Zitat aus oben verlinktem Artikel
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Es bestehe „kein Zweifel, das Sarin oder ein Sarin-ähnlicher Stoff in Khan Scheichun am 4. April freigesetzt wurde, und dass er die Opfer tötete oder verletzte“, heißt es jetzt auch im UN-Bericht. In einigen der Bodenproben wurde auch Hexamin nachgewiesen, das in der Vergangenheit zu den von Syriens Regierung deklarierten eigenen C-Waffen-Beständen gehörte und bei Sarin-Einsätzen benötigt wird.
Das UN-Team beschäftigt sich schließlich mit den verschiedenen Versionen des Tathergangs. Für die von offizieller Seite in Russland und Syrien vorgetragene Behauptung, es sei ein Chemiewaffendepot der Rebellen bombardiert worden, gebe es keine Beweise und diese Version sei auch nicht nachvollziehbar.
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oAnth:
In Anbetracht der unterschiedlichen Versionen, die bereits von verschiedener Seite zum Giftgasangriff vorgebracht wurden, wäre es der Sache durchaus dienlich, den UN-Ausschuss, der diesen Bericht zusammenstellte, gegenüber der internationalen Öffentlichkeit in seiner Zusammensetzung vorzustellen - alles, was zum gegebenen Zeitpunkt über Menschenrechtsverletzungen in Syrien gesagt und geschrieben wird, gehört bereits der abschließenden Phase des Konflikts an, in der es vorab darum geht, wer ins Kalkül zu ziehen ist, wo, in welcher Zone des Landes, mit wessen Unterstützung von außen zukünftig die Kontrolle auszuüben - Menschenrechtsverletzungen werden im weiteren Verlauf des Politschachers propagandistisch auf den Tagungen der international zusammengestellten Gremien eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen: die Bewertung des Giftgasangriffes bei Damaskus zu Beginn der Kriegshandlungen verlief im Rahmen der internationalen Berichterstattung mitnichten so, wie man sich das im vorrangig US-amerikanisch dominierten Umfeld vorgestellt haben mag; insofern sollten die erfahrbaren Umstände bei der Bewertung der unterschiedlichen Optionen und Interessenlagen, die das Zustandekommen eines Gutachtens, und sei es eines höchst offiziellen UN-Berichtes zum Giftgasvorfall in Chan-Scheichun, begleiten, im Zuge der medialen Aufbereitung nicht kommentarlos übergangen werden.