• Rote Armee Fraktion : Die Uniakten der RAF-Terroristen | ZEIT Campus
    http://www.zeit.de/2016/37/rote-armee-fraktion-terrorismus-ulrike-meinhof-studium


    Les terroristes des années 1960/1970 les plus recherchés par la police figuraient parmi les étudiants de plus brillants de leur époque.

    Ulrike Meinhof, Horst Mahler und Gudrun Ensslin waren hochbegabte Stipendiaten. Bislang geheime Unterlagen zeigen, wie sich die Gründer der Roten Armee Fraktion schon als Studenten radikalisierten.

    Es ist eines der großen Rätsel der deutschen Zeitgeschichte: Warum wurden gerade drei Hochbegabte die führenden Köpfe der RAF, der Roten Armee Fraktion? Ulrike Meinhof, Horst Mahler und Gudrun Ensslin zählten zu einer Elite von einem Prozent der Studenten; sie waren Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes, ausgewählt in einem aufwendigen Verfahren: Gutachter bewerteten die Studenten immer wieder, die Stipendiaten legten Rechenschaft ab – was sie studierten, wo sie sich engagierten, wie sie sich entwickelten. Gutachten und Berichte hielt die Stiftung Jahrzehnte unter Verschluss. Nun werden die Akten Meinhof, Mahler, Ensslin öffentlich: 560 Seiten Bildungstagebücher der späteren Terroristen. Sie zeigen, wie drei reflektierte Studenten immer politischer wurden, wenige Jahre bevor sie in den Untergrund gingen.

    Le groupe Rote Armee Fraktion (RAF) était marqué par les intellectuels, alors que le groupe d’inspiration anarchiste Bewegung 2. Juni avait des membre d’origines sociales diverses dont quelques ouvriers.

    Der Blues - Bewegung 2. Juni - Inhaltsverzeichnis | Haschrebellen - wie alles anfing ...
    https://haschrebellen.de/der-blues

    zum 2. juni | blues
    http://blues.nostate.net/weiteres/2_juni

    : : in bewegung bleiben : : materialien : : 30 Jahre nach der Lorenz-Entführung : :
    http://bewegung.nostate.net/mate.html

    Rezension Texte der Bewegung 2. Juni (Reprint 2001)
    http://www.archivbremen.de/cgeschic/2juni.htm

    Der Blues. Gesammelte Texte der Bewegung 2. Juni; 120 DM, 926 Seiten in 2 Bänden. Schwarzer Stern, Hermannstr. 78, 44263 Dortmund (Mail). Wiederverkäufer bitte Konditionen erfragen.

    Vor fast 20 Jahren wurde es immer auf den Anzeigenseiten der legendären autonomen Zeitschrift radikal angeboten, jetzt ist es wieder erhältlich: Das Antiquariat Schwarzer Stern Link Dortmund hat das Buch Der Blues. Gesammelte Texte der Bewegung 2. Juni nachgedruckt. Die limitierte Auflage beträgt 500 Exemplare, wodurch sich auch der relativ hohe Preis erklärt. Das Buch ist der ungekürzte Nachdruck des Blues von 1982. In ihm fanden und finden sich (alle?) Texte der sozialrevolutionären Stadtguerilla Bewegung 2. Juni und Texte anderer Herkunft über Auseinandersetzungen (z.B. Knastkämpfe), Aktionen und Debatten, in die der 2. Juni oder einzelne seiner Mitglieder verwickelt waren. Der zeitliche Bogen spannt sich dabei von der Gründung im Juni 1972 (Die Bewegung 2. Juni versteht sich als Anfang einer Organisation verschiedener autonomer Gruppen der Stadtguerilla) über die bekannteren Aktionen, wie etwa die Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden Lorenz 1975 bis hin zum Ende des 2. Juni im Jahre 1980.

    Handbuch des Stadtguerillero (1968)
    Carlos Marighella
    http://www.nadir.org/nadir/initiativ/rev_linke/rli/handbuch.html

    #Allemagen #Université #bourse #terrorisme #RAF

  • nicht nur martin luther king
    http://blues.nostate.net/wersindwir/nicht_nur_martin_luther_king


    Norbert Knofo Kröcher est mort.

    + + + dokumentation + + +

    Als im Mai 2009 aus den Trümmern eines im April 1945 abgeschossenen Flugzeugs südwestlich von Berlin die Tagebücher des Karl-Heinz Kurras geborgen wurden, hieß es sofort: Jetzt muss die Geschichte der Westberliner Linken neu geschrieben werden.

    Gemach.

    Es ergeben sich zwei Fragen, aus denen weitere abzuleiten sind:

    Wer war Karl-Heinz Kurras, und warum tauchen die Akten ausgerechnet jetzt auf?

    Fakt ist, dass sich in den „bewaffneten Organen“ aller Länder dieser Welt auffällig viele potentielle Amokläufer tummeln. Die allermeisten von ihnen unterschreiben ihren Arbeitsvertrag mit der Polizei oder Armee, bevor sie ein Massaker anrichten (das kann man dann im Dienst nachholen).

    Kurras war und ist ein waffengeiles Arschloch, ein Mörder mit offensichtlich schwer gestörter Psyche. In den insgesamt drei Prozessen gegen ihn – wegen „fahrlässiger Tötung“ (sic!) verschwanden immer mehr Beweismittel und Zeugenaussagen, wurde das Recht gebeugt, bis es knackte. Zuerst war von „Notwehr“ die Rede, und als die sich nicht mehr halten ließ – ein ausgebildeter Scharfschütze schießt einem unbewaffnet flüchtenden Studenten in Jesuslatschen aus nächster Nähe in den Hinterkopf – wurde er schließlich aus „Mangel an Beweisen“ freigesprochen. Diese Form gibt es im Strafrecht heute nicht mehr; sie wurde mit den sogenannten Schwurgerichten als „Freispruch 2. Klasse“ abgeschafft.

    Natürlich bin ich dafür, dass der Prozess neu aufgerollt wird. Mord verjährt nicht. Das Ergebnis darf man getrost antizipieren: kein Richter oder Staatsanwalt wird wegen Rechtsbeugung angeklagt (das war nach 1945 nicht anders), kein Polizeibeamter wegen Falschaussage behelligt. Kurras erhält eine eher symbolische Strafe. Oder das Verfahren wird eingestellt, weil man sich auf „Totschlag“ einigt. Und der wäre verjährt.

    Kommen wir zur zweiten Frage: Warum jetzt?

    Die BStU ist eine durch und durch korrupte Institution, in der es von Ex-Stasisten und West-Geheimdienstlern nur so wimmelt. Das ist nicht nur meine eigene Erfahrung. Die BStU macht Politik. Sie unterdrückt Akten und zaubert andere plötzlich aus dem Hut. Ein Wissenschaftler der BStU, der ausgerechnet über die RAF promoviert hat, kolportiert z.B. in einem der Kraushaar-Machwerke Dinge über mich, die aus einem dreißig Jahre alten Buch eins zu eins übernommen wurden, dessen Autorin vor vielen Jahren als CIA-Residentin enttarnt wurde, weshalb sie aus der Washington Post rausflog. Immerhin stimmte mein Geschlecht in ihrer Biographie über mich. Mein Prozess gegen Dame & Buch war übrigens erfolgreich. Meine Stasi-Akte, allerdings, ist und bleibt ein Flickenteppich, dessen Löcher regelmäßig durch befreundete Journalisten oder andere Betroffene ausgefüllt werden. Die BStU rückt außer mehr oder weniger Banalem nichts weiter raus.

    2009 ist ein gnadenloses Jubeljahr: Die DDR wird post mortem als reiner „Unrechtsstaat“ klariert, die Mauer fiel vor zwanzig Jahren, das in den letzten Jahrzehnten arg verbeulte Grundgesetz wird Sechzig, Köhler (ja richtig, der mit dem Blut unzähliger IWF-Opfer an den Händen) bleibt Bundespräservativ und ab Herbst wird das Land von der CDU/CSU nebst Rechtsaußen FDP regiert. Prima.

    Hätten wir uns auch Bewegung 2. Juni genannt, wenn wir gewusst hätten, dass Kurras ein Diener mehrerer Herren ist? Na klar, ein kaltblütig liquidierter Demonstrant bleibt ein kaltblütig liquidierter Demonstrant, und ein Killer im Staatsdienst bleibt ein Killer im Staatsdienst.

    Über eine mögliche Verwicklung der Stasi in die Ermordung Benno Ohnesorgs braucht man nicht zu spekulieren. Die Stasi wäre mit dem Klammerbeutel gepudert gewesen, wenn sie so etwas in Auftrag gegeben hätte. Natürlich ist es symptomatisch, dass Gestörte wie Kurras bei der Stasi willkommen waren (die wußten ja von seinen Obsessionen), aber die Machthaber jeder Couleur lieben eben nicht den Verräter, sondern den Verrat.

    Und: Ich möchte nicht wissen, wie viele der Polizisten, die mir damals auf den Kopf gehauen haben und denen ich hin und wieder auch auf den Kopf hauen durfte, doppelt kassiert haben, auch bei der Stasi in Lohn und Brot waren. Gerade in der „Freiwilligen Polizeireserve“ (vor vielen Jahren aufgelöst), einer Art Bürgerkriegsarmee, die mit polizeiuntypischen Infanteriewaffen (Maschinengewehre, Granatwerfer und Handgranaten) ausgerüstet war, tummelten sich nicht nur unglaublich viele Nazis, sondern auch viele IMs. Und die gab es auch in der Bäckerinnung, bei der Post, bei den Freunden des deutschen Schäferhundes, bei der RAF und leider auch in der Bewegung 2. Juni. Aber das ist eine Geschichte, die ein Andermal erzählt werden soll.

    Norbert Knofo Kröcher

    veröffentlicht in:

    telegraph #118/119
    ostdeutsche zeitschrift

    Herausgeber: Prenzlberg Dokumentation e.V.
    Haus der Demokratie und Menschenrechte
    2009

    www.telegraph.ostbuero.de

    der ›telegraph‹ ist die nachfolgezeitschrift der ›Umweltblätter‹. die ›Umweltblätter‹ wurden ab 1987 veröffentlicht und waren eine der wichtigsten linken oppositionszeitschriften der ddr. im herbst 1989 machte die politische situation es notwendig, ein neues, schnell reagierendes medium zu schaffen. ab oktober 1989 erschien der ›telegraph‹.

    http://mobil.berliner-zeitung.de/panorama/-bewegung-2--juni--ex-terrorist-norbert-kroecher-tot-24774226

    20.09.16 „Bewegung 2. Juni“ Ex-Terrorist Norbert Kröcher tot

    Der ehemalige Terrorist Norbert Kröcher - „Knofo“ genannt - einer der Mitgründer der Bewegung 2. Juni, ist tot. Der 66-Jährige war schwer krank und nahm sich am 16. September das Leben, wie sein Lektor Bert Papenfuß am Dienstag in Berlin bestätigte.

    Zuvor hatte die Zeitung „Junge Welt“ berichtet. Kröcher wurde in den 70er Jahren in Schweden festgenommen und saß von 1977 bis 1985 in Haft. Er war am Plan, eine schwedische Ministerin zu entführen, beteiligt.

    Kröcher schrieb vor seinem Tod eine Autobiografie, die Ende des Jahres erscheinen soll. In dem Buch werde dessen Weg „vom Hasch-Rebellen zum militanten Kämpfer“ geschildert, so Papenfuß. Nach seiner Freilassung habe Kröcher (Spitzname „Knofo“) als Fotograf gearbeitet.

    Laut Papenfuß wollte Kröcher in der Nähe seines einstigen Weggefährten Fritz Teufel auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben werden. Dieser Wunsch werde erfüllt. Teufel starb am 6. Juli 2010.

    Aus: Ausgabe vom 20.09.2016, Seite 11 / Feuilleton, ¡Anarquía sí! Knofo ist tot
    https://www.jungewelt.de/2016/09-20/071.php

    Der Anarchist Norbert Kröcher, genannt Knofo, ist tot. Er wurde 66 Jahre alt. Nachdem er kürzlich von einer unheilbaren Krebserkrankung erfahren hatte, erschoss er sich am vergangenen Freitag in seiner Heimatstadt Berlin. Knofo hatte 1972 die Bewegung 2. Juni mitbegründet, für die Revolution Banken überfallen, war 1977 in Schweden verhaftet und bis 1985 eingeknastet worden. Im August vollendete er seine große Autobiographie, die Ende des Jahres bei Basis Druck erscheinen soll. Zu ihrer Finanzierung bot er im Berliner Vereinslokal Rumbalotte (Berliner Str. 80-82) 2.000 Bände seiner Handbibliothek zum Kauf an, wo sie weiter auf neue Leser warten. (jW)

    Aus seinem Abschiedsbrief: »Ich habe keine Angst vor dem Tod. Dafür habe ich zu viele klandestine und gefährliche Sachen gemacht. Der Tod kommt zu mir wie ein Bruder. Ach, da bist Du ja, sei willkommen. Natürlich weiß ich – wie Ihr alle – was danach kommen wird: Nichts! Es gibt kein Paradies und keine Hölle. Nach dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik kann in einem geschlossenen System nichts verlorengehen.

    Aber den ›Knofo‹ wird es dann nicht mehr geben (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik: Entropie). Ich werde mich mit dem Weltgeist (was auch immer das sein mag) wieder vermählen, werde Teil des großen Ganzen sein. (…) Ich habe die halbe Welt bereist und gesehen, habe Abenteuer erlebt, von denen die meisten nur träumen können, konnte viele Sachen machen, die den Machthabern den Schweiß aus der Arschfuge trieben, konnte ein bisschen am Zeiger drehen.«

    Entropie

    ist einfach, umgänglich und unumgänglich:

    Mich bewegt das Irrationale im Realen –

    und Irrealen sowohl als auch umgekehrt;

    d. h. ANARCHIE beginnt in Dir selbst,

    oder ich irre unsäglich VORWÄRTS.

    Bert Papenfuß

    #Berlin #histoire #rébellion