• Bingo, Bier und Jukebox: Wie Berliner Kneipen der Krise trotzen
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/bingo-bier-und-jukebox-eckkneipe-kupferkanne-wie-berliner-kneipen-d

    Die Sprechfunk Zentrale der Innung quäkte „Schulli Steinmetz-Alvensleben“. Das klingt mir immer noch im Ohr, obwohl mit Sprechfunkvermittlung schon seit Jahren Schluß ist. Bei „Erster Meldung“ fuhr man da nur hin wenn man eben nicht fahren musste, sondern zufällig schon vor der Tür stand. Gerade einen Kandidaten abgeliefert. Halb besoffen rein, sturzbesoffen raus. Das ging wie die Drehtür. Immer reingehen und Gast auf Transportfähigkeiz prüfen. Ab zweieinhalb bis drei Promille ist die Bullerei zuständig für die „hilflose Person“. Alles darunter ist gebongt. Wir sind ja tolerant.

    Die Kupferkanne war eine der Absturzkneipen , unendlich ergiebige Quellen für Suffkes, Patienten und Mörder Fahrgäste (siehe https://txsl.de/uli-hannemann-taxiglossar.html ). Alle zehn Minuten schreit ein Strammer Max nach seinem Gummi . Der erste Dialog mit dem Fahrgast im Auto geht dann so : „Haste wat dajejen wennick rooche? Nö, is jut, man jönnt sich ja sonst nüscht.“ Mit dem kann man sich zumindest über das Fahrziel verständigen. Es geht nie weit. Der Weg von der Kiezkneipe nach Hause um die Ecke ist zu Fuß einfach nicht mehr machbar. Dafür gibts meistens ordentlich Schmalz.

    Lageplan Kupferkanne Steinmetz- Ecke Alvensleben
    https://www.openstreetmap.org/node/4967649020

    Alles Vergangenheit. Fahren die Gäste heute noch Taxi? Keine Ahnung, muss ich den Wirt bei Gelegenheit fragen. Falls ich sowieso in der Gegend feiern sein sollte und mich als Gast in den Laden reintraue. Der klassische Alkoholpegel führte zu erhöhtem Auf-die-Fresse-Risiko. Daran hat sich nichts geändert, am Alkohol-Auf-die-Fresse-Verhältnis.

    An den holzvertäfelten Wänden hängen Poster des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, dazu alte Mannschaftsfotos und Pokale. Der Geruch von Rauch liegt eigentlich immer leicht in der Luft. Die Kupferkanne in Berlin-Schöneberg ist eine Sportkneipe durch und durch. Junge Menschen würde man hier auf den ersten Blick eher nicht vermuten.

    Doch das Lokal ist seit einigen Jahren eine Art Hotspot für die jüngere Generation. Der Berliner Rapper Ski Aggu mit Skibrille drehte hier kürzlich ein Musikvideo. Entdecken Jüngere in Zeiten des Kneipensterbens die Schankwirtschaften wieder neu?

    Necip Cakir und seine Frau Rose-Gül Cakir betreiben die Kupferkanne in einer eher ruhigen Ecke Berlins seit knapp 40 Jahren. Mittlerweile seien rund 90 Prozent der Gäste Studierende, sagt Cakir, leidenschaftlicher Hertha-Fan. „Die Leute haben es probiert mit Cocktailbars, mit Schickimicki-Restaurants oder Shishabars. Das hat nicht so richtig funktioniert“, vermutet der 64-Jährige. „Die uralte Kiezkneipenkultur kommt wahrscheinlich wieder zurück.“

    Es sei toll, wenn sich Jüngere gemütlich in Kneipen setzen, ein Bierchen trinken und ins Gespräch kommen. Auf ihren Wunsch hin wird sogar seit einiger Zeit wieder Bingo gespielt. Rose-Gül Cakir meint: „Die kommen zur Gemütlichkeit wieder zurück.“ Rapper Ski Aggu sagte im vergangenen Jahr am Rande einer Preisverleihung: „Das ist kein Schickimicki, man geht einfach hin. Einfach noch so ’ne ehrliche Kneipe.“

    Urige Schankwirtschaften: Eher ein lokaler Trend

    Aus Sicht des Wirtschaftsgeografen Martin Franz handelt es sich aber um keinen flächendeckenden Trend, dass urige Schankwirtschaften generell wieder stärker vom jungen Publikum erobert werden. Franz forscht an der Universität Osnabrück unter anderem zur Zukunft der Kneipen. Es sei vielmehr ein „lokaler Trend, der an bestimmte Städte und bestimmte Szenen gebunden ist.“ Es könne mehrere Gründe haben, dass ein junges Publikum traditionelle Kneipen auswählt – zum Beispiel, weil Fußball gezeigt wird, die Musik angepasst wird oder wegen der Persönlichkeit eines Wirts, mit dem man ein Schwätzchen halten kann.

    „Diese Kneipen haben sich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst“, sagt Franz. Dazu hätten sie meist eine gute Lage, etwa nahe einer Uni. Ein grundsätzliches Problem in der traditionellen Gastronomie sei, dass sie relativ innovationsfeindlich gewesen sei. „Diejenigen, die eine Kneipe hatten, wollten meist auch nichts anderes als eine Kneipe zu betreiben und haben sich oft über die Jahre hinweg nicht angepasst.“


    Necip Cakir in seiner Kult-Kneipe: An den holzvertäfelten Wänden hängen viele Poster von Hertha BSC.Jörg Carstensen/dpa

    Starker Rückgang an Kneipen in Deutschland

    Grundsätzlich habe sich das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen verändert, so der Forscher. In Deutschland sei ein starker Rückgang an Kneipen zu erkennen. Das zeigen auch Zahlen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Wurden 2014 noch 31.650 Schankwirtschaften verzeichnet, waren es 2021 lediglich 19.201.

    Cakir und Rose-Gül hätten vor mehr als zehn Jahren mit wirtschaftlichen Problemen in der Kneipe gekämpft. Mit einer Gruppe jüngerer Menschen hätten die beiden überlegt, was man verändern könne. So kamen sie unter anderem auf die Idee, den Raum für Geburtstagsfeiern anzubieten, wie Cakir erzählt. Nach und nach habe sich die Kupferkanne bei jungen Menschen um die 20 herumgesprochen.

    Auch bei Annabel Lehmitz in der Hamburger Ratsherrn Klause ist das Hauptpublikum zwischen Mitte bis Ende 20. Die 33-jährige Gastronomin hat die urige Kneipe während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 von ihrem Vater übernommen. „Es ist schon so, dass man merkt, dass die Kneipe wiederkommt, auch bei den jungen Leuten“, sagt Lehmitz.

    In der Eckkneipe Zum Knobelbecher im Belgischen Viertel in Köln ist das Publikum einer Mitarbeiterin zufolge sehr gemischt. „Alt und Jung kommen zusammen, das schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Man weiß nie, wen man abends kennenlernt“, sagt Johanna Keuser. Im Keller könnten Gäste kegeln, oben laufe viel kölsche Musik und Schlager. Dazu zeigt der Knobelbecher im Veedel wie die Kupferkanne in der Hauptstadt auch Fußball – allerdings nicht Hertha, sondern den 1. FC Köln.

    Eine noch größere Rolle als Treffpunkt für junge Leute kommt Kneipen der Dehoga zufolge in den Kleinstädten oder auf dem Land zu. „In der Corona-Zeit wurden sie schmerzhaft vermisst, umso mehr genießen es die Menschen heute, auszugehen und entspannt zusammenzukommen“, hieß es. Kneipen seien weiter die öffentlichen Wohnzimmer der Gesellschaft.

    #Berlin #Schöneberg #Alvenslebenstraße #Steinmetzstraße #Kneipe #Drogen #Alkoholismus

  • RIAS-Kutte kennt sich aus mit Kurt Pomplun
    http://www.rias1.de/sound4/rias_/kutte/kutte.html

    RIAS Berlin „Kutte kennt sich aus“ (1971-1977) mit Heimatforscher Kurt Pomplun
    „Rundschau am Mittag“ 31.12.1968 Joachim Cadenbach im Interview mit Kurt Pomplun (2:54): Im Juni ist ja die Temperaturen sehr erfreulich, auch wenn Napoleon behauptet hat, der deutsche Sommer ist ein grün angestrichner Winter.

    http://www.rias1.de/sound4/rias_/rundschau/rundschau/681231_rias_aktuell_rundschau_am_mittag_joachim_cadenbach_interview_kurt_pompl
    Auf der Seite können sie die Folgen 1 bis 127 hören.

    Kurt Pomplun – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Pomplun

    Kurt Pomplun (* 29. Juli 1910 in Schöneberg; † 5. August 1977 in Berlin) war ein deutscher Heimatforscher. Er publizierte Werke zur Geschichte Berlins und Brandenburgs, seiner Mundart und mündlich überlieferten Märchen und Sagen.
    ...
    Pomplun beantragte am 27. Dezember 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.585.940).[1] Bereits 1933 war er der SS beigetreten, in der er es mindestens bis zum Hauptscharführer brachte.
    ...
    Im Alter von 67 Jahren verstarb Kurt Pomplun am 5. August 1977 während einer Diskussion in der Schöneberger Buchhandlung Elwert und Meurer an Herzversagen.

    #Albrechts_Teerofen #Alte_Berliner_Bahnhöfe #Amüsement #Ärzte #Bänkelsänger #Berlin #Strand_und_Freibäder #Berlin-Museum #Bernau #Biesdorf #Britz #Britz #Brücken #Brunnen #BVG-Museum #Cafes #Dahlem #Dampferfahrten #Düppel #Eisenbahn-Nahverkehr #Fasching #Filmmetropole #Friedenau #Fronau #Gartenlokale #Gassenhauer #Gatow #Geschichte #Groß-Berlin #Gründerzeit #Grunewaldseen #Häfen #Hansaviertel #Havelland #Heiligensee #Hohenschönhausen #Humor #IFA #Inseln #Jagdschloß_Grunewald #Kaulsdorf #Kladow #Klein-Glienicke #Klein-Machnow #Kneipen #Kohlhasenbrück #Kolonie_Grunewald #Köpenick #Krankenhäuser #Kurfürstendamm #Lankwitz #Leierkastenmänner #Lichtenrade #Lichterfelde #Lietzensee #Lübars #Mahlsdorf #Maibräuche #Marienfelde #Märkisches_Museum #Märkisches_Viertel #Moabit #Nikolassee #Operetten #Operetten #Pankow #Parks #Pfaueninsel #Pichelsdorf #Post-Museum #Potsdam #Potsdamer_Platz #Radio #Rauchfangswerder #RIAS #Rixdorf #Rote_Insel #Rundfunk #Sagen #SansSouci #Schloß_Charlottenburg #Schloßpark_Charlottenburg #Schmargendorf #Schmökwitz #Schöneberg #Schönow #Siemensstadt #Spandau #Spielzeug #Sport #Spreewald #Springer-Haus #Staaken #Stansdorf #Steglitz #Steinstücken #Stralau #Südende #Tegel #Tegelersee #Tempelhof #Theater #Theater #Tiergarten #Treptow #Turnen #Unter_den_Linden #Volks-Theater #Wannsee #Wedding #Weihnachten #Weinstadt_Berlin #Weißensee #Westend #Wilmersdorf #Wintergarten #Scala #Wintersport #Zeitungswesen #Zitadelle_Spandau #Zoo #Zoologischer_Garten

  • Schöneberg on my mind - Ein anderer Ausschnitt aus dem Schöneberg-Fokus meines inneren Blicks zu dieser, der studentenbewegten Zeit: die MEISENGEIGE.
    http://www.trend.infopartisan.net/litlisten/aufruhr/aufruhr17.html

    Da ist sie endlich, die legendäre #Meisengeige, eine schon lange verschwundene Kneiper der (vermeintlichen) Goebenstraße, die in Wirklichkeit im Schöneberger Abschnitt der der Yorckstraße, Hausnummer 48 lag (heutige PLZ 10965) .

    Aus: Schöneberg on my mind von Christine Kernich, in: Berlin-Schöneberg - Blicke ins Quartier 1949 -2000, hrg. v. Muschelknautz, Johanna und Zwaka, Petra, Berlin 2001, S. 130ff
    OCR-Scan by red. trend

    Ein anderer Ausschnitt aus dem Schöneberg-Fokus meines inneren Blicks zu dieser, der studentenbewegten Zeit: die MEISENGEIGE.

    Seltsam: Wenn man die main facts (die Hochschule, die Studieninhalte, die Seminare und Arbeitsgruppen, die Teach-ins, die politischen Gruppierungen, die Demonstrationen) beiseite schiebt, da sie trotz herausfordernder Bannmeile um das Rathaus Schöneberg vorwiegend in anderen Berliner Bezirken angesiedelt waren, dann bleibt mit dem scheinbar Nebensächlichen das übrig, was für das faktische Leben charakteristisch war.

    Zum Beispiel die Treffen NACH den Treffen.

    Wenn das studentenbewegte Tagwerk getan war, traf man sich vorzugsweise in dieser kleinen im Hochparterre gelegenen Kneipe in der Goebenstraße. Ein paar steile Stufen hoch, dann öffnete sich nach links der kleine Kneipenraum. Vorn rechts der große runde Tisch, wo wir meistens saßen: eine im Hochgefühl gesellschaftlicher Bedeutung all ihrer Worte und Taten schwelgende vielköpfige Tafelrunde verwegener Gestalten. Allen voran Sch, in seiner blauen Postlerjacke und immer mit revolutionärem Drei-Tage-Bart (wie er das nur machte?), mit rundet Brille und dünnem halblangem Nackenhaar, der Wortführer und allseits anerkannte Cheftheoretiker. Er hatte diesen Tonfall drauf, dieses lang gezogene und ziemlich penetrante, zwischen den stoppeligen Kiefern rhetorisch unschlagbar Herausgemahlene mancher SDS Größen (bei ihm durch Kaugummieinsatz noch verschärft).

    Neben ihm K. und B., seine treuen Mit- und Nacheiferer — der eine schwarzlederjackig und immer den » Kurzen Lehrgang« auf den Lippen (was ihn als Schulungs-Ass auswies), der andere ein flaumbärtiger Jüngling mit viel traurigem Mutterwitz bei aller Eloquenz. Hübscher, aber nicht so ein Schlaumeier, der blondlockige R. - eher in Schülerpose: hinterfragend. Lieblingsthema: »die Bullen«. Gegenüber, eifrig vorgelehnt, die beiden zugereisten Vordenker von der FU - ich habe ihre Gesichter vor Augen, wie sie es lieben, zu lästern und ihre ironische Zunge zu wetzen - wie haben sie sich später befreit und die Welt der Theorie eingetauscht gegen das bunte Leben, auch in Schöneberg. (Aber das ist wieder eine andere Geschichte und führt zum Tempodrom, in den Wintergarten und das Spiegelzelt).

    Hier sitzen sie jedenfalls alle noch zusammen in ihrer revolutionären Männlich- und Bärtigkeit, heben die vollen Biergläser und gewinnen der Nacht alle ihre politischen wie »beziehungsmäßigen« Glanzlichter ab.

    Genauso wir Frauen: das Zigarettendrehmaschinchen mit Papier und Tabak immer in Bewegung, wenn nicht das dünne Beedie oder die Rote Hand bevorzugt wird; trinkfest oder jedenfalls standhaft. Lange offene Haare, schwarzumringte Augen, Jeans und Schlabberpulli (oder Opas Hemd).

    Allesamt... äh, was sagte man damals für COOL? - souveräne Musterschülerinnen der linken Theorie und Praxis (einzelne anerkannt muterprobt im Ladendiebstahlversuch - nur bei Großkapitalisten; eine relativ vorübergehende Zeiterscheinung) und unerschrockene Entlarverinnen politisch nicht korrekter »Linien«. Keine offenen Pärchen, keine abartigen Beziehungskisten - wohl aber doch allseitiges Interesse aneinander, so ganz nebenbei gezeigt und der revolutionären Tat meilenweit untergeordnet.

    Später, als drei von uns Frauen sich einer anderen Politszene zuwandten und es wagten, die »Autoritäten« der Szene zu konfrontieren, galten wir in derselben Runde als frustrierte Ziegen.

    Hier noch, in Meisengeigenzeiten, hatten wir immer das Gefühl einer verschworenen Gemeinschaft; unser runder Tisch beherbergte manchen mitdiskutierenden und generös geDUzten »Prof«, so wie wir auch die hereinschneienden Menschen aus der arbeitenden Bevölkerung gern mit unseren Ideen vertraut machten. Öfters zogen wir noch weiter in andere Wohnungen - zum Beispiel oben im Haus zu einem ebenso trink- und diskussionsfreudigen Ehepaar, das morgens proletarisch früh aufstehen musste und dem der rote Punkt an der studentischen Ente Gesprächsstoff bot. Oder in Sch.s Wohnung, wo eine Marxbüste auf unsere verbalen Großtaten herabschaute. Manchmal auch zu Mutter Leydicke, wo uns der Erdbeerwein den Rest gab.

    Was haben wir in der Zeit bloß geredet! Mit Lust, mit Begeisterung, mit hoher Selbsteinschätzung, mit wechselseitiger Bestätigung, mit Freude am Erkennen, mit Ehrgeiz, mit Bier und gelöster Zunge. Über die Klassen, die bürgerlichen Fesseln, die Freiheit und die Wahrheit: Wir wussten alles oder hatten jedenfalls den Schlüssel. Bis jetzt hatten die anderen die Welt nur interpretiert, wir aber ... Die Sprache: nicht weniger exklusiv als heutige Internet-User-Codes. Insider wussten einfach, was eine clandestine Aktion, was Kampf-Kritik-Umgestaltung, was Warenfetischismus, was »der Aufstand der lebendigen wissenschaftlichen Produktivkraft gegen die programmierte Zerstörung« bedeutete. Der Name RotZ (für ROTE ZELLE) bürgte nicht nur für zünftige Begrüßungen mit erhobener Faust und eine Flut von »papers«, von Ormig-Matritzen abgenudelt, die auch hier noch ausgebrütet wurden, sondern auch für Unerschrockenheit im Umgang mit einengenden Normen, Regeln und Umgangsformen der reaktionären Gesellschaft um uns herum.

    Wilde Jahre, in denen die Eierschalen hinter unseren Ohren nur so krachten ... Dann kam die kurze knochentrockene Zeit der K-Gruppen, viel zu disziplinsauer für Kneipen, und trieb uns die Meisen aus. Kein Stoff für Schöneberger Glanzlichter, damit war kein Staat zu machen ...

    Die verwaiste Meisengeige dagegen schaffte gleich den Sprung in die neue Zeit. Aus ihr wurde wenig später eine - die erste Schöneberger - Frauenkneipe: der BLOCKSBERG.

    #Berlin #Schöneberg #Goebenstraße #Kneipe #Geschichte #Frauenbewegung #APO

  • Traditionskneipe öffnet wieder - Schöneberg - berliner-woche.de
    http://www.berliner-woche.de/schoeneberg/wirtschaft/traditionskneipe-oeffnet-wieder-d142164.html

    8. Februar 2018 - Eine Bierbank steht noch auf dem Gehweg vor dem Lokal, die Getränkekarte hängt im Kasten. Doch Marlies und Alfred Haarhaus schenken nach fast 40 Jahren am Zapfhahn kein Bier mehr aus.

    Die traditionsreiche Kneipe „Heckmeck“ in der Eisenacher Straße 111, der die Schultheiss-Brauerei 2013 den Status eines offiziellen Berliner Kiezkulturerbes verlieh, hat dichtgemacht – aus einem sehr traurigen Grund: Alfred Haarhaus ist im Oktober 2017 verstorben. Seine Witwe konnte den Betrieb nicht weiterführen.

    Allen Freunde echter Berliner Kiezkneipen sei aber gesagt: Es geht weiter. Seit dem 1. Februar gibt es einen neuen Betreiber. Das hat Ricarda Heubach vom Studentenwerk Berlin bestätigt; Eigentümer der Immobilie ist das Land Berlin. Das Studentenwerk betreibt in den oberen Stockwerken ein Wohnheim.

    Ein genauer Eröffnungstermin steht aber noch nicht fest.

    #Berlin #Kneipe #Schöneberg #Eisenacher_Straße

  • Felsenkeller | Vilmoskörtes Blog
    https://vilmoskoerte.wordpress.com/2007/04/29/felsenkeller-in-berlin

    Der Felsenkeller hat nicht nur diesen wunderbar holzgetäfelten Gastraum mit den maritimen Details wie der ausgestopften Möwe und den Reklameschildern der großen transatlantischen Schiffahrtslinien sondern auch einen Keller mit allerlei Raritäten aus der Vergangenheit des Lokals. Hier stehen noch die Tongefäße mit den diversen Schnäpsen und Bränden, Bierkästen mit alten Bügelflaschen, zum Teil noch mit Inhalt, wie einige Kästen mit Groterjan Weiße, die – so der Wirt – hervorragend schmecken, denn die Weiße ist mit feinster Perlage versehen und macht damit ihrem Beinamen »Champagne du Nord« alle Ehre.

    PUNCH | Möve im Felsenkeller
    https://punchdrink.com/venues/move-im-felsenkeller

    This narrow neighborhood kneipe on Schöneberg’s pleasant Akazienstraße is neither a dive bar nor a punk bar, but rather a time machine offering a glimpse of what it was like to drink in Berlin 40 years ago. Situated beneath a vintage neon sign, the clean, well-kept—and surprisingly smoke-free—bar caters mostly to locals in search of a quiet beer or a low-volume chat. But unlike some of Berlin’s unreconstructed local bars—where you might not want to venture if you’re under 50, don’t speak German or don’t support Berlin’s soccer team Hertha BSC—Felsenkeller is friendly and inviting, an ideal spot to unwind after work, or to stop on your way to dinner at one of the neighbourhood’s many restaurants.

    PUNCH | The Best Punk and Dive Bars in Berlin
    https://punchdrink.com/articles/the-best-punk-and-dive-bars-in-berlin

    #Berlin #Schöneberg #Akazienstraße #Kneipe

  • Das ist Berlins vibrierendster Stammtisch – B.Z. Berlin
    http://www.bz-berlin.de/berlin/tempelhof-schoeneberg/das-ist-berlins-vibrierendster-stammtisch

    Einmal im Monat trifft sich in Schöneberg Berlins vibrierendster Stammtisch – dann werden die Maultrommel ausgepackt und musiziert.

    Aus einer Ecke der Schöneberger Kneipe „Zum Umsteiger“ ertönen exotische Klänge: schwingende Bässe, beschleunigte, tranceartige Rhythmen, Boing auf Boing, Wuang auf Wuang.

    addr:city Berlin
    addr:housenumber 56b
    addr:postcode 10965
    addr:street Yorckstraße
    amenity bar
    building yes
    name Zum Umsteiger
    opening_hours Mo-Sa 12:00+
    http://www.umsteiger.eu

    Der Umsteiger befindet sich in Schöneberg, was aufgrund seiner Lage an einer Bezirksgrenze überprüft werden musste.
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Yorckstrasse-10965-Berlin
    Postleitzahl 10965
    Ortsteil
    Nr. 1-37, 42, 58-90 Kreuzberg
    Nr. 38-40, 43-57 Schöneberg

    #Schöneberg #Yorckstraße #Kultur #Musik #Kneipe

  • Berliner Imbisse im Test: In Moni’s Fischkajüte - Essen & Trinken - Welt - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/essen-trinken/berliner-imbisse-im-test-in-monis-fischkajuete/19377020.html

    Die Warentheke der Berlinerin ist ein kleines Wunder. Hering, Forelle, Heilbutt, Makrele, Seelachs – saisonal und meeresfrisch. Alle Fische kann man auch für den eigenen Herd kaufen. Monis Mann Burkhart erledigt die Besorgungen, sie kocht und führt das Geschäft, zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Marina.

    Hinter der Theke, umgeben von weißen Fliesen, empfiehlt Moni ihre Spezialitäten. Bis Ende Februar gibt es das Winterkabeljaufilet (8,65 Euro) noch. Die Gelegenheit sollte man nutzen. Sahne- (4,40 Euro), Brathering (4,95 Euro) und Fischbouletten (4,65 Euro) gehen immer. Als Abwechslung zu den Fischgerichten kriegt man jetzt noch Eintöpfe und Schnitzel. Auch die meisten Beilagen sind hausgemacht, Pfeffergurken, Sauerkohl, Bratheringe, Bohnensalat, Oliven mit Sardellen und natürlich Remoulade.

    Müllerstraße 114
    Geöffnet Mo, Mi, Sa 6–13 Uhr, Di, Do, Fr 6–18 Uhr

    #Berlin #Wedding #Müllerstraße #Gatronomie #Imbiß #Kneipe

  • Wilhelm Hoeck 1892 - Ende am 15.1.2017
    http://www.wilhelm-hoeck.de

    Der Hoek. Morjen is Schluß. Restesaufen. Bayern jejen Berlin, det jing hundat Jahr lang jut, jetz verliert Berlin. Demnächst ne Filiale vom Hofbräuhaus inna Wilmersdorfer 149? Ohne mich. Müßte man sprengen, elsermäßig. Aber beim Hagengedenken 2 mach’ick mit. Mal sehn, ob ick noch wen kenne.

    Und Sie, kennse noch Hagen Müller? Zweiundzwanzig Taxen hatte der mindestens als et noch lief. Dann immer wenija undde Werkstatt inne Zille wurde wichtija. Die war jut, nur mein Renault 18 hamse wechjeschickt, den „Exoten“. Inna Werkstatt stank et imma wie inna Kneipe, wat an Hagen seine Zigarre lag, abba nichnur. 2010 haste da davonjemacht, Anschi inne Werkstatt war och schon dot, abba sein Sohn macht weita. Ruhe sanft, ollet Arschloch, warst ein sympathischer Ausbeuter.

    WILHELM HOECK 1892
    Inh. Hagen Müller
    Wilmersdorfer Straße 149 · 10585 Berlin-Charlottenburg
    Fon: 030/341 81 74 · Fax: 030/341 31 10
    Mon. - Sat. 11.00 - 01.00 am
    Sun. close
    eMail: reservierung(at)wilhelm-hoeck.de

    © 2007-2017 Wilhelm Hoeck, Berlin

    History

    DEAR GUEST,
    a cordial welcome to the Hoeck 1892!

    The founder of our house, Wilhelm Hoeck, established a wine and champagne company in 1892. Soon thereafter a large distillery, liquor fabrication and a room for free samples followed that has withstood the test of time to this day.

    Numerous tales and anecdotes have since contributed to the history of this house. Stories ranging from the victory of the founder’s son Horst in the 1932 Los Angeles Olympics, stories of shrapnels embedded in the bar, dating from World War II and finally, the strange custom known as “tea bag tossing”, the remnants of which still decorate the ceiling to this day and are attributed to student leader Rudi Dutschke.

    Heinrich Zille produced his famous sketches here, movies and television used to film here. Generations of amiable regular guests have enjoyed the special atmosphere here. We look upon the house’s history with a deep and sincere respect and want to uphold the tradition of this establishment.

    Only fresh and regional products find their way into our kitchen, in order to create seasonal menus as in the days of Wilhelm Hoeck. And in this tradition, no additives or artificial taste enhancements are used in our kitchen. Our dumplings and noodles are homemade, our select fish, meats and game products come from the greater Brandenburg region.

    You might want to try the best black pudding in Europe, produced by Marcus Benser in Neukölln. The „Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin“ dubbed him „ Knight of the black pudding“ for his outstanding achievements. This honor was also bestowed to Paul Bocuse among others.Many of our other sausage specialties are also manufactured by Mr.Benser.
    No rules without exceptions goes the saying, so it can happen that a tasty cheese from the Allgäu region or some franconian delicacy might find its way into our menu.

    Enjoy!

    Im TSP kann man noch nachlesen zum Hoek. Und ein Foto hamse och.

    Heinrich Zilles Schnapsdestille
    http://www.tagesspiegel.de/zeitung/kneipe-mit-langer-geschichte-heinrich-zilles-schnapsdestille/707884.html

    Handwerker finden olympische Goldmedaille von 1932
    http://www.tagesspiegel.de/sport/im-ehemaligen-haus-von-ruderer-horst-hoeck-handwerker-finden-olympische-goldmedaille-von-1932/12186434.html

    Charlottenburgs älteste Kneipe muss schließen
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/berliner-traditionslokal-wilhelm-hoeck-charlottenburgs-aelteste-kneipe-muss-schliessen/19251928.html

    #Berlin #Charlottenburg #Wilmersdorfer_Straße #Kneipe #Geschichte

  • 20 Jahre „Metal Eck“: In Friedrichshains Metal-Kneipe lebt Lemmy Kilmister noch | Berliner Zeitung
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/20-jahre--metal-eck--in-friedrichshains-metal-kneipe-lebt-lemmy-kil

    Am Sonntag feiert „Paule’s Metal Eck“ seinen 20. Geburtstag und ist damit neben dem „Conmux“ eine der ältesten Kneipen im Viertel um die Simon-Dach-Straße in Friedrichshain.
    ...
    Anfang der 80er Jahre kam der gelernte Tischler nach Berlin und arbeitete als Brigadier im Glühlampenwerk Narva. Im Bezirk Friedrichshain wurde auch jener Film gedreht, dem er seinen Spitznamen „Paule“ verdankt. Obwohl er noch nicht 14 war, hatte er im Kino von Ribnitz-Damgarten die „Legende von Paul und Paula“ gesehen und am Tag darauf auf dem Schulhof begeistert davon berichtet. Seitdem hieß Peter Willi Drews „Paule“ – kaum einer kennt seinen richtigen Namen.

    Als er 1996 die Chance bekam, das „Müller-Eck“ an der Krossener/Ecke Simon-Dach-Straße zu übernehmen, zögerte er nicht. Er übernahm in der vormaligen Speisegaststätte sogar die Küche. „Bei uns konnte man um vier Uhr nachts noch Gulasch essen.“ Doch die Küche rentierte sich nicht – „Paule’s Metal Eck“ ist schon lange eine reine Kneipe.
    ...
    Zum Jubiläum an diesem Sonntag wird Metal live produziert. Drinnen werden befreundete Bands aufspielen, etwa „Metall“, die er schon seit den 80ern kennt. „Metall“-Kopf Sven Rappoldt betreibt das Rockcafé „Halford“, nur wenige hundert Meter vom „Metal Eck“ entfernt. Dazu wird die Küchentradition für einen Abend wieder belebt: Freunde von der Ostsee bringen zum Grillen ein Wildschwein mit.

    Paule’s Metal Eck, Krossener Straße 15, Friedrichshain-Kreuzberg, 10245 Berlin

    #Berlin #Friedrichshain #Kneipen #Simon-Dach-Straße

  • Als Kneipen von „links“ waren - aus: 883, Nr. 26 vom 7.9.1969
    http://www.infopartisan.net/archive/1967/266788.html


    Schon Hernn Lehmann gesehen? Na dann hamse nen blassen Eindruck, voon dem wat in Westberliner Kneipen so abjing. Und die Preise (Wein 2,50 DM; Korn einfach -,90 DM; Glas Tee -1,- DM) warn zu Lehmanns Zeiten och nich mehr so doll. Ende Sechziger bis inne Siebziger waret noch eher wie bei Bolle im Lied.

    Eine linke Kneipe in proletarischem Milieu: HIPETUK

    Mitten in Neukölln, in der Nähe des ehemals roten Rollbergviertels, machte am vorigen Sonnabend in der Kienitzerstr. 100 eine neue Kneipe auf. Mit 24.000 DM Einsatz entstand das Hipetuk, mit sozialistischen Plakaten an den Wänden und der Ankündigung, daß 10% des Umsatzes an das SOZIALISTISCHE ZENTRUM abgezweigt würden. Falk, mit 10.000 DM an der Kneipe beteiligt, macht dort den Boss. Seine beiden Geschäftspartner besitzen außerdem noch die ROTE RITZE und GALERIE NEUTRAL in Kreuzberg, sowie Doktor Knock in Steglitz.

    Sonnabend floß das Einstandsfrei-Bier. Neuköllner Bürger, ein NPD-Grüppchen, Jungarbeiter, APO-Genossen und einzelne Altgenossen pichelten miteinander. Der Laden war knackevoll. Man geriet öfter aneinander. Die Polizei ließ sich gleich mehrmals sehen. Nach Mitternacht telefonierte Falk beim Silk Hat in der Schlüterstr um Hilfe: „Rocker wollten das Lokal auseinandernehmen!“ Großes Geschrei, im Silk Hat. In aller Eile wurden drei Autos mobilisiert und das Lokal Herta alarmiert. Eilfahrt nach Neukölln. Der laden ruhig, ziemlich leer. Junge Burschen standen vor der Kneipe nebenan oder an der Strasßenecke. Kurze Zeit später kam es zum Knall. Gut ein Dutzend Jungarbeiter versuchten ins HIPETUK einzudringen. Wütende Debatten an der Tür, einzelne Prügeleien. Ein Schweizer Genosse, der etwas bereits vor dem Lokal stand, wurde angegriffen, geschlagen, gehetzt.

    Er rettete sich mit Mühe in ein Polizeirevier. Die Bullen streunten im Funkwagen umher, griffen einzelne militante Jugendliche und schlugen sie zusammen. Kommentar eines Polizisten: „Mit denen werden wir ohne Verstärkung nicht fertig“. Drei Funkwagen erschienen vor dem Hipetuk. Das war das Signal zur allgemeinen Verbrüderung. Die jungen Arbeiter aus Neukölln und die APOs zogen sich ins Lokal zurück und begannen im besten Einvernehmen zu saufen. Viele Genossen argumentierten den Jungarbeitern gegenüber so: „Eben habt ihr uns angegriffen. Ihr habt gesagt, was wir machen ist Scheiße. Wie wir reden, könnt ihr uns nicht verstehen. Als die Bullen kamen, zeigte sich, daß wir eigentlich gar nichts gegeneinander haben. Beide Gruppen, Linke wie Rocker sind aggressiv, weil ihr wie wir beschissen werdet, von den Chefs, durch den Druck der Verhältnisse usw. Unsere Aggressionen haben sich gestern am Freitag gegen die Polizei als Büttel der Politik des Senats, als Büttel der Herrschenden gerichtet. Warum kämpft ihr nicht mit uns? Wir sind in der gleichen Lage“.

    Am Tage darauf war die Lage im Hipetuk ruhig. Die Kneipe war voll. Viele fragten nach Flugblättern, linken Zeitungen und Plakaten. Es scheint, als gäbe es mit dieser ersten linken Kneipe in einem Arbeiterbezirk von Westberlin, obwohl sie nicht APO-Leuten gehört, einen Vorposten unserer Sache, der vielleicht lebendiger und wirksamer funktioniert als eine Basisgruppe.

    Aufruf zur Boykottierung pseudolinker Kneipen

    Es gibt in Berlin leider noch immer eine Reihe von Kneipen, die mit den Methoden von vorgestern versuchen, den oder uns Linken das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Es gibt in Kreuzberg eine ältliche Frau, bekannt unter dem Namen „Künstlermutter“ oder auch „Faschisten-Herta“, bürgerlich: Herta Fiedler, die vor etwa 14 Tagen am Savignyplatz ihr drittes Lokal, „Zwiebelfisch“, verpachten konnte, Ein paar Bilder an die Wand geknallt, die Einrichtung etwas gemütlichler,(nicht vergammeln), ein bischen Prominenz (Schamoni, Annemarie Weber, Fotografen, Redakteure usw.) und die Sache läuft.

    Man geht hin, verzehrt, zahlt entsprechende Preise (Wein 2,50 DM; Korn einfach -,90 DM; Glas Tee -1,- DM).

    Ich habe etwa 14- Tage in diesem Scheißladen „Zwiebelfisch“ als Kellnerin geackert. Die Inhaber (Pächter) Dieter Stollenwerk und Heike Adler stellten mich ein, mit Steuerkarte und allem. Ich schleppte also Biere und roch plötzlich den widerlichen Gestank durch Geld autoritär gewordener Leute. Dieter Stollenwerk war stets darauf bedacht, den Unterschied zwischen Boß und Personal klarzustellen. ("Ich möchte nicht, daß das Personal hinter meinem Rücken in der Küche rumfrißt"). 

    Dieser Typ, der seinen seinen Verlag vergrößern will und deshalb schnell viel Geld braucht, ist tatsächlich leicht übergeschnappt. Am 1.8. kam der Knalleffekt! Um 24 Uhr nahm ich mir eine Stunde frei, weil ich hörte, daß einige Freunde von mir bei der Demonstration verhaftet seien, um zum Kudamm zu gehen und zu sehen, was noch zu machen sei. Ich beschaffte eine Aushilfe für 1 oder 2 Stunden und ging mit Erlaubnis des Wirts, der in Anwesenheit einiger Genossen, von denen er sein Geld bezieht, nicht NEIN sagen konnte.

    Ich kam nach etwa 1 1/2Std.zurück, die Vertretung hatte den Ansturm von Gästen wohl nicht mehr ganz bewältigen können, wodurch den Kneipiers vielleicht 50,-DM durch die Lappen gingen. Ich wurde zunächst angemotzt, weil ich mir erlaubt habe, kurz zur Demonstration zugehen (die Genossen waren inzwischen abgehauen), und flog am nächsten Tag raus! Obwohl er mich gebeten hatte, wie immer zur gleichen Zeit zur Arbeit zu kommen. Die Begründung: „Das ist doch keine Art, wenn Du irgendwie arbeitest, kannst Du nicht einfach zwischendurch verschwinden, ich hatte dadurch einen ungeheueren Geldverlust“.

    Leute, der „Zwiebelfisch“ und andere Kneipen stinken ganz gewaltig. Es tut mir wirklich leid, daß ich erst jetzt den Gestank so intensiv in die Nase gekriegt habe. Laßt euch nicht länger von diesen Arschlöchern ausnehmen. Die Kneipe befindet sich am Savignypiatz und heißt, nochmals „Zwiebelfisch“.

    Heidi Rühlmann

    #Berlin #Geschichte #Kneipen #Charlottenburg #Savignypiatz #Schlüterstraße #Neukölln #Kienitzer_Straße #Kreuzberg #Steglitz #Birkbuschstraße

  • ROCKARCHIV - Dokumente: Sause durch linke Pinten
    http://www.rockarchiv.infopartisan.net/doku/doku006.html


    Heute, gestern, morgen - ein Blick in die Vergangenheit führt zu einem quicklebendigen Künstler

    Berlin ist ein Eldorado für Kneipengänger. Fast an jeder Ecke findet sich eine Bierstampe, schmucklos die Einrichtung, ohne Charme, ohne Ambiance, ausgestattet aber mit einem Zapfhahn, der die Ruhestellung nicht kennt. So manch männlich gemütliche Beleibtheit, auch Mollenfriedhof genannt, läßt nach jedem Hektoliter Bierkonsum Berliner Bauchfalten weiter über den Hosenbund rutschen.

    Das war im Oktober 1971 als Der Blickpunkt , die Zeitschrift des westberliner Landesjugendrings, in seiner Ausgabe Nr. 206 hilfreiche Tips zur Alkoholaufnahme gab. Das war in den seeligen Zeiten vor der grassierenden Prohibition, die heute Kopf und Herz der Gutmeinenden plagt. Junge Menschen durften trinken, ganz ohne schlechtes Gewissen.

    Geblieben ist uns der Zwiebelfisch , das Schwarze Cafe schräg gegenüber war noch nicht eröffnet kommt also nicht vor im Artikel und der Rest ist ein Fall für Kneipenarchäologen.

    ...ZWIEBELFISCH"

    Nicht zu vergessen in dieser Kneipen-Kollektion rund um den Kurfürstendamm ist der „Zwiebelfisch", Savignyplatz Ecke Grolmannstraße, wo sich angehende und arrivierte Literaten treffen. Annemarie Weber, Pablo Voigt und Wolfgang Graetz halten hier eine regelmäßige Skatrunde ab.

    „GALERIE NATUBS"

    Dieselben Gäste finden sich zu später Stunde in der um die Ecke gelegenen „Galerie Natubs", Bregenzer Straße, wieder. Ein riesiger Gipsfinger, einem Phallus nicht unähnlich, deutet dahin, wo das Altbier in Strömen fließt. In einem Nebenraum werden Bilder und Graphiken — bevorzugt politisch-satirischen Inhalts — ausgestellt.

    Na also, totgesagte leben länger und so finden wir den dichtenden Maler und HdK-UdK-Professor Matthias Koeppel aus der Galerie Natubs heute noch in der Wittelsbacher Straße 28.

    Galerie SMK
    http://www.galeriesmk.de

    Der aufmerksame Berliner findet ihn überall, wie im Tagesspiegel anläßlich einer Studie über die Zukunft Berlins.

    16.11.2015 Neue Studie: So wird Berlin im Jahr 2030, Die Megatrends der 4-Millionen-Metropole
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/neue-studie-so-wird-berlin-im-jahr-2030-die-megatrends-der-4-millionen-metropole/12593842.html

    Mit viel Freude darf man heute die leider etwas mitgenommenen WWW-Seiten des Künstlers ansehen und seine Gedichte in Starckdeutsch laut vorlesen.

    Arrckiteikturr
    http://www.matthiaskoeppel.de/arrck.htm

    Arr, di Arr, di Arrckitucktn -
    jarr, di sünd tautul pfarrucktn.
    Pauhn onz euburoll Quaduren,
    vo se gurrnücht henngehuren.
    Vn demm Hurrz büsz ze denn Ullpn
    snd di Häusur steitz di sullpn.
    Duch di Arrckitucktn tschumpfn:
    Onzre Pauhörrn snd di Tumpfn!
    Olle zullte mon kastruren,
    düßße auff ze pauhin huren;
    odur stott ünn rachtn Winkuln
    se dönn pauhin, wi se pinkuln.

    Lieblingsbild, An der Nordbahn 50 x 70 cm, Öl/Lw., 1978

    Nicht mehr ganz aktuelle Kneipen in Charlottenburg-Wilmersdorf
    http://www.kneipenszene.de/kneipenszene/bezirksuche_cw.php

    Das Wirtshaus Wuppke gibt es noch
    http://www.wirtshaus-wuppke.de

    Die Kneipe als Hort der Revolution wird, allgemein bekannt als Schnapsidee , hier behandelt: „Aus der Kneipe Kreuzberger Vereinshaus (dröhnte) die Internationale oder ‚Der Osten ist rot’“, Ein paar Schlaglichter zur Geschichte der Zeitschrift Agit 883
    http://www.leibi.de/alternativmedien/print04.htm

    Und Johann Manfred Kleber, den Betreiber der Kneipe Galerie Natubs gibt es auch noch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Manfred_Kleber

    Manchmal stellt er noch aus:
    Kungerkiez Initiative, Berlin-Treptow, Ausstellung von Johann Manfred Kleber: „Tausend Deutsche Filze“ - in der Nachbarschaftsgalerie - (02. bis 30. April 2011)
    http://www.kungerkiez.de/veranstaltungen-im-kiez/veranstaltungsarchiv/ausstellungen-alt/3160.2011-04-01-30-ausstellung-kleber.html

    Wer noch mehr lesen will, kann diese Geschichte einer wunderbaren Freundschaft angehen.
    https://marcuskluge.wordpress.com/2016/07/07/berlinische-leben-rainer-works-art-marcus-writes-portrait-ein

    Tja, Schluß für heute, genug gestöbert.

    #Berlin #Geschichte #Kneipen #Kunst

  • Rummelsburg
    http://www.openstreetmap.org/relation/409204
    Berlin liebt seine Kneipen. Ein ganzer Ortsteil heißt nach einer.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Rummelsburg

    Rummelsburg ist ein Ortsteil im Bezirk Lichtenberg von Berlin. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung vor allem für das Gebiet um den gleichnamigen S-Bahnhof verwendet.

    Das erste Gebäude Rummelsburgs war eine Ziegelei, die sich ab 1669 am Ufer des Rummelsburger Sees (damals: Stralauer See) befand. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich daraus eine Meierei, die zunächst als Charlottenhof bezeichnet wurde. Nach 1775 sind ebenfalls Fischereien und Gärtnereien nachgewiesen. Als die Meierei vom Weinhändler Johann Jakob Rummel gekauft und in ein Wirtshaus umgewandelt wurde, nannte er sie Rummelsburg. Dieser Name übertrug sich auf die entstehende Ansiedlung.

    Heute ist Rummelsburg das interessanteste Berlin. Hier gibt es Unentdecktes, noch. Nicht ganz Stadt, nicht Industriegebiet, nicht Wassergrundstück. Das ist Berlin vor dem privaten Geld, Flickenteppich aus Urbanem und Ungebändigtem, vor dem Boom. Es riecht nach Freiheit, bis jetzt. (Juni 2016)

    Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Rummelsburg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stra%C3%9Fen_und_Pl%C3%A4tze_in_Berlin-Rummelsburg


    https://www.flickr.com/photos/mompl/8732773486
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    https://www.flickr.com/photos/schockwellenreiter/6291498598

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    https://www.flickr.com/photos/mompl/4636141415

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    https://www.flickr.com/photos/mpieracci/10107094113

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    https://www.flickr.com/photos/mompl/15609229578

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    https://www.flickr.com/photos/schockwellenreiter/2354555500

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    https://www.flickr.com/photos/mompl/6784872064

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    https://www.flickr.com/photos/mompl/6930990317

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    #Berlin #Lichtenberg #Rummelsburg #Kneipen

  • Gentry gegen Gäste - weg mit dem Altmark-Eck
    http://www.volksstimme.de/lokal/stendal/20160428/kneipe-schliesst-die-altmark-verschwindet-aus-berlin


    Wech is wech, jetzt schlägt auch im spießigen Bismarck-Viertel der Gentrifizierer zu. Gegenüber der Kneipe steht schon so ein Neubau mit Pappsäulen, die auf historisch machen aber nur im Wege sind, nun wird noch das Mietwohnungs-Umwandlungs-Projekt gegenüber abgeschlossen. Hier war früher das Wahllokal, vorne saufen, hinten wählen, das paßte. Jetzt wählt „der Markt“ personifiziert durch Spekulanten, Luxussanierer und wohlhabende Neuberliner. Die Kneipe zahlt nicht genug, außerdem will die Provinz wohl keinen Suff im Haus, also raus damit, es lohnt sich.

    Mal sehen, wann die ersten Steglitzer Farbbeutel gegen Luxusimmobilien werfen. Wenn das soweit ist, ist die Revolution nicht mehr weit. Die mit der AfD. Warten wirs ab.

    1969 übernahm Gerhard Metzdorf in Berlin eine Kneipe, die seit 2006 von seiner Enkeltochter Tammy Eberhard und ihrem Ehemann Tilmann geführt wird. Nach 47 Jahren endet die Gastronomiegeschichte. Das Altmark-Eck im Berliner Ortsteil Steglitz schließt für immer seine Pforten. Nach zwei Jahren Querelen mit dem neuen Hauseigentümer geben die Eberhards auf.

    Altmark-Eck - DAS TRADITIONSLOKAL FÜR DIE GANZE FAMILIE - 1969 - 2016
    http://www.altmark-eck.de

    Herzlich Willkommen im Altmark-Eck!

    Liebe Freunde des Hauses, liebe Gäste, liebe Familie, liebe Fans, liebe Nachbarn!

    Nach knapp 2 Jahren ist eine Entscheidung gefallen: das Altmark-Eck schließt - nach 47 Jahren Familiengeschichte - in dritter Generation seine Pforten zum 30.4.2016.

    Traurig, aber wahr... Offensichtlich für jeden war ein ungünstiger Interessenkonflikt von Anfang an zwischen „neue Wohnungseigentümer gewinnen“ und „alteingesessene Mieter und Tradition in einem und für einen Kiez“. Nun könnte man über das Warum, Wieso, Weshalb debattieren, das würde allerdings nichts ändern. Und wir lassen das auch...

    Lasst uns die zig schönen Erinnerungen an gemeinsame Momente, Feiern, Ostern, Pfingsten, Weihnachten & Silvester, Geburtstage, Hochzeiten, Taufen und Jubiläen & die WM und andere Fußballkrimis in Erinnerung halten, die Freundschaften und Bekanntschaften, die sich über die Jahre hin gebildet haben, den Austausch und die Unterstützungen, und ja auch die „Lieben fürs Leben“, die sich hier kennen gelernt haben, denn das ist DAS, WAS zählt! Wir werden es nicht vergessen, und Ihr auch nicht!

    Wir würden uns daher besonders freuen, wenn wir Euch bis dahin noch einzweidreimal sehen und evtl. einen bittersüßen Abschiedstrunk gemeinsam nehmen können ; ) Und hoffen dabei auch inständig, dass unsere neuen Nachbarn uns diese Restzeit in Anbetracht der Klärung des „Wann“ genießen lassen, vielen Dank.

    Außerdem wurden wir bereits in der Vergangenheit darauf angesprochen, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, ein persönliches Andenken aus dem Altmark-Eck „irgendwie“ zu erwerben. Ja, das werden wir ermöglichen und haben auch schon einige Ideen, gebt uns hierfür noch ein paar Tage Zeit, um den bereits reichlich genannten Wünschen auch ein bischen gerecht zu werden, ok?

    Kaum möglich erscheint uns aber, ein außerordentliches „HERZLICHEN DANK“ für Eure Unterstützung, Treue, Zusprechen und Geselligkeit in all den Jahren auszudrücken, wie soll das nur auf diesem Wege reichen?!

    Tiefen HERZLICHEN DANK, LIEBE FREUNDE, GÄSTE & FAMILIE & FANS! IHR BLEIBT TEIL DES ALTMARK-ECKs FÜR UNS ! Liebe ELA & lieber MATZE: DAS GILT EBENSO - UND: RIESEN DANK FÜR EURE LOYALITÄT ! DAS, WAS jetzt hier stehen müsste, lässt sich nicht in tausend Worte fassen...

    HERZLICHST - auch im Namen des gesamten Teams,

    TAMMY & TILLI

    ps. bis demnächst...

    #Berlin #Steglitz #Kneipe #Altmarkstraße #Horst-Kohl-Straße

  • Icke-Berliner in Steglitz - DIE WELT
    http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article154892141/Icke-Berliner-in-Steglitz.html

    Es gibt sie noch, die gentrifizierungsresistenten Ecken von Berlin. Die Birkbuschstraße in Steglitz ist so ein Ort. Keine 500 Meter von den Jugendstilvillen von Lichterfelde-West präsentiert sich hier schönstes Icke-Berlinertum. Mit Läden wie dem „Birkenhof“, jetzt neu mit Sky (die Gardinen blieben die alten), oder dem Geschäft für Haustierfutter mit seiner beeindruckenden Schaufensterauslage aus Katzenfutterdosen und Hundeknochen, täglich geöffnet von 16 bis 20 Uhr.

    #Berlin #Steglitz #Birkbuschstraße #Kneipe

  • Cafe Hangar Tegel | Airport TXL
    http://www.hangar-tegel.de


    Direkt in der Einflugschneise. Noch isset laut, sehr laut.

    Direkt am Flughafen Berlin-Tegel (TXL) in Reinickendorf, erwartet Euch eine Location, der ganz besonderen Art.

    Mit einer supertollen 30 m² großen Sonnenterrasse zur Sommerzeit, klimatisierten Räumlichkeiten, einem Kaminofen zur Winterzeit und
    mit der damit eng verbundenen Ausstellung des Alliierte in Berlin e.V.’s, wird dem Café und dem Barbetrieb ein ganz besonderer Charme verliehen.

    Cafe „Zum Hangar“

    Inhaber: Alexander Raatz
    Kurt-Schumacher-Damm 42-44
    13405 Berlin

    Cafe Tel: 030 - 411 998 46
    Mobil: 0157 - 74 110 435

    #Berlin #Kneipe #Flughafen #grenzwertig #Reinickendorf #TXL

  • Bärenschanke, Berlin-Mitte, Friedrichstraße 124
    https://www.flickr.com/photos/lautenschlag/16894586801

    Flickr

    martin hufnagel Der Ort war legendär, schon Mitglieder der „Roten Kapelle“ sollen dort vor dem Krieg verkehrt haben.
    Zu DDR-Zeiten konnte man hier und vis-à-vis in der City-Klause hervorragend abstürzen, bevor es gegen Mitternacht über den Tränenpalast zurück in den Westen ging...

    Berlin, Berlin...
    http://www.ddr-zeitzeugen.de/html/berlin-_berlin___.html

    Aber am wichtigsten war damals für mich, zum Schwoof zu gehen. Berlin als Hauptstadt hatte schon mehr zu bieten, als ein Garnisonsnest irgendwo in der DDR.

    Es gab natürlich einige Restriktionen, wo man nicht als Soldat hingehen konnte. In der Einheit existierte eine Liste mit Gaststätten, wo Soldaten der NVA das strikte Verbot hatten, einzukehren. Das waren weniger Etablissements, die verrufen waren, sondern vielmehr Gaststätten, in denen Soldaten der westlichen Armeen verkehrten. Um die Friedrichsstraße herum war fast alles verboten. Die Hotelrestaurants und im Besonderen die Bärenschenke in der Friedrichstraße waren absolut tabu. Wir hatten Order, wenn auch nur ein einziger amerikanischer Soldat eine Gasstätte aufsuchte, sofort die Rechnung zu bezahlen und zu verschwinden."Wo der Gegner sein Bier trinkt - da hat ein NVA Soldat nichts zu suchen".

    Review: Stasiland by Anna Funder | Books | The Guardian
    http://www.theguardian.com/books/2003/jun/07/guardianfirstbookaward2003.biography

    I was befriended by “Detlef” in the Bärenschenke pub in Berlin’s Friedrichstrasse. He showed me round the hospital where he worked as a porter. He didn’t want me to have an unbalanced view of Prussian history and to that end proposed sending me articles from the “impartial” East German press. After November 9 1989, the packets stopped coming.

    Detlef was possibly no more than an “unofficial collaborator” - and unpaid stool-pigeon. The Stasi possessed much larger forces than the Gestapo, but they were not its equals in terror.

    Bärenschänke, Berlin - Mitte - Restaurant Bewertungen & Telefonnummer – TripAdvisor
    https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g187323-d1359698-Reviews-Barenschanke-Berlin.html

    Friedrichstr. 124, 10117 Berlin, Deutschland
    +49 30 2829078

    Berlin: Die Bohème von Mitte | MERIAN
    http://www.merian.de/magazin/berlin-mitte-digitale-boheme.html

    Auf Höhe der Bärenschenke zweigt ein Seitenarm der Friedrichstraße nach Osten ab, zerschellt an einem Flaggschiff von Haus in zwei Teile, die Oranienburger und die Linienstraße. Eine Situation, die sich ein paar Dutzend Meter später wiederholt, wenn sich die Auguststraße im spitzen Winkel von der Oranienburger abspaltet. Nach diesem Auftakt spürt jeder: Wir sind in einer anderen Welt.

    Straßenbekanntschaften | Das Blättchen
    http://das-blaettchen.de/2011/04/strassenbekanntschaften-4470.html

    Ein sonniger, windiger Vormittag, die Luft ist klar und kühl; aus der U-Bahn aufgestiegen, stehe ich, den Fernbahnhof hinter mir, am Admiralspalast. Ringsum viel Neues, doch zuvor ist manch Altes verschwunden: Rechterhand, gleich an der Straße, der weiße Flachbau des tschechischen Kulturzentrums, zuvor schon weiter links, jenseits der Spree, der alte Friedrichstadtpalast, ganz früher mal Zirkus Schumann. „Am Zirkus 1“ war die Adresse der HO-Tanz-Gaststätte im Palast, der „Melodie“, wo man 1964 noch Schnitzel mit Spargel für 3,85 DM und Aal grün mit Gurkensalat für 5,25 DM bestellen konnte. Spargel! Aal! In der DDR, jawoll! In den 70ern gab es hier nichts dergleichen mehr, dafür einmal in der Woche Jazz. „Modern Soul“ etwa mit Klaus Nowodworski, der ein bisschen was Glitzerhaftes an sich hatte. So musste Großstadt sein!

    Weidendammer Brücke und der neue Friedrichstadtpalast sind passiert, kleiner Abstecher nach rechts in die Johannisstraße. Irgendwo war hier einmal das „Johanniseck“, beste Eisbeinkneipe weit und breit, noch so ein Flachbau. „Baracke auf Trümmergrundstück“, das fand man im Zentrum Ost noch bis zum Ende der 80er Jahre. Ein Schild weist nach links: „Helga-Hahnemann-Straße“. Straße? Wo? Ein etwas breiterer Trampelpfad führt zwischen Parkplatz und kahler Mauer Richtung Norden, hinüber zur Oranienburger. Vielleicht ein Ulk? Das wäre der Namensgeberin angemessen.

    Wieder auf der Friedrichstraße, was sehe ich: Meine gute alte „Bärenschenke“ ist nun auch zu. Das Restaurantschild hat man schon entfernt, nur die Fensteraufkleber „Deutsche Küche“ erinnern noch an die einstige Bestimmung. Während die neuen Etablissements überall mehr oder minder florieren, hat von den alten in der weiteren Umgebung kaum eines überlebt.

    #Friedrichstraße #DDR #Stasi #NVA #Grenztruppen #Kneipe

  • Quartett im Bett - Berlin 1968 - von Ulrich Schamoni
    https://www.youtube.com/watch?v=PvjBNowP1cM

    https://de.wikipedia.org/wiki/Quartett_im_Bett

    „Quartett im Bett“ spielt in West-Berlin im Sommer 1968. Es wird das Lebensgefühl der Zeit anhand mehrerer musikalischer Quartett-Formationen gezeigt. Sie ziehen durch die Hinterhöfe von Kreuzberg, wo sie herumblödeln. Sie vertreiben sich die Zeit mit Ulk-Gedichten und dem Bau von Instrumenten.

    Regie Ulrich Schamoni
    Drehbuch Ulrich Schamoni
    Produktion Peter Schamoni
    Musik Peter Ehlebracht + Ingo Insterburg

    Insterburg & Co.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Insterburg_%26_Co.

    http://www.ingo-insterburg.com


    Quelle: http://www.john-vaughan.com/john-vaughan-photos-70.htm

    „Aus der Kneipe Kreuzberger Vereinshaus (dröhnte) die Internationale oder ‚Der Osten ist rot’“
    http://www.leibi.de/alternativmedien/print04.htm

    Ein paar Schlaglichter zur Geschichte der Zeitschrift Agit 883

    In der BZ, der größten Berliner Tageszeitung, konnte man am 13. Februar 1969 lesen, dass Regierungssprecher Diehl nach Verfassungsschutzangaben 145 radikale Publikationen in der BRD ausmachte. „Die Auflagen sind gering, doch darf ihre Existenz nicht bagatellisiert werden.“ Die am selben Tag erstmals publizierte Agit 883 dürfte bald darauf als Nr. 146 registriert worden sein. Die Agit 883 war in der Zeit von 1969 bis Anfang 1972 die größte und bekannteste linksradikale Zeitung in West-Berlin, die eine große Ausstrahlung auch nach Westdeutschland hatteBereits in der ersten Ausgabe ging es um „Verhalten bei Festnahmen“, um den „Kampf gegen das Kapital“ und einer Aufforderung des Zentralen Ermittlungsausschusses der ASten der TU und FU, Fotos von der Politischen Polizei zur Verfügung zu stellen. Im Impressum ist vermerkt: „Druck: Zahl-Wienen 1 Berlin“. Dahinter verbarg sich die Druckerei von Peter Paul Zahl und seiner Frau, in der ausweislich des Impressums die Zeitung bis zur Ausgabe Nr. 62 im Sommer 1970 gedruckt wurde. Am gleichen Ort fanden sich auch Kleinanzeigen, die neben der politischen Diskussion die Zeitung prägen sollten. Die Rubriken reichten von „Wohnen / Mitfahren / Autos / Jobs“ bis „Sonstwas“. Auch drei Kneipen waren vertreten: Das Liftass in der Sybelstraße 49 offerierte „Griechische Küche“, die Gastwirtschaft Polkwitz in der Bayrischen Straße wollte nach eigenem Bekunden auch „für entspannte Progressive“ sorgen. Die Kneipe Zum Schotten sucht sich ihren Besucherinnen als eine „antiautoritäre Quatschbude“ vorzustellen, in der von Nachmittags um Drei bis in die tiefe Nacht um Vier wohl auch schon mal – so legt es das Anzeigenbild nahe – ein Bierglas kaputt gehen durfte.

    1971 - Sause durch linke Pinten
    http://www.rockarchiv.infopartisan.net/doku/doku006.html

    Berlin ist ein Eldorado für Kneipengänger. Fast an jeder Ecke findet sich eine Bierstampe, schmucklos die Einrichtung, ohne Charme, ohne Ambiance, ausgestattet aber mit einem Zapfhahn, der die Ruhestellung nicht kennt. So manch männlich gemütliche Beleibtheit, auch Mollenfriedhof genannt, läßt nach jedem Hektoliter Bierkonsum Berliner Bauchfalten weiter über den Hosenbund rutschen.
    ...
    „POLKWITZ"

    Fünf Minuten in gemütlicher Gangart braucht es von hier bis zum „Polkwitz". Das rustikale Gasthaus ist eine Gründung des Rixdorfer Druckvereins, dessen überdimensionale Holzdruckstücke die Dekoration bestimmen. Das elektrische Klavier funktioniert sogar manchmal. Auseinandersetzungen harmloserer Natur werden am Flipper oder beim Tischfußball ausgetragen. Die hier versammelten Barte sind gepflegt, die Männerhaare halblang und gewaschen. Überhaupt kommt man auch ohne Koteletten und „keimfrei" durch die Tür. Selbst Krawattenträger sind im „Polkwitz" schon gesehen worden.
    ...

    „KLEINE WELTLATERNE"

    Bleibt zum Schluß noch einzugehen auf die typische Künstlerkneipe, die gewiß -Pate gestanden hat bei der Entstehung der sogenannten „linken" Kneipe. Von allen derartigen „Glas-Bier-Geschäften", gehen die stärksten Impulse noch immer von Hertha Fiedlers „Kleiner Weltlaterne" in Kreuzbergs Kohlfurter Straße aus. In reizvoll gegensätzlichem Nebeneinander hängen von der Decke bis zum Biertisch allerlei Kunstprodukte. Im Hinterzimmer findet sich stets Kreuzberger und andere Graphik zu zivilen Preisen. Ulrich Schamoni, Wolfgang Schnell oder Friedrich Schröder-Sonnenstern gehen hier ein und aus.

    Wirtin Hertha, ihrer Künstlerhilfe wegen auch Engel von Kreuzberg genannt, steht freundlich lächelnd hinter dem Tresen, auch für Nur-Bier-Trinker oder Nicht-Kunst-Käufer.

    Axel Benzmann, Der Blickpunkt Nr. 206/Oktober 1971, S. 32f, Zeitschrift des westberliner Landesjugendrings

    #Westberlin #Kneipen