige Stasi-Mitarbeiter Fahrgäste chauffierten und die Polizei ein Taxi sicherstellte, dessen Kofferraum voll mit Waffen war. Waldner, der als Student in West-Berlin Taxi fuhr, kennt die Berliner Taxibranche wie kein anderer – als Unternehmer und Verbandschef. Doch heute gerät das Gewerbe immer stärker unter Druck. Im Interview mit der Berliner Zeitung erklärt Waldner, was die Politik unternehmen muss, um das Taxi zu retten – und warum das nötig ist.

    Herr Waldner, wie lange liegt Ihre jüngste Taxifahrt in Berlin zurück?

    Ich bin nicht so oft mit dem Taxi unterwegs, weil ich ein Privatauto habe. Aber vorgestern bin ich mal wieder Taxi gefahren. Vom Prenzlauer Berg, wo ich wohne, zum Hauptbahnhof.

    Wie war die Fahrt?

    Einwandfrei. Auch die Zahlung mit Apple Pay hat geklappt. Es ging so schnell wie mit keiner anderen Bezahlart. Das Trinkgeld konnte ich ganz einfach aufschlagen. Ich war sehr zufrieden.

    Taxis warten am Kurt-Schumacher-Platz im Nordberliner Bezirk Reinickendorf auf Fahrgäste. Im Dezember 2019 waren 8044 Taxikonzessionen vergeben, im September 2023 waren es laut Senat nur noch 5573.

    Taxis warten am Kurt-Schumacher-Platz im Nordberliner Bezirk Reinickendorf auf Fahrgäste. Im Dezember 2019 waren 8044 Taxikonzessionen vergeben, im September 2023 waren es laut Senat nur noch 5573.

    Gab es schon mal eine Taxifahrt in Berlin, bei der Sie sich geärgert haben?

    Nein, das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Ich bin aber auch keine gute Testperson, weil ich in der Taxibranche bekannt bin. Da müsste ich mir schon einen falschen Bart ankleben.

    Aber andere Taxifahrgäste beschweren sich.

    Meine Zentrale vermittelt in Berlin täglich im Schnitt rund 20.000 Taxifahrten. Da kommt es natürlich vor, dass sich Fahrgäste beschweren, das ist normal bei dieser großen Zahl von Aufträgen. Doch es sind nur wenige Beschwerden pro Tag. Der allergrößte Teil der Fahrgäste ist zufrieden.

    Worum geht es bei Beschwerden?

    Sehr oft um den Fahrpreis. Die heutige Generation, die viel übers Internet bestellt, ist nicht daran gewohnt, dass die Kosten einer Taxifahrt nicht von vornherein auf den Cent genau feststehen. Bislang gibt es in Berlin keine Festpreise fürs Taxi, das verstehen viele Kunden nicht. Manche von ihnen fühlen sich betrogen, wenn plötzlich ein paar Euro mehr auf der Uhr stehen, weil das Taxi im Stau aufgehalten worden ist. Das ist aber kein Betrug, das ist der Taxitarif. Weil dieses Thema immer wieder zu Reibereien führt, finden wir es gut, dass der Senat Anfang 2024 Festpreise ermöglicht.

    Rund 90 Prozent der Berliner Taxis dürfen zwar Fahrgäste zum Flughafen bringen, aber sie müssen den weiten Weg nach Berlin leer zurückfahren. Aus klimapolitischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ist das ein Unding.

    Hermann Waldner

    Manchmal beschweren sich Fahrgäste auch, weil ein Taxifahrer eine unnötig lange Strecke ausgewählt hat.

    Es kommt vor, dass ein Fahrer einen Umweg fährt, weil der direkte Weg durch ein Wohnviertel mit schmalen Straßen und Tempo 30 führt. Wenn er dies stillschweigend macht, ohne sich vorher mit dem Kunden abzustimmen, kann das Anlass einer Beschwerde sein – in der Regel zu Recht, wie ich finde.

    Als der Flughafen Tegel noch in Betrieb war, gab es haarsträubende Fälle. Betrügerische Taxifahrer forderten von Touristen Mondpreise – von Tegel nach Tempelhof 400 Euro.

    Bei diesen eklatanten Fällen ging es um Fahrer, die nicht am Taxifunk teilgenommen haben oder den Funk ausgeschaltet haben. Normalerweise lässt sich jede Fahrt, die per Funk vermittelt wird, nachvollziehen. Die GPS-Daten, mit denen das möglich ist, müssen eine Zeit lang aufbewahrt werden.

    Taxis am Flughafen BER. Bis zu 500 Berliner Taxen können eine Ladeberechtigung für den Flughafen erhalten. Steigt die Zahl der Fluggäste, kann die Zahl auf bis zu 550 erhöht werden.

    Seit drei Jahren ist Tegel geschlossen. Der neue Flughafen BER liegt in Schönefeld, ziemlich weit vom Stadtzentrum entfernt. Spielt der BER für Taxis noch eine Rolle?

    Für unser Gewerbe ist es ein Trauerspiel. Eigentlich könnten wir mit Flughafenfahrten gute Geschäfte machen. Doch der Landkreis Dahme-Spreewald hat aus regionalem Egoismus durchgesetzt, dass nur 500 Berliner Taxis die Erlaubnis bekommen, am BER Fahrgäste aufnehmen zu dürfen. Rund 90 Prozent der Berliner Taxis dürfen zwar Fahrgäste zum Flughafen bringen, aber sie müssen den weiten Weg nach Berlin leer zurückfahren. Aus klimapolitischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ist das ein Unding. Wir versuchen seit Jahren, das zu ändern, sehen im Landratsamt in Lübben allerdings keinerlei Bereitschaft. Wir kommen da einfach nicht weiter.

    Müssen Fahrgäste am BER immer noch lange warten, bis sie ein Taxi bekommen?

    Das beobachten wir nur noch selten. Inzwischen ist es erlaubt, bei großem Andrang auch Taxis ohne BER-Zulassung nach Schönefeld zu rufen. Außerdem ist es so, dass viele Fluggäste die Bahn benutzen. Von meinem Büro in Friedrichshain ist es nicht weit zum Bahnhof Ostkreuz, von dort braucht der Flughafenexpress nur 18 Minuten zum BER. Das würde ich nicht einmal mit dem Hubschrauber schaffen, geschweige denn per Taxi.

    Wie geht es dem Berliner Taxigewerbe?

    Sehr schlecht. Es gab mal mehr als 8400 Taxis in Berlin, inzwischen sind es nur noch knapp 5600. Dagegen ist die offizielle Zahl der Mietwagen mit Fahrer, die man auf den Plattformen Uber, Bolt und FreeNow per App buchen kann, in Berlin auf fast 4500 gestiegen. Die wahre Zahl dürfte deutlich darüber liegen. Ein Mitarbeiter des Landesamts für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten hat mir mitgeteilt, dass er von rund 1000 gefälschten Konzessionsurkunden ausgeht. Hinzu kommen Mietwagen mit Fahrer, die im Land Brandenburg gemeldet sind, aber vor allem in Berlin unterwegs sind. Unterm Strich dürften es mehr als 6000 Fahrzeuge sein, die uns Konkurrenz machen.

    Die meisten Fahrgäste freuen sich. Mit Uber und Co sind sie preiswerter unterwegs als im Taxi.

    Nach unseren Erkenntnissen liegen die Fahrpreise um bis zu 40 Prozent unter unseren Tarifen. Angesichts solcher Dumpingpreise kann man es den Fahrgästen nicht verdenken, dass sie auf diese Angebote fliegen. Jeder versucht, Geld zu sparen – auch wenn dies dazu führt, Steuerhinterziehung und Sozialbetrug zu fördern. Denn anders können die Mietwagenunternehmen nach unserer Einschätzung nicht überleben. Ein Zollbeamter hat mir erzählt, dass sich die Einnahmen ungefähr so aufgliedern: Ein Drittel kassieren die Fahrer legal von den Fahrgästen, ein Drittel kommt schwarz cash auf die Hand, ein Drittel vom Arbeitsamt. Während im Taxigewerbe jede Bewegung, jede Einnahme mithilfe von Fiskaltaxametern erfasst und nachvollzogen werden kann, haben zwei Drittel der Mietwagen aufgrund von Ausnahmegenehmigungen nicht einmal geeichte Wegstreckenzähler. Damit ist der Manipulation Tür und Tor geöffnet.

    Uber dementiert, dass Gesetze verletzt werden. Die Fahrzeuge werden effizienter eingesetzt, deshalb seien niedrigere Fahrpreise möglich. Die Fahrdienste seien keine Konkurrenz fürs Taxi.

    Wir haben 35 bis 40 Prozent des Geschäfts verloren. Monat für Monat muss das Berliner Taxigewerbe auf immer mehr Kunden verzichten. Nachts machen Taxis in Berlin kaum noch Umsatz. Jüngere Leute, die zu später Stunde zu Bars und Clubs unterwegs sind, buchen bei Uber und Co.

    Was fordern Sie?

    Es ist allerhöchste Zeit, dass Politik und Verwaltung in Berlin einschneidende Maßnahmen ergreifen. An erster Stelle muss eine Anti-Dumping-Regelung stehen. Berlin muss Mindestfahrpreise für den Mietwagenverkehr einführen, damit das Kaputt-Dumping nicht mehr stattfinden kann.

    Festzuhalten ist, dass Taxikunden auch in Zukunft auf berechenbare Preise setzen können.

    Wie soll das in Berlin konkret funktionieren?

    Für Fahrpreise bei Uber und Co muss es eine verbindliche Untergrenze geben. Sie sollte sich an der Festpreisregelung orientieren, die Anfang des kommenden Jahres in Berlin in Kraft treten soll.

    Festpreise im Taxiverkehr – was ist damit gemeint?

    Wenn Fahrgäste eine Taxifahrt bestellen, können sie sich im Voraus den Tarif nennen lassen, der ihnen dann garantiert wird. Wie in München, wo es seit September Festpreise gibt, wird sich der Fahrpreis innerhalb eines Tarifkorridors bewegen. Je nach Tages- und Nachtzeit, Staus und Verkehrslage kann der genannte Festpreis um bis zu zehn Prozent unter oder um bis zu 20 Prozent über dem regulären Taxistreckentarif liegen. Wir stellen uns vor, dass auch die Fahrpreise für Mietwagen mit Fahrern in diesem Korridor liegen.

    Besteht da nicht die Gefahr, dass bei bestellten Taxifahrten immer ein Aufschlag von 20 Prozent verlangt wird?

    Es wird nicht so sein, dass in jedem Fall für eine bestellte Fahrt das Maximale gefordert wird. Sicher, am Silvesterabend, wenn viele Menschen unterwegs sind, wird man an den oberen Rand gehen – auch um sicherzustellen, dass am letzten Abend des Jahres viele Taxifahrer arbeiten. Doch festzuhalten ist, dass Taxikunden auch in Zukunft auf berechenbare Preise setzen können. Wer ein Taxi auf der Straße anhält, wird wie heute exakt den Streckentarif zahlen. Der geplante Tarifkorridor wird ausschließlich für bestellte Fahrten gelten. Bei den Plattformen kommt es vor, dass die Preisschwankungen viel größer sind. In München, wo es Taxifestpreise gibt, sind die Nachfrage und das Feedback der Kunden sehr gut. Ein wichtiger Beschwerdegrund ist weggefallen.

    In Barcelona wurde ein Mindesttarif eingeführt. Das führte dazu, dass sich Uber zeitweise zurückzog. Doch inzwischen hat der Europäische Gerichtshof die Regelung in Barcelona wieder aufgehoben, weil sie nicht mit dem EU-Recht vereinbar sei. Rechtsfragen führen in Berlin dazu, dass der Senat Ihre Forderung immer noch prüft.

    Es stimmt, die mittlere Ebene der Senatsverkehrsverwaltung unterstützt unseren Wunsch nicht. Hinzu kam, dass sich die bisherigen Senatorinnen, Regine Günther und Bettina Jarasch von den Grünen, für das Berliner Taxigewerbe leider nicht interessierten. Als wir ein Spitzentreffen verlangten, schob Frau Jarasch das Thema zu der damaligen Staatssekretärin ab. Der Wechsel im Senat hat das geändert. Kai Wegner von der CDU war bei uns im Taxizentrum in Friedrichshain, als er noch nicht Regierender Bürgermeister war. Er informiert sich aus erster Hand und schaltet nicht auf stumm. Wegner und die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner haben ein offenes Ohr für uns. Das zeigt die schnelle Bereitschaft, 2024 Taxifestpreise einzuführen. Aber auch der neue Senat muss mit dem Bedenkenträgertum in der Verwaltung umgehen. In Hamburg sind die Behörden mutiger. Da wird auch schon mal Mietwagenunternehmen die Konzession verweigert.

    In Österreich hat der Gesetzgeber einen radikalen Schritt vollzogen. Nicht, dass alle restlos zufrieden sind. Doch dort gibt es faire Bedingungen für alle.

    Die Plattformbetreiber entgegnen, dass eine Preisregulierung dem EU-Recht und dem Grundgesetz widerspricht. Mindesttarife für den Mietwagenverkehr seien rechtswidrig.

    Nein, dieser Auffassung bin ich nicht. Mietwagenunternehmen haben uns einen großen Teil des Geschäfts weggenommen. Dabei hat der Gesetzgeber eine klare Trennung vorgesehen, Mietwagen mit Fahrer sollen nicht wie das Taxi agieren. Sie sollen zum Beispiel in der Regel nach jeder Tour zum Betriebssitz zurückkehren. Das Mietwagengewerbe hat eine Sonderfunktion: Weite Fahrten, Limousinenservice – so hat es jahrzehntelang funktioniert. In Österreich hat der Gesetzgeber einen radikalen Schritt vollzogen: Er hat beide Gewerbe zusammengeführt. Dort sind nur noch Taxis unterwegs. Alle haben dieselben Bedingungen, der Tarifkorridor verhindert Dumpingpreise. Nicht, dass alle restlos zufrieden sind. Doch in Österreich gibt es faire Bedingungen für alle.

    Laut Senat sind in Berlin derzeit fast 4500 Mietwagen mit Fahrer unterwegs.

    Wäre es schlimm, wenn Berlin ohne Taxis auskommen müsste?

    Natürlich! Es wäre ein Verlust, wenn es in Berlin keine Taxis mehr geben würde. Zum Beispiel hat das Taxi eine Beförderungspflicht. Es muss auch fahren, wenn sich jemand nur kurz von der Apotheke oder dem Arzt nach Hause bringen lassen will. Unsere Konkurrenz darf solche Kurzfahrten ablehnen. In den USA gibt es bereits Städte ohne Taxis. Dort vermitteln Uber und Co nur noch lukrative längere Touren, oder sie fordern für Kurzfahrten hohe Fahrpreise. In Berlin sind Taxis verlässlich, sie fahren auch dann zu erschwinglichen Tarifen, wenn es regnet und stürmt.

    Stichwort Überalterung: Gibt es überhaupt noch junge Leute, die Taxifahrer sein wollen?

    Der Altersdurchschnitt in der Berliner Taxibranche ist relativ hoch. In Berlin sehen junge Leute meist keine Perspektive mehr im Taxigewerbe. In Hamburg, wo die Taxibranche verhältnismäßig gesund und die Zahl der Mietwagen gering ist, gibt es auch junge Taxifahrer und junge Taxiunternehmer.

    Wir sind damals wahnsinnige Risiken eingegangen. Anfangs machte das Unternehmen große Verluste, nur durch Glück haben wir überlebt.

    Ende 2022 wurden in Berlin die Taxitarife um durchschnittlich 20 Prozent erhöht. Hat sich das ausgewirkt?

    Die Fahrpreiserhöhung hat den Sog weg vom Taxi beschleunigt. Noch mehr Kunden sind zu den Mietwagen abgewandert.

    Sollte Berlin nicht erst einmal auf Fahrpreiserhöhungen verzichten?

    In dieser Frage ist das Taxigewerbe zerstritten. Einzelwagenunternehmer ohne Angestellte sehen Tarifanhebungen sehr skeptisch. Mehrwagenunternehmer, die ihren Fahrern den Mindestlohn zahlen müssen, sprechen sich meist dafür aus. Sie sind auf höhere Einnahmen angewiesen, um Kostensteigerungen tragen zu können. Auch wenn der eine oder andere Fahrgast wegbleibt.

    Ihnen gehört Taxi Berlin, die größte Taxizentrale in Berlin. Im Bundesverband Taxi und Mietwagen, kurz BVTM, sind Sie Vizepräsident. Nun wurden Sie zum Ersten Vorsitzenden von Taxi Deutschland Berlin, eines weiteren Branchenverbands, gewählt. Warum halsen Sie sich noch mehr Arbeit auf?

    Ich bin Jahrzehnte in der Branche tätig. Ich kann und will nicht dabei zusehen, wie das Taxi vor die Hunde geht. In Berlin ist die Not am größten. Hier haben wir die allergrößten Probleme.

    Nach dem Ende der DDR haben Sie in Ost-Berlin den Volkseigenen Betrieb (VEB) Taxi übernommen.

    Das war ein Riesenabenteuer. Ich war junger Unternehmer. In Berlin, Hauptstadt der DDR, gab es zuletzt 430 Taxis. Viel zu wenige für eine Stadt mit fast 1,3 Millionen Einwohnern. Kein Wunder, dass die Taxis im Osten immer ausgebucht waren. Der VEB Taxi hatte rund 1300 Beschäftigte. Davon waren 860 Taxifahrer und 130 Fahrlehrer in der zentralen Fahrschule in der Milastraße in Prenzlauer Berg. Hinzu kamen Heizer, Kantinenpersonal und fast 200 Werkstattbeschäftigte. Schließlich mussten die Ersatzteile zum Teil selber geschnitzt werden. Wir sind damals wahnsinnige Risiken eingegangen. Anfangs machte das Unternehmen große Verluste, nur durch Glück haben wir überlebt. Aus der Taxizentrale, die später in den Spreefunk überging, ist mein jetziges Unternehmen hervorgegangen.

    Der damalige Geschäftsführer des Autohauses begrüßte Markus Wolf als Genosse Minister, und dann duzte er ihn. Ich stand wie ein Statist da und fragte mich, was hier passiert. Über die Nachwendezeit in Berlin könnte ich ein Buch schreiben.

    Mir wurde erzählt, dass viele Taxifahrer mit der Stasi zu tun hatten.

    Davon wusste ich anfangs nichts. Ich war ein naiver Wessi, der von West-Berlin in den Osten gekommen war. Tatsächlich hatte der VEB Taxi mehr als 180 Fahrer, die vorher als hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit tätig gewesen waren. Im April 1989, Monate vor dem Mauerfall, wurde damit begonnen, ihnen Personenbeförderungsscheine auszustellen. So waren sie nach ihrem Ausscheiden versorgt. Bis ins Jahr 1990 hinein ging das so weiter. Der Leiter des Verkehrskombinats war stolz. Das sind gute Leute, die kennen sich aus, sagte er. Damals gab es einen Witz in Ost-Berlin: Wenn Sie in ein Taxi einsteigen, muss man nur den Namen sagen. Der Fahrer weiß schon, wohin es geht.

    Sie haben berichtet, dass das Thema auch dunkle Seiten hat. Was meinen Sie damit?

    Anfang der 1990er-Jahre gab es drei Taxifahrermorde. Sie wurden nie so richtig aufgeklärt. Die Opfer gehörten zu den Fahrern, die ihren Personenbeförderungsschein 1989 oder 1990 bekommen hatten. Vielleicht ging es um Verteilungskämpfe, um Waffen oder anderes Vermögen. Ich kann mich daran erinnern, dass die Polizei vor der Taxizentrale ein Taxi sicherstellte, der Kofferraum war voll mit Handgranaten. Einige Taxifahrer waren an Waffenschiebereien beteiligt. Schließlich waren Taxis eine gute Tarnung. Die Polizei hat nach meiner Einschätzung oft nicht richtig ermittelt. Da dachte ich mir: Du als Outsider kannst Dich nur noch naiv stellen. Das war echt nicht ohne.

    Markus Wolf, den langjährigen Leiter des Auslandsnachrichtendienstes der DDR, haben Sie in der Wendezeit auch kennengelernt.

    Markus Wolf war Kunde in einem unserer Autohäuser, die wir gegründet haben, damit die Werkstattleute des VEB Taxi weiterhin eine Beschäftigung haben und unsere Taxis repariert werden. Er besaß einen gebrauchten 340er-Volvo und kam damit ganz bescheiden zu uns. Der damalige Geschäftsführer des Autohauses begrüßte Wolf als Genosse Minister, und dann duzte er ihn. Das war 1994. Ich stand wie ein Statist da und fragte mich, was hier passiert. Über die Nachwendezeit in Berlin könnte ich ein Buch schreiben.

    Aus der Vergangenheit in die Zukunft. Wie lange wird es in Berlin noch Taxis geben?

    Ich bin sehr pessimistisch, wenn ich mir die Lage in Berlin anschaue. Doch die Mobilitätswende wird auch dazu führen, dass Neues entsteht. Ich bin mir sicher, dass autonome Taxis, die ohne Fahrer auskommen, in 15 bis 20 Jahren die Regel sein werden. Erste Ansätze gibt es bereits in den USA. Wie heute werden diese Fahrdienste eine Beförderungspflicht haben, und es wird festgelegte Tarife geben. Aber Taxis in der jetztigen Form werden dann nicht mehr durch Berlin fahren.

    Branchenkenner und Unternehmer

    Hermann Waldner kennt die Taxibranche sehr gut. Als Vizepräsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen vertritt er ihre Interessen – und ruft bei Politikern und Verwaltungsleuten immer wieder in Erinnerung, wie wichtig das Taxi ist. Inzwischen wurde er auch zum Ersten Vorsitzenden von Taxi Deutschland Berlin gewählt.
    Als Student fing Hermann Waldner, der am Rand der Schwäbischen Alb aufgewachsen ist, in Berlin als Aushilfsfahrer an. Drei Jahre später wurde er Unternehmer. 1990 kaufte er den einstigen Volkseigenen Betrieb (VEB) Taxi in Ost-Berlin. Nach der Fusion mit der Genossenschaft Taxi Funk entstand die erste Gesamt-Berliner Taxizentrale. Taxi Berlin hat heute rund 150 Mitarbeiter und rund 5500 Taxis unter Vertrag.

    #Taxi #Berlin #Interview #Uber #Politik #Verbände #Geschichte

  • Berlin: Wieder ein schwerer Übergriff auf einen Taxi-Fahrer
    https://www.berlin-live.de/berlin/aktuelles/berlin-taxi-fahrer-messer-raub-polizei-friedrichshain-id56781.html

    16.10.2023 von Sarah Dapena Fernandez - Der Beruf des Taxi-Fahrers ist derzeit in Berlin kein einfacher, erzählte ein Berliner Fahrer vor ein paar Wochen BERLIN LIVE. Die Pläne des Senats wollen die Taxis vor dem Hauptbahnhof in Berlin in die Tiefgarage des Gebäudes verlegen. Man sorgt sich um einen Einbruch an Kundschaft. Zudem leiden viele Taxi-Fahrer unter den zahlreichen alternativen Mitfahrmöglichkeiten wie Uber, Bolt und Co.

    Im April 2023 kam es zu einem erschreckenden Überfall auf einen Taxi-Fahrer der ganz Berlin und besonders aber die Taxi-Fahrer dieser Stadt erschütterte. Nach einer Fahrt stach ein 24-Jähriger im Stadtteil Grunewald auf den Fahrer ein weil er offenbar kein Geld hatte. Seinen schweren Verletzungen erlag der Taxi-Fahrer später im Krankenhaus. Ende September brachte ein Mann in Neukölln ein Taxi zum stehen, lief über den Wagen und schlug dann auf den Fahrer ein.

    Berlin: Beklaut, geschlagen und mit Messer bedroht

    In der Nacht von Sonntag auf Montag, dem 16. Oktober, überfiel ein Fahrgast in Berlin seinen Fahrer. Der Tatverdächtige soll gegen 2.15 Uhr am Frankfurter Tor einen Teil der Einnahmen des Taxi-Fahrers gestohlen haben. Nachdem der 58-jährige Fahrer das Geld zurückverlangte, soll der 28-Jährige dem Mann zuerst einen Faustschlag ins Gesicht verpasst und ihn dann anschließend mit einem Messer bedroht haben.

    Danach soll der Fahrgast weiteres Geld des Fahrers an sich genommen haben und in Richtung der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain geflohen sein. Einsatzkräfte der Polizei konnten ihn kurze Zeit später festnehmen. Er soll nun einem Richter vorgeführt werden.

    #Berlin #Taxi #Kriminalität #Raub

  • Berlin: Verfolgungsjagd - ging der Polizei ein Kokstaxi-Fahrer ins Netz?
    https://www.berlin-live.de/berlin/brennpunkt/berlin-verfolgungsjagd-polizei-kokstaxi-fahrer-festnahme-id57670.html

    Ein Ausserirdischer, der sich völlig unvoreingenommen aus deutschen Medien über Berlin informiert, muss den Eindruck gewinnen, dass der öffentliche Nahverkehr der Hauptstadt um ein neues Transportmittel erweitert wurde. Das „Kokstaxi“.

    Das neue Beförderungsmittel wurde im Zuge der Bestrebungen zur Drogenlegalisierung geschaffen. Es bildet die gesellschaftliche Wirklichkeit im Mobilitätssektor angemessen ab und wurde von der Bevölkerung dringend erwartet.

    Hier beweist sich eine innovative Verkehrsverwaltung, die bereits zahlreiche Ausnahmen von geltenden Regeln für Elektroroller, Carsharing-Blech und Ubertaxis eingeführt hat. Im Wettbewerb um Investoren gibt es keine Grenzen. Her mit der Disruption . Brandenburg kriegt Elon Musk und Tesla, Berlin die Sopranos und Koskstaxis.

    Jetzt mal im Ernst. Ein „Kokstaxi“ ist kein Taxi. Der Begriff sollte aus der Öffentlichkeit verschwinden. In die Welt gesetzt wurde er von der Marketingabteilung der Drogenmafia und ihren sorglosen Medien-Zuarbeitern. Wer das Wort in Massenmedien verwendet bewirbt einen Vertriebsweg für lebensgefährliche Drogen, indem er positive Eigenschaften, die traditionell mit Taxis in Verbindung gebracht werden, auf Drogenkuriere anwendet.

    Sofort verfügbar, schnell, anonym und zuverlässig sind nur ein paar Eigenschaften, die durch den Begriff vom Taxi auf die Drogenkuriere übertragen werden. Dabei ist die einzige Gemeinsamkeit der vertrauliche, anonyme Service mit Barzahlung, die keine Datenspur hinterlässt. „Was im Taxi passiert bleibt im Taxi“ gehört zum Service für Abgeordnete genauso wie für Stinos. Beim Drogenkurier ist das nicht so sicher. Der schiebt im schlimmsten Fall eine heftige Erpressung hinterher.

    Andere typische Taxi-Qualitäten wie perfekte Stadtkenntnis, Auskunftsfreude und diskrete Aufmerksamkeit der Frauen un Männer als Steuer zeichnen Drogenkuriere nicht aus. Dieses Image transportiert der Marketingbegriff als gewollte Hintergrundschwingung, damit die Partyszene bei Drogenbestellung eine wohlige Stimmung fühlt. „Order mich bloß, dann geht’s dir gut wie im Taxi-Schoß“ will das wohl in bester Paech-Brot-Manier sagen.

    Deshalb hier die große Bitte an alle Journalistinnen und Journalisten :

    Wenn Sie über Drogenkuriere, über Verfolgungsjagden und die Just-in-time-Lieferung von Drogen aller Art berichten, bitte verwenden Sie nie wieder den hässlichen Begriff aus der Marketingabteilung der Drogenmafia. „Drogenkurier“ ist aussagekräftig. „Kurierfahrzeug“ ist weniger knallig als irgendwas mit „Taxi“, aber Sie können die Chance nutzen, und mit eigenen Buzzwords in die Mediengeschichte eingehen.

    Wir vom Taxi unterstützen Sie dabei gerne. Wir waren schon immer gut im Erfinden von Bezeichnungen für Personen der Zeitgeschehens, eigenartige Bauten und historische Ereignisse. Wie wärs zum Beispiel mal mit einem Volker-Beck-Service oder einem Volki-Drogi-Auti als Hommage an den notorischen Polit-Kokser aus der Nasenpartei vom Neuen Tor.

    Da geht noch was. Sehr geehrte Damen und Herren von Presse, Film, Funk und Fernsehen, bitte übernehmen Sie.

    17.10.2023 von Anouschka Hamp - Wilde Verfolgungsjagd auf der A100 in Berlin. Der Polizei ist gestern mutmaßlich ein Drogendealer ins Netz gegangen.

    Gerade unter jungen, feierwütigen Berlinern und Touristen sind die Kokstaxis der Hauptstadt berühmt und berüchtigt. Der Grund: Anders als Straßenverkäufer bieten sie – ganz nach dem Taxi-Vorbild – einen Rundum-Service. Man bestellt einfach mit der App Telegram Kokain, Cannabis oder auch andere Drogen und kann sich innerhalb weniger Minuten mit dem Dealer direkt und anonym treffen, egal ob zuhause, nach der Arbeit oder nachts vor einem Club.

    Diese ständige Mobilität macht es der Berliner Polizei besonders schwierig, die Fahrer oder gar ihre Hintermänner zu schnappen. Doch in Friedenau könnte nun ein Täter geschnappt worden sein.

    Wie die Autobahnpolizei mitteilt, konnte am Montagabend (16. Oktober) ein mutmaßlicher Kokstaxi-Fahrer festgenommen werden. Dabei lieferten sich die Beamten gegen 18.10 Uhr auf der Stadtautobahn A100 eine wilde Verfolgungsjagd mit dem Mann. Dabei versuchten sie zunächst, ihn mit Leuchtsignalen dazu aufzufordern, ihnen zu folgen.

    Dem kam der 41-Jährige auch nach – anfangs. Doch bei der Abfahrt Hohenzollerndamm entschied er sich um und statt der Polizei hinterherzufahren, beschleunigte er und fuhr weiter geradeaus.

    Das fanden die Beamten im Auto

    Bei der Ausfahrt Mecklenburgische Straße wagte er ein riskantes Manöver: Von der äußersten linken Spur zog er über alle vier Fahrstreifen, um die Ausfahrt zu nehmen. Weiter ging es durch ein dicht besiedeltes Wohngebiet an der Binger Straße. Doch dort konnte der Fahrer letztlich gestoppt werden.

    Durch ein entgegenkommendes Fahrzeug musste der Mann abbremsen und in eine Parklücke ausweichen. Der Fahrer weigerte sich allerdings immer noch, sich von der Polizei kontrollieren zu lassen. Letztlich sahen sich die Beamten gezwungen, ein Fenster des Autos einzuschlagen. Der 41-Jährige wurde vorläufig festgenommen.

    Bei einer Durchsuchung des Wagens konnten verschiedene mutmaßliche Substanzen wie Kokain und Crystal Meth sichergestellt werden. Der Fahrer wurde nach kurzer Zeit wieder freigelassen, doch die Ermittlungen wegen des Autorennens und des mutmaßlichen Drogenhandels laufen weiter.

    #Berlin #Taxi #Kokstaxi #Kriminalität #Medien #Werbung #Propaganda #Sprache