• Opel Rekord C als Taxi-Langversion
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    Werksfoto Opel, 30.03.1967 Der rückseitige Bildtext zu diesem Pressefoto:
    »Die „Taxi-Sonderausführung“ der viertürigen Opel Rekord Limousine ist durch den langen Radstand von 2 868 mm (normal 2 668 mm) gekennzeichnet. Trotz eingebauter Trennwand ist weder der Fahrgastraum, noch der Beinraum der Fahrgäste eingeschränkt — Diese Opel-Entwicklung für das Taxen-Gewerbe verbindet Sicherheit mit Gebrauchswert«

    Scheinbar haben Mitte der sechziger Jahre die Übergriffe auf Taxifahrer so dramatisch zugenommen, dass die Bundesregierung per Erlass eine Trennwand zwischen Fahrgast und Taxifahrer vorgeschrieben hatte. Um den Fahrgästen noch ausreichende Beinfreiheit im Fond zu bieten, hatte der Opel-Händler Vogt in Neuenahr neue und gebrauchte Taxen zu Langversionen umgebaut. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf ca 2.000 DM. Ausgehend von einem Fahrzeugbasispreis unter 8.000 DM und einem monatlichen Durchschnittsnettoeinkommen von unter 1.000 DM wird deutlich, wie teuer dieser Umbau war!

    Nach massiven Protesten des Taxi-Gewerbe wurde diese Trennscheibenverordnung dann übrigens 1970 wieder gekippt. Am 25.12.1971 trat eine neue Verordnung in Kraft, welche die Taxifarbe auf Hellelfenbein (RAL 1015) festlegte.

    Opel war offenbar der einzige Hersteller, der Fahrzeuge mit Trennscheiben angeboten hat. Insgesamt wurden drei verschiedene Varianten der Limousine angeboten:

    Viertürige Limousine mit verlängerte B-Säule (+ 200 mm, siehe Bild oben)
    Viertürige Limousine mit den Vordertüren der zweitürigen Limousine (+ 220 mm)
    Viertürige Limousine mit den Vordertüren der zweitürigen Limousine und verlängerter B-Säule (+ 232 mm)
    Es soll auch ein einzelnes Exemplar des Caravan als Langversion gebaut worden sein. So wie es scheint, war dies ein fünftüriger Caravan mit langen Vordertüren.

    Die gebauten Langversionen, die dann über das Händlernetz bezogen werden konnten, wurden nur eine relativ kurze Zeit gebaut. Diese Kooperation mit Opel bezüglich dem Bau von Sonderkarossen ist nicht vom Himmel gefallen, Vogt baute schon seit den frühen Fünfzigern Opel-Sonderkarosserien. In den späten Sechzigern wurde dieser Geschäftszweig deutlich ausgebaut. Neben eigenen Konstruktionen verlängerte Vogt auch Karosserien für die Firma Miesen in Bonn.

     
    Bekannte Daten
    Besonderheiten
    Verlängerter Radstand (200, 220 oder 232 mm)
    Gepanzerte Trennscheibe
    Geänderte Batteriehalterung
    Dreispeichenlenkrad
    Dreigang-Getriebe
    Graue Innenausstattung mit verstärkter Polsterauflage
    Servolenkung auf Wunsch

    Motor: 1,5 Ltr. mit 58 PS oder 1,7 Ltr. mit 67 PS
    Getriebe: Dreigang-Lenkradschaltung
    Produktionsdauer: 09/1967 – ...
    Stückzahl: Circa 240 (alle drei Versionen)
    Kaufpreis: 9.450 DM


    Quelle: Eckhart Bartels, Jahrbuch Opel 2001, Brilon 2001, S. 78, Hier ist die Taxi-Langversion mit den Vordertüren des Rekord-C-Zweitürers zu sehen. Diese Variante wurde um 220 mm verlängert.


    Diese Trennwand ist der Grund für den ganzen Aufwand: Passagiere sollten trotz der zeit-weilig vorgeschriebenen Trennwand ausreichende Beinfreiheit haben.

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