• Tolkien war kein Faschist, aber…
    https://tribes.hypotheses.org/2712

    3.10.2022 von von Massimiliano Livi - Zur Rezeption und Kommodifizierung Tolkiens in der italienischen Rechte. Eine Präzisierung

    In diesen Tagen berichten vermehrt sowohl die italienische als auch die internationale Presse über die im italienischen Wahlkampf der rechten Partei Fratelli d’Italia geäußerten ideellen Bezüge zu Tolkien und Herr der Ringe [Siehe die Links unten]. Was gerade Schlagzeile macht ist eigentlich keine Neuigkeit, sondern eher eine sehr alte Geschichte, viel älter als Giorgia Meloni selbst. Es handelt sich um eine Geschichte, die Ihre Wurzel in den kulturellen Transformationen der 1970er Jahren hat und zwar nach den großen politischen Umwälzungen, die den Jahren 1968 und 1973 gefolgt sind.

    Einige Präzisierungen zu diesem Thema sind dann jetzt wichtig denn je. Spätestens nachdem auch die deutschen Rechtsextreme mit einer ihren Zeitschriften auf den Zug einer zweckmäßigen und einseitigen Narration zu diesem Thema eingestiegen sind.[1]
    Massimiliano Livi im Interview mit Deutschlandfunk Kultur am 27. September 2022, 14:10 Uhr

    Die Rezeptionslücke in Italien gab der entstehenden rechten (Sub)Kultur der 1970er Jahren die Möglichkeit, Tolkien zu einem legitimen konservativen Bezugspunkt, mehr noch: zu ihrer Ikone zu machen.

    Credits: https://scottcoopermiamischolarships.com/jrr-tolkien

    I

    Ähnlich wie im Fall der deutschen Ausgabe, wurde „The Lord of the Rings“ auf Anregung von zwei konservativen Philosophen Elémire Zolla und Alfredo Cattabiani und vom dem ebenfalls konservativen Musikwissenschaftler Quirino Principe Erst 1970 ins italienischen übersetzt. Veröffentlicht würde in dem neugegründeten bürgerlich konservativen Verlag Rusconi in Mailand.

    Diese Übersetzung wurde von der damaligen Linke sehr schnell und pauschal als Unfug stigmatisiert. Sowohl die etablierte Linke als auch die linke italienische Gegenkultur der Zeit kritisierten das Buch gerade dafür, dass es solch zeitlose und dennoch relevante Werte wie Freundschaft, Ehre und Pflichtgefühl in den Kosmos von Mittelerde, in einer Fantasy-Welt, kontextualisiert. Für sie stellte die von einem traditionalistischen Katholiken geschaffene, „fantastische“ mittelalterliche Welt nichts anderes als eine anti-historische Flucht vor der Realität und ihrer wissenschaftlichen Interpretation dar. Selbst Umberto Eco kritisierte Ende der 1970er Jahre das Lesen von Tolkien als nutzlose Übung und stigmatisierte seinen literarischen Stoff als kryptofaschistisch.

    Es ist daher nicht verwunderlich, dass zum Zeitpunkt der ersten Ausgabe von „Il signore degli anelli“ in dem stark ideologisierten kulturellen Klima Italiens die ersten Rezensionen in eher konservativen Zeitungen wie Corriere della Sera, Il Tempo und Il Giornale zu finden waren und dass es während der gesamten 1970er Jahren nur Zeitschriften und Fan-Magazine aus der subkulturellen „Area“ der jungen rechten Szene waren, welche dann die entstandene Lücke füllten.

    Diese Rezeptionslücke gab den jungen intellektuellen Exponenten dieser entstehenden rechten (Sub)Kultur die Möglichkeit, Tolkien zu einem legitimen konservativen Bezugspunkt, mehr noch: zu ihrer Ikone zu machen. Durch ihre eigenartige Interpretation könnten sie aber gleichzeitig auch einen Versuch starten, einen italienischen Neo-Konservatismus zu begründen, der nicht in dem faschistischen Erbe verfangen sein sollte.

    Tolkien war ein Monarchist, demokratiekritisch und traditionsverbunden. Die Ablehnung des kulturellen und ethnischen Pluralismus in „Herr der Ringe“, zusammen mit der Bewahrung des Lokalen, seiner kulturellen Besonderheiten und ihrer einfachen Substanz stellen die Elemente einer Wahlverwandtschaft der Nuova Destra mit Tolkien dar.

    II

    Wie kam denn, dass Tolkien so eine große Bedeutung für das rechte Lager in Italien bekam? Unbestreitbar war Tolkien ein Monarchist, demokratiekritisch und traditionsverbunden. In seinem Epos versteckt er aber seine Ablehnung einer Gleichstellung aller Kulturen ebenfalls nicht. Diese kann für Ihn aber trotzdem mit einem kulturellen und ethnischen Pluralismus einhergehen. Beide projiziert und fasst er in die Bewahrung des Lokalen, seiner kulturellen Besonderheiten und ihrer einfachen Substanz mit einer naturbegründeten Verbindung zwischen Kulturen, Sprachen und der Geographie zusammen.

    Aufgrund einer wiedererkannten Wahlverwandtschaft gingen solche Vorstellungen auch mittels der Rezeption der Schriften von Alain de Benoist, der Leitfigur der französischen Nouvelle Droite, in das Denken der Nuova Destra ein. Denn De Benoist, wie Tolkien auch, propagierte eine Gesellschaft der vielen kleinen Heimaten und kulturellen Identitäten, die in der soziobiologischen Perspektive der Nouvelle Droite, die unvermeidliche Naturhaftigkeit von Herrschaft und Hierarchien nicht außer Kraft setzen würde.

    Indem sie dem Phantastischen den Vorzug vor dem Realen gaben und dem Metaphysischen vor dem Rationalen, wollten sie eine religiöse, sakrale und spirituelle Ebene erschaffen, die sie als Vervollständigung der Moderne verstanden.

    Damit versuchten sie ihre eigene Konservatismus Definition zu begründen, und zwar auf das „Sakrale“ und das „Mythische“, als alles durchdringende und leitende Phänomene und auf ihren Fortbestand in der Moderne. Damit knüpften sie an ihre – von Tolkien losgelöste bzw. parallele – Rezeption des Denkens von Philosophen und Religionshistorikern wie Julius Evola und René Guénon an.

    Vor diesem gesamtenHintergrund wurde Tolkien in der Nuova destra rezipiert und der Roman The Lord of the Rings erschlossen.

    Tolkien wurde immer mehr zu einem Symbol funktionalisiert, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Rechte zu lenken und damit breite Bevölkerungsschichten mit rechten Ideologemen vertraut zu machen.

    III

    Nach einer ersten Phase (zumindest bis in die frühen 1980er Jahre) in der einer metatextuellen Konstruktion eines identitätsstiftenden Elements durch Tolkiens Stoff praktiziert wurde, wurde in einer zweiten Phase (ab den 1990er bis heute) eine Funktionalisierung bzw. Instrumentalisierung des Stoffes für das Ziel eines rechten Ideologietransfers in breite konsumkulturelle Milieus betrieben.

    Das bedeutet, dass in dieser zweiten Phase Tolkien immer mehr als Symbol wurde, um einerseits die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die neurechten Aufbrüche der jungen sog. „Zweiten Republik“ zu lenken und diesen einen populärkulturellen, modernen Anstrich zu geben. Anderseits wollten sie damit breite Bevölkerungsschichten mit rechten Ideologemen vertraut machen.

    Diese Funktionalisierung hat sicherlich bereits mit den Campi Hobbit angefangen.

    Entwickelt nach dem Vorbild von (linken) Sommerfestivals, fanden die Campi Hobbit 1977, 1978 und 1980 statt. Dem äußeren Erscheinungsbild nach waren sie kaum von den zahlreichen „linken“ Jugendveranstaltungen bzw. Hippie-Festivals der 1970er Jahre zu unterscheiden.

    Doch wurden sie für die italienische junge Rechte der späten 1970er Jahre zu einem epochalen identitätsstiftenden Ereignis. Das erste Hobbit-Camp wurde de facto zur offiziellen Protestveranstaltung gegen die MSI-Führung von Giorgio Almirante.

    Ihre Absicht war es, mit der „Selbstgettoisierung“ des italienischen Konservatismus innerhalb der Grenzen des Neofaschismus (und des katholischen Moralismus) durch die ewige „Trauer“ um das faschistische Regime bzw. um die Sozialrepublik von Salò der älteren Generationen brechen zu wollen. Erreichen wollten sie eine eigene postfaschistische konservative Sensibilität und Ästhetik.

    So überrascht es auch nicht, dass vor allem bei der ersten (1977) und der dritten (1980) Ausgabe des Campos auf verworrene Art die Fantasy von Tolkien, die Philosophie von Julius Evola, Antonio Gramsci, (rechte) alternative Rockmusik sowie die Ikone von Che Guevara und die radikale ideologische Kritik des linken Philosophen Massimo Cacciari zusammenfanden.

    Was heute bleibt ist nur eine popkulturelle Kommodifizierung Tolkiens, womit die italienische extreme Rechte ihre Ideologeme in die Popkultur zurückgebringt.

    IV

    Die Instrumentalisierung geschah vielmehr ab Mitte der 1990er Jahren, nach der Gründung der Alleanza Nazionale, der Nachfolgepartei des Movimento Sociale Italiano, als weder faschistische noch katholische konservative Partei und mit dem politischen Aufstieg früherer Exponenten der rechten Jugendbewegung der 1970er Jahren.

    Die neue Partei und vor allem ihre Jugendorganisationen griffen in ihren Kampagnen auf lokaler Ebene die „alte“, von Tolkien abgeleitete Symbolik aus den 1970er Jahren systematisch auf – mit dem Resultat, dass noch Anfang der 2000er Jahre auch der jüngsten Generation rechter militanter Gruppen Il signore degli anelli als „ihre Bibel“ galt. Daher auch das jüngste Zitat von Giorgia Meloni, die sich bereits 2002 in einem Interview so äußerte.[2]

    Ein weiteres offensichtliches Beispiel dieser Beanspruchungsstrategie folgte seit 2002 als die Verfilmung von Tolkiens Roman herauskamen. Auch diese spielten einerseits eine wichtige Rolle im Sinne einer Auflösung der ideologischen Polarisierung in Italien. Andererseits sorgten sie in der rechten Szene für eine kameradschaftliche Begeisterung, die sich u.a. in einer privaten aber medial sehr gut inszenierten Filmvorstellung zeigte.

    Die eigene Prämiere wurde 2002 in der Hauptstadt gleichzeitig zu der offiziellen Premiere des Filmes veranstaltet. Bei der Vorführung waren u.a. die drei Minister von Alleanza Nazionale Maurizio Gasparri, Gianni Alemanno und Ignazio La Russa sowie zahlreiche weitere ehemals militante Anhänger des MSI anwesend, die dann prompt vor der Presse von Tolkien als ihrem Kulturgut philosophierten.[3]

    Als vorerst letzter Kapitel dieser kulturelle Aneignung gelten die Protesten im Vorfeld der im Januar 2020 vollständig veröffentlichten Neuübersetzung des Il Signore degli Anelli,[4] welche die Erstausgabe von 1970 ersetzte und eine Vielzahl von Kontroversen und gerichtlichen Beschwerden auslöste.[5] Unter anderem organisierten im Januar 2019 die erste Übersetzerin Vittoria Alliata und der vormalige Koordinator der Alleanza Nazionale Maurizio Gasparri,[3] eine Sonderkonferenz im Senat, um davor zu warnen, dass die Linke angeblich durch eine neue Übersetzung Besitz „von dem katholischen Philologen“ ergreifen wolle.[6]

    Was heute aus einer komplexen Reflexion über politische generationelle Identität, Konservatismus und Postfaschismus übrig bleibt ist nur eine popkulturelle Kommodifizierung von komplexen wenn auch naiven Überlegungen der Nuova Destra in den späten 1970er Jahren. Ganz nach der Strategie der internationalen extremen Rechte, werden somit von den italienischen Rechten nicht nur popkulturelle Elemente angeeignet,[7] sondern dadurch auch ihre Ideologeme in die Popkultur zurückgebracht.
    Liste der journalistische Beiträge nach dem Wahlsieg von Giorgia Meloni am 25.9.2022:

    https://www.dissipatio.it/la-generazione-tolkien-alla-prova-del-potere

    https://www.ilpost.it/2022/09/20/tolkien-estrema-destra

    https://www.welt.de/kultur/plus241325925/Tolkien-und-die-identitaere-Rechte-Make-Mittelerde-great-again.html

    [1] Auf einer Verlinkung wird verzichtet, um die Sichtbarkeit der Seite nicht zu fördern

    [2] Die 1977 geboren Giorgia Meloni war in den 1990er Referentin und Leiterin von Azione Giovani sowie 2008-2011 Jugendministerin im Kabinett Berlusconi IV. Das Zitat stammt aus Ideazione, 4/2002.

    [3] Alessandra Longo, Anteprima vip per Tolkien ma An festeggia da sola, in La Repubblica, 17.01.2002.

    [4] Vgl. <https://www.ilpost.it/2020/01/22/signore-anelli-ritirato-commercio-traduzione-alliata> (27.08.2020).

    [2] <https://iquadernidiarda.it/andrea-binelli-appunti-su-alcuni-profili-tematici-nelle-traduzioni-i> (27.08.2020).

    [5] Maurizio Gasparri gehörte in den 1970er Jahren zu den führenden Persönlichkeiten in der universitären Organisation des MSI FUAN und wurde dann später 2001 bis 2005 Minister für die Telekommunikationen im Kabinett Berlusconi II.

    [6] Podiumdiskussion: La guerra di Tolkien. Cosa accade in Italia al creatore degli Hobbit? Piazza della Minerva, Roma, 17.01.2019. Einführung von Maurizio Gasparri, Beiträge von Vittoria Alliata di Villafranca, Oronzo Cilli, Paolo Corsini, Gianfranco de Turris, Daniela Quaranta, Franco Cardini.

    [7] Cynthia Miller-Idriss: What Makes a Symbol Far Right? Co-opted and Missed Meanings in Far-Right Iconography, in: Maik Fielitz/Nick Thurston (Hg.), Post-Digital Cultures of the Far Right, Bielefeld 2018, S. 123–136.

    Diesen Blogbeitrag zitieren
    Massimiliano Livi (2022, 3. Oktober). Tolkien war kein Faschist, aber… . TrIBES. Abgerufen am 11. Juni 2024, von https://doi.org/10.58079/uxl5

    Schlagwörter: #Community #Gesellschaft #giorgia_meloni #italia #Italien #neofaschimsu #Neue_Rechte #post-faschismus #Tolkien

  • Au grand dam de l’#extrême_droite, la famille #Tolkien soutient l’aide aux #réfugiés et l’#écologie - Basta !

    https://basta.media/famille-tolkien-finance-aide-migrants-ecologie

    La #récupération_politique par l’extrême droite de J.R.R. Tolkien n’est pas au goût de tous. Et sûrement pas de ses descendants, qui financent avec les royalties la solidarité avec les #migrants, les actions contre les ventes d’#armes ou les #pesticides.

  • Les héritiers de Tolkien ne peuvent pas Saquet les fanfictions
    https://actualitte.com/article/105592/droit-justice/les-heritiers-de-tolkien-ne-peuvent-pas-saquet-les-fanfictions

    Fin février, la Tolkien Estate, société responsable du patrimoine et de l’héritage du romancier britannique, dévoilait un nouveau site : des archives audio, vidéo, des documents divers et variés, ainsi que des textes — dont un livre inédit. Tout cela était follement attrayant pour les fans.
    You Shall Not Past

    Mais avec le site vinrent les consignes de la Foire Aux Questions. Et là, on a déchanté. Car la Tolkien Estate s’avère jalouse de la propriété intellectuelle liée à l’œuvre : on se souvient que la cryptomonnaire JRR Token, et son délicieux jeu de mots avaient subi les foudres juridiques des ayants droit. Avant de couler tout bonnement. Alors, pensez bien que des œuvres dérivées sans contrôle, voilà qui ne passerait pas.

    À ce jour, indique la TE sur le site, sa mission et son devoir sont de « protéger l’intégrité des écrits et des œuvres d’art originales de Tolkien et prend le droit d’auteur très au sérieux. Cela signifie que vous ne pouvez copier aucune partie des écrits ni des images de Tolkien ni créer des documents faisant référence aux personnages, histoires, lieux, événements ou autres éléments contenus dans l’une de ses œuvres ».

    Quant aux petits malins qui souhaiteraient créer un fanzine Tolkien, gare à eux : Tolkien est désormais une marque protégée, dont l’utilisation est tout bonnement interdite. Sous peine d’être rapidement contacté par les avocats des héritiers.

    Plusieurs auteurs se sont rendus tristement célèbres en interdisant la production de fanfiction autour de leurs univers : Anne Rice, par exemple, ou encore les publications Archie Comics et même George RR Martin. En revanche, une JK Rowling a toujours estimé qu’il s’agissait là d’une forme de promotion dont elle bénéficiait. La Tolkien Estate, elle, est implacable : lorsqu’une exposition fut consacrée par la BnF au romancier, certains élément exposés étaient interdits à la photographie...
    Propriété intellectuelle inside

    Mais à la rigueur, que les auteurs eux-mêmes donnent les conditions d’accès, d’utilisation ou de réécriture de leurs œuvres se comprendrait. Jamais, de mémoire, Tolkien en personne n’a posé d’interdiction formelle — seuls les ayants droit, déjà sur la version 2007 du site, y avaient posé une objection totale et définitive.

    Et pour cause, rétorquera-t-on : une œuvre est protégée par le copyright dans les pays anglo-saxons ou le droit d’auteur dans la francophonie. Toute œuvre réutilisée doit donc faire l’objet d’autorisation, pour être reproduite. Tant qu’elle ne verse pas dans le plagiat — le copier-coller strict d’éléments textuels — la pratique de la fanfiction échapperait à la législation.

    En France, on invoquerait en revanche l’article L. 335-3 du Code de la Propriété intellectuelle, pour rappeler que « toute reproduction, représentation ou diffusion, par quelque moyen que ce soit, d’une œuvre de l’esprit en violation des droits de l’auteur ». Il en va de même avec l’article L.122-4 du CPI pour qui la « traduction, l’adaptation ou la transformation, l’arrangement ou la reproduction par un art ou un procédé quelconque ».

    Certes. Mais cela ne couvre pas strictement le sujet des fanfictions – seule la justice, au cas par cas, examinera alors et tranchera sur la réalité d’une contrefaçon… ou la liberté de création. Cela sans même prendre en compte l’une des exceptions majeures en matière de droit d’auteur : celle qui concerne la parodie. Mais on le comprend, le flou juridique est vaste, ne protégeant ni les uns ni les autres.

    Le nœud gordien restera qu’en cas de réussite commerciale d’une fanfiction, l’auteur cherchera certainement à récupérer les billes pour avoir été ainsi utilisé…
    Fair Use : du hobby aux hobbits ?

    Or, le copyright introduit une notion plus souple, et totalement absente du droit français : le Fair Use. En tant qu’œuvre dérivée, la fanfiction relèverait directement de l’exploitation d’œuvres protégées, s’il n’y avait ce pas de côté. Le Fair Use apporte une relative liberté, considérant comme possible d’effectuer une transformation de l’œuvre originale, tout en s’en inspirant. Sauf que, là encore, la justice pourra toujours être saisie, dans un cas, comme dans l’autre.

    Pour l’heure, la Tolkien Estate n’a jamais engagé de poursuites contre des fanfictions, et aucune procédure juridique formelle n’est intervenue. Probablement parce que ces ayants droit ne font pas la loi et que leurs interdictions ne peuvent se prévaloir d’un poids supérieur à celui du copyright, et de ses exceptions.

    Dans un article sur le sujet, Maddie Agne, pour le Michigan Daily, conclut sobrement : « La Tolkien Estate ne peut pas vous empêcher d’écrire toutes les fanfictions autour de Legolas que vous désirez produire. » Non seulement, une plainte en justice provoquerait une vilaine publicité contre les ayants droit, mais surtout, le travail de contrôle nécessiterait des dizaines d’individus en mesure de surveiller, vérifier, et demander le retrait de textes.

    Ou alors, recourir à une intelligence artificielle, qui, à l’instar des algorithmes idiots de Facebook, parviendrait à des résultats totalement délirants. Le cas de Tolkien est d’autant plus intéressant que son univers a structuré les bases de l’héroic fantasy. Et qu’outre les millions d’exemplaires vendus, les droits audiovisuels ont abouti à des films au budget de 281 millions de dollars — et une série qui coûterait à Amazon Prime 465 millions $.

    Et que Le Seigneur des Anneaux : le retour du roi, a rapporté quelque 1,119 milliard $. Aucun héritier au monde n’aimerait passer à côté de pareilles sommes — quitte à rouler des mécaniques pour faire peur aux auteurs en herbe…

    #Tolkien #Fanfiction #Droit_auteur #Copyright #Copyright_madness

  • Tolkien, technocritique et héraut d’une écologie de combat
    https://reporterre.net/Tolkien-technocritique-et-heraut-d-une-ecologie-de-combat

    J.R.R. Tolkien, le célèbre auteur du « Seigneur des anneaux », était un ardent défenseur de la nature contre les ravages de l’industrialisation. À l’occasion de l’exposition « Tolkien, voyage en Terre du Milieu », Reporterre vous emmène à la découverte d’un pan méconnu de la personnalité de cet écrivain à l’imaginaire foisonnant.

    […]

    Devenu professeur à Oxford, Tolkien voit dans la Seconde Guerre mondiale la confirmation que le monde moderne et industriel court à sa perte. « Il y a seulement un point positif : l’habitude grandissante qu’ont les hommes mécontents de dynamiter les usines et les centrales électriques ; j’espère que cela, maintenant que c’est encouragé comme un acte de “patriotisme”, pourra rester une habitude ! Mais cela ne sera aucunement profitable si ce n’est pas universel », écrivit-il le 29 octobre 1943 à son fils Christopher, lui-même engagé dans la Seconde Guerre mondiale. « Donc, la Première Guerre des Machines semble toucher à son dernier chapitre, sans conclusion — en laissant, hélas, tout le monde plus pauvre, beaucoup dans le deuil ou blessé, et des millions, morts ; et une seule chose qui triomphe : les Machines. Puisque les serviteurs des machines deviennent une classe privilégiée, les Machines vont être infiniment plus puissantes. Que vont-elles faire ensuite »

    #Tolkien #écologie #critique_techno #industrialisation #Le_seigneur_des_anneaux #William_Morris (influence de)

  • De l’anneau unique à Smaug : comment Tolkien a puisé son inspiration dans les légendes scandinaves
    https://www.franceculture.fr/litterature/anneau-unique-smaug-terre-du-milieu-comment-tolkien-a-puise-son-inspir

    Gandalf et Saroumane ? Des facettes d’Odin. Les noms de lieux ? Traduits du vieux norrois. L’anneau unique ? Inspiré de la Völsunga Saga... Professeur d’anglais médiéval passionné par la mythologie germano-scandinave, Tolkien a beaucoup puisé dans les anciens récits nordiques pour créer son univers.

    #Tolkien #légendes #mythologies #seigneur-des-anneaux

  • One Weird Old Trick to Undermine the Patriarchy : The Last Word On Nothing
    http://www.lastwordonnothing.com/2013/12/18/one-weird-old-trick

    My five-year-old insists that Bilbo Baggins is a girl.
    The first time she made this claim, I protested. Part of the fun of reading to your kids, after all, is in sharing the stories you loved as a child. And in the story I knew, Bilbo was a boy. A boy hobbit. (Whatever that entails.)
    But my daughter was determined. She liked the story pretty well so far, but Bilbo was definitely a girl. So would I please start reading the book the right way?

    #genre #littérature #livres_pour_enfants #tolkien

  • Tolkien, l’anneau de la discorde
    http://www.lemonde.fr/culture/article/2012/07/05/tolkien-l-anneau-de-la-discorde_1729858_3246.html

    Non, la fière réserve de Christopher #Tolkien a une autre cause : l’écart vertigineux, presque un abîme, qui s’est creusé entre les écrits de son père et leur postérité commerciale, dans laquelle il ne se reconnaît pas. Surtout depuis que le cinéaste néo-zélandais Peter Jackson a tiré du Seigneur des anneaux, trois films au succès phénoménal, entre 2001 et 2003. Les années passant, une sorte d’univers parallèle s’est formée autour de l’œuvre de Tolkien. Un monde d’images chatoyantes et de figurines, coloré par les livres cultes, mais souvent très différent d’eux, comme un continent dérivant loin de celui dont il s’est détaché.

    #marchandisation

  • Des scientifiques simulent le climat des Terres du Milieu de Tolkien - 20minutes.fr
    http://www.20minutes.fr/insolite/1261379-20131210-tolkien-scientifiques-simulent-climat-terres-milieu

    SCIENCE - Les calculs ont été réalisés par les ordinateurs de l’université de Bristol, en s’appuyant sur les cartes dessinées par Tolkien...

    Le pays des Hobbits est-il adapté au gazon ? Les Orques souffrent-ils de la canicule ? Des scientifiques britanniques ont eu la drôle d’idée de passer les Terres du Milieu de l’écrivain britannique J.R.R. Tolkien à la moulinette des modèles climatiques les plus récents.

    Alors que le deuxième volet de l’adaptation par Peter Jackson de « Bilbo le Hobbit » sort cette semaine sur les écrans mondiaux, ces climatologues de l’Université de Bristol publient leurs résultats dans une étude signée du mage Radagast le Brun, « probablement le premier spécialiste de l’environnement » selon eux.

    En s’appuyant sur les cartes dessinées par Tolkien (1892-1973) et abondamment développées depuis lors, les chercheurs ont injecté la géographie des Terres du Milieu dans les modèles informatiques du même type que ceux utilisés pour notre bonne vieille Terre par le Giec, le Groupe d’experts intergouvernemental sur l’évolution du climat, réseau scientifique créé sous l’égide de l’ONU il y a 25 ans......

    #sciences
    #Terres-du-Milieu
    #climat
    #Tolkien

  • Les Inrocks - “Le Hobbit” : pourquoi les fans de Tolkien vont plus que jamais détester Peter Jackson
    http://www.lesinrocks.com/2013/12/12/cinema/hobbit-les-fans-tolkien-vont-jamais-detester-peter-jackson-11452337

    À chaque sortie d’un opus trilogique Tolkien-Peter Jackson, c’est une chambre d’écho incontournable : les forums de “Tolkiendili” – traduction elfique de “tolkienophiles”, employée par les intéressés –, qui s’étripent et décortiquent les moindres détails du scénario, et déterminent le long d’interminables discussions le degré de légitimité de l’adaptation.

    Si cette machine à interpréter les films ne peut pas s’arrêter, c’est parce que l’œuvre de J.R.R. Tolkien se lit toujours en deux dimensions : l’histoire “interne” (la chronologie de la Terre du milieu), et l’histoire “externe” (la chronologie des différentes versions de chaque histoire, au fil de la vie de Tolkien), qui s’entrecroisent à l’infini dans un corpus titanesque qui compte pourtant assez peu d’ouvrages achevés du vivant de l’auteur, et résulte surtout du travail de compilation de ses enfants. Si le son de cloche des forums est, en moyenne, hostile à Peter Jackson, il y a toujours des défenseurs. Lui qui sait donner du grain à moudre aux communautés de fans, truffe ses films d’“easter eggs” (“œufs de Pâques” : surprises cachées destinées aux fouineurs), et le souci du détail, des runes dissimulées dans les décors, des costumes, des langages, vient comme excuser les libertés du scénario.

    Cette fois, pourtant, les réactions risquent d’être autrement plus crispées.......

    #cinémas
    #Hobbit
    #opus-trilogique #Tolkien-Peter-Jackson

  • J.R.R. Tolkien en son royaume - Livres - Télérama.fr
    http://www.telerama.fr/livre/j-r-r-tolkien-en-son-royaume,89309.php

    L’ouvrage pourtant n’a rien d’évident. On ne compte plus les lecteurs dont la bonne volonté n’a pas résisté aux cinquante premières pages. Tolkien lui-même le décrivait comme « monstrueux, immensément long, complexe, amer et absolument pas adéquat aux enfants » (1). Avalanche de noms propres, de mots étrangers, digressions à gogo, complexité des intrigues secondaires, interminables descriptions, ruptures de ton, lenteur du rythme : Le Seigneur des anneaux n’est pas un modèle en matière de lisibilité. C’est pourtant dans cette épaisseur que niche le chef-d’œuvre. Car Tolkien ne décrit pas le monde tel qu’il est ; il en invente un nouveau, de A à Z.

    #Tolkien

  • JRR #Tolkien novel Mirkwood in legal battle with author’s estate | Books | The Observer
    http://www.guardian.co.uk/books/2011/feb/26/mirkwood-jrr-tolkien-legal-battle

    In a letter to Hillard, the estate’s lawyers, Manches, said: “At no time have our clients granted permission to use the name and personality of JRR Tolkien in the novel, nor would they in any foreseeable circumstances.” It claims “unlawful commercial advantage” has been taken of the estate’s “valuable rights”, and argues that Hillard’s book “trivialises the name, personality and reputation of the late professor”.
    (…)
    Hillard, 62, from Austin, Texas, said: “Imagine if you couldn’t use Winston Churchill as a character in a book about the second world war. How many movies have used a fictional treatment of Churchill? The implications of this assertion by the estate would be that you couldn’t do that.”

    #droit-d_auteur