• L’offensiva israeliana vista dalla #Cisgiordania
    https://radioblackout.org/2025/05/loffensiva-israeliana-vista-dalla-cisgiordania

    Le forze di occupazione israeliane hanno intensificato le operazioni militari in diverse aree della Cisgiordania occupata, provocando l’uccisione di un palestinese e il ferimento e l’arresto di molti altri, oltre a diffuse incursioni e violenze da parte dei coloni. Nella Cisgiordania meridionale, la Mezzaluna Rossa Palestinese ha riferito che un civile palestinese è stato ferito […]

    #L'informazione_di_Blackout #guerra #Israele #palestina #West_Bank
    https://cdn.radioblackout.org/wp-content/uploads/2025/05/westbank_5.mp3

  • Aussage eines Zielfahnders vor Gericht : Klette erkundigte sich auf Weg zur Wache nach ihrer Mutter – und hatte Sorgen um ihren Hund
    https://www.tagesspiegel.de/politik/aussage-eines-zielfahnders-vor-gericht-klette-erkundigte-sich-auf-weg-z

    Voilà pourquoi le dernier membre du groupe terroriste RAF Daniela Klette est plus populaire que Christian Lindner, ancien ministre des finances ultralibéral. Elle ne tue pas de petits chiens.

    6.5.2025 - Der LKA-Fahnder schilderte als Zeuge, wie die Polizei die frühere RAF-Terroristin fasste. Demnach war es zunächst eine Routineüberprüfung.

    Auf ihre Festnahme nach über 30 Jahren im Untergrund hat die Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette nach Darstellung eines Zielfahnders des Landeskriminalamtes ruhig und kooperativ reagiert. Für ihn habe es sich zunächst um eine routinemäßige Überprüfung nach einem Hinweis gehandelt, sagte der Polizeibeamte als Zeuge im Prozess vor dem Landgericht Verden.

    Klette ist wegen einer Serie von Raubüberfällen unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. Ihre mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg sind noch auf der Flucht. Aus Sicherheitsgründen wird nicht in Verden, sondern im Oberlandesgericht Celle verhandelt. Klette weist die Anklagevorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Der Zielfahnder hatte demnach die Adresse in der Sebastianstraße in Berlin-Kreuzberg von einem Capoeira-Meister erhalten. Es gab Hinweise, dass ein früheres Mitglied in dem Verein für brasilianische Tanzkunst namens Claudia die gesuchte Ex-Terroristin und mutmaßliche Räuberin sei. Diese Claudia soll den Vereinsbeitrag immer in bar gezahlt haben.

    Klette hatte laut Aussage des Zeugen zunächst ihre Wohnungstür in dem Mietshaus für die klopfenden Polizisten geöffnet, die Tür aber noch mal geschlossen, um ihren bellenden Hund wegzusperren. Zudem bat sie darum, vor der Fahrt zur Identitätsfeststellung auf die Polizeiwache, auf die Toilette gehen zu können, was ihr gestattet wurde. In ihrem italienischen Ausweis stand der Name Claudia Bernardi.

    Erst in der Warteschlange auf der Polizeiwache habe er geahnt, dass die grauhaarige Frau mit dem Zopf tatsächlich die gesuchte Klette sei, sagte der 42 Jahre alte Polizeibeamte in der Verhandlung. „Es ärgert mich selber.“

    Klette habe sich dann erkundigt, ob ihre Mutter noch lebe und nach ihrer Schwester gefragt. Zudem sei es darum gegangen, wer sich um ihren Hund kümmern könne. Die Festnahme sei erst nach der Identitätsfeststellung erfolgt, die sehr lange gedauert habe, betonte der LKA-Beamte. Auf dem Weg durch den Wartebereich im Polizeigebäude Kreuzberg habe sie sinngemäß gerufen: „Ich bin Daniela Klette von der RAF. Ich bin festgenommen.“ (dpa)

    Besitzer des Opfers ist Filmproduzent : Christian Lindner überfährt Hund
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/christian-lindner-uberfahrt-berliner-hund-das-opfer-ist-nicht-unbekannt

    Je connais le resto italien en question. Il y a vingt/trente ans il était O.K. Depuis il a changé d’ambiance et de clientèle sans améliorer la qualité de sa bouffe. Ses serveurs sont devenus aussi arrogants que les oligarques qui aujourd’hui s’y remplissent la panse. A chier. Qu’ils crèvent tous. C’est triste pour le petit toutou.

    6.5.2025 von Tobias Langley-Hunt - Beim Einparken seines Minis überfährt der ehemalige Finanzminister einen kleinen Vierbeiner. Das Drama ereignete sich vor einem Italiener im Berliner Westen.

    Christian Lindner hat es nicht leicht dieser Tage. Der ehemalige Bundesfinanzminister und immer noch FDP-Chef ist nicht nur formal arbeitslos, sondern jetzt auch noch Verursacher eines tragischen Unfalls. Wie die „Bild“ berichtete, fuhr er vor einigen Tagen mit seinem Mini über einen Hund.

    Das Ganze war natürlich ein schlimmes Missgeschick. Weil das Tier sehr klein – um genau zu sein, handelte sich um einen sogenannten Norfolk Terrier – und nicht angeleint war, konnte er ihn gar nicht sehen. Lindner habe auf dem Parkplatz seines Lieblingsitalieners in Charlottenburg lediglich einparken wollen und musste dabei auf die Passanten achten.

    Tatsächlich berichteten Augezeugen, dass der Hobby-Jäger „beherzt“ reagiert hätte und sich sogar um eine Tierärztin oder nahegelegene Tierklinik bemüht hätte.
    Ein Welpe hilft über die Trauer hinweg

    Dass jede Hilfe zu spät kam, wusste auch die „Bild“ zuerst und ließ es sich nicht nehmen, Lindner darüber zu informieren. Immerhin, der Besitzer des Opfers ist auch kein Unbekannter: Es handelt sich um den Filmproduzenten Wolf Bauer, unter anderem beteiligt an Produktionen wie „Der Medicus“, „Verbotene Liebe“ oder „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Aber auch das wusste Lindner nicht.

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    Der „Bild“ teilte er mit, dass er mit dem Hundehalter keine Kontaktdaten ausgetauscht habe: „Er hat sich mir gegenüber nicht vorgestellt.“ Außerdem: „Es tut mir sehr leid, dass der Hund gestorben ist.“ Bauer selbst scheint laut der Boulevardzeitung nicht allzu sehr zu leiden. Ihm helfe ein Welpe über die Trauer hinweg.

    Bereits Anfang vergangenen Monats war Christian Lindner aus außerpolitischen Gründen Schlagzeilen-Thema: Er wurde erstmals Vater. Seine Tochter soll am 6. April in der Charité zur Welt gekommen sein. Weil er bei dem Neugeborenen und seiner Frau sein wollte, hätte er am Folgetag eine Sitzung seiner Partei verpasst. Vor der Geburt geriet der Politiker in die Kritik, weil er sich laut eigener Aussagen lediglich „Freiräume“ schaffen wollte, um für das Kind zu sorgen – damals war sein abruptes Karriereende noch nicht absehbar.

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    Mit maximal 26 cm Schulterhöhe gehört der Norfolk Terrier zu den kleinsten Terriern – ist unangeleint im Straßenverkehr also auch aus einem Mini leicht zu übersehen.

    #Allemagne #Berlin #Westend #terrorisme #RAF #droite #libéralisme #politique #animaux #FDP #wtf

  • UNRWA sur X : ““This morning, Israeli officials from the Jerusalem Municipality, accompanied by Israeli Security Forces, forcibly entered six UNRWA schools in East Jerusalem. They gave closure orders for the schools effective in 30 days. UNRWA schools in occupied East Jerusalem are https://t.co/iBnWiB9SRi” / X
    https://x.com/UNRWA/status/1909671215377039714

    “This morning, Israeli officials from the Jerusalem Municipality, accompanied by Israeli Security Forces, forcibly entered six UNRWA schools in East Jerusalem.

    They gave closure orders for the schools effective in 30 days.

    UNRWA schools in occupied East Jerusalem are installations providing #education to Palestine Refugee children.

    Some 800 boys and girls are directly impacted by these closure orders and are likely to miss finishing their school year.

    UNRWA schools are protected by the privileges and immunities of the United Nations. Today’s unauthorised entries and issuance of closure orders are a violation of these protections and represent a revocation of Israel’s obligations under international law.

    These illegal closure orders come in the wake of Israeli Knesset legislation seeking to curtail UNRWA operations.

    UNRWA is committed to stay and deliver education and other basic services to #PalestineRefugees in the #WestBank, including East Jerusalem, in accordance with the General Assembly resolution mandated to the Agency.”

    — @UNLazzarini

  • Häuserkampf Berlin 1981
    http://autox.nadir.org/archiv/chrono/chro_haus_2.html

    Der handlungsunfähige SPD/FDP Senat spricht sich für politische Lösungen aus. Im Januar beginnen die ersten Prozeße. Die Position der Besetzer ist deutlich: Keine Verhandlungen solange die Inhaftierten vom 12.12. nicht freigelassen sind. Erste Räumungen des Jahres finden Anfang März statt. Es folgen reglemäßige Durchsuchungen, meist auf betreiben der Staatsanwaltschft. Die Zahl der besetzten Häuser erreicht im Juni mit 165 einen Höhepunkt. Heftige Kontroversen unter den Besetzer um Verhandeln oder Nichtverhandeln, esliegen verschieden Modelle auf dem Tisch. Mit dem Antritt des CDU Senats im Juni werden Neubesetzungen nicht mehr zugelassen. Es bilden sich in den Bezirken regionle Besetzerräte. Es finden erste, vereinzelte Verhandlungen statt. Im Sommer keine Räumungen, die Zahl der Patenschaften steigt. Am 22.9 läßt der CDU Senat acht Häuser räumen, ein toter Demonstrant. Stattfindende Verhandlungen werden vorübergehend unterbrochen. Der Senat verkündet einen, löchrigen, Räumungsstop der bis Ostern 82 verlängert wird. Ende des Jahres sind etwa 139 Häuser besetzt.

    1981 - Keine Räumung der besetzten Häuser - Aktionswoche
    https://archive.org/details/KeineRumungAktionswoche

    1981 - Gemeinsame Erklärung der besetzten Häuser in Neukölln
    https://archive.org/details/GemeinsameBesetztenNeuklln1981

    Sofortiger Räumungsstopp für alle besetzten Häuser!
    https://archive.org/details/RumungsstoppAmnestie

    #Kuckuck

    #Berlin #Kreuzberg #Anhalter_Straße 7
    #Westberlin #squats #presse #histoire

  • Hedi Viterbo :
    https://bsky.app/profile/hediviterbo.bsky.social/post/3lfywf2jqsk2m

    Fewer & fewer #Palestinians who are attacked by Israeli civilians in the #WestBank complain to Israeli authorities.

    Why ?

    (1) 97% of Israeli investigations end without even a partial conviction.

    (2) Filing a complaint risks Israeli retribution.

    (Source in the comment below)

  • Centre commercial #Neyrpic : des militants d’#Extinction_Rebellion mènent une action contre la «fast fashion»

    Ce samedi, vers 16h, des militants d’Extinction Rebellion ont mené une action au centre commercial Neyrpic à Saint-Martin-d’Hères (Isère). Des boules puantes ont été lancées contre des enseignes de la « #fast_fashion ».

    Ce samedi 11 janvier, vers 16h, un soixantaine de militants du mouvement Extinction Rebellion se sont introduits dans le centre commercial Neyrpic à Saint-Martin-d’Hères (Isère) et ont mené une action contre les enseignes de la « fast fashion ». D’après la Police Nationale, contactée par « ici Isère », « un mouvement de contestation » a bien eu lieu, « où ils jettent des boules puantes. » Une forte odeur a été sentie par un de nos journalistes sur place. Les activistes ont aussi répandus du liquide malodorant dans les rayons. On ne sait pas encore si des interpellations ont eu lieu, mais la police municipale est intervenue sur place.

    « La fast fashion, ça pue »

    L’action a duré une demi-heure, accompagnée d’une distribution de tracts. On peut notamment y lire : « Dans le monde, la fast fashion est responsable de 10% des émissions de gaz à effet de serre, de 20% de la pollution des cours d’eau et de 11% des pesticides répandus. » Les militants ont également accroché à un bâtiment du centre commercial une banderole avec écrit dessus la « fast fashion ça pue ». Une autre était visible à l’entrée du domaine universitaire. Cette action s’inscrit dans une campagne nationale appelée « #ode_aux_rats ».

    https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/centre-commercial-neyrpic-des-militants-d-extinction-rebellion-menent-une
    #résistance #XR #Grenoble #centre_commercial #fast-fashion #mode

    • Action « Ode Aux Rats » face à la Fast-Fashion

      Le Samedi 15 Juin les activistes de la campagne “Ode aux Rats” de Extinction Rebellion ont mené une action originale et de grande ampleur au centre commercial #Westfield la #Part-Dieu à #Lyon.

      Par des moyens visuels, sonores mais aussi olfactifs, les militant·e·s ont poussé vers la sortie des centaine d’usagers, dérangeant l’activité du site pendant toute une partie de l’après midi.

      L’action avait pour but de dénoncer l’industrie de la fast-fashion en retournant contre elle ses moyens marketing.

      Ainsi, pour dénoncer ces techniques marketing qui utilisent la musique et les odeurs pour manipuler les comportements d’achat, les activistes ont modifié l’ambiance sonore et olfactive du centre.

      Alors qu’une forte odeur d’ail et de fromage envahissait les allées du centre commercial, une fanfare a accompagné les usagers vers l’extérieur où des militant·e·s distribuaient des flyers expliquant le principe de l’action.

      Des mots ont été laissés aux employé·e·s pour s’excuser des méthodes utilisées qui ont rendu leurs conditions de travail désagréables le temps d’une demi journée.

      Argumentaire de la campagne “Ode aux rats”

      L’industrie de la fast-fashion sait parfaitement comment saturer nos sens de signaux pour nous pousser à acheter : dans les magasins il y a des lumières contrôlées, un arrangement des vêtements soignés, une musique d’ambiance pour donner le rythme et une légère odeur qui flotte dans l’air pour endormir nos dernières réticences.

      Tout cela est filmé en continue par des caméras qui enregistrent nos comportement d’achats pour améliorer la technique, comme si nous étions des rats dans une cage participant à une expérience grandeur nature.
      C’est pour dénoncer cette emprise sur les imaginaires collectifs que les rats se révoltent.

      Car tout cela a un prix. Dans le monde, l’industrie textile est responsable de 5 à 10% des émissions de gaz à effets de serre, de 20% de la pollution des cours d’eau et de 11% des pesticides épandus1.

      A l’étranger, les personnes qui produisent les vêtements sont largement sous payées voir, comme les ouïghours en Chine, travaillent dans des conditions proches de l’esclavage2.

      Chez nous, l’incitation à la consommation profite surtout aux grandes entreprises et à celleux qui les dirigent, renforçant ainsi la concentration des richesses.

      La seule solution est de réduire la quantité de #vêtements produits. Ce n’est pas aux citoyen.ne.s de porter la responsabilité morale de s’extraire d’un système où tout les pousse à acheter. C’est à nos représentants d’agir pour que l’effort soit collectif.

      Nous demandons :

      – La division par 10 du nombre de vêtements mis sur le marché en France et en Europe d’ici 2030.
      – La transparence des marques sur leur impacts et un engagement à réduire leur production.
      – Un engagement de la France sur la voie de la sobriété seule à même de limiter notre impact sur l’environnement tout en évitant la concentration des richesses.

      Par le dégoût laisser naître de nouveaux goûts c’est ce que veulent faire les rats d’égout.

      Par leur présence, briser le charme de la consommation de masse et stopper la distillation lente de faux rêves dans nos #imaginaires.

      Que chacun·e puisse rêver plus grand : de liens humains forts, de beauté, de découverte, d’aventure, de poésie. Iels continueront jusqu’à ce que leurs revendications soient écoutées.

      https://extinctionrebellion.fr/actions/2024/06/19/action-ode-aux-rats-face-a-la-fast-fashion.html

      #industrie_textile #habits

  • Lötzener Allee in Charlottenburg: Das bedeutet die Sanierung für Autofahrer
    https://www.berliner-zeitung.de/news/charlottenburg-wilmersdorf-das-bedeutet-die-sanierung-der-loetzener

    2.12.2024 - Die Lötzener Allee zwischen der Waldschulallee und der Soldauer Allee in Charlottenburg-Wilmersdorf wird von Montag, 2. Dezember, bis voraussichtlich Freitag, 13. Dezember, aufgrund von Fahrbahnschäden saniert. Das teilte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit. Während der Sanierungsarbeiten wird die Straße vollständig gesperrt sein. Bei günstiger Witterung könnte die Sperrung jedoch vorzeitig aufgehoben werden.

    Um den Schulkindern trotz der Bauarbeiten einen sicheren Schulweg zu gewährleisten, wird die Einbahnstraßenregelung in der Waldschulallee vorübergehend aufgehoben.

    Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf

    Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.

    #Berlin #Westend #Lötzener_Allee #Waldschulallee #Soldauer_Allee
    #Verkehr #Straßensperrung

  • Westend: Neubau von 61 landeseigenen Wohnungen entsteht bis April 2025 | entwicklungsstadt berlin
    https://entwicklungsstadt.de/westend-neubau-von-61-landeseigenen-wohnungen-entsteht-bis-april-2

    An der Reichsstraße im Berliner Ortsteil Westend entstehen insgesamt 256 neue Wohnungen, 61 davon werden von der landeseigenen DEGEWO realisiert. / © Visualisierung: LAGRANDE Group GmbH

    Im Ortsteil Westend des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf entsteht derzeit ein neues Wohnquartier mit insgesamt 256 Wohnungen. 61 der neuen Wohnungen werden von der landeseigenen DEGEWO realisiert und sollen bis April 2025 fertiggestellt werden.

    © Visualisierung Titelbild: Baumschlager Eberle Architekten GmbH
    Text: Björn Leffler

    In einem Ensemble aus sechs- bis siebengeschossigen Wohngebäuden, das sich um einen zentralen, ruhigen Innenhof erstreckt, entstehen im Charlottenburg-Wilmersdorfer Ortsteil Westend auf elf Grundstücksparzellen mehr als 256 neue Wohnungen. Das landeseigene Wohnungsunternehmen DEGEWO beteiligt sich an diesem Projekt mit einem Bauanteil von 1.800 Quadratmetern, auf dem in zwei Aufgängen 61 Wohnungen, eine Kindertagesstätte sowie ein Spielplatz errichtet werden.

    Für diesen Neubau konnte am 19. September das Richtfest gefeiert werden, wobei die Bauarbeiten voraussichtlich bis April kommenden Jahres andauern werden. Die geplanten Wohnungen umfassen Größen von 35 bis 101 Quadratmetern und verfügen jeweils über einen Balkon oder einen Mietergarten.

    Westend: DEGEWO realisiert 61 Mietwohnungen bis April 2025

    Von den insgesamt 61 landeseigenen Wohnungen werden 58 durch Fördermittel subventioniert und zu einem monatlichen Quadratmeterpreis von durchschnittlich 6,90 Euro (kalt) angeboten. 32 der Wohneinheiten sind barrierefrei oder barrierearm gestaltet. Der Neubau erfüllt den KfW-Energiestandard EH 40 und wird an das Fernwärmenetz angeschlossen.

    Die Entwicklung der Grundstücke an der Reichsstraße 53-54 basiert auf einem 2021 geschlossenen städtebaulichen Vertrag zwischen der LAGRANDE Group GmbH als Projektentwickler und und der DEGEWO. Das entstehende Gebäudeensemble soll nach Auskunft der Bauherren die kleinteilige, straßenbegleitende Bebauung bis hin zum Spandauer Damm fortsetzen und sich harmonisch in die urbane Struktur des Westends einfügen.

    Das neue Wohnquartier im Berliner Westen ist hervorragend an den ÖPNV angeschlossen

    Die Lage in der Nähe des Olympiastadions und der Spree eröffnet den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist durch die Nähe zu den U-Bahn-Stationen Ruhleben und Olympiastadion gegeben.

    “Wohnungen in dieser Preisklasse sind in Charlottenburg-Wilmersdorf ein besonderes Angebot, insbesondere im Neubausegment“, erklärt Sandra Wehrmann, Vorstand der DEGEWO. “Wir freuen uns, dass wir in diesem Projekt viele geförderte und barrierearme Wohnungen umsetzen können, um im Quartier auf vielfältige Wohnbedürfnisse einzugehen.”
    Lagrande Group realisiert Wohnprojekt “Maison Westend”

    Der Rest des Bauvorhabens wird vom Immobilienentwickler LAGRANDE Group GmbH umgesetzt und umfasst die restlichen 195 Wohneinheiten. Die LAGRANDE Group vermarktet das Bauprojekt unter dem wohlklingenden Namen “Maison Westend”. Insgesamt sollen einmal elf Wohnhäuser zum Wohnquartier gehören, derzeit sind die ersten drei Wohnhäuser im Bau.

    Der Abriss der bestehenden Gebäude hatte im zweiten Quartal 2023 begonnen, seit dem Frühjahr 2024 läuft der Hochbau auf dem Baugrundstück. Die Wohnfläche, welche die DEGEWO realisiert, wird rund 4.000 Quadratmeter umfassen, insgesamt sollen beim gesamten Projekt rund 11.000 Quadratmeter neuer Wohnraum entstehen.
    Am Spandauer Damm entstehen weitere 85 Mietwohnungen

    Ein weiteres Wohnungsbauprojekt wird nur wenige Meter weiter realisiert. Erst im Juni 2024 hatte das Wohnungsunternehmen Heimstaden, ein europaweit tätiges Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Baurecht für ein Wohnungsbauvorhaben am Spandauer Damm in Berlin-Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf erhalten.

    Schon im Juli wurde dann der erste Spatenstich für den Bau von insgesamt 85 neuen Mietwohnungen gefeiert. Heimstaden besitzt auf dem Grundstück bereits ein Gebäudeensemble mit 273 Wohneinheiten an der Adresse Spandauer Damm, Meiningenallee und Gotha-Allee, die sogenannte „Wohnanlage am Ruhwaldpark“. Die bestehende Wohnbebauung aus den 1950er Jahren wird nun durch zwei Baukörper mit jeweils sechs und elf Geschossen ergänzt, in denen insgesamt 85 neue Mietwohnungen entstehen sollen.

    #Berlin #Westend #Immobilien #Wohnen

  • Das Ende der Mietpreisbindung – eine Bilanz 20 Jahre danach
    https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0308/das-ende-der-mietpreisbindung-eine-bilanz-20-jahre-danach-0308

    Vor 20 Jahren, im Januar 1988, begann im Westteil des geteilten Berlin die Ära des „Weißen Kreises“. Der vorherige schwarze Kreis West-Berlin, die letzte Bastion einer – nach offizieller Lesart – nachkriegsbedingten Zwangswirtschaft im Wohnungssektor, war geschliffen. Das MieterMagazin kommentierte mit trauerndem Unterton: „Fast auf den Tag genau 70 Jahre alt, ein Menschenleben also, wurde die Mietpreisbindung in Berlin zu Grabe getragen.“ Zwei Seiten, zwei Sprachregelungen. Für die einen ein überkommenes Stück marktfeindlicher Wohnungszwangswirtschaft, für die anderen ein wichtiges Stück Sozialstaat. Der Fall selbst, seine Vorgeschichte und seine Nachwirkungen sind ein spannendes Kapitel Berliner Wirtschaftsgeschichte, für den Berliner Mieterverein ist es ein memorables Fragment der Vereinshistorie und für das MieterMagazin eine wichtige Episode hauseigener Zeit- und Zeitungsgeschichte. Zeit für eine Bilanz.

    Wir schreiben den Sommer 1987. Das „Gesetz über die dauerhafte soziale Verbesserung der Wohnungssituation in Berlin“ wird am 25. Juni 1987 in einer abschließenden Lesung des Deutschen Bundestages beschlossen. In dieser aufgehübschten Verpackung verbirgt sich die Aufhebung der Mietpreisbindung im West-Berliner Altbau. An ihre Stelle wird ab Januar 1988 eine spezielle Variante des Übergangs in das Vergleichsmietensystem in Kraft treten, die der schwarzen Stadt- und Bundesregierung in einer beispiellosen Kampagne abgerungen wurde. Beim Schlussakt dieses langen Abschieds dankt der damalige Regierende Bürgermeister Diepgen (CDU) dem Berliner Mieterverein öffentlich für die „gewährte Unterstützung“ bei seinen Vorstößen in Bonn, um den Kompromiss zu ermöglichen. Politik hat bekanntlich ihre eigene Logik. Die kurz vorher als „Panikmacher und Volksverdummer“ – so der damalige Bausenator Klaus Franke – beschimpfte Mieterorganisation wird damit unverhofft zum Helfer geadelt. Dem vorangegangen war die Sammlung einer halben Million Unterschriften, zusammengetragen bei einer Aktion, die man getrost als die letzte wohnungspolitische Großkampagne in Berlin bezeichnen kann. Der regierenden CDU nutzt der mit dieser Mobilisierung erzwungene Schwenk wenig, denn die SPD mit ihrem „Kampagnero“ und späteren Bausenator Wolfgang Nagel und die Alternative Liste schwimmen auf der Protestwelle gegen den Weißen Kreis kurz vor Mauerfall ihrem rot-grünen Wahlsieg 1989 entgegen.

    Zum Zeitpunkt der rot-grünen Koalition war das Kapitel Mietpreisbindung in West-Berlin bereits endgültig abgeschlossen. Aber wie kaum ein anderes Thema der Berliner Wohnungspolitik hat es Politik-, Zeitungs- und Vereinsgeschichte geschrieben. Verständlich wird die durchschlagende Mobilisierung rückschauend nur für den, der weiß, dass Altbauwohnungen, die vor 1949 gebaut wurden, sich über Jahrzehnte zum eigentlichen sozialen Wohnungsbau West-Berlins entwickelt hatten. Während die freifinanzierten Neubaumieten 1980 als längst preisfreie Flecken bei 7,07 DM lagen und damit bundesweites Spitzenniveau aufwiesen, lagen die Sozialmieten des öffentlich geförderten Wohnungsbaus in Berlin bei 5,13 DM. Die damalige Durchschnittsmiete von 3,81 DM war ausschließlich dem in seiner Miethöhe staatlich gekappten Altbau geschuldet, der rund die Hälfte des Wohnungsangebots bestimmte. Damit waren die Altbaumieten die sozialpolitisch relevante Größe in der Inselstadt, die mit niedrigem Einkommensniveau, hohen Studentenanteilen und schlechten Wirtschaftsdaten am Dauertropf bundesdeutscher Subventionszufuhr hing.
    Frontstadtpolitik im Kalten Krieg

    Der ausgeglichene Wohnungsmarkt als Voraussetzung des Weißen Kreises ließ in der Frontstadt Berlin auch Ende der 80er Jahre noch lange auf sich warten. Nachdem Hamburg und München als letzte bundesdeutsche Städte 1974 und 1975 zu Weißen Kreisen wurden, entspann sich an der Spree ein verbissener Kampf um die Preisbindung im Altbau. Schließlich war das Wohnungsangebot in Berlin erst durch Kriegszerstörung, dann durch Flächensanierung, autogerechte Planung und geringe Neubauraten ausgedünnt und weit entfernt von einem Marktausgleich zwischen Nachfrage und Angebot.

    Der Zweite Weltkrieg hatte die Hauptstadt zu jenem „Schutthaufen bei Potsdam“ (Bertolt Brecht) gemacht, in dem ein Drittel aller Wohnungen unbewohnbar war. Der Wiederaufbau begann, die Trümmerfrauen machten den Anfang, und die wohnungspolitische Devise war von nun an: Bauen, bauen, bauen. Bis zum Ausgleich des gravierenden Mangels musste man jedoch auf jene Schutzgesetze zurückgreifen, die bereits in der Zeit des Ersten Weltkrieges geboren und in der Weimarer Republik befestigt wurden. Sie sollten die Mieter vor der Ausnutzung von Mangellagen schützen. Zusätzlich zum Kündigungsschutz und staatlich verordneten Mietpreisregelungen schuf man im Juni 1945 ein einheitliches Unterbringungsverfahren für die noch intakten knappen Unterkünfte. In zehn Monaten waren 421000 vorläufige Einweisungen das Ergebnis. Flankierend wurde der Wohnungsbau über Bau-Notabgaben und zinsvergünstigte staatliche Kredite angekurbelt. Es waren vor allem die – auch bei den Mietern ungeliebten – Zwangseinweisungen, die in den folgenden Nachkriegsjahrzehnten propagandistisch mit anderen Schutzrechten der Mieter in einen Topf geworfen wurden und als unseliges Erbe einer kriegsbedingten Wohnungszwangswirtschaft auf der Abschussliste der Marktwirtschaftsbefürworter landeten. Der somit unzulässig mit Zwangswirtschaft vermischte Mieterschutz wurde von nun an zum Spielball eines bis heute dauernden ordnungspolitischen Grundsatzstreits über die Fragen: Wohnungsmarktwirtschaft: ja oder nein – wieviel Staat, wieviel Schutzbestimmungen sind mit Marktregeln verträglich? Fest steht, dass ausgerechnet das Zusammenspiel von staatlicher Kreditvergabe, Mietpreisbindung und Subventionierung einen erheblichen Beitrag zu dem geleistet hat, was später als der kurze Traum der immerwährenden Prosperität im Wirtschaftswunderdeutschland in die Geschichte einging.

    Dennoch kam es wie beim Lücke-Plan und dem System der Kündigung zur Änderung des Mietzinses 1960 zu Entgleisungen in frühliberale Verhältnisse, die in der Folgezeit vor allem durch die sozialliberale Koalition korrigiert und durch einen dauerhaften Kündigungsschutz ersetzt wurden. Anders als beim Kündigungsschutz war allerdings beim Mietpreisrecht der Burgfrieden zwischen Mietern und Vermietern nicht von Dauer. Die Erwartung, dass bis Ende der 60er Jahre die Mangellagen in den westdeutschen Großstädten beseitigt seien, führte zur Verbreitung des Vergleichsmietensystems, das bis 1975 in allen deutschen Städten eingeführt war – mit Ausnahme der Mauerstadt Berlin-West.
    Von Schwarz zu Rosa

    Hier herrschten durch Kalten Krieg, „Schaufenster-des-Westens-Politik“ und Insellage andere Regeln und Verhältnisse. Bereits Ende der 70er Jahre, erst recht aber in den 80ern war daher die Mieten- und Baupolitik immer Chefsache. Für die Abschaffung der Mietpreisbindung wurden zwischen Inselstadt und Bund immer wieder Schonfristen ausgehandelt. Die Einräumung neuer Fristen wurde jeweils von verordneten Mieterhöhungen begleitet, die den Abstand zwischen den Berliner und den bundesdeutschen Mieten zunehmend verringerten. Mietpreisbindung bedeutete schon deshalb keineswegs Mietenstopp. Mitte der 80er Jahre rückte dann das Ende der Schutzvorschriften in greifbare Nähe. Allerdings wich der ursprünglich angekündigte „kompromisslose Einstieg in den Mietenfreihandel“ (MieterMagazin) im Frühjahr 1987 veränderten Vorstellungen. Auch den Schwarzen war der Weiße Kreis zunehmend suspekt geworden. Der Jungunionist und aus dem sanierungsgeplagten Kreuzberg stammende Abgeordnete Otto Pöppelmeier sah – angetrieben durch Bürgerbegehren und Massenmobilisierung – plötzlich Schwachstellen bei der Aufhebung der Mietpreisbindung. Es war eine Sicht, die in seine Partei hineinwirkte. Als besonders problematisch wurde die völlige Freigabe der Neuabschlussmieten gesehen. Über veränderte Regelungen wurde nun auch in der Union laut nachgedacht. Der damalige Bausenator Georg Wittwer taufte den schließlich Kontur gewinnenden Kompromiss zwischen schwarz und weiß in verwirrender Farbsicht „Rosa Kreis“. Als wäre es ein allgemeines Ansinnen, grauen Mieteralltag durch Farbe aufzumöbeln, erschien das MieterMagazin ab März 1987 mit farbigen Titeln – im April und im Mai jeweils zum Thema Weißer Kreis. Lea Rosh, Otto Sander und andere Prominente warben für die Beibehaltung der Mietpreisbindung. Es sollte nicht die letzte Nummer zu diesem Thema sein. Zahlreiche Großaktionen wie „Berlin wird helle“ – eine nächtliche Dia-Show gegen den Weißen Kreis, verhalfen dem Thema zu immer neuen Schlagzeilen, die es bis in die Tagesschau schafften.

    Dennoch war das Ende der Preisbindung besiegelt. Bereits in der Juli-August-Ausgabe 1987 betitelte das MieterMagazin den nunmehr beschlossenen Übergang in den Weißen Kreis als inhaltsloses „Ei des Kolumbus“ und stellte nach dem Ergebnis der letzten Lesung im Bundestag die Diagnose Exitus. Aus dem für tot Erklärten war allerdings wie Phönix aus der Asche eine juristische Synthese geworden, die fatal viele Züge des Totgesagten ins zweite Leben hinüber rettete. Das Kernstück des 1987 erkämpften Kompromisses war ein verbindlicher Mietspiegel, der auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erhebung noch preisgebundenen Altbaumieten erstellt wurde. Zweiter Eckpfeiler des Kompromisses war, dass bei Mietvertragsneuabschlüssen eine Kappungsgrenze von maximal zehn Prozent über der bis dahin preisrechtlich zulässigen Miete eingeführt wurde. Mieterhöhungen in bestehenden Mietverhältnissen durften in drei Jahren 15 Prozent nicht überschreiten. In einer aufwendigen Aktion schaffte es der Berliner Mieterverein (BMV) in der Folgezeit sogar, einen kompletten Entwurf des Berliner Altbaumietspiegels auf der Basis von selbst erhobenen Mietdaten in die Verhandlungsrunde zu werfen. Der dann ausgehandelte Kompromiss war allerdings für die einzelnen Regelungen zeitlich begrenzt. Als erstes sollte die Kappungsgrenze für Neuvermietungsmieten fallen. Insgesamt aber sei das Ergebnis „ein Instrument zur Schadensbegrenzung“, kommentierte damals der Hauptgeschäftsführer des BMV, Hartmann Vetter.
    Der Blick zurück – mit Abstand

    Heute, aus der Rückschau, steht die Frage, ob die Freigabe der Mieten Folgewirkungen gehabt hat, von denen die Wohnungspolitiker in Bund und Berlin nichts geahnt und vor denen sie auch nicht gewarnt hatten. Zunächst bleibt festzuhalten, dass eine 70 Quadratmeter große Altbauwohnung, vor 1918 gebaut und in einfacher Lage mit Vollausstattung (Bad, WC, Sammelheizung) zum Zeitpunkt des ersten Mietspiegels noch 2,73 Euro kostete. Zehn Jahre später, im Jahre 1998, kostete diese West-Berliner Altbauwohnung im Mittel und nettokalt 4,17 Euro und im Jahr 2005 im Mittel 4,39 Euro – eine Steigerung, die in zehn Jahren fast 100 Prozent ausmacht. Fest steht aber auch, dass der Abstand zwischen den Mieten in München – Deutschlands nach wie vor teuerster Stadt – und Berlin sich trotz Hauptstadtstatus kaum verändert hat. Während die Münchner Mieten laut dem Hamburger Forschungsinstitut F+B mit 9,41 Euro um 62 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 5,81 Euro liegen, wohnt man im Berliner Westen mit 5,58 Euro fünf Prozent unter dem bundesdeutschen Niveau der Mieten in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern – für die Wohnungsforschung die kaum überraschende Auswirkung einer deutlich geringeren Kaufkraft, schlechterer Wirtschaftsdaten und einem quantitativen Überhang im Wohnungsangebot, der sich heute in einem dauerhaften Leerstand von knapp 100.000 Wohnungen niederschlägt. Dass man in Berlin billiger wohnt als in der südlichen Metropole, ist zudem ein Attraktivitätsfaktor, der Junge, Kreative, wenn auch (noch) nicht Einkommensstarke aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt nach Berlin lockt. Mittelfristig kann dieser Trend sich durchaus in einer Kauf- und Mietpreisspirale nach oben niederschlagen. „Arm aber sexy“ muss kein Dauerstatus bleiben. Umso weniger, als international agierende Analysten die Mietenlücke zwischen Deutschland, Berlin im Besonderen und dem Rest der Welt längst entdeckt haben und deshalb Investoren für ihre Fonds in der ganzen Welt sammeln, um sie in den vermeintlich zukunftssicheren Berliner Wohnungsmarkt zu lenken.

    Umgekehrt lässt sich die Frage, ob die Freigabe der Mieten den Wohnungsbau nachhaltig angekurbelt hat, klar verneinen. Der Auf- oder Abbau des Mieterschutzes war und wird nie eine Instrument zur Drosselung oder Ankurbelung von Investitionen im Wohnungsbau sein. Der beispiellose Bauboom, der den Osten Berlins bis 1997 erfasste, geht auf das Konto der Sonderabschreibungen und Fördermaßnahmen im Rahmen des Wiederaufbaus Ost und hat West-Berlin wenig tangiert. Auch der 1998 beginnende Einbruch bei den Baugenehmigungszahlen in Ost wie West steht in keinem Zusammenhang mit den Veränderungen im ost- und westdeutschen Mietrecht, sondern ist den wachsenden Leerständen und dessen Rahmenbedingungen geschuldet: abwanderungsbedingten Bevölkerungsverlusten und den Vorboten des demographischen Wandels.

    Auf der Habenseite des Kampfes um die Mietpreisbindung in West-Berlin steht jedoch vor allem eine beispiellose Mitgliederentwicklung beim Berliner Mieterverein. Von 2929 Mitgliedern im Jahr 1970 über 20.669 Mitglieder 1980 vertritt der BMV heute über 110.000 Haushalte, wenn es um Mietrechtsberatung und Mieterschutz geht. Nicht zuletzt der ebenso professionelle wie engagierte Einsatz der Vereinsführung gegen eine kopflose Preisgabe des preisrechtlichen Mieterschutzes hat dem Verein hohes Ansehen und eine rasante Entwicklung beschert. Seit 1990 wurde die Mitgliederentwicklung zusätzlich durch die Folgen des Mauerfalls und des Aufbaus der Mieterbewegung im Osten Berlins bestimmt.
    Ein Zankapfel bleibt

    Auch die Ost-Berliner haben heute in Folge der rechtlichen Angleichung „ihren Mietspiegel“. Mit Ausnahme einer Baualtersgruppe ist der Berliner Mietspiegel 2007 ein Gesamtberliner Zahlenwerk. Dem Berliner Wohnungsmarkt hat der Weiße Kreis einen ständig fortgeschriebenen Bericht zur Marktlage beschert und der Berliner Wohnungspolitik ein Instrument, das wegen seiner Handlungs- und Interpretationsspielräume im baupolitischen Hintergrund einen ständigen Zankapfel darstellt. Das „Ringen um die Ortsübliche“ (MieterMagazin-Titel September 1987) und damit um die Folgen des Weißen Kreises wird ein Thema der Wohnungs- und Stadtpolitik bleiben.

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    Mietrechtsabbau als Wohnungsbauförderung?

    Der Kampf um den Mieterschutz, das gilt vor allem für das Mietpreisrecht, war über Jahrzehnte bis heute von einem ordnungspolitischen Grundsatzstreit geprägt. Initiativen des Gesetzgebers wie das „Gesetz zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen“, das „Wohnungsbauerleichterungsgesetz“ oder auch das „Gesetz über die dauerhafte soziale Verbesserung der Wohnungssituation in Berlin“ verraten den Kern des Streits. „Zuviel Mieterschutz hemmt Investitionen in den Wohnungsbau“, lautet das Argument marktliberaler Politiker und Theoretiker. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass ein Abbau des Mieterschutzes Wohnungsbauinvestitionen fördert. In einer wenig bekannten Forschungsarbeit hat sich Hans Joachim Lutz von der Berliner Humboldt-Universität mit den Annahmen dieser Debatte befasst und kommt zu dem Schluss: „Ein Einfluss des Mieterschutzes auf den Wohnungsbau kann empirisch nicht nachgewiesen werden. In jeder Periode gibt es andere Variablen, die für Veränderungen im freifinanzierten Mietwohnungsbau allein ausschlaggebend sein könnten.“ Lutz überprüft die marktliberale These, indem er die Mietrechtsänderungen der Nachkriegszeit im zeitlichen Zusammenhang mit dem Verlauf von Wohnungsbauinvestitionen betrachtet. So merkt er beispielsweise an, den Bauboom zwischen 1970 und 1974 „als Auswirkung des Abbaugesetzes darzustellen, geht fehl: Unerklärlich bleibt dann das niedrige Niveau des Wohnungsbaus in den Jahren 1968 bis 1970.“ Ähnliches gilt für den darauf folgenden Rückgang des Wohnungsbaus ab 1974. Das Wohnraumkündigungsschutzgesetz wurde bereits 1971 bis 1974 eingeführt. Deshalb ließe sich der behauptete Einfluss des Mieterschutzes als Ursache des Rückgangs empirisch nicht belegen.

    Je nach betrachtetem Zeitabschnitt fallen – so Lutz – ganz andere Faktoren ins Gewicht: das jeweilige Zinsniveau oder der Mitte der 70er Jahre einsetzende Konjunktureinbruch sowie die bundesweit 200.000 Wohnungen, die länger als drei Monate leer standen und den Investoren wenig Vertrauen in die Vermietbarkeit neu gebauter Objekte einflößten. Auch die Auf- und Abbewegungen der Folgejahre stehen in keinem erkennbaren Zusammenhang mit Änderungen im Mietrecht. Dies gilt wohl auch für die Wohnungsbautätigkeit in West-Berlin. Schon vor der Freigabe der Altbaumieten waren die für Neubauinvestoren relevanten Mieten von Neubauwohnungen freigegeben. Dokumentiert wurde dies im Neubaumietspiegel 1990. Auch bei der Entwicklung von bestandsbezogenen Investitionen ist kein Zusammenhang zwischen Mietenliberalisierung und Investitionen erkennbar. Der Mieterschutz als Bremse oder sein Abbau als Instrument der Wohnungsbauförderung gehören wohl ins Märchenbuch neoliberaler Marktökonomie.

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    Der Weiße Kreis im Einigungsvertrag

    Nach dem Mauerfall war auch die Angleichung des Mietrechts in den beiden deutschen Staaten ein Ziel der Politik. Die Lebensverhältnisse in Ost und West waren jedoch so weit voneinander entfernt, dass abweichende Regelungen notwendig wurden, die dem Gesetzgeber in einer breiten Mobilisierung abgetrotzt werden mussten. Der Zusammenschluss der Mieterorganisationen in Ost- und West-Berlin wurde 1991 besiegelt. Im Juni übergab der Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins 50.000 Protestunterschriften gegen die Mietenpläne für den Osten an den Chef der Berliner Staatskanzlei. Eine geplante Instandsetzungsumlage konnte gekippt werden. Wenn auch zeitlich befristet, wurde der Kündigungsschutz – etwa bei der Kündigung wegen Eigenbedarfs und wirtschaftlicher Verwertung – bis 1995 ausgesetzt. Die Perspektive Weißer Kreis blieb aber erhalten und wurde durch die Möglichkeit der Modernisierungsumlage nach § 3 Miethöhegesetz und zahlreiche Verordnungen zur Erhöhung der Grundmieten bei Altmietverträgen und Umlagen für Betriebskosten vorbereitet. Der immense Nachholbedarf bei der Modernisierung führte in Berlin allerdings dazu, dass große Teile des Altbaubestandes im ersten Mietspiegel für Ost-Berlin 1998 über West-Berliner Niveau lagen. Ab Juni 1995 wurden Überleitungsvorschriften für Altmietverträge eingeführt, die dazu führen sollten, dass der Sprung ins eiskalte Wasser des Vergleichsmietensystems nicht ganz so drastisch ausfiel wie ursprünglich geplant. Der erste Mietspiegel für Ost-Berlin lehnte sich am Vorbild des damaligen Übergangs in den Weißen Kreis West an und bildete die durch Preisvorschriften des Gesetzgebers und Modernisierungsumlagen entstandenen Mieten ab. Der Berliner Mietspiegel für 2007 ist mit Ausnahme der Baualtersgruppe 1973 bis 1990 ein Abbild des Gesamt-Berliner Wohnungsmarktes.

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    MieterMagazin 3/08
    Stand: 28.03.2008

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  • „Mietpreisbindung als Dauerrecht“
    https://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2016/me-single/article/mietpreisbindung-als-dauerrecht

    MieterEcho 384 / Oktober 2016 von Max Welch Guerra - Die Kampagne gegen den „Weißen Kreis“ prägte die Mieterproteste in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre

    Die im Vergleich zu anderen westdeutschen Großstädten über viele Jahrzehnte sehr moderat gebliebenen Berliner Mieten werden oft mit dem Kalten Krieg erklärt. Und tatsächlich erfuhren sowohl West- als auch Ost-Berlin bis in die 1980er Jahre hinein als Schaufenster der beiden Gesellschaftssysteme in mancher Hinsicht politische Bevorzugung. Auch die Wohnungsfrage wurde seit Beginn des Wiederaufbaus zu einem Feld, auf dem insbesondere in Berlin die beiden neuen Staaten in einem Wettbewerb zueinander standen. Die Systemkonkurrenz wirkte indessen nicht von allein. Die im Vergleich zum Bundesgebiet deutlich günstigeren Mieten in West-Berlin waren auch das Ergebnis immer wieder neu entstandener politischer Auseinandersetzungen, von denen viele heute weitgehend vergessen sind.

    Die Berliner MieterGemeinschaft spielte bei diesen Auseinandersetzungen eine mitunter wichtige Rolle. Das gilt vor allem für die zweite Hälfte der 1980er Jahre, als es zu einem strukturellen Bruch in der West-Berliner Wohnungspolitik kam. Der über lange Zeit erkämpfte sozialstaatliche Charakter des Wohnungssektors wurde dabei spürbar gemindert – allen Protesten und großartigen Kampagnen zum Trotz. Im Zentrum dieser Auseinandersetzungen stand die Aufhebung der Mietpreisbindung durch den sogenannten Weißen Kreis.

    Politische Mietpreisbindung statt Marktlogik

    In West-Berlin galt bis in die 1980er Jahre hinein eine weitgehende Mietpreisbindung. Die Mietpreise der Altbauwohnungen erhöhten sich weder durch die Marktverhältnisse noch durch ein Vergleichsmietensystem, wie wir es heute kennen, sondern sie waren – wie auch die Mieten der Sozialwohnungen – deutlich erkennbar das Ergebnis politischer Entscheidungen. Beim sozialen Wohnungsbau wurde der politische Charakter des Mietpreises vermittelt durch die vielen unterschiedlichen Regelungen zu den Förderkonditionen für die Bauherren sowie über die Bestimmung der Miethöhe für das einzelne Objekt oder den einzelnen Haushalt. Die dort zu beobachtenden Veränderungen zugunsten privater Investoren und besser gestellter Haushalte prägten die 1980er Jahre und erfuhren immer wieder die Aufmerksamkeit der Tagespresse ebenso wie den Protest der Mieter/innen, die allerdings nie als Gesamtgruppe durch einzelne Maßnahmen benachteiligt wurden. Vor allem die Proteste von Sozialmieter/innen entstanden deshalb in der Regel nur sehr punktuell. Die Wohnungspolitik unter sozialdemokratischen wie christdemokratischen Bundeskanzlern brachte indes die Produktion neuer Sozialbauten weitgehend zum Erliegen und nahm sorglos den Abbau von Sozialbindungen hin. Ebenfalls politisch festgelegten Mietpreisen unterworfen war das größte Segment des West-Berliner Wohnungsmarkts, nämlich der Altbaubestand mit den bis 1948 gebauten Wohnungen, die überwiegend aus der Zeit vor 1914 stammten. Die Miethöhe in den Altbauwohnungen unterlag einer direkten und vergleichsweise transparenten Festsetzung durch den Senat. Auch die periodischen Erhöhungen der Miete waren immer ein unmittelbares Ergebnis einer für alle erkennbaren politischen Entscheidung. Von diesen Mieterhöhungen waren immer Hunderttausende von Haushalten gleichermaßen betroffen. Der historische Hintergrund dieser bis in die 1980er Jahre existierenden Mietpreisbindung für den Altbau war eine aus der Zeit der Weimarer Republik stammende sozialstaatliche Regulierung. Bereits während des Ersten Weltkriegs war ein provisorischer Mieterhöhungsstopp – die sogenannte Friedensmiete – erlassen worden, damit die Soldaten an der Front sich nicht den Kopf darüber zerbrechen mussten, ob und wie ihre Familien sich die Wohnung leisten konnten. Mit dem Reichsmietengesetz von 1922 wurde der Mietpreis schließlich dauerhaft den Marktmechanismen entzogen. Die Miete war gesetzlich vorgegeben und wurde nach politischen Kriterien allmählich erhöht.


    Mit dem „Lücke-Plan“ zum „Weißen Kreis“

    Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war die Beseitigung der Wohnungsnot eine der wichtigsten Aufgaben der Politik. Hierfür wurde die sogenannte Zwangsbewirtschaftung von Wohnraum etabliert. Eine der ersten Maßnahmen der neuen Kommunalverwaltungen in Ost und West war es, in unterbelegten Wohnungen ganze Familien von Wohnungslosen, sehr oft von Flüchtlingen, unterzubringen. Ein weiteres Instrument zur Lösung der Wohnungsfrage in jener Zeit war die Fortführung der Mietpreisbindung. Die allmähliche Beseitigung der extremen Wohnungsnot gelang in den 1950er Jahren. Der Wiederaufbau war in Ost und West eine gewaltige städtebauliche Leistung, auch wenn viele der damals entstandenen Siedlungen dem heutigen Geschmack nicht mehr zusagen. Diese Entwicklung erlaubte es der BRD und der DDR, eigene wohnungspolitische Akzente zu setzen. So begann in der Bundesrepublik eine sich über Jahrzehnte entfaltende Politik der Liberalisierung des Wohnungssektors. Das wichtigste Instrument der sich im Westen herausbildenden marktorientierten Wohnungspolitik war der „Lücke-Plan“, benannt nach Paul Lücke, dem von 1957 bis 1965 amtierenden christdemokratischen Bundesminister für Wohnungsbau. Lücke führte die Kräfte an, die – so die ständig wiederholte Parole – das Land von der „Wohnungszwangswirtschaft“ befreien wollten. Unter diesen Begriff wurden nicht nur die Zwangszuweisungen subsumiert – die zugegebenermaßen ein harter Eingriff in die Lebensverhältnisse vieler Haushalte waren – sondern auch und vor allem die Mietpreisbindung. Anfang der 1960er Jahre existierte keine starke Mieterbewegung in der Bundesrepublik, die Gewerkschaften kümmerten sich vor allem um die Lohnhöhe und die wenigen Studierenden studierten brav vor sich hin. Eine kritische Gegenöffentlichkeit hatte sich noch nicht herausgebildet. In diesem Kontext wurde 1960 das „Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über ein soziales Miet- und Wohnrecht“ verabschiedet, das als „Lücke-Plan“ in die Geschichte Eingang fand und unter diesem Namen noch heute geläufig ist. Ein Kern dieses Gesetzes war die Abschaffung der Mietpreisbindung. Dabei bürgerte sich der Begriff „Weißer Kreis“ ein, um jene Städte zu bezeichnen, in denen die Aufhebung bereits vollzogen war. Die Mietpreisbindung wurde in den folgenden Jahren in Westdeutschland nach und nach abgeschafft, zuletzt in Hamburg 1974 und in München 1975.

    Die Ausdehnung des Weißen Kreises auf immer mehr Städte war Ausdruck der Macht eines starken wohnungspolitischen Interessenblocks. Zu diesem Block gehörten die Banken und Bausparkassen, bei denen der Immobilienbereich meist den größten Bilanzposten ausmachte, sowie die Wohnungsbaugesellschaften, die damals noch mehrheitlich gemeinnützig waren, jedoch den sozialpolitischen Auftrag allmählich zugunsten einer privatwirtschaftlichen Renditeorientierung aufgaben. Es handelte sich dabei um potente Akteure, die sich durch die Ausdehnung der Marktmechanismen eine Erhöhung der gesellschaftlichen Ressourcen − privates Kapital, fiskalische Mittel, Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung, Innovationskräfte von Planern und Betriebswirten − in ihrer Anlagesphäre erhofften. Wie so oft in der Geschichte war dieser mächtige Interessenblock fähig, sein Programm mit einer eingängigen Interpretation der Realität zu begründen. Bürgerliche Ökonomen in Universitäten und privaten Instituten lieferten ihnen und der Presse Erklärungsmuster, die eine wachsende Liberalisierung des Wohnungssektors mit höheren Mieten und einer Stärkung des Wohneigentums als unausweichlich darstellten. Je freier die Marktkräfte, umso besser werde der Wohnungssektor die Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen können.

    Die Folgen des Weißen Kreises sind allerdings mit ökonomischen Kategorien allein nicht ausreichend zu erfassen. Ebenso wichtig, wenngleich selten thematisiert, ist eine weitere und anhaltende Folge der Liberalisierung des Mietrechts. Die Übertragung der Mietpreisentwicklung von der Sphäre unmittelbar spürbarer politischer Entscheidungen auf die anonymen Mechanismen des Markts trug dazu bei, die Wohnungspolitik zu entpolitisieren. Die Miethöhe erscheint in diesem Sinne nicht mehr als eine politisch regulierbare Größe, sondern als gleichsam natürliches Resultat des Spiels von Angebot und Nachfrage. Einen ungünstigen Mietvertrag abgeschlossen oder eine Mieterhöhung bekommen zu haben, wird als persönliches Pech begriffen – oder als eine Folge der Urgewalt des Markts.


    Sonderfall West-Berlin

    Auch in West-Berlin sollte der Weiße Kreis eingeführt werden. Hier förderte der Kalte Krieg die Spaltung der Mieterbewegung, die ohnehin nicht mehr so stark war wie in den Jahren der Weimarer Republik. Die Archive zeugen dessen ungeachtet davon, dass bereits 1960 die Berliner MieterGemeinschaft den Kampf gegen die angestrebte Aufhebung der Mietpreisbindung aufnahm. Diese Auseinandersetzung begleitete die Westberliner Wohnungspolitik über die nächsten Jahrzehnte, denn immer wieder nahmen sich Bundes- oder Landesregierungen vor, den Weißen Kreis auch hier durchzusetzen. Die Mieterorganisationen verstanden es aber jedes Mal, diese Versuche abzuwehren. Die Wohnungsfrage blieb in West-Berlin über viele Jahre eine brisante, erstrangige und lästige Angelegenheit der Landespolitik. Mitte der 1980er Jahre unternahm die Bundesregierung – gefolgt von der christlich-liberalen Landesregierung unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen – den inzwischen achten Versuch zur Abschaffung der Mietpreisbindung. Das West-Berlin jener Jahre unterschied sich stark von der Frontstadt früherer Jahrzehnte. Nicht zuletzt die Hausbesetzungsbewegung, die um 1980 herum die kahlschlagorientierte und technokratische Stadtentwicklungspolitik zu Fall brachte, hatte einer neuen lokalpolitischen Konstellation zum Durchbruch verholfen. Diese Konstellation betraf auch die Mieterorganisationen. So hatte sich etwa die Berliner MieterGemeinschaft personell und inhaltlich erneuert. Sie war jünger und bunter geworden, die schwerfälligen Züge eines deutschen Vereins wurden von einem basisdemokratischen Selbstverständnis abgelöst, was nicht ohne Reibungen und Konflikte verlief. Die MieterGemeinschaft öffnete sich den Potenzialen einer neuen Lebenskultur und zog engagierte Jungakademiker/innen an, was die Kampagnenfähigkeit enorm erhöhte. Auch der Berliner Mieterverein hatte sich – moderater, gewiss – regeneriert.

    Kampagne mit 500.000 Unterschriften

    Unterstützt von der SPD, der Alternativen Liste (AL), der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW) sowie dem DGB und vielen unorganisierten – aber umso aktionsfreudigeren – fortschrittlichen Kräften, initiierten die Berliner MieterGemeinschaft und der Berliner Mieterverein 1987 gemeinsam eine sehr ambitionierte Unterschriftenaktion gegen den Weißen Kreis. Die spektakuläre Kampagne basierte darauf, dass alle Menschen über 16 Jahren, die in West-Berlin ihren ersten oder zweiten Wohnsitz hatten, einen Stimmzettel ausfüllten. Der Text lautete: „Ich bin für die Mietpreisbindung als Dauerrecht in Berlin. Ja / Nein.“

    Die Kampagne war für die Beteiligten zwar anstrengend, aber auch lustvoll und erbaulich. Täglich kamen in der Geschäftsstelle der MieterGemeinschaft neue Leute vorbei, um sich Unterschriftenlisten geben zu lassen. Es herrschte im stadtpolitischen und kulturellen Milieu eine Art Komplizenschaft: Alle wollten es Kohl und Diepgen zeigen. Die Kampagne veränderte auch die MieterGemeinschaft. Die Agitprop-Sprache aus der Zwischenkriegszeit wurde endgültig fallen gelassen. Die witzigen und inhaltlich treffenden Karikaturen von Klaus Stuttmann prägten von da an unzählige Broschüren und Flugblätter – und tun es teilweise bis heute. Es wurden differenziertere Argumentationen entwickelt. Als ein Aktivist der MieterGemeinschaft über den Landesvorsitzenden der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherung (HBV) ins Kaufhaus des Westens (KaDeWe) eingeladen wurde, um den Beschäftigten die Bedeutung der Mietpreisbindung zu erklären, fand er sich vor einem Publikum wieder, das sich aus eleganten Verkäufern der Herrenkonfektion, handfesten Metzgermeisterinnen und stattlichen Köchen zusammensetzte. Dort musste der Beitrag niedriger Mieten für die Binnennachfrage etwa im Bereich der Kaufhäuser dargestellt werden. Gegenüber Studierenden wiederum wurden die nicht monetären Aspekte des Mietpreises hervorgehoben. Ein allgemein niedriges Mietniveau und vor allem die Tatsache, dass die Wohnungen nicht bei jedem Mieterwechsel teurer werden, ist eine materielle Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Das beinhaltet, dass junge Leute zeitig das Elternhaus verlassen können, eine unzumutbare Zweierbeziehung schneller beendet oder eine Wohngemeinschaft einfacher gegründet und wieder aufgelöst werden kann. Der Blick etwa nach Spanien oder auch München zeigte schon damals, dass ein hohes Mietpreisniveau die Möglichkeiten stark einschränkt, die eigenen Lebensentwürfe einigermaßen frei gestalten zu können.

    Rückschläge und Erfolge der Bewegung

    Die Unterschriftensammlung wertete das Thema Wohnungspolitik in der allgemeinen Öffentlichkeit auf. Die Mietpreisbindung war Diskussionsgegenstand am Arbeitsplatz, in der Kneipe, der Schule und der Universität. Fast eine halbe Million Ja-Stimmen kamen zu einem Zeitpunkt zustande, als West-Berlin weniger als zwei Millionen Einwohner/innen hatte. Dennoch wurde die Mietpreisbindung zum 1. Januar 1988 abgeschafft. West-Berlin bekam ein Vergleichsmietensystem mit einigen sozialen Zugeständnissen im Verhältnis zu den westdeutschen Großstädten. Die Vorteile, die CDU, FDP und der gesamte immobilienwirtschaftliche Interessenblock versprochen hatten, traten – selbstverständlich – nicht ein. Weder gab es einen Schub bezahlbarer Neubauten noch eine Stabilisierung des Mietniveaus durch das freie Spiel der Marktkräfte.

    Dies war nicht die einzige Schwächung sozialstaatlicher Wohnungspolitik in jenen Jahren. Die ganze Bundesrepublik wurde nachhaltig verändert, als die Bundesregierung unter Helmut Kohl im Rahmen einer Serie von Steuerreformen 1987 die Aufhebung der Wohnungsgemeinnützigkeit ankündigte. Im Juli 1988 wurde das „Gesetz zur Überführung der Wohnungsgemeinnützigkeit in den allgemeinen Wohnungsmarkt“ verabschiedet. Zum Jahresbeginn 1990 trat es in Kraft, die Gemeinnützigkeit war somit abgeschafft. Es hieß damals, dieser Schritt geschähe aus fiskalischen Gründen, der Bundeshaushalt würde fortan deutlich mehr Steuern aus dem Wohnungssektor einnehmen. Dies mag sogar der Fall gewesen sein, aber Fakt ist, dass mit der Wohnungsgemeinnützigkeit ein wesentliches Instrument der sozialstaatlichen Wohnungspolitik abgeschafft wurde. Dies war ein einschneidender neoliberaler Eingriff in den Wohnungssektor. Seitdem ist es auch für kommunale oder landeseigene Wohnungsunternehmen viel einfacher, sich wie herkömmliche renditeorientierte Privatunternehmen zu verhalten. Trotz dieser Rückschläge blieb die breite Bewegung für die Verteidigung der Mietpreisbindung in West-Berlin nicht gänzlich folgenlos. Die Kampagne bewies die Breitenwirkung und auch die fachpolitische Stärke, über die die Oppositionskräfte im West-Berlin jener Zeit verfügten. Sowohl die MieterGemeinschaft als auch der Mieterverein gingen gestärkt aus dieser Auseinandersetzung hervor, mit gestiegenen Mitgliederzahlen, einer positiven Erfahrung der Zusammenarbeit, inhaltlicher Qualifizierung und einem neuen Prestige in der Öffentlichkeit. Die Kampagne gegen den Weißen Kreis hat sicherlich dazu beigetragen, dass bei der Abgeordnetenhauswahl im Januar 1989 eine Mehrheit links von der Union zustande kam. Im März 1989 wurde Walter Momper mit den Stimmen der SPD und der AL zum Regierenden Bürgermeister gewählt. Es war zu dieser Zeit nicht absehbar, dass der Fall der Mauer einige Monate später und die Wiedervereinigung Berlins die Mieter/innen dieser Stadt in einer ganz neuartigen Weise herausfordern würde. Aber das ist ein anderes Kapitel der Geschichte.

    Max Welch Guerra kam 1974 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Chile in die Bundesrepublik. In den 1980er Jahren war er Aktivist und Mitarbeiter der Berliner MieterGemeinschaft. Heute lehrt er als Professor für Raumplanung und Raumforschung an der Bauhaus-Universität Weimar.

    Die Wanderausstellung „Kämpfende Hütten, urbane Proteste in Berlin von 1872 bis heute“ wurde zum ersten Mal vom 1. bis 18. Oktober 2015 im Bethanien gezeigt. Ein Ausstellungskollektiv von politischen Aktivist/innen hat die Erfahrungen städtischer Kämpfe in Vergangenheit und Gegenwart für diese Ausstellung aufbereitet. Weitere Informationen inklusive der Broschüre zur Ausstellung als PDF sowie Texte über Theorie und Praxis sind auf einem Blog vereint:
    http://kaempfendehuetten.blogsport.eu

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  • Sven Regener von Element of Crime im Interview: Berlin war eine Stadt, die gigantische Schmerzen erlitt
    https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/sven-regener-von-element-of-crime-im-interview-auf-berlin-kann-man-

    Hübner und Regner beim Bier und im Gespräch für „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ Noel Richter/Superfilm

    28.9.2024 von Timo Feldhaus - Seine Band Element of Crime wird 40, Charly Hübner hat einen Film über sie gedreht. Zeit für die wichtigen Fragen: War früher alles besser? Und warum eigentlich nicht?

    Sven Regener, Frontmann und Sänger, Trompeter und Bestsellerautor, 61 Jahre alt, ein Mann mit Humor, ein Original. Jeder kennt ihn, er gehört zu den beliebtesten Berlinern, weil er das hiesige Lebensgefühl so genau auf den Punkt bringt. In seinen Liedern, als Autor der „Herr Lehmann“-Romane. Eine einzige Frage habe ich aktuell an diesen vor mir sitzenden Sven Regener, in seinem schwarzen Hemd, mit seiner schwarzen Brille, dahinter die Augen, die ganz schön viel zu verstehen scheinen. Es ist eine sehr wichtige Frage. Aber ich kann sie nicht sofort stellen, nicht gleich zu Beginn. Fangen wir also anders an.

    Nun wird es wieder dunkel und kalt in Berlin, und wenn man abends in der U-Bahn sitzt oder der Wind in den Straßenschluchten den Bewohnern an den von Tag zu Tag länger werdenden Mänteln reißt, dann sieht man die Angst vor den langen und einsamen Herbst- und Wintermonaten schon in den Augenwinkeln der Menschen blitzen.

    Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin, dann tut etwas Trost ganz gut, und viele werden wieder zu ihren Lieblingsliedern und der Melancholikersupergroup Element of Crime greifen, die in ihrer Melange aus düsteren Balladen, Chansons und Avantgardeklängen eine in Deutschland wohl einmalige Trostspendemusik machen. Und das seit sagenhaften 40 Jahren. „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“, so heißt ein Song von ihnen, und so heißt auch der Film, der nun zum Geburtstag in die Kinos kommt. Halb Konzertfilm, halb Porträt der Band, der bekannte Schauspieler und Regisseur Charly Hübner hat ihn gedreht, und ein Kollege meinte, ich möchte Hübner doch mal fragen, wo das hinführen soll, wenn er nach der Ost-Punkband Feine Sahne Fischfilet nun die lyrischen Softies aus West-Berlin dokumentiert. Ja, wo soll das alles hinführen. Auch darum soll es hier gehen.

    Sven Regener ist, wie jeder richtige Superstar, im echten Leben kleiner, als man ihn kennt. Man mag ihn nichts über den Film fragen, den Film muss man ja sehen. Er lohnt sich; warum, das würde ich Ihnen allerdings auch lieber etwas später erzählen. Wenn man so einen Berlinversteher vor sich hat, dann wäre es ja klug, wenn er einem erklärt: Was ist hier eigentlich los? Wie ist aktuell die Lage? Also:

    Herr Regener, der Film beginnt damit, wie Sie auf der Bühne stehen und erzählen, dass Sie jahrelang Ihren Wohnort Berlin verleugnet haben, weil sich niemand für Berlin interessiert hat.

    Ja. Aber wenn man sich die Songs anhört, die wir damals geschrieben haben, haben die doch sehr viel mit dem Leben in Berlin zu tun, sei es im West-Berlin der 80er oder auch in den 90er-Jahren. Wobei ich sagen muss, dass in den 80ern in West-Berlin Ost-Berlin auf eine ganz seltsame Weise immer präsent war. Wie das alles da war, war nicht denkbar ohne die Mauer. Sie bedeutete, dahinter ist noch mal eine andere Welt, der Rest der Stadt. Das spielte ständig zusammen.

    Regener erzählt vom damaligen Schöneberg, der künstlerischen Boheme und „diesem gärenden Humus, in dem so eine Band entstehen konnte. Denn ich glaube, dass man so eine Band nicht trennen kann von der Zeit und dem Ort, wo sie entstanden ist“.

    Er selbst ist gebürtiger Bremer (Megasong: „Delmenhorst“), lernte am Konservatorium Gitarre spielen, wurde mit 15 Kommunist. Dann spielte er krachigen No-Jazz – in den historischen Filmbildern glüht das 80er-Jahre-West-Berlin so verworren und düster, wie man es sich vorstellt. Bis sie alle endlich ready für Liebeslieder waren. Seit Jahrzehnten wohnt Regener in Prenzlauer Berg.

    Jetzt aber direkt mal eine wirklich sehr ernst gemeinte Frage, Herr Regener: War früher alles besser?

    Nein. Warum sollte alles besser gewesen sein? Das war ja auch eine furchtbare Zeit. Man darf nicht vergessen, dass in West-Berlin eine starke gesellschaftliche Spaltung herrschte zwischen den Leuten, die zugezogen waren, wie ich, und den Leuten, die die Teilung der Stadt erlebt und darunter wirklich gelitten haben. Berlin war eine Stadt, die gigantische Schmerzen erlitt. Und gleichzeitig haben wir daraus eine große Abenteuer- und Spielwiese gemacht, was natürlich toll war. Und wir haben letztendlich diesen ganzen Schmerz auch ignoriert und geleugnet, und zwar mit einer ungeheuren Kälte. Erst mit dem Mauerfall hat sich sehr viel verändert und auch verbessert. Wobei für viele das Leben dadurch sicherlich auch schwieriger wurde. Weil es bestimmte Freiräume im Laufe der Jahrzehnte dann nicht mehr so gab. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Film.

    Heute leben Sie gerne in der Stadt? Viele meckern die ganze Zeit.

    Ich lebe seit über 40 Jahren in dieser Stadt und will in keiner anderen leben. Manche Leute machen ein Geschiss darum, dass sie geborene Berliner sind. Ich habe das nie verstanden. Ich bin ja freiwillig hergezogen, weil ich das gut fand. Ich wollte in einer richtig großen Stadt leben. Und natürlich ist Berlin die einzige richtig große Stadt in Deutschland. Ist nun mal so. Deutlich größer als alle anderen, und das Lebensgefühl ist entsprechend anders. Das muss man nicht idealisieren, man kann sich auch kein Ei darauf backen, dass man hier wohnt. Aber ich wollte immer in so einer Stadt wohnen, und deshalb wohne ich hier gerne.“

    Aber die Mieten zum Beispiel waren in den vergangenen 40 Jahren eigentlich immer geringer als heute.

    Das ist eben die andere Seite. Dass eine Stadt, die auf diese Weise auch wieder gesund wird, also dieses Trauma abstreift und die Baulücken schließt, dabei auch zum Gegenstand großer internationaler Spekulation und Investitionen werden kann. Aber das ist nichts, was von Gott gewollt ist. Man kann was dagegen tun, wenn man will. Wir als Künstler haben allerdings andere Aufgaben. Wir beschäftigen uns damit, was mit dem Einzelnen passiert, wie der Einzelne mit seinem Leben klarkommt, wie man überhaupt als Mensch mit seiner Existenz klarkommt. Dazu gehört auch das Spannungsverhältnis des Einzelnen zu der Gesellschaft, die ihn umgibt. Und Liebeslieder. Und alles andere und überhaupt. Das ist viel Stoff für viele Songs.

    Sven Regener: „Bitte nicht bei jeder Zumutung gleich durchdrehen“

    Ich versuche Sven Regener dann zu erklären, warum der Film mich in so eine gute Stimmung versetzt hat. Aber so einfach ist das gar nicht. Ich musste etwa an „Liebling Kreuzberg“ oder diesen Song „Ich mag“ von Volker Lechtenbrink denken. An abgegriffene dtv-Taschenbuchausgaben mit den gemalten Covern von Celestino Piatti, oder an den Moment, wenn man plötzlich im Nachtprogramm auf eine Sendung von Alexander Kluge stieß, an die Stille, wenn die Kassette im Kassettendeck vorbei war, oder als man noch vor der Amerika-Gedenkbibliothek am Hallesches Tor neben den armen Schluckern und Tunichtguten herumsaß. Es geht um so eine Selbstverständlichkeit, so ein Gefühl zum Anderen, dass es bei all dem Scheiß und Streit einen gemeinsamen Boden gibt, auf dem man herumläuft. Und etwas davon ist in dieser Musik, im Ton der Trompete und in der Märchenonkelerzählstimme von Charly Hübner. Der Film versprüht so eine Art konstruktive Melancholie.


    So geht das seit 40 Jahren: Element of Crime live. Noel Richter/Superfilm

    Und jetzt wollte ich gerne noch diese Frage stellen, die ich die ganze Zeit im Kopf habe. Und zwar: Wie bleibt man ein cooler Typ? Denn viele Ihrer Kollegen, viele ältere Rocker und überhaupt viele Leute, die eigentlich schlau sind, fangen in diesen fiebrigen Zeiten ja an, komische Sachen zu erzählen. Also die Frage wäre eigentlich wirklich: Wie geht das, wie wird man kein Blödmann?

    Das ist eine sehr gute Frage. Ich gehöre einer geburtenstarken Generation an, und nun stellen wir plötzlich fest, dass wir in ein Alter gekommen sind, wo es schwer wird. Der Tod naht. Die Eltern sterben oder sind Pflegefälle. Die ersten Zipperlein kommen, die ersten Freunde sind gestorben. Das ist eine sehr schwierige Sache. Dazu ist man versucht, die Vergangenheit zu verklären, man ist versucht, zu verbittern. Was sich als Herausforderung herausstellt, wird plötzlich als Zumutung empfunden. Ein gutes Beispiel ist diese Covid-19-Geschichte. Bei allem, was da politisch falsch gemacht wurde: So durchzudrehen wie diese Impfgegner und sonstigen Schwurbler, ist nur durch komplette Verbitterung zu erklären und dadurch, dass sie jeden Maßstab total verloren haben. Natürlich kann man sagen: „Ich lass’ mich nicht impfen und gut ist.“ Aber völlig durchzudrehen und gleich der ganze Staat und Bill Gates und die Echsenmenschen … – das zeigt ja eigentlich, dass man in der Lebenssituation, in der man sich gerade befindet, nicht klarkommt. Und da muss man aufpassen.

    Was kann man tun?

    Ich glaube, das Wichtigste ist, nicht davon auszugehen, dass man selbst immer der Nabel der Welt ist. Weil man natürlich auch feststellt: In unserem Alter kommen andere Probleme dazu, dass zum Beispiel einfach neue Generationen nachwachsen, die auf das scheißen, was wir erzählen und denen unsere Erfahrungen völlig Wurscht sind. Unsere ganze Schlaumeierei können wir uns einfach in die Haare schmieren. Aber das ist gar nicht weiter schlimm! Das ist der ganz normale Lauf der Zeit, wir waren ja mal genauso. Ob einen das cool macht, so zu denken, weiß ich nicht. Aber ich glaube, es ist keine gute Idee, bei jeder Zumutung gleich durchzudrehen.

    https://www.youtube.com/watch?v=ZE3470boWIQ&t=5s

    #Berlin #Musik #Geschichte #Westberlin

  • Economist Shir Hever: Israelis have “no faith” in their economy’s future

    via https://diasp.eu/p/17154305

    https://www.youtube.com/watch?v=1jdZHyp2e3U

    Topic: The rapid decline of the #Israeli #economy and the ongoing military actions in #Gaza, #WestBank and #Lebanon

    Shir Hever, living in #Germany, can be considered one of the most insightful Jewish commentators on #Israel's economic/domestic situation, trade relations, and military/digital technologies.

    Those who followed “The Real News” more than 10 years ago will remember still his competent commentaries from the second half of the 2000s and the first half of the 2010s.

  • Inside the brutal siege of #Jenin "L’armée israélienne affirme comb...
    https://diasp.eu/p/17114574

    Inside the brutal siege of #Jenin

    “L’armée israélienne affirme combattre les Brigades de Jénine et d’autres groupes de résistance dans le camp de réfugiés, mais l’opération a dévasté de vastes pans d’infrastructures civiles, une forme évidente de punition collective.”

    The Israeli army is destroying civilian infrastructure, blocking medical access, and conducting mass arrests in its largest #WestBank operation in years.

    By Mariam #Barghouti September 4, 2024

    https://www.972mag.com/jenin-operation-summer-camps #Palestine #Israel #Gaza

  • Braune Kunstgeschichte : Faschistin mit Ehrengrab
    https://www.jungewelt.de/artikel/478467.braune-kunstgeschichte-faschistin-mit-ehrengrab.html


    Meisterin des Kitsches. In den 1920er Jahren ein Star des Stummfilms, war Thea von Harbou eine überzeugte Faschistin (Autogrammkarte, vermutlich von 1926) akg-images/Picture Alliance

    Aujourd’hui elle est moins connue que Leni Riefenstahl, mais à travers le film de son mari Fritz Lang son roman Metropolis est entré dans l’histoire de l’art. Moins proche de Hitler que la réalisatrice des documentations des jeux olympiques de 1936 Thea von Harbou a été membre du Partei nazi NSDAP et a contribué comme auteure à quelques uns des pires films de proopagande nazie.
    Le visage kitsch du fascisme allemand est mort il y a 70 ans.

    1.7.2024 von Jörg Becker - Vor 70 Jahren starb die NS-Filmdiva Thea von Harbou, die mit »Metropolis« berühmt wurde

    Meisterin des Kitsches. In den 1920er Jahren ein Star des Stummfilms, war Thea von Harbou eine überzeugte Faschistin (Autogrammkarte, vermutlich von 1926)

    Thea von Harbou wurde am 27. Dezember 1888 in Tauperlitz bei Hof geboren und starb am 1. Juli 1954 in Berlin-Charlottenburg. Von 1914 bis 1921 war sie in erster Ehe mit dem Schauspieler Rudolf Klein-Rogge (1885–1955) verheiratet, in zweiter Ehe von 1922 bis 1933 mit dem Filmregisseur Fritz Lang (1890–1976). Von 1933 bis 1939 dauerte ihre dritte, hinduistische Ehe mit dem indischen Ingenieur, Journalisten und Politiker Ayi Tendulkar (1904–1975). Thea von Harbou starb am 1. Juli 1954 in Berlin. Auf Beschluss des Berliner Senats wurde ihr Grab auf dem Friedhof Heerstraße 1980 Ehrengrab des Landes Berlin.

    Vor der Nazizeit stand Thea von Harbou nach eigenen Angaben der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) nahe. Mitglied in der NSDAP wurde sie erst 1940. Doch mit der Nazidiktatur war Harbou auf das Engste verbunden. Das bezeugen vor allem ihre insgesamt vier überlieferten persönlichen Gespräche mit Joseph Goebbels zwischen 1935 und 1938. Ihre ehemalige Sekretärin, Michaela Sarma, erwähnt in ihren Erinnerungen außerdem, dass Harbou bei ihren Einladungen zum Krebsessen immer auch die Sekretärinnen von Goebbels eingeladen hatte. Auf gesonderten Ehrenplätzen hörten Thea von Harbou und Fritz Lang am 28. März 1933 einer Rede von Joseph Goebbels über die Zukunft der deutschen Filmindustrie in einem Berliner Hotel zu. Zuvor hatten beide am 16. März 1933 das NS-»Communiqué des Autorenverbands deutscher Zunge« unterschrieben. Anlässlich der Eröffnung des damals größten Filmarchivs der Welt in Berlin-Dahlem gab es am 8. Februar 1935 ein persönliches Treffen zwischen Hitler und Harbou.
    Trivialliteratur und Kitsch

    Literarisch lässt sich Thea von Harbou der Trivialliteratur zuordnen. Die unzähligen Stilblüten in den Romanen der Vielschreiberin sind nichts anderes als Kitsch. Einige Kostproben:

    1913: »Schöne, schlanke Hände im Schoß verschlungen«, »stahlblaue, kühne und unversöhnliche Augen«, »Begeisterung in Hingebung und Treue ihres Vaterlandes gedenken«, »das Mütterchen gesund pflegen«, »Heimat – Heimat – Vaterland«, »Sehnsucht nach dem Lande der Kindheit«.

    1928: »So hatte die Seele des Mädchens die Seele des Mannes erblickt und beider Augen schauten sich an, erschreckt und geblendet«, »Sein stürmisches und sehnsüchtiges Herz wird die Worte schon finden, dass unsere bunte Erde für zwei, die sich lieben, mehr Wunder hat, als sie je ergründen können«, »Sie hob sich auf wie ein schlanker, weißblühender Strauch, der in der Sonne schimmert und im Winde sich wiegt«.

    1952: »Sie beugte sich rückwärts, dass ihr die jungen Brüste aus dem Mieder springen wollten«, »Sein schönes, streng-gezeichnetes Gesicht, das Gesicht eines Mannes, der die Nächte durcharbeitet und am Tage nicht schläft, vibrierte, als stünde es unter Strom«, »Diese Hände, schmal und zart mit zerbrechlichen Gelenken«.

    Summarisch mag man für Harbou festhalten: Junge Frauen haben zarte und schlanke Hände, Männer ein strenges Gesicht, sind kühn und arbeiten hart, Mütter haben ein großes Herz und die Natur ist heil, gesund und unverdorben. Trivialliteratur zeichnet sich durch unechte und schwülstige Gefühle aus, kennt keine Individualität, sondern statt dessen platt gemalte Schemen und Folien, vermittelt Vorurteile und Stereotypen, behauptet das Zeitlose und Ewiggültige ihrer eigenen Wahrheiten, arbeitet mit simplen Erzählstrukturen, unterstützt bürgerliches Ordnungsdenken, ist systemaffirmativ und antiemanzipatorisch.

    Bei Thea von Harbous Trivialromanen gibt es – je nach zeitlicher Couleur – zwei bemerkenswerte politische Konstanten, nämlich ihre militante Befürwortung von Krieg und ihr Antikommunismus, denn ihre trivialen Romane sind keinesfalls unpolitisch. Bei ihr erscheint Politik aber nicht als nebensächliches und unabsichtliches Zugeständnis an irgendeinen Zeitgeschmack, vielmehr flechtet sie politische Themen sehr bewusst in den Ablauf eines Erzählstranges ein. Wie bewusst sie das tut, kann man ihrem Vorwort zu ihrem Novellenband »Der Krieg und die Frauen« von 1913 entnehmen, der ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg erschien. In diesem Vorwort redet sie vom Krieg als »das Schicksalsgewaltige, das Völker und Reiche zermalmt«; Friede sei »gerade bei dem Volke am sichersten aufgehoben, das die solidesten Waffen, die kernigsten Truppen, die tüchtigsten Führer hat«. Frauenverachtend ist ihr folgendes Credo: »Und das Liebste hergeben zum Schutz des Vaterlandes – das ist die Kriegspflicht der Frauen.«
    Antikommunismus und Orientalismus

    Thea von Harbous zweite Konstante betrifft ihren Antikommunismus. Antikommunismus war und ist in Deutschland Staatsräson. Nicht nur Goebbels freute sich in seinem Tagebuch am 16. Januar 1936 über Thea von Harbous› Antikommunismus. Noch in ihrem letzten Roman vor ihrem Tod, nämlich »Gartenstraße 64« (1952), bediente sie ihn auf ausgesprochen primitive Weise. Gewidmet »Berlin und den Berlinern« handelt dieser Roman von der politisch geteilten Stadt mit Schiebern, Gaunern, Grenzgängern, Flüchtlingen, Heimkehrern und Kriegsversehrten. Die Autorin ist sich nicht zu schade, alle sattsam bekannten antirussischen Stereotype in diesem Roman zu vereinen. Da wird der junge ehemalige Wehrmachtsflieger Mark von »Russen« aus dem Westen Berlins in den Osten der Stadt verschleppt, ein Fall, für den die »Kommandantur in Karlshorst« verantwortlich ist und da hat eine junge Frau Angst vor den Russen, denen sie nicht in die Hände fallen will.

    »Geheimnisvoll«, »fremder asiatischer Kummer«, »Wunderlampe Aladins«, »tausend Heiligtümer«, »blutrotes Mal auf ihren Stirnen«, »braune nackte Menschen«, »Blutwogen eines Hasses und einer Bitterkeit, für die das Abendland keinen Raum, keinen Namen und keine Sättigung besaß«, »ausdruckslose Glutaugen des Dieners«, »dunkle Augen des Moslem«, »grüne Papageien mit roten Halskrausen«, »das indische Lächeln«, »gewundener Turban, der das Haar verbarg« usw.

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    Solche Adjektive, Beschreibungen und Sätze aus Thea von Harbous Roman »Das indische Grabmal« charakterisieren diesen Stoff als »orientalistisch« – so die epochale Analyse von Edward Said von 1978. Der Orientalismus zeichnet sich durch eine große Menge an Vorurteilen und Projektionen aus, er verzerrt und ist in seiner exotisch-süßlichen Gemengelage eine Vorstufe von Rassismus. Gegenüber einem exotischen Inder und einem Land, »das von einem Wahnsinnigen beherrscht und von Wahnsinnigen bewohnt wird«, steht ein »anständiger Mitteleuropäer«, »ein Mensch und Baumeister«, »ein Mann des Abendlandes«, kurz: ein »Sahib«, also ein Meister und Herr. Um das Problematische einer Verherrlichung des weißen Kolonisators wissend hatte der Fischer Taschenbuch Verlag in der Neuedition des Romans »Das indische Grabmal« 1986 im Klappentext zu diesem Buch geschrieben, dass hier das Exotisch-Erotische vermischt sei »mit einer sanften Heroisierung des aufrechten – speziell des deutschen – Menschen«.

    In Thea von Harbous Werk gibt es insgesamt drei orientalistische Romane und Drehbücher: »Das indische Grabmal« (1918), »Aufblühender Lotos« (1941) und »Der Dieb von Bagdad« (1949). Verteilt über ihr gesamtes literarisches Leben bilden sie eine Konstante. Auf der Basis ihres Romans von 1918 erarbeiteten Thea von Harbou und der Filmregisseur Fritz Lang, Harbous späterer Ehemann, einen zweiteiligen Film: »Das indische Grabmal. Teil 1: Die Sendung des Joghi« (1921) und »Das indische Grabmal. Teil 2: Der Tiger von Eschnapur« (1922). Trotz heftiger negativer Filmkritiken waren diese Filme enorme Publikumserfolge. 1941, also mitten in der Nazizeit, schrieb Harbou ihren zweiten orientalistischen Roman »Aufblühender Lotos«.
    Faszination Indien

    Indien war für Harbou nicht irgendein beliebiges Thema, vielmehr war sie schon als kleines Mädchen von Indien fasziniert und als »gleißende Maschine, die Ganesha glich, dem Gott mit dem Elefantenkopf«, taucht das Indienmotiv sogar in ihrem technischen Utopieroman »Metropolis« von 1926 auf. Ihre Faszination für Indien äußerte sich nicht nur in ihren Büchern und Filmen, sondern war ein wichtiger Teil ihres Berliner Lebens in den 1930er und 1940er Jahren. Von 1933 bis 1939 war Harbou mit dem 17 Jahre jüngeren Ayi Tendulkar verheiratet, einem indischen Studenten, Journalisten für das Berliner Tageblatt, späteren Ingenieur bei Siemens und der AEG und Politiker in Jawaharlal Nehrus Kongresspartei. Ihre Heirat geschah nach hinduistischem Brauch. Ayi Tendulkar lebte mit zwei seiner Brüder im Haus von Thea von Harbou, in der Berlin-Charlottenburger Villenkolonie Westend in der Frankenallee 14, wo sie jeden Freitagabend ein Abendessen für indische Studenten gab, die sie außerdem finanziell unterstützte. Wie aus der Biographie von Ayi Tendulkar, geschrieben von dessen Tochter Laxmi Tendulkar Dhaul, hervorgeht, war sich Harbou der politischen Implikationen ihrer Indienbegeisterung sehr bewusst, denn sie trug voll die von den deutschen Faschisten betriebene Politik gegen den britischen Kolonialismus mit. Zusammen mit ihrem indischen Ehemann verehrte sie Mahatma Gandhi, doch weniger als Pazifist, denn als Gegner Englands. Ihre eigene Naziideologie ging so weit, dass sie sich 1942 persönlich mit Subhash Chandra Bose, dem faschistischen indischen Politiker, der seit 1941 im Berliner Exil lebte, traf. Nicht nur war sie direkt neben ihm am Rundfunkmikrophon, als er seinen berühmt-berüchtigten Aufruf tätigte, eine »Legion Freies Indien« (Azad Hindi) zu gründen, die ab 1944 der Waffen-SS unterstellt wurde, sondern umgab sich gerne mit seinen in Berlin lebenden indischen Anhängern, die in Berlin für Subhash Chandra Boses Radiosender Azad Hindi arbeiteten oder sich dessen »Legion Freies Indien« angeschlossen hatten.

    Dass Thea von Harbous zweiter orientalischer Roman »Aufblühender Lotos« gerade 1941 erschien, ist alles andere als ein Zufall, war es doch der Zeitpunkt, an dem die Nazis ihre Propaganda gegen England, das »perfide Albion«, gestartet hatten. 1940 begann der deutsche Geheimsender Worker’s Challenge seine Propagandaarbeit, 1941 folgte der anti-englische Hetzfilm »Ohm Krüger«, mit Harbous Freund Emil Jannings in der Hauptrolle. Ebenfalls 1941 veröffentlichte der spätere NS-Journalist Ernst Lewalter im Auftrag des Cigaretten-Bilderdienstes Hamburg sein berühmt-berüchtigtes Sammelalbum »Raubstaat England«. »Aufblühender Lotos« ist eher antienglisch als orientalistisch.

    Politisch ging es 1941 um Folgendes: An Indien hatte das faschistische Deutschland zunächst kein Interesse. Es ging den Nazis vor allem um die Kolonialherrschaft des Kriegsgegners England. Doch mit dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg nach dem Angriff auf Pearl Habour im Dezember 1941 änderte sich das und Indien rückte in den Blickpunkt der NS-Außenpolitik. Damit war in Deutschland das ideologische Interesse an antienglischer Propaganda gestiegen. Und genau diesem politischen Bedürfnis genügte Thea von Harbous Roman »Aufblühender Lotos«.
    Technische Utopien

    Thea von Harbous »Metropolis« erschien 1926 als Roman, 1927 als Stummfilm zusammen mit Fritz Lang. In expressionistischem Stil geschrieben, unterscheidet sich ihre abgehackte Sprache mit hingefetzten Kurzsätzen, genauso vielen Ausrufezeichen wie Auslassungspunkten von ihren normalen Kitschromanen. Substantive bilden Sätze ohne Verben. Dieser Stil passt sich inhaltlich den Maschinen-, Technik-, Metall- und Stahlvisionen an, denn der gesamte Film wird von Technik dominiert: Fließbänder, Ventile, Zahnräder, Uhrzeiger, Kontrolllampen, Leuchtfäden in einem Glaskolben, Schalthebel, Signalpfeifen, Thermometer.

    Frei von Kitsch ist dieser Maschinenkultroman aber beileibe nicht. Und obwohl Thea von Harbou in ihren Personaldokumenten bei Religionszugehörigkeit »diss.« angegeben hatte, also als Dissidentin freiwillig aus der Kirche ausgetreten war, kommt der Kitsch in diesem Roman religiös daher. Nachdem die Stadt Metropolis zerstört wurde, sollen deren Bewohner »erlöst« werden, und zwar ausgerechnet von einem Mädchen namens Maria. Maria war nicht nur der Kosename von Thea von Harbou – sie spielt sich also selbst in der Rolle einer Erlöserin – sie ist auch eine Jungfrau, deren »Narrheit heilig ist.« Da geht es um ihre »schöne Seele, eine süße Seele, dies zärtliche Lächeln Gottes«. Da taucht bei der Erlösung von Metropolis ein »weißer domhafter Saal« auf und gibt es auf einmal »Kindergebete«, »Märchen« »kleine Kinder«, den »Erzengel Michael«; man vertraut auf den »allmächtigen Gott« »im Himmel« und spiegelt sich »im bunten Himmelreich der Heiligenlegenden«.

    Im Film »Metropolis« spielten insgesamt 35.000 Statisten mit. Die vielen Kinder im Film stammten aus Berliner Elendsvierteln. Das jedoch ideologisch wichtigste Moment von gigantischer Größe sind in diesem Film die »Massenszenen, die die Assoziationen zum Nationalsozialismus auslösen, der Mensch als Drähtchen in einem großen, klaglos funktionierenden Werk, die Masse, die nur noch Werkzeug ist, um hohe Ziele zu erreichen – das wurde in den späteren Jahren bis zur Vernichtung durchexerziert – und in Fritz Langs Film vorweggenommen«. Zu dieser Kritik passt die folgende Analyse von Manfred Nagl, der zu dem Urteil kommt der Film »Metropolis« arbeite »mit unterschwelligen Disziplinierungsappellen: Film und Roman – in der kurzen ökonomischen Stabilisierungsphase der Weimarer Republik – sind eine einzige Stillhalteparole des Bürgertums an die Adresse der Arbeiterschaft.«

    Die Masse handelte in Roman und Film als Mensch: »Die Masse stöhnte auf. Die Masse keuchte. Die Masse streckte ihre Hände aus. Die Masse beugte Kopf und Nacken tief, als sollten ihre Schultern, ihre Rücken zu einem Teppich für das Mädchen werden. Die Masse stürzte röchelnd auf die Knie.« Doch genau wegen dieses Begriffs der Masse verschwand das Individuum mit seiner ihm eigenen Ethik und seiner ihm eigenen Verantwortung. Langs und Harbous Bild einer gefährlichen, unkontrollierten und unkontrollierbaren Masse knüpft an die präfaschistischen Vorstellungen des französischen Psychologen Gustave Le Bon (1841–1931) mit seinem Buch »Psychologie der Massen« von 1895 und des spanischen Philosophen José Ortega y Gasset (1883–1955) und dessen Buch »Der Aufstand der Massen« von 1929 an.

    Im Film »Metroplis« wird eine hilflose Masse von Menschen gerade bei den Bildern deutlich gezeigt, als Aufruhr und Wassernot die Arbeiter von unten auf Treppen und Leitern aus der städtischen Tiefe nach oben drücken und treiben. Es sind gebückte, kahl geschorene und einheitlich gekleidete Arbeiter, die sich in geometrischen Formationen nach strengem Drill wie Automaten bewegen. Es war gerade bei den Nazis das Bild der SA als einer geschlossenen und formierten Masse, das vor 1933 im Mittelpunkt ihrer Propaganda stand. Das zutiefst illiberale Moment einer amorphen und ziellosen Masse verlangt danach, »dass einer kommt, der uns sagt, welchen Weg wir gehen sollen« – im Roman von Thea von Harbou 1926, in der faschistischen politischen Realität ab 1933. Siegfried Kracauer prägte genau in diesem Zusammenhang schon 1927 den Begriff »Ornament der Masse« und damit meinte er genau wie bei Lang/Harbou oder später bei Leni Riefenstahl (1902–2003) und ihrem Film »Triumph des Willens« (1935), dass die Masse als lediglich dekoratives Ornament instrumentalisiert wurde.
    Durchhaltekünstlerin

    Thea von Harbou war keine Mitläuferin der Nazis. Sie war vielmehr aktive Täterin. Mehrfach hat sie mit dem Filmregisseur Veit Harlan kooperiert, einem der wichtigsten NS-Filmpropagandisten, der nach 1945 des Verbrechens gegen die Menschheit angeklagt wurde. Sie arbeitete zum Beispiel an dessen antisemitischen Hetzfilm »Jud Süß« (1940) und an dessen Durchhaltefilm »Kolberg« (1945) mit. Ab Oktober 1944 war sie auch für den Film »Das Leben geht weiter« tätig, bei dem sie am Drehbuch mitarbeitete. Für Goebbels war dieser Film »im dringendsten kriegswichtigen Reichsinteresse erforderlich«. Er kostete 2,5 Millionen Reichsmark und galt als Staats- und Großauftrag. Von der politischen Bedeutung her ein Spitzenvorhaben war »Das Leben geht weiter« der letzte Monumentalfilm des deutschen Faschismus. Bis zum 16. April 1945 wurde an ihm gearbeitet. Thea von Harbou war mit dem NS-Regime derartig gut verbunden, dass sie noch Ende April 1945 ihr letztes Honorar in Höhe von 30.000 Reichsmark für diesen Film erhielt.

    »Zarte Frauenhände«: Dieses Motiv taucht nicht nur in »Metropolis« auf. Als »Hand, die zarter als Glas war« oder als »ihre ganz weißen Hände« Dieses Charakteristikum aller ihrer Heldinnen in ihren Büchern und Filmdrehbüchern gilt auch für sie selbst, wie gut auf ihrem Porträtfoto beim Fragebogen zur Mitgliedschaft in der Reichsfachschaft Film vom 12. Oktober 1933 zu sehen ist. Als Tochter eines Rittergutbesitzers war sie eine deutschlandweite Berühmtheit, Großbürgerin, Millionärin, Villenbesitzerin, mondäne Filmdiva, Teil der Berliner Schickeria, Arbeitgeberin von drei Sekretärinnen und einer Hausangestellten, verfügte auf Kosten der Ufa über einen eigenen Chauffeur und lebte ihr ungebundenes Eheleben öffentlich aus.

    In ihrem Entnazifizierungsverfahren vom 3. August 1947 hatte Thea von Harbou wegen eines Berufsverbots als Beruf »Bauarbeiterin« angegeben. Doch die zerrissenen Hände einer Trümmerfrau sind das genaue Gegenteil ihrer großbürgerlichen Welt. Welch eine Theatralik hatte die Filmdiva Thea von Harbou vor dem Entnazifizierungsausschuss inszeniert! Und gleichzeitig: Welche Verachtung hatte sie genau mit dieser Theatralik vor einem politischen Ausschuss demonstriert, der angetreten war, den deutschen Faschismus und ihre Rolle dabei aufzuarbeiten.

    Thea von Harbou war in folgenden NS-Organisationen Mitglied: ab 12. Oktober 1933 Reichsschaft Film, seit 1935 Reichsschrifttumskammer, seit 1935 unter der Nummer 1.834.393 NS-Frauenschaft, seit 1936 war sie Mitglied sowohl in der Deutschen Arbeitsfront (DAF) als auch in der NS-Volkswohlfahrt (NSV), und am 1. April 1940 wurde sie unter der Nummer 8.015.334 Mitglied der NSDAP.

    Vom 10. Juli 1945 bis zum 10. Oktober 1945 war Thea von Harbou wegen – wie sie schreibt – »meiner Beziehung zu indischen Staatsangehörigen« im Frauenteil des englischen Lagers Paderborn-Staumühle in der westfälischen Senne interniert. Sie war überzeugt davon, dass sie wegen ihrer indischen, das heißt antienglischen, Kontakte inhaftiert worden war, »nicht wegen ihrer Zusammenarbeit mit den Nazis in der Filmindustrie und nicht deswegen, weil sie selber faschistische Ansichten verbreitet habe«. Im Lager Staumühle waren auch 35 in Deutschland lebende Inder inhaftiert, unter ihnen auch Shripad Samant, ihr Schwager und Bruder ihres Ehemanns Ayi Tendulkar. Staumühle war das zweitgrößte Lager der britischen Militärregierung mit rund 10.000 Gefangenen. In einem Sonderteil saßen 370 hohe NS-Funktionäre, die vom Nürnberger Militärtribunal angefordert worden waren, unter ihnen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach. Auch von Harbous dritter Ehemann Ayi Tendulkar saß zu dieser Zeit in Indien in Haft, und zwar im Zentralgefängnis von Belgaum im südwestindischen Bundesstaat Karnataka, wie seine Tochter aus zweiter Ehe berichtet. Ihm wurde der nicht näher spezifizierte Vorwurf gemacht, er sei »ein Freund Deutschlands gewesen«. Ob das Sympathien für Deutschland oder für Nazideutschland gewesen sind, führt seine Tochter nicht aus.

    Siegfried Kracauer hat in seinem Buch »Von Caligari zu Hitler« gezeigt, wie die Latenz des Unpolitischen im Unterhaltungsfilm der 1920er Jahre zu den Ideologien des deutschen Faschismus in den 1930er Jahren führte. Der Film »Das Cabinet des Dr. Caligari« von 1920 war eine Schauergeschichte, in der Kracauer eine Parallele zwischen diesem Filmstoff und dem heraufziehenden Faschismus erkannte. In Thea von Harbous und Fritz Langs Romanen und Drehbüchern waren reaktionäre Utopien und eine reaktionäre Moderne wichtige Bauteile. Diese reaktionäre Moderne der 1930er Jahre kippte wiederum später in den 1960er Jahren in die ideologischen Vorstellungen der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) um, wie sich gut am Lebenslauf von Hermann Oberth, für dessen wissenschaftliche und technische Anregungen sich Thea von Harbou in einer Widmung ihres Buches »Frau im Mond« (1928) bedankt, festmachen lässt.
    Von Caligari zur NPD

    Der aus Rumänien stammende deutsche Ingenieur Hermann Oberth (1894–1989) arbeitete wie Wernher von Braun (1912–1977) als Raketentechniker 1941/42 in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Mit seinen Büchern »Die Rakete zu den Planetenträumen« (1923), »Möglichkeit der Weltraumfahrt« (1928) und »Wege zur Raumschiffahrt« (1929) war er publizistisch sehr aktiv und gehörte auch deswegen zu den wichtigsten und auch in der Öffentlichkeit bekanntesten deutschen Raumfahrtpionieren. Sein technokratisches Weltbild war zeit seines Lebens mit faschistischem Gedankengut verbunden. Bereits in Rumänien war er von 1934 bis 1938 Mitglied der Transsilvanischen Nationalsozialistischen Partei und von 1965 bis 1967 Mitglied der NPD. Er war außerdem Unterzeichner einer Erklärung der rechtsextremen Vereinigung »Freiheitlicher Rat« für die Generalamnestie von NS-Kriegsverbrechern.

    1965 veröffentlichte Oberth eine Broschüre mit dem Untertitel »Mein Weg zur NPD«. Da spricht er von »anständigen Deutschen« und von Deutschland als einem Land, »wo die Rechtspflege Naziverbrechern nachspürt, die bestimmt niemanden mehr im KZ umbringen würden«. Rhetorisch fragt er, ob »Hitler am Ende ein noch besserer Staatsmann (war) als unsere CDU-Leute« und behauptet, »dass der Nationalsozialismus nicht von ungefähr gekommen ist, sondern die natürliche Reaktion auf all das namenslose Unrecht war, dass man uns Deutschen schon seit Jahrhunderten und besonders seit der Jahrhundertwende angetan hat«. Thea von Harbou dürfte dem zugestimmt haben.

    Jörg Becker ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Marburg. Von 1999 bis 2011 war er Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck.

    Dieser Aufsatz ist ein stark gekürzter und redaktionell berarbeiteter Vorabdruck aus dem Sammelband »Täter Helfer Trittbrettfahrer, Bd. 20: NS-Belastete aus Oberfranken«, der im Früjahr 2025 im Kugelberg-Verlag erscheinen wird.

    14052 Frankenallee 14
    https://www.openstreetmap.org/node/2917786220#map=16/52.5079/13.2702

    #Allemagne #Berlin #Charlottenburg #Westend #Frankenallee #cinéma #lettres #histoire #nazis #NSDAP

  • Peut-on croire les déclarations (dénégations et affirmations) de l’armée de l’état sioniste ?

    Thread by HediViterbo on Thread Reader App – Thread Reader App
    https://threadreaderapp.com/thread/1721468176892850589.html

    Can the Israeli military be believed?

    A thread

    #Palestine #Gaza #WestBank #Palestinians

    Let’s start with Israel’s use of white phosphorus, which can cause horrific burns and injuries.

    New videos, verified by @amnesty & @hrw, appear to show Israel using this weapon in civilian areas in #Gaza & #Lebanon:
    amnesty.org/en/latest/news…
    hrw.org/news/2023/10/1…
    Evidence of Israel’s unlawful use of white phosphorus in southern Lebanon as cross-border hostilities escalate

    The Israeli army fired artillery shells containing white phosphorus, an incendiary weapon, in military operations along Lebanon’s southern border between 10 and 16 October 2023.
    https://www.amnesty.org/en/latest/news/2023/10/lebanon-evidence-of-israels-unlawful-use-of-white-phosphorus-in-southern-le

    Israel: White Phosphorus Used in Gaza, Lebanon
    Israel’s use of white phosphorus in military operations in Gaza and Lebanon puts civilians at risk of serious and long-term injuries, Human Rights Watch said today in releasing a question and answer d…
    https://www.hrw.org/news/2023/10/12/israel-white-phosphorus-used-gaza-lebanon

    The Israeli military denies using white phosphorus, but in the past Israel has lied about its use of this weapon.

    theguardian.com/world/2023/oct…
    Israel denies using white phosphorus munitions in Gaza
    Human Rights Watch says verified videos show ‘multiple airbursts of artillery-fired white phosphorus’ from Israel’s military
    https://www.theguardian.com/world/2023/oct/13/israel-military-white-phosphorus-gaza-lebanon

    In 2009, reports emerged that the Israeli military had used white phosphorus in #Gaza.

    At first, Israel categorically denied these reports. But then @thetimes published the evidence – and Israel was forced to admit: “Yes, phosphorus was used.”
    web.archive.org/web/2021062310…

    https://web.archive.org/web/20210623104248/https://www.thetimes.co.uk/article/israel-admits-using-white-phosphorous-in-attacks-on-gaza-3jngp502vh0

    Now let’s look at Israeli air raids.

    In 2019, Israel’s air force targeted the home of a family in #Gaza, killing eight #Palestinians.

    Initially, Israel claimed that the building was a training facility of Palestinian militants.

    aljazeera.com/news/2019/11/1Gaza: Eight family members killed, 12 critical in Israeli raids
    Three adults and 5 children were killed in attacks while 12 other Palestinian family members in critical condition.
    https://www.aljazeera.com/news/2019/11/14/gaza-eight-family-members-killed-12-critical-in-israeli-raids

    After the truth was revealed by the media, the Israeli military had to confess:

    haaretz.co.il/news/politics/…
    תחקיר צה"ל על הרג המשפח בעזה: אם היה מוגדר נכון, המתחם לא היה מותקף
    https://www.haaretz.co.il/news/politics/2019-12-24/ty-article/.premium/0000017f-da83-d938-a17f-feabc1d30000

    Israel behaves in the same way whenever its soldiers assault, abuse, or kill Palestinians.

    In 2016, an Israeli military medic killed a disarmed and injured Palestinian by shooting him in the head.

    At first, the military decided not to press charges against the soldier.

    Then, Israeli NGO @btselem published a video of the killing, which led to condemnations around the world.

    Only at that point was the soldier taken to court. He was convicted and, after 9 months, was released from prison.
    btselem.org/video/20160324…
    https://www.btselem.org/video/20160324_soldier_executes_palestinian_attacker_in_hebron#full

    Another Israeli soldier shot to death a 17-year-old Palestinian in 2014.

    The soldier was prosecuted – and convicted – only after @CNN published a video of the killing.

    He spent less than a year in prison:
    edition.cnn.com/2018/04/25/mid…
    Israeli police officer jailed for 9 months for killing Palestinian teen | CNN
    https://edition.cnn.com/2018/04/25/middleeast/israeli-police-officer-jailed-intl/index.html
    In that case, both the military and the soldier claimed that he had used only rubber-coated bullets.

    But the autopsy, which found three live bullets, refuted their claims.
    haaretz.com/israel-news/20…

    Border policeman who killed unarmed Palestinian teen released from prison after less than year
    https://www.haaretz.com/israel-news/2019-01-03/ty-article/.premium/border-policeman-who-killed-unarmed-palestinian-teen-released-early-from-prison/0000017f-e3c1-df7c-a5ff-e3fb77470000

    Similarly, in 2018, Palestinians in the West Bank accused the Israeli military of firing tear gas into their school.

    Initially, the military denied these allegations. But it was forced to admit after a video surfaced:
    web.archive.org/web/2022070521…

    https://web.archive.org/web/20220705214724/https://www.haaretz.com/israel-news/2018-12-06/ty-article/.premium/israeli-army-denied-throwing-tear-gas-into-hebron-school-then-a-video-surfaced/0000017f-f94d-ddde-abff-fd6db1780000

    Last year, the Israeli military had to change its story about another incident: the killing of Al Jazeera journalist Shireen Abu Akleh.

    At first, Israel denied responsibility – and blamed Palestinian militants.
    @AJEnglish @ShireenNasri

    But then, the international media, the U.N., and the U.S. investigated the incident, and found that an Israeli soldier had killed Abu Akleh while she was wearing a blue press vest.

    Israel had no choice but to admit. No soldier has been prosecuted:
    edition.cnn.com/2022/09/05/mid…

    Israeli military admits Shireen Abu Akleh likely killed by Israeli fire​​​​, but won’t charge soldiers | CNN
    https://edition.cnn.com/2022/09/05/middleeast/idf-shireen-abu-akleh-investigation-intl/index.html

    Although Israel’s armed forces killed 10,556 Palestinians between October 2001 and September 2023, soldiers who kill Palestinians are rarely prosecuted.

    As we’ve seen, prosecutions usually occur when Israel is unable to deny what the soldiers did.
    statistics.btselem.org/en/all-fatalit…

    https://statistics.btselem.org/en/all-fatalities/by-date-of-incident?section=overall&tab=overview
    More than 99% of complaints regarding harm caused to Palestinians by soldiers end without a trial, according to Israeli NGO @YeshDin.

    And the few soldiers who are prosecuted and convicted - tend to receive extremely lenient sentences:
    15/20 yesh-din.org/en/law-enforce…

    Data sheet: Law enforcement against Israeli soldiers suspected of harming Palestinians and their property - Summary of figures for 2017-2021 - Yesh Din

    Every year, Yesh Din publishes up-to-date figures on military law enforcement against Israeli soldiers suspected of harming Palestinians and their property in the West Bank and the Gaza Strip. The inf…
    https://www.yesh-din.org/en/law-enforcement-against-israeli-soldiers-suspected-of-harming-palestinians

    Again and again, the Israeli military denies allegations, and is forced to confess only when left with no other choice.

    And even when the Israeli military admits to accusations, it makes up excuses: “we acted lawfully,” "these are just a few rotten apples"…

    So, the military tries to deny the facts. When this doesn’t work, it denies the meaning of these facts.

    Following sociologist Stanley Cohen, the former denial tactic of the Israeli military can be called “factual” (or “literal”) denial.

    The latter can be called “interpretive” denial.
    18/20 wiley.com/en-us/States+o…

    States of Denial: Knowing about Atrocities and Suffering
    Blocking out, turning a blind eye, shutting off, not wanting to know, wearing blinkers, seeing what we want to see ... these are all expressions of denial. Alcoholics who refuse to recognize their con…
    https://www.wiley.com/en-us/States+of+Denial%3A+Knowing+about+Atrocities+and+Suffering-p-9780745623924

    Even a retired major general in Israel has warned of the Israeli military’s “culture of lying and deceit.”

    He describes military investigations as filled with “lies, cover-ups, cutting corners, hiding information, and coordinating testimonies”:
    mida.org.il/2022/02/17/%D7…
    צה"ל שבוי בתרבות ארגונית של שקרים והולכת שולל
    מיוחד ל’מידה’: האלוף (במיל׳) יצחק בריק שימש בין היתר גם בתור נציב קבילות החיילים, חושף עדויות של מפקדים בצה"ל על תרבות והרגלים של שקרים וטיוחים. אם הנושא לא יטופל ומיד - זה עוד יעלה לנו ביוקר.
    https://mida.org.il/2022/02/17/%D7%A6%D7%94%D7%9C-%D7%A9%D7%91%D7%95%D7%99-%D7%91%D7%AA%D7%A8%D7%91%D7%95%
    Lastly, Israel hides unflattering documents, including previously public ones.

    The aim (as revealed by @Akevot & @haaretzcom) is to protect Israel’s reputation, discredit critical scholars, and prevent Palestinian unrest:
    web.archive.org/web/2022060220…
    akevot.org.il/wp-content/upl…

    https://web.archive.org/web/20220602201255/https://www.haaretz.com/israel-news/2019-07-05/ty-article-magazine/.premium/how-israel-systematically-hides-evidence-of-1948-expulsion-of-arabs/0000017f-f303-d487-abff-f3ff69de0000
    • • •

    #sionisme #mensonges

  • Stadtplan Ostberlin 1986
    https://landkartenarchiv.de/vollbild_ddr_stadtplaene.php?q=stadtplan_berlin_25T_1986

    Bemerkenswert : Eingezeichnet ist die für DDR-Bürger unzugängliche unterirdische S-Bahn zwischen Anhalter Bahnhof (unterirdisch, Kreuzberg) über Bahnhof Unter den Linden (geschlossen), Friedrichstraße (unten, nur für Westberliner), Oranienburger Straße (geschlossen), Nordbahnhof (geschlossen) nach Humboldthain (oberirdisch, im Wedding).

    #DDR #Berlin #Westberlin #Ostberlin #Geschichte #Kartografie #S-Bahn

  • Restaurant Taxi Moon GmbH, Berlin, Weddingplatz 2
    https://firmania.de/berlin/restaurant-taxi-moon-gmbh-2894252
    Vorbei. Am 17.1.2024 gibt es diese Adresse weder im Kaupert noch in Openstreetmap oder Google Maps. Auch der Kaupert von 1989 kennt für den Weddingplatz keine Hausnummern, dafür beginnt an der Schulzendorfer Straße gegenüber dem Weddingplatz die Reinickdendorfer Straße mit Hausnummer 1 nach bester Berliner Hufeisenanordnung. Die höchste Hausnummer 123 bezeichnet das Gemeindehaus der Dankeskirche gegenüber Reinickendorfer Straße 4 und 5. Wat willste, wir sind in Berlin.

    Immerhin fehlen keine Hausnummern (wie z.B. in der Mittelstraße / Dorotheenstadt https://seenthis.net/messages/1036946 ) und die Zählung beginnt, anders als beim #Kudamm mit Nummer 1 (eins). Nur etwas versteckt liegen sie, die Häuser der Reinickendorfer Straße 1 bis 9.

    Ergo lautete die richtige Adresse des Cafe/Bar/Restauran Taxi Moon Reinickendorfer Straße 2, 13347

    in Gaststätten, Restaurants in Berlin Berlin.
    Adresse
    Weddingplatz 2,
    13347, Wedding, Berlin

    Andere identische Fundstelle am 17.1.2024
    https://web2.cylex.de/firma-home/restaurant-taxi-moon-gmbh-9753384.html

    Das Taxi Moon war eine Taxikneipe. Der nicht mehr auffindbaren GmbH gehörten dem Vernehmen nach auch einige Taxis und es gab eine freundschaftliche Verbindung der Geschäftsführerin mit der Gründergeneration des immer noch existierenden links-feministisch-autonomen Café Cralle in der Weddinger Hochstädter Straße. In der oberen Etage des Taxi Moon ging es ruhiger zu während im verqualmten Erdgeschoß eine nie enden wollende New-Wave-Party tobte. Wie die Kollegen dort ihre mitternächtliche Pause verbringen konnten, war mir immer schleierhaft. Vielleicht lag es am bunten Wand-

    Verarsche
    https://www.google.com/maps/place/MVZ+Zahn%C3%A4rzte+am+Weddingplatz/@52.5420124,13.3688964,18z/data=!3m2!4b1!5s0x47a851b7b0f97e4f:0x751c062461db9def!4m6!3m5!1s0x47a8518604
    Wer in Google Streetmap die Adresse „Weddungplatz 2“ eingibt, wird zur Schönwalder Straße Ecke Reinickendorfer geschickt, weil dort die „Zahnärzte am Weddingplatz“ um Patienten werben. Soweit zur Zuverlässigkeit kommerzieller Kartendienste.

    Kaupert Weddingplatz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Weddingplatz-13347-Berlin

    Wer in Westberlin die Taxischeinprüfung schaffen wollte, musst den Weddingplatz „lernen“. Für die schriftliche Prüfung waren mindestens drei abgehendne oder angrenzende Straße zu nennen, und in der mündlichen Prüfung durfte er nicht vergessen werden, wenn man beispielsweise vom

    Allgemeines zu Weddingplatz
    Postleitzahl 13347
    Ortsteil Wedding
    ÖPNV Zone A Bus M27, 247 — U‑Bahn 6 Reinickendorfer Str ♿
    Straßenverlauf an Müllerstraße, Fennstraße und Reinickendorfer Straße
    Falk‑Stadtplan Planquadrat H 15
    Geschichte von Weddingplatz
    Ehemaliger Bezirk Wedding
    Alte Namen Kirchplatz (Anf. 19. Jh.-1835)
    Name seit 5.9.1835

    Wedding, seit 2001 Ortsteil des Bezirks Mitte.

    Um 1250/51 war das schon vorher besiedelte Dorf Wedding wieder „wüst“ geworden. Ursprünglich war es ein Rittersitz mit einer Mühle. 1253 gab dessen Besitzer, Ritter von Kare, das Dorf an das Nonnenkloster zu Spandau. 1289 überließ Markgraf Otto IV. den Gutshof Wedding mit der dazu gehörenden Feldmark der Stadt Berlin. Der Ort nannte sich damals Up den Wedding. 1601 legte Oberhofkämmerer Graf Hieronymus Schlick von Passau und Weißkirchen auf diesem Land erneut einen Gutshof an. Später kaufte der Große Kurfürst diesen Besitz und ließ ihn als Vorwerk betreiben. Zwischen 1752 und 1780 entstand die Kolonie Wedding. Diese war seit 1817 im Besitz des Berliner Magistrats. 1861, bei der Weichbilderweiterung Berlins, als der Wedding dem Berliner Stadtgebiet zugeschlagen wurde, hatte er 10 715 Einwohner. Seit der Eingemeindung entwickelte sich der Wedding als Industriestandort außerordentlich rasch. AEG, Siemens, Schering und andere Unternehmen siedelten sich an. Der Bezirk wurde zum Arbeiterbezirk, zum „Roten Wedding“. 1920 ist er als 3. Verwaltungsbezirk aus den Stadtvierteln Wedding und Gesundbrunnen sowie aus Teilen der Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt gebildet worden. Bei der Neufassung der Verwaltungsgrenzen 1938 erhielt Wedding von Charlottenburg den östlichen Teil der Jungfernheide. Wedding ist Standort des Universitätsklinikums Rudolf Virchow und des Deutschen Herzzentrums. Architektonisch bedeutsam sind die Vorstadtkirchen St. Paul und St. Nazareth (letztere mit dem Antikriegsmuseum). In den zwanziger Jahren sind im Wedding musterhafte Wohnsiedlungen entstanden, wie die Friedrich-Ebert-Siedlung, das Afrikanische Viertel und die Siedlung Schillerpark. Bei der Bezirksfusion 2001 wurde Wedding in die Ortsteile Gesundbrunnen und Wedding unterteilt, es gehört seitdem zum Bezirk Mitte.

    Der Kirchplatz wurde in Weddingplatz umbenannt, da er auf dem Terrain des ehemaligen Vorwerks Wedding lag.

    Örtliche Zuständigkeiten für Weddingplatz
    Arbeitsagentur Beuthstraße
    Jobcenter Mitte - Müllerstraße
    Amtsgericht Wedding
    Grundbuchamt Mitte
    Familiengericht Pankow
    Finanzamt Wedding
    Polizeiabschnitt A 17
    Verwaltungsbezirk Mitte

    #Berlin #Wedding #Weddingplatz #Reinickendorfer_Straße #Schulzendorfer_Straße #Gastronomie #Taxi #Westberlin t #Mittelstraße #Kurfürstendamm #Geschichte #Taxi #Ortskunde

  • Jahrhundertwinter 1978/79: Was ich im eisigen West-Berlin als Lkw-Fahrer erlebte
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/jahrhundertwinter-1978-1979-was-ich-im-eisigen-west-berlin-als-lkw-

    So kanns einem gehen, wenn man als junger Mensch noch nichts von Gewerkschaften gehört hat. In diesem Artikel wird ein gutes Dutzend üblicher Verstöße gegen Arbeitsschutz und Sicherheit beschrieben. Aber als vorlauter Grünschnabel gibt man zu gerne den Held. Davon profitieren ausbeuterische Chefs. Leider erfahren wir hier nicht, um welchen Lichterfelder Fuhrbetrieb es geht.

    10.1.2024 von Christian Hartwich - Berge von Schnee und Wahnsinnskälte: Im Winter vor 45 Jahren wollte man in Berlin das Haus am liebsten nicht verlassen. Aber unser Autor hatte wichtige Fracht auszuliefern.

    45 Jahre ist es jetzt her, aber vergessen werde ich ihn nicht, diesen Jahrhundert-Winter 1978/79. Wahnsinnskälte, Berge von Schnee in den Straßen, Eis überall. Da freute man sich, wenn man die kuschelige Wohnung nicht verlassen und nach draußen auf die Straße musste.

    Kuschelig? Nicht auf die Straße? Bei mir sah es damals geringfügig anders aus. Von kuschelig konnte nicht die Rede sein, und auf der Straße war ich ständig: Als Transportfahrer auf einem 7,5-Tonner quälte ich mich täglich durch die Straßen von West-Berlin.

    Im September 1978 hatte ich bei „Brosch-Transporte“ (Name geändert) in Lichterfelde angeheuert. 19 Jahre jung, den Führerschein seit gut vier Monaten in der Tasche, den Trucker-Film „Convoy“ noch frisch im Gedächtnis – was konnte da schief gehen? Ich war doch sowieso der Schärfste (dachte ich). Das Irrste: Der alte Brosch stellte mich tatsächlich vom Fleck weg ein, und das obwohl ich in den zurückliegenden Wochen lediglich ab und zu den knallroten, klapprigen Opel Kadett meiner Mutter gefahren war. Die ausgiebige, fünfminütige Probefahrt mit einem seiner Trucks hatte ihn offenbar restlos von meinen Fähigkeiten überzeugt. Keine Frage, der Alte hatte Klasse. Und er war ein Visionär, anders war es kaum erklärlich, warum er mich nicht nach zwei Tagen wieder rauswarf. Schließlich hatte ich bereits an meinem zweiten Arbeitstag drei Außenspiegel von arglos am Straßenrand parkenden Pkw auf dem Gewissen. Es gab eben doch kleine Unterschiede zwischen einem 7,5-Tonner Daimler und einem Opel Kadett.

    Nun ja, das waren Kinderkrankheiten. Tatsächlich konnte ich nach relativ kurzer Zeit mit den Lkw von Brosch recht gut umgehen. Wir hatten fünf Wagen, wobei zwei mit Tiefkühl-Laderäumen ausgestattet waren. Einer von den Lastern hatte es besonders in sich; ihm fehlte die Servolenkung. Das war dann immer richtig toll für denjenigen, der dieses Ungetüm für den Tag zugeteilt bekam. Dabei war Brosch gerade auf diese Kiste besonders stolz: „Der iss zuverlässig, Herr Hartwich, der iss unbedingt zuverlässig…“ Was er nicht sagte, war, dass man massiv zu ackern hatte, wenn man die Kutsche überhaupt einigermaßen geschmeidig durch den Straßenverkehr bewegen wollte. Zum Glück hatte ich den Wagen nicht ständig, sonst hätte ich irgendwann noch Arme im Schwarzenegger-Format bekommen.

    Rekordwinter 1978/79: Minus zwanzig Grad am Morgen

    Immer wieder freitags kam Freude auf. Nachdem wir unsere Fahrten (übrigens mit Lade- und teilweiser Montagearbeit) am späten Nachmittag erledigt hatten, hieß es „abschmieren“. Mit Schmierpumpen bewaffnet, fetteten wir dann die Fahrzeuge an den dafür vorgesehenen Schmiernippeln komplett ab. Eine wunderbare Arbeit zum Wochenende. Ähnlich erfreulich waren die Starthilfen im Winter, wenn wir morgens um sechs Uhr bei minus 20 Grad Celsius die ausgekühlten Diesel mit Hilfe von Bunsenbrennern zum Leben erweckten.

    Kurzum, es war kein leichter Job, und er hatte auch Null-Komma-nichts gemein mit Filmen à la „Convoy“ oder TV-Opern wie „Auf Achse“. Diese Landstraßen-Märchen haben nämlich regelmäßig ein gemeinsames Alleinstellungsmerkmal: Es wird nicht gearbeitet. Die Wirklichkeit sah (und sieht) ganz anders aus. Ich hatte das schnell begriffen, und kapiert hatte ich auch rasch, dass ich in meinem neuen Job nicht gerade das große Geld verdienen würde. „Brosch & Sohn – große Klappe, kleiner Lohn“ - unser Lichterfelder Betrieb hatte einen gewissen Ruf in unserer schönen Halbstadt, und diesen Spruch bekam ich anno 78/79 von externen Kollegen öfter zu hören.

    Trotzdem hatte ich in meinem Job viel Spaß. Erstens war ich froh, überhaupt mein erstes eigenes Geld zu verdienen. Zweitens bekam ich dort in einem dreiviertel Jahr etwas geliefert, was man mit Geld nicht kaufen kann: Reife. Noch heute sage ich, dass mich die harte und lange Arbeit, das frühe Aufstehen am Morgen, hat mich erwachsen werden lassen. So eigenartig es sich heute vielleicht anhören mag, aber in wenigen Monaten war aus dem Zehlendorfer Vorstadt-Bubi mit endlosen Flausen im Kopf ein junger Mann geworden.

    Meine legendäre „Hähnchen-Tour“ durch West-Berlin

    Besonders in Erinnerung aus dieser Zeit ist mir ein Tag im Winter. Noch heute, wenn ich mit Freunden zusammen sitze, lachen wir über die legendäre „Hähnchen-Tour“, die ich an einem schönen, bitterkalten Donnerstag auf vereisten Straßen zu absolvieren hatte. Dabei war das damals alles andere als komisch, aber der Reihe nach. Frühmorgens wurde ich für einen unserer Tiefkühler eingeteilt. Es ging darum, mehrere Filialen der Kaufhauskette Hertie mit tiefgekühlten Hähnchen zu beliefern. Das Federvieh war in glatten Kartons verpackt und auf Paletten gestapelt. Ziele waren die Restaurants der Hertie-Häuser unter anderem in Neukölln, Friedenau und Spandau. Die Kartons waren fein säuberlich gestapelt, und damit nichts umstürzte waren sie auf einzelnen Paletten mit Packriemen aus (angeblich) reißfestem Kunststoff festgezurrt.

    Und so fuhr ich an jenem Tag vom Gehöft. Ich hatte vielleicht einen Kilometer zurückgelegt, da geschah es: An einer Kreuzung musste ich voll auf die Luftdruckbremse steigen, weil mir plötzlich auf eisglatter Fahrbahn ein Pkw entgegenschleuderte. Mein Truck kam – Eis hin, Eis her - augenblicklich zum Stehen, gleichzeitig rutschte der Pkw an mir vorbei und prallte gegen den Bordstein. In diesem Augenblick ging ein dumpfes Poltern durch meinen Wagen, und ich wusste sofort, was passiert war.

    Das Übel der autogerechten Stadt: Wie Willy Brandt West-Berlin veränderte

    Meine Kindheit auf dem Abenteuerspielplatz West-Berlin

    Durch die Vollbremsung waren die Packgurte der Paletten gerissen und die Hähnchen flogen wild durch den Laderaum. Ich fuhr an den Straßenrand, stellte den Motor ab, ging um den Wagen herum und öffnete die Ladebordwand am Heck. Und da lagen sie, die zahllosen Kartons, völlig durcheinander, manche eingerissen und offen. Völlig idiotisch, aber irgendwie spukte mir bei dem Anblick der Spruch „aufgescheuchte Hühner“ durch den Kopf. Zum Lachen war mir allerdings nicht zu Mute. Es half alles nichts, ich musste mit Hilfe der Lieferscheine die Stapel neu aufbauen und notdürftig stabilisieren. Die Packgurte (reißfest!) waren ja nicht mehr zu gebrauchen.

    Nach einer halben Stunde hatte ich es geschafft, und die Tour konnte weiter gehen. Ich hatte die erste Filiale fast erreicht, da passierte es ein zweites Mal. Diesmal reichte schon eine leichte Bremsung um die Hähnchen zum Fliegen zu bringen. Zähneknirschend rollte ich mit dem Lkw zur Laderampe vor, pickte dann die für die Filiale bestimmten Kartons heraus und lieferte den ersten Teil meiner Fracht ab. Anschließend stapelte ich die übrigen Kartons wieder aufeinander und startet zum nächsten Kaufhaus.

    Ich wurde immer besser, denn inzwischen schaffte ich ungefähr fünf Kilometer, bis zum erneuten Abflug der Tiefkühl-Biester in meinem Rücken. Ich entschloss mich, die Vögel im Laderaum erstmal liegen zu lassen. Was nutzte es schließlich, wenn ich jetzt wieder eine Pause einlegte, nur um die Viecher in ihren aalglatten Kartons bis zu ihrem nächsten Absturz wieder sinnlos übereinander zu stapeln?

    Passanten auf dem verschneiten Kurfürstendamm in Berlin

    Passanten auf dem verschneiten Kurfürstendamm in BerlinUnited Archives/dpa
    Das alte Berlin: Chaos und rauer Humor

    Tatsächlich kam ich auf diese Weise einigermaßen über den Tag. Da sich die Zahl der tiefgekühlten Hähnchenleichen in ihren Pappsärgen von Filiale zu Filiale reduzierte, wurde der Haufen in meinem Rücken somit auch immer kleiner, und das Stapeln bei der Auslieferung ging auch schneller von der Hand.

    Dann kam Hertie-Spandau. Es war mein letzter Kunde an diesem denkwürdigen Tag. Ich war zur Anlieferung auf den Hof der Filiale gefahren und hatte kurz vor einem Lastenaufzug die letzte Hühnerpalette gestapelt. Zack, fuhr ich mit den Greifarmen eines Hubwagens unter die Palette, stemmte die Ladung in die Höhe und rollte in den Aufzug. Da geschah es: zwischen Aufzug und davor liegender Bordstrecke war eine kleine Lücke. Und genau die reichte aus, um das wacklige Konstrukt auf der Palette mit einem enormen Poltern zum Einsturz zu bringen. Dutzende von tiefgekühlten Gummiadlern krachten in den Aufzug und blockierten die Türen.

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    Entstehung der Berliner Kinderläden: Kindergärtnerin „trägt Vollbart“ und „reinste Anarchie“

    Ich war am Ende. Als dann noch zwei superschlaue Packer daherkamen und ihre Witzchen machten, war es vorbei. Ich sprang auf, drehte mich nach den beiden Burschen um, schiere Mordlust in den Augen. „Lass ma´ brennen“, sagte der eine da schnell beschwichtigend. „Wir helfen dir, die Viecher wieder auf de Reihe zu kriejen.“ Ich war sprachlos, biss mir auf die Lippe, damit die Verwünschungen, die mir auf der Zunge lagen nicht plötzlich unkontrolliert ins Freie quollen. Keine fünf Minuten später hatten wir zu dritt das Chaos beseitigt. Ich fuhr die geflügelte Fracht zur Annahme wo mir ein Lagerist den Empfang bestätigte.

    Als ich wieder draußen war, standen da noch die beiden Packer, die mir zuvor geholfen hatten, das Malheur zu beseitigen. Vor sich drei Pappbecher mit Kaffee. „Komm´ ma her, Kolleje“, meinte der eine und zwinkerte mir aufmunternd zu. „Nimm erst ma n Kaffe und ne Zijarette, siehst ja aus wie n abjenagter Hühnerknochen.“ Das kam in etwa hin, und in dem Augenblick konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn so eine (Tor-)Tour hatte ich während meiner gesamten Zeit bei „Brosch-Transporte“ noch nicht gehabt. Wir haben dann noch ein paar Minuten zusammen gestanden, geklönt über dies und das, und dann ging und fuhr jeder seiner Wege. Tja, auch das war West-Berlin: Chaos, rauer Humor und Hilfsbereitschaft.

    #Berlin #Arbeit #Fuhrgewerbe #LKW #Westberlin

  • Nearly half a million Israelis left occupied Palestine since October 7 | Al Mayadeen English
    https://english.almayadeen.net/news/politics/nearly-half-a-million-israelis-left-occupied-palestine-since

    Une info bien attendue !

    Israeli media reports on Wednesday revealed that a significant number of Israelis have departed from Palestine since the start of the war on Gaza on October 7th.

    According to data from the Israeli Population and Immigration Authority, about half a million Israelis have left the occupied territories, Israeli news website Zman Yisrael pointed out.

    During October (from October 7 to October 31), approximately 370,000 Israelis left Palestine, and during November, an additional 139,839 left Palestine.

    The website noted that these figures do not include the tens of thousands of foreign workers and diplomats who have left Palestine after October 7th due to deteriorating conditions.

    It has also been noted that migration to Palestine has diminished considerably this year as conditions have improved in Ethiopia and, to some extent, in Ukraine. Conditions of decline in the socioeconomic and political spheres are attributed to the Israeli regime’s policies.

    Moreover, the number of immigrants decreased from around 20,000 in the first quarter of 2023 to about 11,000 in the third quarter. In the initial weeks of the war, migration nearly came to a halt, with the number of immigrants to Palestine since October 7th constituting less than 1% of the Israelis who left.

    The website emphasized that several Israeli media outlets misinterpreted the return of 300,000 Israelis to Palestine as a significant wave of migration, overlooking the fact that the majority of returnees came back solely from holiday vacations.

    • Les stats israéliennes, à ma connaissance, ne font pas le distingo (entre Palestine occupée en 48 ou 67), donc cela concerne « vrais » Israéliens et colons. Quant aux Palestiniens de 67 - les indigènes ! - je ne pense pas qu’ils figurent pour beaucoup dans ces chiffres car ils passent par la Jordanie et je pense que les données reposent beaucoup sur l’aéroport Bengourion.

    • La question que je me posais était de savoir si il y a des colons israéliens qui quittent leurs colonies pour l’étranger. Mais on a plutôt l’impression que la colonisation se poursuit et même s’accélère. Est-elle alimentée par les Israéliens « de l’intérieur » ou par des colons qui poursuivent l’annexion depuis des colonies déjà annexées ?

  • UNRWA sur X : "
    https://twitter.com/UNRWA/status/1728355182323601817

    “The reality is that there is no part of the #WestBank that is not touched & controlled by Israel”

    @BouloukosUN tells @trtworld
    settler violence & Israeli military incursions have increased enormously over the last month & there has been a near total lockdown in the #WestBank

    #UNRWA: Israël contrôle presque toute la #Cisjordanie occupée | Moyen-Orient
    https://www.yenisafak.com/fr/international/unrwa-israel-controle-presque-toute-la-cisjordanie-occupee-16529

    Bouloukos a ajouté, dans des déclarations à la chaîne d’information turque TRT World, qu’avec l’augmentation significative de la violence des colons et des incursions militaires israéliennes au cours du mois d’octobre dernier, la Cisjordanie est presque sous #blocus complet.

    Source:

    Is the Gaza conflict enabling a surge in illegal settler attacks in the occupied West Bank?
    https://www.trtworld.com/video/the-newsmakers/is-the-gaza-conflict-enabling-a-surge-in-illegal-settler-attacks-in-the-oc

    The intensifying settler aggression in the occupied West Bank, which has always been deemed illegal under international law, is garnering less attention compared to the destruction unfolding in Gaza. Could the conflict in Gaza be inadvertently providing a shield for illegal settlers to escalate their attacks? Guests: Adam Bouloukos Director of UNRWA Affairs in the West Bank Mustafa Barghouti Secretary General of Palestinian National Initiative Jeff Halper Director of the Israeli Committee Against House Demolitions

  • A mine in the middle of paradise

    The Tebboune government is brutally suppressing any protest against a lead-and-zinc mine being built in a RAMSAR protected area.

    The region surrounding the #Soummam river has long been renowned for its #agriculture. It is home to centuries’ old olive trees and a diverse and rich flora and fauna with several protected species. It is the core of a major agro food center, which supplies the country and produces several brands of mineral water as well as a local beer, Albrau.

    But a government project launched in July is about to radically disturb its ecosystem and landscape. Algiers is speeding up the exploitation of a lead and #zinc mine which had been planned – and feared – for almost two decades. It will be developed by the joint venture company #Western_Mediterranean_Zinc (#WMZ), a partnership between state-owned mining firm, #Sonarem, which has majority shareholding, and the Australian mining firm, Terramin, in compliance with the 51/49 rule of the finance law, which requires the Algerian side to hold the majority of shares.

    The government insists that the project is national, and consistent with its ambitions to become a major actor in the mining industry. Meanwhile, there have been calls from scientists and activists to investigate Terramin, the Australian miner’s lack of international expertise and scarce information about the agreement with Algerian authorities being issues of concern.

    Many local residents worry the mine’s development could destroy their livelihoods and even push them out. Two villages, Amizour and Tala Hamza, with respectively 45 000 and 15000 inhabitants, will bear the brunt of this decision. If the mine project moves forward, dozens of families will be forced to leave their homes. The region’s historical and intangible heritage will be threatened as well, as martyrs of the Algerian revolution are buried there. So are the loved ones of many inhabitants.

    “This is a mine in the middle of paradise,” a native of the region laments. “The inhabitants are not only afraid of harmful effects on the environment and their health but they do not want to be relocated. They have a special attachment to their land. It is a beautiful region where they lead a quiet life and many of them live from mountain agriculture. Their parents, grandparents and great grandparents are buried there. If the area is destroyed, they will lose everything.”

    In July, Algerian authorities released an executive decree concerning the downgrading of a plot of agricultural land which will be used as a logistical base to access the mine Unsurprisingly, the debate over the exploitation and its environmental consequences has been stifled by local authorities and more importantly, decision-makers in Algiers. The project has been pushed forward as a presidential priority, which makes it more opaque and difficult to oppose, especially given the current repressive context. Regrettably, the local population hasn’t been officially consulted prior to the July announcement, even though their health and that of future generations is at stake.

    What civil society actors and experts are requesting is a transparent and open debate with government officials. According to activists, local residents, especially in #Ait_Bouzid and #Ibazghichen, two neighboring villages in the exploitation area, are largely opposed to the project and expressed their concerns through several petitions sent to the government. They remain unanswered and the government hasn’t reached out to local associations or political actors.

    On May 13, 2022, a group of associations from #Amizour and #Tala_Hamza organised a hike on the site of the mine to raise awareness about the dangers of the extraction of minerals and to call for the preservation of the region. It drew over 200 people although it took place during a wave of repression aimed at silencing the Hirak protest movement and other forms of dissent. According to several people who attended the event, the participants were held at a roadblock and had their personal details and that of their vehicles registered by security forces. A team from Radio M, which was known for its independent coverage and was shut down in December 2022 after the jailing of its editor, Ihsane El Kadi, was stopped for an hour and interrogated. In an interview, an activist claimed several people had been intimidated and even threatened by not only security forces but also local representatives of political parties close to the regime.

    Kamel Aissat, a scientist, university professor and activist of the Socialist Workers’ Party (PST), an opposition party banned in 2022, who lives in the area, has been vocal in his opposition to the project. In July, he was arrested as he was about to travel outside Algeria. He was later summoned and interrogated only to be placed under judicial supervision a few days later by court decision, which means his movements and encounters will be closely monitored and consequently hampered. He’s been charged with harming national unity and publication of information which could harm the national interest. His prosecution redoubles the pressure on local activists. Several people I contacted refused to speak on the record for fear of retribution or due to ongoing judicial procedures due to their involvement in the Hirak.

    “The pouvoir [powers-that-be] has sown a climate of terror,” a local inhabitant told me.

    “[The project] will impact the entire Soummam valley. Everyone and all the neighboring towns will be affected, [all the way to] the Mediterranean sea,” warns Samir Larbi, a PST activist from the neighbouring city of El Kseur.

    Other civil society actors share his concerns over the propagation of heavy metals in the groundwater and the air. “It will have a disastrous impact on agriculture, especially since the region is known for its fertile land. The water table will be contaminated, which in turn, will contaminate all the region of Bejaia,” stresses an activist.

    Critics say the environmental damage outweighs the economic and social benefits. There’s already a great mistrust in the ability of authorities to tackle environmental issues. A recent example is their poor response in 2021 and this summer to the deadly fires in the Bejaia region. Another has been concerns about poor waste management treatment which raises fears over the handling of the toxic waste from the mine.

    The plan, they argue, is in contradiction with the mining legislation passed in 2014, which states that mines in protected areas shouldn’t be developed. The Soummam valley has been classified as a wetland protected by the international Ramsar convention, which Algeria ratified in 1984. Moreover, they point out that there hasn’t been any in-depth public impact study. Furthermore, they mistrust the evaluation of the environmental feasibility of the extraction put forward by the government, which they say should have been performed by an independent organisation. Among the few political actors to speak up against the opacity surrounding the project, members of the opposition party Rally of Culture and Democracy (RCD) in Tala Hamza as well as the party’s regional bureau demanded a genuine and publicly accessible impact study.

    “The expanding of the extraction of underground resources to other natural resources than hydrocarbons does not hide the economic breakdown that is taking hold in the country and must never be done on the sly and by prohibiting debate and advice from experts in the field,” declared the RCD bureau.

    In an interview to the state agency Algeria Press Service in July, the Director General of Mines at the Ministry of Energy and Mines, Nadjiba Bourenane claimed that “all the studies necessary for the realization of this strategic project have been carried out, in particular the detailed feasibility study comprising several technical components, namely exploration, exploitation, treatment, mining planning, environmental impact, as well as the technical-economic study with economic modeling, in addition to the development of a market study to be able to prove the profitability of this investment.”

    According to the government, the mine is expected to last about 20 years and directly employ 700 people and 4000 overall. However, in a region where the state has generally been absent, opponents to the project believe it will not lead to sustainable development but is merely a short-term financial opportunity for Terramin and their Algerian counterparts. They stress that the jobs that will be created are non-specialist ones and that the extraction of the mine cannot improve the local economy. The recent history of the country supports their scepticism. Over the last decades, the Algerian population hasn’t generally reaped the benefits of its immense oil and gas resources. The economic policy of the state, which relied on their export, hasn’t led to the development of the regions concerned, only favouring the southern part of the country, perpetuating a rentier economy.

    As the PST activist Larabi argues, these are old government orientations that have accelerated under President Tebboune. “The current policy is based on extractivism and the unbridled use of resources,” he said.

    https://africanarguments.org/2023/09/a-mine-in-the-middle-of-paradise

    #extractivisme #matières_premières #mines #Algérie #plomb #Terramin #résistance

  • RIAS-Kutte kennt sich aus mit Kurt Pomplun
    http://www.rias1.de/sound4/rias_/kutte/kutte.html

    RIAS Berlin „Kutte kennt sich aus“ (1971-1977) mit Heimatforscher Kurt Pomplun
    „Rundschau am Mittag“ 31.12.1968 Joachim Cadenbach im Interview mit Kurt Pomplun (2:54): Im Juni ist ja die Temperaturen sehr erfreulich, auch wenn Napoleon behauptet hat, der deutsche Sommer ist ein grün angestrichner Winter.

    http://www.rias1.de/sound4/rias_/rundschau/rundschau/681231_rias_aktuell_rundschau_am_mittag_joachim_cadenbach_interview_kurt_pompl
    Auf der Seite können sie die Folgen 1 bis 127 hören.

    Kurt Pomplun – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Pomplun

    Kurt Pomplun (* 29. Juli 1910 in Schöneberg; † 5. August 1977 in Berlin) war ein deutscher Heimatforscher. Er publizierte Werke zur Geschichte Berlins und Brandenburgs, seiner Mundart und mündlich überlieferten Märchen und Sagen.
    ...
    Pomplun beantragte am 27. Dezember 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.585.940).[1] Bereits 1933 war er der SS beigetreten, in der er es mindestens bis zum Hauptscharführer brachte.
    ...
    Im Alter von 67 Jahren verstarb Kurt Pomplun am 5. August 1977 während einer Diskussion in der Schöneberger Buchhandlung Elwert und Meurer an Herzversagen.

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