17.4.2025 von Carola Tunk - Der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus jährt sich 2025 zum 80. Mal. Die Gedenk-Highlights in unserem großen Überblick.
Selbst das größte Grauen ist irgendwann vorbei. Der Zweite Weltkrieg fand sein Ende am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Am 8. Mai 2025 jährt sich der Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Deutschland gedenkt der Opfer der NS-Zeit mit zahlreichen Veranstaltungen, darunter Ausstellungen, Theateraufführungen und Musikdarbietungen. Wir haben die dreißig spannendsten für Ihr ganz persönliches Gedenken ausgewählt.
1.„… endlich Frieden?!“ Open-Air-Ausstellung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes
Die Ausstellung gilt als ein medialer Höhepunkt der Gedenk-Festlichkeiten in Berlin. Sie widmet sich den Fragen „Was bedeutete das Kriegsende für die Menschen damals? Welche weitreichenden Folgen hatte die Niederlage Nazi-Deutschlands?“ Auch Zeitzeugen kommen zu Wort.
Freitag, 02. Mai–11. Mai. Pariser Platz. 10117 Berlin. „... endlich Frieden?!“
... endlich Frieden?! – so lautet der Titel einer Ausstellung vor dem Brandenburger Tor.
... endlich Frieden?! – so lautet der Titel einer Ausstellung vor dem Brandenburger Tor.Museum Berlin-Karlshorst, Sammlung Iwan Schagin
2. Mit Trümmern Träume bauen – Ausstellung
In drei Abschnitten erzählt die Ausstellung vom Grauen des Krieges, der Rolle der Kunst- und Kulturämter in der Errichtung einer neuen Kunstlandschaft und vom Wiederaufbau sowie der Neugründung der Hochschule für Bildende Künste.
05. April–01. Juni. Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin.
Mit Trümmern Träume bauen.
„Mit Trümmern Träume bauen“ – so lautet der Titel einer Ausstellung in der Kommunalen Galerie.
„Mit Trümmern Träume bauen“ – so lautet der Titel einer Ausstellung in der Kommunalen Galerie.Kulturprojekte Berlin
3. Mythos Stauffenberg – und der Nachhall in der BRD – Führung
Diese politische Stadtführung in und um den Bendlerblock beschäftigt sich mit dem Umsturzversuch am 20. Juli 1944 ebenso wie mit den Vorstellungen und Plänen der Verschwörer für die Nachkriegsordnung Deutschlands.
Di., 22. April, 18–20 Uhr. Bendlerblock, Stauffenbergstraße 13, 10785 Berlin. Eintritt: 12 Euro, Tickets per E-Mail: crossroads@besondere-orte.com Tickets per Telefon: 030/ 526 802 135. Mythos Stauffenberg.
Bendlerblock, Innenhof mit Ehrenmal
Bendlerblock, Innenhof mit Ehrenmalimagebroker/Imago
4. Die 68er – und der lange Schatten der NS-Vergangenheit – Führung
Bei diesem politischen Spaziergang in Charlottenburg an Originalschauplätzen der Studierendenbewegung geht es um folgende Fragen: Wie kam es zu dieser studentischen Bewegung? Wie war die gesellschaftliche Stimmung in den 60er-Jahren? Welche Bedeutung spielten die Auschwitzprozesse in Frankfurt für die Protestbewegung? Was folgte aus dieser Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit für das gesellschaftliche Klima, die politische Entwicklung der Bundesrepublik und schließlich für die Bildung und Erziehung nachfolgender Generationen?
Donnerstag, 24. April, 18–20 Uhr. Deutsche Oper, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin. Hinweis: Es ist ein gültiges ÖPNV-Ticket erforderlich. Die 68er.
Die Deutsche Oper
Die Deutsche OperDreamstime/Imago
5. Orte der Täter, Orte des Terrors – Nazi-Stätten in der Mitte Berlins – Führung
Von der Topographie des Terrors geht es entlang der Wilhelmstraße an den Orten der früheren Reichsministerien vorbei zum Standort der ehemaligen Reichskanzlei mit dem Führerbunker.
Freitag, 25. April, 17–19 Uhr, Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin,
Eintritt: 12 Euro, Tickets per E-Mail: crossroads@besondere-orte.com Tickets per Telefon: 030/ 526 802 135. Orte der Täter, Orte des Terrors.
Geschichtliche Dauerausstellung unter freiem Himmel: Topographie des Terrors
Geschichtliche Dauerausstellung unter freiem Himmel: Topographie des TerrorsKarl-Heinz Spremberg/Imago
6. Vergessene Befreiung – Zwangsarbeiter:innen in Berlin 1945 – Ausstellung
Die Ausstellung rückt die Erfahrungen der Zwangsarbeiter in Berlin vor 80 Jahren in den Mittelpunkt. Anfang 1945 befanden sich rund 370.000 ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in der Stadt. Hunger, Luftangriffe und Gewalt prägten ihren Alltag. Im Herbst waren die meisten aus Berlin verschwunden – und aus dem Gedächtnis der Deutschen.
29. Apr. 2025–02. Nov. 2025, Di–So 10–18 Uhr. Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Straße 5,12439 Berlin. NS-Zwangsarbeit.de
Eine Ausstellung zeigt das Schicksal von NS-Zwangsarbeitern.
Eine Ausstellung zeigt das Schicksal von NS-Zwangsarbeitern.Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
7. Erinnern und Versöhnen: Treptow-Köpenick und seine europäischen Partner – Kranzniederlegung
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick lädt mit seinen europäischen Partnern zu einer Kranzniederlegung ein. Dazu werden die Bürgermeister aus den Partnerstädten Albinea (Italien), Olomouc (Tschechien) und Warschau-Mokotów (Polen) anwesend sein, sowie Bezirksbürgermeister Oliver Igel. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch Steve Horn.
Do., 24. April 2025, 10.20 Uhr, Platz des 23. April, 12555 Berlin. Kranzniederlegung.
Platz des 23. April in Berlin-Köpenick
Platz des 23. April in Berlin-KöpenickMaurizio Gambarini/Imago
8. Spurensuche in Tempelhof – Fahrradtour
Diese Tour begibt sich auf die Spuren des Zweiten Weltkriegs in Tempelhof. Folgende Fragen sollen beantwortet werden: Was verbirgt sich hinter den Backsteinbauten an der Friesenstraße? Welche Rolle spielte das Columbia-Haus beim Flughafen Tempelhof? Was hat Berlins ehemaliger Bürgermeister Michael Müller mit der Berliner Kapitulation 1945 zu tun?
Sa., 03. Mai, 14–16 Uhr; Mi., 07. Mai, 17–19 Uhr. Tempelhof, Schulenburgring 2, 12101 Berlin. Anmeldung unter: Museen Tempelhof-Schöneberg.de
Hangar des Zentralflughafens Berlin-Tempelhof
Hangar des Zentralflughafens Berlin-TempelhofThomas Trutschel/Imago
9. Geführter Rundgang auf dem Trümmerberg Marienhöhe – Führung
Das größte Mahnmal für Berlins Zerstörung im Zweiten Weltkrieg liegt im Verborgenen: eine künstliche Bergkette aus Trümmern. Die Tour beleuchtet die Geschichte der Trümmerberge, ihre Gestaltung und die Rolle der „Trümmerfrauen“. Der Audiowalk Memorabilia macht diese Vergangenheit hörbar – mit Gedichten, Klangcollagen und Hörspielszenen.
So., 04. Mai, 13.30–15 Uhr; Sa., 17. Mai, 13.30–15 Uhr. Marienhöhe, Röblingstraße & Attilastraße, 12105 Berlin. Anmeldung unter: Museen Tempelhof-Schöneberg.de
Bergterrasse an der Marienhöhe
Bergterrasse an der MarienhöheMaurizio Gambarini/Imago
10. Nach der Befreiung. Perspektiven auf das Kriegsende in Lichtenberg 1945 – Ausstellung
Wie erlebte die Bevölkerung Lichtenbergs das Kriegsende? Welche Hoffnungen, Ängste und Nöte bestimmten diese Zeit? Welche Erwartungen verbanden die Menschen in Lichtenberg mit dem Ende der NS-Herrschaft?
02. Mai–03. Sep. 2025; Di–So 11–18 Uhr. Museum Lichtenberg, Türrschmidtstr. 24, 10317 Berlin. Nach der Befreiung.
Museum Lichtenberg im Stadthaus
Museum Lichtenberg im StadthausSchoening/Imago
11. 80 Jahre Befreiung in Berlin und Hohenschönhausen – Szenische Lesung und Gespräch
Die Veranstaltung will einen Austausch von Experten zum Einmarsch der Roten Armee in Berlin, insbesondere in Lichtenberg, bieten. Auch die Errichtung einer kommunistischen Diktatur durch die Sowjetunion ist Thema. Die Lesung literarischer Zeugnisse aus dieser Zeit soll auch einen künstlerischen Zugang ermöglichen.
Di., 06. Mai, 18–20 Uhr. Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin. Stiftung-HSH.de
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Die Gedenkstätte Berlin-HohenschönhausenJens Kalaene/dpa-Zentralbild
12. Von Tempelhof nach Karlshorst. Historische Fahrradtour zum Ort der Kapitulation am 8. Mai 1945
Für die Unterzeichnung der Kapitulation landeten am 8. Mai 1945 die Delegationen der Siegermächte und der deutschen Wehrmacht auf dem Flughafen Tempelhof. Von dort führte ihr Weg durch die zerstörte Stadt Berlin in den östlich gelegenen Stadtteil Karlshorst. Im sowjetischen Hauptquartier, einem vormaligen Offizierskasino der Wehrmacht, sollte die Kapitulation erfolgen. Eine etwa 15 km lange Fahrradtour folgt diesem historischen Weg.
Do., 08. Mai, 10–13 Uhr. Treffpunkt: der ehemalige Flughafen Tempelhof (Platz der Luftbrücke 5 / Vorplatz der ehemaligen Abflughalle); Ende der Fahrradtour: Museum Berlin-Karlshorst. Anmeldung: kontakt@museum-karlshorst.de. THF-Berlin.de
Die Berliner Oberbaumbrücke am 30. April 1945
Die Berliner Oberbaumbrücke am 30. April 1945Foto: Timofej Melnik
13. Meinungen zum Panzerdenkmal – Gespräche
Das Panzerdenkmal auf dem Gelände des Museums Berlin-Karlshorst ist eines von vielen sowjetischen Denkmälern in Deutschland. Im Gespräch mit Museumsmitarbeitern haben Besucher die Möglichkeit, über die Rolle solcher Denkmäler in der europäischen Erinnerungskultur zu diskutieren.
Do., 08. Mai, 10–18 Uhr, Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Str. 4, 15738 Berlin. Eintritt frei. Museum-Karlshorst.de
Das ehemalige Deutsch-Russische Museum, jetzt Ort der Kapitulation 1945
Das ehemalige Deutsch-Russische Museum, jetzt Ort der Kapitulation 1945www.imago-images.de
14. Spuren des Wandels: Die „Tempelhofer Freiheit“ 1945 bis heute – Kunst, Gespräche und Aktion
Der Floating e.V. lädt ein, die Geschichte rund um den ehemaligen Flughafen Tempelhof im Kontext der Befreiung 1945 zu erkunden.
Do., 08. Mai, 14–22 Uhr. Programm: 14–17 Uhr: Kids Uni: „Fotografische Forschung um das Feld“ und Ausstellung; 15–17 Uhr: Erinnerungs-Spaziergang mit Tuckè Royale; 16–18 Uhr: Mapping Orte+Geschichten mit dem Buero NN und Learnscpaes; 18–20 Uhr: Gemeinsames Kochen und „Diskursives Dinner“ mit Über den Tellerrand e.V.; 20–22 Uhr: Film-Screening: Geheimnisvolle Orte und „Zentralflughafen Tempelhof“. Eintritt frei. Floating University Berlin,
Lilienthalstraße 32, 10965 Berlin. Floating-Berlin.org
Das Projekt von Aljoscha Begrich und Raumlabor „Floating University“ vor der Eröffnung in Berlin am 29. September 2022
Das Projekt von Aljoscha Begrich und Raumlabor „Floating University“ vor der Eröffnung in Berlin am 29. September 2022Emmanuele Contini
15. Die Kapitulationsunterzeichnung in historischen Filmaufnahmen – Kino
Korrespondenten aus unterschiedlichen Ländern berichteten von der Kapitulationsunterzeichnung am 8. Mai in Berlin-Karlshorst. Die journalistische Dokumentation beginnt zum Beispiel mit der Ankunft der Delegationen der Siegermächte am Flughafen Tempelhof oder begleitet deren Anfahrt nach Karlshorst durch die zerstörte Stadt Berlin.
Do., 08. Mai, 15 Uhr; Do., 08. Mai, 16 Uhr. Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Str. 4, 15738 Berlin. Eintritt frei. Museum-Karlshorst.de
C-47s am Tempelhofer Flughafen 1948
C-47s am Tempelhofer Flughafen 1948Everett Collection/Imago
16. „In dieser Zeit“ – Lesungen zum Tag der Bücherverbrennung
Lyrik trifft auf HipHop: Fünf Künstler – Amewu, BRKN, Conny, Alice Dee, Malonda und Ebow – verleihen den Worten verfolgter Dichter eine neue Stimme. Von Bertolt Brecht bis Mascha Kaléko – ihre Gedichte, während der NS-Zeit verboten und unterdrückt, werden zu den Lyrics dieser besonderen Lesung. Die Künstler:innen loten das politische Potenzial der Worte aus und wollen ein Zeichen gegen das Vergessen der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 setzen. Kuratiert wird der Abend von Rapperin Ebow.
Do., 08. Mai, 19–20.30 Uhr. SO36, Oranienstraße 190, 10999 Berlin. Tickets: 9 €, ermäßigt: 6 €. SO36.com
Der Club SO36
Der Club SO36Svea Pietschmann/ZDF
17. Nadija heißt Hoffnung – Performance
Das dokumentarische Theaterstück erzählt über das außergewöhnliche Leben von Nadeschda Slessarewa – einer Frau, die zwei Diktaturen überlebte, Verfolgung, Exil und Zwangsarbeit ertragen musste und dennoch nie ihren Mut verlor.
Do., 08. Mai, 19 Uhr; So., 11. Mai, 19 Uhr. Gottfried-Keller-Gymnasium, Olbersstraße 38, 10589 Berlin. Eintritt frei. GKS-Berlin.de
Nadeschda Slessarewa
Nadeschda SlessarewaKulturprojekte Berlin
18. „Valerie Faminsky – Berlin im Mai 1945“ – Vortrag
Valerie Faminsky gelangt mit den ersten sowjetischen Soldaten am 16. April 1945 in das umkämpfte Berlin. Seine Fotografien schildern den Krieg und die ersten Friedenstage ohne jede Propaganda und Pathos, dafür mit einem zutiefst humanistischen Blick. Er veröffentlicht die Bilder nie. Der ukrainische Fotojournalist Arthur Bondar entdeckt das Archiv 2016 und macht die Aufnahmen zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich.
Do., 08. Mai, 19.30–20.30 Uhr. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Breitscheidplatz, 10789 Berlin. Eintritt frei. Gedächtniskirche-Berlin.de
Historische Aufnahme zum Kriegsende
Historische Aufnahme zum KriegsendeKulturprojekte Berlin
19. Napola Potsdam – Ausstellung
Die Ausstellung behandelt die Geschichte der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola) in Potsdam. Der historische Ort ist heute der Sitz der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, verschiedener Landesministerien und der Landeszentrale für politische Bildung. Die Ausstellung nimmt die Topografie des historischen Ortes sowie zwei Akteursgruppen in den Blick: die Erzieher und die Schüler der einstigen Napola.
07. Mai–08. Okt.; Mo, Mi, Do, Fr: 9–15 Uhr, Do. 9–15 Uhr, Di.: 9–18 Uhr. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam. Eintritt frei. Politische-Bildung-Brandenburg.de
Landeszentrale für politische Bildung in Brandenburg.
Landeszentrale für politische Bildung in Brandenburg.BLPB
20. Dancing Memory – Performance
Sechs jüdische und nichtjüdische Tänzer führen vor der Synagoge am Fraenkelufer eine Performance zeitgenössischen Tanzes auf. Der Auftritt endet mit der ernsten Botschaft: „Ich tanze in ihrem Namen, 80 Jahre später.“ Eine Erinnerung an die Vergangenheit, die in die Gegenwart getragen wird. Der Tanz ist nicht nur eine künstlerische Darbietung, sondern auch ein Appell, die Geschichte lebendig zu halten.
Fr., 9. Mai, 18–21 Uhr. Synagoge am Fraenkelufer, Fraenkelufer 10, 10999 Berlin. Eintritt frei. Totalbrutal.net
Erinnerung an die Vergangenheit, die in die Gegenwart getragen wird
Erinnerung an die Vergangenheit, die in die Gegenwart getragen wirdJan Boeve/De Balie
21. Kulturzug Berlin–Wrocław – Diskussion/Reise
Der Kulturzug Berlin–Wrocław verbindet jedes Wochenende über Ländergrenzen hinweg Regionen, Generationen und Kulturen. Mit dem mehrsprachigen, wechselnden Kulturprogramm an Bord ist der Kulturzug ein europaweit einmaliges Projekt, finanziert durch die Länder Berlin und Brandenburg. Der Kulturzug leistet einen Beitrag zum Zusammenwachsen der deutsch-polnischen Grenzregion.
Fr., 9. Mai 2025; Bahnhof Berlin-Lichtenberg, Weitlingstraße 22, 10317 Berlin. Tickets: 27 €, ermäßigt: 13,50 €. Kulturzug.
Bahnhof Lichtenberg
Bahnhof LichtenbergMarkus Wächter/Berliner Zeitung
22. Deutsche Wehrmacht und sowjetische Parlamentäre – Führung
Zwischen 1935 und 1945 beherbergte die Zitadelle Spandau die sogenannten Heeresgasschutzlaboratorien (HGL), eine Einrichtung des Heereswaffenamtes. Sie dienten der Entwicklung von Gasschutzausrüstungen und vor allem der Erforschung neuartiger Nervengase wie Tabun, Sarin und Soman für Kriegszwecke. Der Rundgang über das Gelände der Zitadelle ist diesem bislang noch wenig erforschten Teil der Geschichte der Zitadelle gewidmet.
Sa., 10. Mai, 12–13.30 Uhr. Bezirksamt Spandau von Berlin, Fachbereich Kultur – Zitadelle, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin. Eintritt frei. Zitadelle-Berlin.de
Historische Aufnahme der Zitadelle Spandau
Historische Aufnahme der Zitadelle SpandauArchivStadtgeschichtliches Museum-Zitadelle Spandau
23. Das blaue Halstuch – Musiktheater
Im Zentrum des autofiktionalen Musiktheaterstückes des Drehbuchautors und Regisseurs Klaus Wirbitzky – selbst ein Kriegskind – steht Hans-Jürgen Grunow, der sich an seine Schulzeit in Ost-Berlin erinnert. Dabei vermischen sich nostalgische mit traumatisierenden Erinnerungen: an die Pioniergruppe, die regimekritische Haltung seiner Eltern, die Denunziationen, aber auch die erste Liebe, die all das überstrahlt, sowie eine fragwürdige Freundschaft, an der er dennoch hängt. An seiner Seite: Bärbel Brünnler, der Hans-Jürgens Liebe gilt, und Wolfgang Schieweck, der zwischen Obrigkeitsgehorsam und Freiheitsdrang hin- und hergerissen ist. Gemeinsam mit seinen Eltern gelingt Hans-Jürgen Grunow die Flucht in den Westen. Noch vor dem Mauerbau.
Sa., 10. Mai, 19.30 Uhr; So., 11. Mai, 16 Uhr; Fr., 30. Mai, 19.30 Uhr; Theater im Palais Berlin, Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin. Tickets: 28 € (Preis variiert je nach Sitzplatzkategorie), ermäßigt: 15 €. Theater-im-Palais.de
Das Palais am Festungsgraben
Das Palais am FestungsgrabenRolf Kremming/Imago
24. Das grüne Tiergartenviertel: Gewachsen, zerstört, aus Ruinen wiedererstanden – Führung
Der Stadthistoriker Alexander Darda erzählt von der Entwicklung des Tiergartenviertels und seiner Gartenkultur sowie der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Daran anknüpfend spricht die Landschaftsarchitektin Fanny Brandauer über die Entwicklung des Areals nach dem Krieg und über das Projekt Baumschule Kulturforum, das ein neues Zukunftsbild des Kulturforums skizziert.
So., 11. Mai 2025, 16–17.30 Uhr. Baumschule Kulturforum,
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin, Treffpunkt Johanna und Eduard Arnhold Platz/Matthäikirchplatz (vor dem Café Estrade). Eintritt frei. StiftungStMatthaeus.de
Matthäikirchplatz Berlin
Matthäikirchplatz BerlinF. Berger/Imago
25. Berlin und das Konzentrationslager Sachsenhausen – Vortrag
Das „Konzentrationslager bei der Reichshauptstadt“ wurde im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 1936 errichtet. In der Zeit von 1936 bis 1945 wurden dort 200.000 Menschen ihrer Freiheit beraubt und gequält. Zehntausende starben. Welche Bedeutung hat Sachsenhausen heute für Berlinerinnen und Berliner? In der Veranstaltung sollen Verbindungen zwischen der damaligen Reichshauptstadt Berlin und dem KZ im Oranienburger Ortsteil Sachsenhausen beleuchtet werden.
Do., 15. Mai, 15–17 Uhr. Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Revaler Straße 29, Besuchszentrum Ostkreuz, 10245 Berlin, Eintritt frei. Um Anmeldung wird geben.
Berliner Landeszentrale für Politische Bildung
Berliner Landeszentrale für Politische BildungSchöning/Imago
26. Gewalt ausstellen – Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945–1948 – Ausstellung
Auf welche Weise verarbeiteten die Nachkriegsgesellschaften die Erfahrung von Gewalt und Vernichtung, die der Zweite Weltkrieg und die gewaltsame Besetzung weiter Teile Europas durch das nationalsozialistische Deutschland verursacht hatte? Eine historisch prägende Form der Auseinandersetzung stellten Ausstellungen dar, die unmittelbar nach Kriegsende von 1945 bis 1948 in vielen europäischen Ländern von Institutionen, Gruppierungen und Akteuren ganz unterschiedlicher Herkunft organisiert wurden. Das Deutsche Historische Museum zeigt erstmals die Geschichte dieses gesamteuropäischen Phänomens anhand früher Ausstellungen in London, Paris, Warschau, Liberec und Bergen-Belsen.
24. Mai–23. November, Mo.–So., 10–18 Uhr. Deutsches Historisches Museum. Hinter dem Gießhaus 3. 10117 Berlin. Tickets: Freier Eintritt unter 18 Jahren, sonst 7 € oder ermäßigt 3,50 €. DHM.de
Postkarte mit der Ansicht des 1947 für die Ausstellung „Undzer veg in der frayheyt“ genutzten Rundhauses Niklas Krekeler
Postkarte mit der Ansicht des 1947 für die Ausstellung „Undzer veg in der frayheyt“ genutzten Rundhauses Niklas KrekelerDeutsches Historisches Museum / Sebastian Ahlers
27. Sinn und Form. Beiträge zur Literatur – Lesung
„Man steht an der Grenze, wo die Worte nicht mehr ausreichen und es sich erweisen soll, wer man wirklich ist“, schrieb der Schriftsteller Hans Erich Nossack im Oktober 1946 an seine Kollegin Ilse Molzahn, die beide Söhne im Krieg verloren hatte. Ihr in „Sinn und Form“ erstmals erscheinender Briefwechsel soll Anlass geben, darüber nachzudenken, wie über Krieg und Verlust, Verantwortung, Schuld und Entbehrung geschrieben werden kann.
Mi., 28. Mai, 19–20.30 Uhr. Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin. Tickets: 7,50 €, ermäßigt: 5 €. ADK.de
Historische Aufnahme vom Brandenburger Tor
Historische Aufnahme vom Brandenburger TorCCO Public Domain
28. Urgroßväter in Uniform – Performance
Der Schauspieler Konstantin Bez und der Sänger Shlomi Moto Wagner laden zu einem performativen Dialog über verschüttete Familienerinnerungen an den Nationalsozialismus ein. Im Rahmen einer gutbürgerlichen Familienfeier wird thematisiert, was oft verdrängt oder idealisiert wird: die Rolle der eigenen Vorfahren zur Zeit des faschistischen Vernichtungsregimes und des Zweiten Weltkriegs.
Do., 29. Mai, 17 Uhr, Fr., 30. Mai, 17 Uhr, So., 29. Juni, 17 Uhr.
Industriesalon, Reinbeckstr. 10, 12459 Berlin. Tickets per Mail: ww@ymusic.de – 12 €, ermäßigt: 8 €. Industriesalon.de
Historische Aufnahme einer Familie
Historische Aufnahme einer FamilieKonstantin Bez
29. Der Engel der Geschichte – Ausstellung
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Hauptwerk der Kunst des 20. Jahrhunderts, Paul Klees „Angelus Novus“ (1920), das dem Berliner Philosophen Walter Benjamin (1892–1940) gehörte, diesen ins Exil begleitete und von ihm in einem seiner letzten Texte als „Engel der Geschichte“ beschrieben wurde. Getragen von einem Sturm, der als Fortschritt bezeichnet wird, fliegt dieser Engel in die Zukunft, der er jedoch den Rücken zuwendet: Sein Blick ist in die Vergangenheit gerichtet. Neben diesem Aquarell von Klee, das als große Ausnahme vom Israel-Museum in Jerusalem entliehen werden konnte, sowie den Manuskripten von Benjamins oben genanntem Text aus der Akademie der Künste in Berlin, versammelt die Ausstellung Engel aus den Berliner Museen, die während des Zweiten Weltkrieges beschädigt oder verbrannt wurden.
08. Mai–13. Juli, Bode-Museum, Am Kupfergraben, 10178 Berlin. Tickets: 12 €, ermäßigt: 6 €, SMB.Museum/Ausstellungen
Das Bode-Museum mit dem Münzkabinett und die Monbijoubrücke am Abend in Berlin
Das Bode-Museum mit dem Münzkabinett und die Monbijoubrücke am Abend in BerlinJens Kalaene/Zentralbild dpa
30. Überlebt – Befreit? – Zwangsarbeit und Kriegsende in Lichtenberg – Vortrag
Im Gespräch mit Sarah von Holt und Simon Stöckle, Kuratoren der Ausstellung „Vergessene Befreiung“ am Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.
Mi., 11. Juni, 18.30 Uhr. Museum Lichtenberg, Türrschmidtstr. 24, 10317 Berlin.
Blick auf die zerstörte Kreuzung Frankfurter Allee / Möllendorffstraße 1945
Blick auf die zerstörte Kreuzung Frankfurter Allee / Möllendorffstraße 1945Museum Lichtenberg