• Planungsstopp gefordert - Schöneberg
    https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-bauen/planungsstopp-gefordert_a221269

    Karen Noetzel aus Schöneberg, 27. Juni 2019

    Schöneberg. Nach dem Willen von Senat, Bezirken und Investoren sollen die vier Seiten der Kreuzung Kurfürstenstraße und An der Urania neu bebaut werden. Es sollen Flächen für Büros und Kultur sowie ein Hotel und Wohnungen entstehen. Seit Frühjahr 2017 wird an den Plänen gearbeitet. Nun haben die Bezirksverordneten einen vor acht Monaten von der SPD-Fraktion eingebrachten Antrag beschlossen, der einen Planungsstopp für den Bereich Kurfürstenstraße 123-126/An der Urania 1 fordert. Dort, wo Kultur Platz finden soll, wollen die Sozialdemokraten die Straße An der Urania so verschmälern, dass Gelände für den Wohnungsbau zur Verfügung steht. Verengte Straßen und Blockrandbebauung mit Wohnungen hatte sich vorher auch schon Mittes Stadtentwicklungsstadrat Ephraim Gothe (SPD) gewünscht. Die Senatsverwaltung hatte damals abgewinkt.

    #Schöneberg #Kurfürstenstraße #An_der_Urania #Stadtentwicklung #Wohnen #Immobilien

  • Verfall seit 20 Jahren: Steglitz-Zehlendorf enteignet vorübergehend Hausbesitzer | rbb24
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/06/berlin-wohnungsleerstand-leerstand-mieten-enteignung-treuhand.html


    Geht doch - Linke Bausenatorin zieht Verfahren wegen Verfall seit 20 Jahren: Steglitz-Zehlendorf enteignet vorübergehend Hausbesitzer | rbb24
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/06/berlin-wohnungsleerstand-leerstand-mieten-enteignung-treuhand.html

    Geht doch - Linke Bausenatorin zieht Verfahren wegen Leerstand an sich, weil in Steglitz-Zehendorf die schwarz-grüne Zählgemeinschaft und das Bezirksamt nicht dagegen vorgehen.

    Sendung: Inforadio, 11.06.2019, 6 Uhr - von Ansgar Hocke - Dutzende Häuser stehen in Berlin leer, verfallen absichtlich oder werden vernachlässigt. In Steglitz-Zehlendorf wird nun zum ersten Mal in Berlin ein Hausbesitzer vorübergehend enteignet. In Mitte prüft der Senat sogar eine dauerhafte Enteignung.

    In Berlin wird zum ersten Mal ein Hausbesitzer vorübergehend enteignet. Nach Informationen von rbb24 Recherche will der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ein seit langem unbewohnbares Mehrfamilienhaus am Hindenburgdamm/Ecke Gardeschützenweg an einen Treuhänder übergeben und sanieren lassen.

    Schon 20 Jahre ist an der Immobilie nichts mehr getan worden. Nach und nach zogen die Mieter aus, inzwischen steht das Haus leer. Die Dachplanen sind längst zerrissen, flattern im Wind. An der Fassade überall Wasserflecken. Die Anwohner schütteln nur noch den Kopf, sind verärgert, schimpfen, wenn man sie auf die Immobilie Hindenburgdamm Ecke Gardeschützenweg in Lichterfelde anspricht.

    Nur wenige Zwangsgeldverfahren laufen

    Im vergangenen Jahr erneuerte Berlins rot-rot-grüne Regierung das Gesetz zum Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum. Die Bezirke erhielten mehr Eingriffsrechte: Die Eigentümer müssen einen Antrag stellen, wenn sie Wohnungen länger als drei Monate leerstehen lassen wollen. Tun sie es nicht, drohen Zwangsgelder. Per Verwaltungsgericht können die Bezirke zudem die Wiederherstellung von Wohnraum durchsetzen. Hilft das alles nicht, kann auch ein Treuhänder eingesetzt werden, der dann die Häuser und Wohnungen auf Kosten des Eigentümers sanieren lässt.

    Das Thema Leerstand beschäftigt das Verwaltungsgericht bisher noch nicht intensiv, weil die Bezirksämter zunächst auf die Ferienwohnungen reagiert haben. „Aktuell sind 20 Verfahren anhängig“, so Stephan Groscurth, Sprecher des Verwaltungsgerichts.

    Berliner Premiere am Hindenburgdamm

    Auch der Fall des 71-jährigen Berliner Hausbesitzers, dem das Eckhaus am Hindenburgdamm gehört, landete schon vor dem Verwaltungsgericht. Immer wieder versprach er dem Wohnungsamt, der Bauaufsicht und dem Baustadtrat, in das Haus zu investieren, Dach und Fassade sollten saniert werden. Doch nichts geschah. Jetzt beschloss der Bezirk Zehlendorf-Steglitz, den Eigentümer vorübergehend zu enteignen und die Sanierung des Hauses zwangsweise durchzusetzen.

    Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Michael Karnetzki (SPD) spricht gegenüber rbb24-Recherche von einem Pilotprojekt in Sachen Durchsetzung des Zweckentfremdungsverbots. Warum nicht schon früher gehandelt wurde? „Wir konnten dies erst jetzt angehen“, so Karnetzki, „weil wir vorher die milderen Mittel einsetzen mussten. Und das Zwangsgeld oder die Zwangsgelder, die verhängt worden sind, die sind ja gerade erst jetzt rechtskräftig geworden. Bis dahin hat der Eigentümer das immer noch angefochten.“

    Nun also wird zum ersten Mal in Berlin ein Haus durch einen Treuhänder wieder bewohnbar gemacht. Karnetzki muss darauf achten, dass jeder Schritt sorgfältig erfolgt, denn das Verfahren muss auch vor Gericht bestehen. „Auch gegen den Einsatz von Treuhändern kann der Eigentümer Rechtsmittel einsetzen und wir müssen das gerichtsfest durchziehen“, so Karnetzki.
    Bezirk muss in Vorkasse gehen

    Die Treuhänderschaft für das Haus am Hindenburgdamm ist eine Berliner Premiere. Zwischen Steglitz-Zehlendorf und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gibt es eine klare Verabredung, auch über die Finanzen. Der Bezirk oder die Treuhändergesellschaft müssen dabei in Vorkasse gehen, die Senatsverwaltung für Finanzen erstattet die Kosten.

    Auch wenn Bezirk und Senat die Treuhänder und Sanierungskosten vorstrecken, in der letzten Konsequenz muss es der Eigentümer bezahlen. Kann er dies nicht, wird die Summe als Schuld ins Grundbuch eingetragen und es droht sogar die Zwangsversteigerung.

    Einfach wird das nicht, so der Immobilienexperte und Rechtsanwalt Lukas Wenderoth. In den meisten Fällen gehe es um Immobilien, „die einen massiven Instandhaltungsrückstand haben“, sagt er. „Das heißt, wo wir Kosten zwischen Hundert und vielleicht sogar 2.000 Euro pro Quadratmeter aufwenden müssen, um eine solche Immobilie überhaupt mit einem einfachen Standard wieder bewohnbar zu machen.“ Für das Eckhaus am Hindenburgdamm muss schätzungsweise knapp eine Million Euro für die Sanierung aufgebracht werden.

    Senatorin Katrin Lompscher (Linke) lässt sich davon nicht abschrecken. Sie will den Weg bis zu Ende gehen und den Bezirk unterstützen. Es sei ein entsprechendes Gutachten erforderlich, das die Bausubstanz bewertet, die notwendigen Maßnahmen beschreibt und eine Kostenschätzung mache. Auf dieser Grundlage erfolge dann eine Ausschreibung für einen Treuhänder. „Es gibt etliche Firmen, die so etwas machen können. Also nicht nur Treuhänder des Landes Berlin, die wir jetzt schon haben, sondern auch Private könnten sich bewerben“, so Lompscher.

    Doch genau diesen Punkt sieht Immobilienexperte Wenderoth skeptisch. „Es wird problematisch, jemanden zu finden, der wirtschaftlich ein solches Haus verwalten kann. Denn die Treuhänder sind ja privat, die machen das um Geld zu verdienen. Und wenn jemand die Arbeit für das Land Berlin macht, dann muss er marktüblich vergütet werden.“ Nicht ohne Grund favorisiert Stadtrat Karnetzki deshalb eine städtische Wohnungsbaugesellschaft als Treuhänder.
    Bezirk Mitte will dauerhaft enteignen

    Der Eigentümer der Immobilie am Hindenburgdamm besitzt über ein Dutzend Mietshäuser in Berlin. Entweder stehen sie komplett leer oder nur einzelne Wohnungen oder Seitenflügel. In seinem großen Eckhaus im Bezirk Mitte an der Kameruner Straße stehen alle Wohnungen leer. Seit 1996 zogen dort nach und nach die Mieter aus. Ihnen folgten – illegal – Osteuropäer. Vergangenes Jahr hat die Polizei das Haus geräumt.

    Auch hier handelt jetzt der Bezirk, geht aber einen anderen Weg. Der Bezirksamt Mitte beruft sich auf den Paragrafen 172/85 des Baugesetzbuches [Bundesjustizministerium]: Da sich das Haus in einem sogenannten Erhaltungsgebiet befindet, die soziale Mischung, die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung, die städtebauliche Eigenart und das Ensemble zu schützen sind, kann der Eigentümer auch enteignet werden. Schriftlich erklärt Stadtrat Ephraim Gothe dazu: „Voraussetzung hierfür ist, dass der Eigentümer nicht Willens oder nicht in der Lage ist, die bauliche Anlage zu erhalten, so dass ohne eine Enteignung die Erhaltung gefährdet wäre. Dies ist nach Auffassung des Bezirksamtes gegeben.“ Auch dies ist eine Premiere für Berlin. Für die Enteignung ist jedoch die Enteignungsstelle bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zuständig. Dort wird letztlich alles geprüft und entschieden. Ausgang offen.

    Ob Enteignung oder Treuhänderschaft, wer Wohnungen oder Häuser leer stehen lässt, wird es in Zukunft in Berlin schwerer haben.

    #Berlin #Steglitz #Hindenburgdamm #Gardeschützenweg #Wedding #Kameruner_Straße #Wohnen #Immobilien #EnteignungLeerstand an sich, weil in Steglitz-Zehendorf die schwarz-grüne Zählgemeinschaft und das Bezirksamt nicht dagegen vorgehen.

    Sendung: Inforadio, 11.06.2019, 6 Uhr - von Ansgar Hocke - Dutzende Häuser stehen in Berlin leer, verfallen absichtlich oder werden vernachlässigt. In Steglitz-Zehlendorf wird nun zum ersten Mal in Berlin ein Hausbesitzer vorübergehend enteignet. In Mitte prüft der Senat sogar eine dauerhafte Enteignung.

    In Berlin wird zum ersten Mal ein Hausbesitzer vorübergehend enteignet. Nach Informationen von rbb24 Recherche will der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ein seit langem unbewohnbares Mehrfamilienhaus am Hindenburgdamm/Ecke Gardeschützenweg an einen Treuhänder übergeben und sanieren lassen.

    Schon 20 Jahre ist an der Immobilie nichts mehr getan worden. Nach und nach zogen die Mieter aus, inzwischen steht das Haus leer. Die Dachplanen sind längst zerrissen, flattern im Wind. An der Fassade überall Wasserflecken. Die Anwohner schütteln nur noch den Kopf, sind verärgert, schimpfen, wenn man sie auf die Immobilie Hindenburgdamm Ecke Gardeschützenweg in Lichterfelde anspricht.

    Nur wenige Zwangsgeldverfahren laufen

    Im vergangenen Jahr erneuerte Berlins rot-rot-grüne Regierung das Gesetz zum Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum. Die Bezirke erhielten mehr Eingriffsrechte: Die Eigentümer müssen einen Antrag stellen, wenn sie Wohnungen länger als drei Monate leerstehen lassen wollen. Tun sie es nicht, drohen Zwangsgelder. Per Verwaltungsgericht können die Bezirke zudem die Wiederherstellung von Wohnraum durchsetzen. Hilft das alles nicht, kann auch ein Treuhänder eingesetzt werden, der dann die Häuser und Wohnungen auf Kosten des Eigentümers sanieren lässt.

    Das Thema Leerstand beschäftigt das Verwaltungsgericht bisher noch nicht intensiv, weil die Bezirksämter zunächst auf die Ferienwohnungen reagiert haben. „Aktuell sind 20 Verfahren anhängig“, so Stephan Groscurth, Sprecher des Verwaltungsgerichts.

    Berliner Premiere am Hindenburgdamm

    Auch der Fall des 71-jährigen Berliner Hausbesitzers, dem das Eckhaus am Hindenburgdamm gehört, landete schon vor dem Verwaltungsgericht. Immer wieder versprach er dem Wohnungsamt, der Bauaufsicht und dem Baustadtrat, in das Haus zu investieren, Dach und Fassade sollten saniert werden. Doch nichts geschah. Jetzt beschloss der Bezirk Zehlendorf-Steglitz, den Eigentümer vorübergehend zu enteignen und die Sanierung des Hauses zwangsweise durchzusetzen.

    Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Michael Karnetzki (SPD) spricht gegenüber rbb24-Recherche von einem Pilotprojekt in Sachen Durchsetzung des Zweckentfremdungsverbots. Warum nicht schon früher gehandelt wurde? „Wir konnten dies erst jetzt angehen“, so Karnetzki, „weil wir vorher die milderen Mittel einsetzen mussten. Und das Zwangsgeld oder die Zwangsgelder, die verhängt worden sind, die sind ja gerade erst jetzt rechtskräftig geworden. Bis dahin hat der Eigentümer das immer noch angefochten.“

    Nun also wird zum ersten Mal in Berlin ein Haus durch einen Treuhänder wieder bewohnbar gemacht. Karnetzki muss darauf achten, dass jeder Schritt sorgfältig erfolgt, denn das Verfahren muss auch vor Gericht bestehen. „Auch gegen den Einsatz von Treuhändern kann der Eigentümer Rechtsmittel einsetzen und wir müssen das gerichtsfest durchziehen“, so Karnetzki.
    Bezirk muss in Vorkasse gehen

    Die Treuhänderschaft für das Haus am Hindenburgdamm ist eine Berliner Premiere. Zwischen Steglitz-Zehlendorf und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gibt es eine klare Verabredung, auch über die Finanzen. Der Bezirk oder die Treuhändergesellschaft müssen dabei in Vorkasse gehen, die Senatsverwaltung für Finanzen erstattet die Kosten.

    Auch wenn Bezirk und Senat die Treuhänder und Sanierungskosten vorstrecken, in der letzten Konsequenz muss es der Eigentümer bezahlen. Kann er dies nicht, wird die Summe als Schuld ins Grundbuch eingetragen und es droht sogar die Zwangsversteigerung.

    Einfach wird das nicht, so der Immobilienexperte und Rechtsanwalt Lukas Wenderoth. In den meisten Fällen gehe es um Immobilien, „die einen massiven Instandhaltungsrückstand haben“, sagt er. „Das heißt, wo wir Kosten zwischen Hundert und vielleicht sogar 2.000 Euro pro Quadratmeter aufwenden müssen, um eine solche Immobilie überhaupt mit einem einfachen Standard wieder bewohnbar zu machen.“ Für das Eckhaus am Hindenburgdamm muss schätzungsweise knapp eine Million Euro für die Sanierung aufgebracht werden.

    Senatorin Katrin Lompscher (Linke) lässt sich davon nicht abschrecken. Sie will den Weg bis zu Ende gehen und den Bezirk unterstützen. Es sei ein entsprechendes Gutachten erforderlich, das die Bausubstanz bewertet, die notwendigen Maßnahmen beschreibt und eine Kostenschätzung mache. Auf dieser Grundlage erfolge dann eine Ausschreibung für einen Treuhänder. „Es gibt etliche Firmen, die so etwas machen können. Also nicht nur Treuhänder des Landes Berlin, die wir jetzt schon haben, sondern auch Private könnten sich bewerben“, so Lompscher.

    Doch genau diesen Punkt sieht Immobilienexperte Wenderoth skeptisch. „Es wird problematisch, jemanden zu finden, der wirtschaftlich ein solches Haus verwalten kann. Denn die Treuhänder sind ja privat, die machen das um Geld zu verdienen. Und wenn jemand die Arbeit für das Land Berlin macht, dann muss er marktüblich vergütet werden.“ Nicht ohne Grund favorisiert Stadtrat Karnetzki deshalb eine städtische Wohnungsbaugesellschaft als Treuhänder.
    Bezirk Mitte will dauerhaft enteignen

    Der Eigentümer der Immobilie am Hindenburgdamm besitzt über ein Dutzend Mietshäuser in Berlin. Entweder stehen sie komplett leer oder nur einzelne Wohnungen oder Seitenflügel. In seinem großen Eckhaus im Bezirk Mitte an der Kameruner Straße stehen alle Wohnungen leer. Seit 1996 zogen dort nach und nach die Mieter aus. Ihnen folgten – illegal – Osteuropäer. Vergangenes Jahr hat die Polizei das Haus geräumt.

    Auch hier handelt jetzt der Bezirk, geht aber einen anderen Weg. Der Bezirksamt Mitte beruft sich auf den Paragrafen 172/85 des Baugesetzbuches [Bundesjustizministerium]: Da sich das Haus in einem sogenannten Erhaltungsgebiet befindet, die soziale Mischung, die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung, die städtebauliche Eigenart und das Ensemble zu schützen sind, kann der Eigentümer auch enteignet werden. Schriftlich erklärt Stadtrat Ephraim Gothe dazu: „Voraussetzung hierfür ist, dass der Eigentümer nicht Willens oder nicht in der Lage ist, die bauliche Anlage zu erhalten, so dass ohne eine Enteignung die Erhaltung gefährdet wäre. Dies ist nach Auffassung des Bezirksamtes gegeben.“ Auch dies ist eine Premiere für Berlin. Für die Enteignung ist jedoch die Enteignungsstelle bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zuständig. Dort wird letztlich alles geprüft und entschieden. Ausgang offen.

    Ob Enteignung oder Treuhänderschaft, wer Wohnungen oder Häuser leer stehen lässt, wird es in Zukunft in Berlin schwerer haben.

    #Berlin #Steglitz #Hindenburgdamm #Gardeschützenweg #Wedding #Kameruner_Straße #Wohnen #Immobilien #Enteignung

  • Bürgerrecherche „Wem gehört Berlin?" "Wenn einer meiner Nachbarn au...
    https://diasp.eu/p/9138469

    Bürgerrecherche „Wem gehört Berlin?" „Wenn einer meiner Nachbarn auszieht, verwandelt der Eigentümer die Wohnung in ein möbliertes Appartement, das nur für begrenzte Zeit vermietet wird. Der Eigentümer ist ein Fonds in Luxemburg. Denn dort zahlen die Investoren kaum Steuern. Die Berliner Politik ist ahnungslos.“ #Berlin #wohnen https://correctiv.org/aktuelles/wem-gehoert-berlin/2019/05/31/pears-recherche-immobilien-berlin

  • Abriss und Neubau: An der Ecke Kurfürsten- und Schillstraße entsteht ein 62 Meter hoher Büroturm - Tiergarten
    https://www.berliner-woche.de/tiergarten/c-bauen/an-der-ecke-kurfuersten-und-schillstrasse-entsteht-ein-62-meter-hoher

    Neubau ohne Normalos. So geht Geldverdienen. Für uns ist wieder nichts dabei. „Wenn wohnen dann teuer“ ist Investorendevise. Das Bezirksamt Mitte spielt mit oder hat sich austricksen lasse, bei den Grünen weiß man das nie so genau. Hauptsache, sie rufen auch in Zukunft ein Taxi, wenn sie zum Flieger müssen, die Businesstypen.

    Im westlich gelegenen Gebäudeteil sollen annähernd 50 Wohnungen entstehen. Dort ist die Kurfürstenstraße weniger befahren. Eine Tiefgarage ist ebenfalls vorgesehen. Die Zufahrt könnte, wie im Falle der bestehenden Garage, über die Kurfürstenstraße aber auch über die Schillstraße erfolgen.

    Der Investor aus der Hansestadt geht davon aus, dass bei nur 50 Wohnungen die sogenannte kooperative Baulandentwicklung nicht zur Anwendung kommt. Dieses Berliner Modell sieht vor, dass ein Teil der neu errichteten Wohnungen zu einem bezahlbaren Mietpreis angeboten wird. Darüber verpflichtet sich ein Investor, die „soziale Infrastruktur“, etwa Kitaplätze, zu finanzieren.

    #Berlin #Tiergarten #Kurfürstenstraße #An_der_Urania #Immobilien #Wohnen #Stadtwntwicklung

  • Milieuschutzbeirat gefordert: Linke bringt Antrag zum Schutz der Bewohner in die BVV ein - Tempelhof-Schöneberg
    https://www.berliner-woche.de/tempelhof-schoeneberg/c-politik/linke-bringt-antrag-zum-schutz-der-bewohner-in-die-bvv-ein_a197476

    Die Linken möchten, dass die Mitglieder des Milieuschutzbeirates nach einem öffentlichen Aufruf zur Beteiligung vom Bezirksamt vorgeschlagen werden. Die BVV solle diese anschließend für die Dauer der jeweiligen Wahlperiode wählen. Angedacht sind bisher mindestens zwei Tagungen im Jahr.

    „Wir brauchen unbedingt ein Gremium, das die bisherigen Erfahrungen im Bezirk im Umgang mit Milieuschutzgebieten bündelt und evaluiert, Antworten auf offene Fragen nach außen hin kommuniziert und den Bezirk beratend begleitet. Es ist wichtig, dass die Menschen im Bezirk erfahren, dass sie in einem Milieuschutzgebiet leben und die Möglichkeiten des Instruments kennenlernen“, so die stadtpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Christine Scherzinger. „Ein Milieuschutzbeirat könnte sich durch die Sammlung von Problemen und Möglichkeiten ein öffentliches Gehör auf Bezirk-, Landes- und Bundesebene verschaffen und beispielsweise bei der Verschärfung der Kriterien bei Genehmigungen mitwirken."

    Im Bezirk sind momentan folgende acht Milieuschutzgebiete ausgewiesen: Barbarossaplatz/Bayerischer Platz, Bautzener Straße, Kaiser-Wilhelm-Platz, Schöneberger Insel, Schöneberger Norden, Schöneberger Süden, Grazer Platz und Tempelhof. Modernisierungsmaßnahmen sowie Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen sind dort jeweils genehmigungspflichtig.

    #Berlin #Tempelhof-Schöneberg #wohnen #Immobilien

  • Neubau-Projekt: Baustart für eine Stadtvilla in Dahlem - Steglitz-Zehlendorf - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/article216370149/Neubau-Projekt-Baustart-fuer-eine-Stadtvilla-in-Dahlem.html

    Die Arbeiten an der Podbielskiallee 38a haben planmäßig begonnen. In dem Neubau entstehen bis Frühjahr 2020 vier Maisonettewohnungen.
    ...
    Vor den Wohnungen liegt ein Privatgarten, der über die knapp 20 Quadratmeter große Terrasse betreten werden kann. Mittelpunkt des Gartens mit seinem alten Baumbestand ist eine eindrucksvolle, aus der Gründerzeit des Dahlemer Villenviertels stammende Blutbuche.

    „Die historische Entwicklung Dahlems vom Dorf hin zum Villenviertel und international anerkannten Wissenschaftsstandort ist in Berlin einzigartig und hat diesen Ortsteil damit zu einer der besten Adressen Berlins gemacht.“, sagt David Borck, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter der David Borck Immobiliengesellschaft. Trotz der idyllischen Lage sei auch das KaDeWe in nur 13 Minuten mit der U-Bahn zu erreichen.

    Knapp fünf Millionen Euro werden in den Neubau investiert, der Kaufpreis beginnt ab etwa 7000 Euro pro Quadratmeter .

    #Berlin #Dahlem #Podbielskiallee #wohnen #Immobilien

  • Berliner Obdachlose wehren sich: Ein Platz zum Bleiben - taz.de
    http://www.taz.de/!5556684

    17. 12. 2018 - Obdachlose sollen ein Gelände an der Rummelsburger Bucht räumen. Doch Wolfgang, Trotzi und die anderen wehren sich.

    „Wir haben keine Ahnung, wo wir sonst hinsollen“, sagt Trotzi resigniert. In den Räumen des besetzten Jugendschiffs „Freibeuter“, das am Ufer der Rummelsburger Bucht ankert, versammeln sich Obdachlose und Aktivist*innen zu einer Krisensitzung. Die 23-Jährige fürchtet, wie viele andere Obdachlose, die sich auf der anliegenden Freifläche ein vorübergehendes Zuhause errichtet haben, eine Räumung des Geländes.

    Die über 30.000 Quadratmeter große Brache zwischen dem Ostkreuz und der Rummelsburger Bucht ist eine der letzten großen Freiflächen Berlins. Zukünftig sollen hier ein Aquarium, ein Hotel und Hunderte Luxuswohnungen entstehen. Bislang leben hier nach Schätzungen des Streetworker Vereins Gangway e. V. fast hundert Menschen auf dem Gelände. In mehreren Camps verteilt kampieren hier obdachlose Menschen mit verschiedensten Hintergründen: Roma-Familien aus Südosteuropa, auch viele Deutsche und andere EU-Bürger*innen. Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohner*innen über Müll und Schmutz.

    Vergangene Woche erhielten die Be­woh­ner*innen der Brache vom Ordnungsamt die Aufforderung, das Gelände zu räumen. Das Areal wurde großflächig umzäunt, einige Zelte wurden zerstört, eine Räumung blieb jedoch aus. Mitarbeiter*innen der Security-Firma und der BSR teilten den Obdachlosen mit, dass die Räumung wohl am 20. Dezember stattfinden soll. Verunsichert wandten diese sich an die Aktivist*innen des Kollektivs „Staub zu Glitzer“ die sich auf dem seit Oktober besetzten Jugendschiff „Freibeuter“ für die Belange der Obdachlosen auf der benachbarten Freifläche einsetzen. „Es wurden keinerlei Hilfsangebote gemacht“, kritisiert Sarah Waterfeld von Staub zu Glitzer während des Treffens am vergangenen Freitag. Angesichts des bevorstehenden Winters haben viele der Obdachlosen Angst, auch noch ihr letztes Hab und Gut zu verlieren.

    „Man verliert bei jeder Räumung Gepäck“, erklärt Wolfgang. „Was man nicht tragen kann, wird einfach weggeschmissen“. Der 62-Jährige wohnt seit über 20 Jahren auf der Straße. Notunterkünfte sind für ihn wie für viele andere Obdachlose keine Option: „Ich brauche schon aus gesundheitlichen Gründen ein isoliertes Leben“, sagt er. Grund sind neben der mangelnden Privatsphäre auch das Verbot von Alkohol und Hunden. Für Trotzi, die mit drei Freunden auf der Brache ein Lager hat, kommt es nicht infrage, ohne ihren Hund die Nacht zu verbringen: „Lieber würde ich erfrieren.“

    Trotzi (23) ist seit zehn Jahren obdachlos Foto: Nadja Wohlleben

    Kaum noch Ausweichflächen
    Kritisch ist auch, dass es kaum noch Ausweichflächen gibt, wo obdachlose Menschen sicher kampieren können. Neben schwindenden Freiflächen verstärkt die rasant steigende Zahl von Wohnungslosen das Problem. Schätzungen zufolge leben derzeit bis zu 10.000 Menschen auf Berlins Straßen. „Die Situation spitzt sich immer mehr zu“, erklärt Maja von Gangway, die seit zwei Jahren als Streetworkerin an der Rummelsburger Bucht arbeitet.

    WOLFGANG (62), OBDACHLOSER
    „Man verliert bei jeder Räumung Gepäck“

    Ein Großteil des Geländes gehört dem Land Berlin, verantwortlich ist daher die von der Linkspartei unter Katrin Lompscher geführte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Daher beschlossen die Obdachlosen und Aktivist*innen, den Landesparteitag der Linken am Sonntag zu besuchen, um so die drohende Räumung abzuwenden.

    Am Sonntagnachmittag empfangen die Parteimitglieder die aus neun Personen bestehende Vertretung enthusiastisch: Die Sitzung wird unterbrochen, die Obdachlosen werden auf das Podium geführt. „Wir hoffen, von euch Unterstützung zu bekommen und dass es keine Räumung gibt“, forderte der Sprecher der Gruppe Ingo Bauer.

    Abgeordneter Harald Wolf sagte prompt Unterstützung zu: „Solange es keine Lösung für die Unterkunft gibt, wird es keine Räumung geben.“ In den darauf folgenden Gesprächen versicherten mehrere Po­li­tiker*innen der Partei, sich mit dem Bezirk in Verbindung zu setzen, um Alternativlösungen zu finden.

    MICHA, OBDACHLOSENVERTRETUNG
    „Es macht einen krank, wenn man nicht weiß, ob morgen die Polizei vorm Zelt steht“

    Niemand im Senat oder Bezirk will jedoch etwas von einer bevorstehenden Räumung der Brache gehört haben. Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen erklärte am Montag auf Anfrage, es handele sich lediglich „um ein Gerücht“, eine Räumung war nie geplant. Philipp Gehrke von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklung (DSK), die das Gelände im Auftrag für den Senat verwaltet, bestätigte jedoch, dass eine Räumung bereits für den 11. Dezember beabsichtigt war.

    Den Obdachlosen geht es vor allem um ein wenig Sicherheit. „Es macht einen psychisch krank, wenn man nicht weiß, ob morgen die Polizei vor deinem Zelt steht“, sagt Micha, ebenfalls Mitglied der Obdachlosenvertretung. „Wir wollen nur einen Platz, an dem wir bleiben können.

    #Berlin #Lichtenberg #Rummelsburger_Bucht #Paul-und-Paula-Ufer #Hauptstraße #Kynaststraße #Stadtentwicklung #Wohnen #Obdachlosigkeit

  • Voilà ce qui arrive quand à Berlin un appartement peu cher est annoncé.

    L’annonce a attiré une foule de 300 intéressés à la visite des lieux. Il s’agit d’anciens appartement sociaux dont le loyer est encore limité à € 7,10 par m². Il faut ajouter à peu près € 2,00 pour le chauffage et entre € 2,00 et € 3,00 pour les charges. Il y avait six appartementes à louer avec 2 à 4 chambres ce qui correspond à une surface entre 50 et 100 m². La chance d’obtenir un bail était alors 1 sur 50.

    Le bailleur sélectionnera les intéressés dont le revenu familial net sera le plus proche de trois fois le futur loyer.

    Que signifie ce futur loyer ?

    Ces anciens appartements sociaux n’ont pas de prix stable. Une fois la Mietpreisbindung terminée leur loyer augmente d’un seul coup au niveau du prix du marché moyen. Les appartements en question étant situés à 750 mètres de la Potsdamer Platz leur loyer augmentera à un prix entre 15 et 20 Euros par m² avec les charges et le chauffage en plus. Un Appartement de 80 m² aura un prix net charges et chauffage compris d’environ € 1700,00. Le revenu familial net exigé par le bailleur s’élève donc à € 5100,00. C’est le salaire d’un adjoint de sécretaire d’état du Land ou d’un ingénieur occupant un poste de responsabilté dans une entreprise de taille moyenne.

    Les gens qu’on voit faire la queue n’ont pas le look de cette couche sociale et n’occuperont les appartements que jusqu’à l’augmentation du loyer à venir. Sauf changement de la politique locative du gouvernement fédéral à ce moment ils seront de nouveau obligés à chercher un nouveau domicile.

    #Berlin #Kreuzberg #Hafenplatz #logement #wohnen

  • Tagesspiegel Leute Newsletter | Steglitz-Zehlendorf 20.12.2018
    https://leute.tagesspiegel.de/steglitz-zehlendorf/macher/2018/12/20/67986/degewo-bauvorhaben-am-wiesenschlag-es-werden-weniger-und-immer-we

    Nikolassee ist nichts für meinen Geldbeutel. Damit das so blebt, haben CDU, Grüne, FDP und AfD bezahlbare Wohnungen verhindert. Die wollen weiter unter sich bleiben. Die sehen das schon richtig. Politiker, die mir so konsequent eine Wohnung im Grünen, ach was, eine bezahlbare Wohnung verweigern, würde ich nie wählen. Fortschrittliche Grüne? Das gab es vor 40 Jahren. Jetzt machen die gemeinsame Sache mit der AfD. Die Nazis waren auch voll Öko in ihrer Zeit.

    Erst hatte das landeseigene Wohnungsbauunternehmen Degewo mit etwa 300 Wohnungen gerechnet: Am Wiesenschlag, einer kleinen Querstraße der Potsdamer Chaussee, sollen Mietwohnungen entstehen. Günstig, viele barrierefrei, geeignet für Familien. Fünfzig Prozent der Wohnungen will die Degewo zu Kaltmieten von 6,50 bis 8,50 Euro pro Quadratmeter anbieten. Im Bebauungsplan, der Anfang Januar aufgestellt wurde, waren es noch 265 Wohnungen. Im Oktober ging Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) von insgesamt lediglich 230 Wohnungen aus, 115 davon sollten Sozialwohnungen werden. Jetzt haben CDU, Grüne, FDP und AfD in der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen, dass es noch weniger werden sollen: Von etwa 160 Wohnungen ist jetzt die Rede.

    Die Bezirks-Parlamentarier legten im letzte Woche beschlossenen Antrag die Geschossflächenzahl (GFZ) auf 1,0 fest. Für Bau-Laien unter den Lesern (und da gehöre ich dazu): Diese Zahl setzt die Grundstücksgröße ins Verhältnis mit der Summer aller Geschossflächen. Ist ein Grundstück 1.000 Quadratmeter groß und gilt die GFZ von 1,0 dann dürfen alle Geschosse zusammen auch nur eine Fläche von 1.000 Quadratmetern haben – ganz einfach. Man könnte also vier Stockwerke mit je 250 Quadratmetern bauen oder fünf mit jeweils zweihundert. Oder oder oder. Je kleiner die GFZ, desto kleiner das Haus, desto weniger Wohnungen. Kleinere Häuser passen eben besser in die Umgebung, sagen die Christdemokraten. Was in Richtung Wasgensteig eine interessante Argumentation ist: Denn das dort angrenzende Ärztehaus (dort befindet sich auch die Bio Company und eine Edeka-Filiale) ist massiv, riesig, viergeschossig und liegt auf einer Anhöhe. Die Degewo hatte zuerst mit 1,44 und dann mit einer GFZ von 1,2 geplant. Linke und SPD gehen bei einer Begrenzung auf 1,0 davon aus, dass noch Platz für 160 Wohnungen bleibt. Achtzig davon wären Sozialwohnungen.

    Mit „rückwärtsgewandten und ideologischen Stadtentwicklungskonzepten werden faktisch 140 neue Wohnungen im Bezirk verhindert“, erklärt Hans-Walter Krause, stadtplanungspolitischer Sprecher der Linksfraktion. Er wirft der schwarz-grünen Zahlgemeinschaft (und anscheinend auch der FDP und der AfD) „Klientelpolitik“ vor: Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften würden gegängelt, private Investoren an der Schloßstraße und in Lichterfelde-Süd hofiert. Das Degewo-Projekt sei eines „der seltenen Bauvorhaben einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft in Steglitz-Zehlendorf“. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Volker Semler bläst ins gleiche Horn. Zwar sei die ursprüngliche Planung von 300 Wohnungen an dem Standort zu groß, doch „eine Kompromissfindung bei circa 230 Wohnungen wäre möglich und auch der Lage angemessen gewesen“. Die Leidtragenden seien „die Menschen in unserem Bezirk, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind“.

    Erstaunlich ist, dass das Stadtplanungsamt sowohl die Entwürfe von 265 und dann von 230 Wohnungen (das wäre eine GFZ von etwa 1,2 gewesen) kritisch begleitet und den letzten auch befürwortet hatte – die oberste Chefin des Stadtplanungsamts ist die CDU-Bürgermeisterin. Dass ihre Parteifreunde in der BVV gegen die Expertise des Amts stimmten, ist kurios.

    Am Wiesenschlag in Openstreetmap
    https://www.openstreetmap.org/way/4067955

    #Berlin #Steglitz-Zehlendorf #Nikolassee #Am_Wiesenschlag #Wohnen #Politik

  • Richtfest für „Typenhaus“ in Hellersdorf - DDR-Platte dient als Vorbild für neue Wohnungen in Berlin | rbb|24
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/11/richtfest-typenhaus-hellersdorf-wohnungsbau.html

    20.11.18 | 06:14 Uhr
    Die landeseigenen Wohnungsbau-Unternehmen sind angehalten zu bauen, bauen, bauen. Und sie tun es: Die „Stadt und Land“ hat gerade Richtfest bei ihrem neuen „Typenhaus“ in Hellersdorf gefeiert - das Vorbild sind DDR-Plattenbauten. Von Heike Schüler

    Zum bombastischen Klang von Richard Strauß’ „Also sprach Zarathustra“ hebt sich der Richtkranz am Rohbau in die Höhe, beim Richtfest für das erste „Typenhaus“ der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land. Architekt Frank Arnold hat hier, in der Schkeuditzer Straße 28-36 in Hellersdorf, 165 Wohnungen entworfen. „Es geht - fast im Sinne des gründerzeitlichen Bauens - darum, dass man gute und bewährte Grundrisse zu Modulen zusammenfügt“, erklärt Arnold, „und relativ schnell in bestimmten städtebaulichen Situationen einsetzen kann.“

    So werden die Treppen, Balkons und Decken komplett vorgefertigt angeliefert, der Rest wird nach Standard gebaut. Eine vier Zimmer-Wohnung im Typenhaus hat 82 Quadratmeter. Küche und Bad liegen Wand an Wand, um nicht unnötig Platz für Leitungsschächte zu verschwenden. „Das werden sehr, sehr gute Wohnungen werden“, meint Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke).

    Kein Haus soll aussehen wie das andere

    Es gibt Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Einheiten, die übereinander liegen, haben den gleichen Grundriss. Das erinnert an die DDR-Platte, die Wohnungsbauserie WBS 70. Frank Arnold, der sein Büro im Westberliner Schöneberg hat, kennt sie gut: Die „Ost-Platte“ markiert den Beginn seiner beruflichen Laufbahn. „Unser erstes Projekt war die Sanierung einer großen WBS70“, erzählt er. „Wir haben uns - durchaus mit Hochachtung - die sehr klugen Grundrisse angeschaut“, erinnert sich der Architekt. Mit ganz kleinen Flächen sei gutes Wohnen ermöglicht worden. „Wir konnten aus der DDR-Platte etwas lernen - klar.“

    Schall- und Wärmedämmung des Typenhauses sind auf dem Stand von heute. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land plant etwa 1.500 Wohnungen in diesem Stil. Trotzdem soll kein Haus aussehen wie das andere: Architekten wie Frank Arnold geben dem Standard das Besondere. „Wir haben ein selbstbewusstes, dunkles Haus mit weißen Fensterbändern geplant, durchaus in Kontrast zur Umgebung.“ Außerdem seien die Grundrisse optimiert, um zum Beispiel in einer Ein-Zimmer-Wohnung vielleicht doch noch eine Schlafnische unterzukriegen, sagt Arnold.
    165 Wohnungen entstehen so in Hellersdorf, die Hälfte mit einer Netto-Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter, die anderen für unter zehn Euro.
    Beitrag von Heike Schüler

    #Berlin #Hellersdorf #Schkeuditzer_Straße #Stadtentwicklung #Wohnen

  • Teure Mieten in Berlin: Menschen fliehen an den Stadtrand - Berlin - Aktuelle Nachrichten - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/berlin/article215753365/Steigende-Mieten-Menschen-fliehen-an-den-Stadtrand.html

    Nach den aktuellen Zahlen des IVD Berlin-Brandenburg stiegen die Schwerpunktmieten in einfachen und mittleren Lagen um knapp sechs Prozent auf neun Euro pro Quadratmeter und Monat (kalt). In guten Wohnlagen stiegen die Preise etwas langsamer: Sie verteuerten sich durchschnittlich um fünf Prozent auf 10,50 Euro. Und weil angesichts der teuren Preise in der City viele an den Stadtrand und ins Umland ausweichen, steigen nun auch dort die Preise kräftig.

    Während es im vergangenen Jahr noch in Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und Spandau mit jeweils 7,75 Euro je Quadratmeter und Monat noch drei Bezirke gab, in denen zumindest in einfachen und mittleren Lagen noch unter acht Euro verlangt wurden, liegen die günstigsten Neuvertragsmieten jetzt bei acht Euro. Und das auch nur noch in zwei Bezirken, in Spandau und Neukölln. Marzahn-Hellersdorf hat sich aus dem Kreis der günstigsten Bezirke endgültig verabschiedet. Inzwischen werden dort auch in einfachen Lagen durchschnittlich 8,25 Euro je Quadratmeter und Monat verlangt und gezahlt – 6,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

    Anders als in den vergangenen Jahren finden sich unter den Spitzenreitern bei den Mietsteigerungen die zentralen, guten Wohnlagen im Neuköllner Norden. Dort verteuerten sich die Mieten um elf Prozent auf zehn Euro pro Qua-dratmeter. Sogar noch kräftiger zugelegt haben die Mieten in diesem Jahr bis zum Stichtag 1. Oktober in den einfachen und mittleren Lagen von Steglitz-Zehlendorf. Hier kletterten die Mieten sogar um knapp zwölf Prozent auf 9,50 Euro pro Quadratmeter.

    #Berlin #Wohnen #Immobilien

  • Berlin: Darum verfielen in der DDR so viele Altbauten | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verfallene-ddr-altbauten-schwarzwohnen-unter-undichten-daechern-312


    Vermieten muss sich wieder lohnen - vor dem Hintergrund der Spekulationsblase und in ihrer Folge explodierender Mieten bringt die Berliner Zeitung ein Propagandastück das vorführt, wie schön es sich mit der Wahrheit lügt.

    Die Kernthese des Artikels lautet, dass die Altbauten in der DDR verfielen, weil die Mieten nicht erhöht wurden.

    Am Anfang steht ein tolles Foto von Altbauten in Berlin-Mitte, die, anders als der Artikel nahe legt, bereits in den 1920ger Jahren ähnlich ausssahen. Es war eine graue Gegend der einfachen und armen Leute, die an das Scheunenviertel grenzte. Heute ist alles neu verputzt, mit modernen Fassadenfarben bunt gemacht, mit viel Geld entkernt und neu auf die Bedürfnisse wohlhabender Innenstadtbewohner zugeschnitten. So etwas hat es bis vor Kurzem in dieser Gegend nicht gegeben.

    Wer es genauer wissen möchte, kann ja mal Hans Fallada, Joseph Roth oder Egon-Erwin Kisch lesen.

    Schön beschrieben ist die Rechte-Tasche-linke-Tasche-Finanzierung von Teilen der DDR-Volkswirtschaft. Das liest sich wie so-muss-Sozialismus , stimmt aber nicht, denn der Kontext fehlt weitgehend. Nur in Anspielung erwähnt wird das Wunschdenken der obersten DDR-Führung, das den realistischeren Teil der Kader zu immer verwegeneren Manövern zwang. Etwas mehr Ehrlichkeit hätte den Laden wahrscheinlich gerettet, denn jeder kannte die Probleme und jeder wäre bereit gewesen, etwas zu ihrer Lösung beizutragen.

    Moskau-Hörigkeit, ein Verständnis von sozialistischer Kampfgemeinschaft direkt aus der Stalinzeit und die reale Bedrohung alles Erreichten durch kalte Krieger aus dem Westen schufen ein Zwickmühle, in der jede DDR-Führung gefangen blieb. Dass mit Minimieten keine Altbausanierung machbar war, war kein Geheimnis. So wollte man einfach nicht vorgehen. Die Lösung sollte ähnlich aussehen wie im garnicht so weit entfernten Westen, nur etwas französischer, besser und sozialer. Abriss und Neubau waren angesagt. Das war und ist billiger und wurde in West wie Ost flächenddeckend praktiziert.

    In der DDR beendete erst das Durcheinander der Nachwendezeit diese Wohnungspoitik. Im Westen, besonders in Westberlin, hatte bereits ab den siebziger Jahren ein Umdenken eingesetzt, erkämpft durch Bürgerinitiativen gegen die autogerechte Stadt und eine breite Welle Hausbesetzungen. Den Immobilienspekulanten und Plattmachern ganzer Viertel wurde das Leben schwer gemacht, bis eine beharrliche Räumungspolitik und ausgefuchste Polizeitaktiken, bekannt unter dem Namen Berliner Linie, den Einzug der Investorenarmeen vorbereitet hatten.

    Mit zwanzig Jahren Verspätung setzt die von Politik und Spekulanten erhoffte Verwertung der in Selbsthilfe ihrer Bewohner und mit staatlichen Zuschüssen stabilisierten Berliner Altbausubstanz ein. Der Verkauf der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW an internationale Spekuanten im Jahr 2004 diente als Fanal und Aufbruchssignal in eine schöne neue Immobilienwelt, in der zur Miete Wohnen zu Armut und Abhängigkeit von staatichen Leistungen führt. Heute wohnt nur noch sicher, wer gut investiert hat und Besitzer seiner Bleibe ist.

    Schlimm für die Vielen, gut für die Wenigen. Das verlangt nach einer brillanten Rechtfertigung. Dafür ist der verlinkte Artikel gut.

    Zurück seiner Kernthese: Die Altbauten in der DDR verfielen, weil die Mieten nicht erhöht wurden. Wir haben gesehen, dass viele Faktoren dazu beitrugen. Ein Umsteuern wäre möglich gewesen, war aber nicht beabsichtigt, denn die Altbausanierung wurde als Luxus angesehen, unverantwortlich für einen sozialistischen Staat, der über begrenzte Mittel und zu wenige Arbeitskräfte verfügt. Wohnraum schaffen ging und geht besser und billiger im Industriemaßstab auf der grünen Wiese. Saniert wurde dennoch, und zwar als museale Ausnahme. Die Husemannstraße zwischen Kollwitzplatz und Danziger Straße erwähnt der Artikel ausdrücklich. Sie diente aus Anlass der 750 Jahr Feier als Gegenstück zum in Beton wieder errichteten Nikolaiviertel an der Spree.

    Quellen:
    Wohnungspolitik- Berliner MieterGemeinschaft e.V.
    https://www.bmgev.de/politik/wohnungspolitik.html
    Berliner Wohnungspolitik: Teil 2 – Die rot-rote Koalition
    https://www.bmgev.de/politik/wohnungspolitik/berliner-wohnungspolitik-die-rot-rote-koalition.html

    GSW Immobilien
    https://de.wikipedia.org/wiki/GSW_Immobilien
    Liest sich wie eine Selbsdarstellung von Heuschrecken.

    Joseph Roth
    https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Roth

    Hans Fallada
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fallada

    Egon Erwin Kisch
    https://de.wikipedia.org/wiki/Egon_Erwin_Kisch

    1921 siedelte Kisch wieder nach Berlin über, das bis 1933 sein Hauptwohnsitz bleiben sollte. ... Im Jahr 1922 wurde er Berliner Korrespondent der Brünner Tageszeitung Lidové noviny. Die Arbeit für diese Zeitung war seine Haupteinnahmequelle, er publizierte aber auch in vielen anderen Zeitungen und gab vor allem Reportagebände heraus.


    Sportpalast Sechstagerennen 1927 - Herren und Damen der Halbwelt tanzen in den frühen Morgenstunden

    #DDR #Berlin #Geschichte #Immobilien #Wohnen #Spekulation

  • Mieter für 20 Jahre geschützt - Schöneberg
    https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-bauen/mieter-fuer-20-jahre-geschuetzt_a174482

    Der Milieuschutz und das Vorkaufsrecht werden konsequent zur Anwendung gebracht“, sagt Dezernent Jörn Oltmann (Grüne) und weiß die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie die Senatsverwaltung für Finanzen hinter sich. Aktuell konnte für 42 Wohnungen in der Gotenstraße 23 und Cheruskerstraße 21A eine Abwendungserklärung unterzeichnet werden. Durch diese sind die Mieter der Häuser für bis zu 20 Jahre vor Umwandlungen ihrer Wohnungen in Eigentumswohnungen und vor preistreibenden energetischen Sanierungen geschützt.

    #Berlin #Schöneberg #Rote_Insel #Gotenstraße #Immobilien #Gentrifizierung #Wohnen

  • Belebung für den Akazienkiez: Richtfest für Wohn- und Gewerbeprojekt „Bricks“ - Schöneberg
    https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-bauen/richtfest-fuer-wohn-und-gewerbeprojekt-bricks_a173996
    Un schon isser weg, der Kubastern an der Brandmauer des Havanna.

    Die Sanierung der Bestandsbauten auf dem ehemaligen Postareal zwischen Hauptstraße und Belziger Straße ist abgeschlossen. Gleichzeitig wurden zwei Rohbauten an diesen Straßen fertiggestellt. Vor kurzem konnte Richtfest gefeiert werden. In den Neubauten entstehen bis Sommer kommenden Jahres 127 unterschiedlich große Mietwohnungen und Flächen für ein Café, einen Biosupermarkt und Büros. Die Wohnungen werden ab diesem Herbst unter dem Namen „Bricks“ (Backsteine) vermietet.

    Die vom Büro Graft entworfene Architektur lehnt sich an die Backsteinbauten des denkmalgeschützten Bestandes an. Moderne Akzente werden durch auffällig geformte Fassaden gesetzt. Ein Blickfang ist der Neubau an der Belziger Straße. Er thront auf Säulen über dem historischen Pförtnerhäuschen, in das ein Café einziehen wird. Erstmals wird man von der Belziger Straße über das Gelände direkt zur Hauptstraße laufen können.

    In den bereits sanierten alten Bauten auf dem rund 12 000 Quadratmeter großen Grundstück, das aus mehreren Höfen besteht, befinden sich eine Grundschule, eine Hochschule, Architektur- und Designbüros, das Kabbalah Centre Berlin, Post- und Telekommunikationseinrichtungen, Sportstätten und die Geschäftsräume des Investors, die 2010 gegründete Trockland Management GmbH mit ihrem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer, dem Israeli Heskel Nathaniel. Trockland hat Immobilien im Wert von 1,5 Milliarden Euro im Bestand. Dazu gehören Projekte am Checkpoint Charlie, PIER 61|63 an der East Side Gallery und das Bricks in Schöneberg.

    Tempelhof-Schönebergs Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) begrüßt das Projekt. Hier würden weitere Mietwohnungen im Bezirk entstehen. Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) ist sich sicher: Das Höfeensemble wird den Kiez dank seiner „Durchmischung“ weiter beleben und „Magnetwirkung“ haben.

    #Berlin #Schöneberg #Immobilien #Gentrifizierung #Wohnen

  • Gestiegener Güterverkehr: Lärmschutz am Innsbrucker Platz - Schöneberg
    https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-verkehr/laermschutz-am-innsbrucker-platz_a173999

    „Friedenauer Höhe“ ist der neue Name für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Wilmersdorf. Hier entstehen in den kommenden Jahren bis zu 1300 neue Wohnungen. Wie Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) in seiner Antwort auf eine mündliche Anfrage der Linken-Fraktionsvorsitzenden in der BVV Tempelhof-Schöneberg ausführte, sind umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen entlang der Gleise am Innsbrucker Platz geplant.

    Die Lärmschutzwände würden aber erst im Zuge des Neubaus auf der „Friedenauer Höhe“ errichtet, so Oltmann. Nicht weiter ausgebaut werden hingegen Schallschutzeinrichtungen, die bereits am Innsbrucker Platz vorhanden sind.

    Die Schienentransporte von Gütern auf dem Berliner Ring nehmen zu. Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) hält die für das Neubaugebiet vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen dennoch für ausreichend.

    #Berlin #Schöneberg #Friedenau #Stadtentwicklung #Verdichtung #Wohnen #Verkehr #Umwelt #Lärm

  • Friedenauer Höhe wächst - Friedenau
    https://www.berliner-woche.de/friedenau/c-bauen/friedenauer-hoehe-waechst_a173693

    Wie der Stadtrat für Stadtentwicklung in Tempelhof-Schöneberg, Jörn Oltmann (Grüne), am Rande einer Veranstaltung mitgeteilt hat, erhöht sich die Zahl der Wohnungen, die unter dem Vermarktungsnamen „Friedenauer Höhe“ entstehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Wilmersdorf nahe dem Innsbrucker Platz sollen statt der ursprünglich geplanten 900 Wohnungen 1300 gebaut werden.

    #Berlin #Schöneberg #Friedenau #Stadtentwicklung #Verdichtung #Wohnen #Gentrifizierung #Verkehr

  • Ein roter Opel ist sein Zuhause | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/obdachlosigkeit-ein-roter-opel-ist-sein-zuhause--30637518

    Eigentlich würde der kleine Opel, der in einer Seitenstraße am Tempelhofer Feld geparkt ist, nicht weiter auffallen. Das Wägelchen ist ordnungsgemäß zugelassen, steht auf einem regulären Parkplatz. Doch in und um das Auto herum hat der Besitzer seinen Hausstand und allerlei Gerümpel ausgebreitet. Der 77-jährige Ivan P. fährt nicht nur mit seinem Auto – er wohnt darin. Eigentlich lebt der Mann in einem Wohnwagen. Doch den hat der Pfandflaschensammler so zugestellt, dass vorerst kein Platz mehr für ihn darin ist.

    Kein Platz mehr für Ivan und die anderen

    Erst vor wenigen Tagen berichtete die Berliner Zeitung über eine Frau, die seit Monaten in ihrem Auto in Köpenick wohnt. Sabine, so soll die Frau heißen, sei auf der Flucht vor ihrem Mann und komme ursprünglich aus Hannover, sagen Anwohner. Doch wo die Auto-Nomadin, die mit niemandem sprechen und sich laut Nachbarn auch nicht helfen lassen will, derzeit ist – unklar. 

    Nicht so Ivan. Der gebürtige Kroate ist sogar erfreut, als der Reporter der Berliner Zeitung ihn vor seinem Wohn-Opel anspricht. Und erzählt seine unglaubliche und zugleich tieftraurige Geschichte. Seit über 30 Jahren sei er schon in Deutschland.

    Einen Großteil davon habe er in Berlin verbracht, sagt der Mann, der deutlich jünger wirkt als 77. Ein Freund von „kleinen, engen Wohnungen in riesigen Häusern“ sei er noch nie gewesen. Und so sei er kurz nach der Wende in die damalige Wohnwagen-Kolonie am Potsdamer Platz gezogen. Als sich das Areal in der Nachwendezeit von der Brache zum Filetgrundstück wandelte, war hier aber kein Platz mehr für Ivan und die anderen. 

    „Man findet Arbeit, wenn man will“

    Doch während sich Ivans Kumpels mit der neuen Situation arrangierten, verlor der Kroate die Kontrolle über sein bis dahin zwar spezielles, aber auf eine gewisse Art und Weise doch geordnetes Leben. Ivan begann zu sammeln. Schrott, Plastiktüten, alte Fahrradteile, Pfandflaschen – alles fand den Weg in Ivans Wohnwagen. Bis der so voll war, dass für den 77-jährigen selbst kein Platz mehr war. Also zog er in sein Auto. 

    Mit dem klassischen Obdachlosen, der erst in der Abwärtsspirale aus Suff und Schulden und schließlich auf der Straße gelandet ist, hat P. jedoch nichts gemein. Der Mann, der nach eigenen Angaben Pädagoge ist, habe „immer gearbeitet, das garantiere ich. Mal auf dem Bau, mal als Kellner, was halt so anfiel. Man findet Arbeit, wenn man will“, sagt der 77-Jährige und strahlt trotz der Müllberge, die sich neben seinem Auto auftürmen, eine gewisse Würde aus.

    Als Kind habe er in seiner Heimat Kroatien zudem gesehen, „was Alkohol aus Menschen machen kann.“ Deswegen habe er „nie getrunken oder Drogen genommen“, strikter Nichtraucher ist er auch. 

    Ein Heim für behinderte Kinder

    Und trotzdem sitzt Ivan auf der Straße – weil er nicht aufhören kann, Müll zu sammeln. Freunde sagen, sie hätten bereits Sozialdienste und zuständige Ämter um Hilfe gebeten. Weil Ivan aber weder für sich noch für andere eine Gefahr darstellen würde und sein Auto zudem ordentlich zugelassen sei, könne man nichts machen. 

    Dann stellen wir die Frage, die man einem „Messi“ einfach stellen muss: Warum sammeln Sie alles, was Sie finden? „Mein Traum ist es, ein Heim für behinderte Kinder in Kroatien aufzubauen“, sagt der Mann mit fester Stimme und klarem Blick. „Ich sammele auch Flaschen und spare das Pfandgeld, um irgendwann genug Geld für das Heim zu haben.“ Als er von seinem Traum erzählt, wirkt Ivan euphorisch, nicht verbittert. Und geht dann zurück zu seinem kleinen roten Opel.

    #Berlin #Neukölln #Obdachlosigkeit #Wohnen #Stadtentwicklung

  • Datenanalyse: Hier können sich die Berliner ihre Wohnungen eigentlich nicht mehr leisten | rbb|24 - Nachrichten aus Berlin und Brandenburg
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2018/04/mietkosten-mieten-berlin-bezirke.html

    In keiner anderen Großstadt der Welt sind die Preise für Immobilien im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie in Berlin. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Knight Frank, die in dieser Woche Schlagzeilen machte. Die erzielten Kaufpreise haben sich demnach innerhalb eines Jahres um 20,5 Prozent verteuert - damit hat Berlin selbst boomende chinesische Städte hinter sich gelassen.

    Wie beliebt Berliner Immobilien international sind, zeigte zuletzt auch die neue Allianz des US-Milliardärs Warren Buffett mit einer Berliner Maklerfirma - Buffett gilt als einer der weltweit erfolgreichsten Investoren, offenbar setzt er darauf, dass sich die Preise in der Hauptstadt weiterhin nach oben schrauben werden

    #Berlin #wohnen #Immobilien

  • Dickensweg und Scottweg in Westend: Erst werden Wohnungen abgerissen, dann neu gebaut | Berliner Zeitung
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/westend-186-mieter-muessen-neubau-weichen-29864880

    Hermann Röhricht ist sauer. „Was hier als Erfolg verkauft werden soll, ist aus unserer Sicht keiner“, sagt er. Der 72-jährige Rentner sitzt am Dienstagnachmittag in einem Saal des Rathauses Charlottenburg. Gerade haben Vertreter der Deutschen Wohnen und Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) einen städtebaulichen Vertrag abgeschlossen, der die Grundlage für den geplanten Abriss von 212 Mietwohnungen und den Bau von 580 Wohnungen rund um den Dickensweg in Westend bildet.

    Während sich Schruoffeneger und die Vertreter der Deutschen Wohnen zufrieden darüber zeigen, nach langen Verhandlungen eine Verständigung erzielt zu haben, mag bei Hermann Röhricht keine Jubelstimmung aufkommen. Denn eine der Wohnungen, die abgerissen werden soll, hat er gemietet. Erst vor fünf Jahren sei er dort eingezogen, berichtet der Rentner. Viel Geld habe er investiert, unter anderem in eine Einbauküche. Die könne er jetzt „wegschmeißen“, sagt er.

    Baustadtrat Schruoffeneger verweist dagegen auf das Verhandlungsergebnis. Das sieht vor, dass 25 Prozent der neuen Unterkünfte als Sozialwohnungen vermietet werden sollen – mit einer 30-jährigen Bindung. Vorgesehen sei zudem, dass die jetzigen Mieter die neuen Wohnungen zu einer Miete von neun Euro pro Quadratmeter kalt beziehen dürfen.

    Härtefallregelung geplant

    Für wen das zu viel sei, der müsse maximal 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttowarmmiete aufbringen. Damit sei für die Mieter mehr erreicht worden als in der Kooperationsvereinbarung des Senats mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, sagt Schruoffeneger. Dort sieht die ausgehandelte Härtefallregelung vor, dass die Mieter für die Kaltmiete nicht mehr als 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens aufbringen müssen. Das entspricht einer geringeren Entlastung.

    Die Kooperationsvereinbarung des Senats mit den landeseigenen Unternehmen sieht dafür allerdings ein paar andere nicht ganz unwichtige Details vor. So haben sich die landeseigenen Unternehmen verpflichtet, die Miete innerhalb von vier Jahren um maximal acht Prozent anzuheben, sofern es einen Spielraum für Mieterhöhungen gibt. Bei der Deutschen Wohnen ist dagegen eine Erhöhung der Einstiegsmiete im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten erlaubt.

    Das heißt, dass die Miete innerhalb von drei Jahren um bis zu 15 Prozent erhöht werden darf, sofern das ortsübliche Niveau noch nicht erreicht ist. Die zunächst auf neun Euro in den Neubauten begrenzte Kaltmiete liegt deutlich über dem jetzigen Mietniveau. Im Schnitt zahlen die Mieter am Dickensweg zurzeit knapp sieben Euro pro Quadratmeter kalt, so Deutsche-Wohnen-Sprecherin Manuela Damianakis.

    Wie teuer die künftigen Wohnungen sein werden, die an neu hinzuziehende Mieter vergeben werden, kann die Deutsche Wohnen noch nicht sagen. Nur soviel: Sie seien für eine gut verdienende Mittelschicht gedacht. Die Deutsche Wohnen will so bald wie möglich mit dem Bau beginnen.

    Unternehmenssprecherin Damianakis sagt, im nächsten Jahr solle es losgehen. Die Bauabschnitte würden so geplant, dass die Mieter der jetzigen Wohnungen möglichst direkt in ihre neuen Wohnungen einziehen können. Für den Umzug sollen die Mieter eine finanzielle Unterstützung erhalten.

    Die Siedlung, die die Deutsche Wohnen nun abreißen will, liegt nördlich der Heerstraße in direkter Nähe zum Olympiastadion und zur Waldbühne. Die Häuser wurden in den 50er-Jahren errichtet und dienten lange den Angehörigen der britischen Streitkräfte als Unterkunft. Die ehemals bundeseigenen Immobilien wurden vor Jahren privatisiert – und gingen der öffentlichen Hand damit verloren. Die Neubebauung soll nun nach Plänen des dänischen Architekturbüros tegnestuen vandkunsten erfolgen. Das Wohnungsunternehmen begründet den Abriss mit dem Bauzustand und den „geringen energetischen Standards“.

    Mehr Geschossfläche

    Hermann Röhricht kommt dagegen ins Schwärmen, wenn er von den Wohnungen spricht. Sie seien „fantastisch“, sagt er. Es gebe Fenster nach Norden und Süden, dadurch sei es schön hell. Der Rentner lebt derzeit in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung, für die er nach eigenen Angaben knapp 850 Euro Miete zahlt. „Ich möchte in der Siedlung bleiben“, sagt er. Aber wahrscheinlich werde das nur möglich sein, wenn er sich räumlich verkleinere. Die Deutsche Wohnen darf sich indes freuen. Denn sie kann das gut acht Hektar große Areal künftig besser ausnutzen. Während die Wohnhäuser dort bisher eine Geschossfläche von 23.200 Quadratmetern haben, darf diese künftig auf rund 59.000 Quadratmeter anwachsen.

    Der Berliner Mieterverein (BMV) kritisiert den geplanten Abriss. „Wir haben uns für den Erhalt der Wohnungen eingesetzt“, sagt BMV-Geschäftsführer Reiner Wild. Besser wäre es gewesen, wenn die Deutsche Wohnen die bestehenden Häuser saniert hätte. Dann hätten neue Wohnungen drum herum gebaut werden können.

    Womöglich wäre der Abriss schon bald unattraktiv geworden. Denn das von Rot-Rot-Grün überarbeitete Zweckentfremdungsverbotsgesetz sieht vor, dass nach einem Abriss neuer Wohnraum mit vergleichbaren Mietpreisen geschaffen werden muss. Das Gesetz soll aber erst am 1. Mai in Kraft treten. Zu spät für Hermann Röhricht.

    Künftig steigt die Miete

    Von den 212 Wohnungen in der Siedlung rund um den Dickensweg und den Scottweg in Westend sind derzeit nach Angaben der Deutschen Wohnen noch 186 Wohnungen vermietet. Die durchschnittliche Miete beläuft sich auf knapp 7 Euro je Quadratmeter kalt.

    Die alten Wohnungen sollen abgerissen werden. Die Deutsche Wohnen will stattdessen 580 neue Wohnungen errichten.

    Die neuen Wohnungen sollen für die jetzigen Mieter für neun Euro kalt je Quadratmeter vermietet werden. Für all jene, denen dies zu viel ist, gibt es eine Härtefallregelung. 25 Prozent der Wohnungen sollen als Sozialwohnungen angeboten werden. 

    #Berlin #Westend #Dickensweg #Wohnen #Immobilien