• Berliner Senat will bei Wohnkosten großzügiger sein - Sozialhilfeempfänger sollen bei drohendem Wohnungsverlust stärker unterstützt werden

    0.11.2022 von Marten Brehmer - Wenn der Wohnungsverlust droht, soll das Amt nicht mehr knausern, wenn es um die Übernahme der Wohnkosten geht.
    Wenn der Wohnungsverlust droht, soll das Amt nicht mehr knausern, wenn es um die Übernahme der Wohnkosten geht.
    Foto: dpa | Monika Skolimowska

    Wer Sozialleistungen bezieht und eine neue Wohnung sucht, steht häufig vor einem unüberwindbaren Problem: Die Miete übersteigt die Kosten, die der Staat übernimmt. Auch Wohnungslose, die aus Unterkünften heraus nach Wohnungen auf dem regulären Mietmarkt suchen, sind oft damit konfrontiert, dass eine schon sicher geglaubte neue Bleibe an den Grenzwerten scheitert, die das Land Berlin in den Ausführungsvorschriften zur Gewährung der Wohnkostenübernahme (AV-Wohnen) festschreibt. Die regelmäßig aktualisierten Höchstbeträge werden ebenso regelmäßig von der Mietentwicklung in der Hauptstadt überholt. Nach der aktuellen Tabelle werden für einen Einpersonenhaushalt ohne Härtefallzuschläge beispielsweise unter 500 Euro bruttokalt als Mietkosten übernommen – in Berlin oft zu wenig. Erschwerend kommen in diesem Jahr die rasant steigenden Energiekosten hinzu.

    Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hat jetzt auf einer Sitzung des Ausschusses für Integration, Arbeit und Soziales im Abgeordnetenhaus Eckpunkte einer Novelle der Ausführungsvorschriften vorgestellt. Künftig sollen Leistungsempfänger vor Wohnungsverlust geschützt werden. Eine Klausel soll sicherstellen, dass die Höchstbeträge ausgesetzt werden können, wenn Wohnungslosigkeit droht oder beendet werden kann.

    Die übernommenen Heizkosten sollen zudem nicht mehr an einen fixen Betrag gebunden sein, sondern sich am Verbrauch orientieren. Wessen Verbrauch gleich bleibt, der müsse sich also keine Sorge machen, dass die Heizkosten wegen der gestiegenen Preise nicht mehr übernommen werden. »Die Anpassung der AV-Wohnen fällt in eine Zeit vielfältiger Krisen, dazu gehören sprunghafte Anstiege der Heizkosten. Dem müssen wir bei der Fortschreibung der AV-Wohnen gerecht werden, damit nicht die Ärmsten sich die Heizung im wahrsten Sinne des Wortes vom Munde absparen müssen«, sagte Kipping im Nachgang der Sitzung zu »nd«. Ein beträchtlicher Teil der Hilfesuchenden komme inzwischen wegen Problemen bei der Wohnkostenübernahme in die Beratung, berichtete Markus Wahle vom Berliner Arbeitslosenzentrum der evangelischen Kirchenkreise e. V. bei der Ausschusssitzung. Leistungsempfänger, die keine mit den Ausführungsvorschriften konforme Wohnung finden, stünden erst mal auf der Straße und müssten in einer Unterkunft für Wohnungslose untergebracht werden. Die Situation sei nicht nur gefährlich für die Leistungsempfänger – sie rechne sich auch nicht für den Staat. Er berichtete von einer Familie, deren Unterbringung in einer Unterkunft für Wohnungslose mehr als 4000 Euro im Monat gekostet habe. Nachdem die Familie nach langem Zerren mit den Behörden in eine reguläre Wohnung vermittelt werden konnte, seien die Kosten auf knapp 1500 Euro für die Miete gesunken. »Da wird Geld zum Fenster herausgeworfen«, sagte er.

    Lars Düsterhöft, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, verwies darauf, dass Menschen in den beengten Unterkünften nicht selten psychische Probleme entwickeln. »Was da an Behandlungs- und sonstigen Kosten zusammenkommt, davon hätte man die Menschen auch in Luxuswohnungen unterbringen können«, sagte er. Die jetzt angestrebte Novelle befürwortete er ebenso wie die Vertreter der anderen Regierungsfraktionen Grüne und Linke. Taylan Kurt (Grüne) nannte die neuen Ausführungsvorschriften »ein Instrument, um Wohnungslosigkeit zu vermeiden«.

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  • Steglitz-Zehlendorf: Mieter müssen höhere Preie zahlen - digitaldaily.de
    https://www.digitaldaily.de/2022/03/20/steglitz-zehlendorf_immo_ddna-2022-03-20-03-110000000000

    20. März 2022 10:22 Berlin News, Immobilien, Steglitz-Zehlendorf

    In Steglitz-Zehlendorf sind die Mieten der aktuell angebotenen 337 Wohnungen im Vergleich zu den Angeboten der Vorjahreswoche im Durchschnitt um 9,2 Prozent gestiegen. Dies ergibt eine Auswertung für mehr als 90% der Angebotsmieten und Angebotspreise in dieser Woche.

    Unabhängig von der Wohnungsgröße beträgt die Miete in Steglitz-Zehlendorf 13,55 Euro pro Quadratmeter (Stand heute).

    Für den Stadtteil Steglitz-Zehlendorf sehen die Mietpreisveränderungen im Detail wie folgt aus:

    Wohnungen unter 40 Quadratmeter: durchschnittlicher Angebotspreis diese Woche 16,19 Euro pro Quadratmeter, in der Vorjahreswoche 13,32 Euro (+21,5 %)
    Wohnungen zwischen 40-60 Quadratmeter: durchschnittlich 12,09 Euro/Quadratmeter, Vorjahreswoche 11,23 Euro (+7,7 %)
    Wohnungen zwischen 60-90 Quadratmeter: durchschnittlich 13,69 Euro/Quadratmeter, Vorjahreswoche 11,74 Euro (+16,6 %)
    Wohnungen zwischen 90-120 Quadratmeter: durchschnittlich 13,58 Euro/Quadratmeter, Vorjahreswoche 13,04 Euro (+4,1 %)
    Wohnungen ab 120 Quadratmeter: durchschnittlich 13,17 Euro/Quadratmeter, Vorjahreswoche 14,40 Euro (-8,5 %)
    Weiterhin steigende Preise für Eigentumswohnungen in Steglitz-Zehlendorf
    5.813 Euro: So viel kostet der Quadratmeter zur Zeit für Eigentumswohnungen über alle Kategorien und Größen hinweg in Steglitz-Zehlendorf und damit 8,1 Prozent mehr als vor 12 Monaten.

    Für neugebaute Eigentumswohnungen werden in dieser Woche durchschnittlich 6.948 Euro pro Quadratmeter verlangt. Der Quadratmeterpreis für eine Altbauwohnung beträgt aktuell 5.563 Euro.

    Akuelle Hausangebote sind preiswerter
    In Steglitz-Zehlendorf gibt es zur Zeit nur vier Häuser zu kaufen. Deswegen sind Vergleichszahlen mit Vorsicht zu genießen.

    Vergleicht man diese Woche mit der vor einem Jahr, kommt man auf einen Preisunterschied von -25,8 Prozent: Durchschnittlich 3.640 Euro pro Quadratmeter werden für die Häuser in Steglitz-Zehlendorf verlangt, die in dieser Woche im Angebot sind. Aber auch bei Häusern gibt es Unterschiede je nach Zustand und Alter:

    Bestandshäuser (zurzeit nur 2 im Angebot): 4.772 Euro pro Quadratmeter
    Neu gebaute Häuser (zurzeit nur 1 im Angebot): 934 Euro pro Quadratmeter
    Sanierte Häuser (zurzeit nur 1 im Angebot): 4.082 Euro pro Quadratmeter
    Welche Veränderungen gibt es auf dem Markt für Miet- und Eigentumswohnungen?
    So hat sich das Angebot an Miet- und Eigentumswohnungen innerhalb der vergangenen 12 Monate in Steglitz-Zehlendorf entwickelt:

    Angebot an Mietwohnungen in dieser Woche und im Vorjahr: 337 zu 311 (+8,4 %)
    Angebot an Eigentumswohnungen in dieser Woche und im Vorjahr: 81 zu 122 (-33,6 %)

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