• Generationsbruch : Wie junge Mediennutzer Nachrichten neu definieren
    https://www.telepolis.de/features/Generationsbruch-Wie-junge-Mediennutzer-Nachrichten-neu-definieren-1066913

    Pour nous qui apprécions de long textes analytiques il est de plus en plus difficile de communiquer nos idées aux moins de trente ans.

    Le texte suivant décrit le phénomène d’une manière plus détallée.

    24.9.2025 von Andrej Simon - Studie über Mediennutzung verdeutlicht eine Kluft: Die junge Generation zerlegt die Nachrichtenwelt im gewohnten Format. Analyse.

    Die Mediennutzung junger Menschen verändert sich fundamental – und sie markiert einen klaren Generationsbruch. Während frühere Generationen auf Zeitung, Radio oder TV vertrauten, informieren sich junge Mediennutzer heute fast ausschließlich digital.

    Das wird für viele Leser nichts wirklich bahnbrechend Neues sein, doch unterfüttert Konrad Scherfer, Professor für Medienwissenschaft an der Technischen Hochschule Köln, die Trends in der Mediennutzung mit Einsichten, die an Fundamenten und bisherigen Selbstverständlichkeiten auf eine Weise rühren, die noch nicht wirklich realisiert worden sind.

    Der Wandel hat demnach ein Gesicht, das man sich erst noch genau vergegenwärtigen muss, um mit den Folgen zurechtzukommen. Das gilt nicht nur für Medienredaktionen, sondern für die ganze Gesellschacht und die Öffentlichkeit. Konrad Scherfer zeigt es in einem Artikel, der aktuell im Medienfachdienst epd unter dem Titel: "Schnelle Informationshäppchen. Wie junge Menschen sich informieren“ erscheint.
    Klassische Nachrichtennutzung spielt kaum noch eine Rolle

    In sieben Fokusgruppeninterviews, also in vertieften Interviews, wurden 36 Studierende des Studiengangs Online-Redaktion der Technischen Hochschule in Köln im April und Mai 2025 zu ihrer Nachrichtenrezeption befragt. Das Alter der Teilnehmer kleinen, aber ausführlich interviewten Untersuchungsgruppe wird mit 19 bis 28 Jahren angegeben. Zwei Drittel waren unter 23 Jahre alt.

    Deutlich wurde: Trotz medienaffiner Ausbildung spielt die klassische Nachrichtennutzung bei diesen jungen Mediennutzern kaum noch eine Rolle – sie konsumieren „Nachrichten“, wie sie die älteren Mediennutzer in konventioneller, tradierter Form kennen, vor allem zufällig und beiläufig.
    Mediennutzung heute: Instagram, TikTok, WhatsApp

    Die Untersuchung verdeutlicht, dass Instagram, TikTok und in Teilen WhatsApp zu den zentralen Kanälen der Mediennutzung geworden sind. YouTube und Podcasts dienen zwar ebenfalls als Informationsquellen, aber eher für vertiefte Inhalte.

    News-Apps und Website-Angebote klassischer Medienmarken spielen dagegen nur noch eine Nebenrolle – ihnen attestieren die Befragten weder Mehrwert noch Alltagsnähe. Häufig wirken sie auf sie mühsam und redundant. Stattdessen bevorzugten die jungen Mediennutzer kurze, visuell aufbereitete Infohäppchen, die in den Social-Media-Feed eingebettet sind.

    Sich bewusst Onlineangeboten zuzuwenden, um ausschließlich Nachrichten zu konsumieren, sei selten geworden und wirke im Vergleich veraltet.
    Schnelle Informationshäppchen

    Neue Erwartungen an Nachrichteninhalte

    Die Mediennutzung dieser Generation ist von „Snackable Content“ geprägt: Informationen tauchen nebenbei auf. Politische Inhalte werden nicht grundsätzlich gemieden, rücken aber in den Hintergrund, solange sie nicht direkt Anknüpfung zum Alltag bieten.

    Gefragt sind Formate, die Interaktivität ermöglichen, Multitasking zulassen und Diskussionen öffnen. Sich bewusst Onlineangeboten zuzuwenden, um ausschließlich Nachrichten zu konsumieren, sei selten geworden und wirke im Vergleich veraltet, lautet eine zentrale Einschätzung.
    Kurzvideo, Bewegtbild und Podcasts

    Junge Mediennutzer bewegen sich klar in Richtung Bewegtbild. TikTok bietet ihnen Nachrichten in Kurzvideoformaten – schnell, unterhaltend und interaktiv. Als großer Vorteil wird die Möglichkeit angegeben, Videos zu kommentieren, Reaktionen zu lesen und parallel weiterzuschauen.

    Auch Podcasts gewinnen stark: Sie gelten als das Medium für Hintergrundwissen, inhaltliche Tiefe und thematische Vielfalt – von Politik über Mental Health bis hin zu Finanz- oder Gesellschaftsfragen.
    Problemfall Algorithmus: Die Reichweite

    Doch die Mediennutzung der jungen Generation ist abhängig von Plattformlogiken. Wie der Begriff „Reichweitenlüge“, mit dem ein kritischer Artikel auf Digitalcourage überschrieben ist, knallig andeutet, erreichen Inhalte auf Plattformen nicht alle Follower, sondern nur einen Bruchteil – ausgewählt durch Algorithmen.

    Junge Mediennutzer bewegen sich also in Informationsräumen, in denen nicht Neutralität, sondern Selektion, Gewinner-Bias und Aufmerksamkeitsspiralen entscheiden. Damit verschwindet ein Großteil journalistischer Inhalte aus ihrem Blickfeld, während populäre „Infotainment“-Formate dominieren.
    Folgen für Gesellschaft und Journalismus

    Diese Verschiebung der Mediennutzung hat tiefgreifende Konsequenzen. Für klassische Medien ist das Geschäftsmodell fragil, wie in der Untersuchung von Konrad Scherfer deutlich wird: News-Apps werden kaum genutzt, Erlösquellen sind schwer zu identifizieren. Medientheoretisch verliert der Agenda-Setting-Effekt: Schlagzeilen erreichen junge Mediennutzer nicht mehr umfassend, öffentliche Debatten fragmentieren. Demokratietheoretisch birgt das Risiko:

    Die Online-Angebote großer Medienhäuser erreichen viele junge Menschen nicht mehr.

    Journalismus im Zugzwang

    Die Mediennutzung der jungen Generation bricht mit klassischen Mustern. Sie definiert Informationen über Algorithmen, Influencer und Podcaster neu. Infotainment verdrängt den linearen Nachrichtenjournalismus.

    Für klassische Anbieter heißt dies: Ohne interaktive, alltagsnahe und unterhaltende Formate verlieren sie den Anschluss – und riskieren eine ganze Generation als aktive Teilnehmer am demokratischen Diskurs.

    Langfristige, zukunftsfähige Erlösquellen sind schwer zu identifizieren, und die Entwicklungen bei KI bieten bislang keine Lösung.

    Schnelle Informationshäppchen - epd medien
    https://medien.epd.de/article/3654

    23.9.2025 von Konrad Scherfer - Der Medienwissenschaftler Konrad Scherfer hat Studentinnen und Studenten des Studiengangs Online-Redaktion an der Technischen Hochschule Köln zu ihrer Nachrichtenrezeption befragt und herausgefunden, dass diese sich fast ausschließlich online informieren, vor allem über Instagram und Tiktok. Klassische News-Websites und -Apps spielen nur für einen kleinen Teil der Befragten eine ergänzende Rolle. Scherfer fasst die Erkenntnisse seiner Fokus-Interviews hier zusammen.

    Wie junge Menschen sich informieren

    News-Apps wie die „Tagesschau“-App haben es bei jungen Menschen schwer

    epd Es gibt gesicherte quantitative empirische Erkenntnisse, dass junge Erwachsene sich zunehmend von klassischen Medien wie Zeitungen und linearem Fernsehen abwenden und stattdessen viel häufiger digitale Quellen zur Nachrichtenbeschaffung nutzen. Der aktuelle Reuters Institute Digital News Report zeigt, dass das World Wide Web für 65 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland die wichtigste Nachrichtenquelle ist, danach folgen abgeschlagen das Fernsehen mit 22 Prozent, Radio mit 7 Prozent und die Printmedien mit 6 Prozent. Ein Drittel der Jungen nennen soziale Medien wie Instagram, Tiktok oder Youtube als wichtigste Nachrichtenquelle, 17 Prozent beziehen ihre News sogar ausschließlich über diese Plattformen.

    Das Leibniz-Institut für Medienforschung - Hans-Bredow-Institut und die dpa-Initiative #UseTheNews veröffentlichen regelmäßig Studien zur Nachrichtennutzung junger Menschen. Sie zeigen, dass Hochgebildete Online-Nachrichten intensiver nutzen als Gleichaltrige mit niedrigerem Bildungsniveau. Sie suchen häufiger aktiv nach Informationen und nutzen gezielter Social-Media-Angebote, News-Websites, News-Apps und Podcasts.
    Fokus-Interviews mit 36 Studierenden

    Im Folgenden geht es um die Nachrichtenrezeption von Studierenden des Studiengangs Online-Redaktion an der Technischen Hochschule Köln. Mit ihrem medienfachlichen Hintergrund und der Fähigkeit, Nachrichtenangebote zu analysieren, geben sie wertvolle Impulse für die Gestaltung moderner News-Formate. Neben journalistischem Handwerkszeug erwerben sie Kompetenzen in multimedialer Produktion, Content Marketing, Social Media und Webtechnologien und gelten damit als potenzielle Gestalter und Multiplikatoren künftiger Nachrichtenangebote.

    Zur Untersuchung ihrer Nachrichtennutzung wurden zwischen April und Mai 2025 sieben qualitative Fokusgruppeninterviews mit 36 Studierenden im Alter von 19 bis 28 Jahren durchgeführt, zwei Drittel waren unter 23 Jahre alt.

    Die Teilnehmer der Fokusgruppen informieren sich fast ausschließlich online - vor allem über Instagram und Tiktok, seltener über Youtube. Viele greifen zudem auf den Whatsapp-Bereich „Aktuelles“ zurück, da sie hier schnell und unkompliziert News-Updates direkt neben den Chats erhalten. Klassische News-Websites und -Apps spielen zwar eine ergänzende Rolle, allerdings nur für einen kleinen Teil der Befragten.
    Eine kleine Gruppe sucht aktiv nach Informationen

    Im Gegensatz zu älteren Nutzergruppen wenden sich die Teilnehmer klar von Fernsehen, Radio und Print ab. Diese Medien und ihre Angebote verlieren insgesamt an Bedeutung. Während der Digital News Report klassischen Angeboten bei jungen Menschen noch einen gewissen Stellenwert zuschreibt, zeigt diese Studie, dass sie im Alltag der Befragten kaum eine Rolle spielen. Nur vereinzelt werden noch Politik-Talkshows genannt; klassische Nachrichten erreichen die Studierenden meist zufällig - etwa über das Schauen der „Tagesschau“ bei den Eltern oder das Lokalradio beim Studentenjob. Trotz der Medienaffinität ihres Studiums überrascht es, wie selten traditionelle Medien bei der Nachrichtenrezeption tatsächlich eine Rolle spielen.

    Die Online-Nachrichtennutzung der Befragten weist große Unterschiede auf: Eine kleinere Gruppe sucht aktiv nach aktuellen, nachrichtlichen Informationen im Web. Genannt werden „Mr. Wissen2Go“ und das Nachrichtenportal „Watson“ sowie die Onlineangebote von „Die Zeit“, „FAZ“, „Die Welt“, „taz“, „ZDFheute“, „New York Times“, „Bonner Generalanzeiger“ und „Süddeutsche Zeitung“. Die „Tagesschau“-App wird von allen Gruppen erwähnt, das überrascht nicht, da sie im Seminar gezielt untersucht wurde und somit in der Auswertung eine Sonderrolle einnimmt.
    News werden selten aktiv gesucht

    Die Mehrheit der jungen Studierenden stößt aber vor allem beiläufig auf Nachrichten, während sie durch ihre Social-Media-Feeds scrollt. News werden von ihnen selten aktiv gesucht und stammen unter anderem von Influencern. Der Begriff „News“ ist dabei weit gefasst. Meist sind journalistische Informationen gemeint, politischer Journalismus rückt jedoch eher in den Hintergrund. In ihren Feeds begegnen die Teilnehmer einer Vielzahl unterschiedlicher Medienmarken, besonders häufig dem Instagram-Auftritt der „Tagesschau“.

    Auf Tiktok werden oft Content-Gestalter geschaut, die News-Zusammenfassungen unter Schlagworten wie „news summary“, „daily news“ oder „breaking news“ anbieten. Diese kurzen, visuell aufbereiteten Videos sind auf schnellen Konsum ausgelegt und erfreuen sich in der Nutzergruppe besonderer Beliebtheit. Die verstärkte Nutzung sozialer Medien führt dazu, dass Nachrichteninhalte auf Drittplattformen wie Tiktok oder Instagram besonders hohe Akzeptanz bei jungen Nutzern erzielen. Dies geschieht nicht nur zulasten klassischer Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen, sondern auch zulasten eigenständiger News-Apps wie von „Der Spiegel“, NTV Nachrichten oder der „Tagesschau“-App.

    infobox: Für seine Studie hat Konrad Scherfer junge, formal hoch gebildete Mediennutzer befragt. Fokusgruppeninterviews eignen sich insbesondere, um Einblicke in Motive, Wahrnehmungen und fragmentierte Nutzungspraktiken zu erlangen, die über die rein quantitativen Ergebnisse kommunikationswissenschaftlicher Studien hinausgehen. Der Gesprächsleitfaden umfasste Themen wie Nachrichtennutzung, allgemeines Medienverhalten, die Bedeutung sozialer Netzwerke, thematische Interessen sowie die Rolle von Podcasts. Ziel war es, ein differenziertes Bild der Nachrichtennutzung und der Erwartungen dieser Nutzergruppe an zeitgemäße News-Angebote zu gewinnen. Die Auswertung erfolgte mittels einer Inhaltsanalyse, um Muster und Themen systematisch zu identifizieren. Scherfer weist darauf hin, dass es sich nicht um eine repräsentative Studie handelt.

    Dabei bieten Apps den publizistischen Anbietern grundsätzlich die Chance, Reichweite und Markenbindung unabhängig von Social-Media-Plattformen aufzubauen und direkt mit ihrer Community in Kontakt zu treten. Dass sie von den befragten jungen Menschen dennoch kaum genutzt und nur am Rande erwähnt wurden, hat einen Grund: Offenbar vermitteln die Apps keinen klaren Mehrwert, der den Aufwand rechtfertigt, sie herunterzuladen. Nach Ansicht der Teilnehmer liegt dies vor allem an der fehlenden jugend- oder altersgerechten Aufbereitung der Inhalte.

    Dazu zählt die Feststellung, dass man sich in News-Apps gezielt Zeit zum Lesen nehmen müsse und sich Inhalte oft in leicht veränderter Form wiederholten, was schnell ermüde. Plattformen wie Tiktok oder Instagram böten dagegen viele Informationen in kurzer Zeit - visuell aufbereitet und mit Unterhaltung verbunden. Sich bewusst Onlineangeboten zuzuwenden, um ausschließlich Nachrichten zu konsumieren, sei selten geworden und wirke im Vergleich veraltet.

    Wir denken nicht mehr darüber nach, wenn wir uns informieren.

    Gruppenübergreifend haben die Studierenden klare Vorstellungen davon, welche Formate für sie geeigneter wären als die derzeitigen Angebote. Einige schätzen besonders Tiktok, weil sie dort während des Videoguckens parallel Kommentare lesen können, ohne etwas zu verpassen. Das Video läuft verkleinert weiter, der Ton bleibt hörbar - ein Multitasking-Erlebnis, das die Nutzergruppe spannend findet. Hinzu kommt der niedrigschwellige Zugang zu Diskussionsräumen und Erklärvideos. Nutzer können gezielt nach kurzen, anschaulichen Clips suchen, die komplexe Fragen einfach und oft mit Beispielen beantworten.

    Tiktok kombiniert so schnelle Informationsvermittlung, persönliche Erfahrungsberichte und interaktive Diskussionen in einem nebenbei konsumierbaren Format. Dieses parallele Schauen und Interagieren spiegelt die gelebten Mediengewohnheiten vieler Studierender wider. Ein Teilnehmer fasst es so zusammen: „Wir denken ja gar nicht mehr darüber nach, wenn wir uns informieren. Wir wissen einfach, ich kann auf Tiktok gehen, ich kann auf Instagram gehen. Wir sind selbstständig bei unserer Informationssuche. Und ’Nachrichten’ ist halt dann nicht mehr die erste Quelle.“

    In den Fokusgruppen zeigt sich darüber hinaus, dass die Suchfunktion von Tiktok von jungen Menschen als besonders nützlich empfunden wird: Über eingeblendete, blau markierte Schlagworte in den Kommentaren erhalten Nutzer mit einem Klick Zugang zu einer Vielzahl thematisch passender Videos und können so gezielt und umfangreich Informationen recherchieren. Diese Funktion erleichtert die spontane und breite Informationsbeschaffung innerhalb der Plattform erheblich.
    Wenig Bezug zum Alltag

    Dass sich viele in der Nutzergruppe von News-Apps und -Websites nicht angesprochen fühlen, hat nicht nur mit der äußeren Form der Angebote zu tun, sondern auch mit deren Inhalt. Zwar stellen die Befragten die Relevanz journalistischer Berichterstattung nicht infrage und bekunden zugleich ein großes Interesse an Politik. Dennoch kritisieren einige, dass es den Angeboten an regionaler Verankerung sowie an einem erkennbaren Bezug zu ihrem eigenen Alltag fehlt.

    Statt in News-Apps und auf News-Websites erhält der Großteil der befragten Nutzergruppe primär über Social Media Meldungen zum Tagesgeschehen und hält sich für gut informiert. Doch es werden in diesen Medien journalistische Themen nicht in größerem Umfang vertieft. In den Interviews wird sogar eine inzidentelle Nachrichtennutzung sichtbar, bei der journalistische Inhalte beiläufig und ungeplant im Rahmen der Social-Media-Nutzung rezipiert werden. Diese Form der Rezeption ist durch kurze, oberflächliche Informationshäppchen ("Snackable Content") gekennzeichnet, die zwischen anderen Beiträgen konsumiert werden.
    Kombination von Musik und Nachrichten

    Soziale Netzwerke wie Instagram und Tiktok spielen für die Befragten zwar eine wichtige Rolle im Nachrichtenkonsum, wenn es jedoch um die vertiefte Auseinandersetzung mit journalistischen Inhalten geht, wenden sie sich fast ausschließlich Plattformen wie Youtube und Spotify zu. Auffällig ist, dass ein Medienformat, in dem das alte Medium Radio eine Renaissance erlebt, erheblich an Bedeutung gewinnt: der Podcast. Für Hintergrundinformationen greift die Nutzergruppe gezielt auf journalistische Formate wie „Anne Will“, „FAZ Frühdenker“, „Lanz und Precht“ oder „Lage der Nation“ zurück, doch auch Comedy-Podcasts wie „Baywatch Berlin“ erfreuen sich großer Beliebtheit.

    Mehrfach genannt wurde außerdem das personalisierte Spotify-Feature „Daily Drive“, das Musik und Nachrichten in einer Playlist kombiniert. Podcasts werden gruppenübergreifend für ihre thematische Vielfalt gelobt. Das Spektrum der hier behandelten Inhalte reicht von Selbstoptimierung und Mental Health bis hin zu Persönlichkeitsentwicklung, Leistungsdruck, Femizide, Wehrpflicht und Finanzthemen. Diese Themen tauchen auch bei den 19- bis 28-Jährigen immer wieder auf, wenn sie beschreiben, welche Inhalte für sie besonders relevant sind und ihrer Meinung nach in klassischen Nachrichtenformaten häufig zu kurz kommen.
    Besonders gefragt sind Kurzvideos

    Interessant ist die Selbstwahrnehmung der Teilnehmer bezüglich ihrer Aufmerksamkeitsspanne. Sie berichten von Veränderungen in ihrer Konzentrationsfähigkeit und führen das insbesondere auf Apps wie Instagram und Tiktok zurück, die mit kurzen Videos und parallelen Interaktionsmöglichkeiten dieses Verhalten fördern. Offen reflektieren sie ihre Schwierigkeiten, sich länger zu konzentrieren, und betonen zugleich die Attraktivität von Social-Media-Apps, bei denen sie, während sie kurze Videos schauen, Eindrücke und Reaktionen sofort sammeln. Besonders gefragt sind Kurzvideos, personalisierte Inhalte und Karussellposts - also Beiträge, die mehrere Bilder, Videos oder Grafiken bündeln.

    In der Nutzergruppe zeigt sich ein klarer Trend: Die Nutzung klassischer Medien tritt spürbar in den Hintergrund, während Social-Media-Plattformen und ihre Diskussionsräume das Informationsverhalten dominieren, selbstverständlich auf dem Smartphone. Auffällig ist die Abhängigkeit vom Angebot großer Drittplattformen. News-Angebote, die ausschließlich mit eigenen Websites oder Apps bestehen wollen, haben im Mediennutzungsverhalten dieser jungen Zielgruppe kaum Chancen, relevant zu bleiben.
    Verschiebung der Rezeptionswege

    Der tiefgreifende Medienwandel, den diese Studie dokumentiert, hat aus kommunikationswissenschaftlicher und medienökonomischer Sicht Folgen: Der klassische Agenda-Setting-Effekt tritt bei jungen Menschen nur noch eingeschränkt auf. Selbst bei formal hoch Gebildeten wirkt er zwar bei aktuellen Schlagzeilen, aber kaum noch bei hintergründigen Themen außerhalb des eigenen Interessenshorizonts.

    Medienökonomisch gilt: Die traditionellen Marken sind präsent, doch die Rezeptionswege haben sich radikal verschoben. Klassische Nachrichtenportale und Apps spielen eine Nebenrolle; der Zugang zu Informationen erfolgt vor allem über Social Media und Podcasts. Für Geschäftsmodelle der Branche ist das eine schwierige Ausgangslage. Langfristige, zukunftsfähige Erlösquellen sind schwer zu identifizieren, und die Entwicklungen bei Künstlicher Intelligenz bieten bislang keine Lösung. Realistische Szenarien für die Medienzukunft müssen daher entwickelt werden. Empirische Daten sind dafür eine notwendige Grundlage, qualitative Studien gewinnen zusätzlich an Bedeutung, da sie tiefere Einblicke in Nutzungsweisen und Erwartungen ermöglichen.
    Klarer Trend zum Infotainment

    In der Nachrichtennutzung zeigt sich somit ein klarer Generationsbruch. Es geht längst nicht mehr nur darum, klassische Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen ins Netz zu übertragen und ihre Inhalte in ein neues Format zu gießen. Was früher für junge Menschen oft bedeutete, bestimmte journalistische Autoren zu lesen, verlagert sich heute hin zu Influencern oder Podcastern. Statt gezielt Nachrichtenportale aufzurufen, wählen viele lieber Plattformen wie Tiktok oder Instagram - oder künftig möglicherweise sogar KI-Nachrichten -, die Inhalte algorithmisch aufbereiten und anhand von Faktoren wie Standort, individuellen Interessen oder persönlichem Nutzungsverhalten zuspielen. Dabei bevorzugen junge Menschen zunehmend Nachrichtenformate, die Information und Unterhaltung miteinander verbinden - ein klarer Trend zum Infotainment.

    Die Online-Angebote großer Medienhäuser erreichen damit viele junge Menschen nicht mehr. Und wenn traditionelle Medien schon unter Hochgebildeten nicht mehr flächendeckend wahrgenommen werden, stellt sich erst recht die Frage, welche jungen Menschen durch die aktuellen Angebote überhaupt erreicht werden und wie Teilhabe breiter gesellschaftlicher Gruppen ermöglicht werden kann. Demokratietheoretisch ist diese Entwicklung nicht ohne Risiko. Zugleich zwingt sie den Journalismus dazu, neue Formen der Ansprache zu entwickeln und damit Anschluss an junge Generationen zu finden.

    Konrad Scherfer ist Professor für Medienwissenschaft an der Technischen Hochschule Köln.

    #journalisme #communication #médias #jeunesse

  • Radeon™ Raytracing Analyzer 1.7 adds user marker support for ray dispatches
    https://gpuopen.com/learn/amd_radeon_raytracing_analyzer_1-7_adds_user_marker_support_for_ray_dispatc

    AMD GPUOpen - Graphics and game developer resources #RRA 1.7 lets you associate ray dispatch data from DirectX®12 and Vulkan® applications with a user-defined string called a user marker.

    #Product_blogs #Release #Single_Blog #Tools #hybrid_raytracing #Radeon_raytracing_analyzer #user_debug_markers

  • 2 Timothy 3 - Barclay’s Daily Study Bible - Bible Commentaries - StudyLight.org
    https://www.studylight.org/commentaries/eng/dsb/2-timothy-3.html

    (v) Paul makes a final point. The study of the Scriptures trains a man in righteousness until he is equipped for every good work. Here is the essential conclusion. The study of the Scriptures must never be selfish, never simply for the good of a man’s own soul. Any conversion which makes a man think of nothing but the fact that he has been saved is no true conversion. He must study the Scriptures to make himself useful to God and to his fellow-men. No man is saved unless he is on fire to save his fellow-men.

    #Bible #useful #salvation

  • How to add user to a group on command line ? - Ask Different
    https://apple.stackexchange.com/questions/13132/how-to-add-user-to-a-group-on-command-line

    Utilisation de l’utilitaire en ligne de commande dseditgroup pour ajouter/supprimer un utilisateur à un groupe sur MacOS (l’équivalent de useradd / usermod sous Linux)
    Pour mémoire : ajouter l’utilisateur toto dans le groupe wheel :

    dseditgroup -o edit -a toto -t user wheel

    Voir aussi la man page de dseditgroup : https://ss64.com/osx/dseditgroup.html

    #dseditgroup #macos #groupe #useradd #usermod #wheel

  • Thunderbird:OpenPGP:Migration-From-Enigmail - MozillaWiki
    https://wiki.mozilla.org/Thunderbird:OpenPGP:Migration-From-Enigmail

    Le passage à la version 78 de Thunderbird avec la suppression du module Enigmail « remplacé » par une gestion intégrée de GPG est une catastrophe (en tout cas avec Windows)...

    GnuPG vs. RNP and key storage
    Thunderbird no longer uses the external GnuPG software. Previously, all your own keys and the keys of other people were managed by GnuPG, and Enigmail offered you to view, use and manage them. Now that Thunderbird uses a different technology, it’s necessary to perform a migration of your existing keys from GnuPG into Thunderbird’s own storage (inside the Thunderbird profile directory). Thunderbird will uses its own copy of the keys, sharing your keys between Thunderbird 78 and GnuPG currently isn’t supported. (Exception: There is an optional mechanism to use GnuPG with smartcards. It’s disabled by default and needs more testing.)

    ...ce qui entraîne que si vous gérez vos clé GPG avec GnuPG, celles-ci ne sont plus disponibles automatiquement sous Thunderbird. Et régulièrement (environ toute les semaines ?) il faut refaire l’import de votre clé privée dans TB...
    Pourtant :

    Experimental in 78.0, but stable in the near future
    If you’re reading this before OpenPGP has been declared as a stable feature in Thunderbird 78.x (expected for the 78.2 release end of August 2020), then please consider to stay with Thunderbird 68 and Enigmail for another while, especially if you depend on the security of OpenPGP and are worried about correct behavior.

    ...mais on est maintenant à la 78.4 et c’est toujours autant n’importe quoi !
    ...et pire encore sur la FAQ de TB 78 :
    https://support.mozilla.org/fr/kb/openpgp-thunderbird-guide-faq#w_jai-besoin-dutiliser-gnupg-et-thund

    J’ai besoin d’utiliser GnuPG et Thunderbird en parallèle, puis-je synchroniser mes clés ?

    Non. Pour l’instant, Thunderbird utilise sa propre copie des clés et ne prend pas en charge la synchronisation des clés avec GnuPG. L’exception est le mécanisme proposé pour les cartes à puce, qui pourrait servir à utiliser les clés personnelles gérées par GnuPG.

    pfff... on est au summum du anti-user-friendly là !
    (et GPG pour M./Mme Michu hé ben ça n’est pas gagné !)

    #thunderbird #GnuPG #GPG #Enigmail #fail #user-friendly

  • Bien démarrer avec GnuPG
    https://linuxfr.org/news/bien-demarrer-avec-gnupg

    NdM : la dépêche est tirée du journal personnel de l’auteur, complétée des premiers commentaires suscités.

    Suite à une diatribe de ma part à l’encontre de la mauvaise qualité de beaucoup de tutoriels consacrés à GnuPG, on m’a suggéré de créer le mien. Alors, without further ado, le voici. lien n°1 : Journal à l’origine de la dépêchelien n°2 : Site de GnuPGlien n°3 : Blog de l’auteur : la carte openpgpSommaire

    Installation de GnuPG Générer sa clef

    Que faire après avoir créé sa clef  ? Sauvegarder les clefs Mettre à l’abri le certificat de révocation

    Diffuser la clef publique Les serveurs de clefs SKS Le serveur keys.openpgp.org Autres méthodes de distribution

    Chiffrer, signer des fichiers Chiffrer un fichier Signer un fichier Déchiffrer, vérifier un fichier

    Chiffrer, signer des e-mails Obtenir la clef d’Edward (...)

    • Enfin un tutoriel clair et complet pour utiliser GnuPG (valable pour Linux / MacOS / Windows)

      Voir aussi la man page de gpg en français : http://www.linuxcertif.com/man/1/gpg

      Notes pour les Windowsiens·ennes utilisateurs·trices de Gpg4win (le GUI de GnuPG pour Windows) : la modification d’expiration des sous-clés d’une clé privée n’est pas gérée par Kleopatra : il faut donc passer par la version en ligne de commande de Gnupg.
      ...sauf que le répertoire utilisé comme HOME par la commande gpg ... (C :\Users\toto\.gnupg) n’est PAS celui utilisé par Gpg4win (C :\Users\toto\AppData\Roaming\gnupg) ET que les fichiers de lock ne sont pas compatibles entre les 2 implémentations !

      La soluce est donc :
      – aller dans le HOME de gpg4win (C :\Users\toto\AppData\Roaming\gnupg) et renommer tous les fichiers *.lock
      – lancer gpg en ligne de commande en lui spécifiant l’option --homedir ...cheminAppData...
      Ce qui peut donner en utilisant un terminal « unix-like » tel que gitbash :

      #lister les clés privées disponibles
      gpg --homedir /c/Users/toto/AppData/Roaming/gnupg/ -K

      #passer en mode interactif pour édition de la clé ma_cle
      gpg --homedir /c/Users/toto/AppData/Roaming/gnupg/ --edit-key ma_cle

      – une fois les modifs d’expiration des sous-clés faites, renommer les .lock à leur état initial

      (...et après on s’étonne de la sous-utilisation de GPG par le grand public !)

      #gnupg #pgp #Gpg4win #tutoriel #user-friendly #windows #compatibilité

  • pyllyukko/user.js: user.js — Firefox configuration hardening
    https://github.com/pyllyukko/user.js

    A user.js configuration file for Mozilla Firefox designed to harden browser settings and make it more secure.

    Main goals:
    – Limit the possibilities to track the user through web analytics.
    – Harden the browser against known data disclosure or code execution vulnerabilities.
    – Limit the browser from storing anything even remotely sensitive persistently.
    – Make sure the browser doesn’t reveal too much information to shoulder surfers.
    – Harden the browser’s encryption (cipher suites, protocols, trusted CAs).
    – Limit possibilities to uniquely identify the browser/device using browser fingerprinting.
    – Hopefully limit the attack surface by disabling various features.
    – Still be usable in daily use.

    #firefox #sécurité #tracking #vie_privée #user.js

  • L’anti-UX existe, IBM l’a fait !
    Voici un échange entre lui et moi...

    Messages du programme

    Fichier sauvegarde SAVF_PGM de QGPL contient déjà des données. (C G).

    Répondez, puis appuyez sur ENTREE.

    Yes
    Longueur de la réponse supérieure à 1.

    Y
    Réponse incorrecte.

    O
    Réponse incorrecte.

    Là, il semble important de savoir que

    C = Cancel (= No)
    G = Go (= Yes)

    #ux #user_experience #ibm

  • I Think my Company Needs Some #ux
    https://hackernoon.com/i-think-my-company-needs-some-ux-9768d0e9172d?source=rss----3a8144eabfe3

    I Think My Company Needs Some UXThere comes a time when a team, company or leader starts to consider whether User Experience (UX) might come in handy.Some people never heard about it.Some people saw someone do it at their previous company.Some people got their business going down like a comet on fire with a product where customers are spitting lava and nobody knows what to do.If any of these fit your case, I’m glad you’re here.Now, this is not a guide on how to become a UX Designer. Also, I’m not going to define UX or explain the details of each process.This is about HOW: How to start doing it inside a Company, by understanding when to do each process and the way to approach it.Getting Everyone On BoardIf you or anyone on the team don’t know yet what is the expected outcome from UX, we need to (...)

    #user-experience #ux-design #consulting #product-management

  • An Inspiring Story of Mobile-First Approach as a Winning Game Plan
    https://hackernoon.com/an-inspiring-story-of-mobile-first-approach-as-a-winning-game-plan-a8153

    A 2018 study in Ireland found that local consumers checked their phones 55 times per day on average (Mobile Consumer Survey, Deloitte). Photo credit: Shutterstock“There are no experts of tomorrow, only of yesterday,” says Jack Ma, founder of Alibaba and China’s wealthiest person.When Kenny Kline and a friend founded their marketing agency in 2014, the entrepreneurs brought laptops to coffee shops and routinely burned the midnight oil in a cramped New York apartment.Digital marketing is notoriously competitive, and the bootstrapped duo’s prospects looked middling, at best.A Mobile-First Game PlanFueled by late-night lattes, JAKK Media’s founders stuck with their convictions: The future belongs to marketers who could communicate and entertain via iPhones, Samsung devices, and small screens. (...)

    #digital-marketing #mobile-strategy #user-engagement #mobile-engagement #smartphones

  • Why #ux Design Must Be the Foundation of Your Software Product
    https://hackernoon.com/why-ux-design-must-be-the-foundation-of-your-software-product-f66e431cc7

    “A user interface is like a joke. If you have to explain it, it’s not that good.” — Martin LeBlanc, IconfinderIt is an open secret that product design today is primarily about convenience and benefits for users. The best, most successful products embody flawless user experience.We at SumatoSoft strive to incorporate best practices in software we build for clients — and user experience design (UX) is one of them.So what is exactly user experience design?User experience design is the process of creating products that provide relevant and significant experiences to users based on their behaviour analysis. By analyzing the behavior of users, UX design identifies their motives and creates optimum digital experiences for them. The main objective of UX design is to improve the way users interact with (...)

    #user-experience-design #data-driven #product-design #user-experience

  • Moving at the Speed of Innovation: dry.io
    https://hackernoon.com/moving-at-the-speed-of-innovation-dry-io-94405d9d3f82?source=rss----3a81

    Think fast. I don’t mean fast like a trip on a Japanese JR-Maglev bullet train or the dive of a Perigrine Falcon. Nor do I mean fast like the 30 minutes it took for Pebble Watch to raise $1 million on Kickstarter. Think faster. Think about the speed of innovation in today’s world. Think about how many startups are formulated within the minds of new computer science majors at the dorms of Cal. Think about apps being designed at the seemingly infinite amount of techie-targeted cafes in Silicon Valley. There will never be a lack of ideas in our technology dominated world. The puzzle lies in #development and execution of these ideas. How can software development keep up with the speed of innovation?Let’s consider Uber. Its democratization of a heavily regulated industry in ridesharing helped (...)

    #user-centered-design #coding #engineering #startup

  • Lessons learned: Enabling #crypto bikes with the #blockchain-powered ID
    https://hackernoon.com/lessons-learned-enabling-crypto-bikes-with-the-blockchain-powered-id-fdd

    Pilot project of AirBie and uPortPhoto by Adli Wahid on UnsplashAre you curious about the advancement of blockchain pilot projects? Get behind the scenes of relevant use cases with us. Future Atelier has interviewed Oliver Terbu and Alice Nawfal from uPort (spoke of ConsenSys) and Philipp Zollinger (CMO) and Christian Raemy (CEO/CTO) from the crypto bike company AirBie.Project description:AirBie has built a prototype of a GPS-tracked Smart Bike Lock to be installed on bicycles for a free-floating bike sharing system. To manage digital identification/managing access rights, AirBie is relying on uPort — where users of AirBie share credentials (stored on their uPort wallet) with the AirBie mobile app to verify their identity and access the (...)

    #crypto-bike #technology #use-cases