• Im Flüchtlingslager auf #Lesbos grassiert eine sonderbare Krankheit. Augenscheinlich gesunde Kinder verfallen plötzlich in totale Apathie. Hilfe ist nicht in Sicht.
    https://www.zeit.de/2020/09/lesbos-fluechtlingslager-kinder-krankheit-apathie-griechenland

    Augenscheinlich gesunde Kinder verfallen in Apathie. Mediziner erkennen ein bestimmtes Krankheitsbild, wenn Kinder in mindestens drei der folgenden Bereiche passiv werden: Sprechen, Essen, Mobilität, Sozialleben, Körperpflege und -hygiene, Ansprache auf Fürsorge- und Ermutigungsmaßnahmen. Es beginnt in der Regel schrittweise, im schlimmsten Fall steigert sich der apathisch-depressive Zustand bis in eine Art Katatonie, einen Starrezustand.

    Naheliegend wäre es, vom sogenannten #Resignation_Syndrome zu sprechen. Die Bezeichnung tauchte zuerst in den Neunzigerjahren in Schweden auf und machte mit steigenden Zahlen Schlagzeilen. Auch damals wiesen Flüchtlingskinder die Symptome auf. „Die Resignierten“, „Sweden’s mystery illness“, „Only in Sweden: Hundreds of refugee children gave up on life“, hieß es in den Medien.

    Bis heute gibt es keine eindeutige Bezeichnung für die Erkrankung. Verschiedene Begriffe kursieren: Resignation Syndrome (RS), #Pervasive_Refusal_Syndrome (PRS), #depressive_Devitalisierung (DD), #Traumatic_Withdrawal_Syndrome (TWS), #Giving-up-Syndrome oder einfach apathische Flüchtlingskinder. Und obwohl die Beeinträchtigung der Kinder offensichtlich ist, gibt es nicht mal den Konsens, dass es sich um eine Krankheit handelt. Das könnte auch daran liegen, dass das Resignation Syndrome nicht nur ein medizinisches Phänomen ist, sondern ein Politikum: Bis heute treten die Symptome fast ausschließlich in einer spezifischen Bevölkerungsgruppe auf, nämlich in Familien, die aus ihren Heimatländern vor Gewalt geflohen sind und nun in der Schwebe leben, in Angst vor der Rückkehr.

    #réfugiés #enfants #maladie #dépression #Grèce

  • mai 2018, Infokiosque sur la #ZaD #NDDL : « Premiers secours émotionnels dans nos luttes »
    https://www.flickr.com/photos/valkphotos/49528343537

    Flickr

    « Premiers secours émotionnels dans nos luttes »
    –> texte complet : https://nantes.indymedia.org/articles/41154
    [archive : http://archive.is/G0Tkc ]

    Lire aussi les témoignages ultérieurs sur les traumatismes post-manif :

    « Des blessures qu’on ne saurait nommer »
    https://paris-luttes.info/des-blessures-qu-on-ne-saurait-13461
    [archive : http://archive.is/9jgan ]

    « Blessures invisibles, les impensées de la répression »
    https://www.lemediatv.fr/articles/enquetes/blessures-invisibles-les-impensees-de-la-repression-1d50ABMoRdSbuJTotFd9Pw
    [archive : http://archive.is/4eqUx ]

    ValK. a posté une photo : « > » />

    Zone a Defendre de Notre-Dame-des-Landes, le 28 mai 2018.
    + plus d’infos : https://zad.nadir.org
    + plus de photos : https://www.flickr.com/photos/valkphotos/collections/72157632092797423
    .
    #Photo : ValK.
    En voir +> https://frama.link/valk
    Soutenir +> https://liberapay.com/ValK

    #traumatismes #soins #syndromes_post-traumatiques #violences_policieres #maintien_de_l'ordre

  • Wie Europa geflüchtete Kinder einsperrt

    Zehntausende werden an den EU-Grenzen festgehalten: in Gefängnissen, die nicht so heißen dürfen. Kinder einzusperren, verstößt gegen internationale Abkommen.

    Unweit der Landebahn des Flughafens Schönefeld endet die Bundesrepublik. Ein Gitterzaun umgibt das Haus, das zwar in Brandenburg steht, sich aber rechtlich außerhalb Deutschlands befindet. Zwei Sicherheitskräfte bewachen die Räume, in denen dicht an dicht einfache Betten stehen. Wenn Familien ohne gültige Papiere die Ankunftshalle erreichen und um Asyl bitten, bringen die Grenzer sie hierher und halten sie so lange fest, bis die Behörden über ihren Antrag entscheiden.

    Im vergangenen Jahr wurde laut Innenministerium neun Menschen die Einreise verweigert, darunter ein Kind, im Jahr 2018 waren es 13 Personen, darunter eine Mutter aus Armenien mit ihrer achtjährigen Tochter sowie ihrem zehnjährigen und ihrem zwölfjährigen Sohn, gibt die Zentrale Ausländerbehörde Brandenburg an. Mit Buntstiften haben sie Herzen und Blumen an die Wand eines Aufenthaltsraums gemalt. Die Zeichnungen blieben, die Familie wurde nach drei Wochen abgeschoben. Anwälte kritisieren diese Zustände als unzulässige Haft für Kinder.

    Neben Berlin-Schönefeld findet das sogenannte Flughafenverfahren in Düsseldorf, Hamburg, München und Frankfurt am Main statt. Auch dort müssen Menschen im Transitbereich bleiben, auch dort soll binnen zwei Tagen über ihren Asylantrag entschieden werden. Wird dem stattgegeben oder brauchen die Behörden mehr Zeit, dürfen die Menschen einreisen. Lehnen die Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) den Antrag hingegen als „offensichtlich unbegründet“ ab, können die Menschen klagen. So werden aus diesen zwei Tagen leicht Wochen oder Monate, erklärt der Hannoveraner Anwalt Peter Fahlbusch, der seit Langem Menschen betreut, die sich im Flughafenverfahren befinden.
    Abgeschottet von der Öffentlichkeit: das Flughafenverfahren

    Mitte der 90er Jahre entschied das Bundesverfassungsgericht, dass es sich bei dem Festhalten von Menschen im Transit nicht um Freiheitsentziehung im Sinne des Grundgesetzes handelt. Pro-Asyl-Sprecher Bernd Mesovic hält das für irreführend: „Der Gesetzgeber sagt, auf dem Luftweg können die Betroffenen jederzeit das Land verlassen. Wir meinen, das ist eine haftähnliche Situation, und die ist für Kinder sehr belastend.“ Rechtsanwalt Fahlbusch beschreibt die Situation ebenfalls als bedrückend: „Kinder im Frankfurter Transitbereich mussten erleben, wie ein Mitgefangener versuchte, sich im Innenhof zu erhängen.“

    Das Flughafenverfahren findet abgeschottet von der Öffentlichkeit statt. Mitarbeiter der Caritas und Diakonie, die Menschen am Frankfurter Drehkreuz betreuen, sagen zunächst ein Gespräch zu, verweigern es dann aber doch.

    „Das örtliche Amtsgericht meint, die Unterkunft ist jugendgerecht. Nichts davon ist jugendgerecht“, sagt Anwalt Fahlbusch. „Minderjährige dort einzusperren, ist der Wahnsinn.“ In den vergangenen zehn Jahren hat es mehr als 6000 solcher Verfahren in Deutschland gegeben, jedes vierte betraf ein Kind.

    Während das Flughafenverfahren im Transitbereich von Flughäfen durchgeführt wird und sowohl Asylantrag als auch Rückführung umfasst, findet die Abschiebehaft auf deutschem Staatsgebiet statt. Hier werden Menschen eingesperrt, deren Asylantrag abgelehnt wurde und die in ihr Herkunftsland oder in den Staat, in dem sie zuerst Asyl beantragten, zurückgeführt werden.
    Viele Regierungen sammeln wenige Daten

    Fast überall in der EU wurden in den vergangenen Jahren mehrere Tausend Kinder in Haft oder haftähnlichen Zuständen festgehalten. Ob in Polen oder Portugal, in Ungarn oder Deutschland, in Italien oder Griechenland: Wenn Kinder allein oder in Begleitung Asyl brauchen und beantragen oder es ihnen nicht gewährt wird, dann sperren die Behörden sie ein oder halten sie in Lagern fest.

    Das Team von „Investigate Europe“ konnte in den vergangenen Monaten recherchieren, dass die Regierungen damit jedes Jahr vielfach die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen brechen, in denen es heißt: „Festnahme, Freiheitsentziehung oder Freiheitsstrafe darf bei einem Kind im Einklang mit dem Gesetz nur als letztes Mittel“ verwendet werden.

    Um einen Überblick über das Problem zu bekommen, beauftragte der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon einen Bericht, für den eine Arbeitsgruppe um den österreichischen Soziologen Manfred Nowak mehrere Jahre forschte. Das fertige, 789 Seiten umfassende Werk mit dem Titel „UN Global Study on Children Deprived of Liberty“ wurde vergangenes Jahr präsentiert. Die Studie basiert auf lückenhaftem Zahlenmaterial, denn viele Regierungen sammeln nur unzureichende oder gar keine Daten.
    „Ausreisesammelstelle“ am Flughafen Schönefeld.Foto: picture alliance/dpa

    Wie viele Kinder exakt betroffen sind, lässt sich daher nicht verlässlich sagen. Allein in Frankreich waren im Jahr 2017 laut mehreren Nichtregierungsorganisationen mehr als 2500 Flüchtlingskinder in Haft. In Deutschland haben zwischen 2009 und 2019 nach Angaben der Bundesregierung fast 400 Kinder in Abschiebehaft gesessen. Dabei käme natürlich keine europäische Regierung auf die Idee, Kinder unter 14 Jahren der eigenen Nationalität einzusperren.

    Migrationshaft für Kinder sei ein politisch sehr sensibles Thema, sagt Nowak, dessen Arbeitsgruppe feststellte, dass Migrationshaft „nie eine letzte Maßnahme und nie im besten Interesse der Kinder“ sein könne. Fast alle Experten stimmen ihm zu. Nowak fordert, dass jede Form der Migrationshaft für Kinder verboten werden müsse.

    Bei der Namenswahl für die De-facto-Gefängnisse wählen die Behörden Begriffe wie Transitzone, Familieneinheit oder Safe Zone. Als Reporter von „Investigate Europe“ Zugang bekommen wollten, wurden ihre Anfragen in vielen Ländern abgelehnt.
    Minderjährig oder nicht?

    Überall auf der Welt fliehen Menschen vor Bürgerkriegen oder Hunger, viele von ihnen nach Europa. Nicht immer ist klar, ob die Menschen, die kommen, wirklich minderjährig sind oder nicht. Dann müssen sie sich häufig einer Altersprüfung unterziehen. Zum Beispiel Jallow B. aus Gambia. Seit mehr als einem Monat sitzt er in Gießen in Abschiebehaft. Am Telefon klingt seine Stimme hoffnungsvoll. Im Jahr 2018 hatte B. alleine Italien erreicht. Dahin wollen ihn die deutschen Behörden nun zurückbringen. Doch ist das nur möglich, wenn er volljährig ist. „Ich bin im Jahr 2002 geboren, aber niemand glaubt mir“, sagt B. am Telefon. Laut seiner Anwältin setzte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nach einer Inaugenscheinnahme B.s Geburtsdatum auf den 31. Dezember 2000 fest.

    Während sich das Alter des Gambiers nicht zweifelsfrei klären lässt, musste in einem anderen Fall kürzlich ein Jugendlicher aus der Abschiebehaft im nordrhein-westfälischen Büren entlassen werden. Er konnte nachweisen, dass er noch nicht 18 Jahre alt war.

    Im vergangenen Jahr nahmen Polizisten in Passau die 30-jährige hochschwangere Palästinenserin Samah C. fest. Die Behörden wollten sie, ihren Mann und ihren sechs Jahre alten Sohn nach Litauen abschieben, wo sie erstmals Asyl beantragt hatten. Um das zu verhindern, tauchte der Mann unter. Die Beamten trennten Samah C. und ihren Sohn Hahmudi, der in ein Kinderheim gebracht wurde. Auf Nachfrage teilte die Zentrale Ausländerbehörde Niederbayern damals mit: „Die Verantwortung für die vorübergehende Trennung von Eltern und Kind liegt ausschließlich bei den Eltern.“

    Nach zwei Wochen wurde die Mutter vorübergehend aus der Abschiebehaft entlassen. Mit ihrem Sohn und ihrem inzwischen fünf Monate alten Baby lebt sie in Passau. Doch zuletzt zitierte die „Passauer Neue Presse“ eine Beamtin der Zentralen Ausländerbehörde, die nahelegte, dass die Mutter und ihre Kinder bald abgeschoben werden sollen.
    Europa kritisiert die US-Einwanderungspolitik

    2018 dokumentierten US-Medien, wie entlang der mexikanischen Grenze Kinder unter der Anti-Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump litten. Der ließ die Minderjährigen von ihren Eltern trennen. Europäische Regierungen kritisierten die drastischen Zustände. „Wir haben nicht das gleiche Gesellschaftsmodell“, sagte ein Sprecher der französischen Regierung. „Wir teilen nicht die gleichen Werte.“ Auch der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert mahnte damals zur „Beachtung des Rechts“ und der „Beachtung der Würde jedes einzelnen Menschen“. Das müsste ebenso für die deutschen Behörden gelten. Doch auch hierzulande wird die Würde der Menschen nicht immer geachtet.

    Die Bundesregierung gibt an, dass im Jahr 2018 nur ein Minderjähriger in Abschiebehaft genommen wurde. Dabei handelte es sich um den 17-jährigen Afghanen K., den die Behörden als volljährig beurteilt hatten. Erst nachdem K.s Eltern Dokumente aus Afghanistan übermittelten, wurde er freigelassen. Im Jahr 2009 hatte die Bundesregierung noch 147 Fälle aufgelistet.

    2014 hatte der Europäische Gerichtshof die deutsche Haftpraxis verurteilt und die Bundesregierung aufgefordert, ihr System für die Abschiebung unerwünschter Migranten zu reformieren. Menschen in Abschiebehaft dürfen nicht länger gemeinsam mit Strafgefangenen untergebracht werden. Doch vor allem für minderjährige Geflüchtete gab es in Deutschland keine speziellen Hafteinrichtungen, deshalb „war ein Großteil der bisherigen Abschiebehaft Geschichte, vor allem für Minderjährige“, erklärt der Geschäftsführer des Hessischen Flüchtlingsrates, Timmo Scherenberg. In Hessen waren zuvor nach Bayern die zweitmeisten Jugendlichen festgehalten worden.
    Hinter Gittern und Stacheldraht. Geflüchtete Familien auf Lesbos.Foto: picture alliance/dpa

    Doch auch, wenn es sich nach offizieller Definition nicht um Haft handelt, kann das Kindeswohl bedroht sein. Im vergangenen Sommer stimmten im Bundestag die Abgeordneten dem Migrationspaket der Regierung zu. Seitdem können Familien bis zu sechs Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung bleiben. Die dürfen sie zwar tagsüber verlassen, doch meist befinden sich die Einrichtungen fern der Innenstädte mit ihrer Infrastruktur. Zudem leben Eltern und Kinder hier mit Menschen zusammen, deren Asylanträge abgelehnt wurden und die nun vor ihren Augen aus den Unterkünften abgeschoben werden.

    Ein solches Leben sei eine schlimme Belastung für Kinder, berichten Ärzte. „Wer nicht schon traumatisiert ist, wird hier traumatisiert“, sagt etwa die Psychiaterin Ute Merkel, die Menschen in der Dresdner Erstaufnahmeeinrichtung betreut. Merkel behandelte unter anderem ein elfjähriges Mädchen aus Eritrea, das in Dresden aufgehört habe zu sprechen. Auf der Flucht durch die Wüste sei der kleine Bruder des Mädchens verdurstet. Sie habe begonnen zu schweigen, um sich zu schützen, sagt Merkel. „Das Mädchen hat ihre traumatisierte Mutter nicht mehr ausgehalten, die mit einer Kinderleiche durch die Wüste gelaufen ist.“

    Eine Kollegin Merkels berichtet von dem Fall eines 16-jährigen Tschetschenen, dessen Vater von Milizen erschossen worden sei. Als er in der Erstaufnahmeeinrichtung, die eine „gefängnisähnliche Situation“ darstelle, Sicherheitsmitarbeiter in Trainingsanzügen gesehen habe, sei der Junge wieder mit dem konfrontiert worden, was ihn traumatisiert hatte.

    „Was Kinder brauchen, sind Schutz und Eltern, die sie vor der bösen Welt schützen“, sagt Merkel. Doch in den Erstaufnahmeeinrichtungen neuen Typs, den sogenannten Ankerzentren, würden die Kinder erleben, dass dies nicht möglich sei. „Es gibt keine Privatsphäre, alle müssen gemeinsam essen und duschen. Die Zimmer können nicht abgeschlossen werden.“
    Ankerzentren können sich nicht durchsetzen

    Nahe der Erstaufnahmeeinrichtung in Dresden befinden sich die Büros mehrerer Behörden, darunter das Bamf und die Zentrale Ausländerbehörde, gemeinsam bilden sie als Teil einer Testphase des Bundesinnenministeriums diese neue Form der Unterkunft, das Ankerzentrum. Auf die hatten sich CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt. In Ankerzentren arbeiten mehrere Behörden zusammen, so sollen Menschen in den Unterkünften ankommen, und wenn ihr Asylantrag abgelehnt wird, umgehend abgeschoben werden. Neben Sachsen beteiligen sich auch Bayern und das Saarland an dem Test, nach dem, so hatte es das Bundesinnenministerium gehofft, bundesweit Ankerzentren eröffnet werden sollen.

    Doch Recherchen von „Investigate Europe“ zeigen, dass dieser Plan offenbar scheitert. Lediglich Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern planen ähnliche Zentren. Alle anderen Bundesländer wollen keine solchen Einrichtungen eröffnen – auch aus humanitären Gründen. Aus dem Thüringer Innenministerium heißt es: „Die Landesregierung hält es für inhuman und nicht zielführend, geflüchtete Menschen zentral an einem Ort unterzubringen.“ Die Bremer Senatorin für Integration teilt mit, dass Erwachsene ohne Kinder und Familien weiterhin getrennt werden sollen. „Wichtiger Beweggrund ist das Interesse an der Sicherung des Kindeswohls in der Jugendhilfe.“ Im Klartext: Diese Bundesländer finden die Pläne des Bundesinnenministeriums unmenschlich und falsch.

    Sachsens neue Landesregierung will nun die Unterbringung etwas menschlicher regeln. Im Koalitionsvertrag vereinbarten CDU, Grüne und SPD im Dezember, dass Familien nur noch drei Monate in den Unterkünften bleiben sollten. Doch Kinder- und Jugendpsychiaterin Merkel hält diesen Schritt nicht für ausreichend. „Es ist nicht ratsam, dort Kinder auch nur für drei Monate unterzubringen.“ Denn es bleibe dabei, die Grundbedürfnisse für eine gesunde Entwicklung seien nicht erfüllt.
    Experten: Die Lage an den EU-Außengrenzen ist furchtbar

    In Deutschland ist die Situation besorgniserregend, an den Außengrenzen der Europäischen Union ist sie noch schlimmer.

    Kurz vor Weihnachten in Marseille unweit des Hafens, der Frankreich mit der Welt verbindet, erzählt der 16-jährige Ahmad*, wie er aus Nordafrika hierherkam. „Meine Eltern starben vor sechs Jahren. Meine Tante misshandelte mich. Sie ließ mich nicht schlafen, nicht essen. Ich musste weg.“ Versteckt an Bord eines Containerschiffes reiste er nach Marseille. Doch statt in Sicherheit kam er ins Gefängnis. Das heißt hier Wartezone. Ahmad, so erzählt er es, habe dort mehr als zwei Wochen bleiben müssen. „Das kam mir vor wie 15 Jahre. Ich wusste nicht mehr, welcher Wochentag war.“ Das Gebäude habe er nicht verlassen können. „Die Polizei sprach nicht mit mir, keiner kümmerte sich um mich.“ Dann sei er freigekommen: „Wenn du das Gefängnis verlässt, fühlt sich das an, als ob du endlich Licht siehst.“
    Griechische Inseln mit großen Flüchtlingslagern.Grafik: Fabian Bartel

    Wenige Tage später, Anfang Januar, beging der 17-jährige Iraner Reza* ein trauriges Jubiläum: Seit einem Jahr darf er die Transitzone in Röszke nahe der Grenze zu Serbien nicht in Richtung Ungarn verlassen. Zäune samt Stacheldraht umziehen das Containerdorf, an dessen Ein- und Ausgang bewaffnete Sicherheitskräfte patrouillieren. Sie wachen auch darüber, dass niemand in das Lager kommt. Reporter von „Investigate Europe“ sprachen Reza am Telefon. Der junge Iraner floh mit seinem Onkel über Serbien hierher, um Asyl zu beantragen. Warum sie flohen, will Reza nicht sagen, aus Angst um seine restliche Familie, die noch im Iran lebt. Ungarische Beamte trennten ihn und seinen Onkel, dieser bekam einen Schutzstatus zugesprochen, Rezas Asylantrag wurde kürzlich ein zweites Mal abgelehnt. „Es ist schwer für mich hier“, sagt der Teenager am Telefon. „Jeden Morgen wache ich auf und sehe dasselbe.“

    Nachts liege er wach, nur am Morgen könne er etwas dösen. Die Wachleute hätten ihn in einen Bereich für unbegleitete Minderjährige gesperrt, seit Monaten sei er dort der einzige Insasse. Jeden Tag dürfe er für wenige Stunden zu den Familien gehen, die in dem Lager leben. „Aber wenn ich zurückkomme, habe ich nichts zu tun. Dann denke ich wieder nach, und zu viel nachzudenken ist wie eine Bombe im Kopf.“
    Provisorische Unterkunft im Camp Moria.Foto: REUTERS

    Die Nichtregierungsorganisation Helsinki Commission schätzt, dass sich in den beiden ungarischen Transitlagern an der serbischen Grenze derzeit zwischen 300 und 360 Menschen aufhalten. Genau weiß das kaum jemand. Zugang haben nur wenige. Darunter ungarische Parlamentsabgeordnete wie Bernadett Szél. Sie sagt: „Es ist sehr schlimm für die Kinder da drin.“ Manche seien krank und bräuchten medizinische Hilfe, die sie nicht bekämen. „Es ist wie in einem Gefängnis.“

    Für ihre Praxis in den Transitlagern hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) die ungarische Regierung wiederholt verurteilt. Allein seit November 2018 entschieden die EGMR-Richter in 17 Fällen, die ungarische Regierung habe Menschen unrechtmäßig hungern lassen, nachdem diese gegen die Ablehnung ihrer Asylbescheide geklagt hatten. Gewinnen die Kläger ihren Prozess vor dem EGMR, erhalten sie wieder Lebensmittel. Wer nicht klagt, muss weiter hungern.

    Auch im 1000 Kilometer südlich gelegenen Flüchtlingslager Moria müssen Minderjährige leiden. Im Winter klingt hier, auf der griechischen Insel Lesbos, aus den dicht gedrängten Zelten das Husten kleiner Kinder. Sie schlafen meist auf Matten, die vom Boden nur mit Paletten erhöht sind. Auch hier umziehen zweieinhalb Meter hohe Zäune das Lager. An die hat jemand große Plakate gehängt, die wohl den tristen Lageralltag aufhellen sollen. Auf einem davon stolziert ein Löwe, der vorgibt: „Ich bin stark.“ Doch so fühlt sich hier kaum jemand mehr. Die Neurologin Jules Montague, die für Ärzte ohne Grenzen auf der Insel arbeitete, berichtet von Fällen, in denen Kinder wie in Dresden nicht mehr sprechen und ihre Augen kaum öffnen.
    Das Camp fasst 2840 Menschen ausgelegt. Momentan leben dort 19000

    Die Kinder dürfen die griechischen Inseln nicht verlassen. Dabei sind dort die Lager längst überfüllt. Das Camp Moria ist für 2840 Menschen ausgelegt. Doch den Jahreswechsel erlebten dort rund 19 000 Menschen, jeder Dritte ein Kind. Für deren Sicherheit kann kaum garantiert werden.
    Grafik: Fabian Bartel

    In der sogenannten Safe Zone des Lagers, in der unbegleitete Minderjährige leben, erstach im vergangenen August laut UNHCR ein 15-jähriger Afghane einen Gleichaltrigen. Einen Monat später, im September, überrollte ein Lkw einen fünfjährigen Afghanen, berichteten Reuters und der griechische Rundfunk. Und Ärzte ohne Grenzen meldete, dass im November ein neun Monate altes Baby aus der Republik Kongo an den Folgen einer Dehydrierung starb.

    Die Zustände an den EU-Außengrenzen haben offenbar System. Im Jahr 2015 waren mehr als 1,2 Millionen Asylanträge in Europa gestellt worden, mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr 2014. Um zu verhindern, dass weiter viele Menschen nach Europa fliehen, unterzeichnete die EU im März 2016 einen Pakt mit der Türkei. Der half in den folgenden Jahren allerdings vor allem den Staaten im Zentrum Europas. Hatten im März 2016 in Deutschland 58 000 Menschen ihren Asylerstantrag gestellt, waren es drei Jahre später nur noch 11 000. Im selben Zeitraum verdoppelte sich in Griechenland die Zahl der Asylerstanträge auf 5300. Für die zentraleuropäischen Staaten ergibt sich so eine komfortable Lage: Wo weniger Menschen ankommen, können diese besser behandelt werden. Für die Staaten an der Außengrenze gilt dies nicht.
    Experte: Zustände in den Flüchtlingslagern dienen der Abschreckung

    Nun übt der Vordenker des Türkei-Deals, der Migrationsforscher Gerald Knaus, offen Kritik an dem Pakt. Er sagte „Investigate Europe“: „Was auch immer die Motivation der EU und Griechenlands ist, sie betreiben eine Politik, die unmenschlich und illegal ist und trotzdem niemanden abschreckt.“ Der migrationspolitische Sprecher der Grünen im EU-Parlament, Erik Marquardt, sagt: „Wir stehen vor der Situation, dass die EU-Kommission und der Europarat von einer erfolgreichen Asylpolitik sprechen, wenn die Zahl der Menschen sinkt, die nach Europa fliehen. Dabei nimmt man dann Zustände wie auf den griechischen Inseln in Kauf, auf diese Weise will man bessere Statistiken erreichen.“

    So sei das Abkommen mit der Türkei längst nicht die einzige Maßnahme, um Flüchtlinge davon abzuhalten, nach Europa zu kommen, sagt Marquardt. „Die europäische Politik versucht, die Situation an den Außengrenzen so schlecht wie möglich zu gestalten, damit die Menschen lieber in Kriegsgebieten bleiben, als zu kommen.“ Alle Staaten Europas seien verantwortlich für die Situation an den Außengrenzen, weil sie diese finanzieren, sagt der frühere UN-Berichterstatter für Willkürliche Inhaftierung, Mads Andenæs und fügt hinzu: „In ein paar Jahren können Taten, die heute als politische Notwendigkeiten betrachtet werden, als willkürliche Haft und grobe Verletzung des Rechts und der Menschlichkeit beurteilt werden.“

    Dass Migrationshaft für Kinder unumgänglich sei, gibt EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos indirekt auch zu. So sagte er „Investigate Europe“ zwar, dass sich die EU-Mitgliedsstaaten um Haftalternativen kümmern sollten. Wo es diese aber noch nicht gebe, sei es notwendig, Kinder in Gewahrsam zu nehmen, „um die Verpflichtung zu erfüllen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, eine Rückführung zu ermöglichen“.
    Geflüchtete Kinder auf Lesbos.Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

    An einem Herbsttag an der ungarisch-serbischen Grenze im Flüchtlingslager Röszke schlägt der zehnjährige Armin mit den Armen, als wolle er fliegen. Sein Vater, der iranische Regisseur Abouzar Soltani, filmt seinen Jungen dabei. Es wäre eine Szene voller Leichtigkeit, wäre da nicht der Stacheldraht, der hinter beiden in den Himmel ragt. „Ich wollte die Träume meines Sohnes wahr werden lassen“, sagt Soltani über die Aufnahmen später.

    Der Vater und sein zehnjähriger Sohn leben in dem eingezäunten Containerdorf, das sie nicht verlassen dürfen. Wie den 17-jährigen Iraner Reza hält die ungarische Regierung die beiden fest – und das inzwischen seit über einem Jahr. Kontaktleuten gelang es, Soltanis Aufnahmen aus dem Lager zu bringen. Sie zeigen auch, wie Armin im kargen Bett auf einer dünnen Matratze liegt, wie er Fische ans Fenster malt. Einfach wegfliegen, das ist für ihn nur ein Spiel.

    Für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betreut die Psychologin Danae Papadopoulou Kinder, die in Moria leben. „Das Camp ist nicht sicher für Kinder und die Situation wird immer schlimmer“, sagt sie. Viele Kinder könnten das Leben im Lager zwischen den dicht gedrängten Zelten, die Kälte und die Hoffnungslosigkeit nicht mehr ertragen. „Wir hatten zuletzt einige Notfälle, in denen Kinder und Heranwachsende versucht haben, sich aus Schock und Panik zu töten.“

    * Die vollständigen Namen sind der Redaktion bekannt.

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/ich-wusste-nicht-mehr-welcher-wochentag-war-wie-europa-gefluechtete-kinder-einsperrt/25406306.html

    #migration #asylum #children #minors #detention #Europe #Germany #BAMF #Berlin #Schönfeld #Düsseldorf #Hamburg #München #Frankfurt #deportation #trauma #traumatization #retraumatization #mental_health

    #Flughafenverahren (= term for detention procedure at German airports)

    German terms for child/minor/family airport detention zone : #Transitzone #Familieneinheit #Safe_Zone [sic]

    @cdb_77 , y a-t-il un fil sur la détation des personnen mineures ?

    • Children Deprived of Liberty - The United Nations Global Study

      Children deprived of liberty remain an invisible and forgotten group in society notwithstanding the increasing evidence of these children being in fact victims of further human rights violations. Countless children are placed in inhuman conditions and in adult facilities – in clear violation of their human rights - where they are at high risk of violence, rape and sexual assault, including acts of torture and cruel, inhuman or degrading treatment or punishment.

      Children are being detained at a younger and younger age and held for longer periods of time. The personal cost to these children is immeasurable in terms of the destructive impact on their physical and mental development, and on their ability to lead healthy and constructive lives in society.

      The associated financial costs to governments can also have a negative impact on national budgets and can become a financial drain when their human rights obligations are not upheld with regard children deprived of liberty.

      To address this situation, in December 2014 the United Nations General Assembly (UNGA) adopted its Child Rights Resolution (A/RES/69/157), inviting the United Nations Secretary-General (SG) to commission an in-depth global study on children deprived of liberty (§ 52.d). On 25 October 2016, the Secretary General welcomed the appointment of Professor Manfred Nowak as Independent Expert to lead the Study. By Resolution 72/245, the UNGA invited the Independent Expert to submit a final report on the Study during its seventy-fourth session in September 2019.

      Based on the over-all mandate established by the UNGA Resolution, the following core objectives of the Global Study have been identified:

      Assess the magnitude of the phenomenon of children being deprived of liberty, including the number of children deprived of liberty (disaggregated by age, gender and nationality), as well as the reasons invoked, the root-causes, type and length of deprivation of liberty and places of detention;

      Document promising practices and capture the view and experiences of children to inform the recommendations that the Global Study will present;

      Promote a change in stigmatizing attitudes and behaviour towards children at risk of being, or who are, deprived of liberty;

      Provide recommendations for law, policy and practice to safeguard the human rights of the children concerned, and significantly reduce the number of children deprived of liberty through effective non-custodial alternatives, guided by the international human rights framework.

      –-> Full study here:
      https://www.ohchr.org/EN/HRBodies/CRC/StudyChildrenDeprivedLiberty/Pages/Index.aspx

    • How Europe detains minor migrants

      Under international and European law, migrant children should be given protection and humanitarian assistance. Detention must only be used as a last resort. But how do European governments really treat this most vulnerable group? Our new investigation shows that migrant children are detained en masse, with seemingly little regard for their well-being.

      https://www.youtube.com/watch?v=G_Tyey4aFEk&


      feature=youtu.be

  • L’#or_vert ou la stupéfiante odyssée du #khat

    Le khat est consommé dans de nombreux pays d’#Afrique_de_l'Est. Vendue sous la forme de feuilles et de tiges, cette plante psychotrope provoque une sensation stimulante d’#euphorie impulsée par une accélération du rythme cardiaque. Mais le khat crée aussi des effets d’accoutumance et de manque, doublés de déprime, de léthargie, et chez certains, notamment les enfants, de troubles mentaux. Ancien dépendant au khat, #Abukar_Awalé, membre de la diaspora somalienne en Grande-Bretagne, a alerté les autorités britanniques et milité pour la fin de la tolérance. Ce film suit son combat courageux, remonte la filière du khat à travers le monde et en expose les ravages et les enjeux économiques.


    https://www.programme.tv/l-or-vert-ou-la-stupefiante-odyssee-du-khat-156617631
    #film #documentaire #film_documentaire
    #drogue #UK #interdiction #Corne_de_l'Afrique #Ethiopie #Awaday #Londres #café #traumatisme #guerre #conflit #santé_mentale #Somalie #Somaliland #argent #revenu #prix_du_café #accord_international_sur_le_café #Dadaab #Kenya #réfugiés #camps_de_réfugiés #toxicomanie #dépendance #femmes #hommes #oubli #alternative #Angleterre #genre #qat

  • Garde à vue
    https://lundi.am/Garde-a-vue

    Emilie Rolquin est étudiante en école d’animation. Le 8 décembre 2018, elle fait partie des 974 personnes placées en garde à vue à Paris à l’occasion de l’acte 4 des Gilets jaunes. Ces 24 heures de privation de liberté, les cellules sales, sa rencontre avec la police, c’est tout cela qu’elle raconte admirablement dans ce petit film d’animation.

    https://www.youtube.com/watch?v=n4fnRmLzH8E

  • Forte hausse des blessures aux yeux par LBD depuis les gilets jaunes
    01/11/2019 21:01 | Le Huffington Post
    https://www.huffingtonpost.fr/entry/forte-hausse-des-blessures-aux-yeux-par-lbd-depuis-les-gilets-jaunes_

    POLICE - Le nombre de blessures oculaires suspectées d’avoir été causées par les lanceurs de balle de défense (LBD) est en forte hausse depuis la crise des gilets jaunes, relève une étude menée auprès des CHU de France et publiée dans la revue médicale britannique The Lancet.

    Les auteurs de l’étude “blessures oculaires causées par des armes non-létales en France” ont fait parvenir une “enquête rétrospective” à tous les CHU de France, où sont traités les patients les plus gravement atteints, pour recenser les cas suspectés de blessures oculaires par LBD, sur la période allant de février 2016 à août 2019.

    Les auteurs, médecins et chercheurs français, soulignent que la législation ne prévoit pas de collecte de données systématique sur les blessures causées par ces armes, utilisées notamment pour le maintien de l’ordre.

    Deux cas sont recensés en 2016, un en 2017, mais 25 en 2018 -année du début de la crise des gilets jaunes- et 15 sur la période étudiée de 2019. (...)

    #violences_policières #traumatismes

  • Prenez deux heures de votre temps, particulièrement si vous n’allez pas assister à une rencontre, pour écouter David Dufresne ET TOUTES LES PERSONNES qui témoignent autour de de son livre-catharsis. Vraiment. C’est important. Ces paroles sont trop rares médiatiquement pour passer à côté.
    https://youtu.be/9thxFSCXLMY


    https://invidio.us/watch?v=9thxFSCXLMY
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    Ça me questionne d’ailleurs pas mal sur le choix de #Mediacité #Nantes d’inviter un « représentant des forces de l’ordre » pour la rencontre du 6 novembre (https://44.demosphere.net/rv/4149 ) : il est clair que certain-e-s personnes traumatisé-e-s ne pourront pas venir dans un telle configuration, et dieu sait s’il y en a, des traumas, dans cette ville...

    #maintien_de_l'ordre #violences_policières #violences_judiciaires #traumatismes @davduf

  • #Nantes Gilets jaunes : témoignages d’Adrien et Alexandra, victimes de violences policières
    Par Christophe Turgis
    https://france3-regions.francetvinfo.fr/pays-de-la-loire/loire-atlantique/nantes/dossier-gilets-jaunes-temoignages-adrien-alexandra-vict

    L’annonce tourne en boucle sur les réseaux sociaux depuis le début de l’été. Ce samedi 14 septembre, les Gilets jaunes veulent se retrouver à Nantes pour une manifestation nationale. Adrien n’en sera pas, Alexandra si... tous deux ont été gravement blessés lors de précédentes manifestations.

    Un long témoignage de Adrien n’est disponible que sur facebook, hélas.
    https://www.facebook.com/watch/?v=513747356026651
    C’est un vrai problème pour sa diffusion plus large...
    Pour celleux qui veulent comprendre de quoi témoigne Adrien, à quoi il a survécu c’est le signalement 197 de @davduf : https://twitter.com/search?q=signalement%20nantes%20%40davduf%20197&src=typed_query&f=live #violences_policières #maintien_de_l'ordre #traumatisme

  • Why are #queer people so mean to each other? | Xtra
    https://www.dailyxtra.com/why-are-queer-people-so-mean-to-each-other-160978

    Small perceived betrayals are, to our animal bodies, indistinguishable from all the many betrayals and abuses of the past. Our friends and loved ones who disappoint us become untrustworthy in our eyes, dangerous; we regress mentally to those moments in childhood when we were made to feel helpless and unworthy of love. Here it is again. Yet another example of how no one can be trusted. How could we not be enraged? How could we not lash out, demand punishment and shunning, try to get rid of the ones who have hurt us? We learned our lessons well when we were young. Punishment is the only way to make people learn. When someone has been too bad, then we have to get rid of them in order to be safe. 

    Our trauma thinking is not bad or evil. On the contrary, it is very good — it has allowed us to survive the unthinkable. My point here is not that we need to get rid of our #trauma survival strategies, or to doubt our own bodies, but that perhaps we might need to stop thinking of our trauma as individual and see it as collective. So that we are not suffering alone in our trauma, a community comprised of “one-against-the-world” thinking, but rather community based on “healing together.”

    via https://twitter.com/MarguerinLDN/status/1171732082688761859

  • Scars and trauma run deep for Eritrean refugees

    It’s been one year since I first started getting messages from refugees locked up in Libyan detention centres. Using hidden phones, they risked brutal retaliation to send information about the horrors they were experiencing, and how the European Union is directly implicated. They hoped some good would come from this being exposed to the world, but little has changed since.

    Libya, a war-torn country in North Africa, was once a key transit state for people trying to reach Europe. Since 2017, tens of thousands of refugees and migrants have been returned there from the Mediterranean Sea and locked up indefinitely. Most were intercepted by the EU-supported Libyan coast guard, under a deal aimed at stopping migration to Europe.

    In detention, they face disease, sickness, forced labour and sexual violence. Tuberculosis is common. Medical care, food and water are lacking. Hundreds of children and minors are among the incarcerated, left without an education. Couples are separated. In one detention centre, at least 22 people died in eight months.

    A small number manage to escape.

    One of the first people to contact me from a Libyan detention centre was Yosi. He was being held with hundreds of others in Ain Zara, south Tripoli, when conflict broke out in August 2018. Buildings smoked around them, while fighters patrolled with anti-aircraft guns outside.

    In April this year, war in Tripoli erupted again. A week into it, one of Yosi’s close friends, a 17 year old called Meron, died after throwing himself into a septic tank behind their detention centre. Meron was traumatised and depressed from all that he had experienced. “Today I hated living in this shameful world,” Yosi told me. “I lost my friend, brother, my everything . . . Meron was a good boy.”
    Evacuated to Italy

    In May, Yosi was evacuated to Italy by the United Nations Refugee Agency – one of a lucky few. He received little help from Italian authorities, and decided to travel on to Luxembourg, after seeing fellow Eritreans sleeping on the streets and worrying that would be his future.

    Last month, I finally met him in person.

    On my first day in Luxembourg, we talked for more than 10 hours. We walked around the city, through the caving park and by the ancient castles. We went back to the reception centre where he shared close quarters with dozens of other asylum seekers, all waiting for decisions on their cases.

    The whole time we were discussing Libya and everything he has gone through. Yosi was tortured by smugglers and abused by Libyan guards. He has many scars: physical and mental.

    Yosi doesn’t like being in cars anymore or any small spaces, because it reminds him of being locked up. He jumps at the sound of a slamming door or a dog barking.

    A few days before we met there were fireworks, part of some festival. Yosi ran outside, believing the sound was heavy weapons. He wanted to know how far off the missile was.

    Eritreans who flee towards Europe, like Yosi, are often underage. They escape before they are forced to begin a programme of indefinite, mandatory military service, which has been likened to slavery by the United Nations.
    Ageing test

    Though the UN Refugee Agency interviewed Yosi in Libya and gave him papers saying he was 16 years old, Luxembourg’s authorities accuses him of lying. They ordered a medical test designed to measure physical growth, which has been criticised as inaccurate by activists and aid workers. Afterwards, officials told Yosi he is 25.

    “What’s at stake is big here: minors benefit from a much bigger protection,” Ambre Schulz told me last week. Schulz works at Passerell, an organisation that gives legal help to refugees and migrants in Luxembourg, including Yosi.

    Shortly after my visit, Yosi was moved back to another detention centre, a crushing blow in the country he hoped to make his home. He may be deported back to Italy, where he was first fingerprinted. He’s hoping his case can be reconsidered.

    Yosi’s age isn’t the only part of his story that has been questioned. He’s realising most Europeans have no idea of the gross human rights abuses being used to solidify EU borders. After he was taken to hospital in Luxembourg with an ankle injury, from playing football, he told one of the medical staff he has a problem remembering instructions because of the trauma in his past.

    He spoke of detention centres in Libya, of #torture and #violence. He said she didn’t believe him. “She was confused,” he said. “She said like [/laughing/], is it a movie?”

    https://www.irishtimes.com/news/world/europe/scars-and-trauma-run-deep-for-eritrean-refugees-1.4004285
    #réfugiés_érythréens #trauma #santé_mentale #traumatisme #réfugiés #asile #migrations

  • ’I’m like a mouse in a trap’: trauma of Europe’s refugees – in pictures

    Mental health is a critical issue for those who have fled their homes to Europe. Many feel stuck, both physically and mentally: held in limbo by immigration systems and tormented by the horror of past experiences


    https://www.theguardian.com/global-development/gallery/2019/sep/02/im-like-a-mouse-in-a-trap-trauma-of-europes-refugees-in-pictures
    #photographie #santé_mentale #asile #migrations #réfugiés #trauma #traumatisme #Europe #limbe #portraits
    ping @albertocampiphoto @philippe_de_jonckheere

  • #Exit

    #Karen_Winther est passée d’un extrême à l’autre : membre d’un groupe de la gauche radicale à l’adolescence, elle a ensuite viré de bord pour rejoindre la mouvance néonazie. Après avoir définitivement rompu avec l’extrémisme, la réalisatrice norvégienne, encore hantée par son passé violent, est allée à la rencontre de personnes du monde entier qui, après avoir connu une « déradicalisation » similaire, ont souhaité témoigner de leur parcours. En Floride, Angela, ex-membre de l’organisation d’extrême droite Aryan Nations, passée par la case prison, s’engage aujourd’hui pour prévenir ces dérives. Manuel, l’un des anciens visages du mouvement néonazi allemand, vit aujourd’hui reclus pour sa propre sécurité. Quant au Français David, hier aspirant djihadiste de l’État islamique, il a quitté la mouvance après sa sortie de prison. Comment ces personnes d’horizons divers ont-elles réussi à tourner la page ? Un documentaire intimiste qui met en lumière les racines de leurs engagements, mais aussi les soutiens et les perspectives qui les ont aidées à s’en détourner.


    http://www.film-documentaire.fr/4DACTION/w_fiche_film/55267_1

    #David_Vallat, ex-djihadiste :

    « On pense que la violence, l’usage de la #violence peut changer les choses, mais à partir du moment où vous l’utilisez c’est la violence qui vous change parce vous changez le regard sur le monde »

    #film #documentaire #extrême_droite #néo-nazis #haine #Ingo_Hasselbach #témoignage #honte #peur #Tore_Bjørg (chercheur sur la police) #djihadisme #GIA #groupe_islamiste_armé #Exit (association) #idéologie #vide #Life_after_hate (association) #colère #viol #traumatisme #pardon #culpabilité #radicalisation

  • La santé mentale des #exilés est au plus bas, dans l’indifférence générale
    https://lemediapresse.fr/social/la-sante-mentale-des-exiles-est-au-plus-bas-dans-lindifference-general

    Les mauvaises conditions d’accueil accentuent la #souffrance psychique d’exilés déjà affaiblis par un rude parcours migratoire. Plusieurs ONG alertent pourtant et s’inquiètent de la fermeté de l’État. 

    #Social #Asile #Chapelle #Collomb #Exilés #Immigration #Libye #Migrants #OFPRA #trauma

  • Les #Antilles_françaises enchaînées à l’#esclavage.

    Le système criminel de la traite et de l’esclavage a permis à la #France de devenir au XVIIe et XVIIIe siècles l’une des toutes premières puissances mondiales. Surtout, l’esclavage a déterminé une nouvelle #hiérarchie_socio-raciale et participé à la fondation de l’#économie_capitaliste. Une #histoire mondiale, centrale, souffrant de nombreux poncifs, qui reste donc étrangement méconnue.

    Ainsi, aujourd’hui, comment les enfants de la colonisation et de la #traite ne considéreraient-ils pas comme une injustice le traitement que la France réserve à leur histoire - notre histoire commune ? A fortiori lorsqu’ils sont parmi les premières victimes de l’#exclusion_sociale...

    Cette série enregistrée aux Antilles (#Guadeloupe et #Martinique) dévoile les travaux les plus récents et contre quelques idées reçues sur une histoire ô combien complexe.

    https://www.franceculture.fr/emissions/series/les-antilles-francaises-enchainees-a-lesclavage
    #colonisation #colonialisme #Haïti #capitalisme #racisme #races

    –------------

    Reportage radio en 4 épisodes :
    Au nom du #sucre, crimes et profits

    « Vous connaissez l’espérance de vie d’un esclave ? 35 ans... » René Bélénus, historien. Comment l’économie sucrière insulaire produit une société esclavagiste.

    https://www.franceculture.fr/emissions/lsd-la-serie-documentaire/les-antilles-francaises-enchainees-a-lesclavage-14-au-nom-du-sucre-cri


    #plantation #plantations

    Entre deux #abolitions (1794-1848) : l’#émancipation des #esclaves

    « L’#abolition de #1794 est une #fausse_abolition » René Bélénus, historien. De 1794 à 1848, récit d’un long processus d’abolition.

    https://www.franceculture.fr/emissions/lsd-la-serie-documentaire/les-antilles-francaises-enchainees-a-lesclavage-24-entre-deux-abolitio

    Un passé qui ne passe pas

    « Nous avons l’impression d’emmerder les Français avec notre histoire... » Jacqueline Jacqueray, présidente du #Comité_International_des_Peuples_Noirs. Malgré la politique de l’#assimilation, le #traumatisme de l’esclavage perdure.

    https://www.franceculture.fr/emissions/lsd-la-serie-documentaire/les-antilles-francaises-enchainees-a-lesclavage-34-un-passe-qui-ne-pas

    #Chlordecone, un polluant néocolonial

    « Nous sommes dans l’assimilation pure et dure » Isbert Calvados. Quand le chlordecone contraint à l’abandon de sa culture d’origine.

    https://www.franceculture.fr/emissions/lsd-la-serie-documentaire/les-antilles-francaises-enchainees-a-lesclavage-44-chlordecone-un-poll


    #néo-colonialisme #pesticides #industrie_agro-alimentaire #agriculture

  • Aide d’urgence | Le défi des soins aux déboutés de l’asile. Soigner la personne et sa dignité
    https://asile.ch/2019/04/16/aide-durgence-le-defi-des-soins-aux-deboutes-de-lasile-soigner-la-personne-et-

    L’aide psychologique aux personnes migrantes repose à la fois sur la nécessité de soins, mais également de réinscription dans un monde de liens et de sens. La guerre, l’exil, la migration par les pertes et les changements qu’ils occasionnent affectent le bien-être des personnes qui doivent se reconstruire et donner un sens à leur existence. […]

    • #soins #santé #santé_mentale #déboutés #asile #migrations #réfugiés #Suisse #aide_d'urgence

      #Jean-Claude_Métraux, pédopsychiatre et cofondateur d’Appartenances, parle d’un triple deuil à surmonter : deuil de Soi (perte de celui que j’étais, que je voulais devenir), deuil de Toi (perte de mon environnement objets et personnes), deuil de sens (perte de mes appartenances). Si les ressources propres à l’individu et à son entourage sont essentielles à l’accomplissement de cette tâche, l’environnement social l’est également. Ainsi, les durcissements successifs de la loi sur l’asile dont la finalité est de rendre la Suisse moins attractive, de même que le discours ambiant à l’égard des demandeurs d’asile qui en découle, ont un impact énorme sur les possibilités de surmonter ces deuils. Précarité et exclusion sociale deviennent trop souvent les conséquences d’une telle politique. L’équilibre psychique déjà en pleine reconstruction est alors malheureusement très durement touché.

      On pourrait dire, et c’est souvent perçu de cette façon par les personnes qui le vivent, qu’il s’agit d’un modèle qui produit de la désaffiliation sociale. Le fait d’être mis hors du jeu social entraîne le sentiment que le droit d’exister est retiré.

      v. aussi
      Entre asile et renvoi, la femme qui ne tenait plus debout

      Nous sommes de plus en plus confrontés à des situations de #renvoi dans le cadre des accords de #Dublin. Les autorités, parfois l’opinion publique, semblent considérer que ces renvois ne devraient pas poser de problème. Nous constatons qu’ils peuvent répéter un #traumatisme et amener à des symptômes ou #troubles_psychiatriques graves chez des personnes pour qui, la plupart du temps, on ne retrouve pas d’antécédents psychiatriques. A travers une vignette clinique et dans un climat d’urgence et d’injonction à l’agir, nous avons voulu montrer l’importance de préserver une réflexion psychopathologique et d’éviter certains pièges contre-transférentiels. Ces questions, avant tout cliniques mais également éthiques, sont abordées à travers le travail en équipe dans un centre de crise à Genève.

      https://www.cairn.info/revue-psychotherapies-2016-3-page-173.htm?contenu=resume
      #renvois_Dublin

  • Die Angst im System

    Man muss nicht selbst betroffen sein, um die Auswirkungen geschlechtsspezifischer Gewalt zu spüren.

    Einst sagte mir ein damaliger Kumpel: „Ihr Frauen könnt nicht aufhören, über Vergewaltigung zu reden, weil ihr angeblich Angst habt. Ich finde, das liegt eher daran, dass ihr darauf steht, davon fantasiert.“ Damals war ich 18 Jahre alt und habe mich noch nicht als Feministin bezeichnet. Ich habe seine frauenfeindliche Aussage, die Vergewaltigung auf so eine böswilligen Weise verharmlost, unkommentiert gelassen. Mir fehlten damals das Vokabular und die Fakten, um dagegen argumentieren zu können. Das bereue ich heute noch.



    ©Tine Fetz

    Ja, auch Frauen, die selber nicht vergewaltigt worden sind, sprechen über sexualisierte Gewalt. Viele, die sich Gedanken über die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts machen und dazu lesen, erkennen, dass Bedrängen, unerlaubtes Anfassen, Verfolgen und Catcallen nichts mit Zuneigung zu tun haben, sondern lediglich mit Macht. Vergewaltigung ist unter anderem auch eine Kriegspraxis: Indem Frauen der anderen Front „befleckt“ werden, wird die Moral der Soldaten gesenkt. Indem Frauen „besamt“ werden, wird die Erde, das Land, auf dem ein Volk lebt, erobert.

    Gewalt gegen Frauen und sexualisierte Gewalt sind so häufig und willkürlich, dass es für viele Frauen Alltag ist zu überlegen, wie sie damit umgehen können. Man weiß aus persönlichen Gesprächen mit anderen, dass viele Frauen ihre Strategien entwickelt haben, wie etwa bestimmte Straßen zu vermeiden, die Straßenseite zu wechseln, nachts auf dem Nachhauseweg den Schlüsselbund in der Hand so zu halten, dass sie ihn als Waffe nutzen können, falls Selbstverteidigung notwendig sein sollte. Viele kennen den Drang, die Haustür hinter sich zuzudrücken, anstatt sie sich sorgenfrei von alleine schließen zu lassen.

    Auch die Wissenschaft, die Alarmsysteme und Apps entwickelt, die Frauen bei Angriffen dabeihaben und einsetzen sollen, sagt Frauen: „Lernt, mit Gewalt umzugehen. Denn es wird nie aufhören.“ Anstatt dass Männer lernen, nicht anzugreifen, sollen sich Frauen Gedanken darüber machen, wie sie gegebenenfalls flüchten oder sich Hilfe holen können. Ganz so, als sei Gewalt unvermeidbar. Bei solchen Erfindungen wird ausgeblendet, dass sexualisierte Gewalt viel öfter in den eigenen vier Wänden stattfindet als draußen.

    Vergangenen Mittwoch stellte die Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs ihre ersten Ergebnisse seit ihrer Gründung vor: Im vergangenen Jahr wurden 13.683 Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs, 2017 lag die Zahl bei 12.850. Mehr als die Hälfte der Übergriffe fand in der Familie statt, 83 Prozent der befragten Betroffenen waren Frauen. Bei Angriffen auf Frauen im Erwachsenenalter sieht die Situation ähnlich aus: Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden 2016 insgesamt 435 Frauen in Deutschland getötet, 163 davon lebten mit dem Täter zusammen in einem Haushalt. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums aus 2004 fanden über 70 Prozent der Fälle sexualisierter Gewalt in der eigenen Wohnung der betroffenen Frau statt. Den Zahlen der Frauenorganisation Terre des Femmes zufolge hat fast jede vierte Frau in Deutschland sexualisierte oder körperliche Gewalt oder beides durch ihren (Ex-)Partner erlebt.

    Aus einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2015 geht hervor, dass Kinder und Enkelkinder von Holodomor-Überlebenden traumatisiert seien, obwohl sie zur Zeit der Ausrottung von der ukrainischen Bevölkerung durch Stalin noch nicht auf der Welt waren: „Sie horten Lebensmittel und gärtnern, als stünde das nächste Versorgungsembargo bevor.“ In den Kindern und Enkel*innen der Holodomor-Überlebenden solle das Trauma weiterleben. Auch Shoah-Überlebende gaben ihr Trauma weiter an ihre Kinder. Woran das liegen kann, versuchen Wissenschaftler*innen schon seit einiger Zeit herauszufinden. Während alleine das Zusammenleben mit traumatisierten Eltern, die Überlebende sind, in den Kindern ähnliche Bilder und Symptome auslösen kann, spricht die Epigenetik davon, dass Trauma die Regulation der Zellen beeinträchtige und dadurch genetisch vererbbar sei. Die Forscherin Isabelle Mansuy vom Labor für Neuroepigenetik an der ETH Zürich sagt in Anlehnung auf ihre Studie mit Mäusen, die als Jungtiere von ihren Müttern getrennt und traumatisiert werden: „Drei Generationen leiden unter den Folgen des Traumas und auch in der vierten finden wir typische Symptome. Wir vermuten, dass die Übertragung über die Keimzellen erfolgt.“ So oder so werden Ängste und Traumata weitergereicht. Von Generation zu Generation. Warum soll das anders sein, wenn es um geschlechtsspezifische Gewalt geht?

    Es stimmt, dass viele Frauen oft über sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung sprechen, auch wenn sie selber noch nicht betroffen waren. Das liegt daran, dass sie im Gegensatz zu heterosexuellen cis Männern in einer Welt leben, in der Frauen und Mädchen systematisch unterdrückt und der Gewalt ausgesetzt werden. Die Welt, in der Frauen aufwachsen, bringt ihnen bei, mit Gewalt umzugehen, sich an Gewalt zu gewöhnen. Da sie vom Kindesalter mit diesem Bewusstsein erzogen werden, prägt das ihr Selbstverständnis. Die Geschichten von mehreren Generationen prägen also die Frauen von heute, auch wenn diese Geschichten nie erzählt worden sind. Reden hilft. Es macht die Probleme, unter denen sie leiden, hörbar. Es macht den Umgang mit Traumata oder Ängsten leichter.

    Manchmal erinnere ich mich an den Spruch meines damaligen Kumpels und frage mich, wie diese Konversation heute gelaufen wäre, was ich ihm wohl sagen würde. Ob er sich heute vorstellen kann, dass er in einer anderen Welt lebt als Frauen, oder noch immer glaubt, dass sie viel über sexualisierte Gewalt sprechen, weil sie sich das heimlich wünschen? Das werde ich wohl nie herausfinden.

    https://missy-magazine.de/blog/2019/04/09/die-angst-im-system

    #violence #agression_sexuelle #viol #traumatisme #prévention

    • Cette image... les clefs entre les doigts... ça évoque tellement de moments angoissants...
      Et on a beau savoir que ça marche pas vraiment, comme technique, on continue, d’autant plus depuis que les #contrôles incessants nous interdisent toute protection « armée » de défense...
      Je sais pas du tout ce que dit l’article mais cette image me touche...

    • @val_k : l’image qui fait référence à la peur et l’aggression en lieu public...la stratégie des clefs qui ne marche pas...mais ce que l’auteure dit aussi, pour comprendre un peu plus d’article :

      « Les systèmes d’arlame et les applications développés par la science à utiliser en cas d’aggression disent aux femmes : ’Il faut apprendre à vivre avec la violence. Jamais il y aura une fin’. Au lieu d’apprendre aux hommes d’arrêter les aggressions, les femmes doivent réfléchir comment fuir ou trouver de l’aide. Comme si la violence serait inévitable. Ces inventions techniques manquent à prendre en compte que la plupart des aggressions sexuelles se deroulent en éspace privé. »

      [...]

      « Le Ministère de la famille constate en 2004 plus de 70% cas de violence sexuelle dans l’appartement de la femme concerné. Selon l’organisation Terre des Femmes une femme sur quatre en Allemagne était victime de violence sexuelle ou physique de son (ancien) compagnon. »

      [...]

      « Le traumatisme persiste dans les prochaines générations. [...]. Il est confirmé : la peur et le traumatisme sont transmis de génération à génération. Pourquoi doit-il être different pour la violence à caractère sexuel ? »

  • La souffrance individuelle (et collective) est-elle un critère politique ? – Chi-Chi Shi
    http://revueperiode.net/definir-ma-propre-oppression-le-neoliberalisme-et-la-revendication-de-

    De bien des manières, le défi radical que constituaient les politiques de l’identité a été désarmé et subsumé sous la valorisation néolibéraliste de la différence individuelle. Sans théorie explicative de l’identité, les identités apparaissent comme déjà constituées, des fac-similés cristallisés de la lutte sociale. Séparées de l’histoire matérielle de l’identité, les politiques de l’identité deviennent complices de la diversification du capitalisme.

    C’est ce que montre l’injonction à en finir avec le « classisme » en tant que discrimination contre les membres de la classe ouvrière, une tentative erronée de saisir la manière dont les rapports de domination fonctionnent au travers de la classe. Le « classisme » est un symptôme d’une société capitaliste fondée sur l’exploitation de classe. Se focaliser sur les effets culturels de l’identité mène à une analyse dématérialisée qui ne peut appréhender le système de classes comme étant nécessaire à l’exploitation du travail, plutôt qu’en termes d’identité dénigrée qui doit être libérée. Cela s’ancre dans la logique sociale et politique du néolibéralisme qui traite les forces marchandes du capitalisme comme étant inévitables et incontestables. La prévalence des glissements discursifs vers une explication de l’oppression en termes de préjugés et de stigmates, ce qu’illustre le langage du classisme, s’inscrit dans cette naturalisation. Cela dissocie l’oppression d’une analyse systémique utile reconnaissant la fonction systémique cruciale jouée par l’oppression. En conséquence, cela naturalise les systèmes d’oppression. Le classisme en est l’exemple le plus évident. Selon cette analyse, les pauvres et les membres de la classe ouvrière souffrent à cause de l’attitude des membres des classes moyennes et supérieures envers eux, et non parce qu’ils sont exploités par les modes de production capitalistes. Les inégalités de richesse et de revenus sont imputées aux préjugés : « le classisme est un traitement différencié en raison de la classe sociale ou de la classe sociale perçue. Le classisme est l’oppression systématique des groupes des classes subordonnées pour avantager et renforcer les groupes des classes dominantes. C’est l’assignation systématique des caractéristiques de valeur et de capacité basées sur la classe sociale41 ».

    L’organisation Class Action a son propre slogan : « bâtir des ponts pour réduire la fracture de classe », situant la discrimination de classe dans les relations interpersonnelles qui découlent des caractéristiques systémiques des préjugés. Au lieu d’abolir les rapports de classe, le classisme met l’accent sur l’atténuation des effets individuels des rapports de classe, comme « se sentir inférieur aux membres des classes supérieures ». Au lieu d’exiger le démantèlement du système de classes capitaliste, Class Action met l’accent sur la reconnaissance de la souffrance causée par les relations interpersonnelles comme solution à l’inégalité, aplanissant la fonction de la race, de la classe et du genre en les égalisant par le prisme de l’identité descriptive.

    Je ne remets pas en question le fait que la souffrance qui marque la vie des sujets opprimés doive jouer un rôle dans la résistance à l’oppression. Toutefois, la tendance au culturalisme dont font preuve les politiques de l’identité contemporaines mène à concevoir la résistance comme tournée vers l’intérieur, vers les symptômes de l’oppression et à un éloignement des causes systémiques. Ce repli sur soi s’incarne dans la popularité de la théorie du privilège. La théorie du privilège est un exemple de la manière dont les inégalités structurelles sont situées dans les positions individuelles des sujets. La conception qu’a Peggy McIntosh du privilège blanc se situe au fondement à la compréhension actuelle. Elle compile une liste de 50 bénéfices quotidiens du privilège blanc : « J’en suis venue à voir le privilège blanc comme un ensemble invisible d’atouts immérités que je peux encaisser chaque jour, mais desquels je demeure inconsciente42 ». Le concept de privilège personnel comme « avantage immérité (…) à cause de la discrimination » est devenu omniprésent dans le discours des politiques de l’identité43. L’expression « Check your privilege » est devenue un cri de ralliement politique, laissant entendre que la résistance doit débuter par la reconnaissance de la position personnelle de chacun au sein du système.

    #identité #politique_de_l'identité #théorie_du_privilège

    Edit #privilège_blanc #intersectionnalité #individualisation

    Reste étonné par ce glissé/collé là : le #classisme vu comme représentation redoublant un stigmate, #stigmatisation et donc utilisable comme catégorie négative, voire insulte à destination de suppôts de l’oppression, plutôt que le classisme (d’antan ?), position de classe, position théorique revendiquée. Un effet de la pullulation universitaire ?

  • Confronting racism is not about the needs and feelings of white people

    Too often whites at discussions on race decide for themselves what will be discussed, what they will hear, what they will learn. And it is their space. All spaces are.

    I was leaving a corporate office building after a full day of leading workshops on how to talk about race thoughtfully and deliberately. The audience for each session had been similar to the dozens I had faced before. There was an overrepresentation of employees of color, an underrepresentation of white employees. The participants of color tended to make eye contact with me and nod – I even heard a few “Amens” – but were never the first to raise their hands with questions or comments. Meanwhile, there was always a white man eager to share his thoughts on race. In these sessions I typically rely on silent feedback from participants of color to make sure I am on the right track, while trying to moderate the loud centering of whiteness.

    In the hallway an Asian American woman locked eyes with me and mouthed: “Thank you.” A black man squeezed my shoulder and muttered: “Girl, if you only knew.” A black woman stopped me, looked around cautiously to make sure no one was within earshot, and then said: “You spoke the truth. I wish I could have shared my story so you’d know how true. But this was not the place.”

    This was not the place. Despite the care I take in these sessions to center people of color, to keep them safe, this still was not the place. Once again, what might have been a discussion about the real, quantifiable harm being done to people of color had been subsumed by a discussion about the feelings of white people, the expectations of white people, the needs of white people.

    As I stood there, gazing off into the memory of hundreds of stifled conversations about race, I was brought to attention by a white woman. She was not nervously looking around to see who might be listening. She didn’t ask if I had time to talk, though I was standing at the door.

    “Your session was really nice,” she started. “You said a lot of good things that will be useful to a lot of people.”

    She paused briefly: “But the thing is, nothing you talked about today is going to help me make more black friends.”

    I was reminded of one of the very first panels on race I had participated in. A black man in Seattle had been pepper-sprayed by a security guard for doing nothing more than walking through a shopping center. It had been caught on camera. A group of black writers and activists, myself included, were onstage in front of a majority-white Seattle audience, talking about the incident. Fellow panelist Charles Mudede, a brilliant writer, film-maker and economic theorist, addressed the economic mechanisms at work: this security guard had been told that his job was to protect his employers’ ability to make a profit. He had been told that his job was to keep customers who had money to spend happy and safe. And every day he was fed cultural messages about who had money and who didn’t. Who was violent and who wasn’t. Charles argued that the security guard had been doing his job. In a white supremacist capitalist system, this is what doing your job looked like.

    Well, at least he was trying to argue that point. Because halfway through, a white woman stood up and interrupted him.

    “Look, I’m sure you know a lot about all this stuff,” she said, hands on hips. “But I didn’t come here for an economics lesson. I came here because I feel bad about what happened to this man and I want to know what to do.”

    That room, apparently, wasn’t the place either. According to this woman, this talk was not, or should not have been, about the feelings of the man who was pepper-sprayed, or those of the broader black community, which had just been delivered even more evidence of how unsafe we are in our own city. She felt bad and wanted to stop feeling bad. And she expected us to provide that to her.

    At a university last month, where I was discussing the whitewashing of publishing and the need for more unfiltered narratives by people of color, a white man insisted that there was no way we were going to be understood by white people if we couldn’t make ourselves more accessible. When I asked him if all of the elements of white culture that people of color have to familiarize themselves with just to get through the day are ever modified to suit us, he shrugged and looked down at his notebook. At a workshop I led last week a white woman wondered if perhaps people of color in America are too sensitive about race. How was she going to be able to learn if we were always getting so upset at her questions?

    I’ve experienced similar interruptions and dismissals more times than I can count. Even when my name is on the poster, none of these places seem like the right places in which to talk about what I and so many people of color need to talk about. So often the white attendees have decided for themselves what will be discussed, what they will hear, what they will learn. And it is their space. All spaces are.

    One day, in frustration, I posted this social media status:

    “If your anti-racism work prioritizes the ‘growth’ and ‘enlightenment’ of white America over the safety, dignity and humanity of people of color – it’s not anti-racism work. It’s white supremacy.”

    One of the very first responses I received from a white commenter was: “OK, but isn’t it better than nothing?”

    Is it? Is a little erasure better than a lot of erasure? Is a little white supremacy leaked into our anti-racism work better than no anti-racism work at all? Every time I stand in front of an audience to address racial oppression in America, I know that I am facing a lot of white people who are in the room to feel less bad about racial discrimination and violence in the news, to score points, to let everyone know that they are not like the others, to make black friends. I know that I am speaking to a lot of white people who are certain they are not the problem because they are there.

    Just once I want to speak to a room of white people who know they are there because they are the problem. Who know they are there to begin the work of seeing where they have been complicit and harmful so that they can start doing better. Because white supremacy is their construct, a construct they have benefited from, and deconstructing white supremacy is their duty.

    Myself and many of the attendees of color often leave these talks feeling tired and disheartened, but I still show up and speak. I show up in the hopes that maybe, possibly, this talk will be the one that finally breaks through, or will bring me a step closer to the one that will. I show up and speak for people of color who can’t speak freely, so that they might feel seen and heard. I speak because there are people of color in the room who need to hear that they shouldn’t have to carry the burden of racial oppression, while those who benefit from that same oppression expect anti-racism efforts to meet their needs first. After my most recent talk, a black woman slipped me a note in which she had written that she would never be able to speak openly about the ways that racism was impacting her life, not without risking reprisals from white peers. “I will heal at home in silence,” she concluded.

    Is it better than nothing? Or is the fact that in 2019 I still have to ask myself that question every day most harmful of all?

    https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/mar/28/confronting-racism-is-not-about-the-needs-and-feelings-of-white-people
    #racisme #inégalité #subalternité #silence #pouvoir #trauma #traumatisme #safe_place #porte-parole #espace_public #parole_publique #témoignage #liberté_d'expression #Noirs #Blancs #USA #Etats-Unis
    #can_the_subaltern_speak?

  • Driven to suicide in Tunisia’s UNHCR refugee shelter

    Lack of adequate care and #frustration over absence of resettlement plans prompt attempted suicides, refugees say.

    Last Monday night, 16-year-old Nato* slit his wrists and was rushed to the local hospital in Medenine.

    He had decided to end his life in a refugee facility run by the UN’s refugee agency, the UNHCR, in Medenine. After running for two years, escaping Eritrea and near-certain conscription into the country’s army, making it through Sudan, Egypt and Libya, he had reached Tunisia and despair.

    A few days later, Nato was transferred to a psychiatric hospital in #Sfax, 210km north of Medenine, where he was kept on lockdown and was frustrated that he was not able to communicate with anyone in the facility.

    Nato’s isn’t the only story of despair among refugees in Tunisia. A female refugee was taken to hospital after drinking bleach, while a 16-year-old unaccompanied young girl tried to escape over the borders to Libya, but was stopped at Ben Gardane.

    “I’m not surprised by what has happened to Nato,” a 16-year-old at the UNHCR facility told Al Jazeera on the condition of anonymity.

    “They just keep us here without providing any support and after we ... witnessed killings of our friends. We feel completely abandoned. We don’t feel secure and protected,” he said.

    The 30 to 35 unaccompanied minors living in UNHCR’s reception facility in Medenine share a room, spending their days remembering past images of violence and abuse.

    “I cannot get out of my mind the picture of my friend dying after they pointed a gun at his temple. He was sitting next to me. Sometimes at night, I cannot sleep,” the 16-year-old said.
    ’They’re trying to hide us here’

    The UNHCR facility in Medenine struggles to offer essential services to a growing number of arrivals.

    According to the information given to Al Jazeera, the asylum seekers and refugees have not received medical screenings or access to psychosocial support, nor were they informed clearly of their rights in Tunisia.

    “We feel they are trying to hide us here,” said Amin*. “How can we say we are safe if UNHCR is not protecting our basic rights? If we are here left without options, we will try to cross the sea.”

    Amin, 19, has no vision of what his life will be. He would like to continue his education or learn a new language but, since his arrival, he has only promises and hopes, no plans.

    The young people here find themselves having to take care of themselves and navigate the questions of what their future will be like, at times without even being able to reach out to their families back home for comfort.

    “My parents are in Eritrea and since more than a year, I was able to speak with them only for three minutes,” said Senait*, a 15-year-old boy from Eritrea.

    Aaron*, a 16-year-old boy who has been on the road for three years and three months, has not been able to call his relatives at all since his arrival in Tunisia.

    “Last time I have contacted them was in 2016 while I was in Sudan. I miss them so much,” he said.

    Last week, many of them participated in a peaceful demonstration, demanding medical care, support from the UNHCR and resettlement to third countries.

    Refugee lives in suspension

    Nato, as well as a number of refugee minors Al Jazeera spoke to, arrived in Tunisia over the Libyan border with the help of smugglers. The same is true for hundreds of refugees escaping Libya.

    Tunisia registered more than 1,000 refugees and 350 asylum seekers, mainly from Syria, Eritrea, Sudan and Somalia.

    But the country has neither the capacity nor the means to host refugees, and because it doesn’t have a coherent asylum system, the refugees find themselves living a largely suspended life.

    Officially, refugees are not allowed to work and, therefore, there is no formal system of protection for those that do work.

    Awate*, a 24-year-old man from Eritrea, had been working for nine days in a hotel in the seaside city of Zarzis when he was arrested and brought to a police station where he was interrogated for 30 minutes.

    “They told me ’why are you going to work without passport?’,” he said, adding that he has not worked since.

    The UNHCR in Tunisia is pushing alternatives, which include enhancing refugees’ self-reliance and livelihood opportunities.

    A month ago, a group of 32 people moved out of the reception centre with an offer of a monthly payment of 350 Tunisian dinars ($116) and help to find private accommodation. Among them, nine decided to go to the capital, Tunis. The plan is confirmed for three months, with no clarity on what happens next.

    Aklilu*, a 36-year-old former child soldier from Eritrea who took up the offer, is now renting a small apartment on the main road to Djerba for 250 Tunisian dinars ($83).

    “Why should I be forced to settle in a country that’s not ready to host refugees?” he said. “They are thinking of Tunisia as the final destination but there are no conditions for it. The UNHCR is not making any effort to integrate us. We don’t get any language courses or technical training.”


    https://www.aljazeera.com/indepth/features/driven-suicide-tunisia-unhcr-refugee-shelter-190319052430125.html
    #Tunisie #HCR #UNHCR #camps_de_réfugiés #suicide #réinstallation #limbe #attente #transit #trauma #traumatisme #santé_mentale #MNA #mineurs_non_accompagnés #migrations #asile #réfugiés
    ping @_kg_

  • In an orderly Ethiopian camp, South Sudanese refugees face malnutrition, trauma

    Out of a population of about 12 million, 1.9 million South Sudanese are currently displaced within the country and more than two million are living in camps like these in neighbouring countries.

    #Nguenyyiel, the newest and biggest camp in the Gambella region, is home to more than 75,000 South Sudanese refugees. It was opened in 2016 following flare-ups between opposing South Sudanese factions to accommodate a new influx of refugees to this sparsely populated, low-lying and remote corner in southwest Ethiopia. The region currently hosts more than 360,000 refugees from South Sudan.

    Unlike most refugee camps, Nguenyyiel at first appears calm, clean and orderly. Neat rows of tukuls, the cone-shaped mud huts with thatched roofs common to this region, give the appearance of a genuine local village.

    As we drive through the wide and tidy streets, I watch teenagers playing soccer, goats foraging for food, and youngsters dodging small dust whirls as they wander arm in arm among spotless latrines made of shiny corrugated metal.

    But behind this hygienic order is a tenuousness that continues to threaten those living here. Outside the camp, the crisis has destabilized the region, where clashes between different ethnic groups are common. Women, children and youth make up the majority of residents in the camp — 62 per cent are younger than 18 — because many men remain behind in South Sudan to guard homes and farmland. Several women and children who left the safety of Nguenyyiel to collect firewood in the nearby forests have been sexually assaulted and killed.

    https://www.thestar.com/news/world/2019/03/24/in-an-orderly-ethiopian-camp-south-sudanese-refugees-face-malnutrition-trau
    #camps #camps_de_réfugiés #réfugiés_sud-soudanais #Ethiopie #réfugiés #asile #migrations #malnutrition #alimentation #trauma #traumatisme #Soudan_du_Sud #IDPs #déplacés_internes #viol #meurtres #femmes

  • Amandine : « Passée à tabac par les flics, j’ai une #commotion_cérébrale mais ils ne me feront pas taire ! »
    https://www.revolutionpermanente.fr/Amandine-Passee-a-tabac-par-les-flics-j-ai-une-commotion-cerebr

    Des #Blacks_Blocs (BB) m’ont sortie de là pour m’emmener auprès des Médics de l’autre côté des Champs, au niveau de la HSBC. Puis après avoir fait les premiers soins les Médics m’ont évacuée sous une pluie de lacrymogènes, vers le poste de secours le plus proche. J’ai été emmenée par les pompiers à l’Hôpital Saint-Louis, dans le même véhicule que Laurence, une autre #gilet_jaune qui a pris un tir de #flashball en pleine tête.

    Mon #passage_à_tabac par les #flics m’a valu une fissure et #luxation de la main, un hématome sur l’épaule, les 2 coups pris sur la tête m’ont causé un #traumatisme crânien, par chance sans hémorragie cérébrale... et une commotion cérébrale. La commotion me donne des difficultés à parler, à structurer mes pensées, à écrire... je mélange toutes mes lettres, j’écris donc grâce à la reconnaissance vocale.

    Malgré tout, je suis plus déterminée que jamais. Je serai là samedi et tous les suivants, ils ne me feront pas taire. Bien sûr que je suis choquée, mais j’ai pas le droit de lâcher. Pour mes gosses, pour ceux des autres, pour nos vieux : pour l’avenir de mon Pays que j’aime tant. »

  • En #uniforme et #gilet_jaune | #StreetPress
    https://www.streetpress.com/sujet/1551697275-militaire-gilet-jaune
    #militaire #armée

    L’ancien tireur et chef de section au #Tchad, en #1983, manifestait pour la première fois de sa vie le 1er décembre dernier. Ruban blanc autour du bras, en signe de pacifisme, il réglait son appareil photo quand une balle de #LBD le frappe au cou, « à deux centimètres de la carotide ». Trois mois plus tard, la cicatrice s’efface. Mais il y a d’autres séquelles...

    L’air grave, Alain Hoffmann constate :
    « Je me suis battu pour la France au Tchad. Et le 1er décembre, la France m’a tiré dessus. »
    De retour en #manif’ un mois plus tard, la peur au ventre, il décide de porter le béret et ses deux médailles militaires.

    Lorsque Franck rejoint Alain, ils se prennent dans les bras comme des amis de toujours. Les deux anciens militaires ne se sont pourtant jamais vus. Ils ont échangé à travers la page Facebook « Soutien aux #gueules_cassées des Gilets jaunes », (link is external) créée par le plus jeune. Le 1er décembre aussi, cet ancien surveillant de bases aériennes se prend la fameuse balle de caoutchouc. Près de 10 cm, 41 grammes, tirés à #333km/h, entre les deux yeux.

    Le regard souvent ailleurs, Franck évoque la longue liste des dégâts : #traumatisme de la face, multiple fractures du nez, abaissement de la vue, cauchemars, perte de sensation dentaires, de la mémoire. « Parfois, je conduis, je sais même plus d’où je viens », lâche-t-il.

    • Article réaliste sur les conditions de travail des modérateurs avec des spécificités qui semblent être des spécificités américaines ou propres à l’employeur.
      En Allemagne la vidéo qui choque tous les stagiaires est une vidéo de zoophiles, il y a aussi des scènes de meurtres ritualisées comme les exécutions ISIS mais rien d’aussi traumatisant que la vidéo qui est décrite ici.
      Le but est quand même que les modérateurs aillent au bout de leur parcours d’apprentissage.
      Une fois en poste, le travail commence par le traitement de collections types et se poursuit par du shadowing actif et passif. La montée en horreur est quasi immédiate mais accompagnée.
      Il faut garder à l’esprit que c’est un job qui ne requiert aucune compétence. La publicité des conditions rend le recrutement plus difficile et élargit le type des candidats éligibles.
      Des gens qui sont dans des situations économiques plus fragiles, plus de femmes et plus de minorités et des candidats plus agés ^^.

      Après que ce soit un taff qui rende les modérateurs complotistes j’ai comme un doute, je pense que le terrain était déjà très favorable.

      Quand un « collègue » parle de quartiers islamistes en France... FB ou BFM ?

      « Du coup illes suppriment toujours les trucs violents et porn, mais ne font rien sur ces contenus complotistes. » Ca par contre est un non sens, tous travail consiste à appliquer une policy battit par FB, le complotisme n’y figure pas et dans l’exemple cité par l’article, les autistes ne représente pas une catégorie ou un groupe protégé. Arrêtons de croire que les modérateurs sont en mode freestyle.

    • Bon je crois je veux continuer de tout ignorer du monde dépeint dans cet article.

      Je suis arrivé jusqu’à

      “Autistic people should be sterilized” seems offensive to him, but it stays up as well. Autism is not a “protected characteristic” the way race and gender are, and so it doesn’t violate the policy. (“Men should be sterilized” would be taken down.)

      qui a agi comme une limite à ne pas dépasser.

      Pendant la lecture des deux tiers de cet article je n’ai pas cessé de me demander pourquoi est-ce qu’une telle tâche de modération (avec des critères aussi tordus) ne pouvait pas être, en fait gérer par de l’intelligence artificielle. Il ne me semble pas qu’un robot pourrait faire pire que l’exemple cité plus haut.

    • @philippe_de_jonckheere Tout simplement parsque toutes les informations doivent au préalable être « nettoyées » et formalisées. Les algorithmes sont encore incapables de prendre certaines décisions. Ce qui veut que de plus en plus l’action humaine va disparaitre au fur et à mesure de l’avancée algorithmique ce qui a mon sens est une mauvaise nouvelle. Le jour ou la modération ne sera que le fait de robot, bonjour pour avoir la moindre information sur la cuisine interne de FB.
      L’activité interne est moins signe de transparence que possibilté de fuites.
      Et puis :
      « Vers l’automatisation de la #Censure politique »
      https://seenthis.net/messages/762211

      D. Dalton, rapporteur sur le règlement antiterroriste, est sur le point d’autoriser la #Censure de masse
      https://seenthis.net/messages/755670

      Délégation de la censure aux géants du Web
      https://www.laquadrature.net/censureterro

      Abécédaire de la société de surveillance
      https://seenthis.net/messages/756098
      Qu’en sera t’il des relations FB avec des organismes bancaires et assureurs.

    • N’ayant jamais foutu les pieds sur cette saloperie de Facebook, en fait je m’en fous pas mal. Et pour ma part pour trouver quelqu’un intérêt que ce soit à Facebook, il faut déjà avoir une bonne part de soi robotisée. Un peu plus, un peu moins. Je suis nettement plus inquiet à propos des personnes qui doivent travailler à ce que tu appelles nettoyage que je ne le serais jamais pour un ou une utilisatrice de Facebook.

    • ❝Bob Duncan, qui supervise les opérations de modération de contenu de Cognizant en Amérique du Nord, explique que les recruteurs expliquent soigneusement la nature graphique du poste aux candidats. « Nous partageons des exemples du genre de choses que vous pouvez voir... pour qu’ils aient une compréhension », dit-il. « L’intention de tout cela est de s’assurer que les gens le comprennent. Et s’ils estiment que le travail ne leur convient pas, ils peuvent prendre les décisions qui s’imposent. »

      Entretien 5 mn.