• Urteil des Landgerichts: Berliner Jugendzentrum „Potse“ darf geräumt werden | rbb24
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/07/jugendzentrum-potse-berlin-raeumung-urteil-landgericht.html

    08.07.20 | 11:09 Uhr

    Die Proteste haben nicht zum Erfolg geführt: Das Landgericht Berlin hat nach rbb-Informationen der Räumung des Jugendzentrums „Potse“ in Schöneberg zugestimmt. Der Bezirk signalisierte aber Gesprächsbereitschaft.

    Das links-alternative Jugendzentrum „Potse“ in Berlin-Schöneberg kann geräumt werden. Das hat das Berliner Landgericht nach rbb-Informationen am Mittwoch entschieden. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg als Mieter hatte gegen die Betreiber des Zentrums geklagt.
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    Bezirk will weiter nach Lösung suchen

    Der Mietvertrag ist seit Ende 2018 gekündigt, die Betreiber wollen aber die Schlüssel nicht herausgeben. Die Jugendlichen halten den Treffpunkt in der Potsdamer Straße besetzt und wollen ihn erst verlassen, wenn sie neue Räume haben. Ein geeignetes Ersatzobjekt fand sich jedoch nicht.

    Der Jugendstadtrat von Tempelhof-Schöneberg, Oliver Schworck (SPD), sagte vor dem Urteil im rbb-Inforadio, man werde im Falle eines Räumungsurteils nicht sofort räumen lassen, sondern weiter nach einer Lösung suchen.
    „Drugstore“ bereits draußen

    Der Treffpunkt in der Potsdamer Straße 180 ist eines der ältesten Jugendzentren in Berlin.
    Das ebenfalls in dem Gebäude beheimatete Jugendzentrum „Drugstore“, gegründet 1972, ist bereits ausgezogen, muss aber auf seine neuen Räumlichkeiten voraussichtlich bis 2021 warten.

    Der Prozess um die Räumungsklage fand von Beginn an unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Um ihrer Forderung nach einem Fortbestand der Jugendzentren Nachdruck zu verleihen, hatten mehrere Angehörige der Szene Ende Juni vorübergehend ein Haus auf dem Kreuzberger Dragoner-Areal besetzt.

    Sendung: Inforadio, 08.07.2020, 10.45 Uh

    #Berlin #Schöneberg #Potsdamer_Straße #Pallassstraße #Jugend #Politik

  • 24 Jahre nach Anschlag in Mahlow: Neonazi-Opfer Noël Martin gestorben | rbb24
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/07/neonazi-opfer-noel-martin-in-birmingham-gestorben.html

    14.07.20 - 24 Jahre nach Anschlag in Mahlow Neonazi-Opfer Noël Martin gestorben

    Nach einer Hetzjagd durch Neonazis in Mahlow landete Noël Martin mit seinem Auto vor einem Baum - seit jenem Juniabend im Jahr 1996 saß der Brite im Rollstuhl. Jetzt ist er im Alter von 60 Jahren in Birmingham gestorben, wie der rbb erfuhr.

    Der Brite Noël Martin, der nach einem Neonazi-Angriff 1996 in Mahlow (Teltow-Fläming) eine Querschnittslähmung erlitten hatte, ist am Dienstag in einem Krankenhaus in seiner Heimatstadt Birmingham (Großbritannien) gestorben. Das hat der rbb von seiner Pflegerin erfahren. Martin wurde 60 Jahre alt.

    Attacke am 16. Juni 1996

    Martin hatte 1996 als Verputzer auf Baustellen in Brandenburg gearbeitet. Am Abend des 16. Juni wurde der gebürtige Jamaikaner in Teltow von Neonazis beschimpft und verfolgt. Die beiden Männer warfen einen sechs Kilo schweren Stein in die Frontscheibe von Martins Wagen, der gegen einen Baum krachte. Die Täter wurden später zu Haftstrafen von fünf bzw. acht Jahren verurteilt.

    Martin war seit dem Anschlag querschnittsgelähmt. Er kehrte nach Birmingham zurück, wo er von Pflegekräften rund um die Uhr versorgt werden musste. „Ich begreife nicht, wie zwei Jungen so sehr hassen, dass sie Menschen töten oder verletzen – denn sie kannten mich nicht und ich sie auch nicht“, sagte er bei einem Besuch im vergangenen Sommer.

    2001 Rückkehr nach Mahlow

    Zusammen mit seiner Frau Jacqueline hatte Noël Martin eine Stiftung, die Schülerreisen nach Birmingham und Mahlow organisiert, um Vorurteile abzubauen. 2001 kehrte Martin noch einmal nach Mahlow zurück, um eine Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus anzuführen.

    Sendung: Brandenburg aktuell, 14.07.2020, 19.30 Uhr

    7 Kommentare

    7. Kurt MeisterCottbusDienstag, 14.07.2020 | 19:57 Uhr
    Mein allerherzlichstes Beileid!
    Ein Kommentator erwähnte es bereits.. Strafverschärfungen wären mehr als angebracht.

    6. Muth Gisela Westhofen Rheinhessen Dienstag, 14.07.2020 | 19:48 Uhr
    Ruhe in Frieden
    Bruder in Jesus Christus. Die Engel mögen deine Seele zum Himmel tragen
    Es ist mehr als traurig, dass NAZIS wieder ungehindert marschieren, ihr Gift versprühen und sich in die Köpfe der GUTEN RECHTSCHAFFENDEN MITBÜRGER UND MITBÜRGERINNEN schleichen. Wie Schlangen, Leise Leise........ Steht auf Freundinnen und Freunde, Christenmenschen.

    5. SchanBerlinDienstag, 14.07.2020 | 19:30 Uhr
    Mein Beileid der Familie und den Freunden. Es ist eine Schande, was Menschen Menschen antun. RIP

    4. DicksterEwaldeDienstag, 14.07.2020 | 19:21 Uhr

    Mein Beileid den Hinterbliebenen!
    Eine weitere Geschichte voller Tragik und Fassungslosigkeit ausgelöst durch Blödheit und Hass!
    Kein Vergeben kein Vergessen!
    Nazis raus!

    3. Alt-WestberlinerinDienstag, 14.07.2020 | 19:13 Uhr
    OMG! Möge er nun gut umsorgt in Frieden geborgen sein. Sehr traurig...

    2. Markus2BerlinDienstag, 14.07.2020 | 19:08 Uhr
    Ich schäme mich für meine „Landsleute“.

    1. RealistBerlin NeuköllnDienstag, 14.07.2020 | 18:59 Uhr
    Schreckliche und traurige Tat, habe mich daran auch erinnert. Was für ein Leben musste das Opfer Noel Martin fristen, um so früh zu versterben. Ich bin maßlos wütend über die fünf und acht Jahre

    #Allemagne #Brandebourg #racisme