ARNO*

Geek dilettante habitant une belle et grande propriété sur la Côte d’améthyste

  • „Die Räume werden enger“
    https://taz.de/Kundgebung-zum-Gaza-Konflikt/!5972270

    Aber nicht nur das: Viele der Reden sprechen von dem Gefühl, immer stärker von der deutschen Mehrheitsgesellschaft und Politik „gesilencet“ zu werden. Mehrmals kommt die Situation des migrantischen Neuköllner Kulturzentrums Oyoun zur Sprache: Dessen Förderung aus dem Landeshaushalt wird nicht nur von der CDU-Kulturverwaltung, sondern auch von den Grünen in Frage gestellt, weil es dem Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ Räume zur Verfügung stellt. „Die Räume für Verständigung werden immer enger“, sagt der Redner Ferat Koçak. Das Oyoun sei „ein Ort, wo das Diskutieren noch möglich ist – weil anderswo Angst davor herrscht“, so der Linken-Abgeordnete.

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    Die Akademie der Künste – Breitz ist Mitglied – wollte das Symposium ursprünglich ausrichten, zog sich aber im Dezember 2022 mit der Begründung zurück, es sei „nicht der richtige Zeitpunkt“ für eine solche Veranstaltung. In die Bresche sprang die Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb). In diesem Dezember hätte „We Still Need to Talk“ im Berliner Futurium stattfinden sollen, aber zwei Wochen nach dem 7. Oktober sagte auch die bpb ab. Begründung: In der derzeitigen Situation sei es nicht möglich, „diese Debatte konstruktiv zu führen und zu moderieren, um das angestrebte Bildungsziel in einer sachlichen und respektvollen Weise zu erreichen“.

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    Zwei Stunden vor Beginn hat die Versammlungsbehörde den VeranstalterInnen mitgeteilt, dass der Platz vor dem Brandenburger Tor tabu sei.

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    Bei der Kundgebung dann, ein paar Meter weiter unter den Linden, kritisieren mehrere RednerInnen, dass sie regelmäßig aufgefordert werden, sich erst von den Taten der Hamas zu distanzieren, bevor sie irgendwelche Forderungen stellen dürfen. „Ekelhaft“ sei es, dass Deutsche das von ihr verlangten, sagt Candice Breitz, und die Journalistin Emily Dische-Becker findet, die vorgeschaltete Frage wirke auf sie wie die Aufforderung einer Website, den Button „Ich bin kein Roboter“ anzuklicken. Ferat Koçak fragt: „Haben wir gefordert, dass sich die Almans von den Querdenkern distanzieren? Haben wir nicht!“ Von der Hamas solle er sich aber ständig abgrenzen, „weil ich aussehe, wie ich aussehe. Dabei bin ich noch nicht mal Muslim.“