• Série « les pulsations de la terre » (Le Monde)

    # paywall

    Histoire du #Gulf_Stream, courant marin fameux et symbole ambigu de la fragilité des pulsations terrestres
    https://www.lemonde.fr/series-d-ete/article/2023/08/20/les-ambiguites-du-gulf-stream-courant-marin-et-symbole-du-lien-bienfaisant-e

    #El_Niño et #La_Niña, les « enfants terribles » du #climat
    https://www.lemonde.fr/series-d-ete/article/2023/08/22/el-nino-et-la-nina-les-enfants-terribles-du-climat_6186220_3451060.html

    La #mousson, un phénomène climatique en plein dérèglement
    https://www.lemonde.fr/series-d-ete/article/2023/08/23/les-caprices-de-la-mousson-phenomene-de-plus-en-plus-aleatoire_6186331_34510

    La marée, ce cycle immuable et vital qui intrigue les savants depuis l’Antiquité
    https://www.lemonde.fr/series-d-ete/article/2023/08/25/la-maree-ce-cycle-immuable-et-vital-qui-intrigue-les-savants-depuis-l-antiqu

    #Canicule : les #jet-streams, ces forts vents d’altitude qui pourraient favoriser les épisodes de chaleur
    https://www.lemonde.fr/series-d-ete/article/2023/08/24/les-jet-streams-menaces-aeriennes_6186426_3451060.html

    La folle richesse du courant marin de #Humboldt, à l’origine d’une pêche miraculeuse désormais menacée
    https://www.lemonde.fr/series-d-ete/article/2023/08/21/la-folle-richesse-du-courant-marin-de-humboldt-a-l-origine-d-une-peche-mirac

  • Revolution von oben
    https://www.jungewelt.de/artikel/439565.aufkl%C3%A4rer-und-bonapartist-revolution-von-oben.html

    25.11.2022 von Marc Püschel - »Demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung: Dieses scheint mir die angemessene Form für den gegenwärtigen Zeitgeist. Die reine Demokratie müssen wir noch dem Jahre 2440 überlassen, wenn sie anders je für den Menschen gemacht ist.« Als der Hannoveraner Karl August von Hardenberg (#Hardenbergstraße, #Hardenbergplatz) dies 1807 niederschreibt, ist es eigentlich schon keine Provokation mehr. Von Napoleon lernen heißt siegen lernen, das wusste ganz Europa in diesen Tagen. Und doch war es nicht selbstverständlich, sich inmitten einer allgemeinen Reaktion gegen Frankreich nicht dessen militärisches oder diplomatisch-außenpolitisches, sondern gerade das innenpolitische Reformprogramm zum Vorbild zu nehmen. Es bedurfte eines außergewöhnlichen Staatsmannes, um dies in Preußen (#Preußenallee, #Preußenstraße) durchzuführen.
    Frühe Reformversuche

    Hardenberg wird 1750 in eine Adelsfamilie geboren, die traditionell im Dienste Hannovers stand. Sein Vater diente sich in der Armee des Kurfürsten Georg III. (der zugleich König Großbritanniens war) bis zum Generalfeldmarschall hoch. Für die damalige Zeit des aufgeklärten Absolutismus in der deutschen Kleinstaatenwelt ist Karl Augusts Lebenslauf geradezu typisch: 1766 immatrikuliert er sich zum Studium der Jurisprudenz in Göttingen, das allerdings mehr ein Vorwand ist, um sich über die Jahre einen breiten Bildungshorizont – von antiker Philologie, Musik, Philosophie bis hin zu Staatswissenschaft und Manufakturwesen – zu erwerben. Auf einer »Kavaliersreise« durch das Heilige Römische Reich im Jahr 1772 fällt ihm die Reformbedürftigkeit der Reichsinstitutionen ins Auge, und so nimmt es nicht Wunder, dass er, als er 1775 eine Stelle als Kammerrat in Hannover annimmt, sogleich den Dienstherren mit hochfliegenden Reformvorschlägen aufwartet. Doch seine Forderungen nach einer zentralstaatlichen Regierung und einer unabhängigen Beamtenschaft (die sich damals weitestgehend durch Entgelte, die Untertanen für Amtshandlungen zu bezahlen hatten, finanzierte) stoßen auf taube Ohren.

    Auch ein Herrscherwechsel bringt nicht die gewünschte Macht. Zwar erlangt Hardenberg in den 1780er Jahren eine einflussreiche Ministerstelle in Braunschweig (#Braunschweiger_Straße), doch als die Französische Revolution ausbricht und die deutschen Landesherren es mit der Angst zu tun bekommen, ist an größere Reformen nicht mehr zu denken. Ein glücklicher Zufall verschafft dem ambitionierten Hardenberg doch noch Einfluss: Preußen sucht 1790 einen leitenden Minister für die Markgrafschaften Ansbach (#Ansbacher_Straße)und Bayreuth (#Bayreuther_Straße) , die von einer Nebenlinie des Hauses Hohenzollern (#Hohenzollerndamm, #Hohenzollernplatz, #Hohenzollernstraße u.v.m.) regiert werden, aber formell unabhängig bleiben sollen, um keine außenpolitischen Querelen auszulösen. Friedrich Anton von Heynitz, preußischer Minister für Bergwerksangelegenheiten, schafft es, in Potsdam (#Potsdamer_Straße) seinen entfernten Verwandten Hardenberg für diesen Posten durchzusetzen. Plötzlich findet sich der Hannoveraner als »Vizekönig« in Franken (#Frankenallee) wieder, mit freier politischer Hand und nur dem preußischen König (#Königsallee u.v.m.) rechenschaftspflichtig. Sein Reformprogramm konnte er dennoch nicht ohne weiteres durchsetzen. Insbesondere mit dem fränkischen Adel, nach dessen Geschmack der Aufklärer Hardenberg nicht eben war, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, die letztlich ungelöst bleiben. Als 1797 in Preußen der neue König Friedrich Wilhelm III. (#Friedrich_Wilhelm_Platz) den Thron besteigt, zieht es den ehrgeizigen Hardenberg weiter nach Berlin (#Berliner_Straße, #Berliner_Allee). Frucht seiner Arbeit in Franken ist immerhin ein Kreis von loyalen und kompetenten Beamten, darunter Karl Sigmund Franz Freiherr vom Stein zum Altenstein, der später der wichtigste Förderer Hegels (#Hegelplatz) in Berlin werden wird.
    Zwischen den Fronten

    In Berlin angekommen, ist Hardenberg schnell mit der schwierigen außenpolitischen Lage Preußens konfrontiert. Von dem zögerlichen Friedrich Wilhelm III. regiert, schwebt das Land knappe zehn Jahre in einer prekären Neutralität, eingekeilt zwischen einem Jahr für Jahr mächtiger werdenden Frankreich und dem Block seiner Gegner Russland, Österreich und England (#Englische_Straße). Hardenberg, seit 1804 der für Außenpolitik zuständige leitende Kabinettsminister, steht zwar politisch Napoleon näher als alle anderen seiner Kollegen, ist aber hellsichtiger Realpolitiker genug, um die schließliche Übermacht von dessen Gegnern vorauszusehen. Noch während sein König Napoleon und Talleyrand den Schwarzen Adlerorden verleiht, streckt Hardenberg seine Fühler nach Russland aus und riskiert damit – der letztlich zustandegekommenen Defensivallianz Preußens mit Russland von 1804 zum Trotz – seine Karriere.

    Angesichts des militärischen Genies Napoleons erscheint Hardenberg zunächst als Verlierer der Geschichte. Nachdem Frankreich im Dezember 1805 bei Austerlitz die russisch-österreichische Armee besiegt hatte, schlägt das Pendel auch in Berlin nach Westen aus: Preußen wird mit dem »Pariser Vertrag« (#Pariser_Platz, #Pariser_Straße) vom 15. Februar 1806 faktisch Frankreichs Verbündeter und erhält dafür Hannover (#Hannoversche_Straße). In den Genuss, quasi seine Heimat mitzuregieren, kommt Hardenberg nicht. Napoleon, der genau weiß, wer sein wichtigster preußischer Gegenspieler ist, fordert seine Entlassung als »Feind Frankreichs«. Der politisch isolierte Hardenberg wird nach einem Rücktrittsgesuch beurlaubt, hält aber von seinem Landgut Tempelberg aus weiterhin den Kanal nach Russland offen – im Auftrag des preußischen Königs. Dessen außenpolitische Sprünge werden immer gewagter: Als er Mitte 1806 erfährt, dass Frankreich (#Französische_Straße) überlegt, mit England Frieden zu schließen und den Briten Hannover zurückzugeben, lässt er in einem fast schon irrationalen Akt die preußische Armee mobilisieren. Für Napoleon ist das politisch isolierte Preußen mehr lästig als ein ernsthaftes Problem. Nach den deutlichen Niederlagen von Jena (#Jenaer_Straße) und Auerstedt im Oktober 1806 besetzt er große Teile des norddeutschen Königreichs und macht es zu einem Satellitenstaat. Friedrich Wilhelm III. muss nach Ostpreußen fliehen, das nach der in einem Patt endenden Schlacht bei Eylau (#Eylauer_Straße) im Februar 1807 immerhin sicher ist. Hier, am äußersten östlichen Rand des Königreichs, eingeklemmt zwischen Frankreich und Russland, die im Juli 1807 auf Kosten des territorial stark geschrumpften Preußens den Frieden von Tilsit schließen, wird Friedrich Wilhelm III. klar, dass es politisch nicht mehr weitergehen kann wie bisher. Die »französische Partei« an seinem Hofe, die innenpolitisch alles beim Alten belassen will, ist schlagartig erledigt. Der »Russenfreund« Hardenberg, der französisch regieren will, ist dagegen plötzlich der Mann der Stunde.
    Der Berg zum Propheten

    Preußen macht sich in diesen Jahren an ein Reformprogramm, das außerhalb Frankreichs seinesgleichen sucht. Offiziell darf Hardenberg mit der Politik des Landes, das jetzt endgültig unter der Fuchtel Napoleons steht, nichts zu tun haben. Doch glücklicherweise hat er einen Verbündeten, der die Reformpolitik in seinem Sinne am Königshof im wahrsten Sinne des Wortes »durchboxt«.

    Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein, Spross eines reichsritterschaftlichen Geschlechts aus Nassau, hatte einen dem Hardenbergs verblüffend ähnlichen Lebenslauf. Wie dieser studierte er in Göttingen Jura, hörte Reichsrecht bei dem berühmten Johann Stephan Pütter, interessierte sich wie Hardenberg unter anderem für Montesquieu und die englisch-schottische Aufklärung und stieg – gleichfalls protegiert von Bergwerksminister Heynitz – in der preußischen Provinz rasch im Staatsdienst auf. In Westfalen wurde Stein zu einem »Fachmann für Frühindustrialisierung«¹ und war bis 1792 Leiter sämtlicher preußischer Bergämter im Westen, bevor er Anfang des neuen Jahrhunderts Minister im Generaldirektorium wurde, der obersten Verwaltungsbehörde Preußens. Wie Hardenberg war ihm jedoch die Staatsstruktur, der er diente, verhasst. Das Generaldirektorium selbst trug noch ein halb mittelalterliches Gepräge und bestand aus einer wüsten Mischung von sachlichen und territorialen Zuständigkeiten, die sich an allen Ecken und Enden überschnitten. Zum Kompetenzwirrwarr trat die Machtlosigkeit: Die eigentlichen Regenten waren die Handvoll Räte des königlichen Kabinetts, denen das Ohr des absoluten Monarchen gehörte; die Minister des Generaldirektoriums besaßen noch nicht einmal ein Vorspracherecht beim König. An eine effiziente, moderne Verwaltung war in diesem Unsystem nicht zu denken. Stein trat an, es zu stürzen.

    Den später oft gebrauchten Titel der »Stein-Hardenbergschen Reformen« trägt diese Umwälzung von oben jedoch zu Unrecht. Im positiven Sinne habe Stein, so urteilt der Historiker Eckart Kehr, gar nichts erreicht. Seine einzige selbständige Tätigkeit bestehe in einem »Verleumdungsfeldzug großen Stils«² gegen die Kabinettsräte, denen er von Amtsunfähigkeit über physische und moralische »Lähmungen« bis hin zur Teilnahme an angeblichen Orgien alles vorgeworfen habe, was man sich ausdenken konnte. Trotz des starken persönlichen Widerwillens, den der König gegen den Hitzkopf Stein hegt, wird dieser im Juli 1807 zum leitenden Staatsminister berufen. Nun ist die Bahn frei für eine umfassende Reformation von Staat und Gesellschaft, mit der Stein inhaltlich jedoch kaum etwas zu tun hat, denn alle neuen Gesetze liegen bereits mehr oder wenig ausformuliert vor – in den Schubladen der Schüler Immanuel Kants.

    Im stillen hatte sich in der entlegenen preußischen Provinz der Philosoph eine Schar örtlicher Beamter als Anhänger herangezogen, in deren Händen nun, ein denkwürdiger Zufall der Geschichte, nach der Flucht des Königs nach Königsberg die faktische Entscheidungsmacht über den neu zu schaffenden Staat liegt. Dieser Kreis war von Kants aufgeklärtem Ideal einer freien, sich selbst entfaltenden Individualität durchdrungen. Und gerade der obrigkeitstreue Einschlag, den Kants populäre Schriften hatten, machte seine Lehre prädestiniert für die Rezeption unter den Staatsdienern. Den Grundsätzen der Französischen Revolution war Kant nicht abgeneigt, doch könne Fortschritt ohne Chaos nur von oben erwartet werden. Der Staat, so fordert es Kant in »Der Streit der Fakultäten«, müsse »sich von Zeit zu Zeit auch selbst reformiere(n) und, statt Revolution Evolution versuchend, zum Besseren beständig fortschreite(n)«.

    Das war nun ganz nach dem Geschmack der Beamten, die Stein die gesellschaftlichen Reformen in die Feder diktierten. Hermann von Boyen (#Boyenallee), der die Heeresreform mit der allgemeinen Wehrpflicht konzipierte, hatte die Kriegsschule in Königsberg (#Königsberger_Straße) besucht und war durch die nebenbei besuchten Kant-Vorlesungen in den Bann der kritischen Philosophie geraten. Theodor von Schön, der das berühmte Oktoberedikt vorformulierte, war Sohn eines der besten Kant-Freunde. Der Königsberger Polizeidirektor Johann Gottfried Frey(#Freybrücke ?) , der die neue Städteordnung von 1808 schrieb, war Freund und Teilnehmer der legendären Tischgesellschaft des Philosophen. Auch Friedrich August von Staegemann und der ostpreußische Provinzialminister Friedrich Leopold von Schrötter, die beide das Oktoberedikt und die Finanzreformen maßgeblich beeinflussten, waren Kantianer. Wilhelm von Humboldt (#Humboldtstraße u.v.m.), Georg Niebuhr (#Niebuhrstraße ) und Stein (#Steinplatz, #Steinstraße) waren es durch ihre philosophische Lektüre ohnehin. Bedeutend war auch der Einfluss von Christian Jakob Kraus, der in Königsberg zunächst Kants (#Kantstraße) Vorlesungen besucht hatte, später dessen Kollege und entscheidend für die Rezeption der ökonomischen Theorien von Adam Smith in Deutschland wurde (der erwähnte Schrötter verpflichtete jeden Mitarbeiter des ostpreußischen Finanzdepartements, dessen Vorlesungen zu besuchen).

    Man kann das Außergewöhnliche dieser Situation gar nicht deutlich genug hervorheben. Mindestens ostelbisch war die altständisch-feudale Gesellschaftsordnung noch völlig intakt, ein freies Wirtschaftsbürgertum, das als revolutionäre Kraft oder auch nur als Opposition hätte fungieren können, gab es damals nicht. Um 1800 herum lebten noch 87 Prozent der preußischen Bevölkerung auf dem Land, und nur etwa eine halbe Millionen Menschen lebte in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern, die Mehrheit von ihnen einfache Bedienstete, Beamte oder Bildungsbürger.³ Dieser Gesellschaft wurde nun von einer kleinen Gruppe gebildeter Beamter – ökonomisch Smithianer, weltanschaulich-politisch Kantianer – eine bürgerliche Rechts- und Wirtschaftssphäre, wie sie sich in Frankreich revolutionär durchgesetzt hatte, von oben oktroyiert. So hatte ironischerweise der zurückgezogenste Philosoph der Neuzeit, quasi über die Bande seiner Schüler spielend, den wahrscheinlich größten Einfluss auf ein Staatswesen, den ein Philosoph seit der Antike je besessen hatte.

    An der Spitze aller Reformen standen das Oktoberedikt und die Reform der Staatsverwaltung. Ersteres sorgte nicht nur für die Befreiung der Bauern von Leibeigenschaft und Frondiensten, sondern schaffte in den ersten beiden Paragraphen auch die von Friedrich II. eingeführte strikte Trennung von adliger Landwirtschaft und bürgerlichem Gewerbe ab – was dafür sorgte, dass sich in Preußen im Laufe des 19. Jahrhunderts eine der englischen Gentry vergleichbare mächtige ländliche Unternehmerklasse herausbildete. Der Hardenberg-Intimus Schön sah in dem Oktoberedikt eine »Habeas-corpus-Akte der Freiheit« (der bürgerlichen Freiheit wohlgemerkt). Die Staatsverwaltung selbst wurde nun erstmals zentral organisiert, das undurchsichtige Kabinettswesen und das Generaldirektorium wurden durch eine einheitliche Regierung mit den in ihren Zuständigkeiten klar abgegrenzten Ministerien Inneres, Finanzen, Justiz, Außenpolitik und Heereswesen ersetzt.
    Mächtig wie Richelieu

    Hardenberg selbst, der in diesen Jahren ein zurückgezogenes Leben an der Ostsee führt, beeinflusst die Reformpolitik vor allem durch seine berühmte Denkschrift »Über die Reorganisation des Preußischen Staates, verfasst auf höchsten Befehl Seiner Majestät des Königs«, die er im September 1807 in Riga niederschreibt. Darin konstatiert er: »Der Wahn, dass man der Revolution am sichersten durch Festhalten am Alten und durch strenge Verfolgung der durch solche geltend gemachten Grundsätze entgegenstreben könne, hat besonders dazu beigetragen, die Revolution zu befördern und derselben eine stets wachsende Ausdehnung zu geben. Die Gewalt dieser Grundsätze ist so groß, sie sind so allgemein anerkannt und verbreitet, dass der Staat, der sie nicht annimmt, entweder seinem Untergange oder der erzwungenen Annahme derselben entgegensehen muss.«

    Auch beschreibt er hier bereits die Position eines leitenden Beamten, in dessen Hand alle Fäden der Verwaltung zusammenlaufen und dem alle anderen Staatsdiener loyal zuarbeiten müssen. Und in seiner »Braunsberger Denkschrift« tritt er 1808 bereits, »obwohl nach wie vor ohne Amt und aus Preußen verbannt, quasi als leitender Minister auf, der sich in Absprache mit seinem König seine Mannschaft zusammenstellte«⁴. Kaum gibt Napoleon im Mai 1810 seinen Widerstand gegen den Hannoveraner auf – er scheint nun die politische Verwandtschaft zu erkennen –, erhält Hardenberg am 4. Juni 1810 die neugeschaffene Stelle des Staatskanzlers, die er bis zu seinem Tode ausfüllen wird. Dank seines Monopols auf beratende Vorträge beim König wird Hardenberg der Unterordnung unter den König zum Trotz so mächtig, wie vor ihm als Staatsdiener wohl nur Kardinal Richelieu es gewesen ist.

    Mit Hardenberg erhalten die Reformen ein »französisches« Gesicht. »Wenige einsichtsvolle Männer müssen die Ausführung (der Reformen) leiten«, formuliert Hardenberg und versucht den Staatsaufbau napoleonisch-zentralistisch umzugestalten. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Liberalismus, den das Oktoberedikt mehr proklamiert hat, wird unter seiner Führung ab 1810 in einer rasanten Abfolge neuer Gesetze erst wirklich durchgesetzt. Mit dem Gewerbesteueredikt vom 28. Oktober 1810 und dem Gewerbepolizeigesetz vom 7. September 1811 wird die Gewerbefreiheit eingeführt. Die Regulierungs- und Landeskulturedikte vom September 1811 regeln die genaueren Abläufe der Agrarreform und die Umwandlung der Frondienste in einmalige Abschlagszahlungen. Zusätzlich bemüht man sich um eine einheitliche Besteuerung von Stadt und Land (Edikt über die Konsumtionssteuern und Finanzedikt vom 20./27. Oktober 1810). Allgemeine Wehrpflicht und städtische Selbstverwaltung helfen, die alte Ständeordnung zu sprengen, und nicht zuletzt Humboldts Bildungsreformen und das 1812 erlassene Emanzipationsedikt für die Juden, deren Gleichstellung ein besonderes Anliegen von Hardenberg war, weisen den Weg in eine bürgerliche Gesellschaft (#Bürgerstraße) freier und gleicher Staatsbürger. Doch die progressive Welle brach sich schließlich am ständischen Widerstand.
    Frondezeit

    Der Friede unter all den Reformern hatte ohnehin nur kurze Zeit gewährt. Bereits Steins Staatsdienst endete 1808 nach nur 14 Monaten, abgefangene Briefe entlarvten ihn als Konspirateur für einen Krieg gegen Frankreich, Napoleon machte Druck. Hardenberg konnte das nur recht sein, denn Stein hatte sich als Reformator ganz anderer Prägung erwiesen. Der Nassauer war immer Anhänger einer altständischen Gesellschaft geblieben. Ein neuer Staatsaufbau diente ihm in erster Linie der Destruktion des Absolutismus. Eine eigenständige Rolle des Beamtenapparats, wie es sich der Bonapartist Hardenberg wünschte, war ihm verhasst. Stein forderte statt dessen, die adligen Eigentümer an der staatlichen Verwaltung zu beteiligen. Die bestehenden Behörden sollten von ständischen Vertretern durchdrungen werden, wovon sich Stein eine schrittweise Selbstaufhebung der Behörden zugunsten des Adels versprach. Bereits die Preußische Städteordnung, die letzte unter Stein ausgearbeitete Reform, ging Hardenberg ob ihres Schwerpunkts auf dezentraler Selbstverwaltung zu weit (obwohl das neue, nur noch an einen Einkommensnachweis geknüpfte Bürgerrecht relativ fortschrittlich war).

    Als der ständische Hoffnungsträger Stein durch Hardenberg ersetzt ist, erhebt sich der adlige und bürgerlich-zünftige Widerstand mit aller Macht. Gefährlich wird diese ständische Renaissance in Person der 1810 rebellierenden Adligen Friedrich August Ludwig von der Marwitz und Graf Finck von Finckenstein (#Finckensteinallee) vor allem in Verbindung mit den romantischen Intellektuellen, die sich in Berlin sammeln. 1811 entsteht in Berlin die »Christlich-teutsche Tischgesellschaft«, an der unter anderem Adam Heinrich Müller, Achim von Arnim, Heinrich von Kleist (#Kleiststraße, #Kleistweg), Clemens Brentano (#Brentanostraße), Friedrich Carl von Savigny(#Savignyplatz) und Karl Friedrich Eichhorn (#Eichhornstraße) teilnahmen. Der gemeinsame Nenner, auf den ihre politische Abneigung zu bringen ist, heißt Hardenberg. Er regiert ihnen zu autoritär, zu aufgeklärt, zu französisch und zu judenfreundlich. Eine politische Zukunft hatte dieses antisemitisch-nationalistische Gebräu nicht. Die ständischen Opponenten um Marwitz wurden in Spandau inhaftiert, die Romantiker zerstreuten sich rasch.

    Wie stark der Adel trotz dieser Niederlage blieb, beweist jedoch das Gendarmerieedikt aus dem Jahre 1812. Dieses Gesetz war der Versuch einer völligen Neuordnung der Kreisverfassung. Der altpreußische Landrat, der immer dem lokalen Adel entstammen und damit dessen Interessenvertreter sein musste, wäre durch einen vom König ernannten Kreisdirektor ersetzt worden, die Gendarmerie zu einer gut ausgebauten und allein von der Zentralregierung befehligten Polizei geworden. Der preußische Behördenapparat hätte erstmals die Möglichkeit erhalten, Politik auch gegen den lokalen Adel durchzusetzen. Doch musste das Edikt nach zwei Jahren anhaltender Gegenwehr aufgegeben werden. Die preußische Provinz blieb fest in Junkerhand.

    Die größte Gefahr droht Hardenberg aus seinem eigenen Beamtenapparat. Seiner Stellung als fast schon allmächtiger Beamtenfürst zum Dank macht er sich schrittweise die meisten Bürokraten zum Feind. Sein bedeutendster Rivale wird Wilhelm von Humboldt. Seit Januar 1819 steht dieser, eigentlich im Innenministerium für Bildung zuständig, auch dem Ministerium für ständische Angelegenheiten vor und greift von dieser Position aus Hardenberg an. Er »sammelte von seinem ersten Tag im neuen Amt an alle um sich, die aus welchen Gründen auch immer gegen Hardenberg und seine Amtsführung zu mobilisieren waren«⁵. Der Konflikt eskaliert schließlich in der Verfassungsfrage, die Humboldt mit seiner »Denkschrift über ständische Verfassung« vom Oktober 1819 zu beeinflussen sucht. In der Forderung nach mitregierenden Ständekörperschaften weiß Humboldt sich mit Stein, der ihm für die Denkschrift zuarbeitet, einig. Hardenberg dagegen unternimmt alles, um eine nationale Repräsentation der Stände zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern – in vollem Bewusstsein darüber, dass ein unweigerlich von Adel und Zunftbürgertum dominiertes preußisches Parlament sofort alle Reformen inklusive der Bauernbefreiung rückgängig machen würde. Gegen Humboldt bleibt er siegreich und kann im Dezember 1819 dessen Entlassung durchsetzen. Mit ihm verliert auch Stein den letzten politischen Einfluss in Preußen.

    Für Hardenberg ist es ein Pyrrhussieg. Mit den ausscheidenden liberalen Kräften fehlt ihm das Gegengewicht zu den konservativen Beamten um Karl Albert von Kamptz. 1821 kann der Polizeiminister Fürst Wittgenstein (#Wittgensteiner_Weg ) Hardenbergs Monopol auf beratende Vorträge beim König brechen, schrittweise wird der Staatskanzler in die politische Bedeutungslosigkeit gedrängt. Auch außenpolitisch fehlt ihm die Durchsetzungskraft, auf dem Wiener Kongress unterliegt er in den meisten seiner Gebietsforderungen Metternich. Am 26. November 1822 stirbt Hardenberg während einer Reise in Genua an einer Lungenentzündung. Sein Leichnam wird später nach Schloss Neuhardenberg im östlichen Brandenburg (#Brandenburgische Straße) verbracht, ein Herrensitz, den Friedrich Wilhelm III. dem 1814 zum Fürsten erhobenen Staatskanzler geschenkt hatte. Noch heute ist in der Schinkelkirche in Neuhardenberg in einem Glaskasten – Skurrilität preußischer Erinnerungskultur – Hardenbergs vertrocknetes Herz zu bestaunen.

    Anmerkungen

    1 Heinz Durchhardt: Freiherr vom Stein. Preußens Reformer und seine Zeit, München 2010, S. 22

    2 Eckart Kehr: Zur Genesis der preußischen Bürokratie und des Rechtsstaats. In: ders.: Der Primat der Innenpolitik, hg. v. Hans-Ulrich Wehler, 2., durchges. Aufl., Berlin 1970, S. 31–52, hier: S. 36

    3 Vgl. Sebastian Haffner: Preußen ohne Legende, 8. Aufl. Hamburg 1998, S. 207

    4 Lothar Gall: Hardenberg. Reformer und Staatsmann, München/Berlin 2016, S. 181

    5 Ders.: Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt, Berlin 2011, S. 327

  • Alexandre de Humboldt, l’un des premiers topophiles 1/2
    https://topophile.net/savoir/alexandre-de-humboldt-lun-des-premiers-topophiles-1-2

    Premier volet. La fabuleux Alexandre de Humboldt (1769-1859), infatigable voyageur et savant intransigeant, auteur d’un Cosmos qui inspira le nom de cette rubrique, est, vous allez le découvrir, un personnage hors-du-commun, essentiel dans notre appréhension de la Nature et compréhension des milieux. Le géographe Gilles Fumey, auteur d’une biographie intitulée Alexandre de Humboldt (éditions Double... Voir l’article

  • Alles neu

    Was für ein Bild. Im Zentrum Berlins, auf dem Schlachtfeld des kalten Kriegs entstehen Viertel so groß wie ganze Städte andernorts. Die freien Perspektiven verschwinden. Jeder Kubikmeter Beton, jedes neue Bauwerk des Investors senkt die Waagschale des Kapitals. Die Zwischenkriegszeit ist Geschichte. Der Kalte Krieg ist gewonnen. Heute streiten Grabräuber um Kleinodien, die einst dem Volk gehörten. Die Schlacht um Berlin tobt weiter im Verborgenen. Varus gibt mir meine Legionen zurück!

    Bild: Bebauungsplan am Humboldthafen unwirksam: Errichtete Gebäude trotzdem legal
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/bebauungsplan-am-humboldthafen-unwirksam-errichtete-gebaeude-trotzd

    Meldung:

    Nach dem Gerichtsurteil zur Gestaltung des Humboldthafens wird zwar wieder alles auf Anfang gestellt. Aber nicht zum Nachteil fertiggestellter Projekte.

    In der EU werden immer wieder Wohnhäuser nicht so begüteter Familien abgerissen, die ohne Baugenehmigung am Rand der großen Städte stehen. Ganz anders verschont die deutsche Politik illegale Betonklötze internationaler Investoren im Herzen der Hauptstadt Berlin.. Auf keinen Fall dem Standort schaden. Die #BRD muß Paradies der Schwarzfahrer großen Stils bleiben. Im Angesicht der internationalen Geldwäscher und Mafiakonzerne ist den Regierungen das Buckeln natürlicher Reflex.

    #Investitionssicherheit heißt das Kriterium, nach dem Geldflüsse aus Diktaturen und Kleptokratien gelenkt werden. Her mit der Kohle für Deutschlands Elite, als Fiat-Money oder Goldbarren, Hauptsache das mehrt Vermögen hier, in Deutschland. #Betongold.

    #Heidestraße #Berlin #Hauptbahnhof #Invalidenstraße
    #Europa-City #Lehrter_Straße #Poststadion #Photo #Luftbild #Humboldthafen #Mitte #Moabit #Mafia #Immobilien #Politik #Wirtschaft

  • Cartographie et subjectivité chez Alexander von Humboldt
    https://visionscarto.net/humboldt-carto-subjective

    En scrutant minutieusement les différentes cartes réalisées par Alexander von Humboldt, on remarque certaines particularités, des mentions qui, à priori, n’auraient pas lieu de s’y trouver tant elles témoignent de la subjectivité de l’auteur. Ce sont pourtant ces précisions mêmes qui, à ses yeux, faisaient office de preuve de véracité. Elles permettent également de comprendre que le géographe assumait pleinement la relativité du savoir scientifique. par Laura Péaud Maîtresse de conférences en géographie à (...) #Billets

  • The Pioneering Maps of #Alexander_von_Humboldt | History | Smithsonian

    https://www.smithsonianmag.com/history/pioneering-maps-alexander-von-humboldt-180973342

    The German naturalist and explorer Alexander von Humboldt was one of the most celebrated scientists of the 19th century. In 1869, on the 100th anniversary of his birth, 25,000 people gathered in New York’s Central Park to listen to speeches extolling his accomplishments and witness the unveiling of a large bronze bust of Humboldt, who had died ten years earlier. Flags and enormous posters showing Humboldt’s face lined the streets of Manhattan. Similar celebrations took place around the world—in Berlin, Humboldt’s birthplace, 80,000 admirers gathered in the chilly rain to listen to eulogies and songs sung in his honor.

    It’s hard to imagine any modern scientist achieving such celebrity, and now, 250 years after his birth, Humboldt himself has largely been forgotten by the general public. But as historian Andrea Wulf wrote in her 2015 biography of Humboldt, The Invention of Nature, his scientific legacy lives on in scores of geographic features and place names, from a glacier in Greenland to a mountain range in Antarctica. (The state of Nevada was almost named Humboldt, Wulf writes.) The Latin names of nearly 300 plants and more than 100 animals pay homage to him, including the aggressive, predatory Humboldt squid, which can grow up to eight feet long and weigh 100 pounds.

    #cartoexperiment #cartographie #précurseurs

  • “Screw Humboldt ” - Jorge Canizares Esguerra
    https://medium.com/@jorgecanizaresesguerra/screw-humboldt-def1320213f5

    How could the Prussian claim any authority on geo-distribution on the Chimborazo if Humboldt half-climbed once the volcano for a few hours and then left? Humboldt’s maps are cute but wrong. In fact, empirically they are crap. Let me tell you how to really do and map biodistribution

    Un article à charge contre notre héros sud-américain, dépeint comme un touriste pas sérieux plutôt qu’un scientifique, et à l’occasion pilleur d’idées et de concepts.

  • Cartographie numérique : L’Atlas de #Woodbridge et la première carte des isothermes à l’échelle mondiale (1823) : quand la géographie scolaire était en avance sur la publication scientifique

    http://cartonumerique.blogspot.com/2019/05/atlas-de-woodbrige-1823.html

    La commémoration des 250 ans de la naissance d’Alexandre de Humboldt (1769-1859) est l’occasion de (re)découvrir l’oeuvre du célèbre géographe allemand. Son expédition dans les Amériques – Vénézuela, Colombie, Équateur, Pérou, Cuba, Mexique et États-Unis - qu’il a réalisée entre 1799 et 1804 avec le biologiste français Aimé Bonpland, a contribué à en faire un géographe de terrain fondant son approche scientifique sur l’observation. De retour en Europe, il publie une oeuvre monumentale. Considéré comme le père de la géographie moderne, il montre les interactions des phénomènes humains avec les phénomènes géologiques, météorologiques, biologiques ou physiques.

    En 1817, il publie « Des lignes isothermes et de la distribution de la chaleur sur le globe », Mémoires de Physique et de Chimie de la Société d’Arcueil (consulter l’ouvrage). Il faut cependant attendre 1838 pour qu’il élabore sa fameuse carte des isothermes à l’échelle mondiale (voir la carte sur la collection David Rumsey). Entre temps, un éducateur peu connu du Connecticut, William Woodbridge, qui a voyagé en Europe et a fréquenté Humboldt à Paris, publie en 1823 un Atlas scolaire qui contient une carte de répartition des isothermes qui est la plus ancienne carte connue à cette échelle. Retour sur une histoire originale à travers ce fil Twitter qui fait suite à un article publié par Gilles Fumey sur le blog Géographie en mouvement de Libération : Alexandre de Humbolt, le premier écologiste (8 mai 2019).

    #cartographie #atlas #humboldt

  • Géographies en mouvement - Alexandre de Humboldt, le premier écologiste - Libération.fr

    http://geographiesenmouvement.blogs.liberation.fr/2019/05/08/alexandre-de-humboldt-le-premier-ecologiste

    Emmanuel Macron aurait-il lu Alexandre de #Humboldt disparu il y a cent soixante ans, le 6 mai 1859 ? Sa conversion brutale à l’écologie (à confirmer) laisse espérer qu’il a pris la mesure de la tragédie actuelle que vit la planète Terre.

    #géographie #cartographie

    • *Un colloque se tiendra à l’Institut de physique du globe de Paris le 22 novembre 2019* en hommage à Alexandre de Humboldt. Il réunira des spécialistes de toutes disciplines scientifiques et sciences sociales. Alexandre de Humboldt est né il y a 250 ans en Allemagne et il a passé la moitié de sa vie à Paris. Scientifique des Lumières, il a contribué à de multiples disciplines nées au XIXe siècle, dont la géographie, la géologie, la phytosociologie, l’écologie, la socio-écologie. Sa pensée visionnaire influença profondément Darwin, les pédologues russes, Vernadsky et Lovelock, le mouvement écologique et ce que nous appelons aujourd’hui les sciences du système Terre. Profondément démocrate, amoureux des révolutions américaine et française, ses travaux d’ethnographie et de sociologue de la misère doivent beaucoup à sa conception radicale de la liberté. Ce colloque d’une journée réunira des spécialistes des disciplines qui aujourd’hui couvrent les multiples aspects que les travaux et les idées de Humboldt ont abordés, en particulier dans son Kosmos. Comment l’œuvre scientifique de ce dernier des grands savants pluridisciplinaires est plus que jamais au cœur des questions liées à la Terre aujourd’hui et à la question écologique ? Renseignements sur le site de l’IPGP à partir de juillet 2019.

  • Alexander von Humboldt: the graphic novel
    https://www.nature.com/articles/d41586-019-00958-5

    Four years ago, the historian Andrea Wulf rescued Prussian naturalist Alexander von Humboldt (1769–1859) from relative international obscurity with her delightful biography, The Invention of Nature.

    To celebrate the 250th anniversary of Humboldt’s birth this year, Wulf has teamed up with artist Lillian Melcher to create The Adventures of #Alexander_von_Humboldt, a graphic work of non-fiction depicting Humboldt’s five-year exploration of Latin America as a young man.

    It was a time when scientists had become obsessed with measuring and documenting all aspects of their environment, from human features to the elevation of hills. But no one took investigation of the environment further than Humboldt — and no one thought as seriously about how the measurements could be integrated into a holistic understanding of our globe.

    #roman_graphique

  • Paysage de steppe en mouvement.La cartographie géomorphologiquechez Humboldt et Zimmermann
    https://visionscarto.net/paysage-de-steppe-en-mouvement

    « La description du Globe n’est point une science stationnaire ! » Pour Alexander von Humboldt (1769-1859), la restitution du caractère dynamique de l’espace dans les représentations cartographiques nécessite de tenir compte des récits de voyage, des sources historiques et des hypothèse géologiques. par Ulrich Päßler Collaborateur scientifique à la Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Ce texte est la version remaniée et traduite d’une contribution de l’auteur aux actes du colloque (...)

    #Billets

  • Le dernier glacier du Venezuela est en train de disparaître | National Geographic
    https://www.nationalgeographic.fr/environnement/le-dernier-glacier-du-venezuela-est-en-train-de-disparaitre
    http://www.nationalgeographic.fr/sites/france/files/styles/desktop/public/01_glacier_rtr20jgc.jpg?itok=rRh9A-4D

    Tout fout l’camp au #Venezuela, même les #glaciers ! #climat

    Le #glacier_de_Humboldt est le dernier des cinq principaux glaciers tropicaux du Venezuela. Il se trouve dans l’Ouest du pays, au sein de la #Sierra_Nevada_de_Mérida. Avec le changement climatique, le Venezuela est en passe de devenir le premier pays à perdre tous ses glaciers. D’autres pays, comme la Tanzanie et la Chine, font face à la même situation. Pour Carsten Braun, ce que nous voyons en ce moment « pourrait bien être le dernier souffle du glacier du pic Humboldt. »

    Lui qui a été largement oublié en raison du soulèvement contre l’autorité politique et des problèmes de financement, devrait disparaître d’ici 10 à 20 ans, sans que les scientifiques aient eu l’occasion d’étudier le dernier glacier du Venezuela dans son intégralité. [...]

    « Une fois qu’il a fondu, c’est pour toujours. »

  • Chart-maker Biography :

    http://infowetrust.com/specimen

    Timeline bars to show you the lives of some of the most influential chart makers, in the style of Joseph Priestley’s 1765 redacted A Specimen of a Chart of Biography.

    Joseph #Priestley was an 18th century English polymath (like so many early chart makers) and clergyman most famous for his discovery of oxygen. He was infamous for trying to fuse Enlightenment rationalism with Christian theism. Priestley wrote histories of science and Christianity in an effort to reveal the progress of humanity. In addition to modernizing aspects of education (including valuing all people’s history), this effort also produced a series of wonderful charts. These were the first timeline charts in which individual bars were used to visualize the life span of a person. Thousands of famous people’s lives can be compared across 2,000 years:

    #visualisation #cartoexperiment #précurseurs #cartographes #cartographie #Humboldt

  • Population Cosmos :
    http://infowetrust.com/humboldt

    Stacked bars allow comparison across nations of the total number of early data visualization pioneers, in the style of a chart from Alexander von Humboldt’s 1811 Atlas Geographique Et Physique Du Royaume De La Nouvelle-Espagne (Geographic and Physical Atlas of the Kingdom of New Spain):
    Rumsey Collection

    #Alexander_von_Humboldt was a Prussian polymath famous for a scientific expedition to Latin America (1799-1804) which laid the foundation for modern biogeography and long term geomagnetic and meteorological monitoring. He was the first to explore the New World extensively with a modern scientific perspective. He came away from adventures through Venezuela, Cuba, the Andes, Mexico, and the United States, with a fortune of data collected using the most modern scientific instruments available. His quantitative methodology – which featured observation, precision, and the aesthetic ideals of Romanticism – became known as Humboldtian science.

    In addition to the stacked bar chart featured here, Humboldt also constructed the first isothermal chart:

    #visualisation #cartoexperiment #précurseurs #cartographes #cartographie #Humboldt

  • “Berlin correspondence :” Germany’s Humboldt University in the service of militarism - World Socialist Web Site

    http://www.wsws.org/en/articles/2016/06/20/humb-j20.html

    Intéressant de suivre ce débat, Humboldt a (ou avait ?) plutôt très bonne réputaion, je connais un peu pour y avoir donné deux conférences déjà (mais sans doute pas dans le même département ha ha :))

    “Will the universities remain centres of scholarship and free criticism? Or will they once again become state-directed cadre-training centres for right-wing and militarist ideologies, as previously in German history?” asks the forward to the book, Scholarship or War Propaganda, which deals with the role of Berlin’s Humboldt University in the remilitarization of Germany.

    The series of meetings, entitled “Berlin Correspondence,” currently taking place at Berlin’s Gorky Theatre, demonstrate the advanced stage of the transformation of Humboldt University into a think-tank of German imperialism.

    #think_tank #berlin #humboldt #propagande

  • Wohnungsmarkt: Mehr als 17.000 Mietwohnungen wurden zu Eigentumswohnungen, angespannter Berliner Wohnungsmarkt | Berliner Zeitung
    http://mobil.berliner-zeitung.de/berlin/wohnungsmarkt-mehr-als-17-000-mietwohnungen-wurden-zu-eigentu


    Nous assistons á la transformation de Berlin d’une ville de locataires dans une ville de propriétaires.

    Besonders betroffen ist demnach der Bezirk Pankow mit rund 3750 umgewandelten Wohnungen. Es folgen Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. Auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt fehlen bereits seit Jahren günstige Mietwohnungen. Die Eigentumsquote schätzte der Senat inzwischen auf 23 Prozent. Amtliche Zahlen für 2015 lagen noch nicht vor.
    Ein lukratives Geschäft

    Die Umwandlung eines Mietshauses in Eigentumswohnungen ist für den Besitzer meist ein lukratives Geschäft. Er kann sein Haus dann wohnungsweise verkaufen und damit deutlich höhere Renditen erzielen. Da eine nicht vermietete Wohnung teurer verkauft werden kann als eine vermietete, werden Mieter nach Einschätzung des Berliner Mietervereins oft gekündigt oder „rausgekauft“.

    Gerhart Hauptmann Schule Anwohner sammeln Unterschriften gegen Campus Ohlauer
    http://mobil.berliner-zeitung.de/berlin/gerhart-hauptmann-schule-anwohner-sammeln-unterschriften-gege
    https://www.flickr.com/photos/mw238/14342841107

    Flickr

    Bobo ou pas bobo, les protestation des voisins traditionnellement à gauche et verts se font entendre.

    Da hat sich die Bezirkspolitik in Friedrichshain-Kreuzberg offenbar so richtig verzockt. Anstatt für ihr Wohnprojekt Campus Ohlauer gelobt zu werden, weil dort arme Flüchtlinge, obdachlose Frauen und andere sozial Schwache sowie Studenten ein preisgünstiges Obdach finden sollen, sieht man sich heftiger Kritik ausgesetzt.
    Bürgerbeteiligung eingefordert

    Vor allem aber empört die basisdemokratisch gestählten Kreuzberger, dass sie bei der Entwicklung des Projekts nicht mitreden durften. Denn die Planung ist längst fertig, die Howoge hat dafür sogar einen Preis in einem städtebaulichen Wettbewerb des Senats gewonnen. Und eigentlich ist Howoge-Manager Stefan Schautes stolz darauf, alles von der Wunschliste des Bezirksamtes im Neubau untergebracht zu haben, sogar die Familienbibliothek im Erdgeschoss.

    Doch Selbstlob beeindruckt in Kreuzberg gar nicht, zumal der Howoge-Mann einräumt, dass mit dem Neubau tatsächlich Grenzwerte etwa beim Lärmschutz überschritten werden. „Das Projekt erfordert profunde Verkehrs- und Umweltgutachten sowie eine ergebnisoffene Bürgerbeteiligung“, verlangt Anwohner Achim Appel. Man fühle sich vom Bezirk nicht beteiligt und schlecht informiert.

    Reinickendorf Auf der Humboldtinsel wird ein Luxus-Viertel gebaut
    http://mobil.berliner-zeitung.de/berlin/reinickendorf-auf-der-humboldtinsel-wird-ein-luxus-viertel-ge
    Au terminus du U-Bahn à Tegel un îlot industriel est transformé en réserve de riches.


    Die Lage ist kaum zu übertreffen – direkt am Wasser und doch städtisch. Vor den Rohbauten, die jetzt auf der Humboldtinsel in Reinickendorf entstehen, glitzert das Wasser des Tegeler Hafens in der Sonne, Schwäne schwimmen vorbei. Von den Terrassen direkt an der Uferkante aus sieht man die nahe Humboldt-Bibliothek und die Sechserbrücke, eines der Wahrzeichen des Bezirks. Und wenn wie geplant im Frühjahr 2017 die ersten Bewohner in die Luxus-Residenzen einziehen, können sie bequem die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Sie müssen nur über eine Brücke gehen und laufen zu Fuß zur U-Bahnstation Alt-Tegel.
    Floating Houses am Wasser

    Derzeit wird die Idylle noch vom Baulärm und den vielen Lastwagen gestört, die auf die langgestreckte, schmale Insel zwischen Hafen und Tegeler Fließ rollen. Denn die Arbeiten laufen auf Hochdruck. In sechs bis acht Wochen, sagt Hermann Hahn, Generalbevollmächtigter der Martrade Immobilien GmbH, soll für die insgesamt 78 Wohneinheiten Richtfest gefeiert werden.

    Zu dem Bauvorhaben gehören aber nicht nur hochpreisige Stadtvillen und Doppelhäuser mit eigenem Bootssteg. Auch vier sogenannte Floating Houses – schwimmende Häuser – sollen hier entstehen. „Bisher gibt es in Berlin nichts Vergleichbares“, sagt Marius Helmuth-Paland vom Reinickendorfer Stadtplanungsamt. Floating Houses seien nicht etwa Hausboote. Vielmehr würden die Häuser auf schwimmenden Stahlbeton-Pontons errichtet. Sie sind mit der Insel verbunden, und bewegen sich ganz sacht mit dem Wasser auf und ab. Jedes Floating House hat 220 Quadratmeter Wohnfläche und etwa 100 Quadratmeter Terrassenfläche. Der Preis liegt zwischen 1 und 1,2 Millionen Euro pro Haus, sagt Hahn.

    #Berlin #Reinickendorf #Tegel #Sechserbrücke #Humboldtinsel #Gentrification

  • Online verfügbare Werke Friedrichs des Großen
    http://friedrich.uni-trier.de/de/static/biblio/bibliographie

    z.B. Der Anti-Machiavel oder Versuch einer Kritik über Nic. Machiavels Regierungskunst eines Fürsten
    http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/Haupt_001/1/LOG_0000

    Kann man für eine historische Stadtführung verwenden, denn der Text belegt das hohe Niveau der intellektuellen Auseinandersetzung Friedrichs mit den Ideen und Denkern seiner Zeit. Sind seine Überlegungen noch aktuell? In der Praxis wohl kaum, für die Beschäftigung mit den Grundlagen des heutigen Staats- und Rechtswesens durchaus. Entwicklung der Ideen zum preußischen Staats durch Hegel ( _#Hegelplatz_ ), aufgenommen und kritisiert durch Karl Marx ( _Eingang #Humboldt-Universität_ )

    #Geschichte #Literatur #Preußen #Friedrich_II #Hegel

  • LE MONDE SUR UNE FEUILLE
    Jean-Christophe Bailly , Jean-Marc Besse, Gilles Palsky - Fage éditions
    http://www.lherbeentrelesdalles.fr/medias/vitrine/novembre2014/lemondesurunefeuille.html

    Si des représentations du profil des montagnes sont attestées dès la Renaissance, il faut attendre la toute fin du XVIIIe siècle pour voir apparaître les premiers « tableaux comparatifs » des données collectées par les explorateurs qui sillonnent le monde : hauteurs des montagnes et des chutes d’eau, longueurs des fleuves, superficies des lacs ou des îles... Ce type de figuration qui offre « aux hommes qui veulent voir [...] un microcosme sur une feuille », pour reprendre les termes de Humboldt, précurseur en la matière, va connaître un immense succès, et avant de disparaître à l’orée du XXe siècle il donnera lieu à une grande variété de planches étonnantes combinant le raffinement du dessin et de la composition au souci scientifique et didactique.
    Le monde sur une feuille est le premier ouvrage, non seulement en français mais dans le monde entier, à proposer un parcours dans ce riche corpus de « tableaux » dédiés aux phénomènes géologiques extraordinaires, allant du graphe austère au paysage fantastique.


    #livre #dessin #géographie