• Die #Philosophie Hegels war in der Geschichte der Entwicklung mensc...
    https://diasp.eu/p/11135873

    Die #Philosophie Hegels war in der Geschichte der Entwicklung menschlichen Denkens in der Tat ein bedeutendes #Ereignis. Sie war das letzte und abschließende Wort jener pantheistischen und abstrakt-humanitären Bewegung des deutschen Geistes, die mit den Werken Lessings begonnen und ihre allseitige Entfaltung in den Werken Goethes erreicht hatte; einer Bewegung, die eine unendlich weite, reiche, hohe und gleichsam völlig rationale #Welt geschaffen hat, welche dabei aber der Erde, dem Leben und der #Wirklichkeit ebenso fremd war wie dem christlich-theologischen Himmel. Folglich verwandelte diese Welt als Fata Morgana, die den #Himmel nicht erreichte und auch die Erde nicht berührte, sondern zwischen Himmel und Erde hing, das #Leben ihrer Anhänger, ihrer reflektierenden und poetisierenden (...)

    • (...) ihrer reflektierenden und poetisierenden Bewohner, in eine ununterbrochene Kette von somnambulen Vorstellungen und Erkenntnissen, machte sie überall für das Leben untauglich oder, was noch schlimmer ist, verdammte sie dazu, in der wirklichen Welt völlig dem zuwiderhandeln, was sie im poetischen oder metaphysischen Ideal vergötterten.
      So erklärt sich erstaunliche Umstand, der uns in #Deutschland immer wieder verblüfft hat, dass sich nämlich die glühenden Verehrer Lessings, Schillers, Goethes, Kants, Fichtes und Hegels noch heute so häufig zu ergebenen und sogar freiwilligen Vollstreckern von Maßnahmen machen lassen, die alles andere als human und liberal sind, die ihnen aber von der Regierung vorgeschrieben werden. Man kann sogar verallgemeinernd sagen, dass das Leben des Deutschen und Handeln in der lebendigen Wirklichen um so abstoßender und gemeiner ist, je erhabener seine ideale Welt ist.

      Letzte Vollendung dieser erhaben-idealen Welt war die Philosophie Hegels. Mit ihren metaphysischen Konstruktionen und Kategorien brachte sie sie voll zum Ausdruck und erklärte sie, zerstörte sie aber auch eben dadurch, indem sie (die Philosophie Hegels) mit eiserner #Logik zur endgültigen Erkenntnis dieser idealen Welt und ihres eigenen unendlichen Ungenügens, ihrer Wirkungslosigkeit und schlicht gesagt, ihrer Leere gelangte.
      Die #Schule Hegels teilte sich bekanntlich in zwei einander entgegengesetzte Richtungen, wobei sich natürlichen noch eine dritte, mittlere Partei dazwischen herausbildete, von der es hier übrigens nichts zu sagen gibt. Die eine, nämlich die konservative Richtung, fand in der neuen Philosophie Rechtfertigung und Legitimation alles Seienden, wobei sie sich an den bekannten Ausspruch Hegels hielt: „Alles Wirkliche ist vernünftig“. Sie schuf die sogenannte offizielle Philosophie der preußischen Monarchie, die schon von Hegel selbst als Ideal einer politischen #Ordnung hingestellt worden war.
      Aber die andere Partei der sogenannten revolutionären Hegelianer erwies sich als konsequenter und ungleich kühner als #Hegel selbst; sie riss seiner Lehre die konservative Maske ab und stellte sie damit in ihrer erbarmungslosen #Negation bloß, die ihr wahres Wesen ausmacht. An die Spitze dieser Richtung stellte sich der berühmte Feuerbach, der die logische Konsequenz nicht nur bis zur völligen Negation jeder göttlichen Welt, sondern sogar der Metaphysik selbst trieb. Weiter konnte er nicht gehen. Obwohl selbst Metaphysiker, musste er seinen rechtmäßigen Erben, den Vertretern der materialistischen oder realistischen Schule Platz machen, von denen sich übrigens ein großer Teil, wie z.B. Büchner, #Marx und andere, auch noch nicht vom Vorherrschen metaphysisch-abstrakten Denkens freimachen kann.
      In den dreißiger und vierziger Jahren herrschte die Meinung, dass eine #Revolution, die der Verbreitung des Hegelianismus folgt, der doch im Sinne völliger Negation entwickelt ist, ungleich radikaler, tiefer, unerbittlicher und weitrechender in ihren Zerstörungen sein wird als die Revolution von 1793. so dachte man deshalb, weil das von Hegel erarbeitete und von seinen Schülern ins Extrem weiter entwickelte philosophische #Denken wirklich abgerundeter, vielseitiger und tiefer war als das Denken Voltaires und Rousseaus, die bekanntlich einen sehr direkten und längst nicht immer nützlichen Einfluss auf die Entwicklung und vor allem den Ausgang der ersten französischen Revolution hatten. So besteht z.B. kein Zweifel, dass Staatsmänner vom Schlage eines Mirabeau Bewunderer Voltaires waren, der instinktiv die Volksmassen, die dumme Menge, verachtete, und dass der fanatische Anhänger Jean Jaques Rousseaus, Maximilien Robespierre, der Erneuerer der göttlichen und reaktionär-bürgerlichen Ordnung in #Frankreich war.
      In den dreißiger und vierziger Jahren nahm man an, dass, wenn wieder die Zeit für revolutionäres Handeln anbricht, die Doktoren der Philosophie aus der Schule Hegels die mutigsten Persönlichkeiten der neunziger Jahre weit hinter sich zurücklassen und die Welt durch ihren streng logischen, unerbittlichen Revolutionsgeist in Erstaunen versetzen werden. Zu diesem Thema schrieb der Dichter #Heine viele schöne Worte, so sagte er zu den Franzosen: „All Eure Revolutionen sind nichts vor unserer künftigen deutschen Revolution. Wir, die wir den Mut hatten, systematisch, wissenschaftlich die ganze göttliche Welt zu vernichten, wir werden auch auch nicht vor irgendwelchen Götzenbildern auf der Erde zurückschrecken, noch ruhen, ehe wir nicht auf den Trümmern von Privilegien und Macht vollkommene #Gleichheit und #Freiheit für die ganze Welt erobert haben“. Mit fast den gleichen Worten verhieß Heine den Franzosen die zukünftigen Wunder einer deutschen Revolution. Und viele glaubten ihm. Aber o weh! 1848 und 1849 konnte man genügend Erfahrungen sammeln, die diesen Glauben zunichte machten. Es war nicht nur so, dass die deutschen Revolutionäre keineswegs die Helden der ersten französischen Revolution übertrafen, sie konnten sich noch nicht einmal mit den französischen Revolutionären der dreißiger Jahre messen.
      Was ist wohl die Ursache für dieses bedauernswerte Ungenügen? Es erklärt sich natürlich vor allem aus dem besonderen geschichtlichen Charakter der Deutschen, der sie sehr viel eher zum treu-ergebenen Gehorsam bestimmt, als zur #Rebellion, erklärt sich aber auch aus der abstrakten Methode, mit der man die Revolution anging. Entsprechend also dieser Natur, ging man nicht vom Leben zum Denken, sondern vom Denken zum Leben. Wer aber vom abstrakten Denken ausgeht, der wird niemals das Leben einholen, denn von der #Metaphysik zum Leben führt kein Weg. Sie sind durch einen Abgrund getrennt. Und diesen Abgrund zu überwinden, muss man einen Salto mortale vollführen, oder das, was Hegel selbst einen qualitativen Sprung aus der Welt der Logik in die Welt der #Natur, der lebendigen Wirklichkeit nennt, und das ist bisher noch niemandem gelungen und wird wohl auch niemals gelingen. Wer mit Abstraktionen operiert, der wird in ihnen zugrunde gehen.

      Michail #Bakunin (30.5.1814 – 1.7.1976), „Staatlichkeit und #Anarchie“, 1873

      #Hegel #idéalisme_allemand

  • weil Friedrich #Engels bekanntlich am 28. November 1820 geboren wur...
    https://diasp.eu/p/10052120

    weil Friedrich #Engels bekanntlich am 28. November 1820 geboren wurde -

    Kein philosophischer Satz hat so sehr den Dank beschränkter Regierungen und den Zorn ebenso beschränkter Liberalen auf sich geladen wie der berühmte Satz Hegels: »Alles was wirklich ist, ist vernünftig, und alles was vernünftig ist, ist wirklich.« Das war doch handgreiflich die Heiligsprechung alles Bestehenden, die philosophische Einsegnung des #Despotismus, des Polizeistaats, der Kabinettsjustiz, der #Zensur. Und so nahm es Friedrich Wilhelm III., so seine Untertanen. Bei #Hegel aber ist keineswegs alles, was besteht, ohne weiteres auch wirklich. Das Attribut der #Wirklichkeit kommt bei ihm nur demjenigen zu, was zugleich notwendig ist; »die Wirklichkeit erweist sich in ihrer Entfaltung als die Notwendigkeit«; eine (...)

  • Denkmalschutz oder Tesla?: Gasometer-Ausbau zum Berliner Designzentrum sorgt für Streit - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/denkmalschutz-oder-tesla-gasometer-ausbau-zum-berliner-designzentrum-sorgt-fuer-streit/26011670.html

    17.07.2020, von ALFONS FRESE - Neben der Fabrik in Grünheide will der Autobauer Tesla in Berlin ein Entwicklungszentrum errichten. Plant Elon Musk in Schöneberg seine Europazentrale?

    Reinhard Müller ist bockig. „Ich mache es nicht“, sagt der Gründer und Eigentümer des Euref Campus in Schöneberg. „Ich werde das Objekt nicht bauen, wenn es nicht so kommt, wie ich möchte.“ Das Objekt ist der 110 Jahre alte Gasometer, mit einer Höhe von 78 Meter eine herausragende Landmarke zwischen Rathaus Schöneberg und Südkreuz.

    Müller will den Gasometer innen ausbauen und 35.000 Quadratmeter Bürofläche schaffen. Der Denkmalschutz befürchtet, dass die Struktur des Industriedenkmals mit seinem transparenten, stählernen Gerüst nicht mehr sichtbar ist. Und überhaupt: Wenn so ein Koloss zugebaut wird, entsteht ein „massiver schwarzer Block“, wie kürzlich ein Bezirksverordneter meinte. Kein schöner Anblick für die Bewohner der Roten Insel.

    Vor rund zwölf Jahren übernahm der aus Krefeld stammende Architekt und Stadtplaner Reinhard Müller die 5,5 Hektar große Industriebrache zwischen dem S-Bahnhof Schöneberg und der Kolonnenstraße von der Gasag. Als sich nach Fukushima 2011 die Energiewende beschleunigte, profitierte das Europäische Energieforum (Euref) ganz besonders.

    Müller spricht heute von einem Reallabor der Energiewende, auf dem Forscher und Unternehmer, Start-ups und Konzerne wie die Bahn und demnächst die Gasag ansässig sind. End- und Höhepunkt der Entwicklung soll der Ausbau des Gasometers sein, der einst zu den größten Gasspeichern Europas gehörte und seit 1995 nur noch Denkmal ist.

    Die nach dem Talkmaster benannte Jauch-Kuppel, in der von 2011 bis 2015 über Politik diskutiert wurde, machte den Gasometer bundesweit bekannt. Jauch ist wieder weg. Jetzt kommt Tesla. Vielleicht.

    Tesla passt zum Profil des CO2-freien Euref-Campus
    Der Elektroautohersteller baut im brandenburgischen Grünheide eine Autofabrik. Und in der Hauptstadt des wirtschaftlich stärksten europäischen Staates mit dem größten Automarkt und den berühmtesten Automarken möchte Elon Musk präsent sein und ein Design- und Entwicklungszentrum einrichten, womöglich auch die Europazentrale.

    [Wie entwickelt sich Ihr Kiez? In unseren Leute-Newslettern berichten wir über Bauen, Wohnen, Wirtschaft in allen zwölf Berliner Bezirken. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.]

    Tesla passt zum Profil des CO2-freien Euref, und so sind Müller und die Tesla-Leute angeblich übereingekommen: Mit 2000 Mitarbeitern zieht Tesla in den Gasometer. Wenn denn alles so läuft, wie Müller sich das vorstellt: Im Erdgeschoss soll ein 16 Meter hohes Veranstaltungszentrum entstehen.

    Dann werden in den folgenden sechs Feldern zwölf Geschosse gebaut und schließlich eine öffentlich zugängliche Dachterrasse. „Bestimmt ein schönes Highlight für den Bezirk“, werben Müllers Leute für die „Skylounge“ und das Projekt insgesamt.

    Ein oder zwei offene Felder – darum dreht sich der Streit
    Müller will oben nur ein Feld offen lassen, die Denkmalschützer plädieren für zwei, damit der Koloss nicht ganz so gewaltig im Stadtbild steht. „Eine höhere Bebauung ist nicht denkmalverträglich“, sagte Landeskonservator Christoph Rauhut dem Tagesspiegel.

    Ein oder zwei offene Felder – darum dreht sich der Streit. Und darum, wie eine „Verschattung“ erreicht wird, damit das Hochhaus nicht im Dunkeln funkelt. Müller spricht von „Licht-Smog“, wenn die Büros beleuchtet sind. Seine Lösung ist einfach: Sobald es dunkel wird, fahren Jalousie runter.

    Der Euref-Chef ist fertig mit der Planung und hat Anfang März einen Bauantrag eingereicht - mir nur einem offenen Feld. Im bisherigen B-Plan sind aber zwei vorgesehen. Mitte Juni befasste sich dann der Bezirksausschuss für Stadtentwicklung mit dem Thema, Müller trat auch auf.

    Mit Hilfe eines Gutachters wurde die so genannte Planstraße abgeräumt, eine zusätzliche Straße zur Erschließung des Euref-Geländes, die Müller nach der bisherigen, mehr als zehn Jahre alten Planung hätte finanzieren müssen. Doch der Autoverkehr entwickelt sich mäßig, zum Euref kommen die meisten dort Beschäftigten - derzeit etwa 3500 - mit Fahrrad, Bus oder Bahn. Das gilt auch für die 1000 Gasag-Mitarbeiter, die im Herbst auf das Gelände ziehen.

    Neugestaltung der Zufahrtstraße und eine Brücke zum S-Bahnhof
    Die Straße wird nicht gebraucht, da sind sich Bezirk und Investor einig. Müller spart also – und übernimmt die Kosten der Umgestaltung der Torgauer Straße. Das ist eine enge und holprige Gasse, für die man ein Mountainbike braucht. Rund 700.000 Euro veranschlagt Müller für die Sanierung der Torgauer respektive die Einrichtung einer Fahrradstraße mit eingeschränktem Autoverkehr.

    Der Bezirk wünscht sich dazu eine Zugang zum Euref über die Gasag-Brücke, die vom S-Bahnhof Schöneberg kommt und den Sachsendamm überquert. Müller verhandelt derzeit mit der Bahn darüber, ob er die Brücke für Fußgänger und Radfahrer mit ein paar hunderttausend Euro herrichten darf.

    Die Aufhübschung der Nordspitze des Euref am Cheruskerpark übernimmt er auch noch. Das alles sagte der Euref-Chef am 10. Juni den Bezirksverordneten zu. „Ist ja heute ein teurer Abend“, meinte Müller damals. Ein bisschen Koketterie darf sein – zumal die Abgeordneten begeistert waren von den Plänen des Investors. Gasometerausbau inklusive.

    „Der Kiez wird es Ihnen danken und die Nachbarschaft auch“, sagte Bezirksbaustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) und lobte das vereinbarte Paket: Müller übernimmt freiwillig Aufgaben, für die eigentlich der Bezirk zuständig ist. Und der Bebauungsplan wird geändert, wodurch die ursprünglich vorgesehene Nutzungsfläche von 165.000 Quadratmeter auf 135.000 sinkt. Im Gegenzug darf Müller den Gasometer so zubauen, wie er möchte.

    Die Ausbaukosten betragen laut Müller gut 200 Millionen Euro
    „Wir haben einen Interessenten und müssen 2000 Arbeitsplätze unterkriegen“, argumentiert der Euref-Macher, ohne den Interessenten zu nennen. Das haben ihm die Amerikaner verboten. 2000 Arbeitsplätze bekommt Müller nach eigenen Angaben nur untergebracht, wenn er den Gasometer bis auf das oberste Feld zubaut. Tesla benötige den Platz und er die Mieteinnahmen, sonst würde sich das Investment nicht rechnen.

    [Jeden Morgen ab 6 Uhr berichten Chefredakteur Lorenz Maroldt und sein Team im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint über Berlins wichtigste Nachrichten und größte Aufreger. Kostenlos und kompakt: checkpoint.tagesspiegel.de]

    Gut 200 Millionen Euro veranschlagt er für den Ausbau – etwa 6000 Euro für jeden der 35.000 Quadratmeter Bürofläche. „Das ganze Gebäude ist ausgeschrieben, die Statik ist fertig“, sagt Müller im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Bis zum 1. Januar brauche ich eine Teilgenehmigung, damit der Gasometer am 1.7.2023 fertig ist.“ Dann wolle Tesla einziehen.

    Müllers Argumentation zusammengefasst: Wenn wegen des Denkmalschutzes zwei Felder offenbleiben, fehlt Platz, Tesla kommt nicht und der Gasometer wird nicht ausgebaut.

    Nun kommt der Senat ins Spiel, weil dieser Konflikt nach Einschätzung Oltmanns nur von der großen Politik entschieden werden kann. Der Schöneberger Baustadtrat fasst den Verhandlungsstand des Bezirks mit Müller zusammen und reicht das Verfahren dann weiter an Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).

    Die lädt irgendwann nach der Sommerpause Kultursenator Klaus Lederer (wegen Denkmalschutz), Bausenatorin Katrin Lompscher (wegen der Höhe) und Jörn Oltmann selbst zu einer Ämterrunde ein, um eine Frage zu beantworten: Etwas weniger Bebauung, um dem Denkmalschutz gerecht zu werden, oder Tesla in den Gasometer holen? Diese Zuspitzung und die Entweder-Oder-Ansage Müllers missfällt Oltmann, der sich eigentlich an der Seite des Euref-Mannes sieht. „Ich weiß nicht, ob es zielführend ist, jetzt so auf die Marmelade zu hauen.“

    #Berlin #Schöneberg #Torgauer_Straße #Stadtentwicklung #Wirtschaft

  • A Look at the Refugee Crisis Five Years Later

    In 2015, as almost a million asylum seekers poured into Germany, Chancellor #Angela_Merkel said: “We can do this.” Was she right? Five years later, we take a closer look in the most average of average German towns.

    With its population of around 20,000, the town of #Hassloch is essentially the largest village in the Palatinate region of Germany. Still, it is well known in the country for being a special place - in that there is nothing special about it. Decades ago, the realization was made that from a demographic perspective, Hassloch is a microcosm of the country at large, with its age, gender and economic breakdown roughly reflecting that of Germany as a whole. Indeed, its demography is so normal that it was chosen in the 1980s by the Society for Consumer Research as the place where new products would be tested. After all, if people in Hassloch like it, you can be relatively sure that people in the rest of Germany will too. If Germany is a tree, Hassloch is its bonsai.

    What, though, can the place tell us about Germany’s handling of the huge influx of refugees five years ago? On Aug. 31, 2015, Chancellor Angela Merkel held a press conference in which she discussed the challenges that the wave of migration presented for the country. Hundreds of thousands of people were making their way into Europe at the time across the Mediterranean and along the Balkan Route – and many of them had set their sights on Germany. It marked the beginning of years of political discord, pitting EU countries, political parties and individuals against one another. In that press conference, Merkel said: “Germany is a strong country. We have done so much. We can do this!” It is a sentence that would become a trademark of her tenure.

    Now, five years later, we know that almost exactly 890,000 asylum seekers came to Germany in 2015. But have we “done this”? It’s hard to say, just as it is difficult to define exactly what “this” means, or even who “we” are. It all depends on your perspective. In Hassloch, the question as to who managed to “do this,” and when and what that means, leads to a number of places — to a city administrator, to an expert on parrots, and to extremely German families with colorful collections of passports. This story, though, begins in city hall.

    On the list of the most common German last names, Meyer is in sixth place. And Tobias Meyer, the town’s deputy mayor, looks so similar to his center-left predecessor that the two are often mistaken for one another. Meyer is a cheerful sort with expressive eyebrows and average height. In his office, he says that he joined the center-right Christian Democratic Union, Merkel’s party, on his 18th birthday out of admiration for Helmut Kohl. He sees himself “as a centrist” politically. “I find it astonishing,” says Meyer, “that not even the fall of the Berlin Wall changed our status as an average town.” It almost sounds as though normality in Germany is unchanging, no matter what happens and no matter who comes into the country.

    Since 2015, Hassloch has been home to between 500 and 600 refugees. The precise total is unknown, since many either returned home or quickly moved onwards. Currently, the town is home to 152 refugees, including 72 whose asylum applications are currently being processed. Back in 2015, after that summer of migration, the total was 211, which represents 1.1 percent of Hassloch’s population.

    And what about the 890,000 who showed up in Germany with its 82 million people? “You see?” says Meyer. Exactly 1.1 percent.

    Meyer is happy to talk about refugees at length, and isn’t shy about saying that some of them came expecting a rosy future without wanting to do much in return. Or about the fact that, from his perspective, the town hasn’t changed much as a result. Perhaps more instructive, however, is a visit to the administrative expert in city hall, a certain Ms. Behret.

    First, though, a final question for Tobias Meyer. Has Hassloch “done this?” Meyer’s response: “Hmmmm.”
    Administration

    The office is little more than the physical manifestation of the rules it is there to enforce, furnished with myriad filing cabinets with fake beech veneer. There are a few signs of life pinned to them, such as vacation pictures or funny Dilbert-esque cartoons about office life from the local paper. There are rows and rows of “meeting minutes” and “official correspondence,” along with a few stoic office plants doing their best to provide atmosphere. And in the middle of it all sits Christine Behret.

    “I love my job” it says on her keychain. She is the only woman in a leadership position in Hassloch city hall and she says she has been carrying around the keychain since her first day there. “I fought for this job,” Behret says. She describes herself as “a bit tough.”

    “We at the regulatory authority have a slightly different view of certain problems,” she says. “When a Sikh man shows up in your office, sits down on the floor and says he’s not going anywhere until he is allowed to cook in the hostel” – which isn’t allowed due to fire regulations – “then friendliness doesn’t get you very far. You have to pull out your English and affably throw him out. But you can never forget that you are dealing with a human being.”

    In her accounts, the phrase “we can do this” sounds mostly like a ton of work. Back in 2015, Behret says, she and her colleagues worked seven days a week. No public office, she continues, was prepared for the onslaught: They needed beds, food and doctors, despite the shortage of family practitioners in many rural areas of Germany. The first question to answer: centralized or decentralized accommodations? Hassloch chose a mixture of the two, which included a large hostel. Most of the refugees, though, were put up in 51 apartments that had been rented for the purpose. The asylum seekers were housed together according to complicated parameters, for which Christine Behret received additional training in “intercultural competence.” She said they learned such things as “women have no power in the places they come from, but here, women tell them what to do.” It is a sentence that has been part of the German migration debate for decades.

    Behret can provide a precise description of the asylum seekers in Hassloch using just a few sentences. She says they have “the entire spectrum” in the town, from a mathematics professor from Syria to others who can’t even write their own names. “The typical cases come by once a month to pick up their checks. For some of them, it’s enough. Others start working at McDonald’s at some point, or deliver packages for Amazon.”

    There was the alcoholic from Nigeria who shoplifted every day. “He was sent to us with no warning whatsoever. And no file,” Behret says. “How can something like that happen?” In that case, Tobias Meyer drove to the central reception center in the nearby town of Kusel to see what had happened. They then came by and picked the man up, she says.

    She tells the story of the man who died, yet couldn’t be buried because he had no birth certificate. “And if you haven’t been born, you can’t die.” In this room, focused on the administration of people, where everything is perfectly arranged, it is clear that she derives a certain amount of pleasure from such moments of turmoil.

    Behret’s main problem, though, is a different one: “We get the people faster than the files arrive. I don’t know if the person might have hepatitis, or tuberculosis, or scabies. We don’t have anything except their names, nationalities and dates of birth.”
    In the Bird Park

    There is a birdcage standing on a small blanket in Wilhelm Weidenbach’s living room. The bottom of the cage is lined with newspaper, with the brass-colored lattice rising above it. The door usually stands open. Weidenbach says that he taught his last parrot to sing German folk songs.

    Weidenbach, a 64-year-old retiree, has been in a wheelchair since suffering an accident and is the chairman of the Hassloch Club for the Protection and Care of Domestic and Foreign Birds. Every morning at 9 a.m., he heads over to the Hassloch Bird Park, one of the area’s places of interest.

    Last year, Hassloch was hit by a major storm that left the park in disarray. Together with a local group that helps asylum seekers, Weidenbach organized a day for volunteers to come and help out — and not long later, the municipality got in touch to ask if the asylum applicants would be willing to come by more regularly. The first of them came to the park just over two weeks ago, and they now work there three days a week for four hours at a time. On a recent Friday morning, they were busy with rakes and hoes at the duck enclosure: Ranj Suleiman, a Kurdish man from Iraq; Mohammad Ali Mozaffri from Afghanistan; and Aria Rahimzade from Iran — three of the 72 asylum applicants in Hassloch currently awaiting a ruling on their status.

    Suleiman was a computer technician, Mozaffri wanted to work in old-age care and Rahimzade had his sights set on becoming a hairdresser. All of those professions are in need, but because the Federal Office for Migration and Refugees (BAMF) hasn’t yet decided on whether they can stay or not, it is difficult for them to find real work. So the three of them rake detritus out of the enclosures for 80 cents an hour.

    Weidenbach says they’re doing a good job. Iran? Iraq? People are people, he says. All they have to do is follow the rules and show up on time. And it’s important for them to learn the language and speak German among themselves, he says, though they sometimes have trouble understanding the local dialect he speaks. In the courses they attend, they are learning high German.

    Mozaffri talks about how he got to Germany from Afghanistan three years ago: “Walking. Bicycle. Boat.”

    “Yes, necessity is the mother of invention,” Weidenbach jokes. The men likely would have laughed if they had understood him, but they didn’t. So Weidenbach repeats himself, slower and louder: “Ne-cess-i-ty is the MOTHER of in-ven-tion!”

    Now, the three start laughing, though they still haven’t understood him. No matter, they continue on to the emu enclosure, pushing their wheelbarrows past the parrots. Suleiman makes a face and jokes: “They speak better German than we do.”

    The municipality has bought a flat-roofed structure at the edge of town. Plastic chairs have been set up in the grass outside and there is hardly any natural light inside, with the only window being a skylight. A bit of carpeting hangs over the fence and it is quiet.

    This is where the levity from the aviary comes to an end. Suleiman, Mozaffri and Rahimzade live here, and there is a sign on every door inside covered in pictograms to illustrate all that is forbidden in the hostel: wall clocks, coffee machines, irons, hairdryers, washing machines, vacuums, cameras, telephones and computer monitors.

    The structure is home to around 30 asylum seekers. The metal bed belonging to Mozaffri can be found in the corner of Room 3, where the wall is covered with bits of paper bearing the German words he is currently learning. On the other side of a metal locker is another bed, belonging to a young Iraqi, whose asylum application has been rejected. He says that he grows afraid at night when he hears doors close and that he can’t bear living in the hostel for much longer. Indeed, it seems to be part of the concept to make it as uncomfortable as possible.

    At the end of June, decisions were pending on 43,617 asylum applications. BAMF works through the files, specialized lawyers file grievances, papers are intentionally hidden and replacement documents must be requested from Eritrea, Morocco and the many other countries from which the applicants come.

    The asylum applicants, such as the three that work in the Bird Park, are stuck in limbo. They have made it; they have arrived in Germany. But at the same time, they haven’t yet made it. They haven’t yet “done this.”
    Numbers

    In a survey conducted by BAMF, 44 percent of asylum seekers who participated reported having good or very good knowledge of the German language. Three-quarters of them felt welcome in Germany. But the phrase “we can do this” was primarily focused on the other side. Merkel was referring to the Germans.

    Andreas Rohr is a man knee-deep in statistics. There are no plants in his office and there is likewise little in the way of decoration. Rohr used to work as a treasurer in the town administration and has a business degree. He is a family man with a strong physique and a gray shirt that matches the textured walls around him. In 2015, he was the Hassloch bureaucrat responsible for the refugees, though today his portfolio includes daycare centers, leases and cultural activities. He is able to distill Hassloch’s ability to “do this” into columns of numbers.

    From an administrative point of view, Rohr says, Hassloch has indeed been successful. “In 2016, we spent around 550,000 euros ($630,000) on shelter costs and about 870,000 euros on benefits for the asylum applicants. We were reimbursed for all those costs by the administrative district. But the town was responsible for personnel costs and materials. We only had two part-time positions back then, but now we have four working in that division, and it was five at the peak. A full-time position costs 50,000 euros, so we’re talking about a quarter million per year at that time.”

    https://www.spiegel.de/international/germany/has-germany-done-this-a-look-at-the-refugee-crisis-five-years-later-a-68ebba
    #5_ans_après #2020 #crise_des_réfugiés #Allemagne #réfugiés #asile #migrations #in_retrospect #Merkel #we_can_do_it #wir_schaffen_das #économie

    ping @_kg_ @karine4 @isskein

  • Durch Corona brach vielen Selbstständigen die Existenzgrundlage weg...
    https://diasp.eu/p/11348499

    Durch Corona brach vielen Selbstständigen die Existenzgrundlage weg. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda fordert Reformen der Grundsicherung - und warnt vor der Idee, die Krise bringe Entschleunigung für alle. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda warnt vor Beschleunigung durch die Coronakrise - DER SPIEGEL - Wirtschaft #Wirtschaft #Soziales #Coronavirus:ArbeitundWirtschaft #Arbeitswelt #Grundeinkommen #Kulturpolitik

  • Google faces $5 billion lawsuit for tracking people in incognito mode
    https://www.cnet.com/news/google-faces-5-billion-lawsuit-for-tracking-people-in-incognito-mode

    Google faces a proposed class action lawsuit that accuses the tech giant of invading people’s privacy and tracking internet use even when browsers are set to “private” mode. The suit, filed Tuesday in the US District Court for the Northern District of California, alleges that Google violates wiretapping and privacy laws by continuing to “intercept, track, and collect communications” even when people use Chrome’s incognito mode and other private web browser modes. "Google tracks and collects (...)

    #BigData #métadonnées #Chrome #Google #Alphabet #écoutes #profiling #publicité #WiretapAct (...)

    ##publicité ##procès

  • Kaum Parksünder, kaum Einnahmen - Steglitz-Zehlendorf
    https://www.berliner-woche.de/steglitz-zehlendorf/c-politik/kaum-parksuender-kaum-einnahmen_a276529
    Fehler müssen gemacht werden, sonst geht der Bezirk pleite.

    Steglitz-Zehlendorf. Das Ordnungsamt hat in den ersten Monaten der Corona-Pandemie unter anderem spürbar weniger Knöllchen verteilen müssen. Laut einer Mitteilung des zuständigen Stadtrates Michael Karnetzki kam der Kundenverkehr im Bereich der Schloßstraße aufgrund der weitgehenden Schließung der Läden und Einkaufszentren nahezu vollständig zum Erliegen. Die Folge davon waren erheblich weniger Parkverstöße im Bereich der Parkraumbewirtschaftung. Dieser Effekt sei mit der Wiedereröffnung des Einzelhandels verflogen. Dennoch rechnet der Stadtrat mit Mindereinnahmen in diesem Bereich.

    #Berlin #Steglitz-Zehlendorf #Wirtschaft #Verkehr

  • Il complottismo è nato per scherzo, ma è ora di iniziare a capirlo - Wired

    Nato negli anni ’60 come poco più che una burla con l’operazione Mindfuck, il complottismo moderno è diventato mainstream. E al di là delle sue derive, l’immaginario del complotto spesso cerca di raccontare realtà che ci sfuggono (ed è bene che lo faccia)

    La nascita del complottismo, così come lo conosciamo oggi, si può far risalire alla fine degli anni ‘60 in America, e più precisamente a un’operazione di controcultura denominata operazione Mindfuck. Al tempo, gli Stati Uniti erano pervasi da movimenti hippie e situazionisti, che provavano a cambiare il mondo cercando di ribaltare l’ordine costituito e la narrazione dominante.

    A gettare le basi, più o meno inconsapevolmente, di quel fenomeno che solo qualche decennio dopo avrebbe fatto credere a 12 milioni di persone che il mondo è dominato da rettili umanoidi furono Greg Hill e Kerry Thornley. Ispirandosi al culto della dea greca del caos, Eris, fondarono il discordianesimo: una religione costruita sull’idea che l’ordine era solo un’illusione, una proiezione della mente umana, e che alla base di tutto ci fosse il caos.

    Se la religione organizzata era l’oppio dei popoli, pensavano Hill e Thornley, allora la loro religione disorganizzata sarebbe stata la marijuana della frangia lunatica. Decisero di raccogliere il loro pensiero in un libro, Principia Discordia, pubblicato nel ‘63.

    L’operazione Mindfuck nacque dal discordianesimo, e il suo obiettivo era quello di portare le persone a un tale stato di disorientamento e confusione da far crollare le loro rigide credenze, giungendo così a una sorta di illuminazione. Nella pratica però non funzionò proprio così, vista anche la tendenza di molti discordiani a scivolare nella schizofrenia paranoide. Almeno all’inizio, comunque, il discordianesimo voleva essere uno scherzo. Ma più lo scherzo andava avanti, più assumeva i contorni di una religione, e diventava difficile comportarsi come se fosse un semplice scherzo.

    Durante gli anni ‘70 il concetto di caos non venne solo abbracciato nei posti più disparati, ma venne teorizzato matematicamente dai dipartimenti di fisica e matematica delle università (vedi ad esempio il concetto di effetto farfalla). Le teorie del complotto create da Hill e Thorney attecchirono molto più di quanto i suoi creatori avrebbero mai immaginato. In particolare, presero piede tra alcuni redattori della rivista Playboy, che iniziarono a dedicare ampio spazio alle teorie di Hill, Thorney e dei discordiani in genere. Fra interviste, conigliette e paginoni centrali la rivista iniziò a ospitare lettere anonime che parlavano dell’omicidio di Kennedy. C’era chi sosteneva che fosse stata la Cia, altri la mafia, alcuni se la prendevano con Fidel Castro, e altri ancora le forze anti castriste. I due redattori dell’epoca, Robert Shea e Robert Anton Wilson, già sedotti dalle teorie discordiane e in contatto con Hill e Thorney, ci presero talmente gusto che alcuni anni più tardi scrissero Illuminatus!, una trilogia di romanzi sull’eterno conflitto tra Discordiani e Illuminati, una setta massonica creata con l’obiettivo di impadronirsi del mondo. I libri vennero pubblicati nel ‘75 e da allora sono sempre stati in ristampa.

    Fra i Principia Discordia e la trilogia degli illuminati passa la personificazione del conflitto. Se nel primo libro Hill e Thorney si erano limitati a teorizzare, sotto forma di religione, il caos alla base del quale pensavano si reggesse il mondo, nella trilogia Shea e Wilson fanno un passo ulteriore: gli illuminati diventano i paladini del caos, una forza oscura che vuole conquistare il mondo. La differenza sostanziale che passa fra i Principia Discordia e la trilogia Illuminatus è proprio questa. Nel libro di Hill e Thorney non ci sono buoni e cattivi, ma semplice paradosso e contraddizione. Mentre nella trilogia, sotto forma del conflitto fra discordiani e illuminati, ecco che il paradosso e la contraddizione prendono forma in un noi contro di loro.

    Il ragionamento dietro al complotto è sempre lo stesso, a ritroso. Date determinate premesse, si cerca qualsiasi evidenza o congettura che possa convalidare la tesi. È un circolo vizioso impossibile da spezzare, in cui una serie di coincidenze legate fra loro da eventi insignificanti vengono reinterpretate come prove a favore. I discordiani la definirono sincronicità, riprendendo il concetto già teorizzato da Jung all’inizio del secolo. Erano coincidenze significative, che non potevano essere spiegata dal semplice nesso di causa ed effetto. In altre parole, pensiero magico.

    Esiste una teoria del complotto per tutto. Pensiamo al più assurdo: in un sondaggio del 2013, il 4 per cento delle persone intervistate (un dato che, se esteso a tutta la popolazione degli Stati Uniti, equivale a 12 milioni di abitanti) ha dichiarato di pensare che “rettili mutaforma controllano il nostro mondo, assumendo sembianze umane e accaparrandosi il potere politico per manipolare le nostre società”. Un ulteriore 7 per cento ha dichiarato semplicemente di non averne ancora la certezza assoluta.

    Lo racconta lo psicologo Rob Brotherton nel suo libro intitolato: Menti sospettose, perché siamo tutti complottisti. Ma se la teoria dei rettiliani non permette di avere il polso della situazione, non bisogna fare l’errore di credere all’idea che le teorie del complotto siano una questione di nicchia, che interessa solamente una piccola frangia paranoica dell’umanità, fatta di “uomini di mezza età, depressi ed emarginati, outsider tutt’altro che stupidi con una stravagante mania per le ricerche”. E non è nemmeno una questione di poveri e ricchi, o di ignoranti e laureati. L’argomento principale di Brotherton è che tutti noi possediamo una mentalità cospirazionista in qualche misura, perché è radicata nelle nostre teste e dipende da come funziona il nostro cervello.

    Nel libro vengono raccontati diversi esempi ed esperimenti che descrivono in dettaglio le varie stranezze e scorciatoie psicologiche attuate dal nostro cervello. Uno di questi metteva di fronte a una classe di studenti queste due figure.
    Ovviamente, quasi tutti gli studenti individuavano la barca a vela nascosta nella prima figura, ma spesso riferivano di scorgere delle immagini anche là dove, in realtà, non vi erano altro che puntini e linee disposti a caso, come nell’immagine a destra. Per quanto possa essere affascinante, non esiste alcun legame fra i punti, oltre a quelli che raffigurano la barca. Il legame è mentale: uniamo i punti che preferiamo, per raccontarci la storia che ci suona più familiare. Perché il nostro cervello funziona così, si chiama euristica.

    Alcune teorie del complotto sono assurde se non grottesche, è vero: però si tratta del nostro modo di ragionare, e in questo senso la storia ci ha insegnato che spesso non solo è sano mettere in discussione quello che sappiamo del mondo, ma è anche un modo per svelare la complessità del reale. Perché se c’è una cosa che ci ha insegnato il complottismo, nelle sue forme migliori – penso a William Burroughs o Alan Moore – è che al di là delle caricature che vanno dai Savi di Sion al piano Kalergi, l’immaginario del complotto ha anche cercato di raccontare una realtà che, per un motivo o per un altro, spesso ci sfugge. E in questo senso il complotto non è più la narrazione più facile per spiegare il reale, quanto piuttosto quella più complicata. A farla semplice, è semmai il debunker che spiega che le cose stanno così come ti sono state raccontate e punto.

    Se esiste un paese in cui il complotto si è fatto storia, quello è il nostro. E in questo senso, il paradigma di verità fondato sulla distinzione fra debunker/complottisti, risponde a una logica pericolosa, perché mette in moto un meccanismo per cui tutto ciò che non fa parte della versione ufficiale e veritiera è paranoico dissenso senza alcun fondamento. E se ci trovassimo quindi nella posizione di criticare, a priori, l’euristica del pensiero critico come processo cognitivo spontaneo, sminuendolo a roba da rettiliani o altre fesserie? Quello che non si accetta di un certo modo di ragionare – oltre al fatto che si ritiene pericoloso – è che le teorie complottiste con il passare degli anni sono diventate espressione di un sentimento comune e complesso che crea identità.

    Nel suo discorso di ringraziamento all’Anti-Defamation League lo scorso novembre, l’attore Sacha Baron Cohen lo ha detto chiaro e tondo. Secondo lui, è finita l’era della ragione, il consenso scientifico è delegittimato, e alcuni demagoghi stanno facendo appello ai nostri peggiori istinti, per alimentare teorie del complotto che ormai sono diventate il mainstream. Per come la butta giù l’attore inglese, si tratta di una narrazione attraente: le grandi compagnie tech stanno distruggendo le democrazie. Ma forse è una spiegazione troppo semplice. Certo, quello delle teorie cospirazioniste è un mercato come tutti gli altri, con domanda e offerta. E la mano che lo muove è il denaro.

    Prima di andare oltre però, occorre una precisazione. Il concetto di propaganda è cambiato nel tempo. Propaganda significava storicamente indurre le persone a credere alle cose: ora significa indurle a mettere in discussione ciò in cui credono. Era propaganda il modo in cui l’amministrazione di Woodrow Wilson convinse gli americani a sostenere il coinvolgimento degli Stati Uniti nella Prima guerra mondiale. La propaganda raccontava la stessa storia attraverso così tanti canali mediatici contemporaneamente che sembrava esserci solo una storia: la necessità di prendere parte al conflitto, per il bene del pianeta. Oggi, tuttavia, l’obiettivo principale della propaganda governativa sembra essere quello di minare la nostra fiducia in tutto.

    In questo senso quindi è vero che le piattaforme dei social network hanno contribuito a decentralizzare quello che era il potere dei mezzi di comunicazione mainstream. E di conseguenza che abbiano alimentato i canali di comunicazioni non tradizionali, come quelli pseudoscientifici. Tuttavia ridurre il problema a questo implica non considerare come alla base della proliferazione di notizie false sui social non ci sia un problema di offerta, ma di domanda. L’idea che i social abbiano creato le condizioni del nostro rancore, della nostra paranoia e del nostro odio contro i poteri forti difficilmente regge. La radicalizzazione algoritmica, ovvero la teoria secondo cui siamo tutti imprigionati in una bolla informativa, in cui le notizie che non ci piacciono o con cui non siamo d’accordo vengono automaticamente filtrate rendendoci incapaci di cambiare idea, è d’altronde già stata messa in discussione.

    Facebook, Twitter e gli altri social hanno capito prima di altri che per attirare l’attenzione delle persone bisognava sfruttare il potere della comunità per creare identità. La polarizzazione che hanno generato è stata una dei motivi per cui in molti dicono che il sistema è truccato. Tuttavia, come scrive Richard Fletcher, Senior Research Fellow presso il Reuters Institute for the Study of Journalism dell’università di Oxford, “concentrarsi sulle filter bubble può farci fraintendere i meccanismi in gioco, e potrebbe anche distrarci da problemi un po’ più pressanti”.

    Preoccuparsi del fatto che una determinata affermazione sia vera o meno manca l’obiettivo: persuadere l’altra squadra a cambiare richieste, per convincerla che starebbe meglio con delle aspirazioni diverse. È un progetto politico. Ed è giusto quindi che venga trattato come tale; anche perché innalzare le big tech a capro espiatorio significa ridurre il tutto all’ennesimo complotto.

    https://www.wired.it/attualita/media/2020/06/01/complottismo-storia-operazione-mindfuck

    #complot #fakenews #wired

  • Flughafen Tegel bleibt nun doch bis November offen
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/flughafen-tegel-bleibt-nun-doch-bis-november-offen-li.85660

    3.6.2020 von Peter Neumann - Eine gute Nachricht für Tegel-Fans, eine schlechte Nachricht für Anwohner: Der Flughafen Tegel wird nun doch nicht vorzeitig geschlossen, sondern bis zur geplanten endgültigen Schließung am 8. November 2020 durchgehend in Betrieb. Pläne, ihn vorzeitig zu schließen, werden nicht mehr verfolgt. Das gab Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup während einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag bekannt.

    Während der Corona-Pandemie ist das Passagieraufkommen stark gesunken. Mitte April lag es in Tegel um fast 99 Prozent des Vorjahreswertes. Zuletzt wurden die beiden Berliner Flughäfen täglich nur noch on knapp 3000 Fluggästen pro Tag genutzt. Doch seit einiger Zeit steigen die Nutzerzahlen wieder. Große Airlines wie Lufthansa, Easyjet und Ryanair wollen wieder mehr Flüge anbieten. Außerdem ist absehbar, dass Urlaubsländer in diesem Sommer wieder von Touristen besucht werden. Deshalb geht die Flughafengesellschaft FBB davon aus, dass die Fluggastzahlen in Tegel und Schönefeld wieder ansteigen.

    Coronabedingte Vorsichtsmaßnahmen der Bundespolizei haben aber dazu geführt, dass die Sicherheitskontrollen auf absehbare Zeit nur mit stark verringerter Kapazität arbeiten können. Statt bis zu 150 Fluggästen pro Stunde können an einer Sicherheitskontrolle derzeit nur rund 30 Passagiere stündlich kontrolliert werden. Deshalb rechnet die FBB mit großen Staus, wenn der Passagierverkehr weiter zunehmen wird. Deshalb werden auch die Sicherheitskontrollen in Tegel benötigt, um den Verkehr gut abwickeln zu können, hieß es.

    Doch auch wenn Tegel nun bis zur BER-Eröffnung im Herbst 2020 offfen bleibt, wird dort nur mit stark verringerter Kapazität gearbeitet werden können. Das wird den Wiederanstieg des Flugverkehrs hemmen, hieß es bei der Gewerkschaft Verdi. Dort wird befürchtet, dass allein das Unternehmen Wisag, das für Kontrollen und Vorfelddienste zuständig ist, in Berlin rund tausend von 1600 Stellen durch Kündigung abbauen wird.

    Die Situation sei anders als vor zwei Monaten, als sich die Flughafengesellschaft erstmals darum bemühte, Tegel zumindest vorübergehend zu schließen, hieß es am Mittwoch.

    Ende März hatte FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup einen ersten Vorstoß gestartet. Er bekam damals allerdings Gegenwind von zwei der drei Flughafengesellschafter. Das Bundesverkehrsministerium lehnte eine vorzeitige Stilllegung ab – unter anderem weil Flughäfen zur kritischen Infrastruktur gehören, die auch während der Pandemie funktionsfähig bleiben müsse. Ein weiteres Argument war, dass das neue Regierungsterminal in Schönefeld noch nicht eingerichtet sei – obwohl die FBB es dem Bund im Herbst 2018 übergeben hatte. Auch das Land Brandenburg, angesichts einiger Projekte bemüht um gute Stimmung beim Zuschussgeber Bund, sah den FBB-Plan für Tegel kritisch. Allerdings gestattete der Flughafen-Aufsichtsrat der Geschäftsführung, den Antrag auf vorübergehende Befreiung von der Betriebspflicht weiter vorbereiten.

    Am 29. April war es soweit: Die FBB reichte den Antrag bei der Obersten Luftfahrt- und Luftsicherheitsbehörde – ein 16-seitiges Schriftstück. Danach sollte Tegel „alsbald, spätestens ab dem 1. Juni 2020, vorläufig bis zum 31. Juli 2020, 23.59 Uhr“ vom Netz genommen werden. Falls die Reisebeschränkungen andauern, wurde spätestens für den 10. Juli ein weiterer Antrag angekündigt.

    Der Verkehr habe sich „dramatisch“ reduziert, heißt es in dem Schreiben. In der 16. Kalenderwoche (13. bis 19. April) wurden auf den deutschen Flughäfen nur noch 56179 Passagiere abgefertigt – 98,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

    „Die Abfertigung des Luftverkehrs ist mit Blick auf die derzeit verfügbaren Überkapazitäten am Flughafen SXF ohne weiteres möglich“, so die FBB. In Schönefeld dürfe rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, geflogen werden. Zudem gebe es dort ein Medical Assessment Center, in dem Passagiere von Ärzten untersucht werden könnten. Auch ein Frachtzentrum sei dort vorhanden.

    Wenn in Tegel kein Flugbetrieb mehr stattfindet, würde der operative Aufwand der Betreibergesellschaft von monatlich rund 8,5 Millionen auf 1,5 Millionen Euro sinken, rechnete das Unternehmen vor. Normalerweise würden für den Betrieb insgesamt mehr als 600 Mitarbeiter je Schicht benötigt, ohne Flugbetrieb nur noch 35. Ohne Betriebspflicht müssten nur noch zwölf statt 20 Feuerwehrleute vorgehalten werden.

    #Berlin #TXL #Verkehr #Tourismus #Wirtschaft

  • 50.000 Euro Überbrückungshilfe pro Monat
    https://www.taxi-times.com/50-000-euro-ueberbrueckungshilfe-pro-monat

    27. Mai 2020 von Hayrettin Şimşek - Besonders der deutsche Mittelstand ächzt unter der tiefgreifenden Corona-Krise: Laut einem Eckpunktepapier vom Wirtschaftsministerium könnte die bisher kritisierte Mittelstandslücke ab Juni 2020 mit weiteren Überbrückungshilfen im Wert von 25 Milliarden Euro geschlossen werden.

    In zahlreichen Unternehmen ist der Geschäftsbetrieb aufgrund der Corona-Krise ganz oder teilweise eingeschränkt. Aus einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ geht hervor, dass das Bundeswirtschaftsministerium im Austausch mit dem Bundesfinanzministerium an einem Vorschlag für Corona-bedingte Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen arbeitet, die unmittelbar oder mittelbar von Corona-bedingten Auflagen oder Schließungen betroffen sind.

    Antragsberechtigt sollen kleine und mittelständische Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Solo-Selbstständige und Freiberufler sein. Sie müssen in den Monaten April und Mai 2020 einen Umsatzeinbruch von mindestens 60 Prozent gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten „beweisen“ können.

    Die neuen Überbrückungshilfen sehen vor, dass Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern von Juni bis Dezember monatlich bis zu 50.000 Euro für fixe Betriebskosten einschließlich des unabdingbaren Personalaufwands bekommen können. Unternehmerlohn soll dagegen nicht förderfähig sein. Für die Hilfen sollen insgesamt 25 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.

    Die erste Kritik an den Eckpunkten vom Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), kommt von Wirtschafts- und Familienverbänden. Die vorgesehenen zusätzlichen Überbrückungshilfen für den Mittelstand weisen nach Einschätzung von Wirtschaftsverbänden Konstruktionsfehler auf. Bei der Ausgestaltung der Hilfen müsse sichergestellt werden, „dass Corona bedingte Umsatzeinbußen, welche sich erst zeitverzögert in den Sommermonaten bis August manifestieren, ebenso berücksichtigt werden“, sagte Peter Klotzki, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB), dem „Handelsblatt“. Laut dem BFB-Hauptgeschäftsführer sollten die Kosten für den Lebensunterhalt insbesondere im Bereich der Solo-Selbstständigen miteinbezogen werden, da hier eine starre Abgrenzung lebensfremd sei.

    Für Albrecht von der Hagen, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Familienunternehmer, seien die in Altmaiers Eckpunkten vorgesehenen Grenzen für Hilfszahlungen scharfkantig und würden an der sachlichen Realität vorbei gehen.

    Die Soforthilfen sollten nicht nur für die Deckung der betrieblichen Kosten vorbehalten sein, sondern auch für die Lebenshaltungskosten der UnternehmerInnen.

    #Taxi #Wirtschaft #covid-19 #Subventionen

  • Die Ökonomie des Trinkgelds: Warum sich die Sitte so hartnäckig hält
    https://app.handelsblatt.com/finanzen/konjunktur/wirtschaftswissenschaften-die-oekonomie-des-trinkgelds-warum-sich-die-sitte-so-hartnaeckig-haelt/25848040.html

    Ganz nett ist dieser Artikel dennoch mit Vorsicht zu genießen. Er enthält zum Beispiel die Behauptung, dass Trinkgeld den Anspruch auf Mindestlohn ersetzen kann. Dem ist nicht so. Trinkgeld darf nicht mit dem vereinbarten Lohn verrechnet werden und gehört auch nie dem Chef. Wer nur den Mindestlohn verdient, erhält Trinkgeld immer zusätzlich. Nur eine Vereinbarung über die Aufteilung der Trinkgelder unter allen Beschäftigten kann die Höhe des Trinkgelder für Einzelne verringern nie jedoch darf mit dem Arbeitslohn verrechnet werden.

    Andere Rechtsauffassungen werden gelegentlich vorgebracht, haben jedoch keine Bedeutung oder Wirksamkeit.

    23.5.2020 von Norbert Häring - Viele Argumente sprechen gegen das Trinkgeld, denn es ist weder besonders fair noch wirklich effizient. Es einfach abzuschaffen ist jedoch schwierig.

    Wer ein Trinkgeld bekommt, kann sich damit Ärger einhandeln. In München musste sich 2016 ein Mitarbeiter der kommunalen Entsorgungsbetriebe wegen Bestechlichkeit vor Gericht verantworten. Er soll zu Weihnachten Trinkgeld angenommen haben, gegen die Geber wurde wegen Bestechung ermittelt.

    In anderen Städten ist weihnachtliches Trinkgeld für die Müllabfuhr bis heute verbreitet. Aber die Münchener Stadtverwaltung beschloss 2010, die Annahme solcher Zuwendungen zu verbieten, um Gleichbehandlung bei allen anderen kommunalen Beschäftigten zu gewährleisten.

    Taxifahrer und Servicekräfte in Münchner Bars und Restaurants dürfen aber weiterhin Trinkgeld annehmen, ohne Angst vor dem Staatsanwalt haben zu müssen, obwohl das zu Ungleichbehandlung mit Busfahrern oder Küchenpersonal führt. Dabei haben die Menschen in der Küche oft den härteren Job.

    Trinkgeld ist in Deutschland Alltag, doch es gibt über diesen Fall hinaus gute Argumente gegen die althergebrachte Sitte. Als Überbleibsel aus unseligen Zeiten der Herren-Diener-Beziehungen waren Trinkgelder Anfang des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen der USA verboten. Gegen die Sitte wird auch vorgebracht, sie schaffe ein Machtgefälle, das zu sexualisierter Übergriffigkeit oder zu Diskriminierung verleite. Trotzdem hält sich die soziale Norm in vielen Ländern hartnäckig.

    Allzu viele Daten und wirtschaftswissenschaftliche Forschungsarbeiten dazu gibt es allerdings nicht, obwohl ein nicht unerheblicher Teil der arbeitenden Bevölkerung Trinkgeld bezieht und es mehr als die Hälfte ihres Einkommens ausmachen kann, vor allem in der Gastronomie. Ofer Azar von der israelischen Ben-Gurion-Universität hat im „Journal of Economic Perspectives“ zusammengetragen, was die Forschung bisher ergeben hat. Die meisten Erkenntnisse beziehen sich auf die USA.

    Argumente gegen Trinkgeld

    Die Argumente gegen das Trinkgeld finden, mit Ausnahme der Verleitung zur sexualisierten Übergriffigkeit, reichlich Bestätigung. Weiße bekommen deutlich mehr Trinkgeld als Menschen mit dunkler Hautfarbe. Weiße geben auch mehr Trinkgeld, was mit dem höheren Einkommensniveau zusammenhängen könnte.

    Ob die Tatsache, dass sie auch besseren Service bekommen, mit der höheren Trinkgelderwartung zusammenhängt, oder ob die Bedienungen unabhängig davon gegen Dunkelhäutige diskriminieren, ist unklar. Auch, wer sich beim ersten Kontakt kleinmacht, indem er sich an den Tisch hockt, bekommt mehr Trinkgeld.

    Erhebliche Einkommensunterschiede zwischen ähnlichen Berufen mit und ohne Trinkgeld lassen sich nicht mit Qualifikationsanforderungen oder der Schwere des Jobs erklären. Bedienungen verdienen aufgrund des Trinkgelds deutlich besser als andere Menschen mit Jobs auf ähnlich geringem Qualifikationsniveau und oft auch deutlich besser als Köchinnen und Köche, obwohl Letztere eine Ausbildung absolvieren mussten, die in den USA noch dazu recht teuer ist.

    Da das Restaurantgeschäft im Durchschnitt margenschwach ist, stellt das für die Betreiber ein Problem dar. Sie haben Schwierigkeiten, Personal für die Küche zu finden, können aber schwer einfach dem Küchenpersonal deutlich mehr bezahlen, ohne dem Servicepersonal etwas wegzunehmen.

    Argumente für Trinkgeld

    Offenkundig gibt es aber auch Vorteile des Systems Trinkgeld, sonst würde es sich nicht so stabil halten. Dabei denkt fast jeder zunächst einmal daran, dass der Service besser wird, wenn von der Qualität der Dienstleistung abhängt, wie viel Trinkgeld man bekommt. Als Motivation für das Geben von Trinkgeld taugt diese Überlegung allerdings nicht, jedenfalls nicht unter der üblichen Annahme der individuellen Nutzenmaximierung.

    Die Menschen geben fast genauso viel Trinkgeld, wenn sie nicht damit rechnen müssen, mit der gleichen Bedienung oder dem gleichen Taxifahrer noch einmal in Kontakt zu kommen, wie in ihrer Stammkneipe.

    In Umfragen in den USA und Israel gaben nur 14 beziehungsweise drei Prozent der Befragten als eine Motivation für das Trinkgeld-Geben an, dass sie andernfalls schlechten Service in der Zukunft erwarteten. Eine viel stärkere Rolle spielten Beweggründe, die klar damit zusammenhängen, dass man eine soziale Norm nicht verletzen möchte.

    Die Trinkgeld-Norm zu unterstützen könnte im Interesse der Arbeitgeber liegen. Der Gedanke ist, dass Überwachung der Leistung der Mitarbeiter, bis hin zur Frage, ob sie Kunden freundlich anlächeln, ein schwieriges Geschäft ist. In Bereichen, in denen die Mitarbeiter viel Kundenkontakt haben und die Kunden die Servicequalität gut einschätzen können, kann es effizient sein, leistungsbezogene Vergütungen teilweise die Kunden zuteilen zu lassen.

    Forschungen zeigen, dass da einiges dran ist. Allerdings trägt das Argument nicht allzu weit. Denn die Höhe des Trinkgeldes hängt zwar von der wahrgenommenen Servicequalität ab, aber der Zusammenhang ist eher schwach. Verschiedenen Studien zufolge erklärte die Kundeneinschätzung der Servicequalität die Unterschiede in der Höhe der gegebenen Trinkgelder nur zu zwei bis fünf Prozent.

    Ein anderer Vorteil von Trinkgeld ist, dass es von Reich zu Arm umverteilt, wenn auch nicht unbedingt systematisch. Empfänger von Trinkgeld sind ganz überwiegend gering qualifizierte Menschen in Niedriglohnbeschäftigungen. Je höher andererseits das Einkommen, desto mehr und eher wird Trinkgeld gegeben.

    Das führt zu einem weiteren Vorteil. Psychologisch hat es einen anderen Effekt, ob man etwas mehr für ein Essen zahlt oder ob man einen niedrigeren Preis mit einer zumindest grundsätzlich freiwilligen Trinkgeld-Gabe aufstockt.

    Zu wissen, dass man das Einkommen eines Geringverdieners erhöht, gibt vielen Menschen ein gutes Gefühl, das den Schmerz des Geld-Hergebens mindestens teilweise kompensiert. Ähnliches gilt bei vielen wohl auch für das Machtgefühl, das damit verbunden ist, Trinkgeld geben oder verweigern zu können, je nachdem, wie wichtig man sich genommen fühlt.

    Forscher Azar hat anhand der historischen Entwicklung in den USA gezeigt, dass viele Menschen zumindest aus dem Geben von Trinkgeld einen Nutzen ziehen müssen, der über das Erfüllen der sozialen Norm hinausgeht. Die Höhe der Trinkgeldnorm in den USA hat sich in den letzten 100 Jahren in etwa verdoppelt, auf etwa 15 Prozent in einfachen und bis zu 25 Prozent in eleganteren Restaurants. Das bedeutet, dass das durchschnittliche Trinkgeld regelmäßig etwas oberhalb der Norm lag und sich so die Norm nach oben verschob.

    Eine Umfrage in den USA und Israel zeigte denn auch, dass die Trinkgeld-Norm bei den Kunden sehr viel populärer ist als die alternativ angebotene Erhöhung der Preise um 15 Prozent in den USA oder zwölf Prozent in Israel.

    Auch organisatorisch hat das Trinkgeld Vorteile. Wenn in einer Schicht viel los ist, ist die Arbeit anstrengender. Gleichzeitig verdienen die Mitarbeiter dann pro Stunde mehr und haben so einen Anreiz, diese Schichten zu übernehmen.

    Abschaffen ist schwierig

    Trotz der Vorteile auch für die Arbeitgeber kommt Azar zu der Einschätzung, dass für viele von ihnen die Nachteile überwiegen, vor allem, weil erheblich mehr vom Kundengeld beim Servicepersonal hängen bleibt als unter alternativen Arrangements.

    Umfragen zufolge ist die Zufriedenheit mit dem Service meist hoch. Gleichzeitig ist die Abhängigkeit der Trinkgelder von der Servicequalität gering. Das deutet darauf hin, dass das Servicepersonal aus anderen Gründen als der Sorge vor Trinkgeldverlust sein Bestes gibt. Offenbar haben Arbeitgeber Möglichkeiten, durch Auswahl ihrer Mitarbeiter, Wertschätzung von Leistung und andere Maßnahmen für eine hohe Servicequalität zu sorgen.

    Im Prinzip hätten Restaurantbetreiber die Macht, die Trinkgeld-Sitte für ihre Einrichtung abzustellen. Sie können zum Beispiel eine Bedienungspauschale erheben, die den Kunden ausdrücklich als Ersatz für Trinkgeld präsentiert wird. Das kann allerdings teuer für sie sein. Da die meisten Kunden offenbar lieber Trinkgeld geben als höhere Preise zu bezahlen, können sie im Wettbewerb Kunden verlieren, wenn sie auf inklusive Preise umstellen.

    Ein ähnliches Wettbewerbsproblem haben sie auch auf dem Arbeitsmarkt. Die aus welchen Gründen auch immer überdurchschnittlich mit Trinkgeld bedachten Servicekräfte könnten zu Konkurrenten abwandern, wo sie noch Trinkgeld verdienen können. Sie besser zu bezahlen als andere stößt wegen der Gleichbehandlungsnorm an enge Grenzen.

    Untersuchungen von Restaurants, die trinkgeldfrei gemacht wurden, zeigen denn auch, dass deren Beurteilung durch die Kunden schlechter wurde. Das betraf am stärksten die billigeren Restaurants. Das deutet darauf hin, dass Personalselektion eine wichtige Rolle spielt. Die gehobeneren Restaurants, die tendenziell besser bezahlen, dürften geringere Schwierigkeiten haben, gute Mitarbeiter auch ohne die Trinkgeld-Option zu halten.

    Die gleichen Probleme ergeben sich für die Arbeitgeber, wenn sie versuchen, das Trinkgeld zu poolen, um etwa dem Küchenpersonal einen Teil davon zukommen zu lassen.

    Die meisten Restaurants in den USA verlegen sich deshalb darauf, sich einen Teil vom Trinkgeld-Kuchen zu holen, indem sie den Servicekräften ein geringes Gehalt zahlen, jedenfalls dort, wo das erlaubt ist. Der bundesgesetzliche Mindestlohn für Trinkgeldempfänger beträgt nur gut zwei Dollar.

    Einige Bundesstaaten haben allerdings auch höhere Mindestsätze im Bereich von fünf oder 7,5 Dollar, manche haben auch gar keine Ausnahmeregelung für Trinkgeldempfänger. Der allgemeine Mindestlohn ist viel höher, je nach Bundesstaat kann er bis 15 Dollar betragen.

    Das durchschnittliche Trinkgeld in den USA ist allerdings so hoch, dass Trinkgeldempfänger auch bei niedrigem Grundgehalt im Durchschnitt besser verdienen als vergleichbar ausgebildete Beschäftigte ohne Kundenkontakt.

    Auch in Deutschland gilt die Regel, dass für Mitarbeiter, die Trinkgeld bekommen, der Mindestlohn nur insoweit gilt, als Lohn und Trinkgeld zusammen mindestens den Mindestlohn erreichen müssen.

    Poolung von Trinkgeld ist nur möglich, wenn alle betroffenen Beschäftigten mit einer Umstellung einverstanden sind oder wenn sie der Poolung bereits bei Unterzeichnung ihres Arbeitsvertrags zugestimmt haben, erläutert der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht, Pascal Croset. Auf keinen Fall darf der Arbeitgeber das Trinkgeld ganz oder teilweise einbehalten

    siehe auch:

    Trinkgeld / Arbeitsrecht
    https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/trinkgeld-arbeitsrecht_idesk_PI42323_HI727370.html

    Anrechnung von Trinkgeld auf Mindestlohn?https://www.stralsund-arbeitsrecht.de/anrechnung-von-trinkgeld-auf-mindestlohn
    .. und ...
    https://www.arbeitsrechte.de/trinkgeld
    #Taxi #Wirtschaft #Arbeit #Trinkgeld #Recht #Mindestlohn

  • Coronavirus strands refugee children
    A number of EU member states want to take in refugee children stuck in Greece. However, Luxembourg Foreign Minister Jean Asselborn now says the coronavirus pandemic has made that impossible.
    https://www.dw.com/en/coronavirus-strands-refugee-children/a-52864442

    Although the river has run dry, its bed is overflowing: Plastic bags, cardboard and plastic bottles extend as far as the eye can see. A young child, maybe six years old, wades through the garbage. Here, in the so-called “jungle,” where makeshift huts crush up against one another and children play in the filth, the squalor of the Moria refugee camp is on full display.

    This hot spot, located on the Greek island of Lesbos, has been the scene of Europe’s largest humanitarian crisis for years now. A camp originally designed to temporarily shelter 3,000 people, it is now the cramped home of more than 20,000.

    The situation is not much better on other islands in the Aegean. In all, some 42,000 refugees and migrants are currently stuck on Lesbos, Chios and Samos, and many have been there for more than a year. Now, the coronavirus pandemic threatens to make the situation even worse.

    Just recently, Germany and a number of EU member states, including France and Luxembourg, declared their willingness to take in those in most desperate need of help: Vulnerable, unaccompanied minors and children.

    The European Commission estimates that 1,500 unaccompanied children and minors are currently on the Greek isles. Last Friday, EU interior ministers pledged they would be distributed among a “coalition of willing” EU member states within a week.

    Water cannon, tear gas and smoke bombs

    But that willingness is not only humanitarian in nature, it is also pragmatic. The EU was forced into action when Turkish President Recep Tayyip Erdogan decided to open his country’s borders with Greece two weeks ago, sending thousands of refugees rushing toward Europe.

    Greek security forces overwhelmed by the sheer number of refugees demanding entry into Europe answered with water cannon, tear gas and smoke bombs. It was reported that at least two people were killed by Greek bullets, something the government in Athens denies. Images of standoffs were quickly broadcast around the world, putting the EU under pressure to do something about the situation.

    But the new COVID-19 coronavirus pandemic has changed everything, with EU member states enhancing border controls or closing borders altogether in an attempt to stem the spread of the virus. That was also the reason the United Nations refugee agency UNHCR and the International Organization for Migration (IOM) gave for the temporary suspension of activities at their Refugee Resettlement Program. Thus, for the moment no safe haven can be found for those refugees in especially dire straits — that includes safe haven in Germany.

    Read more: Opinion: In Greece, refugees are painted as the enemy

    Asselborn: ’It’s not up to us’

    The program for taking in unaccompanied children was not supposed to be affected by the situation, at least according to European Commission spokesperson Adalbert Jahnz. He claimed, albeit in vague terms, that the process would go on as planned, but suggested that respecting and navigating the many different steps EU member states had taken to stop the spread of the virus was taking up a lot of time and making it impossible to set out a clear timeline for the transfer of children from Greece.

    Jahnz went on to say, “However, I assure you that intense discussions are going on as we speak and preparations are currently underway.” Another spokesperson for the Commission, which has agreed to play a coordinating role in the project, told DW the COVID-19 pandemic will likely have an effect on the process.

    Germany’s Interior Ministry was vague as well, saying only that the European Commission is currently assessing what level of coordination is possible right now in light of the situation. On Wednesday, a statement was released saying the COVID-19 pandemic would “not have any effect on our efforts.” Still, speaking with DW on Thursday, Luxembourg’s Foreign Minister Jean Asselborn conceded that his country would not be taking in refugee children for now.

    Refugees pushed from both sides of the Turkey-EU border
    “It’s not up to us, to Greece, or the UNHCR. In terms of security and health, it is simply impossible to guarantee humane conditions for taking in people during these difficult times,” said Asselborn. He said Luxembourg and other EU member states would do all they could in the meantime to prepare for the children to be transferred as soon as possible.

    Boris Cheshirkov, a spokesperson for UNHCR Greece, understands that coronavirus will slow the process, but urged the EU to push on with preparations regardless so that they can start transferring children as soon as the time comes.

    Refugee camps under quarantine

    Many aid organizations have warned that catastrophic sanitary conditions at refugee camps make it imperative to get people there to safer lodgings where they can better protect themselves from illness.

    In Germany, celebrities and politicians started online petitions to do just that under the names #WirHabenPlatz (We Have Space) and #LeaveNoOneBehind — so far 80,000 people have signed the appeals.

    Those behind the campaigns point to the miserable living conditions at the camps — something DW journalists have frequently documented — pointing to the fact that hundreds of refugees at Moria, for instance, are forced to share just one toilet. It is also almost impossible to bathe at the camps and even the most basic hygienic precautions, such as washing one’s hands, cannot be taken.

    Human hand cleaning a door handle
    HANDS OFF! WHAT CAN WE TOUCH DURING THE CORONAVIRUS OUTBREAK?
    Contaminated door handles
    Current research says the coronavirus family of viruses can survive on some surfaces, like door handles, for an average of four to five days. Like all droplet infections, SARS-CoV-2 can spread via hands and frequently touched surfaces. Although it hasn’t previously been seen in humans and therefore hasn’t been studied in detail, experts believe it spreads similarly to other known coronaviruses.

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    They also note that there is a severe shortage of doctors at the camps to help with those who may become infected. There is simply no way for the more than 20,000 people crammed into the bursting facility to isolate themselves to avoid contracting the virus.

    Hoping to stop an explosion of infections, the Greek government has put its camps under quarantine. Residents are only allowed to leave the camps during the day, and then only in small numbers.

    It remains to be seen if that will be enough, though EU Commissioner for Home Affairs Ylva Johannsson is convinced it is. On Thursday, she tweeted that she is working “to make absolutely sure that the health of asylum seekers and migrants in camps on EU territory is being protected.”

    #Covid-19 #Migration #Migrant #Balkans #Grèce #Moria #Camp #Enfants #Mineurs #Relocalisation #Lesbos

  • Neu gedacht: Stellt Euch vor, es gäbe ein Bedingungsloses Grundeink...
    https://diasp.eu/p/10609822

    Neu gedacht: Stellt Euch vor, es gäbe ein Bedingungsloses Grundeinkommen #BGE, wie beruhigt viele Menschen in diesen Tagen wären, wie schnell sich #Wirtschaft & #Gesellschaft nach #Corona wieder erholen würden So gibt es Sorgen, #Panik, #Rezession + Börsencrash Jetzt: #Vermögenssteuer, #BGE Quelle: https://twitter.com/Ganzneugedacht/status/1239662214166056960

  • EU: Abfall kreisen lassen statt wegwerfen | DW | 11.03.2020
    https://diasp.eu/p/10575234

    EU: Abfall kreisen lassen statt wegwerfen | DW | 11.03.2020

    Weniger Müll, mehr Wiederverwendung: EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius fordert die Wirtschaft auf, mit ihren Produkten nachhaltiger umzugehen. Verbraucher sollen neue Rechte bekommen. Aus Brüssel Bernd Riegert. EU: Abfall kreisen lassen statt wegwerfen | DW | 11.03.2020 #EU #EU-Kommission #VirginijusSinkevicius #Müll #Recycling #Kreislauf #Wirtschaft

  • Kleingewerbe-Index für die Hauptstadtregion: Wo das Ladensterben am stärksten wütet - Berlin - Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/kleingewerbe-index-fuer-die-hauptstadtregion-wo-das-ladensterben-am-staerksten-wuetet/25625872.html

    09.03.2020 - Eine große Datensammlung zeigt, wo es kleine Geschäfte und Handwerker in Berlin und Brandenburg besonders schwer haben. Grund ist nicht immer der Onlinehandel.

    Fast jeder kennt ein kleines Klamottengeschäft, eine inhabergeführte Konditorei oder einen schönen Buchladen, der sich mit guter Beratung, Service und kreativen Ideen gegen die Konkurrenz der Ketten und Preisvergleichsportale behauptet hat – dann aber doch aufgeben musste. Die „Initiative für Gewerbevielfalt“ (die maßgeblich vom Zusammenschluss der regionalen Telefonbuch-Verlage getragen wird), hat nun aus vielen Quellen Zahlen und Fakten zusammengeführt, um ein Gesamtbild über den „Zustand und die Zukunft des deutschen Kleingewerbes“ zu zeichnen. Gemeint sind Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Die Ergebnisse für Berlins Bezirke und Brandenburgs Landkreise liegen dem Tagesspiegel exklusiv vor.

    Für Deutschland belegen die Zahlen zunächst ein fast flächendeckendes Kleingewerbesterben seit Mitte bis Ende der Nullerjahre: So ging die Zahl der Bekleidungsfachhändler von 2009 bis 2017 um 32 Prozent zurück, die der Fleischereien um 30 Prozent (2008 bis 2018), die Zahl der Apotheken (2005 bis 2018) um 27 Prozent und die der Buchhändler (2009 bis 2017) immerhin noch um 18 Prozent.

    Gleichwohl gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Branchen und den Regionen: Im sogenannten „Gewerbevitalitätsindex (GVI)“ der Initiative rangieren Berlin und Brandenburg im Mittelfeld zwischen den Extremen Bayern, wo es offenbar noch eine recht intakte Gewerbestruktur gibt, und Sachsen-Anhalt, wo die Bewohner eigentlich keine intakte Gewerbestruktur mehr vorfinden. Der Index reflektiert also auch die allgemein bekannte Wirtschaftsstruktur.

    Für Deutschland belegen die Zahlen zunächst ein fast flächendeckendes Kleingewerbesterben seit Mitte bis Ende der Nullerjahre: So ging die Zahl der Bekleidungsfachhändler von 2009 bis 2017 um 32 Prozent zurück, die der Fleischereien um 30 Prozent (2008 bis 2018), die Zahl der Apotheken (2005 bis 2018) um 27 Prozent und die der Buchhändler (2009 bis 2017) immerhin noch um 18 Prozent.

    Gleichwohl gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Branchen und den Regionen: Im sogenannten „Gewerbevitalitätsindex (GVI)“ der Initiative rangieren Berlin und Brandenburg im Mittelfeld zwischen den Extremen Bayern, wo es offenbar noch eine recht intakte Gewerbestruktur gibt, und Sachsen-Anhalt, wo die Bewohner eigentlich keine intakte Gewerbestruktur mehr vorfinden. Der Index reflektiert also auch die allgemein bekannte Wirtschaftsstruktur.

    Die Experten haben auch den Ausbildungstrend in ihre Berechnung aufgenommen. Hier steckt ein wichtiges Anzeichen für einen drohenden – oder längst bestehenden – Fachkräftemangel, der auch und gerade für kleine Betriebe existenzbedrohend sein kann. Das zeigt, dass nicht automatisch „das Internet“ beziehungsweise der digitale Wandel direkt für die Krise in einem Gewerbe verantwortlich sein muss.

    Dass zum Beispiel die Zahl der Ausbildungsverträge im Bäckereihandwerk um 50 Prozent gesunken ist binnen zehn Jahren, hat sicher auch demografische Gründe: Da es weniger Jugendliche gibt als früher, können sie sich ihre Ausbildungsplätze oft aussuchen und sind nicht genötigt, den Karriereweg für Frühaufsteher zu wählen.

    Berlin und Brandenburg zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt

    „Die Metropolregion Berlin-Brandenburg beispielsweise ist gut aufgestellt, wenn es um den allgemeinen Zustand des Gewerbes geht“, heißt es in dem Bericht der Initiative. Berlin erreicht eine 5,2 auf der Skala von 0 bis 10. Die Autoren verweisen auf Berlin als „Magnet für Start-ups und andere Neugründungen“. Hier wurden seit 2008 durchschnittlich 33 Prozent mehr Gewerbebetriebe errichtet als aufgegeben.

    Auf der anderen Seite haben im Handwerk in keinem anderen Bundesland (außer in Sachsen-Anhalt) so viele Maurer und Betonbauer geschlossen (22 Prozent). Und das, obwohl man seit Jahren von einem Bauboom an der Spree spricht. Bei Fleischereien liegt Berlin ebenfalls nur im unteren Mittelfeld – minus 36 Prozent in zehn Jahren, laut Handwerksverband ZDH. (Lesen Sie hier einen Report über Berlins letzten stolzen Fleischermeister).

    Obwohl der Einzelhandel in Berlin insgesamt gut aufgestellt sei, wie es in der Analyse heißt, sei die Gewerbevielfalt in einigen Branchen bedroht. Dazu zählen vor allem der Einzelhandel mit Kommunikations- und Informationselektronik ( minus 14 Prozent) sowie mit Heimwerkerbedarf (minus 25) und Haushaltsgeräten (minus 33 Prozent). Wie fast überall in Deutschland ist auch in Berlin die Zahl der Ausbildungsverträge gesunken – um 29 Prozent in zehn Jahren. In allen anderen ostdeutschen Ländern ging die Zahl stärker zurück.

    Mit Blick auf die Bezirke steht Mitte mit einem Gesamtindexwert von 7,9 im Berlin-Vergleich am besten da. In den so unterschiedlichen Bezirken Marzahn-Hellersdorf (3,4) und Steglitz-Zehlendorf (3,5) hat es das Gewerbe besonders schwer. Die Werte zeigen, dass ein niedriger Wert in diesem Index nicht automatisch auf eine schwache Einkommensstruktur – und dadurch ausbleibende Kundschaft – in einer Region hinweisen: In Steglitz-Zehlendorf dürften es Gewerbetreibende eher schwer haben, weil sie die vergleichsweise hohen Mieten nicht stemmen können.
    Große Unterschiede im Land Brandenburg

    „Brandenburg (Gesamtnote 5,0) sticht laut Bericht durch die beste ostdeutsche Gewerbedichte hervor.“ Obwohl das Handwerk besser abschneidet als in vielen anderen Bundesländern, hat Brandenburg 29 Prozent seiner Bäcker seit 2008, 28 Prozent seiner Schuhmacher und 14 Prozent seiner Klempner verloren. Auch im Einzelhandel stehe Brandenburg von allen ostdeutschen Ländern am besten da: Hier ist die Zahl der Geschäfte zwischen 2009 und 2017 „nur“ um sechs Prozent gesunken. Schaut man tiefer in die Regionen, stecken vor allem die ländlichen Kreise in der Krise: Der Elbe-Elster-Kreis (minus 20 Prozent), der Oder-Spree-Kreis (minus 22 Prozent) und die Uckermark (minus 19 Prozent) haben zwischen 2009 und 2016 ein Fünftel ihrer Einzelhändler verloren.

    Laut Michael Wolf, Chef der Telefonbuch-Servicegesellschaft mbH, wolle man mit der Analyse einen „grundlegenden Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der Gewerbevielfalt leisten“. Laut einer Umfrage wünschen sich 94 Prozent der Deutschen „ein breites Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen an ihrem Wohnort“. 83 Prozent sehen die Politik in der Verantwortung gegen eine „Verödung der Innenstädte“. Wie viele regelmäßig bei Amazon und Zalando einkaufen, steht nicht da.

    #Berlin #Gewerbe #Immobilien #Wirtschaft

  • Bestellstopp für den Toyota Prius+
    https://www.taxi-times.com/bestellstopp-fuer-den-toyota-prius

    Ahmed The Dead Terrorist über den Prius
    https://www.youtube.com/watch?v=_L07wlt8pQc


    Das ist kein Auto. Das ist eine Frühstücksbox.

    Jeff Dunham: “So you never saw a white light?”
    Achmed The Dead Terrorist: “No, but I saw a blue Prius! Don’t you really have one of those vehicles? (laughing) Oh! That is not a car, that’s a lunchbox! Did you know when you’re going down the Highway in a Prius, if you put your hand out the window, the vehicle will turn?!”

    Der Prius Plus ist das rentabelste Taxi aber ein Horror aus Fahrersicht. Als Arbeitsplatz bietet es so gut wie keine Bewegungsfreiheit. Das fördert gesundheitsschädiliches Verhalten der Fahrer, die sich im Prius noch weniger bewegen als in großzügiger gestalteten Fahrzeugen. Das Ein- und Aussteigen ist ebenfalls anstregender als bei weniger „sportlich“ gestalteten Autos. Hochproblematisch am Prius ist auch die schlechte Sicht nach hinten, welche das Unfallrisiko deutlich erhöht. Außerdem hat der Wagen eine Vielzahl an überflüssigen und unergonomisch gestalteten Bedienelementen, welche Aufmerksamkeit kosten, die besser Verkehr und Fahrgast gewidmet werden sollten. Gut wenn das Auto vom Markt verschwindet, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass besser für den Betrieb als Taxi geeeignete Nachfolger erscheinen werden.

    27. Februar 2020 - Das die Produktion der Vorzeige-Hybriden mit sieben Sitzplätze auslaufen soll ist schon länger bekannt. Dennoch kommt der Bestellstopp überraschend schnell.

    Bis zum 29. Februar soll der Toyota Prius+ noch bestellbar sein, ein vergleichbarer Nachfolger ist derzeit nicht in Sicht. Für viele Taxiunternehmer, die Ihren Fuhrpark ganz auf dieses Modell ausgelegt haben, hinterlässt diese Meldung vermutlich mehr Fragezeichen als Ihnen lieb ist. Welches Modell Toyota als Nachfolger der Prius+ platzieren möchte, konnte auf Nachfragen der Redaktion bislang nicht geklärt werden. Aus Sicht des Taxigewerbes wird der Abschied sicher schmerzhaft sein.

    #Taxi #Technologie #Elektromobilität #Wirtschaft #Toyaota #Prius

  • N.S.A. Phone Program Cost $100 Million, but Produced Only Two Unique Leads - The New York Times
    https://www.nytimes.com/2020/02/25/us/politics/nsa-phone-program.html

    A disputed program that allowed the National Security Agency to gain access to logs of Americans’ domestic calls and texts yielded only one significant investigation, according to a newly declassified study. WASHINGTON — A National Security Agency system that analyzed logs of Americans’ domestic phone calls and text messages cost $100 million from 2015 to 2019, but yielded only a single significant investigation, according to a newly declassified study. Moreover, only twice during that (...)

    #NSA #FBI #smartphone #écoutes #anti-terrorisme #PatriotAct #WiretapAct

  • Exclusive : FBI probes use of Israeli firm’s spyware in personal and government hacks - sources
    https://www.reuters.com/article/us-usa-cyber-nso-exclusive/exclusive-fbi-probes-use-of-israeli-firms-spyware-in-personal-and-governmen

    (Reuters) - The FBI is investigating the role of Israeli spyware vendor NSO Group Technologies in possible hacks on American residents and companies as well as suspected intelligence gathering on governments, according to four people familiar with the inquiry. The probe was underway by 2017, when Federal Bureau of Investigation officials were trying to learn whether NSO obtained from American hackers any of the code it needed to infect smartphones, said one person interviewed by the FBI (...)

    #FBI #NSO #Amazon #algorithme #Pegasus #smartphone #spyware #activisme #journalisme #écoutes #surveillance (...)

    ##Wiretap_Act
    https://s1.reutersmedia.net/resources/r

  • Berlin zieht immer mehr Millionäre an: Anstieg um mehr als 50 Prozent | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/anstieg-um-mehr-als-50-prozent-berlin-zieht-immer-mehr-millionaere-


    Na det is ja nochmal jut jejangen. Fast hättick jedacht, et jeht nie voran. Denn sollnse mal rübakomm mitte Milliönchen, de Herrn und Damen Millionäre. Ach so, war nich’ so jedacht? Schade eijentlich, icl wüßte schon, wohin mitte Knete.

    die Zahl der Reichen in der Hauptstadt steigt – in den vergangenen drei Jahren um 53 Prozent. 749 Einkommensmillionäre dokumentierte die Finanzverwaltung zum Stichtag 1. Januar 2019. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2016 waren es noch 489. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Finanzen auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg hervor

    #Berlin #Wirtschaft

  • WireGuard : fast, modern, secure VPN tunnel
    https://www.wireguard.com
    Pour l’instant c’est en développement, there be dragons.

    WireGuard® is an extremely simple yet fast and modern VPN that utilizes state-of-the-art cryptography. It aims to be faster, simpler, leaner, and more useful than IPsec, while avoiding the massive headache. It intends to be considerably more performant than OpenVPN. WireGuard is designed as a general purpose VPN for running on embedded interfaces and super computers alike, fit for many different circumstances. Initially released for the Linux kernel, it is now cross-platform (Windows, macOS, BSD, iOS, Android) and widely deployable. It is currently under heavy development, but already it might be regarded as the most secure, easiest to use, and simplest VPN solution in the industry.