#staglitz-zehlendorf

  • Tagesspiegel Leute Newsletter | Steglitz-Zehlendorf 5.4.2018
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    Ausprobiert hamwase, die Ordnungsamt-App. Erjebnis :

    1. Umständlich isse. Bevor ick den zugeparkten Halteplatz fertig eingegeben habe, muss ick schon zum nächsten Kunden.
    2. Passiern tut nüscht. Anzeijen kannste viel, aber kümmern tut sich keena.

    Vielleicht teste ick mal, wat passiert, wennick konsequent alle zujeparkten Halten einjebe. Wetten, ick krieje nicht mal ne Rückmeldung über die Verfahren, die nicht stattfinden?

    Summa summarum kannick ooch zu Hause bleim und Call of Duty spieln. Dit is echta Kriech, also jenauso echt wie de Stadt inne Ordnungsamt-App.

    Nach mehrmaliger Verschiebung ist nun auch Steglitz-Zehlendorf als letzter Berliner Bezirk in der App vertreten, mit deren Hilfe zum Beispiel Straßenschäden, Müllhaufen oder Schmierereien digital dem Ordnungsamt mitgeteilt werden können. Ich hatte kaum getwittert, dass die „inzwischen schon legendäre“ App nun auch im Südwesten nutzbar ist, schon kamen die ersten hochlustigen Reaktionen, Marke: „Endlich alles melden! Falschparkende, Wildpinkler, Sperrmüllabladende. Alles melden, melden melden! Hahahahaaa!“ Wie gesagt: legendär. Ich will den humorigen Elan nicht bremsen, aber Menschen kann man mit der App gar nicht melden. Auch deswegen ist der hier und da zu hörende Begriff „Blockwart-App“ mit seinem dümmlichen Nazi-Vergleich völlig überzogen.

    Und wie funktioniert’s? Leidlich. Erfahrungen aus dem Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zeigen, dass die Behördenmitarbeiter tatsächlich dranbleiben, dass man als Nutzer Rückmeldungen bekommt und dass zum Beispiel gemeldeter Müll dann auch einigermaßen zeitnah beseitigt wird. Die App ist mobil ganz gut zu bedienen und weitgehend selbsterklärend. An einigen Stellen merkt der Nutzer allerdings, dass hier Bürokraten am Werk waren, die sich nicht immer in ihre Kundschaft hineinversetzen können. So muss man jede Meldung einer Kategorie thematisch zuordnen. Begriffe wie „Sondernutzung“, „Jugendschutz“, „Parkraumbewirtschaftung“ oder „Straßenaufsicht“ mögen in Behörden verbreitet sein, ansonsten kann aber kaum jemand etwas damit anfangen. Geläufigere Wörter wie „Schlaglöcher“ oder „Straßenschäden“ kommen dagegen nicht vor. Und so muss man oft mühsam in einer endlosen Liste rauf- und runterscrollen, bis eine Kategorie halbwegs passt. Hier wäre mal nachzubessern.

    #Berlin #Staglitz-Zehlendorf #Ordnungsamt