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  • Denkmalschutz oder Tesla?: Gasometer-Ausbau zum Berliner Designzentrum sorgt für Streit - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/denkmalschutz-oder-tesla-gasometer-ausbau-zum-berliner-designzentrum-sorgt-fuer-streit/26011670.html

    17.07.2020, von ALFONS FRESE - Neben der Fabrik in Grünheide will der Autobauer Tesla in Berlin ein Entwicklungszentrum errichten. Plant Elon Musk in Schöneberg seine Europazentrale?

    Reinhard Müller ist bockig. „Ich mache es nicht“, sagt der Gründer und Eigentümer des Euref Campus in Schöneberg. „Ich werde das Objekt nicht bauen, wenn es nicht so kommt, wie ich möchte.“ Das Objekt ist der 110 Jahre alte Gasometer, mit einer Höhe von 78 Meter eine herausragende Landmarke zwischen Rathaus Schöneberg und Südkreuz.

    Müller will den Gasometer innen ausbauen und 35.000 Quadratmeter Bürofläche schaffen. Der Denkmalschutz befürchtet, dass die Struktur des Industriedenkmals mit seinem transparenten, stählernen Gerüst nicht mehr sichtbar ist. Und überhaupt: Wenn so ein Koloss zugebaut wird, entsteht ein „massiver schwarzer Block“, wie kürzlich ein Bezirksverordneter meinte. Kein schöner Anblick für die Bewohner der Roten Insel.

    Vor rund zwölf Jahren übernahm der aus Krefeld stammende Architekt und Stadtplaner Reinhard Müller die 5,5 Hektar große Industriebrache zwischen dem S-Bahnhof Schöneberg und der Kolonnenstraße von der Gasag. Als sich nach Fukushima 2011 die Energiewende beschleunigte, profitierte das Europäische Energieforum (Euref) ganz besonders.

    Müller spricht heute von einem Reallabor der Energiewende, auf dem Forscher und Unternehmer, Start-ups und Konzerne wie die Bahn und demnächst die Gasag ansässig sind. End- und Höhepunkt der Entwicklung soll der Ausbau des Gasometers sein, der einst zu den größten Gasspeichern Europas gehörte und seit 1995 nur noch Denkmal ist.

    Die nach dem Talkmaster benannte Jauch-Kuppel, in der von 2011 bis 2015 über Politik diskutiert wurde, machte den Gasometer bundesweit bekannt. Jauch ist wieder weg. Jetzt kommt Tesla. Vielleicht.

    Tesla passt zum Profil des CO2-freien Euref-Campus
    Der Elektroautohersteller baut im brandenburgischen Grünheide eine Autofabrik. Und in der Hauptstadt des wirtschaftlich stärksten europäischen Staates mit dem größten Automarkt und den berühmtesten Automarken möchte Elon Musk präsent sein und ein Design- und Entwicklungszentrum einrichten, womöglich auch die Europazentrale.

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    Tesla passt zum Profil des CO2-freien Euref, und so sind Müller und die Tesla-Leute angeblich übereingekommen: Mit 2000 Mitarbeitern zieht Tesla in den Gasometer. Wenn denn alles so läuft, wie Müller sich das vorstellt: Im Erdgeschoss soll ein 16 Meter hohes Veranstaltungszentrum entstehen.

    Dann werden in den folgenden sechs Feldern zwölf Geschosse gebaut und schließlich eine öffentlich zugängliche Dachterrasse. „Bestimmt ein schönes Highlight für den Bezirk“, werben Müllers Leute für die „Skylounge“ und das Projekt insgesamt.

    Ein oder zwei offene Felder – darum dreht sich der Streit
    Müller will oben nur ein Feld offen lassen, die Denkmalschützer plädieren für zwei, damit der Koloss nicht ganz so gewaltig im Stadtbild steht. „Eine höhere Bebauung ist nicht denkmalverträglich“, sagte Landeskonservator Christoph Rauhut dem Tagesspiegel.

    Ein oder zwei offene Felder – darum dreht sich der Streit. Und darum, wie eine „Verschattung“ erreicht wird, damit das Hochhaus nicht im Dunkeln funkelt. Müller spricht von „Licht-Smog“, wenn die Büros beleuchtet sind. Seine Lösung ist einfach: Sobald es dunkel wird, fahren Jalousie runter.

    Der Euref-Chef ist fertig mit der Planung und hat Anfang März einen Bauantrag eingereicht - mir nur einem offenen Feld. Im bisherigen B-Plan sind aber zwei vorgesehen. Mitte Juni befasste sich dann der Bezirksausschuss für Stadtentwicklung mit dem Thema, Müller trat auch auf.

    Mit Hilfe eines Gutachters wurde die so genannte Planstraße abgeräumt, eine zusätzliche Straße zur Erschließung des Euref-Geländes, die Müller nach der bisherigen, mehr als zehn Jahre alten Planung hätte finanzieren müssen. Doch der Autoverkehr entwickelt sich mäßig, zum Euref kommen die meisten dort Beschäftigten - derzeit etwa 3500 - mit Fahrrad, Bus oder Bahn. Das gilt auch für die 1000 Gasag-Mitarbeiter, die im Herbst auf das Gelände ziehen.

    Neugestaltung der Zufahrtstraße und eine Brücke zum S-Bahnhof
    Die Straße wird nicht gebraucht, da sind sich Bezirk und Investor einig. Müller spart also – und übernimmt die Kosten der Umgestaltung der Torgauer Straße. Das ist eine enge und holprige Gasse, für die man ein Mountainbike braucht. Rund 700.000 Euro veranschlagt Müller für die Sanierung der Torgauer respektive die Einrichtung einer Fahrradstraße mit eingeschränktem Autoverkehr.

    Der Bezirk wünscht sich dazu eine Zugang zum Euref über die Gasag-Brücke, die vom S-Bahnhof Schöneberg kommt und den Sachsendamm überquert. Müller verhandelt derzeit mit der Bahn darüber, ob er die Brücke für Fußgänger und Radfahrer mit ein paar hunderttausend Euro herrichten darf.

    Die Aufhübschung der Nordspitze des Euref am Cheruskerpark übernimmt er auch noch. Das alles sagte der Euref-Chef am 10. Juni den Bezirksverordneten zu. „Ist ja heute ein teurer Abend“, meinte Müller damals. Ein bisschen Koketterie darf sein – zumal die Abgeordneten begeistert waren von den Plänen des Investors. Gasometerausbau inklusive.

    „Der Kiez wird es Ihnen danken und die Nachbarschaft auch“, sagte Bezirksbaustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) und lobte das vereinbarte Paket: Müller übernimmt freiwillig Aufgaben, für die eigentlich der Bezirk zuständig ist. Und der Bebauungsplan wird geändert, wodurch die ursprünglich vorgesehene Nutzungsfläche von 165.000 Quadratmeter auf 135.000 sinkt. Im Gegenzug darf Müller den Gasometer so zubauen, wie er möchte.

    Die Ausbaukosten betragen laut Müller gut 200 Millionen Euro
    „Wir haben einen Interessenten und müssen 2000 Arbeitsplätze unterkriegen“, argumentiert der Euref-Macher, ohne den Interessenten zu nennen. Das haben ihm die Amerikaner verboten. 2000 Arbeitsplätze bekommt Müller nach eigenen Angaben nur untergebracht, wenn er den Gasometer bis auf das oberste Feld zubaut. Tesla benötige den Platz und er die Mieteinnahmen, sonst würde sich das Investment nicht rechnen.

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    Gut 200 Millionen Euro veranschlagt er für den Ausbau – etwa 6000 Euro für jeden der 35.000 Quadratmeter Bürofläche. „Das ganze Gebäude ist ausgeschrieben, die Statik ist fertig“, sagt Müller im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Bis zum 1. Januar brauche ich eine Teilgenehmigung, damit der Gasometer am 1.7.2023 fertig ist.“ Dann wolle Tesla einziehen.

    Müllers Argumentation zusammengefasst: Wenn wegen des Denkmalschutzes zwei Felder offenbleiben, fehlt Platz, Tesla kommt nicht und der Gasometer wird nicht ausgebaut.

    Nun kommt der Senat ins Spiel, weil dieser Konflikt nach Einschätzung Oltmanns nur von der großen Politik entschieden werden kann. Der Schöneberger Baustadtrat fasst den Verhandlungsstand des Bezirks mit Müller zusammen und reicht das Verfahren dann weiter an Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).

    Die lädt irgendwann nach der Sommerpause Kultursenator Klaus Lederer (wegen Denkmalschutz), Bausenatorin Katrin Lompscher (wegen der Höhe) und Jörn Oltmann selbst zu einer Ämterrunde ein, um eine Frage zu beantworten: Etwas weniger Bebauung, um dem Denkmalschutz gerecht zu werden, oder Tesla in den Gasometer holen? Diese Zuspitzung und die Entweder-Oder-Ansage Müllers missfällt Oltmann, der sich eigentlich an der Seite des Euref-Mannes sieht. „Ich weiß nicht, ob es zielführend ist, jetzt so auf die Marmelade zu hauen.“

    #Berlin #Schöneberg #Torgauer_Straße #Stadtentwicklung #Wirtschaft

  • Die Bahn dreht dem InnoZ in Schöneberg den Geldhahn zu - Tempelhof-Schöneberg - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/bezirke/tempelhof-schoeneberg/article215880755/Die-Bahn-dreht-dem-InnoZ-in-Schoeneberg-den-Geldhahn-zu.html

    Nachgedacht wurde dort über Elektromobilität, das autonome, also fahrerlose Fahren und über die digitale Vernetzung von Verkehrsangeboten. Beteiligt daran sind Verkehrsforscher, Ingenieure und Informatiker ebenso wie Sozialwissenschaftler, Designer und Geografen.

    Auf der Referenzliste stehen rund 50 Projekte zu ganz unterschiedlichen Themen. Gearbeitet wurde etwa an einer Vision für den Nahverkehr im Jahr 2030 im Saarland oder an einem Mobilitätskonzept für die HafenCity in Hamburg. Auch die Nationale Plattform Elektromobilität, mit der die Bundesregierung Alternativen zum Verbrennungsmotor fördern will, wurde von den Berliner Wissenschaftlern mitbetreut.

    Test von autonom fahrenden Bus-Shuttles im Alltagsbetrieb
    Bei vielen Vorhaben geht es durchaus praxisorientiert zu: So werden auf dem Euref-Gelände in Schöneberg seit zwei Jahren autonom fahrende Bus-Shuttles im Alltagsbetrieb getestet. Beim Projektstart im Dezember 2016 fanden nicht nur der frühere Bahnchef Rüdiger Grube, sondern auch der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) viele anerkennende Worte für die Arbeit des InnoZ.

    Inzwischen scheint die Begeisterung der Bahnverantwortlichen für die Arbeit der Berliner Zukunftsforscher jedoch erkaltet zu sein, zumal sich das InnoZ nicht vornehmlich um Bahnthemen kümmerte. Offiziell heißt es, die Gesellschafter Bahn, Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seien zu der Auffassung gelangt, dass das InnoZ „nicht über die erforderliche Innovationskraft und die notwendigen Alleinstellungsmerkmale“ verfügt.

    Am Ende dürfte für die Entscheidung vor allem finanzielle Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Die Gesellschafter mussten 2017 3,9 Millionen Euro nachschießen. Spätestens im Sommer, als Bahnchef Richard Lutz in einem Brandbrief die schwierige Lage im Konzern öffentlich gemacht hatte, war klar, dass Unternehmungen die nicht profitabel sind, auf den Prüfstand kommen. Im Ergebnis kam die Bahn zu dem Schluss, dass es für das InnoZ keine wirtschaftliche Perspektive gibt.

    #Berlin #Schöneberg #Torgauer_Straße #Transport #Forschung #Disruption

  • Deutsche Bahn testet autonomen Bus in Berlin - carIT
    http://www.car-it.com/deutsche-bahn-testet-autonomen-bus-in-berlin/id-0055918

    Die Deutsche Bahn testet gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) einen On-Demand-Service mit dem autonomen Kleinbus der DB-Marke Ioki. Per App kann der Peoplemover flexibel geordert werden. 

    Damit unterscheidet sich das Angebot vom Pilotprojekt der Deutschen Bahn in Bad Birnbach. Dort ist bereits der Ioki-Bus vom Hersteller EasyMile autonomen unterwegs. Allerdings verkehrt das Shuttle dort mit festem Fahrplan und auf virtuellen Schienen. Auf dem Berliner EUREF-Campus, einem Smart City-Quartier im Stadtteil Schöneberg, soll der Wagen zu Testzwecken nun völlig flexibel bestellbar sein und sich frei bewegen. 

    Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Tests auch auf öffentliche Straßen ausgeweitet werden, teilt die Deutsche Bahn mit. Dazu werden sich die Projektpartner eng mit den Behörden abstimmen, um eine geeignete Strecke zu finden. Ziel eines solch flexiblen On-Demand-Services mit autonomen Fahrzeugen sei es, Mobilität von Tür zu Tür in Kombination mit Bahnen und Bussen zu bieten.

    „Autonom fahrende Flotten, die nur einen Klick entfernt sind und Menschen mit unterschiedlichen Zielen mit individuell berechneten Routen an ihr Ziel bringen: Das ist die Mobilität der Zukunft, die wir heute schon auf die Straße bringen. Mit diesem Ridesharing-Angebot für die letzte Meile ergänzen wir Bahn und Bus optimal. So kann das Verkehrsaufkommen in Städten stark verringert werden, ohne die individuelle Mobilität einzuschränken“, sagt Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der DB.

    Das Projekt auf dem EUREF-Campus ist nicht der erste Test, den die BVG mit autonomen Shuttles durchführt: Nach umfangreicher Technikerprobung haben die Verkehrsbetriebe erst kürzlich gemeinsam mit der Charité an zwei Standorten des Krankenhauses elektrisch angetriebene People Mover zum Einsatz gebracht, die Fahrgäste autonom transportieren können. Für Mitarbeiter der Kliniken, Studierende, Patienten sowie Besucher, sowie „alle Neugierigen und Technikfans“ steht der Dienst kostenlos zur Verfügung.

    Mit einer App bringt dieser Robo-Bus Sie künftig zur Bahn – B.Z. Berlin
    https://www.bz-berlin.de/berlin/tempelhof-schoeneberg/mit-einer-app-bringt-dieser-robo-bus-sie-kuenftig-zur-bahn

    BVG und Deutsche Bahn starten einen autonomen Bus auf App-Ruf. Ab Sommer könnten alle Berliner Emily auf dem Campus des Gasometers Schöneberg bestellen.

    #Berlin #Schöneberg #Torgauer_Straße #autonomes_fahren #BVG #Verkehr #Mobilität

  • Autonome Busse rollen ab 2018 durch Berlin-Mitte: Bitte gut festhalten! | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/mit-tempo-20-autonome-busse-rollen-ab-2018-durch-mitte-28096592


    Der beisst nicht, der will nur spielen.

    Noch ist es nicht soweit und das autonome Fahren findet nur auf Privatgelände statt, sieht man einmal vom TU-Versuch auf der Straße des 17. Juni ab. Ob und wann daraus ein sinnvolles Nahverkehrskonzept wird, steht in den Sternen. Bis dahin genügt die potentielle Möglichkeit, dass vielleicht, unter Umständen, wenn alles super läuft, nach Überwindung zahlreicher Hindernisse, so etwas Ähnliches kommen könnte, als Rammbock gegen den heutigen öffentlichen Nahverkehr.

    Das läuft immer gleich:

    Was vor dreißig Jahren dem unzufriedenen Schlangensteher im Postamt Bundespostminister Schwarz-Schillings Sirenengesänge von der freiene Kommunikation waren, sind heute dem genervten BVG-Benutzer die blumigen Zukunftsvisionen von blühenden Stadtverkehrslandschaften aus der Propagandaschmiede privater Investoren.

    Es geht in jedem Fall gegen die Kleinen, die als Melkkühe ausgesaugt und dann in den ökonomischen Schlachthof getrieben werden.

    Heute krepiert Oma weil es keine ordentliche Pflege gibt, und sie den Notruf-Schalter im Untermenü ihres neuen Smartphones nicht findet. Morgen wird Bubi vom amoklaufenden autononen Auto bis auf den Schulhof verfolgt, weil Papa das Monatsticket nicht bezahlt hat.

    So kanns kommen, wenn weiter Menschen dort durch Maschinen ersetzt werden, wo sich heute noch Menschen um Menschen kümmern.

    Bereits seit November 2016 dreht Olli auf dem Euref-Campus am Schöneberger Gasometer nach einem festen Fahrplan seine Runden. Das Fahrzeug des US-amerikanischen Herstellers Local Motors, das bis Ende August verkehrt, ist Berlins erster autonomer Linienbus.

    2018 breitet sich die Technik weiter aus. Auf dem Campus Charité Mitte ist eine 1,2 Kilometer lange Linie geplant, die beiden Routen auf dem Charité-Campus Virchow-Klinikum in Wedding sind 2,6 Kilometer lang. Je zwei autonome Busse mit mindestens elf Sitz- und vier Stehplätzen sollen dort im Linienbetrieb verkehren, um Personal, Studenten und Besucher zu befördern – mit Tempo 20.

    #Berlin #Schöneberg #Torgauer_Straße #Mitte #autonomes_fahren