Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

/9783954664559

  • Traumatisierung durch politisierte Medizin
    https://www.mwv-open.de/site/books/m/10.32745/9783954664559

    En Allemagne l’héritage et les pratiques de la médecine nazie sont apparentes jusque dans les années 1970/1980. Malgré l’émancipation des femmes plus avancée dans l’état socialiste qu’en RFA les médecins formés sous les nazis et avant continuaient à exercer un régime brutal auquel on soumettait des femmes qui ne correspondaient pas à l’image officielle de la femme rangée et responsable.

    Cette étude s’intéresse aux cliniques pour le traitement de maladies sexuellement transmissibles en RDA.

    Il est difficile de comparer la situation dans les deux états allemands. Tout ce qu’on peut affirmer avec certitude c’est que chaque société avait des secteurs de soins où les abus de patients étaient courants.

    In der DDR kam es zu Zwangseinweisungen von Mädchen und Frauen ab dem zwölften Lebensjahr in geschlossene Venerologische Stationen. Die medizinischen Behandlungen und der Aufenthalt in den Stationen führten zu schweren Traumatisierungen der Zwangseingewiesenen. Allein der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit oder eine Denunziation reichten aus, um von der Polizei oder der Heimleitung auf eine solche Station gebracht zu werden. Auf den Stationen wurde durch eine politisierte Medizin ohne Aufklärung und Einwilligung der Zwangseingewiesenen in die körperliche Integrität der Mädchen und Frauen eingegriffen. Obwohl 70 Prozent nachweislich keine Geschlechtskrankheit hatten, mussten alle Mädchen und Frauen täglich eine gynäkologische Untersuchung über sich ergehen lassen. In einigen Stationen mussten die Zwangseingewiesenen Arbeiten verrichten. In anderen Stationen wurden die Mädchen und Frauen asyliert und von der Außenwelt isoliert. In einem hierarchisch organisierten Terrorsystem wurden die Zwangseingewiesenen körperlich wie psychisch gedemütigt und traumatisiert. Diese Traumatisierungen wurden transgenerational weitergegeben. Am Beispiel von Berlin, Berlin-Buch, Dresden, Halle (Saale) und Leipzig werden die Entstehung der Stationen in der Sowjetischen Besatzungszone, der Alltag auf den geschlossenen Venerologischen Stationen sowie die traumatischen Folgen der Zwangseinweisungen beschrieben. Für diese Rekonstruktion führten die Autoren neben umfangreichen Archivrecherchen Interviews mit ehemaligen Zwangseingewiesenen sowie mit Ärzten, Krankenschwestern und Mitarbeitern der geschlossenen Venerologischen Stationen durch.

    Einleitung
    Methode
    Von den geschlossenen Fürsorgeheimen für Geschlechtskranke in der SBZ zu den geschlossenen Venerologischen Stationen in der DDR
    Die geschlossene Venerologische Station der Poliklinik Mitte in Halle (Saale)
    Die geschlossene Venerologische Station in Leipzig-Thonberg
    Die geschlossenen Venerologischen Stationen in Berlin und Berlin-Buch
    Die geschlossenen Venerologischen Stationen der Hautklinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt
    Waren die Venerologischen Stationen in Magdeburg und Zwickau geschlossene Venerologische Stationen?
    Traumatisierung und transgenerationale Weitergabe
    Schluss

    Steger F. & Schochow M. 2015. Traumatisierung durch politisierte Medizin: Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. DOI: https://doi.org/10.32745/9783954664559

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    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlossene_Abteilung

    #DDR #iatrocratie #misogynie