• Zeitgeschichte: Holocaust in Saloniki
    https://www.jungewelt.de/artikel/456762.zeitgeschichte-holocaust-in-saloniki.html


    Sadistisches, antisemitisches Spektakel auf dem »Platz der Freiheit« in Thessaloniki (Juli 1942)

    12.8.2023 von Jürgen Pelzer - Innerhalb von fünf Monaten, von Mitte März bis Mitte August 1943, wurde fast die gesamte jüdisch-sephardische Gemeinde Thessalonikis nach Auschwitz deportiert. Im April 1941 hatte die deutsche Invasion zur Kapitulation und Aufteilung Griechenlands in deutsche, italienische und bulgarische Besatzungszonen geführt. Die Deutschen behielten sich neben Athen Thessaloniki vor, das schon vor dem Krieg ins Visier des »Sonderkommandos Rosenberg« geraten war, das sogleich mit der Plünderung von Bibliotheken, Synagogen, Zeitungsredaktionen und Buchhandlungen begann, angeblich, um Material für eine Fachbibliothek zur »Judenfrage« zu sammeln. Die ökonomische Ausplünderung des Landes, namentlich die Requirierung von Lebensmitteln, führte zu hoher Inflation und einer massiven Hungersnot. Der Massenmord an den Juden wurde deshalb verzögert in Gang gesetzt, zumal sich die italienischen Bündnispartner gegen Judenverfolgungen oder gar Deportationen sperrten. Die angestrebte »Endlösung« konnte also zunächst nur in den von den Deutschen besetzten Gebieten stattfinden, und dazu gehörte Thessaloniki, die »Mutter Israels«, wie die Stadt von den jüdischen Einwohnern stolz genannt wurde.
    Antisemitische Hetze

    Auf die Verbreitung judenfeindlicher Parolen in Cafés und Restaurants, die Schließung jüdischer Zeitungsredaktionen, die Vertreibung der Juden aus ihren Häusern und willkürliche Enteignungen folgten die Plünderung der Kunstschätze der Gemeinden, die Erniedrigung von Rabbinern und die Erschießung »jüdischer Bolschewisten«. Im Juli 1942 wurde ein sadistisches Spektakel auf dem zentralen »Platz der Freiheit« veranstaltet: Um die männliche jüdische Bevölkerung für zivile Arbeiten heranzuziehen, versammelte der für Nordgriechenland zuständige Wehrmachtskommandeur Curt von Krenzki 10.000 Männer an einem Sonnabend, ließ sie stundenlang in der Sonne stehen und setzte sie grausamer Behandlung, Schlägen und Verhöhnungen aus. Wehrmachtsführung und -verwaltung, Sicherheitsdienst (SD), SS und das »Kommando Rosenberg« zogen an einem Strang, auch wenn sie verschiedene Zwecke verfolgten. So forderte die Wehrmacht Arbeitskräfte für die angeblich notwendige Verbesserung der militärischen Infrastruktur an, ließ sich dann aber eine Freistellung von der Zwangsarbeit hoch bezahlen. Im Dezember 1942 nahmen sich die Deutschen den großen jüdischen Friedhof im Osten der Stadt vor, dessen schrittweise Verlegung in langwierigen Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung und jüdischer Gemeinde ins Auge gefasst worden war. Die Deutschen ordneten nun kurzerhand den Abriss des Friedhofs an und verwendeten die Grabsteine für den Bau von Straßen und Befestigungsanlagen. Die gewaltige Nekropole bot bald, wie ein Augenzeuge berichtet, den »Anblick einer schwer bombardierten oder von einem Vulkanausbruch zerstörten Stadt«.

    Anfang 1943 wurde der SS-Offizier Dieter Wisliceny von Adolf Eichmann nach Thessaloniki geschickt, um das »Judenproblem« in kürzester Frist zu lösen. Systematisch wurden Juden zunächst ausgeplündert, ihrer Wohnungen beraubt und in das als Ghetto dienende Baron-Hirsch-Viertel in der Nähe des Bahnhofs eingewiesen. Es galt eine Ausgangssperre, der gelbe Stern mit der Aufschrift »Evraios« (Jude) musste getragen werden, Gespräche mit Nichtjuden waren verboten. Das ganze Arsenal der antisemitischen NS-Gesetzgebung wurde aufgeboten, um Juden und Jüdinnen vom Rest der Stadt zu isolieren. Anfang März teilte Wisliceny dem Oberrabbiner Zvi Koretz mit, dass Eichmann die Deportation der gesamten jüdischen Gemeinde angeordnet habe. Der Appell, jüdische Arbeiter in Griechenland einzusetzen, fruchtete nichts. Auch ein Besuch beim griechischen Ministerpräsidenten Ioannis Rallis verlief ohne Ergebnis.

    Insgesamt wurden 48.000 Juden und Jüdinnen in Viehwaggons nach Auschwitz deportiert. Die Fahrt dauerte jeweils fünf Tage. Etwa 37.000 Menschen wurden sofort nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet, weitere 8.000 bis 9.000 gingen an Zwangsarbeit, Krankheiten und Unterernährung zugrunde. Am Ende des Krieges bestand die sephardische Gemeinde Thessalonikis praktisch nur noch aus einer kleinen Gruppe von etwa 1.200 Menschen.

    Einem ähnlichen Schicksal waren nach der deutschen Übernahme der italienischen Besatzungszone auch die anderen auf antike Zeiten zurückgehenden jüdischen Gemeinden ausgeliefert, wenn sie nicht – wie etwa in Athen oder auf der Insel Zakynthos – von mutigen Bürgermeistern, griechisch-orthodoxen Geistlichen oder anderen nichtjüdischen Griechen geschützt, gewarnt oder versteckt wurden. Dass das Ziel der Deportationen in der massenhaften Ermordung bestand, stellte sich auch hier sehr bald als traurige Gewissheit heraus.

    Unwiederbringlich zerstört

    Man hatte den Deportierten in Thessaloniki erzählt, sie würden »umgesiedelt«, um in Polen eine jüdische Stadt zu gründen. Gold und Schmuckstücke wurden ihnen abgenommen. Geld musste in polnische Złoty gewechselt werden, wofür sie eine Quittung erhielten. Tatsächlich floss dieses Geld auf ein Konto bei der Griechischen Nationalbank, auf das die Deutschen Zugriff hatten. Im März 1943 wurde auch eine sogenannte Treuhandstelle eingerichtet, um die zwangsweise verlassenen jüdischen Wohnungen, Geschäfte, Unternehmen und anderen Vermögenswerte zu übernehmen. Dies führte zu chaotischen Zuständen. Die örtliche Wehrmachtsverwaltung ließ es zu, dass trotz der Wohnungsnot Gebäude abgerissen wurden und die neuen Eigentümer nach versteckten Schmucksachen oder anderen Schätzen suchten. Die Deutschen nutzten die zahlreichen Synagogen zur Unterbringung ihrer Pferde, plünderten sie oder sprengten sie in die Luft. Hätten die ursprünglichen Bewohner zurückkehren können, hätten sie nur noch die Ruinen ihrer einstigen Heimstätten vorgefunden.

    Einst aus Spanien (daher »sephardisch«) geflohen, hatte die Juden und Jüdinnen Thessalonikis ihre Kultur und ihr altkastilisches »Ladino« bewahrt und ihren Beitrag dazu geleistet, die mittelmeerische Metropole zu einer blühenden, verschiedene Ethnien beherbergenden Handelsstadt zu machen. Diese Tradition wurde unwiederbringlich zerstört. Heute erinnern nur noch Gedenksteine und Museen an das jüdische Leben der Stadt. Eingerichtet wurde auch eine digitalisierte Sammlung von Berichten und Erinnerungen an die Jahre der von Raub und Zerstörung, von Massenmord und Massakern gekennzeichneten Besatzung.
    »Aussiedlung« in die Vernichtung

    »Die Aussiedlung der hiesigen etwa 56.000 Personen zählenden Juden griechischer Staatsangehörigkeit hat heute mit dem Abtransport von 2.600 Personen von Saloniki nach dem Generalgouvernement begonnen. Es ist in Aussicht genommen, wöchentlich vier Transporte durchzuführen, so dass die ganze Aktion in etwa sechs Wochen beendet sein wird. Das bewegliche und unbewegliche Vermögen der ausgesiedelten Juden wird beschlagnahmt und einem Fond zugeführt, aus welchem die Transportkosten bestritten und die Schulden bezahlt werden. Die Geschäfte der Ausgesiedelten werden bis auf weiteres durch eingesetzte griechische Treuhänder weiterbetrieben. (…)

    In den Besprechungen mit den zuständigen hiesigen deutschen Stellen ist von diesen darauf hingewiesen worden, dass der Zweck der Aussiedlungsmaßnahme, die Sicherung des von den deutschen Truppen besetzten nordgriechischen Gebietes, nicht erreicht würde, wenn den nicht-griechischen Juden der Aufenthalt weiter erlaubt bliebe. (…)

    Der Bevollmächtigte des Reichs für Griechenland in Athen erhält Durchdruck dieses Berichts.«

    Fritz Schönberg, deutscher Generalkonsul in Saloniki, am 15. März 1943 an das Auswärtige Amt über die Deportation jüdischer Bürger, zitiert nach: Martin Seckendorf und Bundesarchiv Koblenz (Hg.): Europa unterm Hakenkreuz, Band 6. Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn. Berlin/Heidelberg 1992, S. 226 f.

    https://die-quellen-sprechen.de/14-210.html

    Generalleutnant Curt von Krenzki (1888–1962), Berufssoldat; Juli 1941 bis Jan. 1943 Befehlshaber Saloniki-Ägäis und Leiter der Feldkommandantur 395 (Thessaloniki), Jan. 1943 bis Sept. 1943 Führerreserve, Sept. 1943 bis Okt. 1944 Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 584; Aug. 1945 bis Okt. 1955 in sowjet. Gefangenschaft.

    Dok. 14-148

    Der Chef der deutschen Militärverwaltung in Serbien Harald Turner unterrichtet am 11. April 1942 den SS-Führer Karl Wolff in einem privaten Brief über die Ermordung von Frauen und Kindern aus dem Lager Semlin bei Belgrad

    Bekanntmachung vom 10. Juli 1942, dass alle männlichen Juden Thessalonikis zum Appell auf der Platia Eleftherias anzutreten haben

    Appell an alle Israeliten im Alter von 18–45 Jahren

    Auf Anordnung des Militärbefehlshabers Saloniki-Ägäis werden alle in Thessaloniki lebenden männlichen Israeliten [...] von 18 bis 45 Jahren aufgefordert, am 11. Juli 1942 um 8.00 Uhr vormittags auf der Platia Eleftherias zu erscheinen. Als Israelit wird betrachtet, wer der israelitischen Rasse angehört, gleichgültig welcher Religion er ist. Ausweispapiere müssen mitgeführt werden. Israeliten italienischer oder spanischer Staatsangehörigkeit sind ausgenommen. Nichterscheinen wird mit Geldstrafe und Haft im Konzentrationslager bestraft.

    Wilhelm List
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_List

    ...
    Als Oberbefehlshaber der 14. Armee nahm List am Überfall auf Polen 1939 teil und erhielt am 30. September das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[4] Beim Westfeldzug unterstand sein jetzt in 12. Armee umbenannter Großverband der Heeresgruppe A im Zentrum der Front. Für seinen wesentlichen Anteil am Sieg über Frankreich wurde er am 19. Juli 1940 zum Generalfeldmarschall befördert (ebenso 11 weitere Generäle).

    Im Balkanfeldzug mit Beginn am 6. April 1941 war List Oberbefehlshaber der 12. Armee und in dieser Stellung Chef der gesamten deutschen Bodenoperationen gegen Griechenland und Ostjugoslawien. Am 21. April nahm List die griechische Kapitulation entgegen, nachdem bereits am 17. April das Königreich Jugoslawien kapituliert hatte.
    ...
    Nach dem Abschluss des Balkanfeldzuges wurde List Wehrmachtbefehlshaber Südost. In dieser Funktion unterstanden ihm die Militärbefehlshaber Serbien sowie Nord- und Südgriechenland. Am 4. Oktober 1941 gab er den Befehl, Sammellager für Geiseln zu errichten, um diese beim Widerstand von Partisanen zu erschießen.[5] Aufgrund einer Erkrankung gab List seinen Posten im Oktober 1941 wieder ab.

    Verbrechen der Wehrmacht
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verbrechen_der_Wehrmacht

    Die Wehrmacht stellte ihre Infrastruktur, unter anderem das europaweite Wehrmachttransportwesen, vielfach für die Judendeportationen zur Verfügung, so etwa für die Transporte der französischen Juden und griechischen Juden ins KZ Auschwitz.

    #histoire #nazis #Grèce #holocaust #Wehrmacht

  • Le secret de Meymac, un village à la recherche des corps de soldats allemands exécutés en 1944

    « Cette histoire était connue », confirme un autre historien, Jean-Michel Valade, qui a aussi travaillé sur ce sujet. Elle a malheureusement été reprise dans des ouvrages révisionnistes qui tendent à inverser la chronologie et à faire des exécutions de prisonniers allemands la cause des représailles des SS de la Das Reich.

    [...]

    « On a parfois l’impression que le sujet est traité comme s’il s’agissait de deux armées régulières dans un conflit traditionnel », regrette Nathalie Sage-Pranchère. Cette Tulliste, historienne, chercheuse au CNRS, est aussi la fille de Pierre Pranchère, résistant et ancien député communiste de Corrèze.

    « Il y a, dans la manière dont tout cela est parfois présenté, une mise à égalité de la Résistance et de l’armée d’occupation, regrette celle qui est membre du collectif Maquis de Corrèze. Or, il n’y a pas d’égalité. Dans cette guerre, tout résistant était considéré comme terroriste. Il n’était pas fait prisonnier. Il était torturé et exécuté. En condamnant la Résistance, on condamne ceux qui ont sauvé l’honneur de ce pays. » Elle poursuit : « Donner des leçons de morale à quatre-vingts ans de distance à ceux qui se sont levés contre l’envahisseur, c’est attaquer la notion même d’engagement. Les accuser de crime de guerre, notion créée en 1949 dans les conventions de Genève, est indécent. »
    https://www.lemonde.fr/m-le-mag/article/2023/08/06/le-secret-de-meymac-un-village-a-la-recherche-des-corps-de-soldats-allemands
    https://justpaste.it/bnu7p

    #maquis #histoire #Résistance #Limousin #otages #massacre #Tulle #Oradour-sur-Glane #Meymac #division_Das_Reich #miliciens #résistants #exécutions #plateau_de_Millevaches

    • Le secret bien partagé de Meymac
      https://www.lemonde.fr/m-le-mag/article/2023/11/19/le-secret-bien-partage-de-meymac_6201074_4500055.htm

      Que deviennent les histoires une fois les articles parus ? Cette semaine, retour sur les fouilles menées cet été dans le village corrézien pour retrouver les dépouilles de soldats de la Wehrmacht exécutés en 1944. Si elles n’ont rien donné, la médiatisation de l’affaire a permis à une Allemande de reconstituer les derniers jours de la vie de son aïeul.

      [...]
      Ce qui s’est passé depuis

      Les nouvelles recherches, entamées à l’été 2023, n’ont rien donné, sinon quelques restes de munitions. Il est prévu de les reprendre dès que des éléments nouveaux permettront de mieux localiser l’emplacement des fosses, dans ce paysage modifié par les reboisements. Les aveux d’Edmond Réveil n’auront pas été totalement vains pour autant, comme le révèle un article de La Montagne daté du 27 octobre. En Allemagne, Birgit Mertens, 58 ans, en a vent quand la presse allemande se saisit de l’histoire. Elle est la petite-fille d’un soldat appartenant au 8e bataillon du 95e régiment de sécurité de la #Wehrmacht, Johannes Niewels, 39 ans à l’époque, en caserne à Tulle. Après avoir attendu toute sa vie son retour, Agatha, son épouse, est décédée, en 1966, sans savoir ce qu’était devenu son époux.

      Le corps de ce dernier est retrouvé peu après, lors des premières fouilles du VDK, et identifié grâce à sa médaille militaire et à son portefeuille. Quand il est enterré au cimetière ­militaire allemand de Berneuil, à la fin des années 1960, la famille a connaissance du décès mais ne sait rien des circonstances de sa mort. Birgit Mertens n’a jamais connu son grand-père autrement qu’à travers les correspondances échangées avec Agatha. Grâce à Edmond Réveil, elle sait désormais dans quelles circonstances il a été exécuté à Meymac. Puis, à l’initiative de ­l’hebdomadaire Die Zeit, Birgit Mertens a fait le pèlerinage en Corrèze. Elle a découvert l’endroit où son grand-père est mort. Et, ­surtout, elle a rencontré Edmond Réveil. « Heureusement que vous avez parlé », l’a-t-elle remercié. « C’était la guerre », s’est excusé le vieil homme.

      Edmond Réveil

      Mais Edmond Réveil ne condamne pas pour autant ce massacre, alors que quelques jours auparavant 99 habitants avaient été pendus à Tulle. « Les Allemands ne respectaient pas la convention de Genève, on ne l’a pas respecté non plus. Eux ils n’ont pas hésité, ils ont tué 47 jeunes Français juste avant. C’était œil pour œil, dent pour dent », tranche-t-il.

      https://seenthis.net/messages/1026869

      Qu’on ait été chouette ou tordu
      Avec les ans tout est foutu
      Alors on maquille le problème
      On s’ dit qu’ y’a pas d’âg’ pour qui s’aime
      Et en cherchant son coeur d’enfant
      On dit qu’on a toujours vingt ans...

      #guerre

  • Le spectre de l’Allemagne se lève (Consortium News) Diana JOHNSTONE - Le Grand Soir
    https://consortiumnews.com/2022/09/12/diana-johnstone-the-specter-of-germany-is-rising
    https://www.legrandsoir.info/le-spectre-de-l-allemagne-se-leve-consortium-news.html

    L’Union européenne se prépare à une longue guerre contre la Russie qui semble clairement contraire aux intérêts économiques et à la stabilité sociale de l’Europe. Une guerre apparemment irrationnelle - comme beaucoup le sont - a des racines émotionnelles profondes et revendique une justification idéologique. Il est difficile de mettre fin à de telles guerres parce qu’elles sortent du cadre de la rationalité.


    Olaf Scholz, chancelier fédéral d’Allemagne, rencontre Volodymyr Zelenskyy, président de l’Ukraine, à Kiev, le 14 février 2022.

    Pendant des décennies après l’entrée de l’Union soviétique à Berlin et la défaite décisive du Troisième Reich, les dirigeants soviétiques se sont inquiétés de la menace du « revanchisme allemand ». Puisque la Seconde Guerre mondiale pouvait être considérée comme une revanche allemande pour avoir été privée de la victoire lors de la Première Guerre mondiale, l’agressivité allemande Drang nach Osten ne pouvait-elle pas être ravivée, surtout si elle bénéficiait du soutien anglo-américain ? Il y a toujours eu une minorité dans les cercles de pouvoir américains et britanniques qui aurait voulu achever la guerre d’Hitler contre l’Union soviétique.

    Ce n’était pas le désir de répandre le communisme, mais le besoin d’une zone tampon pour faire obstacle à de tels dangers qui constituait la principale motivation de la répression politique et militaire soviétique permanente sur l’ensemble des pays, de la Pologne à la Bulgarie, que l’Armée rouge avait arrachés à l’occupation nazie.

    Cette préoccupation s’est considérablement atténuée au début des années 1980, lorsqu’une jeune génération allemande est descendue dans la rue pour manifester pacifiquement contre le stationnement d’"euromissiles" nucléaires qui pourraient accroître le risque de guerre nucléaire sur le sol allemand. Ce mouvement a créé l’image d’une nouvelle Allemagne pacifique. Je crois que Mikhaïl Gorbatchev a pris cette transformation au sérieux.

    Le 15 juin 1989, Gorbatchev est venu à Bonn, qui était alors la modeste capitale d’une Allemagne de l’Ouest faussement modeste. Apparemment ravi de l’accueil chaleureux et amical, Gorbatchev s’est arrêté pour serrer les mains tout au long du chemin dans cette ville universitaire paisible qui avait été le théâtre de grandes manifestations pacifistes.

    J’étais là et j’ai pu constater sa poignée de main inhabituellement chaleureuse et ferme et son sourire enthousiaste. Je ne doute pas que Gorbatchev croyait sincèrement en une « maison européenne commune » où l’Europe de l’Est et l’Europe de l’Ouest pourraient vivre en harmonie côte à côte, unies par une sorte de socialisme démocratique.


    Gorbachev on June 13, 1989 in the market-square in Bonn. (Jüppsche/Wikimedia Commons)

    Gorbatchev est mort à l’âge de 91 ans il y a deux semaines, le 30 août. Son rêve de voir la Russie et l’Allemagne vivre heureuses dans leur « maison européenne commune » a rapidement été mis à mal par le feu vert donné par l’administration Clinton à l’expansion de l’OTAN vers l’est. Mais la veille de la mort de Gorbatchev, d’éminents politiciens allemands réunis à Prague ont anéanti tout espoir d’une telle fin heureuse en proclamant leur volonté de diriger une Europe vouée à la lutte contre l’ennemi russe.

    Il s’agissait d’hommes politiques issus des mêmes partis - le SPD (parti social-démocrate) et les Verts - qui avaient pris la tête du mouvement pacifiste des années 1980.

    L’Europe allemande doit s’étendre vers l’Est
    Le chancelier allemand Olaf Scholz est un politicien SPD incolore, mais son discours du 29 août à Prague était incendiaire dans ses implications. Scholz a appelé à une Union européenne élargie et militarisée sous la direction de l’Allemagne. Il a affirmé que l’opération russe en Ukraine soulevait la question de savoir « où sera la ligne de démarcation à l’avenir entre cette Europe libre et une autocratie néo-impériale ». Nous ne pouvons pas nous contenter de regarder, a-t-il dit, « des pays libres être rayés de la carte et disparaître derrière des murs ou des rideaux de fer. »
    (Note : le conflit en Ukraine est clairement l’affaire inachevée de l’effondrement de l’Union soviétique, aggravée par une provocation extérieure malveillante. Comme pendant la guerre froide, les réactions défensives de Moscou sont interprétées comme des signes avant-coureurs d’une invasion russe en Europe, et donc comme un prétexte à l’accumulation d’armes).

    Pour répondre à cette menace imaginaire, l’Allemagne prendra la tête d’une UE élargie et militarisée. Tout d’abord, Scholz a déclaré à son auditoire européen dans la capitale tchèque : « Je m’engage à élargir l’Union européenne aux États des Balkans occidentaux, à l’Ukraine, à la Moldavie et, à long terme, à la Géorgie ». Il est un peu étrange de s’inquiéter du déplacement de la ligne de démarcation vers l’ouest par la Russie alors que l’on prévoit d’intégrer trois anciens États soviétiques, dont l’un (la Géorgie) est géographiquement et culturellement très éloigné de l’Europe mais aux portes de la Russie.

    Dans les « Balkans occidentaux », l’Albanie et quatre petits États extrêmement faibles issus de l’ex-Yougoslavie (Macédoine du Nord, Monténégro, Bosnie-Herzégovine et Kosovo largement non reconnu) produisent principalement des émigrants et sont loin des normes économiques et sociales de l’UE. Le Kosovo et la Bosnie sont des protectorats de facto de l’OTAN, occupés militairement. La Serbie, plus solide que les autres, ne montre aucun signe de renoncement à ses relations bénéfiques avec la Russie et la Chine, et l’enthousiasme populaire pour « l’Europe » parmi les Serbes s’est estompé.

    L’ajout de ces États membres permettra de réaliser « une Union européenne plus forte, plus souveraine et plus géopolitique », a déclaré M. Scholz. Une « Allemagne plus géopolitique », plutôt. Alors que l’UE s’élargit vers l’est, l’Allemagne se trouve « au centre » et fera tout pour les rassembler. Ainsi, outre l’élargissement, M. Scholz appelle à « un passage progressif aux décisions à la majorité en matière de politique étrangère commune » pour remplacer l’unanimité requise aujourd’hui.

    Ce que cela signifie devrait être évident pour les Français. Historiquement, les Français ont défendu la règle du consensus afin de ne pas être entraînés dans une politique étrangère dont ils ne veulent pas. Les dirigeants français ont exalté le mythique « couple franco-allemand » comme garant de l’harmonie européenne, principalement pour garder les ambitions allemandes sous contrôle.

    Mais Scholz dit qu’il ne veut pas d’une « UE d’États ou de directorats exclusifs », ce qui implique le divorce définitif de ce « couple ». Avec une UE de 30 ou 36 États, note-t-il, « une action rapide et pragmatique est nécessaire. » Et il peut être sûr que l’influence allemande sur la plupart de ces nouveaux États membres pauvres, endettés et souvent corrompus produira la majorité nécessaire.

    La France a toujours espéré une force de sécurité européenne distincte de l’OTAN, dans laquelle les militaires français joueraient un rôle de premier plan. Mais l’Allemagne a d’autres idées. « L’OTAN reste le garant de notre sécurité », a déclaré Scholz, se réjouissant que le président Biden soit « un transatlantiste convaincu ».

    « Chaque amélioration, chaque unification des structures de défense européennes dans le cadre de l’UE renforce l’OTAN », a déclaré Scholz. "Avec d’autres partenaires de l’UE, l’Allemagne veillera donc à ce que la force de réaction rapide prévue par l’UE soit opérationnelle en 2025 et fournira alors également son noyau.

    Cela nécessite une structure de commandement claire. L’Allemagne assumera cette responsabilité « lorsque nous dirigerons la force de réaction rapide en 2025 », a déclaré M. Scholz. Il a déjà été décidé que l’Allemagne soutiendrait la Lituanie avec une brigade rapidement déployable et l’OTAN avec d’autres forces en état de préparation élevé.

    Servir pour diriger ... où ?


    Robert Habeck speaking at protest before Green Party headquarters, Berlin, Oct. 28, 2020. (Leonhard Lenz/Wikimedia Commons)

    En bref, le renforcement militaire de l’Allemagne donnera corps à la fameuse déclaration de Robert Habeck à Washington en mars dernier : « Plus l’Allemagne servira avec force, plus son rôle sera grand ». Habeck, le Vert, est le ministre allemand de l’économie et la deuxième personnalité la plus puissante du gouvernement allemand actuel.

    La remarque a été bien comprise à Washington : en servant l’empire occidental dirigé par les États-Unis, l’Allemagne renforce son rôle de leader européen. De la même manière que les États-Unis arment, entraînent et occupent l’Allemagne, celle-ci fournira les mêmes services aux petits États de l’UE, notamment à l’est.

    Depuis le début de l’opération russe en Ukraine, la politicienne allemande Ursula von der Leyen a profité de sa position à la tête de la Commission européenne pour imposer des sanctions toujours plus drastiques à la Russie, ce qui a fait planer la menace d’une grave crise énergétique européenne cet hiver. Son hostilité envers la Russie semble sans limite. En avril dernier, à Kiev, elle a appelé à une adhésion rapide à l’UE de l’Ukraine, qui est notoirement le pays le plus corrompu d’Europe et qui est loin de respecter les normes européennes. Elle a proclamé que « la Russie va sombrer dans la déchéance économique, financière et technologique, tandis que l’Ukraine marche vers un avenir européen. » Pour Mme von der Leyen, l’Ukraine « mène notre guerre ». Tout cela va bien au-delà de son autorité pour parler au nom des 27 membres de l’UE, mais personne ne l’arrête.

    Annalena Baerbock, ministre des affaires étrangères des Verts allemands, est tout aussi déterminée à « ruiner la Russie ». Partisane d’une « politique étrangère féministe », Baerbock exprime sa politique en termes personnels. « Si je fais la promesse aux gens en Ukraine, nous sommes à vos côtés aussi longtemps que vous avez besoin de nous », a-t-elle déclaré en anglais lors du Forum 2000 à Prague, parrainé par le National Endowment for Democracy (NED) des États-Unis, le 31 août. « Alors je veux tenir mes promesses, peu importe ce que pensent mes électeurs allemands, mais je veux tenir mes promesses au peuple ukrainien ».

    « Les gens iront dans la rue et diront, nous ne pouvons pas payer nos prix de l’énergie, et je dirai, ’Oui je sais donc nous allons vous aider avec des mesures sociales. [...] Nous serons aux côtés de l’Ukraine et cela signifie que les sanctions resteront en vigueur jusqu’à l’hiver, même si cela devient très difficile pour les politiciens ».

    Certes, le soutien à l’Ukraine est fort en Allemagne, mais peut-être en raison de la pénurie d’énergie qui se profile, un récent sondage Forsa indique que quelque 77 % des Allemands seraient favorables à des efforts diplomatiques pour mettre fin à la guerre - ce qui devrait être l’affaire du ministre des affaires étrangères. Mais Baerbock ne montre aucun intérêt pour la diplomatie, seulement pour un « échec stratégique » pour la Russie - quel que soit le temps que cela prendra.

    Dans le mouvement pacifiste des années 1980, une génération d’Allemands prenait ses distances avec celle de leurs parents et jurait de surmonter les « représentations de l’ennemi » héritées des guerres passées. Curieusement, Baerbock, née en 1980, a fait référence à son grand-père qui a combattu dans la Wehrmacht comme ayant en quelque sorte contribué à l’unité européenne. Est-ce là le pendule générationnel ?

    Les petits revanchards


    Stepan Bandera torchlight parade in Kiev, Jan. 1, 2020. (A1/Wikimedia Commons)

    Il y a lieu de supposer que la russophobie allemande actuelle tire une grande partie de sa légitimation de la russophobie des anciens alliés nazis dans les petits pays européens.

    Si le revanchisme anti-russe allemand a peut-être mis deux générations à s’affirmer, un certain nombre de revanchismes plus petits et plus obscurs ont fleuri à la fin de la guerre européenne et ont été intégrés dans les opérations de guerre froide des États-Unis. Ces petits revanchismes n’ont pas été soumis aux mesures de dénazification ou à la culpabilité de l’Holocauste imposées à l’Allemagne. Au contraire, ils ont été accueillis par la C.I.A., Radio Free Europe et les commissions du Congrès pour leur anticommunisme fervent. Ils ont été renforcés politiquement aux Etats-Unis par les diasporas anticommunistes d’Europe de l’Est.

    Parmi celles-ci, la diaspora ukrainienne est certainement la plus importante, la plus intensément politique et la plus influente, tant au Canada que dans le Middle West américain. Les fascistes ukrainiens qui avaient auparavant collaboré avec les envahisseurs nazis étaient les plus nombreux et les plus actifs, dirigeant le Bloc des nations antibolcheviques qui avait des liens avec les services de renseignements allemands, britanniques et américains.

    La Galicie d’Europe orientale, à ne pas confondre avec la Galicie espagnole, a fait partie de la Russie et de la Pologne pendant des siècles. Après la Seconde Guerre mondiale, elle a été divisée entre la Pologne et l’Ukraine. La Galicie ukrainienne est le centre d’un nationalisme ukrainien virulent, dont le principal héros de la Seconde Guerre mondiale est Stepan Bandera. Ce nationalisme peut être qualifié à juste titre de « fasciste », non pas simplement en raison de signes superficiels - ses symboles, ses saluts ou ses tatouages - mais parce qu’il a toujours été fondamentalement raciste et violent.

    Incité par les puissances occidentales, la Pologne, la Lituanie et l’Empire des Habsbourg, la clé du nationalisme ukrainien était qu’il était occidental, et donc supérieur. Les Ukrainiens et les Russes étant issus de la même population, l’ultra-nationalisme ukrainien pro-occidental s’est construit sur des mythes imaginaires de différences raciales : Les Ukrainiens faisaient partie du véritable Occident , quoi que cela signifie, tandis que les Russes étaient métissés avec des « Mongols » et constituaient donc une race inférieure. Les nationalistes ukrainiens banderistes ont ouvertement appelé à l’élimination des Russes en tant que tels, en tant qu’êtres inférieurs.

    Tant que l’Union soviétique existait, la haine raciale des Ukrainiens envers les Russes avait pour couverture l’anticommunisme, et les agences de renseignement occidentales pouvaient les soutenir sur la base de l’idéologie « pure » de la lutte contre le bolchevisme et le communisme. Mais maintenant que la Russie n’est plus dirigée par des communistes, le masque est tombé, et la nature raciste de l’ultranationalisme ukrainien est visible - pour tous ceux qui veulent la voir.

    Cependant, les dirigeants et les médias occidentaux sont déterminés à ne pas le remarquer.

    L’Ukraine n’est pas un pays occidental comme les autres. Elle est profondément et dramatiquement divisée entre le Donbass à l’Est, des territoires russes donnés à l’Ukraine par l’Union soviétique, et l’Ouest anti-russe, où se trouve la Galacie. La défense du Donbass par la Russie, qu’elle soit sage ou non, n’indique en aucun cas une intention russe d’envahir d’autres pays. Cette fausse alerte est le prétexte à la remilitarisation de l’Allemagne en alliance avec les puissances anglo-saxonnes contre la Russie.

    Le prélude yougoslave


    Cutting firewood in Sarajevo during wars that broke up Yugoslavia, 1993. (Christian Maréchal/Wikimedia Commons)

    Ce processus a commencé dans les années 1990, avec l’éclatement de la Yougoslavie.

    La Yougoslavie n’était pas un membre du bloc soviétique. C’est précisément pour cette raison que le pays a obtenu des prêts de l’Occident qui, dans les années 1970, ont conduit à une crise de la dette dans laquelle les dirigeants de chacune des six républiques fédérées ont voulu refiler la dette aux autres. Cette situation a favorisé les tendances séparatistes dans les républiques slovène et croate, relativement riches, tendances renforcées par le chauvinisme ethnique et les encouragements des puissances extérieures, notamment de l’Allemagne.

    Pendant la Seconde Guerre mondiale, l’occupation allemande avait divisé le pays. La Serbie, alliée de la France et de la Grande-Bretagne lors de la Première Guerre mondiale, a été soumise à une occupation punitive. La Slovénie idyllique a été absorbée par le Troisième Reich, tandis que l’Allemagne soutenait une Croatie indépendante, dirigée par le parti fasciste Oustachi, qui comprenait la majeure partie de la Bosnie, théâtre des combats internes les plus sanglants. À la fin de la guerre, de nombreux oustachis croates ont émigré en Allemagne, aux États-Unis et au Canada, sans jamais abandonner l’espoir de raviver le nationalisme croate sécessionniste.

    À Washington, dans les années 1990, les membres du Congrès ont obtenu leurs impressions sur la Yougoslavie auprès d’un seul expert : Mira Baratta, une Américaine d’origine croate de 35 ans, assistante du sénateur Bob Dole (candidat républicain à la présidence en 1996). Le grand-père de Baratta avait été un important officier de l’Oustachi en Bosnie et son père était actif au sein de la diaspora croate en Californie. Baratta a rallié non seulement Dole mais aussi la quasi-totalité du Congrès à la version croate des conflits yougoslaves rejetant tout sur les Serbes.

    En Europe, les Allemands et les Autrichiens, notamment Otto von Habsburg, héritier du défunt Empire austro-hongrois et député européen de Bavière, ont réussi à présenter les Serbes comme les méchants, prenant ainsi une revanche efficace contre leur ennemi historique de la Première Guerre mondiale, la Serbie. En Occident, il est devenu habituel d’identifier la Serbie comme « l’allié historique de la Russie », oubliant que dans l’histoire récente, les plus proches alliés de la Serbie étaient la Grande-Bretagne et surtout la France.

    En septembre 1991, un politicien chrétien-démocrate et avocat constitutionnel allemand de premier plan a expliqué pourquoi l’Allemagne devrait favoriser l’éclatement de la Yougoslavie en reconnaissant les républiques yougoslaves sécessionnistes slovène et croate. (Rupert Scholz, ancien ministre de la défense de la CDU, lors du 6e symposium Fürstenfeldbrucker pour la direction de l’armée et des affaires allemandes, qui s’est tenu les 23 et 24 septembre 1991).

    En mettant fin à la division de l’Allemagne, Rupert Scholz a déclaré : « Nous avons, pour ainsi dire, surmonté et maîtrisé les conséquences les plus importantes de la Seconde Guerre mondiale... mais dans d’autres domaines, nous sommes toujours confrontés aux conséquences de la Première Guerre mondiale » - qui, a-t-il noté, « a commencé en Serbie. »

    « La Yougoslavie, conséquence de la Première Guerre mondiale, est une construction très artificielle, jamais compatible avec l’idée d’autodétermination », a déclaré Rupert Scholz. Il conclut : « A mon avis, la Slovénie et la Croatie doivent être immédiatement reconnues au niveau international. (...) Lorsque cette reconnaissance aura eu lieu, le conflit yougoslave ne sera plus un problème interne à la Yougoslavie, où aucune intervention internationale ne peut être autorisée. »

    Et en effet, la reconnaissance a été suivie d’une intervention occidentale massive qui se poursuit encore aujourd’hui. En prenant parti, l’Allemagne, les États-Unis et l’OTAN ont finalement produit un résultat désastreux, une demi-douzaine d’îlots étatiques, avec de nombreux problèmes non résolus et fortement dépendants des puissances occidentales. La Bosnie-Herzégovine est sous occupation militaire ainsi que sous le diktat d’un « Haut représentant » qui se trouve être allemand. Elle a perdu environ la moitié de sa population à cause de l’émigration.

    Seule la Serbie montre des signes d’indépendance, refusant de se joindre aux sanctions occidentales contre la Russie, malgré de fortes pressions. Pour les stratèges de Washington, l’éclatement de la Yougoslavie était un exercice d’utilisation des divisions ethniques pour briser des entités plus grandes, l’URSS puis la Russie.

    Bombardements humanitaires
    Les politiciens et les médias occidentaux ont persuadé l’opinion publique que le bombardement de la Serbie par l’OTAN en 1999 était une guerre « humanitaire », généreusement menée pour « protéger les Kosovars » (après que de multiples assassinats perpétrés par des sécessionnistes armés aient provoqué les autorités serbes dans l’inévitable répression servant de prétexte au bombardement).

    Mais le véritable enjeu de la guerre du Kosovo est qu’elle a transformé l’OTAN d’une alliance défensive en une alliance agressive, prête à faire la guerre n’importe où, sans mandat de l’ONU, sous n’importe quel prétexte.

    Cette leçon était claire pour les Russes. Après la guerre du Kosovo, l’OTAN ne pouvait plus prétendre de manière crédible qu’elle était une alliance purement « défensive ».

    Dès que le président serbe Milosevic, pour sauver l’infrastructure de son pays de la destruction par l’OTAN, a accepté de permettre aux troupes de l’OTAN d’entrer au Kosovo, les États-Unis se sont emparés sans cérémonie d’une énorme bande de territoire pour construire leur première grande base militaire dans les Balkans. Les troupes de l’OTAN y sont toujours.

    Tout comme les États-Unis se sont empressés de construire cette base au Kosovo, on savait clairement à quoi s’attendre de la part des États-Unis après avoir réussi en 2014 à installer un gouvernement à Kiev désireux de rejoindre l’OTAN. Ce serait l’occasion pour les États-Unis de reprendre la base navale russe en Crimée. Comme on savait que la majorité de la population de Crimée voulait revenir à la Russie (comme elle l’avait fait de 1783 à 1954), Poutine a pu devancer cette menace en organisant un référendum populaire confirmant son retour.

    Le revanchisme est-européen s’empare de l’UE


     European Parliament in Strasbourg, France. (U.N. Photo/Eskinder Debebe)

    L’appel lancé par le chancelier allemand Scholz en faveur d’un élargissement de l’Union européenne à neuf nouveaux membres rappelle les élargissements de 2004 et 2007, qui ont amené douze nouveaux membres, dont neuf de l’ancien bloc soviétique, y compris les trois États baltes qui faisaient autrefois partie de l’Union soviétique.

    Cet élargissement avait déjà déplacé l’équilibre vers l’est et renforcé l’influence allemande. Les élites politiques de la Pologne, et surtout des trois États baltes, étaient fortement influencées par les États-Unis et la Grande-Bretagne, où beaucoup avaient vécu en exil pendant la période soviétique. Elles ont apporté aux institutions européennes une nouvelle vague d’anticommunisme fanatique, qu’il n’est pas toujours possible de distinguer de la russophobie.

    Le Parlement européen, obsédé par les discours sur les droits de l’homme, a été particulièrement réceptif à l’antitotalitarisme zélé de ses nouveaux membres d’Europe de l’Est.

    Le revanchisme et l’arme mémorielle
    Dans le cadre de la purification anticommuniste, ou purges, les États d’Europe de l’Est ont parrainé des « instituts de la mémoire » chargés de dénoncer les crimes du communisme. Bien entendu, ces campagnes ont été utilisées par les politiciens d’extrême droite pour jeter la suspicion sur la gauche en général. Comme l’explique le chercheur européen Zoltan Dujisin, les « promoteurs de la mémoire anticommuniste » à la tête de ces instituts ont réussi à faire passer leurs activités d’information publique du niveau national à celui de l’Union européenne, en utilisant les interdictions occidentales sur la négation de l’Holocauste pour se plaindre que si les crimes nazis avaient été condamnés et punis à Nuremberg, les crimes communistes ne l’avaient pas été.

    La tactique des promoteurs anticommunistes consistait à exiger que les références à l’Holocauste soient accompagnées de dénonciations du Goulag. Cette campagne a dû faire face à une contradiction délicate puisqu’elle tendait à remettre en cause le caractère unique de l’Holocauste, un dogme essentiel pour obtenir le soutien financier et politique des instituts de mémoire d’Europe occidentale.

    En 2008, le PE a adopté une résolution établissant le 23 août comme « Journée européenne de commémoration des victimes du stalinisme et du nazisme » - adoptant pour la première fois ce qui avait été une équation d’extrême droite assez isolée. Une résolution du PE de 2009 sur « la conscience européenne et le totalitarisme » a appelé à soutenir les instituts nationaux spécialisés dans l’histoire du totalitarisme.

    Dujisin explique : « L’Europe est désormais hantée par le spectre d’une nouvelle mémoire. Le statut singulier de l’Holocauste en tant que formule fondatrice négative de l’intégration européenne, point culminant des efforts déployés depuis longtemps par d’éminents dirigeants occidentaux ... est de plus en plus contesté par une mémoire du communisme qui conteste son caractère unique. »

    Les instituts de mémoire est-européens ont formé ensemble la « Plateforme de la mémoire et de la conscience européennes », qui a organisé entre 2012 et 2016 une série d’expositions sur « Le totalitarisme en Europe : Fascisme-Nazisme-Communisme », voyageant dans des musées, des mémoriaux, des fondations, des mairies, des parlements, des centres culturels et des universités de 15 pays européens, censés « améliorer la sensibilisation et l’éducation du public aux crimes les plus graves commis par les dictatures totalitaires. »

    Sous cette influence, le Parlement européen a adopté le 19 septembre 2019 une résolution « sur l’importance de la mémoire européenne pour l’avenir de l’Europe » qui va bien au-delà de l’assimilation des crimes politiques en proclamant une interprétation nettement polonaise de l’histoire comme politique de l’Union européenne. Elle va jusqu’à proclamer que le pacte Molotov-Ribbentrop est responsable de la Seconde Guerre mondiale - et donc que la Russie soviétique est aussi coupable de la guerre que l’Allemagne nazie.
    La résolution,
    « Souligne que la Seconde Guerre mondiale, la guerre la plus dévastatrice de l’histoire de l’Europe, a été déclenchée comme résultat immédiat du tristement célèbre traité de non-agression entre l’Allemagne nazie et l’Union soviétique du 23 août 1939, également connu sous le nom de pacte Molotov-Ribbentrop, et de ses protocoles secrets, par lesquels deux régimes totalitaires qui partageaient l’objectif de conquête du monde ont divisé l’Europe en deux zones d’influence ; »

    Il ajoute :
    « Rappelle que les régimes nazi et communiste ont perpétré des meurtres de masse, des génocides et des déportations et ont causé une perte de vie et de liberté au XXe siècle à une échelle sans précédent dans l’histoire de l’humanité, et rappelle le crime horrible de l’Holocauste perpétré par le régime nazi ; condamne dans les termes les plus forts les actes d’agression, les crimes contre l’humanité et les violations massives des droits de l’homme perpétrés par les régimes nazi, communiste et autres régimes totalitaires ; »

    Bien entendu, cette résolution n’est pas seulement en contradiction directe avec la célébration russe de la « Grande guerre patriotique » pour vaincre l’invasion nazie, elle s’oppose également aux récents efforts du président russe Vladimir Poutine pour replacer l’accord Molotov-Ribbentrop dans le contexte des refus antérieurs des États d’Europe de l’Est, notamment la Pologne, de s’allier à Moscou contre Hitler.

    Mais la résolution du PE :
    « Est profondément préoccupé par les efforts déployés par les dirigeants russes actuels pour déformer les faits historiques et blanchir les crimes commis par le régime totalitaire soviétique et les considère comme une composante dangereuse de la guerre de l’information menée contre l’Europe démocratique qui vise à diviser l’Europe, et invite donc la Commission à contrer résolument ces efforts ; »

    Ainsi, l’importance de la mémoire pour l’avenir, s’avère être une déclaration de guerre idéologique contre la Russie basée sur des interprétations de la Seconde Guerre mondiale, d’autant plus que les promoteurs de la mémoire suggèrent implicitement que les crimes passés du communisme méritent d’être punis - comme les crimes du nazisme. Il n’est pas impossible que cette ligne de pensée suscite une certaine satisfaction tacite chez certains individus en Allemagne.

    Lorsque les dirigeants occidentaux parlent de « guerre économique contre la Russie » ou de « ruiner la Russie » en armant et en soutenant l’Ukraine, on peut se demander s’ils préparent consciemment la troisième guerre mondiale ou s’ils essaient de donner une nouvelle fin à la deuxième guerre mondiale. Ou bien est-ce que les deux vont fusionner ?

    Dans l’état actuel des choses, avec l’OTAN qui tente ouvertement de « s’étendre » et donc de vaincre la Russie par une guerre d’usure en Ukraine, c’est un peu comme si la Grande-Bretagne et les États-Unis, quelque 80 ans plus tard, avaient changé de camp et rejoint l’Europe dominée par les Allemands pour faire la guerre à la Russie, aux côtés des héritiers de l’anticommunisme est-européen, dont certains étaient alliés à l’Allemagne nazie.

    L’histoire peut aider à comprendre les événements, mais le culte de la mémoire devient facilement le culte de la vengeance. La vengeance est un cercle sans fin. Elle utilise le passé pour tuer l’avenir. L’Europe a besoin de têtes claires tournées vers l’avenir, capables de comprendre le présent.

    Diana Johnstone

    #allemagne #ukraine #guerre #Histoire #europe #union°européenne #ue #otan #usa #Angleterre #olaf_scholz #militarisation #otan #Wehrmacht #occident #racisme #Kosovo #Serbie #guerre_idéologique #guerre_mondiale #revanche #mémoire

  • „Früher hieß das ,Wehrmachtstournee‘“ – Hintergrund
    https://www.hintergrund.de/globales/kriege/frueher-hiess-das-wehrmachtstournee

    Voici une petite liste d’artistes allemands qui ont accepté de soutenir l’effort de défendre l’Allemagne au Hindou Kouch - sans être rémunéré. Il y en a eu d’autres depuis la publication de l’article il y a cinq ans.

    Wo, bitte, geht’s denn hier zur Front?, fragen immer mehr Stars und Sternchen der Unterhaltungsindustrie –

    Von SUSANN WITT-STAHL, 2. April 2013 –

    Wenn die NATO ihre Bombenteppiche über die Welt ausbreitet, bietet nicht nur der Schauspieler Til Schweiger seine Dienste als „Schutzengel“ für die kämpfende Truppe an. Auch viele Prominente aus dem Musik- und Showbusiness haben entdeckt, dass die Teilnahme am Propagandafeldzug für den „ethischen“ Imperialismus durchaus lukrativ sein kann. „Give Peace a Chance“ war einmal – heute stehen sie Schlange für einen Transall-Flug nach Kabul oder Kunduz. Sogar Punkbands finden „Antifa heißt Luftangriff“, engagieren sich an der Heimatfront für den guten Zweck der völkerrechtswidrigen Angriffskriege des Westens und freuen sich, wenn endlich einmal „zurückgeballert“ wird. „Ein gut geführter Krieg ist wie eine große Symphonie“, sagte Hitlers General Friedrich von Boetticher. Heute ist der „Vater aller Dinge“ wieder so tief in die „Eingeweide der Gesellschaft“ (Paul Virilio) vorgedrungen, dass das Stakkato einer M16 als virtuose Darbietung goutiert wird.

    Sarah Connor - Sängerin - Afghanistan -
    Gunter Gabriel - Countrysänger - Kosovo - 2000
    Paul Kalkbrenner - Technomusiker und -produzent - Afghanistan -
    Karat - Band, ex #DDR - Kosovo -
    Daniela Katzenberger - Dampfschwätzerin bei VOX - abgelehnt durch BW -
    Kurt Krömer - Stand-Up-Comedy - Afghanistan, Kabul - 2012
    Peter Maffay - Sänger - Afghanistan - 2005
    Ralf Möller - Bodybuilding-Weltmeister und Action-Star - Afghanistan - 2008
    Xavier Naidoo - Sänger - Bosnien - 2004
    Xavier Naidoo - Sänger - Afghanistan - 2010
    No Angels - Girl-Group - Kosovo -
    Til Schweiger - Schauspieler - Afghanistan - mehrfach

    Ouvertement pour la guerre mais sans intervention hors d’Allemagne

    Egotronic - Elektro - Palästina / Operation „Cast Lead“ - 2008

    L’expression défendre l’Allemagne au Hindou Kouch est du ministre de la défense (SPD) Peter Struck.

    Peter Struck : Die prägnantesten Zitate - SPIEGEL ONLINE
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/peter-struck-die-praegnantesten-zitate-a-873892.html

    Sein wohl bekanntestes Zitat ist der Satz: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird heute auch am Hindukusch verteidigt.“ Dieser Satz fiel im Februar 2002, spontan, wie er später erklärte.

    #Allemagne #Art #Wehrmachtstournee #Truppenbetreuung #guerre #Bundeswehr

  • #Allemagne : inspection des casernes après la découverte d’objets militaires nazis - Europe - RFI
    http://www.rfi.fr/europe/20170507-allemagne-reliques-nazies-decouvertes-casernes

    En Allemagne, après la découverte de reliques de l’armée du régime nazi dans deux casernes, le chef de la #Bundeswehr, l’armée allemande, a ordonné dimanche 7 mai 2017 l’inspection de toutes les casernes. Selon la ministre de la défense Ursula von der Leyen, il en va de la réputation de l’armée allemande, ébranlée par ce scandale de symboles nazis.

    #brigade_franco-allemande #nazisme

    • Dans la caserne française d’Illkirch, des reliques de la Wehrmacht sans que cela n’interpelle quiconque L’Essentiel - AFP - 7 Mai 2017
      http://www.lessentiel.lu/fr/news/story/Symboles-nazis-toutes-les-casernes-sont-inspectees-15040272

      . . . . . . . .
      Une inspection de sa caserne à Illkirch a permis de découvrir des reliques de la Wehrmacht, l’armée du régime nazi entre 1935 et 1945, dans une salle commune de la base, qui étaient exposées depuis un certain temps sans que cela n’interpelle quiconque.
      . . . . . . . .
      la presse a révélé qu’un précédent scandale avait concerné la base d’Illkirch en France en 2012 lorsque des soldats allemands avaient peint une grande croix gammée sur le sol de cette base de la Brigade franco-allemande, en vue de provoquer les militaires français avant un match de football opposant le club allemand du Bayern Munich à celui, français, de Lille.
      . . . . . . . .

      L’inspecteur en chef de la Bundeswehr a ordonné une inspection dans toutes les propriétés de l’armée en vue de vérifier si des reliques de la Wehrmacht s’y trouvent et, si tel est le cas, de les faire enlever »

      https://seenthis.net/messages/596320

  • Dans un livre étonnant, contesté par certains historiens, Norman Ohler raconte comment les drogues, produits de la chimie allemande, ont pesé sur la Seconde Guerre mondiale.

    «Ein Reich, ein dope, ein Führer»

    http://www.liberation.fr/debats/2016/10/26/ein-reich-ein-dope-ein-fuhrer_1524482

    La #drogue est la continuation de la politique par d’autres moyens : telle est sans doute l’une des leçons les plus méconnues du IIIe Reich… Découverte au milieu des années 1930 et commercialisée sous le nom de #pervitine, la #méthamphétamine s’est bientôt imposée à toute la société allemande. Des étudiants aux ouvriers, des intellectuels aux dirigeants politiques et aux femmes au foyer, les petites pilules ont rapidement fait partie du quotidien, pour le plus grand bénéfice du régime : tout allait plus vite, on travaillait mieux, l’enthousiasme était de retour, un nouvel élan s’emparait de l’Allemagne.
    Quand la guerre a éclaté, trente-cinq millions de doses de pervitine ont été commandées pour la #Wehrmacht : le #Blitzkrieg fut littéralement une guerre du « speed ». Mais, si la drogue peut expliquer les premières victoires allemandes, elle a aussi accompagné les désastres militaires. La témérité de #Rommel, l’aveuglement d’un #Göring morphinomane et surtout l’entêtement de l’état-major sur le front de l’Est ont des causes moins idéologiques que chimiques.
    Se fondant sur des documents inédits, #Norman_Ohler explore cette intoxication aux conséquences mondiales. Il met notamment en lumière la relation de dépendance réciproque qui a lié le Dr Morell à son fameux « Patient A », Adolf #Hitler, qu’il a artificiellement maintenu dans ses rêves de grandeur par des injections quotidiennes de stéroïdes, d’opiacés et de cocaïne. Mais, au-delà de cette histoire, c’est toute celle du IIIe Reich que Ohler invite à relire à la lumière de ses découvertes.

    http://www.editionsladecouverte.fr/catalogue/index-L_extase_totale-9782707190727.html

  • Emory ETDs : „Holding down the Fort?“ The War Historical Cooperation of the U.S. Army and Former German Wehrmacht Officers, 1945-1961
    https://etd.library.emory.edu/view/record/pid/emory:1dpfq
    Quand les USA embauchaient les officiers de la Wehrmacht pour se faire fabriquer une stratégie anti-russe .

    In July 1945 the U.S. War Department sent a special historical interrogation mission to Europe to interview high-ranking German prisoners of war with the goal to achieve a more accurate understanding of the war and the circumstances leading up to it. After this so-called Shuster Commission finished its work, the U.S. Army’s Historical Section in the
    European Theater of Operations (ETO) picked up the idea and in January 1946 created the Operational History (German) Section to organize and oversee the interrogation of hundreds of high-ranking German officers and General Staff officers. Soon, the Germans not only answered questionnaires, but also received specific topics to compile historical studies on their own. Released from their prisoner of war and civilian internee status respectively in 1947 and 1948, many continued to work for the U.S. Army from their
    homes as civilian employees. Against the background of increasing tensions between the United States and the Soviet Union the U.S. military soon found a particular interest in the German officers’ first-hand experience with the Soviet Union in general and the Red Army specifically. Until 1961, this remarkable cooperation produced more than 2,500 military studies on a variety of strategic, tactical, technical, and military-political questions, at times involving over 600 former German officers. This thesis attempts to trace the origins and the organizational development of this remarkable cooperation between the U.S. Army and former German Wehrmacht officers.
    Moreover, it raises questions for specific goals and agendas, which the U.S. Army as well as the German participants associated with the project. The thesis examines the specific character of the relationships between German and American officers and how these developed and changed over the course of their cooperation. The analysis of the German-American history project also sheds light on transnational aspects of a selective exposure

    Texte complet
    https://etd.library.emory.edu/file/view/pid/emory:1dpgv/etd/emory:1dpfq/krug_dissertation.pdf

    E.-J. Howell: Von den Besiegten lernen? | H-Soz-Kult
    http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-25135

    Titel Von den Besiegten lernen?. Die kriegsgeschichtliche Kooperation der U.S. Armee und der ehemaligen Wehrmachtselite 1945–1961

    Autor(en) Howell, Esther-Julia
    Erschienen Berlin 2015: de Gruyter Oldenbourg
    Umfang XII, 384 S., 4 Abb., 10 Tab
    Preis € 54,95
    ISBN 978-3-11-041478-3

    Die langjährige kriegsgeschichtliche Kooperation der U.S. Armee mit Hunderten ehemaliger Wehrmachtsoffiziere, darunter hochrangige Vertreter wie die Generäle Franz Halder, Walter Warlimont oder Georg von Küchler, erfuhr in der geschichtswissenschaftlichen Literatur bislang eher eine spärliche Rezeption. So standen hier im Wesentlichen nur die knappen Spezialstudien des amerikanischen Militärhistorikers Charles B. Burdick, selbst in den 1950er-Jahren eng mit deutschen Offizieren verbunden, und des deutschen Militärhistorikers Bernd Wegner zur Verfügung. Während ersterer einen eher deskriptiven und unkritischen summarischen Überblick über die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Rahmen der Operational History (German) Section der Historical Division der U.S. Armee gab[1], lieferte Wegners Untersuchung klare Hinweise, dass diese Kooperation eben nicht zu einer Geschichtsschreibung der Sieger geführt hat, sondern so paradox dies auf den ersten Blick erscheinen mag, die Historical Division eher eine Art „Geburtshelfer“ der apologetischen deutschen Geschichtsschreibung zum Zweiten Weltkrieg war.[2] Nun liegt die quellengesättigte, auf einer umfassenden Auswertung der relevanten Archive sowohl in den USA als auch in Deutschland basierende einschlägige Dissertation Esther-Julia Howells, die 2012 von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg angenommen wurde, als leicht gekürzte und überarbeitete Buchpublikation vor.

    Im Mittelpunkt der Studie Howells steht die Untersuchung der Bedingungen für die ungeheure Produktivität der Wehrmachtsoffiziere mit mehr als zweieinhalbtausend kriegsgeschichtlichen Studien zur deutschen Strategie und Taktik im Zweiten Weltkrieg, welche die Legende von der unpolitischen, auf höchstem professionellen Niveau handelnden Wehrmacht ermöglichten. Hatten zunächst nach der deutschen Niederlage 1945 nur Interviews mit deutschen Offizieren zur Kriegführung stattgefunden, wurden Anfang 1946 unter Leitung von Colonel Harold E. Potter, als Zweigstelle der Historical Division der U.S. Armee in Europa, die Operational History (German) Section eingerichtet und in den hessischen Lagern Allendorf und Neustadt sowie im bayerischen Garmisch die kriegsgeschichtliche Kooperation mit deutschen Offizieren organisiert. Der ehemalige Generalstabschef Franz Halder wurde zunehmend zur zentralen Figur, dem die Amerikaner weitgehend freie Hand bei der Wahl seiner Mitarbeiter sowie der Art und Weise der Themenbearbeitung überließen. Als 1948 eine Umstrukturierung der Kooperation erforderlich war, weil die letzten deutschen Offiziere aus den Kriegsgefangenenlagern entlassen wurden, richteten die Amerikaner die sogenannte Control Group aus acht deutschen Generalstabsoffizieren mit Halder an der Spitze ein, welche als Bindeglied zwischen U.S. Armee und mehreren Hundert ehemaligen Wehrmachtsoffizieren fungierte, die als „Heimarbeiter“ zu kriegsgeschichtlichen Fragen arbeiteten. Die amerikanischen Offiziere wurden nun eher, so Howell, zu „Zuarbeitern der ehemaligen Wehrmachtselite“ (S. 305). Sie hatten vor allem für die Beschaffung der benötigten deutschen Akten, anderen Materials sowie der erforderlichen Schreibkräfte und Übersetzer zu sorgen.

    Verfolgten die Amerikaner ursprünglich primär das Interesse, durch die Studien der deutschen Offiziere bei ihrer eigenen Kriegsgeschichtsschreibung die Perspektive des Feindes zu berücksichtigen, so rückten bald entsprechende Untersuchungen zur Kriegführung der Wehrmacht gegen die Rote Armee in den Fokus der Studien. Durch den beginnenden Kalten Krieg, mit dem Korea-Krieg 1950 als Zäsur, wuchs die Nachfrage nach Studien zur Kriegsführung im „Unternehmen Barbarossa“ drastisch. Der Deal bestand nun darin, dass die U.S. Armee der ehemaligen Wehrmachtselite einen geschützten Raum für die systematische Darstellung ihrer apologetischen Positionen bot, um im Gegenzug Informationen über die UdSSR und die Rote Armee zu erhalten. Howell kann durch eine vergleichende gruppenbiografische Analyse der wichtigsten Akteure auf deutscher und amerikanischer Seite zeigen, dass die amerikanischen Offiziere durchschnittlich wesentlich jünger waren und rangniedrigere Positionen bekleideten als die deutschen Offiziere und sie diesen auch von daher mit Respekt begegneten. Zudem war Ihnen aufgrund ihrer eigenen militärischen Sozialisation weder die „sozialdarwinistische Überhöhung des Ostkrieges als unausweichlicher übernationaler Schicksalskampf“ noch die Metapher vom Deutschen Reich als „Bollwerk gegen die bolschewistische Expansion des Ostens“ fremd (S. 302).

    Vor diesem Hintergrund konnten deutsche Studien zum Ostkrieg und der operativen Kriegführung gegen die Rote Armee zunehmend Verwendung als Trainingsmaterial für die U.S. Armee finden. In den 1950er-Jahren hielten eine Reihe hoher deutsche Offiziere, unter ihnen Anton von Bechtolsheim und Friedrich von Boetticher, entsprechende Vorträge an Militärschulen und Fortbildungseinrichtungen der U.S. Armee. Studien der ehemaligen Wehrmachtsoffiziere gewannen Einfluss auf die operative Doktrin der U.S. Armee. So eignete sich die amerikanische Armeeführung Anfang der 1950er-Jahre das „Konzept der mobilen Verteidigung“ an, das die Wehrmacht bei ihren Rückzugsoperationen aus den besetzten Gebieten der Sowjetunion praktizierte, da es den Strategen der U.S. Armee geeignet erschien, im Kriegsfalle den Vormarsch der Roten Armee zu verlangsamen und Zeit zu gewinnen (S. 234).

    Im Gegenzug nutzten deutsche Generäle wie Heinz Guderian, Franz Halder, Albert Kesselring und Georg von Küchler die kriegsgeschichtliche Kooperation mit der Historical Division der U.S.-Armee, um ein glorreiches Bild der Wehrmacht fernab jeder Involvierung in Kriegsverbrechen zu zeichnen, das in den Worten Halders dem Wirken der Wehrmachtsoffiziere ein „literarisches Denkmal“ setzen sollte (S. 305). Dies gelang auch deswegen, weil diese ehemaligen Offiziere um Halder „privilegierten Zugang zu den beschlagnahmten deutschen Militärakten“ erhielten (S. 270), der den zivilen akademischen Historikern bis Ende der 1950er-Jahren vollständig verwehrt blieb. Zudem erlaubten die Amerikaner den ehemaligen Wehrmachtsoffizieren nun ihre Arbeiten auch in deutschen Verlagen zu veröffentlichen. Halder und sein aus der Control Group stammender kriegsgeschichtlicher Arbeitskreis, darunter unter anderem Burkhart Müller-Hillebrand, Waldemar Erfurth, Alfred Philippi, Alfred Toppe und Alfred Zerbel, nutzten dies, um über den auf Vermittlung der Dienststelle Blank vom Bundespresseamt finanzierten Arbeitskreis für Wehrforschung (AfW) zu publizieren. Der Verlag „Mittler & Sohn“ stellte dem AfW als offizielles Organ seine Zeitschrift „Wehrwissenschaftliche Rundschau“ zur Verfügung. In dieser Zeitschrift und der vom AfW herausgegebenen, im „Muster-Schmidt-Verlag“ erschienenen Schriftenreihe „Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges“ konnten die ehemaligen Wehrmachtsoffiziere ihre Geschichtsschreibung präsentieren.

    Zwei kritische Anmerkungen sollen nicht unerwähnt bleiben. Da Howell in ihrer Studie zweifellos eine umfassende Auswertung der relevanten Quellen – von den Nachlässen deutscher und amerikanischer Beteiligter bis zu den Verwaltungsakten der Historical Division – geleistet hat, bleibt die Aufnahme der dubiosen Website „lexikon-der-wehrmacht.de“ (S. 366) ohne Angaben, etwa in Fußnoten, wofür diese verwendet wurde, in das Verzeichnis der verwendeten Quellen und Literatur unverständlich. Es fehlen über die Anmerkungen beim erstmaligen Auftauchen der Protagonisten und das allgemeine Quellenverzeichnis hinausgehende konkrete Belegangaben zu den Daten der jeweiligen „Biogramme“ der 37 wesentlichen Akteure der deutsch-amerikanischen Geschichtskooperation auf den betreffenden Seiten (S. 328–354). Hier hätte sich angeboten, wie bei dem analogen Anhang der „Biogramme“ in Johannes Hürters Habilitationsschrift zu verfahren, der dort einleitend seine Quellen speziell für die Erstellung der „Biogramme“ zusammengefasst hat.[3] Diese Detailkritik schmälert den überaus positiven Gesamteindruck der Studie nicht wesentlich. Dass Howell zu den Historikerinnen zählt, die eine wissenschaftliche Arbeit klar strukturiert und auch für ein breiteres Publikum sehr gut lesbar verfassen können, sei ausdrücklich betont, da es alles andere als selbstverständlich ist.

    Anmerkungen:
    [1] Charles B. Burdick, Vom Schwert zur Feder. Deutsche Kriegsgefangene im Dienst der Vorbereitung der amerikanischen Kriegsgeschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg. Die organisatorische Entwicklung der Operational History (German) Section, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 2, 1971, S. 69–80.
    [2] Bernd Wegner, Erschriebene Siege. Franz Halder, die „Historical Division“ und die Rekonstruktion der Zweiten Weltkrieges im Geiste des deutschen Generalstabes, in: Ernst Willi Hansen / Gerhard Schreiber / Bernd Wegner (Hrsg.), Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit, Oldenbourg / München 1995, S. 287–302.
    [3] Johannes Hürter, Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42, München 2006, S. 619.

    Operational History (German) Section
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Operational_History_%28German%29_Section

    Die Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army wurde im Januar 1946 eingerichtet, um das operative Wissen und die Erfahrungen kriegsgefangener deutscher Offiziere für die Kriegsgeschichtsschreibung nutzbar zu machen.

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