• Franz Joseph Degenhard, Lea Rosh, 1988 Freitagnacht / SFB, « Gewalt und Terrorismus »
    https://www.youtube.com/watch?v=XcQxXVC4EFU

    La discussion est d’une grande actualité parce qu’on entend les mêmes arguments fallacieux contre le courage des simples gens.

    L’émission a été archivée par la Stasi sous le sigle ZAIG, Vi, Nr. 439
    https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/assets/bstu/de/Downloads/aktenverzeichnis_mfs_filme_videos.pdf

    La chanson pour les camarades courageux sur l’air de la Chanson Pour L’Auvergnat de Georges Brassens.

    Lied für die ich es sing’

    Dieses Lied ist für Pastor Klaus,
    weil - der ließ in sein Pastorhaus
    nachts jemand, den hat er nicht gekannt,
    Beine und Füße verbrannt
    Der war gestolpert kurz vorm Ziel?
    und weil der Strommast zu früh umfiel.

    Pastor Klaus hat sofort kapiert,
    Die Angst hat sein? Hals zugeschnürt.
    Aber er hat das Blut gestillt
    und hat die Wunden gesalbt und geölt,
    und er linderte die Pein
    mit Canabis und rotem Wein.

    Pastor Klaus, bist nur Pastor, schwach
    glaubst du nur an ein Leben danach.
    Doch wenn du stirbst, kommst du ganz schnell
    au père éternel.

    Dies? Lied ist für Rosemarie,
    weil - bei der Kripo, da hat sie
    einen einfach nicht wiedererkannt,
    einen aus Morgenland.

    Der war aus der Bank rausgerannt,
    und die Pistole noch in der Hand,

    lief auf sie zu, und sie blieb stehn.
    Sie hat sein Gesicht gesehn.
    Aber wie er jetzt so da stand
    zwischen zwei Deutschen und an der Wand
    mit diesem schrecklich verlorenen Gesicht,
    sagte sie: Der war es nicht.

    Rosemarie, bist nur Rentnerin,
    und die Belohnung, die ist jetzt hin.
    Aber du lachst und weißt, deinen Lohn,
    hast du ja schon.

    Dieses Lied ist für die Richter, die
    sich vor Raketen bei Eis und Schnee
    auf die Straße setzten und sie
    blockierten. Das gab es noch nie!

    Solche wie ihr haben immer nur
    so gerichtet wie’s immer schon war
    und geschielt, ob der Chefpräsident
    euch winkt, eure Namen nennt.

    Ihr habt gebrochen mit diesem Brauch
    und habt gezeigt, anders geht’s auch.
    Mehr ist das als nur ein Hoffnungsstrahl.
    Das funkelt und funkt überall.

    Einfache Richter seid ihr nur, doch
    eure Namen, die nennt man noch,
    wenn den Namen vom Chefpräsident
    längst keiner mehr kennt

    Und für Natascha Speckenbach
    ist dieses Lied, weil ? die gibt nicht nach;
    sagt, es ginge nicht, daß sie sich schont
    im Viertel, da wo sie jetzt wohnt

    Geht mit den Arbeitslosen aufs Amt,
    steht, meist allein noch, am Info-Stand,
    macht mit den Frauen aus der Türkei
    Deutsch und noch so allerei.

    Haare noch wie Tomatensaft,
    immer noch gibt sie den anderen Kraft.
    Aber die Ärzte geben ihr klar
    höchstens noch anderthalb Jahr.

    Natascha Speckenbach von der Ruhr,
    bist eine schlichte Genossin nur,
    aber unsterblich bist du ganz klar
    noch nach anderthalb Jahr.

    Pastor Klaus und Rosemarie,
    Natascha Speckenbach und auch die
    Richter. Und gibt auch noch paar mehr;
    kommen von überall her.

    Die machen vieles so ohne Netz
    und, wenn es nottut, auch ohne Gesetz,
    und tun auch oft was ganz ungeschützt,
    was ihnen gar nicht nützt.

    Überhaupt nicht auf der Höhe der Zeit,
    sind sie vor fremder Not nicht gefeit
    Einige glauben sogar daran,
    daß man das alles noch ändern kann.

    Ob das so kommt und ob das so geht ?
    das weiß ich nicht mehr. Ich sing nur dies Lied.
    Doch ohne die, für die ich es sing
    hätt’ alles kein’ Sinn.

    #Allemagne #terrorisme