Coco Schumann – Wikipedia

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    • Moskauer Nächte, Coco Schumann
      https://www.youtube.com/watch?v=3T0hvV3qdbI


      https://fr.wikipedia.org/wiki/Coco_Schumann
      https://de.wikipedia.org/wiki/Coco_Schumann

      Coco Now! (Live)
      https://www.youtube.com/watch?v=LwyI6Pf4PME&


      list=OLAK5uy_kBUunvEQOW6ex_5_FBFyTIUDUqHk9H75U

      Leben und Werk

      Geboren und aufgewachsen in Berlin, kam Schumann in den 1930er Jahren in Kontakt mit den neu aufkommenden Musikrichtungen Jazz und Swing. Schumann, der autodidaktisch Gitarre und Schlagzeug erlernte, spielte bereits als Jugendlicher in verschiedenen Swingbands. Der Spitz- und Künstlername „Coco“ entstand zu dieser Zeit, weil eine französische Freundin den Namen Heinz nur als „-einz“ aussprechen konnte und seinen zweiten Vornamen Jakob zu „Coco“ simplifizierte. Schumann, dem dieser Kosename zunächst widerstrebte, ließ sich erst durch einen älteren Musiker-Kollegen zum Annehmen des neuen Künstlernamens überreden.

      Mit der Einführung der Rassegesetze der Nationalsozialisten 1935 wurde Schumann als „Geltungsjude“ eingestuft: Seine Mutter war jüdisch, sein Vater war vor der Hochzeit vom Christentum konvertiert und pflegte eine, wenn auch lockere, Verbindung mit der jüdischen Reformgemeinde.

      Schumann gelang es, in Berliner Bars und Tanzclubs zu spielen, obwohl er noch minderjährig war. Zudem durften Juden nicht Mitglied in der Reichskulturkammer werden, also nicht als Musiker arbeiten und Geld verdienen. Die Nationalsozialisten erklärten Musikrichtungen wie Jazz und Swing für „undeutsch“. Dreifach der Illegalität ausgesetzt[3] spielte Schumann mit Hilfe einer falschen Steueridentität bis 1943 unter anderem in den Orchestern von Ernst van’t Hoff und Tullio Mobiglia. Im März 1943 wurde Schumann verhaftet und in das Ghetto Theresienstadt deportiert.

      In Theresienstadt gelang Schumann der Anschluss an Fritz Weiss und andere Musiker, denen es ausdrücklich erlaubt war, Jazz und Swing zu spielen. Die Nationalsozialisten hatten Theresienstadt als Vorzeigeghetto geplant, um der deutschen Öffentlichkeit und dem Ausland den Eindruck zu vermitteln, die jüdischen Insassen würden human behandelt. Zu dieser Illusion gehörten insbesondere vielfältige Musik- und Kulturveranstaltungen. In dem von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken produzierten Dokumentarfilm Theresienstadt – Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet von Kurt Gerron ist Schumann in einer kurzen Szene als Schlagzeuger der von Martin Roman geleiteten Jazzband Ghetto Swingers zu sehen. Als Belohnung wurde allen, die an dem Film beteiligt waren, versprochen, sie würden freikommen. Aber nur drei Mitglieder der 16-köpfigen Band überlebten. „Nach den Dreharbeiten“, sagt Coco Schumann, „wurden wir gleich nach Auschwitz, die meisten ins Gas geschickt.“

      Im September 1944 wurde Schumann zunächst ins KZ Auschwitz-Birkenau gebracht. Dort gehörte er zu den Musikern, die an der Todesrampe La Paloma und andere Lieder spielen mussten.[5] Im Januar 1945 wurde er in den KZ-Außenlagerkomplex Kaufering des KZ Dachau verschleppt. Von dort aus wurde er im April 1945 mit anderen Häftlingen auf einen Todesmarsch in Richtung Innsbruck geschickt. Unterwegs wurde er von amerikanischen Soldaten befreit.