Missing Link : Digitalisierung befeuert milliardenschwere Untergrundwirtschaft

/Missing-Link-Digitalisierung-befeuert-m

  • Missing Link: Digitalisierung befeuert milliardenschwere Untergrundwirtschaft
    https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-Digitalisierung-befeuert-milliardenschwere-Untergrundwirtschaft-9

    17.9.2023 von Stefan Krempl - Online bestellbare Auftragsarbeiten ("Crime-as-a-Service"), Verschlüsselung, FinTech, Neobanken und Kryptowährungen beflügeln laut Europol die Kriminalität.

    Inhalt
    Cyber-Komponente biete „einen größeren Pool an Angriffszielen“
    Schreckbild der durchgehenden Verschlüsselung
    Crime-as-a-Service
    FinTech als Chance für Kriminelle
    Buy-Now-Pay-Later-Finanzierung und Blockchain
    Kryptowährungen und Non-Fungible Tokens
    Betrug, Diebstahl und anderen Straftaten im Metaverse
    CEO- und E-Commerce-Betrug
    Urheberrechtsverletzungen
    Geldwäsche
    Finanz- und Wirtschaftskriminalität am schwierigsten zu untersuchen und bekämpfen
    Beschlagnahme von Vermögenswerten „eines der wirksamsten Instrumente“
    Die „perfekte Zielgruppe“

    Die digitale Beschleunigung der Gesellschaft führt zu einem deutlichen Anstieg cybergestützter Finanz- und Wirtschaftskriminalität. Davor warnt Europol in einem jetzt veröffentlichten Bericht über die „milliardenschwere kriminelle Untergrundwirtschaft“. Das Europäische Polizeiamt beleuchtet darin erstmals eigenständig „die andere Seite der Medaille“ der technischen Vernetzung mit einer Analyse von Straftaten mit wirtschaftlichem Hintergrund in der EU und bewertet die Bedrohung. Die Darstellung enthält aber einige Lücken und ist klar interessengetrieben.
    Cyber-Komponente biete „einen größeren Pool an Angriffszielen“

    Die Untersuchung basiert laut der Behörde „auf einer Kombination aus operativen Erkenntnissen und strategischen Informationen“, die Mitgliedstaaten und Partnern zur Verfügung stellten. Abgedeckt werde „die gesamte Palette der Finanz- und Wirtschaftskriminalität, die die EU betrifft“. Dazu zählten insbesondere Geldwäsche, Korruption, Betrug, Kriminalität im Bereich Immaterialgüterrecht sowie Waren- und Währungsfälschung.

    „Finanzkriminalität, die mithilfe von Computertechnologie begangen wird, ist für Kriminelle besonders attraktiv“, betont Europol. Sie trage dazu bei, Geldflüsse zu verschleiern sowie schnellere und größere Gewinne zu erzielen. Die Cyber-Komponente biete schwerer und organisierter Kriminalität „einen größeren Pool an Angriffszielen“, die oft auch gleich mehrfach zu Opfern werden könnten. Parallel bringe die Digitalisierung Kriminelle dazu, Technologien zu entwickeln, die einerseits die Anonymität der Täter und andererseits die Zusammenarbeit untereinander ermöglichten.
    Schreckbild der durchgehenden Verschlüsselung

    Verschlüsselte Messaging-Apps, Marktplätze im Darknet, Kryptowährungen und andere Technologien zum Schutz der Privatsphäre verschleierten die Identität von Verbrechern, verweisen die Autoren auf das viel beschworene „Going Dark“-Szenario. Demnach macht vor allem die zunehmende durchgehende Verschlüsselung von Kommunikationsdiensten Ermittler blind und taub.

    Eine US-Expertengruppe kam aber schon 2016 zu dem Schluss, dass dieses Schreckbild nicht sonderlich stichhaltig ist. Die Geschäftsmodelle der Mehrzahl der Betreiber von sozialen Netzwerken beruhen ihr zufolge auf unverschlüsselten Nutzerdaten für personalisierte Werbung. Das Internet der Dinge bringe ferner eine Flut an Bild-, Video- und Audiodaten mit sich, die häufig in Echtzeit abgefangen werden könnten. Europäischen Sicherheitsbehörden ist es zudem bei mehr oder weniger gut verschlüsselten Diensten wie EncroChat, Sky ECC und Anom gelungen, Kommunikation im großen Stil abzuschöpfen.
    Crime-as-a-Service

    Als weiteren Digital-Turbo für die Finanz- und Wirtschaftskriminalität hat Europol Crime-as-a-Service (CaaS) ausgemacht. Dabei werden kriminelle Dienste wie das Ausspähen oder Abfangen von Daten angeboten, bestellbar übers Internet. Mit diesem Ansatz sei es kinderleicht, heißt es in der rund 50-seitigen Studie, illegale digitale Produkte und technische Dienstleistungen auch von Kriminellen im Rahmen eines einschlägigen Geschäftsmodells zu mieten oder zu kaufen.

    CaaS ermöglicht es Europol zufolge auch nicht besonders technikaffinen Straftätern, illegale Aktivitäten durchzuführen, die eigentlich IT-Kenntnisse erforderten. Über den Online-Bestellservice für individuelle Dienstleistungen kommen Hacker für kurzzeitige Aufträge zusammen. Tätergruppen bilden so keine festen und hierarchisch strukturierten großen Netzwerke mehr und sind damit für die Polizei schwerer identifizierbar. Die EU-Strafverfolger zeichnen hier ein ähnliches Bild wie das Bundeskriminalamt, das CaaS in seiner aktuellen Cybercrime-Einschätzung ebenfalls als große Bedrohung darstellt.

    Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

    Mehr zum Feuilleton „Missing Link“

    FinTech als Chance für Kriminelle

    Auch die unter dem Stichwort FinTech bekannten „rasanten technologischen Fortschritte im Finanzsektor“ sehen Kriminelle als Chance für ihr sinistres Treiben, ist dem Bericht zu entnehmen. Die Finanztechnologie sei prinzipiell ein Sammelbecken für bessere Dienstleistungen in dem Sektor. Sie treibe Innovationen voran, stärke die finanzielle Inklusion und senke die Betriebskosten. FinTech sei daher mittlerweile in das traditionelle Bankwesen sowie in Systeme nicht-klassischer Finanzinstitutionen fest integriert. Zugleich biete aber auch diese Technologie „viele Möglichkeiten für kriminellen Missbrauch“. Beispiele nennen die Verfasser nicht.

    Andere Entwicklungen im Finanzwesen haben zur Einführung von Online-Banking oder sogenannter App-basierter Neobanken wie N26 oder Revolut geführt, bei denen es sich um Online-Finanzinstitute ohne Filialen handelt. Solche Einrichtungen erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, ist Europol nicht entgangen. Sie wüchsen oft schnell – aber auch „auf Kosten ordnungsgemäßer Compliance-Prozesse, wodurch die Gefahr einer unverhältnismäßig hohen Zahl von Finanzbetrugs- und Geldwäschedelikten besteht“. In diesem Zusammenhang sei bereits in allen Mitgliedstaaten die Nutzung digitaler Zahlungen für Geldwäschezwecke beobachtet worden.
    Buy-Now-Pay-Later-Finanzierung und Blockchain

    Die Buy-Now-Pay-Later-Finanzierung (BNPL) hat in letzter Zeit ebenfalls zugenommen. Solche auch als Point-of-Sale-Ratenkredite bekannten Zahlungsvarianten bietet in der EU etwa Klarna an. Mit deren Beliebtheit sei indes auch die Zahl der BNPL-missbrauchenden Kriminellen nach oben gegangen, konstatiert die Polizeibehörde. Diese nutzten „aktuelle Schwachstellen“ im Antragsverfahren solcher aufgeschobener Zahlungen für Diebstahl.

    Als Treiber betrachten die Autoren ferner Formen der dezentralen Finanzierung, die den Einsatz der Blockchain zur Ergänzung oder Ersetzung des traditionellen zentralisierten Finanzsystems beinhalten. Die dezentrale Datenbanktechnologie verspreche mehr Unabhängigkeit und Sicherheit, „da sensible Informationen robuster geschützt werden können“. Allerdings öffne hier die mangelnde Regulierung des Sektors Tür und Tor für Wirtschaftskriminalität, wenn Straftäter illegale Vermögenswerte auf einschlägigen Plattformen hielten. Die EU-Gesetzgeber haben aber bereits ein umfangreiches Regelwerk für Krypto-Werte beschlossen und das Aus für anonyme Zahlungen besiegelt.
    Kryptowährungen und Non-Fungible Tokens

    Auch die Nutzung von Kryptowährungen für kriminelle Machenschaften nehme „entsprechend ihrer Gesamtakzeptanzrate zu“, behauptet Europol. Es folgt die Einschränkung, dass deren kriminelle Nutzung „immer noch weniger als ein Prozent des gesamten Transaktionsvolumens“ ausmache. Potenzielle Täter würden offenbar durch die hohe Volatilität dieser Währungen und durch „einige hochkarätige Erfolge der Strafverfolgungsbehörden bei der Verfolgung krimineller Krypto-Währungstransaktionen“ abgeschreckt. Dennoch seien Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co. immer noch das Ziel betrügerischer Investitionsprogramme und würden auch für eine Vielzahl krimineller Aktivitäten verwendet, die vom Handel mit illegalen Gütern bis zu Betrug und Geldwäsche reichten.

    Non-Fungible Tokens (NFTs), die auf Basis von Krypto-Münzen das Eigentum an realen Objekte wie Kunst, Musik und Videos repräsentieren, beschreiben die Verfasser als „einzigartige digitale Identifikatoren, die in einer Blockchain aufgezeichnet werden“. Viele Krypto-Börsen böten die immer populäreren NFTs inzwischen auf ihren Plattformen an. Aber auch diese Blockchain-Technik werden häufig für Betrug missbraucht: Kriminelle böten einerseits gefälschte NFTs an und versuchten andererseits, legitime Tokens mehrfach zu verkaufen. Zudem bärgen NFTs „ein erhebliches Geldwäscherisiko, da sie den sofortigen grenzüberschreitenden Handel ermöglichen“.
    Betrug, Diebstahl und anderen Straftaten im Metaverse

    Auch am Metaverse kommt Europol bei der Aufzählung nicht herum. Dabei handle es sich primär um eine Reihe offener und interoperabler virtueller Räume, „die für viele Aspekte des täglichen Lebens genutzt werden können“. Der Finanzsektor sei einer der ersten Anwender mit eigenen Präsenzen im Metaversum gewesen. Auch hier seien bereits „Fälle von Betrug, Diebstahl und anderen Straftaten gemeldet werden“, Tendenz steigend.
    CEO- und E-Commerce-Betrug

    Zudem widmet Europol der Unterwanderung von Geschäfts-E-Mails alias „Zahlungsumleitungsbetrug“ einen Abschnitt. Dabei handle es sich um hochprofitable Täuschungen. Diese richteten sich gegen Privatunternehmen und Organisationen in der EU, „die häufig international tätig sind, Überweisungen durchführen und über Lieferantennetzwerke verfügen“. Die Chef-Masche alias CEO-Betrug, bei der sich Kriminelle als führende Mitarbeiter auszugeben und Organisationen zu prellen versuchen, sowie gefälschte Rechnungen stellten die häufigsten Kategorien dar.

    E-Commerce-Betrug hat die Behörde als „erheblichen und wachsenden Grund für wirtschaftlichen Schaden in den letzten zwei Jahren“ identifiziert. Dabei würden etwa Pakete nicht ausgeliefert, Kartenzahlungen vorgetäuscht, gefälschte Tickets oder andere Waren geschickt oder Versandkosten zu hoch angegeben. Dazu komme etwa Betrug bei Kunstwerken oder Unterkünften. Ferner verursachten Rückbuchungen und Nichtzahlungen bei Händlern weltweit finanziellen Schaden.

    Ein kriminelles Netzwerk, das „aus Staatsangehörigen verschiedener afrikanischer Länder mit Wohnsitz in der EU“ besteht, hat dem Bericht zufolge ein ausgeklügeltes System eingerichtet, das Zahlungsumleitungs- und E-Commerce-Betrug kombiniere. Die Betrüger fälschten E-Mail-Adressen und Webseiten, um sich als legitime Großhandelsunternehmen auszugeben und Bestellungen von anderen Firmen hauptsächlich aus Europa und Asien zu erhalten. Sie verlangten Vorauszahlungen, verschickten die Ware aber nie. Die Erlöse seien über rumänische, von Kriminellen kontrollierte Bankkonten gewaschen und dann an Geldautomaten abgehoben worden.
    Urheberrechtsverletzungen

    Ein Beispiel aus dem Verzeichnis für Urheberrechtsverletzungen im großen Stil: Erst im Mai habe Europol den niederländischen Finanzinformations- und Ermittlungsdienst bei der Abschaltung eines illegalen IPTV-Dienstes unterstützt, der über eine Million Nutzer in ganz Europa bediente. Im Rahmen der Razzia gegen illegales Streaming sei in den gesamten Niederlanden zu einer Reihe von Durchsuchungen gekommen: „Mehrere Personen wurden wegen des Verdachts der rechtswidrigen Verbreitung von Premium-Inhalten festgenommen.“ Durch den Kauf von Paketen erhielten die Abonnenten Zugriff auf über 10.000 Live-TV-Kanäle sowie eine Bibliothek mit 15.000 Filmen und Fernsehsendungen.

    Seit März 2014 „haben die EU und die internationale Gemeinschaft allmählich eine breite Palette von Maßnahmen gegen russische Organisationen und Einzelpersonen verhängt“: finanzielle Einschränkungen, Handelssanktionen, Reiseverbote und das Einfrieren von Vermögenswerten. Ziel sei es, Russland „wichtige Technologien und Märkte zu entziehen“ und seine „wirtschaftliche Basis zu schwächen“, um die Kriegsfähigkeiten einzuschränken.
    Geldwäsche

    Die Betroffenen setzen laut der Analyse jedoch „verschiedene illegale Mechanismen“ ein, um diese Maßnahmen zu umgehen. Europol erwähnt hier die Verschleierung des wirtschaftlichen Eigentums, den Einsatz von Vermittlern und gefälschten Dokumenten sowie die Verlagerung und Unterbewertung beweglicher Vermögenswerte. Die Nutzung von Drittländern zur Kanalisierung von Transaktionen aus Russland sei ein häufiges Element.

    Kryptowährungen dürften (neben Bargeldtransaktionen) auch für Geldwäscheprogramme im Zusammenhang mit der Umgehung von Sanktionen eingesetzt werden, schreibt Europol und erwähnt die Schließung der Krypto-Plattform Bitzlato. Diese habe die schnelle Umwandlung verschiedener Krypto-Werte wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash, Dash, Dogecoin und Tether in russische Rubel ermöglicht. Insgesamt habe die Börse wohl einen Umsatz im Gesamtwert von 2,1 Milliarden Euro gemacht. Ermittlungen hätten ergeben, „dass große Mengen krimineller Vermögenswerte über die Plattform liefen“.
    Finanz- und Wirtschaftskriminalität am schwierigsten zu untersuchen und bekämpfen

    Aufgrund ihres wenig hervorstechenden Charakters gehören Finanz- und Wirtschaftskriminalität laut der Studie zu den verbrecherischen Aktivitäten, die am schwierigsten zu untersuchen und zu bekämpfen sind. In einer fragmentierten Landschaft interagierten verschiedene kriminelle Akteure miteinander, was einschlägige Operationen komplexer und verworrener mache. Die Hauptakteure blieben in der Regel anonym und operierten unabhängig.

    Nicht arm ist der Bericht an Statistiken: Fast 70 Prozent der in der EU tätigen kriminellen Netzwerke nutzen demnach die eine oder andere Form der Geldwäsche, um ihre Aktivitäten zu finanzieren und ihr Vermögen zu verschleiern. Mehr als 60 Prozent setzten auf Methoden der Korruption, um ihre illegalen Ziele zu erreichen. 80 Prozent missbrauchten legale Geschäftsstrukturen für kriminelle Aktivitäten. Die Hauptverantwortlichen seien häufig außerhalb der EU ansässig.
    Beschlagnahme von Vermögenswerten „eines der wirksamsten Instrumente“

    Die Beschlagnahme von Vermögenswerten bleibt laut Europol „eines der wirksamsten Instrumente zur Gegenwehr“. Sie entziehe Kriminellen ihre unrechtmäßig erworbenen Reichtümer und hindere sie daran, es in weitere Kriminalität zu reinvestieren oder es in die allgemeine Wirtschaft zu integrieren. Die EU-Gesetzgeber, Mitgliedstaaten und Strafverfolgungsbehörden seien zunehmend bemüht, die wirtschaftliche Macht schwerer und organisierter Kriminalität über diesen Ansatz zu untergraben. Dennoch sei die Höhe der eingezogenen Erlöse immer noch zu niedrig – sie liege bei weniger als 2 Prozent der geschätzten jährlichen Erträge der organisierten Kriminalität.

    Aktuell bietet den Analysten zufolge auch der Übergang der EU zu einer ökologisch nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Wirtschaft „Risiken für kriminelle Unterschlagung“. Unterschiedliche Betrugspläne, korrupte Praktiken, die Veruntreuung von Geldern, der kriminelle Missbrauch der wachsenden Umweltindustrie und die schädlichen Nebenwirkungen der Produktfälschung auf die natürliche Umwelt könnten die Ambition des grünen Deals behindern. Es sei auch mit ausgefeilteren Betrugsversuchen zu rechnen, die auf Schwellenländer im Rahmen dieser Transformation abzielten.
    Die „perfekte Zielgruppe“

    Als „perfekte Zielgruppe“ für die beschriebene parallele Untergrundwirtschaft hat Europol „gefährdete Bevölkerungsgruppen“ und dabei insbesondere Jugendliche ausgemacht, „denen es an Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen“ und in die Rechtsstaatlichkeit fehle. „Akteure, die an Wirtschafts- und Finanzkriminalität beteiligt sind, nutzen Schwachstellen in Wirtschafts- und Sozialsystemen aus, um illegale Gewinne in Milliardenhöhe zu erwirtschaften“, zeigt sich Europol-Direktorin Catherine De Bolle alarmiert. Beschlagnahmte Vermögenswerte seien dagegen bislang nur „ein Tropfen im Ozean“. Für sie steht fest: „Wir müssen bestehende Kooperationen und Partnerschaften stärken und neue Ansätze entwickeln.“ Insbesondere die öffentlich-private Zusammenarbeit werde dabei eine zentrale Rolle spielen: Nur gemeinsam lasse sich verhindern, „dass kriminelle Gewinne in das legale Finanzsystem gelangen“.

    EU-Innenkommissarin Ylva Johansson beklagt die „zerstörerische Kraft“ in der Gesellschaft, die das große Ausmaß der Finanz- und Wirtschaftskriminalität schon erlangt habe. Europol und das dort 2020 eingerichtete Europäische Zentrum für Finanz- und Wirtschaftskriminalität seien Teil der Lösung. Wenn die Mitgliedstaaten in diesem Kampf noch enger zusammenarbeiteten, „können wir großartige Ergebnisse erzielen“.