/node

  • Biersalon in der Ofener Straße: Schneeeule in Not
    https://weddingweiser.de/schneeeule-in-not

    Schneeeule Salon für Bierkultur, Ofener Str. 1 / nahe Müllerstraße, Do-Fr 18–23 Uhr, Sa/So 15-0 Uhr geöffnet

    Stadtplan
    https://www.openstreetmap.org/node/1271608703

    29.3.2024 von Joachim Faust - Man mag das Verschwinden der traditionellen Eckkneipen bedauern, und manche neue Bar wird als Eindringen neumodischen Zeitgeistes in die vermeintlich heile Welt des alten Arbeiterbezirks empfunden. Dabei geht es auch anders. Der Schneeeule Salon für Berliner Bierkultur bringt dem Wedding etwas Verlorenes wieder zurück: Die Berliner Weiße, wie sie früher geschmeckt hat. Bei ihrem Flug ist die Schneeeule leider in Not geraten. Wie ihr helfen könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

    2016 gründete die studierte Weddinger Bierbrauerin Ulrike Gentz die Schneeeule Brauerei. Fasziniert vom Geschmack eines alten Bieres kam sie auf die Idee, die Berliner Tradition des Sauerbieres wiederzubeleben. Wer die Berliner Weiße noch nie ohne Sirup getrunken hat, glaubt, einen fruchtigen Perlwein zu trinken. „Die Brettanomyces-Hefe und der Milchsäurebazillus sorgen für den einzigartigen Geschmack“, erklärt Marlene. Die 19-Jährige ist die Tochter der Brauerin und arbeitet im Biersalon in der Ofener Straße. Dort kommen nicht nur Fans des edlen Sauerbieres auf ihre Kosten, sondern alle, die die Berliner Bierkultur feiern. Denn die obergärigen Biere mit wenig Alkohol sind im Laufe der letzten Jahrzehnte „vergessen“ worden, nur was als „Berliner Weiße mit Schuss“ vermarktet wird, prägte das Image.

    Im Salon selbst gibt es viele Biersorten der Schneeeule, mindestens zwei Sauerbiere und wechselnde untergärige Biere vom Fass, davon eines immer aus Franken. Das Spektrum der Craft Beer-Brauerei umfasst auch „Berliner Weiße mit Strippe“, mit Kümmelschnaps angereichertes Bier, Lager, IPA oder ein Bier namens „Musik zur Entspannung“. Das hat eine verrückte Geschichte: Hierfür wird altes New England-Indian Pale Ale mit Hefe- und Milchsäurebakterien angereichert. Die Säure sorgt dann für den äußerst fruchtigen, zugleich Hefe anklingen lassenden Geschmack.

    Es lohnt sich, den gemütlich eingerichteten Salon zu besuchen und sich auf diese ungewohnte Welt einer Biersorte einzulassen. Am Tresen wird man zu den außergewöhnlichen, kaum alkoholisierten Bieren beraten. Es gibt auch Schnäpse, aber im Vordergrund steht doch die Freude am Bier. Mit einer hippen Craft-Beer-Schankstube hat der Salon indes wenig zu tun. Hier wird vor allem alte Berliner Kneipenkultur gepflegt, wenn die Schneeeule auch ganz ohne rustikales Intérieur auskommt. Das Angebot ist so einmalig, dass sogar Fans aus den USA anreisen. Dass man sich manchmal in einer Weinbar wähnt, hat folgenden Grund: Da die Berliner Weiße einst als „Champagner des Nordens“ bezeichnet wurde, gibt es im Salon auch große Sektflaschen, in denen das Sauerbier verkauft wird.

    Crowdfunding-Kampagne

    Doch die weiße Schneeeule, die auf jedem Etikett prangt und zum Genuss der Berliner Weiße einlädt, hat im Moment keine gute Zeit. Durch Corona und die Inflation hat das Export-Geschäft gelitten. Zudem wurde das Brauereigelände in Tegel gekündigt. Der Umzug der vielen Bottiche und schweren Gerätschaften an die neue Braustätte ist für eine kleine Familienbrauerei wie die Schneeeule kaum zu stemmen. Daher haben die Macher eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Wenn ihr dieses einzigartige Traditionsbier weiter genießen wollt, seid ihr eingeladen, die Kampagne Schneeeule zieht um auf der Plattform Startnext zu unterstützen.

  • Verein erinnerte an Spionin und DDR-Schriftstellerin — nun löst er sich auf
    https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/verein-erinnerte-an-spionin-und-schriftstellerin-nun-loest-er-sich-auf-15


    Die Autorin Ruth Werner signiert Bücher bei einem sogenannten Solidaritätsbasar. Foto vom 15. Juni 1978. (Foto: Bernd Lasdin)

    Le musée Ruth Werner ferme le 15 mai 2024. Il se trouve à proximité de la maison de Hans Fallada.

    19.4.2023 von Marlies Steffen - Es ist eine Entscheidung, die den Vereinsmitgliedern nicht leicht gefallen sein dürfte. Dennoch gab es offenbar keine andere Lösung. Der Feldberger Ruth–Werner–Verein hat seine bevorstehende Auflösung bekannt gegeben. Ein entsprechender und einstimmiger Beschluss wurde während der Jahresversammlung vor wenigen Tagen gefasst. Der im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ansässige Verein heißt nach der Frau, die als erfolgreichste Agentin der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gilt, sich für den Widerstand gegen das Naziregime engagierte und später als Autorin bekannt wurde.
    Auflösung im kommenden Jahr im Visier

    Nach dem Beschluss der Mitglieder wird der Verein noch in diesem Jahr aktiv bleiben und sich zum 117. Geburtstag von Ruth Werner am 15. Mai 2024 auflösen. Das hat die Vereinsvorsitzende Ingrid Becker dem Nordkurier bestätigt. Die Altersstruktur, der Gesundheitszustand mehrerer Aktiver, die teils weit entfernten Wohnorte der Mitglieder von München über Potsdam und Berlin bis Hamburg sowie die Tatsache, dass die wenigen jungen Kräfte arbeitsmäßig unabkömmlich seien, würden keine kontinuierliche Wirksamkeit des Gremiums mehr erlauben. Die Feststellung sei für alle Mitwirkenden schmerzlich, besonders für die noch verbliebenen tätigen acht Gründungsmitglieder.


    Im vergangenen Jahr war durch den Ruth-Werner-Verein am Carwitzer Bohnenwerder unweit des Bungalows, in dem die Schriftstellerin und Kundschafterin sich zeitweise aufgehalten hatte, eine Erinnerungstafel aufgestellt worden. (Foto: Archiv)

    Der Ruth–Werner–Verein war am 7. Juli 2010 gegründet worden. Ingrid Becker zufolge zählt er noch um die 30 Mitglieder.
    Ausstellung zum Leben der Spionin und Schriftstellerin öffnet bald noch einmal

    Der gemeinnützig arbeitende Verein hat sich seit seiner Gründung laut Satzung für Kunst, Kultur, Erziehung und Bildung eingesetzt. Es sei um die Ehrung der Persönlichkeit Ruth Werners als Kundschafterin und Schriftstellerin gegangen, um Frieden und Humanität, um das Zusammenleben von Menschen verschiedener Nationalitäten, um Toleranz, Natur und Umwelt, so der Verein. Auch in diesem Jahr möchte der Verein noch einmal diesen Ansprüchen gerecht werden.

    Die schon länger bestehende und stets über den Sommer gezeigte Ausstellung zu Leben und Wirken Ruth Werners im Scheunenladen in Carwitz wird vom 11. Mai bis 30. September letztmalig geöffnet und entsprechend ehrenamtlich betreut sein. Die Ausstellung kann ab 11. Mai jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden. Zudem können Sondertermine vereinbart werden.
    Wer übernimmt Dokumente und Materialien?

    Außerdem soll zu mehreren Themen an der Digitalisierung der im Verein zu Ruth Werner vorhandenen Materialien gearbeitet werden. So geht es etwa um das Weltbild Ruth Werners, ihre Tätigkeit im Nachrichtendienst, ihr Leben in der DDR und BRD. Die in Neustrelitz ansässige Stiftung für Engagement und Ehrenamt unterstützt dies. Des Weiteren soll der Verbleib der Original–Dokumente geklärt werden. Eine regionale Präsentation werde angestrebt, machte Ingrid Becker deutlich.

    Erinnerungstafel aufgestellt

    Im vergangenen Jahr war durch den Verein in Carwitz eine Erinnerungstafel an die Schriftstellerin, Kommunistin und Agentin Ruth Werner (1907 — 2000) aufgestellt worden. Werner hatte unter dem Decknamen Sonja als Agentin des sowjetischen Militärnachrichtendienstes GRU gearbeitet. Sie gilt als eine der erfolgreichsten sowjetischen Kundschafterinnen. Ruth Werner habe sich jedoch für Frieden und Völkerverständigung eingesetzt und dafür, dass der Dialog miteinander unabdingbar sei, hatte Ingrid Becker die Aufstellung der Tafel begründet. Sie steht am Weg zum Bohnenwerder. Unweit davon befindet sich der Bungalow, den Ruth Werner zu Arbeitszwecken nutzte, wenn sie in der Feldberger Seenlandschaft war. Unter anderem entstanden dort Teile ihres bekanntesten und autobiografischen Buches „Sonjas Rapport“.

    https://www.openstreetmap.org/node/112202225
    https://www.openstreetmap.org/way/27130487

    #Allemagne #histoire #espionnage #antifascistes

  • Bingo, Bier und Jukebox: Wie Berliner Kneipen der Krise trotzen
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/bingo-bier-und-jukebox-eckkneipe-kupferkanne-wie-berliner-kneipen-d

    Die Sprechfunk Zentrale der Innung quäkte „Schulli Steinmetz-Alvensleben“. Das klingt mir immer noch im Ohr, obwohl mit Sprechfunkvermittlung schon seit Jahren Schluß ist. Bei „Erster Meldung“ fuhr man da nur hin wenn man eben nicht fahren musste, sondern zufällig schon vor der Tür stand. Gerade einen Kandidaten abgeliefert. Halb besoffen rein, sturzbesoffen raus. Das ging wie die Drehtür. Immer reingehen und Gast auf Transportfähigkeiz prüfen. Ab zweieinhalb bis drei Promille ist die Bullerei zuständig für die „hilflose Person“. Alles darunter ist gebongt. Wir sind ja tolerant.

    Die Kupferkanne war eine der Absturzkneipen , unendlich ergiebige Quellen für Suffkes, Patienten und Mörder Fahrgäste (siehe https://txsl.de/uli-hannemann-taxiglossar.html ). Alle zehn Minuten schreit ein Strammer Max nach seinem Gummi . Der erste Dialog mit dem Fahrgast im Auto geht dann so : „Haste wat dajejen wennick rooche? Nö, is jut, man jönnt sich ja sonst nüscht.“ Mit dem kann man sich zumindest über das Fahrziel verständigen. Es geht nie weit. Der Weg von der Kiezkneipe nach Hause um die Ecke ist zu Fuß einfach nicht mehr machbar. Dafür gibts meistens ordentlich Schmalz.

    Lageplan Kupferkanne Steinmetz- Ecke Alvensleben
    https://www.openstreetmap.org/node/4967649020

    Alles Vergangenheit. Fahren die Gäste heute noch Taxi? Keine Ahnung, muss ich den Wirt bei Gelegenheit fragen. Falls ich sowieso in der Gegend feiern sein sollte und mich als Gast in den Laden reintraue. Der klassische Alkoholpegel führte zu erhöhtem Auf-die-Fresse-Risiko. Daran hat sich nichts geändert, am Alkohol-Auf-die-Fresse-Verhältnis.

    An den holzvertäfelten Wänden hängen Poster des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, dazu alte Mannschaftsfotos und Pokale. Der Geruch von Rauch liegt eigentlich immer leicht in der Luft. Die Kupferkanne in Berlin-Schöneberg ist eine Sportkneipe durch und durch. Junge Menschen würde man hier auf den ersten Blick eher nicht vermuten.

    Doch das Lokal ist seit einigen Jahren eine Art Hotspot für die jüngere Generation. Der Berliner Rapper Ski Aggu mit Skibrille drehte hier kürzlich ein Musikvideo. Entdecken Jüngere in Zeiten des Kneipensterbens die Schankwirtschaften wieder neu?

    Necip Cakir und seine Frau Rose-Gül Cakir betreiben die Kupferkanne in einer eher ruhigen Ecke Berlins seit knapp 40 Jahren. Mittlerweile seien rund 90 Prozent der Gäste Studierende, sagt Cakir, leidenschaftlicher Hertha-Fan. „Die Leute haben es probiert mit Cocktailbars, mit Schickimicki-Restaurants oder Shishabars. Das hat nicht so richtig funktioniert“, vermutet der 64-Jährige. „Die uralte Kiezkneipenkultur kommt wahrscheinlich wieder zurück.“

    Es sei toll, wenn sich Jüngere gemütlich in Kneipen setzen, ein Bierchen trinken und ins Gespräch kommen. Auf ihren Wunsch hin wird sogar seit einiger Zeit wieder Bingo gespielt. Rose-Gül Cakir meint: „Die kommen zur Gemütlichkeit wieder zurück.“ Rapper Ski Aggu sagte im vergangenen Jahr am Rande einer Preisverleihung: „Das ist kein Schickimicki, man geht einfach hin. Einfach noch so ’ne ehrliche Kneipe.“

    Urige Schankwirtschaften: Eher ein lokaler Trend

    Aus Sicht des Wirtschaftsgeografen Martin Franz handelt es sich aber um keinen flächendeckenden Trend, dass urige Schankwirtschaften generell wieder stärker vom jungen Publikum erobert werden. Franz forscht an der Universität Osnabrück unter anderem zur Zukunft der Kneipen. Es sei vielmehr ein „lokaler Trend, der an bestimmte Städte und bestimmte Szenen gebunden ist.“ Es könne mehrere Gründe haben, dass ein junges Publikum traditionelle Kneipen auswählt – zum Beispiel, weil Fußball gezeigt wird, die Musik angepasst wird oder wegen der Persönlichkeit eines Wirts, mit dem man ein Schwätzchen halten kann.

    „Diese Kneipen haben sich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst“, sagt Franz. Dazu hätten sie meist eine gute Lage, etwa nahe einer Uni. Ein grundsätzliches Problem in der traditionellen Gastronomie sei, dass sie relativ innovationsfeindlich gewesen sei. „Diejenigen, die eine Kneipe hatten, wollten meist auch nichts anderes als eine Kneipe zu betreiben und haben sich oft über die Jahre hinweg nicht angepasst.“


    Necip Cakir in seiner Kult-Kneipe: An den holzvertäfelten Wänden hängen viele Poster von Hertha BSC.Jörg Carstensen/dpa

    Starker Rückgang an Kneipen in Deutschland

    Grundsätzlich habe sich das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen verändert, so der Forscher. In Deutschland sei ein starker Rückgang an Kneipen zu erkennen. Das zeigen auch Zahlen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Wurden 2014 noch 31.650 Schankwirtschaften verzeichnet, waren es 2021 lediglich 19.201.

    Cakir und Rose-Gül hätten vor mehr als zehn Jahren mit wirtschaftlichen Problemen in der Kneipe gekämpft. Mit einer Gruppe jüngerer Menschen hätten die beiden überlegt, was man verändern könne. So kamen sie unter anderem auf die Idee, den Raum für Geburtstagsfeiern anzubieten, wie Cakir erzählt. Nach und nach habe sich die Kupferkanne bei jungen Menschen um die 20 herumgesprochen.

    Auch bei Annabel Lehmitz in der Hamburger Ratsherrn Klause ist das Hauptpublikum zwischen Mitte bis Ende 20. Die 33-jährige Gastronomin hat die urige Kneipe während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 von ihrem Vater übernommen. „Es ist schon so, dass man merkt, dass die Kneipe wiederkommt, auch bei den jungen Leuten“, sagt Lehmitz.

    In der Eckkneipe Zum Knobelbecher im Belgischen Viertel in Köln ist das Publikum einer Mitarbeiterin zufolge sehr gemischt. „Alt und Jung kommen zusammen, das schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Man weiß nie, wen man abends kennenlernt“, sagt Johanna Keuser. Im Keller könnten Gäste kegeln, oben laufe viel kölsche Musik und Schlager. Dazu zeigt der Knobelbecher im Veedel wie die Kupferkanne in der Hauptstadt auch Fußball – allerdings nicht Hertha, sondern den 1. FC Köln.

    Eine noch größere Rolle als Treffpunkt für junge Leute kommt Kneipen der Dehoga zufolge in den Kleinstädten oder auf dem Land zu. „In der Corona-Zeit wurden sie schmerzhaft vermisst, umso mehr genießen es die Menschen heute, auszugehen und entspannt zusammenzukommen“, hieß es. Kneipen seien weiter die öffentlichen Wohnzimmer der Gesellschaft.

    #Berlin #Schöneberg #Alvenslebenstraße #Steinmetzstraße #Kneipe #Drogen #Alkoholismus

  • Berlin Gesundbrunnen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Gesundbrunnen

    Im Jahr 1861 wurden Gesundbrunnen und der benachbarte Wedding nach Berlin eingemeindet. Mit dem Groß-Berlin-Gesetz von 1920 gingen beide Orte im Bezirk Wedding auf. Der heutige Ortsteil Gesundbrunnen entstand mit anderer Abgrenzung im Rahmen der Verwaltungsreform 2001 durch Teilung des alten Bezirks Wedding.

    Die Reform fasste die ehemaligen Verwaltungsbezirke Wedding, Mitte und Tiergarten in einem neuen Bezirk Mitte zusammen, der aus den Ortsteilen Wedding, Gesundbrunnen, Mitte, Tiergarten, Moabit und Hansaviertel besteht.

    Karte von Gesundbrunnen
    https://www.openstreetmap.org/relation/28426
    Karte von Wedding
    https://www.openstreetmap.org/relation/28267


    Travemünder Straße Flohmarkt an der Panke, Juli 2019
    https://www.openstreetmap.org/way/1105274569


    Pankemühle, Juni 2016
    https://www.openstreetmap.org/way/36606093

    Berlin Britz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Britz

    Britz gehörte zum Kreis Teltow der preußischen Provinz Brandenburg. Bei der Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 kam der Ort mit 13.475 Einwohnern zum Berliner Bezirk Neukölln. Auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts entstand in der Zeit ab 1925 die Großsiedlung Britz (früher: Fritz-Reuter-Stadt), bestehend aus der Hufeisensiedlung und der Krugpfuhlsiedlung.
    ...
    In den 1960er Jahren entstand die Großwohnsiedlung Britz-Buckow-Rudow, die seit 2002 den eigenen Ortsteil Gropiusstadt bildet.

    https://www.openstreetmap.org/relation/162901

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Britz


    Mehr Fifties-Idylle geht nicht. Oktober 2011
    https://www.openstreetmap.org/way/51095474

    Berlin Halensee
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Halensee

    Benannt 1880 nach dem gleichnamigen See, zur damaligen Kolonie Grunewald gehörig, und angetrieben durch die Eröffnung des Ringbahnhofs Berlin-Grunewald (heute: Bahnhof Halensee) entstand der Ortsteil als Villen- und Mietshaussiedlung Ende des 19. Jahrhunderts. Der Bereich Halensee entwickelte sich rasch zu einem bevorzugten Wohnort von pensionierten Militärs, Beamten, Literaten und Rentiers. Bis zum Jahr 1914 war die Bebauung praktisch abgeschlossen.
    ...
    Halensee wurde zusammen mit der Stadt Wilmersdorf im Jahr 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet.

    https://www.openstreetmap.org/relation/55741


    Eduard-Winter-Haus, Kurfürstendamm 106 Ecke Karlsruher Straße, April 2010
    https://www.openstreetmap.org/node/6273647384

    Berlin Charlottenburg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Charlottenburg

    Charlottenburg ist ein Ortsteil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.

    Im Jahr 1705 als Stadt gegründet, wurde Charlottenburg 1893 zur Großstadt. Bei der Eingemeindung 1920 nach Groß-Berlin wurde daraus der eigenständige Bezirk Charlottenburg. Zuvor war Charlottenburg zeitweise die Gemeinde mit dem höchsten Steueraufkommen pro Kopf in Deutschland gewesen.[1] Nach der Fusion mit dem damaligen Bezirk Wilmersdorf zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bei der Verwaltungsreform 2001 wurde der Bezirk Charlottenburg zum Ortsteil herabgestuft. Eine Neuordnung der Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf erfolgte 2004, wodurch das Gebiet des ehemaligen Bezirks Charlottenburg in die heutigen Ortsteile Westend, Charlottenburg-Nord und Charlottenburg aufgeteilt wurde.

    https://www.openstreetmap.org/relation/110126


    Hotel Kempinski, Mai 2010 (2023 Hotel Bristol),
    https://www.openstreetmap.org/node/3037805654
    https://www.openstreetmap.org/node/254307082

    Berlin Nikolassee
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Nikolassee

    Nikolassee liegt im Südwesten Berlins zwischen den Ortsteilen Wannsee, Grunewald, Zehlendorf und Schlachtensee. Im Westen grenzt Nikolassee an die Havel mit dem Großen Wannsee.

    Die Villenkolonie Nikolassee wurde 1901 gegründet und 1910 zu einer selbstständigen preußischen Landgemeinde im Landkreis Teltow.
    Bei der Bildung von Groß-Berlin 1920 wurde Nikolassee ein Ortsteil des neu gegründeten Bezirks Zehlendorf. Südliche Grenze war die Dreilindenstraße, über die damals der Fernverkehr geführt wurde, angrenzende Gebiete kamen erst 1928 mit der Auflösung des Gutsbezirks Düppel zu Nikolassee und damit zu Berlin. In den 1930er Jahren kam am Ostrand von Nikolassee die Siedlung Wonnegauviertel hinzu.

    Seit 2001 ist Nikolassee Ortsteil des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Im Dezember 2020 gab Nikolassee einen größeren Gebietsteil an den neugebildeten Ortsteil Schlachtensee ab.

    https://www.openstreetmap.org/relation/409219
    https://www.openstreetmap.org/way/24747969


    Berliner Yacht-Club, Ansegeln April 2017

    Alle Bilder von https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Fridolin_freudenfett

    #Berlin #Mitte #Gesundbrunnen #Travemünder_Straße #Neukölln #Britz #Schlosserweg #Charlottenburg-Wilmersdorf #Halensee #Kurfürstendamm #Karlsruher_Straße ##Charlottenburg #Fasanenstraße #Nikolassee #Dreilindenstraße #Wannseebadweg #Fotografie
    #VW-Käfer

  • Neue Ausstellung: Berlinische Galerie zeigt Jeanne Mammens „Café Reimann“
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlinische-galerie-zeigt-jeanne-mammens-cafe-reimann-3889012.html

    Der Taxihalteplatz Kudamm-Leibnitz, auch als Leiku bekannt, hieß in der Nachkriegszeit „Reimann“ nach dem nahegelegen Cafe am Kurfürstendamm. Überliefert ist die Adresse Kurfürstendamm 62 Ecke Giesenrechtstraße.

    https://www.openstreetmap.org/node/3455613474#map=17/52.50053/13.31240

    Ebenfalls belegt ist die Lage in Fahrtrichtung rechts hinter der Einmündung der Konstanzer Straße beziehungsweise des Olivaer Platz im Eckhaus mit der Nummer 182, welches einem Neubau Platz.machen musste.

    25.10.2017 Andreas Conrad - Man darf wohl annehmen, dass die Zahl derer, denen das Geräusch eines Diesel-Motors wie Musik in den Ohren klingt, stark im Sinken begriffen ist. Aber an dem Haus in der Charlottenburger Kantstraße 153 hängt nun mal nur eine Gedenktafel, nach der dort der Ingenieur Rudolf Diesel 1893/94 gewohnt und gearbeitet habe.

    Kein Hinweis hingegen auf den von diesem Haus inspirierten Beitrag zur leichten Muse, dem unsere Großväter und Großmütter einen noch immer nachklingenden Ohrwurm verdankten: „In einer kleinen Konditorei / da saßen wir zwei bei Kuchen und Tee / Du sprachst kein Wort, kein einziges Wort / und wusstest sofort, dass ich Dich versteh!“

    Natürlich kam die Inspiration nicht vom Haus an sich, vielmehr von dem in Berlin einst wohlbekannten Café Reimann, das dort 1919 von dem aus Ostpreußen nach Berlin gezogenen Walter Reimann eröffnet worden war, Keimzelle einer hier bald florierenden Konditorei-Kette. Heute befindet sich dort das österreichische Restaurant Ottenthal, in den zwanziger Jahren aber verkehrte in dem Café neben Prominenten wie Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky auch der Schriftsteller und Liedtexter Ernst Neubach.
    „In einer kleinen Konditorei“

    Dem muss die anheimelnde Atmosphäre so gefallen haben, dass er zu den von Vico Torriani, Max Raabe und vielen anderen nach einer Melodie von Fred Raymond gesungenen Zeilen angeregt wurde. In den Erinnerungsstücken, die Walter Christian Reimann, in Schöneberg lebender Sohn des Konditors, zur Firmen- und Familiengeschichte besitzt, befindet sich auch eine Widmung Neubachs, des „Verfassers der ,Kleinen Konditorei’“, wie er schreibt – ein nachträgliches Dankeschön für die anregenden Mußestunden im Kaffeehaus.

    Man fand die Cafés Walter Reimanns in den zwanziger Jahren auch am Kurfürstendamm 35 und 182 sowie am Hausvogteiplatz 1, und 1931 wurde eine Filiale im Kaufhaus Nathan Israel eröffnet, das war ein imposanter Komplex gleich rechts neben dem Roten Rathaus, das älteste und zeitweise größte Kaufhaus Berlins. Nach dem Krieg gelang ein Neubeginn am Kurfürstendamm 62, nach Reimanns Tod 1957 wurde das zwischen Leibniz- und Giesebrechtstraße gelegene Café noch zehn Jahre von seiner Witwe weitergeführt.

    Lange versunkene Stadtgeschichte, nun aber durch die kürzlich eröffnete Ausstellung zur Malerin Jeanne Mammen wieder ein wenig dem Vergessen entrissen. Denn zu den in der Berlinischen Galerie gezeigten Werken gehört auch das um 1931 entstandene, in Berlin nie zuvor öffentlich gezeigte Aquarell „Café Reimann“. Es war 1931 in Curt Morecks „Führer durch das ,lasterhafte’ Berlin“ erschienen und befindet sich im Besitz der Morgan Library & Museum in New York. Wie berichtet, hatte das Museum zur Finanzierung des Transports einen erfolgreichen Spendenaufruf veröffentlicht.


    Kurfürstendamm 35 ?

    Koksöfen im Vorgarten

    Man sieht auf dem Aquarell ein etwas trist dreinblickendes Paar an einem Tisch vor dem Café Walter Reimann am Kurfürstendamm 35, wo sich heute das Hotel California befindet. Das Café ist auf dem Bild leicht identifizierbar an dem angeschnittenen Namenszug und einem der Koksöfen, Vorgängern der modernen Heizstrahler, die Reimann vor seinem damaligen Haupthaus aufgestellt hatte.

    Besonders diese Öfen, wie man sie von Pariser Cafés kannte, haben dem Publikum damals imponiert. Sie inspirierten sogar den Bühnenbildner des vom Komponisten Rudolf Nelson geleiteten Theaters am Kurfürstendamm 217 zu einer Kulisse für die Revue „Tombola“. In dem ehemaligen Astor-Kino, wo sich heute eine Tommy-Hilfiger-Filiale befindet, wärmte sich 1929 Hans Albers mit seinen Kollegen Otto Wallburg und Willi Schaeffers am Koksofen.


    Das erste Reimann-Kaffeehaus, an das das Lied „In einer kleinen Konditorei“ erinnert, befand sich aber in der Kantstraße 153

    ( heute / 2023 https://www.ottenthal.com )

    Auch Albers verkehrte bei Reimann, vom Theater zum Café hatte er es ja nicht weit: einmal quer über den Kurfürstendamm. Weiter zählten Prominente wie Alfred Kerr, Friedrich Hollaender, die noch unbekannte Marlene Dietrich und Camilla Spira zu den Gästen. Auch viele Juden waren darunter, was das Café am 12. September 1931, als der Boulevard zum Schauplatz massiver Krawalle der Nazis unter Gauleiter Joseph Goebbels wurde, zu einem heftig attackierten Angriffsziel machte. Das Mobiliar im Vorgarten wurde demoliert, die große Schaufensterscheibe zertrümmert, innen sollen sogar zwei Schüsse gefallen sein.

    „Onkel Emil“ leistet Widerstand

    Walter Reimann selbst war kein Jude. Den Nazis stand er ablehnend gegenüber, verweigerte sich der Ausgrenzung der Juden, solange es irgendwie ging, leistete später mit seiner Frau Charlotte aktiven Widerstand. Als Ullstein-Bildredakteurin hatte sie die Journalistin Ruth Andreas-Friedrich kennengelernt, bekam dadurch Kontakt zu der von dieser und dem Dirigenten Leo Borchard 1938 gegründeten Widerstandsgruppe „Onkel Emil“. Dieses nie aufgeflogene Netzwerk unterstützte die zunehmend verfolgten Juden mit Verstecken, Papieren und Essen.

    Gerade Walter und Charlotte Reimann hatten als Betreiber von Kaffeehäusern einige Möglichkeiten, Lebensmittel zu organisieren, halfen zudem Hilde Waldo, der späteren Sekretärin des emigrierten Schriftstellers Lion Feuchtwanger, bei ihrer Ausreise in die USA. Die Gruppe „Onkel Emil“ wurde auch in der Gedenkstätte „Stille Helden – Widerstand gegen die Judenverfolgung 1933 – 1945“ gewürdigt, die unlängst in der Rosenthaler Straße 39 in Mitte geschlossen wurde und im Januar in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Tiergartener Stauffenbergstraße 13/14 in erweiterter Form wiedereröffnet werden soll.

    Die Erinnerung an Walter und Charlotte Reimann wird also fortleben, wenn Jeanne Mammens „Café Reimann“ längst wieder nach New York zurückgekehrt ist. Und irgendwann dürfte sicher auch mal wieder das aus den späten Zwanzigern herüberwehende Lied von der kleinen Konditorei im Radio erklingen, melancholische Verse „von Liebesleid und Weh“.

    „Jeanne Mammen. Die Beobachterin. Retrospektive 1910 – 1975“, Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124 – 128 in Kreuzberg, bis 15. Januar, mittwochs bis montags, 10 – 18 Uhr

    Berlin-Charlottenburg, Kurfürstendamm, 1953
    https://www.flickr.com/photos/lautenschlag/8277548761

    Flickr

    "[...] Die vier Cafés, die W.alter Reimann vor dem Krieg betrieben hatte, waren alle zerstört worden. Doch noch im Jahre 1945 eröffnete er am Olivaer Platz, Kurfürstendamm 62, ein neues „Café Reimann“. Mit seiner guten Küche wurde es in den einfach eingerichteten aber großzügigen und freundlichen Räumen schnell wieder zu einem renommierten Haus. In den siebziger Jahren zogen die „Mozart-Terrassen“ in diese Räume, ein Café, das sich jedoch am recht unattraktiven Olivaer Platz nicht lange halten konnte. Eine unkonventionelle Gaststätte unternahm in den achtziger Jahren den Versuch, sich an dieser Stelle zu etablieren, konnte sich aber auch nicht lange halten. Seit einigen Jahren hat in dem renovierten, hellgelb gestrichenen Haus das Nobel-Schuhgeschäft „Magli“ eine Filiale. [...]"

    aus:
    Der Kurfürstendamm : Gesichter einer Straße / Regina Stürickow. - Berlin: Arani-Verl., 1995

    In dieser Version von In einer kleinen Konditorei (Georg Kober - 1929) geht es um den Boulevard des Capucines in Paris nicht um Kurfürstendamm oder Kantstraße. Die hat wohl eher Vico Toriani durch Weglassen der ersten Strophe in den Fünfzigern ins Spiel gebtacht.
    https://www.youtube.com/watch?v=BVw_7u29uA4

    Auch diese akkordeonlastige Version des Saxophonorchesters Dobbri von 1928 klingt eher nach Pariser musette als nach einem Berliner Gassenhauer .
    https://www.youtube.com/watch?v=uj7eQFfN8V4&pp=ygUgaW4gZWluZXIga2xlaW5lbiBrb25kaXRvcmVpIDE5Mjg%3D

    https://www.openstreetmap.org/way/68915107#map=17/48.87045/2.33105

    #Berlin #Charlottenburg #Kurfürstendamm #Konstanzer_Straße #Olivaer_Platz #Kantstraße #Geschichte #Gastronomie #Konditorei #Nazis #Widerstand #Taxihalteplatz

    #Boulevard_des_Capucines #Paris #Gassenhauer

  • In Kreuzberg liegen jetzt die ersten Stolpersteine für Schwarze NS-Opfer
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/in-kreuzberg-wurden-die-ersten-stolpersteine-fuer-schwarze-ns-opfer

    Vor der Alten Jakobstraße 134 liegen nun diese fünf Stolpersteine für die Familie Boholle. Photo : Emmanuele Contini

    Plan / Openstreetmap
    https://www.openstreetmap.org/node/2468915167

    9.10.2023 von Elizabeth Rushton - Das Verfahren zur Verlegung neuer Stolpersteine ist für den Künstler Gunter Demnig inzwischen Routine: Die Messingsteine werden behutsam in das Straßenpflaster eingefügt, sodass ihre golden glänzenden Oberflächen und die Geschichten der Opfer des Nationalsozialismus vor den Häusern, in denen diese einst lebten, zum Vorschein kommen. Mehr als 1000 solcher Steine befinden sich auf den Bürgersteigen in Berlin-Kreuzberg, mehr als 96.000 gibt es in ganz Europa.

    Doch als Gunter Demnig sich am Sonntagmorgen mit seinem vertrauten Werkzeug vor dem Haus Alte Jakobstraße 134 über fünf neue Stolpersteine beugte, war diese Verlegung anders als alle anderen im Bezirk zuvor: Damit wurden die ersten Stolpersteine in Kreuzberg für Schwarze Opfer des NS-Regimes verlegt. In dem Haus wohnte Joseph Bohinge Boholle, der 1880 in Kamerun geboren wurde und im Rahmen der Berliner Kolonialausstellung nach Berlin kam, zusammen mit seiner Frau Stefanie. Joseph und Stefanie brachten drei Kinder zur Welt – Josefa Luise, Rudolf Bohinge und Paul Artur. Im Jahr 1939 wurde der Enkel Peter, der Sohn Josefas und des niederländischen Varieté-Artisten Cornelis van der Want, geboren.

    Nachdem 1943 ein Bombenangriff der Alliierten das Familienhaus in der Alten Jakobstraße zerstört hatte, zogen Josefa, Cornelis, Peter und Stefanie nach Bromberg (heute das polnische Bydgoszcz). Ende 1944 wurden allerdings die drei Erwachsenen verhaftet. Stefanie Boholle kam entweder im Gestapo-Gefängnis in Bromberg oder im KZ Stutthof ums Leben. Josefa, ihre Brüder Paul und Rudolf sowie ihr Mann Cornelis und ihr Sohn Peter überlebten den Nationalsozialismus – Josefa wurde aber während ihrer Gefangenschaft zwangssterilisiert und starb 1955 an den chronischen Erkrankungen infolge ihrer Zeit im Konzentrationslager.


    Frank Boholle (M.) verfolgt mit seiner Familie die Stolpersteinverlegung für ihre Vorfahren. Photo : Emmanuele Contini

    Vor Nachbarn, Aktivisten und Kommunalpolitikern wie Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) sprach Frank Boholle, der Urenkel von Joseph und Stefanie, bei der Zeremonie am Sonntag von einer „großen Ehre“ für seine Familie. „Jetzt werden unsere nachfolgenden Generationen immer einen Ort haben, wo wir dieser Geschichte gedenken können“, sagte er. Er bedankte sich insbesondere bei dem Historiker Robbie Aitken, der nach der Verlegung eine Biografie der Familie Boholle vorlas, sowie bei Christian Kopp vom Verein Berlin Postkolonial, auf dessen Initiative die Verlegung erfolgt war.

    In ihrem Redebeitrag begrüßte Simone Dede Ayivi von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland den Schritt, der einen oft vergessenen Aspekt der NS-Geschichte näher beleuchtet. „Um die Verfolgungsgeschichte des Nationalsozialismus komplett zu erzählen, müssen alle betroffenen Gruppen miteinbezogen werden – und da sind wir noch lange nicht fertig“, sagte sie; es gebe noch große Wissenslücken zu füllen. Eine Erfahrung, die auch die Familie Boholle während der Vorbereitung auf die Stolpersteinverlegung gemacht hat. „Unsere Familiengeschichte bestand lange Zeit aus vielen Puzzlestücken“, sagte Frank Boholle. „Erst jetzt konnten wir sie zusammensetzen und die Lücken füllen.“


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Gesetze

    Siehe auch https://seenthis.net/messages/927660

    Berliner Kolonialausstellung 1896
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berliner_Kolonialausstellung

    Kolonien des deutschen Kaiserreichs
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kolonien

    #Deutschland #Kamerun #Berlin #Kreuzberg #Alte-Jakobstraße #Geschichte #Kolonialismus #Rassismus #Nazis

  • Was ist los am Hauptbahnhof ?
    http://www.ag-taxi.de/Was-ist-los-am-Hauptbahnhof.html

    Bald nur noch ein einziger Taxi-Halteplatz am Protzbahnhof? Heute ist eine Presseanfrage zu den Halteplätzen am Hauptbahnhof und einigen anderen Taxifragen eingegangen. Schön, wenn sich mal wer interessiert. Hier die Fragen und Antworten.
    1. Was halten sie von den Plänen, die Taxis allein am Hinterausgang und in der Tiefgarage an- und abfahren zu lassen?

    Die Idee, uns in die Katakomben des Bahnhofs zu verbannen, ist ein bislang unübertroffener Ausdruck der Verachtung, die uns Taxifahrern von Seiten des offiziellen Berlin entgegengebracht wird.

    Taxis nur noch am ’Hinterausgang’ des Berliner Hauptbahnhofs vorzuhalten, stellt eine Gefährdung der Fahrgäste dar, die riskieren in die Hände illegaler „Aufreißer“ zu fallen.
    2. Welche Sorgen haben sie bezüglich der neuen Pläne?

    Für unsere Fahrgäste ist es unzumutbar, unten in der Tiefgarage auszusteigen, anstelle den Bahnhof direkt über die großen Eingänge zu betreten, wo ihnen Informationsschalter und elektronische Hinweissysteme den besten Weg zu ihren Zügen weisen. Die Architektur des Bahnhofs wurde für diese Wege konzipiert. Der Zugang über die Fahrstühle der Tiefgarage ist eine Zumutung.

    Der Bahnhof hat zwei Zugänge am Europlatz (https://www.openstreetmap.org/node/5208301123) und Washingtonplatz (https://www.openstreetmap.org/way/895946502), an denen Taxis für Fahrgäste bereitstehen müssen. Es wird nie funktionieren, Taxifahrgäste per Leitsystem zu einem einzigen Ausgang mit Taxis zu führen. Viele werden dennoch orientierungslos zum anderen Ausgang gehen und dort von illegalen Anwerbern für Mietwagen abgefangen werden. Diese sind nicht berechtigt Fahrgäste ohne Vorbestellung aufzunehmen und tun es dennoch, wie sie auch sonst gegen alle erdenklichen Vorschriften zum Schutz der Fahrgäste verstoßen.
    3. Haben sie konkrete Pläne, gegen dieses Vorhaben vorzugehen?

    Wir Taxifahrerinnen und Taxifahrer in der Gewerkschaft ver.di engagieren uns für gute Arbeitsbedingungen und Löhne. Deshalb setzen wir uns für Halteplätze ein, die gute Arbeitsplätze sind. Wir brauchen ausreichend Abstand zum fließenden Verkehr, um die Türen des Autos jederzeit offen lassen zu können, Fitness- und Kaffeestände, und benötigen zusätzliche Abstellplätze, an denen wir Pause machen können. Wir wenden uns mit Stellungnahmen an Senat und Bezirksämter, damit diese Halteplätze so gestalten, dass besonders gehbehinderte Fahrgäste direkt aus Bahnen und Bussen für die „letzte Meile“ ins Taxi umsteigen können. Das „Problem Hauptbahnhof“ gehen wir gemeinsam mit dem Halteplatzbeauftragten der Taxiinnung an.
    4. Wie sehen sie die Stimmung gegenüber Taxis in Berlin derzeit generell? (Beispiele Übergriffe auf Fahrer, Uber etc.)

    Das Thema Uber / illegal agierende Mietwagenfirmen betrifft uns sehr, weil noch nicht ausreichend bekannt ist, dass so gut wie jeder Euro, der für eine Fahrt mit Uber und ähnlichen Plattformen ausgegeben wird, direkt in die Taschen von Kriminellen fließt. Ein vorsichtig formulierender Beamter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) hat kürzlich in RBB und ARD Fernsehen von einem Drittel schwarz gezahlter Löhne gesprochen.

    Viel gravierender ist der Umstand, dass die „billigen“ Fahrpreise der Plattform-Mietwagen nur durch extreme Ausbeutung, also durch Löhne deutlich unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns möglich werden. Würden die Aufsichtsbehörden die Zahlung des Mindestlohns durch die Mietwagenbetriebe durchsetzen, was technisch in der vollständig Echtzeit-verdateten Branche kein Problem darstellt, würden von den zur Zeit 4449 Mietwagen vermutlich weniger als 100 übrig bleiben, die dann gutes Geld in anderen als dem Taxi-Marktsegment verdienen würden. Wenn die Taxi- und Mietwagen-Aufsichtsbehörde LABO ihre Arbeit machen würde, wäre das Thema „Uber“ schnell aus der Welt.

    Die Aggressivität im Verkehr hat in den vergangenen Jahren so zugenommen, dass sie zu einer ernsthaften Belastung bei unserer Arbeit geworden ist.

    Wir erleben Unterstützung von den Teilen der Politik, die begriffen hat, dass die Stadt ein preislich zuverlässiges und jederzeit verfügbares Angebot an Taxis benötigt.

    Wir freuen uns besonders über die Initiative des SPD-Mitglieds im Berliner Abgeordnetenhaus Tino Schopf (https://www.spdfraktion-berlin.de/abgeordnete/tino-schopf), der es unternommen hat, eine wirksame Kontrolle des Taxi- und Mietwagengewerbes in Berlin durchzusetzen.
    5. Welche Bedeutung haben Taxis für die Stadt?

    Das Taxigewerbe ist bis ins letzte Detail gesetzlich reguliert und eignet sich deshalb perfekt als individuelle Beförderungslösung, wo der Markt versagt. Die Stadt kann die Bereitstellung von Taxis an bestimmten Orten zu Zeiten anordnen, wenn sie dort gebraucht werden. In der Vergangenheit wurden immer wieder erfolgreiche Kooperationsprojekte von BVG und Taxigewerbe sowie städtischen Krankenhäusern vereinbart. Auch mit großen privaten Reiseveranstaltern wurden Pauschalverträge geschlossen, die Busreisen mit Haus-zu-Haus-Service ermöglichten. Für eine erfolgreiche ökologische Transformation der Stadt könnten Taxis gezielt dort eingesetzt werden, wo der generelle Individualverkehr nicht mehr möglich sein wird, aber dennoch beispielsweise Fahrten zum Krankenhaus oder Bahnhof gemacht werden müssen.

    Die Wahrnehmung von Taxis als Teil des öffentlichen Nahverkehrs hat aufgrund der Verarmung großer Teile der Berliner Bevölkerung nachgelassen. Viele können sich Taxifahrten einfach nicht mehr leisten und wandern zu den mit Lohndumping und Sozialbetrug subventionierten Mietwagen ab. Uns bleiben Geschäftsleute, Politik und ein Teil des Tourismus als Kundenbasis. Wir fahren weiterhin Oma für keine zehn Euro zum Arzt, und warten auf diesen Auftrag wie auf jeden anderen eine Stunde oder länger. Die Berliner Taxifahrer sind Teil der arbeitenden Armen der Stadt, die nur durch Unterstützung Dritter überleben.

    Wir erleben in Gesprächen mit politischen Parteien, dass dem Taxigewerbe eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der Berliner Mobilität zugetraut wird.

    Dabei ist ein großen Problem für die Wahrnehmung der Berliner Taxifahrerinnen und -fahrer als bestinformierte Berlinerinnen und Berliner, dass durch die Abschaffung der gefürchteten Ortskundeprüfung eine Dequalifizierung erzwungen worden ist, welche eine Gefahr für die Zukunft der ganzen Branche darstellt.

    Sie können alte Taxi-Hasen nach einem beliebigen Berlinthema fragen, und wir können es verorten, das heißt Ihnen alles über einen Ort, seine Umgebung und Geschichte berichten. Wer lange genug dabei ist, kennt Stories zu jedem Ort der Stadt aus eigenem Erleben. Durch den Wegfall der präzisen Ortskenntnis wird der Aufbau einer innerlich „kartierten“ Erinnerung unmöglich. Ohne derart genaue Stadtkenntnisse entfällt die helfende und beratende Funktion des Taxifahrer-Berufs und unser Beitrag zur „menschlichen Stadtentwicklung“ wird unmöglich gemacht.

    Dequalifizierung führt zu schlechteren Einkommen, die bereits jetzt unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns liegen, nicht nur bei den Mietwagen sondern auch im Berliner Taxigewerbe. Damit wird der Nachwuchs an qualifizierten Fahrerinnen und Fahrern zuverlässig verhindert, und so die Entwicklung des Taxigewerbes zu einer modernen, in das Berlin der Zukunft integrierten Branche von vornherein unmöglich gemacht.

    Jede Dienstleistungsbranche lebt von der Qualifikation seiner Arbeitenden, auch das Taxigewerbe. DGB und ver.di fordern deshalb eine Ausbildungsabgabe aller Betriebe, die nicht ausbilden. Vielleicht motiviert das Taxiunternehmen dazu, endlich nicht mehr ihr Heil im immer extremeren Senken der Löhne zu suchen.

    Wir tun das Unserige dazu.

    AG Taxi bei ver.di

    https://www.openstreetmap.org/node/5208301123
    https://www.openstreetmap.org/way/895946502
    https://www.spdfraktion-berlin.de/abgeordnete/tino-schopf

  • Berlin, 13.8.1961
    https://www.openstreetmap.org/node/3034708085#map=19/52.53834/13.39567

    Quelques fainéants et rockers au solde du pouvoir impérialiste regardent des ouvriers socialistes au travail. Sur la photo on reconnaît l’interprétation socialiste du plein emploi. Un ouvrier travaille, un deuxième attend son tour, tous les deux sont payés. On se demande pourquoi cette forme de société n’est plus aussi populaire qu’à l’époque. Côté spectateurs on remarque les imitations d’Harley Davidson fabriquées maison.

    A Berlin le pouvoir ne cesse de se rendre ridicule dans sa tentative de ressembler à son idole de Washington. ;-)

    Pourquoi ce commentaire à peine cynique ? Parce qu’il est aussi vrai et authenitique (je vous l’assure, j’étais sur place !) que tous les discours que vous allez entendre aujourd’hui.

    On ne fait pas d’omelette sans casser des oeufs. Vu comme ça cet événement historique constituait la tentative desespérée d’en finir avec le sabotage permanent par Bonn et Washington de la construction d’une économie et société socialiste. A mon avis c’était un acte cru qui en fin de compte a contribué à l’échec du modèle de société post-stalinienne. En même temps le mur nous a protégé pendant 28 ans contre l’avancée des forces qu’on connaît aujourd’hui sous l’appellation « neocon » et « néolibérale ».

    La guerre d’Ukraine risquait de commencer cinquante ans plus tôt en 1964, au moins c’est ce que fait penser l’envoi de commandos parachutés en Ukraine par les anciens nazis de Pullach et leurs commanditaires à Langley. Le mur de Berlin a donc contribué à nous épargner une grande guerre et nous a permis de jouir d’une époque de rapprochement entre les peuples jusqu’au putsch contre Gorbatchev et la démocratie naissante en Union Soviétique.

    Après les guerres ont recommencé en Europe, d’abord avec la guerre civile pendant la déstruction de la République fédérative socialiste de Yougoslavie à partir de 1991. Ensuite on assisté avec effroi au bombardement de la République fédérale de Yougoslavie par l’OTAN en 1999. Actuellement nous vivons la deuxième phase d’une époque de guerres permanentes dont le développement ne suit plus la logique des guerres mondiales du passé.

    Nos enfants sont alors confrontés à la tâche de survivre pendant l’actuelle période des Royaumes combattants de l’age impérialiste sur fond de catastrophe climatique. Comme si ce n’était pas assez il leur revient aussi l’obligation de préparer la société qui mettra fin à ces bains de sang. Les forces en mouvement sont désormais trop grandes pour qu’un mur aussi long et haut qu’il soit puisse encore arrêter les guerres et flux migratoires conséquents.

    Le 13 août 1961 serait une date nostalgique rappellant une époque meilleure si le mur de Berlin avait fonctionné comme prévu par ses constructeurs et s’il n’y avait pas eu au moins 140 victimes à plaindre qui ont payé de leur vie le maintien d’un équlibre précaire mondial.

    https://fr.m.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9riode_des_Royaumes_combattants
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Central_Intelligence_Agency
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Organisation_Gehlen
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundesnachrichtendienst

    #Berlin #mur #Bernauer_Straße #Brunnenstraße ? #photographie #histoire #WTF #1961 #police

  • Festival du Moulin du Son à Arzano (Finistère) cet été du 4 au 6 août. Jauge à 500 personnes sur un site Natura 2000 (moulin du Roc’h). Comportement « safe » pour l’environnement exigé.

    Le Moulin du son revient à Arzano début août
    https://www.ouest-france.fr/bretagne/quimperle-29300/le-moulin-du-son-revient-a-arzano-debut-aout-e91e6f4c-ddf1-11ed-8fc1-34

    Le premier set du rendez-vous Le moulin du son, sur le site du moulin du Roc’h à Arzano (Finistère), s’était joué l’été 2022. Un an plus tard, le deuxième set se prépare activement et l’heure est à la recherche de mécènes et de partenaires.

    Pour ce nouveau festival, la Groove Factory, présidée par Anthony Antunez, s’associe à Apes musique pour une programmation entre chansons françaises et musique techno, au fil du week-end des 4, 5 et 6 août 2023.

    Quelques infos supplémentaires ici :
    https://www.facebook.com/events/986304159036034/?active_tab=discussion

    Et la petite carte qui va bien :
    https://www.openstreetmap.org/node/4427751853#map=9/48.0973/-3.1393

    (family) #shameless_autopromo
    (parce que j’ai mon petit dernier qui pourrait y participer si son employeur, dans son immense mansuétude, veut bien lui accorder quelque congé) ...

  • Waldorf Astoria Berlin: Der Chefconcierge zeigt uns das Luxushotel am Bahnhof Zoo
    https://www.berliner-zeitung.de/stil-individualitaet/waldorf-astoria-berlin-chefconcierge-christoph-hundehege-nimmt-uns-

    Ein Bericht über das Hotel, in dem man nicht aufs Klo darf - als Taxifahrer. Da haben sich Kollegen derart daneben benommen, dass die ganze Zunft Kloverbot hat

    Da.
    https://www.openstreetmap.org/node/3683945001

    9.4.2023 von Manuel Almeida Vergara - „Meet me at the clock“, sagt der New Yorker – und sein Gegenüber weiß sofort, was damit gemeint ist. Schließlich ist die mit bronzenen Relieffiguren dekorierte Standuhr im Waldorf Astoria, dem 1931 gegründeten Luxushotel, seit Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt. So beliebt, dass „meet me by the clock“ in New York zum geflügelten Wort geworden ist.

    „Wir treffen uns an der Uhr“ – diese Aufforderung kennt auch der Berliner, wenngleich sie ihn – ein bisschen weniger glamourös – nolens volens zur Weltzeituhr führt. Dabei hat auch Berlin seit genau zehn Jahren ein Waldorf Astoria. Und auch das Waldorf Astoria Berlin hat eine hübsche Standuhr in der Lobby.

    Christoph Hundehege plädiert ohnehin dafür, dass sich Berlinerinnen und Berliner öfter mal in das Fünf-Sterne-Hotel am Bahnhof Zoo verirren sollten. Und zwar nicht nur, um sich bei der Lobby-Uhr zu treffen: Vom Spa über die Bar bis zum Restaurant; von den weltberühmten „Eggs Benedict“ zum Frühstück über ein Stück „Red Velvet Cake“ am Nachmittag bis zum abendlichen Drink in der Hotelbar habe das Haus doch einiges zu bieten, das nicht nur Touristinnen und Touristen gefallen dürfte.

    Was in New York, London oder Paris ganz üblich ist – nämlich, auch als Einheimische die Vorzüge der besten Hotels der Stadt zu genießen – sollte sich bei uns genauso durchsetzen, findet Hundehege. Seit der Hoteleröffnung 2013 ist er Chefconcierge des Hauses, seit vergangenem Jahr außerdem Deutschland-Präsident von „Les Clefs d’Or“, einer renommierten weltweiten Concierge-Vereinigung.

    Wir treffen Christoph Hundehege im 30. Stock. Er wartet schon in einer großzügigen Ambassador-Suite auf uns, über der nur die noch großzügigere Präsidentensuite liegt. Und auch wenn sein Metier zur Verschwiegenheit verpflichtet: Ein paar Einblicke in seinen Berufsalltag will uns der Chefconcierge doch gewähren.

    Herr Hundehege, mir fällt gleich das goldene Emblem auf, das mir von Ihrem Revers entgegenfunkelt. Sieht ganz so aus, als seien Sie hochdekotiert – zumindest in Ihrem Berufsfeld.

    Das ist jedenfalls kein Militärabzeichen oder ein Sheriffstern. Wie der Name schon sagt, sind die goldenen Schlüssel das Symbol von „Les Clefs d’Or“, einer internationalen Vereinigung von Hotelconcierges. Weltweit haben wir fast 4000 Mitglieder, 200 davon arbeiten allein in Luxushäusern in Deutschland. Wir nutzen dieses Netzwerk gerne, weil wir unsere Gäste auf ihren Reisen begleiten wollen, auch über ihren Aufenthalt bei uns hinaus. Bevor sie in eine andere Stadt und ein anderes Hotel weiterziehen, telefonieren wir oft mit den Concierges dort, um sie schon mal über besondere Wünsche oder Vorlieben zu informieren. Das machen wir übrigens markenübergreifend.

    Da ruft dann also ein Concierge aus dem Waldorf Astoria Berlin beim Four Seasons in Miami oder Kempinski in Istanbul an, um die Leute dort auf ihre Gäste vorzubereiten?

    Sicher, wenn es doch dem Genuss unserer Gäste dient! Vielleicht gibt es beim nächsten Reiseziel ja ein tolles Restaurant, das schon mal reserviert werden soll, oder ein Konzert, für das es noch Karten braucht. Oder jemand hat eine Nussallergie, ist Pescetarier oder mag abends gern ein warmes Kirschkernkissen ans Bett. Jeder Hinweis hilft. Also arbeiten wir innerhalb dieser Concierge-Vereinigung wirklich eng zusammen.

    Was muss ein Concierge tun, um Mitglied bei „Les Clefs d’Or“ werden zu können?

    Theoretisch kann jeder und jede Concierge Teil unserer Vereinigung werden, wenngleich unsere Mitglieder vor allem in den Luxushäusern dieser Welt zu finden sind. Auf jeden Fall müssen sie schon eine bestimmte Anzahl an Jahren in diesem Beruf gearbeitet und auch mindestens zwei Paten innerhalb der Vereinigung haben, die für sie bürgen.

    Und was müsste man tun, um wieder rauszufliegen?

    Da gibt es bestimmt etwas. Wir haben ja ethische und moralische Vorsätze, an denen wir alle uns orientieren.

    Ich stelle mir gerade einen totalen Männerverein vor, ähnlich wie bei den traditionsreichen Butler-Vereinigungen Großbritanniens. Liege ich richtig?

    Überhaupt nicht! Ich kenne zwar den genauen prozentualen Anteil nicht, aber in der Hotellerie und Gastronomie sind ja ohnehin sehr viele Frauen tätig und so auch als Concierges. Das war sicherlich mal anders, auch, wenn wir nur ein oder zwei Dekaden zurückblicken. Aber das gleicht sich immer mehr aus, und das ist auch von unbedingter Wichtigkeit. Die Mischung macht’s, und so bin ich sehr froh, dass ich bei uns ein ganz ausgewogenes Team überblicke, das genau zur Hälfte aus Frauen und zur anderen aus Männern besteht.

    Eine Prämisse, der Sie sich als Chefconcierge des Waldorf Astoria Berlin und überdies als Präsident von „Les Clefs d’Or“ verschreiben, ist der Grundsatz der Verschwiegenheit. Dabei erleben Sie in ihrem Arbeitsalltag bestimmt einige kuriose Dinge. Fällt es Ihnen schwer, manchmal nicht doch aus dem Nähkästchen zu plaudern?

    Das fällt natürlich hin und wieder schwer. Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes behauptete. Aber da muss ich – da müssen wir – uns eben kontrollieren, weil wir ja nicht selten mit hochrangigen und berühmten Gästen umgehen, denen wir eine Privatsphäre ermöglichen wollen. Also haben Details und Geschichtchen in Gesprächen außerhalb unseres Hauses nichts verloren.

    Glücklicherweise befinden wir uns ja gerade innerhalb Ihres Hauses, also versuche ich es einfach mal: Welche Begegnung mit einem Gast, welcher spezielle Wunsch ist Ihnen in zehn Jahren Waldorf Astoria Berlin besonders im Gedächtnis geblieben?

    Da gibt es wirklich viele Momente. Spontan muss ich an eine Situation denken, die sich im Rahmen des Champions-League-Finales zwischen Juventus Turin und FC Barcelona 2015 hier in Berlin abgespielt hat. Wir hatten einen Gast, der sich die ganze Woche auf dieses Finalspiel gefreut hatte. Zweieinhalb Stunden vor Anpfiff hatte er aber noch immer kein Ticket bekommen. Also stand er vor unserem Concierge-Desk mit der Bitte, ihm doch eines zu besorgen. Das war sicherlich ein Wunsch, der bei mir hängengeblieben ist, weil seine Erfüllung so schwierig war. Und um Ihre nächste Frage gleich vorwegzunehmen: Ja, wir konnten ihm sein Ticket besorgen, auch wenn das ein bisschen mehr Anstrengungen gekostet hat als eine einfache Restaurantreservierung.

    Dann also eine andere nächste Frage: Wen muss man anrufen, und was muss man sagen, wenn man zwei Stunden vor Anpfiff noch ein Ticket fürs Champions-League-Finale will?

    Da wären wir jetzt beim Nähkästchen, das ich lieber geschlossen halte. Wenn ich Ihnen jetzt erzählen würde, wie das funktioniert hat, dann könnte das ja am Ende jeder leisten.

    Steigen die Ansprüche eines Gastes parallel zu seiner Bedeutung? Oder anders: Kann sich eine berühmte Persönlichkeit bei Ihnen nochmal ganz andere Dinge wünschen als jemand gänzlich Unbekanntes?

    Wir haben grundsätzlich den Anspruch, jeden Gast gleich zu behandeln. Aber natürlich gibt es den einen oder die andere, die vielleicht ein paar mehr Anforderungen mit sich bringt. Wenn Sie zum Beispiel an einen Künstler denken, der gerade eine Welttournee macht und währenddessen in 100 Hotels übernachtet, dann tun wir gut daran, hier das gewünschte Umfeld zu schaffen, damit auf dieser Tour nichts ins Holpern gerät. Aber generell bemühen wir uns, niemanden seiner oder ihrer Popularität wegen zu bevorzugen.

    Ist das überhaupt möglich? Sie werden ja auch ganz persönliche Vorlieben haben, Stars, die Sie ganz toll finden und andere, mit denen Sie nichts anfangen können.

    Natürlich gibt es zum Beispiel Künstler, die ich persönlich musikalisch oder schauspielerisch besser finde als andere. Oder Staatsbesuche, auf die ich mich mehr freue als auf andere. Aber da muss ich eben ganz die professionelle Distanz wahren. Das wird von unserem Haus erwartet. Stellen Sie sich mal vor, ich würde einen Gast nach Karten für seine nächste Show, einem Autogramm oder einem Selfie fragen. Das wäre undenkbar! Und genauso undenkbar wäre es, dass ich einen Gast mit seinen Wünschen links liegen lasse, nur weil er nicht berühmt ist.

    Also darf ich Sie auch als ganz normaler Gast um Champions-League-Tickets bitten?

    Sicher, das dürfen Sie. Dafür sind wir letzten Endes da. Es muss ja auch nicht unbedingt das begehrte Fußballticket sein, es können auch Karten für ein Opernstück sein, für das Sie sich kurzfristig entschieden haben, oder einfach nur Tickets für den Zoo. Oder wir helfen Gästen dabei, sich ein Tagesticket von der BVG zu ziehen, einfach, weil sie das vorher noch nie gemacht haben. Alles ist möglich.

    Kommt es trotzdem mal vor, dass Sie Ihren Gästen sagen müssen: „Sorry, geht nicht“?

    Ich würde lügen, wenn ich sagte, es klappt immer alles völlig problemlos. Letzten Endes geht es darum, für den Gast gute Lösungen zu finden. Wenn es zum Beispiel in der Philharmonie spontan nicht mehr, wie gewünscht, fünf Plätze nebeneinander gibt, dann sorgen wir eben in Absprache mit dem Gast dafür, dass die Gruppe aufgeteilt wird und jeder einen guten Platz findet. Lösungen suchen und Lösungen finden – ich glaube, das beschreibt unsere Aufgabe als Concierges ganz gut.

    Interessant, dass Sie bis jetzt nur Beispiele außerhalb Ihres Hauses gewählt haben. Wünsche, die in der Oper, im Konzerthaus oder eben im Fußballstadion erfüllt werden sollen. Spannend wird es doch gerade dann, wenn jemand vor Ort zum Beispiel nicht mit seinem Zimmer einverstanden ist. Man hört ja gelegentlich von Stars, die etwa vorab ihre Suite neu streichen lassen, weil ihnen die Wandfarbe nicht gefällt. Oder sind das nur Hollywood-Mythen?

    Nein, das sind keine Fantastereien. So etwas gibt es. Wir haben durchaus Gäste, und das müssen gar keine Hollywoodstars sein, denen das ein oder andere Bild im Hotelzimmer nicht gefällt. Natürlich machen wir auch das dann möglich und tauschen die Kunst aus. Oder es gibt Gäste, die ihr Schlafzimmer durchgehend abgedunkelt haben wollen, sodass kein Tageslicht reinkommt. Auch das machen wir möglich. Wir versuchen, dem Ganzen keine Grenzen zu setzen.

    Klingt so, als sei Geduld Ihre wichtigste Eigenschaft. Was muss man noch mitbringen, um Ihren Job machen zu können?

    Geduld ist ganz wichtig, das stimmt. Außerdem würde ich sagen, man muss ein übergeordnetes Interesse an vielerlei Dingen mitbringen. Wir wollen unseren Gästen Empfehlungen authentisch geben können, müssen also wissen, wie es in bestimmten Restaurants so schmeckt, welcher Gang besonders zu empfehlen ist. Oder in welchen Galerien und Museen, aber auch in welchen Kiezen es gerade besonders spannend ist. Und weil sich unsere Stadt und ihre Stadtteile ja rasend schnell verändern, gehören zu meinem Beruf auch große Investitionen an privater Zeit. Wir wollen und müssen immer auf dem Laufenden sein. Man kennt das ja aus dem Privaten: Wenn Freunde Sie nach einem Restaurant fragen, dann ist es immer besonders schön, wenn Sie ganz authentisch davon erzählen können, weil Sie selbst schon mal da waren.

    Wenn wir über die Veränderungen in unserer Stadt sprechen, muss ich gleich an die Neuentwicklung der City West denken. An den Wunsch, aus der Gegend um den Bahnhof Zoo, wo 2013 auch das Waldorf Astoria eröffnet hat, eine elegante, mondäne Innenstadtlage zu machen. Spielt Ihr Haus bei diesem Vorhaben eine wichtige Rolle?

    Ja, das glaube ich durchaus. Ich würde jetzt nicht so weit gehen zu sagen, dass die Eröffnung des Waldorf Astoria Berlin der Schlüssel dazu war, die City West auf diese Weise zu entwickeln. Aber ich würde schon sagen, dass auch unsere Eröffnung dazu geführt hat, dass viele luxuriöse Boutiquen auf den Kurfürstendamm zurückgekommen sind und auch andere entsprechende Bauvorhaben umgesetzt wurden.

    Also passt Waldorf Astoria als Marke zu Berlin? Es gibt in der Stadt sicherlich einige Menschen, die das anders sehen.

    Berlin muss sich meines Erachtens vor keiner Metropole der Welt verstecken. Ganz im Gegenteil. Wenn ein Waldorf Astoria nach New York oder Amsterdam oder London passt, warum soll es nicht auch nach Berlin passen? Es gehört zu jeder Metropole dazu, dass auch diese Art von Hotellerie betrieben wird. Und die Nachfrage bestärkt uns ja darin. Luxus-Sternehotels funktionieren – auch in Berlin.

    Ist es also an der Zeit, dass wir uns endlich von Wowereits Motto „arm, aber sexy“ verabschieden?

    Ich glaube, dieser Satz hat in eine gewisse Zeit gepasst. Aber mittlerweile passt er nicht mehr. Wenn Sie sich nur mal anschauen, wie viele erstklassige Restaurants in den vergangenen Jahren und Monaten eröffnet haben! Wenn Sie sich vornehmen würden, jedes dieser Restaurants zu testen, dann wären Sie in zwei Jahren noch nicht damit durch. Dass solche Restaurants und eben Hotels wie unseres in Berlin so gut funktionieren, spricht doch dafür, dass die Klientel da ist.

    Nur empfangen Sie in Ihrem Haus ja eher Gäste von außerhalb und eben nicht die Berlinerinnen und Berliner, die vielleicht nach wie vor sexy und arm sind.

    Das ist nicht richtig. Uns besuchen auch viele Menschen, die in Berlin leben. Auch wenn das noch nicht in dem Maße geschieht, wie wir uns das wünschen würden. Das ist vielleicht tatsächlich etwas, das sich in Berlin noch nicht so durchgesetzt hat wie etwa in London oder New York: Dort ist es ganz normal, sich abends auch mal in einer Hotelbar oder einem Hotelrestaurant zu treffen, oder das Spa dort zu nutzen. Diese Hemmschwelle, die es in Berlin offenbar immer noch gibt – nämlich an den freundlichen Doormen vorbei in ein Fünf-Sterne-Hotel zu spazieren und die dortigen Angebote zu nutzen – existiert dort nicht. Aber es gibt auch hier in unserem Hotel viele schöne Dinge, die auch Berlinerinnen und Berliner erleben können. Sei es der High Tea in unserer Library im 15. Stock – für mich übrigens der schönste Ort im ganzen Hotel –, ein Tag im Guerlain-Spa oder eine Veranstaltung wie „Champaign & Eggs“ unten im Roca Restaurant.

    Gut gemachte Eier spielen im Waldorf Astoria tatsächlich eine übergeordnete Rolle. Im New Yorker Stammhaus wurden „Eggs Benedict“ erfunden, ein Frühstücksklassiker, der mittlerweile überall auf der Welt gegessen wird. Genau wie der „Red Velvet Cake“, der ebenso im Waldorf Astoria New York erfunden wurde. Hinzu kommen viele weitere, teils dramatische Geschichten, die mit dem Hotel verbunden sind. Etwa jene des Gründers John Jacob Astor IV, der 1912 beim Untergang der Titanic ums Leben gekommen war. In Ihrem Haus erinnert daran zum Beispiel ein Treppengeländer, dessen Metalldetails der Partitur des Liedes entsprechen, das als letztes auf dem sinkenden Schiff gespielt wurde. Prägt diese reiche, turbulente Markengeschichte Waldorf Astorias Sie in Ihrer täglichen Arbeit?

    Ja, das tut sie. Und das muss sie auch. Alle Häuser, die weltweit zum Portfolio von Waldorf Astoria gehören, müssen das in ihrer DNA tragen und auch zeigen. Die Erwartungen, mit denen Gäste zu uns kommen, sind gerade durch das New Yorker Mutterhaus und seine lange, intensive Geschichte sehr groß. Also muss jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in unserem Haus dazu bereit sein, diese Geschichte weiterzuschreiben. Und ähnlich, wie ich das eben in Bezug auf Berliner Restaurants gesagt habe – nämlich, dass es auf ein authentisches Erzählen aus dem eigenen Erleben heraus ankommt – trifft das auch auf unser Hotel zu. Ich empfehle unseren Kolleginnen und Kollegen immer, wenn sie mal in Amsterdam, Shanghai oder eben New York sind, auch das Waldorf Astoria dort anzuschauen. Einfach, um unsere Marke möglichst gut zu kennen und kommunizieren zu können.

    Spielt diese Geschichte der Marke auch für Ihre Gäste eine Rolle?

    Auch das. Zudem verbinden viele Gäste ganz eigene, private Geschichten mit Waldorf Astoria. In der Tat haben wir eine sehr große amerikanische Gästeklientel, und es gibt viele, für die unser Name mit Erinnerungen verknüpft ist. Gerade vergangene Woche hatten wir hier noch ein Paar zu Gast, das seinen 50. Hochzeitstag bei uns in Berlin, aber seinen 10. Hochzeitstag schon im Waldorf Astoria in New York gefeiert hatte. Solche Gäste haben noch das, was sie früher in einem unserer Hotels erlebt haben, vor Augen, und kommen mit dieser Erwartungshaltung zu uns. Dafür, dass wir sie dann nicht enttäuschen müssen, arbeiten wir jeden Tag.

    Könnten Sie sich überhaupt vorstellen, für ein Hotel zu arbeiten, das nicht auf diesem Niveau angesiedelt ist?

    Ich persönlich könnte mir das nicht vorstellen, nein. Und ich hoffe, das ist auch bei allen meinen Kolleginnen und Kollegen so. Letztlich soll es doch das sein, wofür wir tagtäglich hierherkommen: Die Erwartungen unserer Gäste nicht nur zu erfüllen, sondern sie zu übertreffen. Den besten Service zu bieten, ein Auge fürs noch so kleinste Detail beweisen. Ich finde es unheimlich spannend, dass hier kein Tag dem anderen gleicht. Und dass ich auch nach zehn Jahren Waldorf Astoria Berlin noch von Gästen, ihren Wünschen und den damit einhergehenden Herausforderungen überrascht werde.

    Waldorf Astoria New York

    Das Waldorf Astoria New York, ein im Stile des Art déco entworfenes Wahrzeichen der Stadt, wurde im Jahr 1931 fertiggestellt. Es war aus dem Zusammenschluss zweier Hotels hervorgegangen; eines hatte dem Inverstor William Waldorf Astor, das andere dem Geschäftsmann John Jacob Astor IV gehört. Über die Jahre wurde Waldorf Astoria zu einer der renommiertesten Hotelmarken der Welt, die heute zur Hilton-Gruppe gehört und weltweit Dependancen unterhält.

    #Berlin #Charlottenburg #Hardenbergstraße #Hotel #Gastronomie #Arbeit #Luxus

  • Aus in erster Lage : „Reinhard´s am Kudamm“ schließt Ende Juni
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/aus-in-erster-lage-reinhard%20s-am-kudamm-schliesst-ende-juni-9574277.h


    In erster Laje, diticknichlache. Früha war mehr Nuttenbullewar. Hat sich wat mit Kempi, schon länga. Die Kneipe hats nie jebracht und det Hotel isset och schon lange nich mehr. Kempi oda Fasanenku, dit lief imma. Bis dann Schluss war. Inne Münstersche jehts von da imma noch, aber nich mehr ins spendable Rasputin. Erstet Jedeck 40 Steine, warn fürn Kutscha. Mal vier Hurenböcke macht 160 und die Scicht war ohkeh. Inne jeizije Synagoge will der New Yorker mit de Schläfenlöckchen. Hamse richtich jehört, die jehm keen Schmalz, sinn och keene richtijen Amis. Macht nüscht, wir fahrn allet, och wenns nur zum Beten hinta Panzajlas jeht. Neunfuffzich. Scheiss drauf

    28.3.2023 von Bernd Matthies - Auf der Website des Restaurants wird unter „Neuigkeiten“ noch fröhlich zum Silvestermenü 2022 eingeladen – und es gibt angeblich viele Stellen zu besetzen. Die wirkliche Neuigkeit aber steht dort nicht: „Reinhard’s am Kurfürstendamm“, das zweigeschossige Restaurant in erster Lage, wird seinen Betrieb Ende Juni einstellen. Die rund 70 Beschäftigten seien entsprechend informiert worden, heißt es in der „B.Z.“, die als erstes darüber berichtete.

    Die Reinhard’s-Gruppe, geführt von Thomas Weiand, schrumpft bereits seit Jahren, zuletzt schloss 2019 die Filiale im Nikolaiviertel in Mitte. Dort hatte es allerdings nie die Bedeutung des Restaurants an der Ecke Fasanenstraße/Kurfürstendamm, das 1952 zusammen mit dem Hotelneubau – damals „Bristol Kempinski“ – als „Kempinski-Eck“ entstanden war. Auf der Gästeliste standen praktisch alle Prominenten, die im seinerzeit ersten Haus am West-Berliner Platze logierten.

    Es sollte ein Ersatz für das „Kranzler“ werden

    Der Abstieg von Hotel und Restaurant begann mit dem Mauerfall und der Verlagerung des Szene-Lebens nach Osten. Deshalb galt es als mutiger Befreiungsschlag, als das Restaurant 2005 umgebaut und um einen Boulevard-Balkon im Obergeschoss ergänzt wurde; es sollte ein Ersatz für das abgewickelte Kranzler werden. Doch ein Jahr später zog sich Kempinski aus der Bewirtschaftung zurück und übergab an Reinhard’s, der Name „Kempinski-Eck“ verschwand im Kleingedruckten. 2017 gab die Hotelgruppe auch nebenan auf, das Hotel firmiert seitdem nur noch als „Bristol“.

    Das aktuelle Reinhard’s ist eine unspektakuläre, solide geführte Brasserie, deren Geschäft auf Touristen beruht, wenngleich manch alteingesessener West-Berliner hier den Erinnerungen an alte, verschwundene West-Berliner Gastro-Institutionen nachhing. Bemerkenswert sind die Öffnungszeiten: Täglich ohne Ruhetag oder Ferien von 6.30 Uhr bis um 1 Uhr in der Nacht, das ist eine Ansage auf einem Boulevard, der entgegen seinem Ruf schon weit vor Mitternacht in Schlaf sinkt.

    Möglicherweise war es der durch Corona bedingte Touristenschwund, der nun das Ende einleitete. Auf dem Kurfürstendamm gibt es nichts Vergleichbares mehr, dort dominiert längst die Systemgastronomie, und auch die Zahl asiatischer Restaurants scheint immer noch weiter zu steigen. Über das Schicksal der Räume ist noch nichts bekannt – im Trend läge der Auftritt einer weiteren Edel-Burger-Kette oder eines anderen Konzepts mit hoher Umsatzrendite.

    Reinhard’s am
    10719 Kurfürstendamm 27
    https://www.openstreetmap.org/node/254307080

    #Taxihalteplatz FasanenKu
    https://www.openstreetmap.org/node/317190476

    #Charlottenburg #Kurfürstendamm #Fasanenstraße #Gastronomie #Restaurant

  • Sieben Museen in Berlin, die keinen Eintritt kosten
    https://www.berliner-zeitung.de/ratgeber/berlin-umsonst-und-aussergewoehnlich-sieben-museen-in-berlin-die-ke

    09.10.2022 von Nicole Schulze - In Nicht-Corona-Zeiten liegen die jährlichen Besucherzahlen stadtweit im zweistelligen Millionenbereich. Jedoch sind es auch die kleinen Schätze, die besonderen Ausstellungsperlen, die unsere Museumslandschaft so unverwechselbar und einzigartig machen. Davon möchten wir Ihnen einige vorstellen. Und weil die Zeiten hart sind, wir alle sparen müssen, zeigen wir Ihnen Museen, die Sie komplett gratis besuchen können.

    Tränenpalast
    https://www.hdg.de/en/traenenpalast


    Adresse: #Reichstagufer 17, 10117 #Mitte, direkt am Bahnhof #Friedrichstraße
    https://www.openstreetmap.org/node/8888473363#map=19/52.52091/13.38715

    Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags 9 bis 19 Uhr, am Wochenende 10 bis 18 Uhr

    Energiemuseum
    https://energie-museum.de


    Adresse: #Teltowkanalstraße 9, 12247 #Steglitz, direkt an der Haltestelle Teltowkanalstraße (Bus 186, 283)
    https://www.openstreetmap.org/way/45524990

    Öffnungszeiten: Da das Energiemuseum ehrenamtlich betrieben wird, gibt es keine festen Öffnungszeiten. Wer vorbeikommen möchte, kann telefonisch einen Termin vereinbaren: 030 701777-55 oder -56 (nur dienstags von 10 bis 12 Uhr).

    Militärhistorisches Museum
    https://mhm-gatow.de/de


    Adresse: #Am_Flugplatz #Gatow 33, 14089 #Spandau. Von den Bushaltestellen #Kurpromenade oder #Seekorso (Bus 135) läuft man etwa 10 Minuten. Tipp: Fall Sie mit dem Fahrrad kommen, können Sie von #Wannsee aus mit der Fähre F10 nach #Kladow übersetzen.
    https://www.openstreetmap.org/node/8428338215#map=19/52.47420/13.14174

    Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, montags ist geschlossen.

    Archenhold-Sternwarte
    https://www.planetarium.berlin/archenhold-sternwarte


    Achtung: Noch bis zum 20. Oktober läuft eine Sonderausstellung, weshalb der Eintritt bis dahin nicht umsonst ist. Erwachsene zahlen derzeit 15 Euro, Kinder 8 Euro Eintritt.

    Adresse: #Alt_Treptow 1, 12435 #Treptow. Die Sternwarte befindet sich unweit vom Zenner-Biergarten, von der Haltestelle Bulgarische Straße (Bus 165, 166, 265) sind es nur vier Minuten zu Fuß. Sie können auch vom S-Bahnhof #Treptower_Park (Ringbahn, S8, S9, S85) hinlaufen, das dauert 18 Minuten, ist aber ein schöner Spaziergang durch den Park.
    https://www.openstreetmap.org/relation/2309788

    Öffnungszeiten: Freitags von 17 bis 22 Uhr, samstags von 12.30 Uhr bis 22 Uhr, sonntags von 12.30 Uhr bis 17 Uhr.

    Street-Art-Museum Urban Nation
    https://urban-nation.com


    Adresse: #Bülowstraße 7, 10783 #Schöneberg. Vom U-Bahnhof Bülowstraße (U2) sind es nur fünf Minuten zu Fuß
    https://www.openstreetmap.org/node/4708547016

    Öffnungszeiten: Dienstags und mittwochs von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis sonntags von 12 bis 20 Uhr. Montags ist geschlossen.

    Jüdisches Museum
    https://www.jmberlin.de


    Adresse: #Lindenstraße 9–14, 10969 Kreuzberg, vor dem Haus liegt die Haltestelle Jüdisches Museum (Bus 248). Vom U-Bahnhof #Kochstraße / #Checkpoint_Charlie (U6) sind es aber auch nur zehn Minuten zu Fuß.
    https://www.openstreetmap.org/way/302942554

    Öffnungszeiten: täglich 10 bis 19 Uhr.

    Zweiradmuseum
    https://www.ideal-seitenwagen.eu/museum


    Adresse: #Köpenicker_Straße 8, 10997 #Kreuzberg, drei Fußminuten vom U-Bahnhof #Schlesisches_Tor (U1).
    https://www.openstreetmap.org/node/856410965#map=19/52.50268/13.43925

    Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr.

    Diese Geheimtipps sollte jeder Berliner kennen
    https://www.berliner-zeitung.de/ratgeber/berlin-ausstellung-museum-mal-anders-diese-geheimtipps-sollte-jeder

    03.07.2022

    Industriesalon
    https://www.industriesalon.de/industriesalon


    #Reinbeckstraße 10 in 12459 #Schöneweide, Straßenbahnhaltestelle #Firlstraße (Tram 27, 60, 61, 67).
    https://www.openstreetmap.org/way/199532111

    Öffnungszeiten: Mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

    Classic Remise
    https://remise.de/berlin


    #Wiebestrasse 36-37 in 10553 #Moabit (ca. 10 Minuten vom S-Bahnhof# Beusselstraße, Ringbahn). Der Eintritt ist kostenlos.
    https://www.openstreetmap.org/node/2703829986

    Öffnungszeiten: Montags bis samstags 8 bis 20 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 20 Uhr.

    Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße
    https://www.gedenkort-papestrasse.de


    #Werner-Voß-Damm 54a in 12101 #Tempelhof. Zu erreichen mit der S-Bahn, Haltestelle #Südkreuz (Ausgang #General-Pape-Straße / Werner-Voß-Damm).
    https://www.openstreetmap.org/way/30419819

    Geöffnet ist dienstags bis donnerstags sowie am Wochenende jeweils von 13 bis 18 Uhr, montags und freitags ist geschlossen. Der Eintritt ist kostenlos. Öffentliche Führungen finden immer sonntags um 13 Uhr statt (kostenfrei, Anmeldung nicht erforderlich).

    Computermuseum
    https://computermuseum.htw-berlin.de


    https://www.sammlungen.htw-berlin.de/computermuseum
    Ausstellung im Gebäude C, Campus Wilhelminenhof der HTW Berlin, 6.Etage, #Wilhelminenhofstraße 75a, 12459 #Köpenick. Von der Straßenbahnhaltestelle #Parkstraße (Tram 27, 60, 61, 67) läuft man eine gute Viertel Stunde.
    https://www.openstreetmap.org/node/1632937492#map=19/52.45724/13.52694

    Pandemiebedingt und aufgrund von aktuellen Personalengpässen werden derzeit nur Gruppenführungen angeboten (Anfragen an Frank Burghardt: Frank.Burghardt@HTW-Berlin.de). Erst ab Herbst soll es wieder reguläre Öffnungszeiten geben. Der Eintritt ist kostenlos.

    #Berlin #Tourismus #Museum

    • @sandburg Musée de Pergame avant ou après la rénovation ? Il est payant !


      Voici ce que Peter Weiss a écrit sur l’hôtel de Pergame en 1938. Je m’excuse car je n’ai pas de version numérique allemande. On a détruit l’ancienne présentation où on on entrait dans une pièce consacrée à la contemplation de l’oeuvre antique. Là il semble que l’hôtel soit retourné afin de permettre de faire passer devant des dizaines de milliers de touristes par jour.

      The Aesthetics of Resistance, Volume 1

      All around us the bodies rose out of the stone, crowded into groups, intertwined, or shattered into fragments, hinting at their shapes with a torso, a propped-up arm, a burst hip, a scabbed shard, always in warlike gestures, dodging, rebounding, attacking, shielding themselves, stretched high or crooked, some of them snuffed out, but with a freestanding, forward-pressing foot, a twisted back, the contour of a calf harnessed into a single common motion. A gigantic wrestling, emerging from the gray wall, recalling a perfection, sinking back into formlessness. A hand, stretching from the rough ground, ready to clutch, attached to the shoulder across empty surface, a barked face, with yawning cracks, a wide-open mouth, blankly gaping eyes, the face surrounded by the flowing locks of the beard, the tempestuous folds of a garment, everything close to its weathered end and close to its origin. Every detail preserving its expression, brittle fragments from which the whole could be gleaned, rough stumps next to polished smoothness, enlivened by the play of muscles and sinews, tautly harnessed chargers, rounded shields, erect spears, a head split into a raw oval, outspread wings, a triumphantly raised arm, a leaping heel circled by a fluttering tunic, a clenched fist on a now absent sword, shaggy hounds, their jaws clamped into loins and necks, a falling man, his finger stub aiming at the eye of the beast hanging over him, a charging lion protecting a female warrior, his paw swinging back to strike, hands endowed with bird claws, horns looming from weighty brows, scaly legs coiling, a brood of serpents everywhere, with strangleholds around bellies and throats, darting their tongues, baring sharp teeth, bashing into naked chests.

      These only just created, already dying faces, these tremendous and dismembered hands, these wide-sweeping pinions drowning in the blunt rock, this stony gaze, these lips torn open for a shriek, this striding, stamping, these blows of heavy weapons, this rolling of armored wheels, these clusters of hurled lightning bolts, this grinding underfoot, this rearing and collapsing, this endless straining to twist upward out of grainy boulders. And how gracefully curly the hair, how elaborately gathered and girded the lightweight mantle, how delicate the ornamentation on the straps of the shield, on the bulge of the helmet, how gentle the shimmer of the skin, ready for caresses yet exposed to the relentless rivalry, to slaughter and annihilation. With mask-like countenances, clutching one another and shoving one another away, strangling one another, clambering over one another, sliding from horses, entangled in the reins, utterly vulnerable in nakedness, and yet enrapt in Olympic aloofness, appearing indomitable as an ocean monster, a griffin, a centaur, yet grimacing in pain and despair, thus they clashed with one another, acting at higher behest, dreaming, motionless in insane vehemence, mute in inaudible roaring, all of them woven into a metamorphosis of torture, shuddering, persisting, waiting for an awakening, in perpetual endurance and perpetual rebellion, in outrageous impact, and in an extreme exertion to subdue the threat, to provoke the decision. A soft ringing and murmuring resounded now and again, the echoes of footfalls and voices surrounded us for moments at a time; and then once more, only this battle was near, our gazes glided over the toes in the sandals, bouncing off the skull of a fallen man, over the dying man whose stiffening hand lay tenderly on the arm of the goddess who held him by the hair. The cornice was the ground for the warriors: from its narrow, even strip they threw themselves up into the turmoil, the hooves of the horses banged upon the cornice, the hems of the garments grazed it, and the serpentine legs twisted across it; the ground was perforated at only one place: here, the demoness of the earth rose up, her face hacked away under her eye sockets, her breasts massive in a thin covering, the torn-off clump of one hand lifted in a search, the other hand, asking for a standstill, loomed from the stone edge, and knotty, long-jointed fingers stretched up to the profiled corbel as if they were still underground and were trying to reach the wrist of the open thumbless female hand, they moved along under the cornice, seeking the blurred traces of incised script, and Coppi’s face, his myopic eyes behind glasses with a thin steel frame, approached the letters, which Heilmann deci-hered with the help of a book he had brought along. Coppi turned toward him, attentive, with a broad, sharply drawn mouth, a large, protruding nose, and we gave the opponents in this melee their names and, in the torrent of noises, discussed the causes of the fight. Heilmann, the fifteen-year-old, who rejected any uncertainty, who tolerated no undocumented interpretation, but occasionally also adhered to the poetic demand for a conscious deregulation of the senses, who wanted to be a scientist and a seer, he, whom we nicknamed our Rimbaud, explained to us, who were already about twenty years old and who had been out of school for four years by now and were familiar with the world of labor and also with unemployment, while Coppi had spent a year in prison for circulating subversive literature —

      Heilmann explained to us the meaning of this dance round, in which the entire host of deities, led by Zeus, were striding toward vicory over a race of giants and fabulous creatures. The Giants, the sons of the lamenting Gaea, in front of whose torso we were now standing, had blasphemously mutinied against the gods; but other struggles that had passed across the kingdom of Pergamum were concealed under this depiction. The regents in the dynasty of the Attalids had ordered their master sculptors to translate the swift transience, paid for with thousands of lives, to a level of timeless permanence, thereby putting up a monu-ment to their own grandeur and immortality. The subjugation of the Gal-lic tribes invading from the north had turned into a triumph of aristocratic purity over wild and base forces, and the chisels and mallets of the stone carvers and their assistants had displayed a picture of incontestable order to make the subjects bow in awe. Historic events appeared in mythi-cal disguise, enormously palpable, arousing terror, admiration, yet not understandable as man-made, but endurable only as a more-than-personal power that wanted enthralled, enslaved people galore, though few at the top, who dictated destinies with a mere stirring of the finger. The populace, when trudging by on solemn days, scarcely dared to glance up at the effigy of its own history, while—along with the priests—the philosophers and poets, the artists from elsewhere, all full of factual knowledge, had long since walked around the temple; and that which, for the ignorant, lay in magical darkness was, for the informed, a handicraft to be soberly assessed. The initiates, the specialists talked about art, praising the harmony of movement, the coordination of gestures; the others, however, who were not even familiar with the concept of “cultured,” stared furtively into the gaping maws, felt the swoop of the paw in their own flesh.

      The work gave pleasure to the privileged; the others sensed a segregation under a draconian law of hierarchy. However, a few sculptures, said Heilmann, did not have to be extracted from their symbolism; the falling man, the man of Gaul taking his own life, showed the immediate tragedy of a concrete situation; but these sculptures, replied Coppi, had not been outside, they had remained among the trophies in the throne rooms, purely in order to indicate from whom the shields and helmets, the bundles of swords and spears had been taken. The sole aim of the wars was to safeguard the territories of the kings. The gods, confronted with the spirits of the earth, kept the notion of certain power relationships alive. A frieze filled with anonymous soldiers, who, as tools of the higher-ups, fought for years, attacking other anonymous soldiers, would have altered the attitude toward those who served, boosting their position; the kings, not the warriors, won the victories, and the victors could be like the gods, while the losers were despised by the gods. The privileged knew that the gods did not exist, for they, the privileged, who donned the masks of the gods, knew themselves. So they were even more insistent on being surrounded with splendor and dignity. Art served to give their rank, their authority the appearance of the supernatural. They could permit no skepticism about their perfection. Heilmann’s bright face, with its regular features, bushy eyebrows, and high forehead, had turned to the demoness of the earth. She had brought forth Uranus, the sky, Pontus, the sea, and all mountains. She had given birth to the Giants, the Titans, the Cyclopes, and the Furies. This was our race. We evaluated the history of the earthly beings. We looked up at her again, the demoness stretching out of the ground. The waves of loosened hair flowed about her. On her shoulder, she carried a bowl of pomegranates. Foliage and grape vines twirled at the back of her neck. The start of the lips, begging for mercy, was discernible in the raw facial plane, which veered sideways and upward. A gash gaped from her chin to her larynx. Alcyoneus, her favorite son, slanted away from her while dropping to his knees. The stump of his left hand groped toward her. She was still touching his left foot, which dangled from his stretched and shattered leg. His thighs, abdomen, belly, and chest were all tensing in convulsions. The pain of death radiated from the small wound inflicted between his ribs by the venomous reptile. The wide, unfurled wings of the kingfisher, growing from his shoulder, slowed down his plunge. The silhouette of the burst-off face above him, with the hard line of the neck, of the hair, which was tied up and tucked under the helmet, spoke of the pitilessness of Athena. As she swung forward, her wide, belted cloak flew back. The downward glide of the garment revealed, on her left breast, the scale armor with the small, bloated face of Medusa. The weight of the round shield, her arm thrust into its thong, pulled her along to new deeds. Nike, leaping up, with mighty wings, in loose, airy tunics, held the wreath, invisible but implied by the gesture, over her head. Heilmann pointed: at the dissolving goddess of the night, Nyx, who, with a loving smile, was hurling her vessel full of serpents toward a downcast creature; at Zeus, who, in his open, billowing cloak, was using his woolen aegis, the goatskin of doom, to whip down three adversaries; and at Eos, the goddess of dawn, who was riding like a cloud in front of the rising team of the naked sun god, Helios.

      Thus, he said gently, a new day dawns after the dreadful butchery, and now the glass-covered room became noisy with the scraping of feet on the smooth floor, with the ticking echoes of shoe soles on the steep steps leading up the reconstructed western façade of the temple to the colonnades of the interior court. We turned back toward the relief, which throughout its bands demonstrated the instant when the tremendous change was about to take place, the moment when the concentrated strength portends the ineluctable consequence. By seeing the lance immediately before its throw, the club before its whizzing plunge, the run before the jump, the hauling-back before the clash, our eyes were driven from figure to figure, from one situation to the next, and the stone began to quiver all around us. However, we missed Heracles, who, according to the myth, was the only mortal to ally himself with the gods in the battle against the Giants; and, combing the immured bodies, the remnants of limbs, we looked for the son of Zeus and Alcmene, the earthly helper whose courage and unremitting labor would bring an end to the period of menace. All we could discern was a sign bearing his name, and the paw of a lion’s skin that had cloaked him; nothing else testified to his station between Hera’s four-horse team and Zeus’s athletic body; and Coppi called it an omen that Heracles, who was our equal, was missing, and that we now had to create our own image of this advocate of action. As we headed toward the low, narrow exit on the side of the room, the red armbands of the men in black and brown uniforms shone toward us from the whirling shifts in the throng of visitors; and whenever I spotted the emblem, rotating and chopping in the white, round field, it became a venomous spider, ruggedly hairy, hatched in with pencil, ink, or India ink, under Coppi’s hand, as I knew it from the class at the Scharfenberg Institute, where Coppi had sat at the next desk, doodling on small pictures, cards from cigarette packs, on illustrations clipped from newspapers, disfiguring the symbol of the new rulers, adding warts, tusks, nasty creases, and rivulets of blood to the plump faces looming from the uniform collars. Heilmann, our friend, also wore the brown shirt, with rolled-up sleeves, the shoulder straps, the string for the whistle, the dagger on the short pants; but he wore this garb as a disguise, camouflaging his own knowledge and camouflaging Coppi, who was coming from illegal work, and camouflaging me, who was about to leave for Spain. And thus, on the twenty-second of September, nineteen thirty-seven, a few days before my departure, we stood in front of the altar frieze, which had been brought here from the castle mountain of Pergamum to be reconstructed, and which, painted colorfully and lined with forged metals, had once reflected the light of the Aegean sky. Heilmann indicated the dimensions and location of the temple, as the temple, still undamaged by sandstorms or earthquakes, pillage or plunder, had shown itself on a protruding platform, on the terraced hill of the residence, above the city known today as Bergama, sixty-five miles north of Smyrna, between the narrow, usually dried-out rivers Keteios and Selinos, gazing westward, across the plain of Caicus, toward the ocean and the isle of Lesbos, a structure with an almost square ground plan, one hundred twenty by one hundred thirteen feet, and with a perron sixty-five feet wide, the whole thing dedicated by Eumenes II, to thank the gods for helping him in his war — the construction having begun one hundred eighty years before our era and lasting for twenty years, the buildings visible from far away, included among the wonders of the world by Lucius Ampelius in his Book of Memorabilia, second century a.d., before the temple sank into the rubble of a millennium.

      And has this mass of stone, Coppi asked, which served the cult of princely and religious masters of ceremony, who glorified the victory of the aristocrats over an earthbound mix of nations—has this mass of stone now become a value in its own right, belonging to anyone who steps in front of it.

      It was no doubt highbred figures who trod barbaric mongrels underfoot here, and the sculptors did not immortalize the people who were down in the streets, running the mills, smithies, and manufactories, or who were employed in the markets, the workshops, the harbor shipyards; besides, the sanctuary on the thousand-foot-high mountain, in the walled district of the storehouses, barracks, baths, theaters, administration buildings, and palaces of the ruling clan, was accessible to the populace only on holidays; no doubt, only the names of some of the master artists were handed down, Menecrates, Dionysades, Orestes, and not the names of those who had transferred the drawings to the ashlars, had defined the intersections with compasses and drills, and had practiced expertly on some veins and shocks of hair, and nothing recalled the peons who fetched the marble and dragged the huge blocks to the oxcarts, and yet, said Heilmann, the frieze brought fame not only for those who were close to the gods but also for those whose strength was still concealed, for they too were not ignorant, they did not want to be enslaved forever, led by Aristonicus they rebelled at the end of the construction, rising up against the lords of the city. Nevertheless the work still incorporated the same dichotomy as at the time of its creation. Destined to emanate royal power, it could simultaneously be questioned about its peculiarities of style, its sculptural persuasiveness. In its heyday, before falling to the Byzantine Empire, Pergamum was renowned for its scholars, its schools and libraries, and the special writing pages of cured, fleshed, and buffed calfskin made the fruits of poetic invention, of scholarly and scientific investigation permanent. The silence, the paralysis of those fated to be trampled into the ground continued to be palpable. They, the real bearers of the Ionian state, unable to read or write, excluded from artistic activity, were only good enough to create the wealth for a small privileged stratum and the necessary leisure for the elite of the mind. The existence of the celestials was unattainable for them, but they could recognize themselves in the kneeling imbruted creatures. The latter, in crudeness, degradation, and maltreatment, bore their features. The portrayal of the gods in flight and of the annihilation of urgent danger expressed not the struggle of good against evil, but the struggle between the classes, and this was recognized not only in our present-day viewing but perhaps also back then in secret glimpses by serfs. However, the afterdays of the altar were likewise determined by the enterprising spirit of the well-to-do. When the sculptural fragments that had lain buried under the deposits of Near Eastern power changes came to light, it was once again the superior, the enlightened who knew how to use the valuable items, while the herdsmen and nomads, the descendants of the builders of the temple, possessed no more of Pergamum’s grandeur than dust.

      But it was a waste of breath complaining, said Heilmann, for the preservation of the showpiece of Hellenic civilization in a mausoleum of the modern world was preferable to its traceless entombment in Mysian detritus. Since our goal was to eliminate injustice, to wipe out poverty, he said, and since this country too was only going through a transition, we could imagine that this site would some day demonstrate the expanded and mutual ownership intrinsic in the monumentality of the formed work. And so, in the dim light, we gazed at the beaten and dying. The mouth of one of the vanquished, with the rapacious hound hanging over his shoulder, was half open, breathing its last. His left hand lay feeble on the forward-charging leather-shod foot of Artemis, his right arm was still raised in self-defense, but his hips were already growing cold, and his legs had turned into a spongy mass. We heard the thuds of the clubs, the shrilling whistles, the moans, the splashing of blood. We looked back at a prehistoric past, and for an instant the prospect of the future likewise filled up with a massacre impenetrable to the thought of liberation. Heracles would have to help them, the subjugated, and not those who had enough armor and weapons. Prior to the genesis of the figurations, there had been the bondage, the enclosure in stone. In the marble quarries on the mountain slopes north of the castle, the master sculptors had pointed their long sticks at the best blocks while eying the Gallic captives toiling in the sultry heat. Shielded and fanned by palm branches, squinting in the blinding sun, the sculptors took in the rippling of the muscles, the bending and stretching of the sweating bodies. The defeated warriors, driven here in chains, hanging from ropes on the rock faces, smashing crowbars and wedges into the strata of glittering, bluish white, crystalline-like limestone, and transporting the gigantic ashlars on long wooden sleds down the twisting paths, were notorious for their savagery, their brutal customs, and in the evenings the lords with their retinues passed them timidly when the stinking prisoners, drunk on cheap rotgut, were camping in a pit. Up in the gardens of the castle, however, in the gentle breeze wafting up from the sea, the huge bearded faces became the stuff of the sculptors’ dreams, and they remembered ordering one man or another to stand still, opening his eye wide, pulling his lips apart to view his teeth, they recalled the arteries swelling on his temples, the glistening nose, zygomas, and forehead emerging from the cast shadows.They could still hear the lugging and shoving, the stemming of shoulders and backs against the weight of the stone, the rhythmic shouts, the curses, the whip cracks, the grinding of sled runners in the sand, and they could see the figures of the frieze slumbering in the marble coffins. Slowly they scraped forth the limbs, felt them, saw forms emerge whose essence was perfection.

      With the plundered people transferring their energies into relaxed and receptive thoughts, degradation and lust for power produced art. Through the noisy maelstrom of a school class we pushed our way into the next room, where the market gates of Miletus loomed in the penumbra.

      At the columns flanking the gates, which had led from the town hall of the port to the open emporium, Heilmann asked whether we had noticed that inside, in the altar room, a spatial function had been inverted, so that exterior surfaces had become interior walls. In facing the western perron, he said, we had our backs to the eastern side, the rear of the temple, that is, in its merely rudimentary reconstruction, and the unfolded southern frieze stretched out to the right while the relief on the northern cornice ran to the left. Something the viewer was to grasp by slowly circling it was now surrounding him instead.

      This dizzying procedure would ultimately make us understand the Theory of Relativity, he added when, moving a few centuries deeper, we walked along the claybrick walls that had once stood in the cluster of Nebuchadnezzar’s Babylonian towers, and we then suddenly stepped into an area where yellowing leaves, whirring sunspots, pale-yellow double-decker buses, cars with flashing reflections, streams of pedestrians, and the rhythmic smashing of hobnailed boots demanded a readjustment in our bearings, a new indication of our whereabouts. We are now, said Coppi, after we crossed the square between the museum, the cathedral, and the Armory Canal, in front of the motionless fieldgray steel-helmeted sentries at the monument, whose dungeon still has room enough for the mangled marchers who, having bled to death, are en route here, willing or not, in order to lie down under the wreaths with silk ribbons. Heilmann, beneath the foliage of the Lindens, pointed between the Brothers Humboldt, who, enthroned loftily in armchairs with griffin feet, were brooding over open books, and he motioned across the wide forecourt, toward the university, where, reckoning with an accelerated high school diploma, he intended to study foreign affairs. He already knew English and French, and at the night school where we had met him, he had been seeking contacts for teaching him the taboo Russian language.

      The municipal night school, a gathering place for proletarians and renegade burghers, had been our chief educational institution after Coppi had left the Scharfenberg School Island at sixteen, and I, one year later, had likewise taken my last ferry to the mainland near Tegel Forest. Here, basic courses on Dostoyevsky’s and Turgenev’s novels served for debates on the prerevolutionary situation in Russia, just as lectures on economics guided us in our perusal of Soviet economic planning. The Association of Socialist Physicians plus scholarships from the Communist Party, where Coppi belonged to the Youth Organization, had enabled us to attend the Scharfenberg School, a progressive institution at that time. Our chief advocate had been Hodann, a municipal physician, head of the Health Office of the Reinickendorf district and director of the Institute of Sexology. We had met him at the question-and-answer evenings in the Ernst Haeckel Auditorium, and until his imprisonment and escape in nineteen thirty-three we often participated in the regular discussions on psychology, literature, and politics taking place every second week at his home in a settlement on Wiesener Strasse, Tempelhof. After the summoning of the National Socialist government, known as the Machtübernahme, the takeover of power, when it was no longer possible for us to go to school, Coppi had begun training at Siemens, and I had gotten a job as a shipping clerk at Alfa Laval, where my father had been foreman in the separator assembly department.

      #Berlin #Pergamonmuseum #Mitte #Kupfergraben #Bodestraße #Kunst #Geschichte

  • #Toulouse. Aux Amidonniers on veut sauver la « villa des palmiers »
    https://www.ladepeche.fr/2022/06/21/toulouse-aux-amidonniers-on-veut-sauver-la-villa-des-palmiers-10385816.php

    Je te mets une carte OSM pour que tu comprennes mieux pourquoi les #promoteurs_immobiliers sont aux aguets, google map a déjà oublié tout le parc. Je t’ai laissé l’échelle, le parc, c’est ce que tu peux voir en vert autour de la villa.


    Au XIXem siècle coulait encore la rivière sous les petits ponts de ce parc, c’est un lieu sauvage magnifique. (comment je l’ai vu ? oh beh, le cadenas de la grille n’était pas bien fermé). Et quand on parle de #résilience ça ferait de beaux jardins potagers à l’entrée de Toulouse !

    https://www.openstreetmap.org/node/1557701715#map=16/43.6081/1.4169

  • Kantstraße
    https://kantstrasse.de

    Die #Kantstraße in #Charlottenburg ist die wohl internationalste Straße Berlins. Sie hat französisches Flair, ist Zentrum asiatischer Gastronomie, russisches Charlottengrad und war Wohnviertel vieler Juden. Diese Website stellt die Kantstraße und die unmittelbare Umgebung vor, interessante Orte, Personen, Geschichte und Geschichten.

    Berlin 10625 Kantstraße
    https://www.openstreetmap.org/way/32909627#map=17/52.50624/13.31088

    Berlin 10625 Kantstraße 125
    https://www.openstreetmap.org/node/367058928#map=19/52.50625/13.31164

    Berlin 10625 Kantstraße 126
    https://www.openstreetmap.org/node/2452336754

    Berlin 10625 Kantstraße 127
    https://www.openstreetmap.org/node/367058600

    #Berlin #Geschichte

  • À deux pas d’une école « catho », la boutique de gaufres « quéquettes » fait scandale
    https://www.leparisien.fr/societe/a-deux-pas-dune-ecole-catho-la-boutique-de-gaufres-quequettes-fait-scanda
    Ouverte non loin de l’école du Sacré-Cœur à Angers, une boutique de pancakes en forme de « quéquette » et de « foufoune » fait polémique. Une pétition circule au nom de la protection des mineurs contre la « pornographie ». Les jeunes, eux, applaudissent le concept.


    –—
    Venant de la part de personnes qui confient l’éducation de leurs enfants à un réseau international de viol d’enfants c’est assez cocasse. C’est peut etre pas assez BDSM pour elleux qui ont l’habitude de décoré leur églises de femmes qui se font couper les seins ou des mecs en slip cloué au mur. Peut etre que ce pâtissier devrait ajouté certaines références catholiques à sa carte pour apaisé ces braves gens. Je propose la gaufre " Secrets de la confession " avec des paillettes en crucifix, le parfum " Ceci est mon corps " serait orné à sa base de deux hosties bien blanches, " Laissez venir à lui les petits enfants " aurait un glaçage à l’eau bénite, celle nommée " Dieu merci, il y a prescription " arborerait le bout rouge en hommage à monseigneur Barbarin et pour les fêtes une version revisité de la crèche s’impose. Celle là je l’appellerait " Un papa dans maman pour tous "en hommage à la manif éponyme et ca serait un trio de vèrge Marie et Joseph et un petit Jesus dans son berceau foufoune.
    Ces gaufres sont tout de même problématiques car les vulves n’ont pas de clito.
    #catholicisme #penis #vulves #gaufres

  • Happy in Berlin ? — Project
    https://happy-in-berlin.org/project


    George Grosz, Studie, 1952

    Cette expo m’a fait découvrir une rue prolétaire de Berlin qui a été rayée en 1959 de la liste officielle des rues de la ville. Depuis le 3 février 1945 la Simeonstraße n’existe plus. Christopher Isherwood lui a érigé un mémorial dans son roman Goodbye to Berlin .

    Pour retrouver son tracé dans le Berlin d’aujourd’hui il faudrait se rendre à Alte Jakobstraße quelques mètres au nord de Franz-Künstler-Straße et du Musée juif de Berlin. En regardant vers l’est on peut y imaginer la vie dans une des rue les plus pauvres de Berlin avant 1945. Actuellement on y apercoit des logements provisoires pour réfugiés. C’est l’endroit que les jeunes berlinois les plus défavorisés utilisaient pendant des décennies comme terrain d’équitation dans le cadre du Hauptkinderheim (le foyer d’enfants principal de Berlin).
    Le prolongement ver l’est de la Simeonstraße était la Wassertorstraße . On y trouve l’église qui a donné le nom à notre rue (St. Simeon-Kirche - Wassertorstraße 21a - 10969 Berlin). Aujourd’hui la partie de la Wassertorstraße entre Brandenburg Straße (orthographié comme en 1930, aujourd’hui Lobeckstraße ) et Alexandrinenstraße est occupé par un terrain de sport.

    Berlin through English Eyes maps the presence of English-speaking writers in the city. It provides information on writers who visited Berlin in the early twentieth century, and how they interacted with the spaces and culture of the city.

    1. Friedrich-Wilhelms-Universität https://happy-in-berlin.org/friedrich-wilhelms-universitat
    2. Hotel Esplanade https://happy-in-berlin.org/hotel-esplanade
    3. Institute of Sexual Science https://happy-in-berlin.org/institute-of-sexual-science
    4. Lunapark/Wellenbad https://happy-in-berlin.org/lunapark
    5. Nollendorfstraße 17 https://happy-in-berlin.org/nollendorfstrase-17
    6. Pension Bismar https://happy-in-berlin.org/pension-bismarck
    7. Simeonstraße https://happy-in-berlin.org/simeonstrase

    Kauperts Strassenführer durch Berlin dans l’édition de décembre 1949 en donne les informations suivantes :

    Simeonstr. [E5] SW 68 (A) von Alexandrinen- bis Alte Jakobstr. Nr. 1 - 32, zerstört: 2-14, 19-31— Vbz Krzbg, FiA Frstd, AG Tplh/Krzbg Pol 112 — St (1, p3)

    On apprend ici que le raid aêrien de la #USAAF a détruit 24 des 32 immeubles, les autres ont sans doute été gravement endommagés et rendus majoritairement inhabitables.

    Abbréviations

    SW 68: Zustellpostamt Südwest 68, (A): Amerikanischer Sektor, Vbz: Veraltungsbezirke, FiA: Finanzamt, Frstd: Friedrichstadt, AG: Amtsgericht, Tplh: Tempelhof, Krzbg: Kreuzberg, Pol: Polizeirevier, St: Straßenbahn

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stra%C3%9Fen_und_Pl%C3%A4tze_in_Berlin-Kreuzberg#Ehemalige_u

    Simeonstraße ... 1870 - 1959 aufgehoben
    Der im Ruhestand befindliche Lehrer F. Siegel hatte den Verkehrsweg als Verbindung zwischen Alter Jakobstraße und Alexandrinenstraße 1869 anlegen und 1870 nach der nahen Simeonkirche benennen lassen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Simeon-Kirche_(Berlin)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_der_Alliierten_auf_Berlin#3._Februar_1945

    Am 3. Februar 1945, einem Samstag, wurde Berlin von 958 Maschinen der USAAF angegriffen, davon kamen 939 Flugzeuge durch die deutschen Verteidigungslinien. Der 288. Luftangriff auf Berlin erfolgte in zwei Wellen, die erste von 11:02 bis 11:18 Uhr durch die 1st Air Division und eine zweite von 11:24 bis 11:52 Uhr durch die 3rd Air Division mit Boeing B-17.

    Insgesamt wurden über 2000 t Spreng- und 250 t Brandbomben auf weite Teile des Nordwestens von Kreuzberg und des Bezirks Mitte abgeworfen, wobei das Zeitungsviertel und das Exportviertel um die Ritterstraße schwer getroffen wurden. Durch den an diesem Tag herrschenden starken Wind wurden die Brände zusätzlich angefacht. ... Das US-Militär schätzte, dass bis zu 25.000 Menschen starben. Gemessen an der Zahl der Todesopfer war es der schwerste Luftangriff auf Berlin. Bei dem Angriff wurden mindestens 20.000 Menschen verletzt und 120.000 obdachlos. ... 2.296 Bauten wurden total zerstört, 909 wurden schwer und 3.606 mittel bis leicht beschädigt, 22.519 Wohnungen wurden vernichtet und weitere 27.017 mussten wegen Einsturzgefahr geräumt werden. 360 Rüstungsbetriebe wurden völlig zerstört und weitere 170 stark beeinträchtigt. Potsdamer und Anhalter Bahnhof mit ihren weiträumigen Gleisanlagen wurden völlig zerstört. Das Berliner Stadtschloss brannte weitgehend aus,

    8. The Berlin Psychoanalytical Institute https://happy-in-berlin.org/the-berlin-psychoanalytical-institute
    https://www.openstreetmap.org/node/3052208735

    9. The British Embassy https://happy-in-berlin.org/the-british-embassy

    10. The Cosy Corner https://happy-in-berlin.org/the-cosy-corner
    Zossener Straße 7 https://www.openstreetmap.org/node/3163972920#map=17/52.49294/13.39462

    11. The Dorian Gray https://happy-in-berlin.org/the-dorian-gray
    https://www.openstreetmap.org/way/31541637#map=18/52.49521/13.36729

    12. The Eldorado Cabaret https://happy-in-berlin.org/the-eldorado-cabaret
    Lutherstraße 31–32 https://www.openstreetmap.org/node/3826451960

    13. The Radio Tower https://happy-in-berlin.org/the-radio-tower
    https://www.openstreetmap.org/way/30926247
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Funkturm

    14. Ufa-Pavillon https://happy-in-berlin.org/ufa-pavillon


    Nollendorfplatz 3-4 https://www.openstreetmap.org/way/91607491#map=19/52.49942/13.35215
    Bilder : http://cinematreasures.org/theaters/11286/photos
    https://de.wikipedia.org/wiki/UFA-Pavillon_am_Nollendorfplatz

    Das Gebiet um den Nollendorfplatz mit dem UFA-Pavillon wurde 1938 aus dem Bezirk Charlottenburg in den Bezirk Schöneberg umgegliedert. Im Jahr 1943 wurde aufgrund der Kriegsschäden durch die alliierten Luftangriffe der Betrieb eingestellt und das Kino geschlossen. In den 1960er Jahren entstand auf der Grundfläche des ehemaligen Kinos (postalisch: Nollendorfplatz 3/4) ein zwölfgeschossiges Wohnhochhaus.

    #Berlin #Kreuzberg #Friedrichstadt #Charlottenburg#littérature #histoire #Simeonstraße #Lobeckstraße #Alexandrinenstraße #Alte_Jakobstraße #Franz-Künstler-Straße #Wassertorstraße #Brandenburg_Straße #Ritterstraße #Zossener_Straße #Fürbringerstraße #Nollendorfplatz

  • Rosa Luxemburg’s Berlin - EXBERLINER.com
    https://www.exberliner.com/features/history/rosa-luxemburg-s-berlin/#page=1


    Da hat der Exberliner gute Arbeit gemacht. Inhaltlich und persönlich kommt man Rosa Luxemburg durch seinen Artikel nicht näher, aber die Topgraphie und Zeitablauf sind gut beschrieben. Und dann könnte man kritisieren, dass der eine wunderbare Openstreetmap-Karte enthält, die Links zu den einzelnen Stationen aber zu Google Maps führen? WIeso? Was soll ser Scheiß? Bekommt der Exberliner dafür etwa Geld?

    “Berlin has made the most unfavourable impression on me.” It is 1898 and Rosa Luxemburg has just arrived in the capital of the German Empire. She describes it in a letter as: “cold, tasteless, massive – a real barracks; and the dear Prussians with their arrogance, as though every one of them had swallowed the cane with which one had once been beaten...” Fair to say it isn’t love at first sight, but Luxemburg stays here until the bitter end.

    Für unsere Stadtführung von Bedeutung sind ihre

    Wohnungen, zunächst in Berlin
    #Cuxhavener_Straße 2, im #Hansaviertel am Rande des Tiergartens nahe den Stadtbahn-Bahnhöfen #Bellevue und #Tiergarten

    ab 16. August 1899
    #Wilhelm-Hauff-Straße 41 (R.L. schreibt Hauffstr.41 ) in #Friedenau

    24. Oktober 1899
    #Wielandstraße 23, 2. Stockwerk, Balkon

    August 1902 bis 1911
    #Cranachstraße 53 oder 58, 2. Stockwerk
    http://www.friedenau-aktuell.de/stra%C3%9Fen-pl%C3%A4tze/cranachstra%C3%9Fe nennt die Hausnummer 53, das Eckhaus an der Beckerstraße, andere Quellen sprechen von der Hausnummer 58

    ab 1911
    #Biberacher_Weg (vor 1878 bis 1960 #Lindenstraße) 2 in #Südende – 5 Zimmer, Küche, Haushälterin Gertrud Zlottko und Katze

    Der Exberliner erwähnt noch das Frauengefängnis #Barnimstraße 10 (www.barnimstrasse.de) in #Friedrichshain welches RL ab dem 18.2.1915 ein Jahr lang „bewohnt“. Das Urteil lautet auf 14 Monate für „Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und Anordnungen der Obrigkeit“ wegen ihrer Frankfurter Rede vom 26. September 1913, die später unter dem Titel Militarismus, Krieg und Arbeiterklasse gedruckt wird. Nach drei Monaten in Freiheit beginnt im Juli 1916 ihre „Sicherungsverwahrung“ aufgrund einer Verurteilung nach dem Schutzhaft-Gesetz. Erst am 9.11.1918 kommt sie in Breslau aus dem Gefängnis frei und erreicht einen Tag später Berlin.

    https://www.openstreetmap.org/node/6982962072
    Sie arbeitet und schläft in der Druckerei der Zeitung Rote Fahne #Königgrätzer_Straße Ecke #Möckernstraße. Dieses Gebäude wurde durch die alliierten Bombenangriffe im Frühjahr 1945 zerstört.

    Am 11.1.1919 findet sie bei Dr. Alfred Bernstein in der #Blücherstraße 13 in #Kreuzberg Zuflucht.

    Am 12.1.1919 begibt sie sich gemeinsam mit Karl Liebknecht in ein Versteck in #Neukölln und später nach #Wilmersdorf in die #Mannheimer_Straße 43. Die Wikipedia spricht von einer Wohnung Mannheimer Straße 27 . Dort werden beide denunziert, am 15.1.1919 von Paramilitärs verhaftet.

    https://www.openstreetmap.org/way/564397058
    https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Stra%C3%9Fe_(Berlin)#Eden-Hotel
    Sie werden in das Eden-Hotel an der Kreuzung #Budapester_Straße / #Kurfürstenstraße / #Nürnberger_Straße gebracht, gefoltert und ermordet.
    Budapester Straße 35, bis 21.4.1925 Kurfürstendamm 246/247
    https://www.openstreetmap.org/way/25539413

    Rosa Luxemburgs Leiche wird gegen Mitternacht in den #Landwehrkanal in der Nähe der heutigen #Lichtensteinbrücke und des #Rosa-Luxemburg-Steg geworfen.
    https://www.openstreetmap.org/way/579947221#map=19/52.50909/13.34315
    Karl Liebknecht wird als „unbekannter Toter“ den Behörden übergeben.

    #Berlin #Geschichte #Politik #Revolution #Kommunismus #Stadtführungen

  • #Friedenau: Motorrad und Fahrradfahrer stoßen zusammen
    https://www.berliner-zeitung.de/news/polizeibericht-berlin/friedenau-motorrad-kracht-in-fahrradfahrer-li.151708

    #Fahrradterror: Erfahrene, speziell ausgebildete Verkehrsteilnemer, die ihre Fähigkeit, sich vernünftig und regelkonform im Straßenverkehr zu bewegen, durch die Führerscheinprüfung nachgewiesen haben, werden von übermütigen, unachtsamen und aggressiven Fahrradhelden angegriffen und schwer verletzt. Danach steht immer die Fahrerlaubnis der attackierten Fahrer auf dem Spiel. Entspannte Teilnahme am Straßenverkehr ist durch die steigende Zahl der viel zu schnell fahrenden, führerscheinfreien Zweiräder nicht mehr möglich.

    https://www.openstreetmap.org/node/3178165263#map=19/52.47336/13.33786

    10.4.2021 - Beide Personen wurden bei dem Unfall in der Nacht zu Sonnabend verletzt. Noch vor dem Eintreffen des Notarztes wurden sie erstversorgt.
    ...
    Nach ersten Erkenntnissen befuhren der 31-jährige #Radfahrer und der 25-jährige #Motorradfahrer gegen 21.50 Uhr die #Hauptstraße in Richtung Innsbrucker Platz. Der Motorradfahrer soll laut Polizei links neben dem Radfahrer gefahren sein. Dann kam es zum Unglück.

    An der Kreuzung Hauptstraße/Fregestraße/Stierstraße soll der Radfahrer in Höhe eines Fußgängüberweges nach links in Richtung #Stierstraße abgebogen sein und stieß dabei mit Motorradfahrer zusammen.

    Dabei gibt es umfangreiche Erfahrungen mit Fahrrädern als Massenverkehrsmittel, die zeigen, wie Unfälle verhindert werden können:

    Bis weit in die 1980er Jahre war die chinesische Hauptstadt #Peking / #Beijing eine riesige Fahrradzone. Etwa 10 Millionen Einwohner bewegten sich so gut wie ausschließlich mit #Bus, #U-Bahn, #Taxi und #Fahrrad fort.

    – Der Geschwindigkeit der Fahrradfahrer waren Grenzen durch drei Rahmenbedingungen gesetzt.
    1. Es gab keine Hilfsmotoren.
    2. Ihre schiere Masse limitierte die Geschwindigkeit aller Fahrradfahrer auf die der langsamsten unter ihnen.
    3. Verkehrsampeln und die Regeleung des Verkehrs durch Polizeibeamte an allen wichtigen Kreuzungen stoppten den Fluß der Fahrradmassen alle paar Minuten, so dass sich schnelles Fahren für niemand lohnte.


    Die Changan Ost-West-Achse in Peking 1986

    – Fahrrad-Fahrstreifen und die für Motorfahrzeige waren mit durchgehenden, etwa 60 Zentimeter hohe Barrieren voneinander abgegrenzt.

    – Das Führen von Motorfahrzeugen war ausschließlich Berufskraftfahrern, Rettungskräften und ausländischen Diplomaten gestattet. Für private PKWs wurde, bis auf wenige Ausnahmen, keine Zulassung erteilt.

    – Dem motorisierten Verkehr wurde in der Regel eine Spur pro Fahrtrichtung zugestanden, nur auf sehr breiten Hauptstraßen wurden ihm mehr Fahrspuren geöffnet. Das geschah nur, wenn dem Fahrradverkehr mindesten zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung standen.

    – Nebenstraßen waren weitgehend frei von motorisiertem Autoverkehr, weil es keine privaten PKW gab und die Straßen meist zu eng für größere LKW und Busse waren.

    Diese beinahe idyllischen Verkehrsbedingungen endeten mit der sozialistischen Epoche der Volksrepublik China und der Einführung des staatlich regulierten Kapitalismus. Nicht anders als im Westen bestimmen nun Wachstung und Profit alle Lebensbedingungen. Der Verkehr ist keine Ausnahme.


    Shanghai 1980: Fahrräder vor einem Kino

    #Berlin #Fregestraße #Verkehr #Unfall #äMotorrad