[Verse 1]
In der U-Bahn kreisen Sprüche
Und die Sprüche sind nicht neu
Vor 50 Jahren klang das ähnlich
Und war im Sinne der Partei
[Verse 2]
In den Kneipen erzählen sie Witze
Brutale Witze und lachen kalt
Und sie beschließen, wer ihnen den Job klaut
Wird vergast oder abgeknallt
[Verse 3]
Auf dem Schulhof spielen die Kinder
„Türke und Gendarm“
Und in der Klasse, getrennt nach Rasse
Im Geschichtsunterricht gähnen sie lahm
[Verse 4]
Auf den Straßen und im Fußballstadion
Fangen sie wieder an zu schrein
Und dann schmeißen grölende Germanen-Gangs
Granaten in die Kebab-Läden rein
[Verse 5]
...Und viele sagen immer noch:
So schlimm ist das doch wirklich nicht
Es ist doch hier weit und breit
Kein neues Drittes Reich in Sicht
[Chorus]
Nein, sie brauchen keinen Führer
Nein, sie können’s jetzt auch alleine
Nein, sie brauchen ihn nicht mehr
Diese neuen Nazi-Schweine
Und keine braune Uniform
Die Klamotten sind jetzt bunt
Doch die gleiche kalte Kotze
Schwappt ihnen wieder aus dem Mund
Sie marschieren nicht in der Reihe
Doch die Front steht wie ein Mann
Ja, früher waren’s die Juden
Und heute sind die Türken dran
[Bridge]
...Und viele sagen immer noch:
Das wird sich niemals wiederholen!
Aber seht ihr denn nicht an den Häuserwänden
Dieselben alten neuen Parolen?
[Chorus]
Nein, sie brauchen keinen Führer
Nein, sie können’s jetzt auch alleine
Nein, sie brauchen ihn nicht mehr
Diese neuen Nazi-Schweine
Und den hocherhobenen Kopf
Und den deutschen Herrenblick
Lassen sie niederschmetternd wirken
Auf Untermenschen und sonstige Türken
Sie marschieren nicht in der Reihe
Doch die Front steht wie ein Mann
Ja, früher waren’s die Juden
Und heute sind die Türken dran
Nein, sie brauchen keinen Führer
Nein, sie können’s jetzt auch alleine
Nein, sie brauchen ihn nicht mehr
Diese neuen Nazi-Schweine
Und den hocherhobenen Kopf
Götterhämmerung überraschte ebenso wie der Vorgänger Odyssee durch neue Sounds. ... Sie brauchen keinen Führer bezieht deutlich Stellung zum Thema Neonazis. 1985 konnte Lindenberg nach ausgedehnter Sündenknall-Tournee ... in Moskau auftreten. Bei diesem Konzert sang er das Stück Wozu sind Kriege da im Duett mit der bekannten russischen Sängerin Alla Pugatschowa. Sie änderte in ihrer Strophe die Textzeile „Und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald“ ab in „Ich fürchte mich in diesem Wald aus westlichen Raketen“ (Ja bojus w lesu is sapadnych raket), so zu hören auf der LP Radio Eriwahn, ...