Meine DDR-Jugend war so was von spätrömisch dekadent !

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  • Babyboomer gesteht : Meine DDR-Jugend war so was von spätrömisch dekadent !
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    Les vols de longue distance et les grosses bagnoles décriés pour leur empreinte climatique n’étaient pas l’affaire des citoyens de la DDR ni des petits employés et ouvriers à l’Ouest. C’est plutôt une affaire de la génération qui a grandi après 1989. Avec l’avènement du néo- libéralisme et ses machinations raffinées qui cassaient les prix et salaire des simples gens que les dégats extrèmes se sont généralisés.

    Comme pour la plupart des développements en Europe les USA avaient quelques dizaines d’années d’avance sur nos contrées. Le génocide des amérindiens a servi d’inspiration aux campagnes de conquête et d’extermination nazie, le fasciste Henry Ford et ses frères d’armes ont donné l’exemple pour la montée des Volkswagen, Citroën, Agnelli et l’exemple de la déstruction des réseaux de transport public accompli autor de 1960 aux USA a été suivi par Margret Thatcher et les autres dirigeants européens à partir des années 1980. Le cauchemar du chacun sa voiture, son vol vers les ïles et ses appareils électroniques pour tout usage nous a atteint que plus tard.

    Les « boomers » n’y sont pas pour grand chose et surtout pas ceux des classes populaires.La catastrophe climatique est un phénomène de l’hybris du capitalocène en pleine expansion aujourd’hui. Ce n’est pas une histoire à régler entre les générations mais entre les classes opprimées et celles au pouvoir.

    28.9.2023 von Torsten Harmsen - Die Babyboomer sind schuld an den Krisen der Welt, sagen manche. Doch haben sie wirklich in Saus und Braus gelebt und alle Ressourcen verpulvert? Eine Kolumne.

    Ich stehe an der Straßenecke. Plötzlich sausen zwei jugendliche Typen mit Elektrorollern heran. Mitten auf dem Gehweg springen sie ab und klatschen sich zum Abschied mit den Händen ab. Das geht etwa so: „He Bro“ – klatsch, klatsch – „Jo, Alta, bis bald“. Und weg sind sie. Die E-Scooter bleiben mitten auf dem Gehweg stehen, und zwar quer.

    Ich will noch rufen: „He, könnt ihr die Dinger mal an den Rand stellen!“ Aber ich beiß’ mir auf die Zunge. Denn ich bin der Letzte, der andere wegen ihrer Rücksichtslosigkeit ermahnen darf. Ich bin nämlich schuld, und zwar an der ganzen Misere, an den Welt-Krisen, weil ich in den 1960er-Jahren geboren bin. Gerade hat der Wirtschaftsprofessor Bernd Raffelhüschen gefordert, die sogenannten Babyboomer besonders zu belasten, weil sie die Probleme von heute verursacht hätten.

    „Da raffelt’s doch im Hüs’schen“, regt sich mein innerer Berliner auf. „Ick hab jar nischt verursacht.“ Ich versuche zu beschwichtigen: „Du bist doch gar nicht persönlich gemeint.“ – „Doch, ick nehm et aber persönlich. Ick hab immer jearbeet, meene Steuern bezahlt und so weita. Und jetze komm se, und ick bin der Buhma-Buhmann. Die Juurend denkt, wir ham in deren Alta in Saus und Braus jelebt und allet vapulvat.“

    Wasserkaraffe im Zimmer und Plumpsklo „über’n Hof“

    Ja, manchmal scheint es so. Ich würde gerne eine Zeitmaschine bauen und ein paar Leute in die Sechziger und Siebziger mitnehmen, um ihnen meine spätrömisch-dekadente DDR-Kindheit zu zeigen. Diese ist ja leider nur bruchstückhaft in Schwarz-Weiß-Bildern überliefert. Also gucken wir mal.

    Urlaub auf Malle oder in Gran Canaria? Nee, ich fuhr mit meinen Eltern nach Unterpörlitz in Thüringen, mit dem Zug. Wir hatten ein Zimmer „bei Leuten“, das Plumpsklo „über’n Hof“. Man musste Slalom um die Hühnerkacke laufen. Eine Dusche gab’s nicht, aber auf dem Zimmer eine Waschschüssel und eine Karaffe mit kaltem Wasser. Aber man konnte schön wandern.

    Stets warme Räume im Winter? Nee, die Wohnung kühlte in der Nacht aus. Am Morgen musste ich mein kleines Öfchen beheizen. Kohlen-und-Asche-Geschleppe strukturierte die Tage. Ja, stimmt, wir pusteten Kohlendreck und Klimagase durch den Schornstein, denn es gab nichts anderes. Aber jede Kohle, jeder Holzscheit waren wertvoll. Heute brennt in jeder Gartenkolonie in lauen Sommernächten irgendein „Häuptling Qualmkopp“ fette Schwedenfeuer ab, um damit das Weltall zu heizen. Just for fun.
    Irgendwann habe ich alles nachgeholt

    Rund um die Uhr aufs Handy gucken und Videos streamen? Nee, diese Tätigkeit, für die heute Server irgendwo auf der Welt Unmengen an Energie aus fossilen Quellen fressen, war mir unbekannt. Ich guckte im Fernseher vielleicht drei Sendungen in der Woche. Ging ich einkaufen, kam alles in Beutel und Papiertüten. Plastiktüten gab es kaum. Mein Roller und mein Fahrrad hatten keine Motor-Antriebe. Langstreckenflüge? Ein Auslandssemester? Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Lateinamerika? Pustekuchen! FDJ statt FSJ.

    Aber konnte ich was dafür? Nein, genauso wenig wie die Leute, die heute die Bedingungen nutzen, die es gibt. Und zugegeben: Nach dem Ende der DDR habe auch ich kräftig nachgeholt. Ich bin geflogen, durch die Welt gereist, wurde gasbeheizt, habe im Internet gesurft und im Winter Tomaten gekauft. Kurz: Ich habe mich verhalten wie die Generationen nach mir. Denn es ist eben kein Generationen-Problem, sondern eine Frage des Systems. Und man kann schön davon ablenken, wenn man Generationen aufeinanderhetzt. Wir sollten lieber über die Sache reden. Darauf ein pseudo-cooles „He Bro“ und „Jo, Alta“!

    #société_de_consommation vs. #DDR #climat #boomer