• Seymour Hersh im Interview: Joe Biden sprengte Nord Stream, weil er Deutschland nicht traute
    14.02.2023 | 17:
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/seymour-hersh-im-interview-joe-biden-sprengte-nord-stream-weil-er-d

    Der Investigativjournalist Seymour Hersh hat eine Recherche veröffentlicht, derzufolge die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines von der US-Regierung mit Unterstützung Norwegens veranlasst worden sind. Die US-Regierung und die CIA haben auf Hershs Anfrage seine Darstellung bestritten. In vielen Medien wurde Hersh vorgeworfen, er habe seine anonyme Quelle nicht offengelegt, weshalb seine Behauptungen nicht zu überprüfen seien. Es wurde auch die Kritik formuliert, dass die Recherche nicht stimmig sei. Der Berliner Publizist Fabian Scheidler hat für die Berliner Zeitung mit Seymour Hersh gesprochen.

    Herr Hersh, bitte legen Sie Ihre Erkenntnisse im Detail dar. Was ist Ihrer Quelle zufolge genau passiert, wer war am Nord-Stream-Attentat beteiligt und was waren die Motive?

    Es war eine Geschichte, die danach schrie, erzählt zu werden. Ende September 2022 sollten in der Nähe der Insel Bornholm in der Ostsee acht Bomben gezündet werden, sechs davon gingen hoch, in einem Gebiet, in dem es ziemlich flach ist. Sie zerstörten drei der vier großen Pipelines von Nord Stream 1 und 2. Die Nord-Stream-1-Pipeline hat Deutschland und andere Teile Europas seit vielen Jahren mit sehr billigem Erdgas versorgt. Und dann wurde sie gesprengt, ebenso wie Nord Stream 2, und die Frage war, wer das getan hat und warum. Am 7. Februar 2022, gut zwei Wochen vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, sagte der US-Präsident Joe Biden auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die er mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz abhielt, dass die USA Nord Stream stoppen würden.

    Biden sagte wörtlich: „Wenn Russland einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben, wir werden dem Projekt ein Ende setzen.“ Und als eine Reporterin fragte, wie genau er das zu tun gedenke, da das Projekt vor allem unter deutscher Kontrolle stehe, sagte Biden nur: „Ich verspreche, dass wir in der Lage sein werden, es zu tun.“

    Seine stellvertretende Außenministerin Victoria Nuland, die tief in die Geschehnisse der Maidan-Revolution im Jahr 2014 verwickelt war, hatte sich ein paar Wochen zuvor ähnlich geäußert.

    Sie sagen, dass die Entscheidung, die Pipeline auszuschalten, sogar noch früher von Präsident Biden getroffen wurde. Sie schreiben in Ihrem Bericht, dass im Dezember 2021 der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan ein Treffen der neu gebildeten Taskforce der Joint Chiefs of Staff, der CIA, des Außen- und des Finanzministeriums einberief. Sie schreiben: „Sullivan wollte, dass die Gruppe einen Plan für die Zerstörung der beiden Nord-Stream-Pipelines ausarbeitet.“

    Diese Gruppe wurde ursprünglich einberufen, um das Problem zu studieren. Sie trafen sich in einem sehr geheimen Büro. Direkt neben dem Weißen Haus gibt es ein Bürogebäude, das Executive Office Building, es ist unterirdisch durch einen Tunnel mit dem Weißen Haus verbunden. Und ganz oben befindet sich ein Büro für eine geheime externe Gruppe von Beratern, die sich President’s Intelligence Advisory Board nennt. Ich habe das erwähnt, um den Leuten im Weißen Haus zu signalisieren, dass ich Informationen habe. Das Treffen wurde also einberufen, um zu untersuchen, was wir tun würden, wenn Russland in den Krieg zieht.

    Das war drei Monate vor dem Krieg, vor Weihnachten 2021. Es handelte sich um eine hochrangige Gruppe, die wahrscheinlich einen anderen Namen hatte, ich nannte sie einfach „Interagency Group“, ich kenne den offiziellen Namen nicht, falls es einen gab. Es handelte sich um die CIA und die National Security Agency, die die Kommunikation überwacht und abhört, das Außenministerium und das Finanzministerium, das Geld zur Verfügung stellt. Und wahrscheinlich noch ein paar andere Organisationen, die beteiligt waren. Die Joint Chiefs of Staff waren auch vertreten. Es ging darum, Empfehlungen zu geben, wie Russland zu stoppen wäre, und zwar entweder mit reversiblen Maßnahmen wie weiteren Sanktionen und wirtschaftlichem Druck oder mit irreversiblen, „kinetischen“ Maßnahmen, z. B. Sprengungen.

    Ich möchte hier nicht weiter in die Details gehen und nicht über ein bestimmtes Treffen sprechen, weil ich meine Quelle schützen muss. Ich weiß nicht, wie viele Leute daran teilgenommen haben, verstehen Sie, was ich meine?

    In Ihrem Artikel schrieben Sie, dass die CIA-Arbeitsgruppe Anfang 2022 der „Interagency Group“ von Sullivan Bericht erstattete und sagte, Zitat: „Wir haben eine Möglichkeit, die Pipelines zu sprengen.“

    Sie hatten einen Weg. Es gab dort Leute, die sich mit dem auskannten, was wir in Amerika „Minenkrieg“ nennen. In der Marine der Vereinigten Staaten gibt es Einheiten, die sich mit U-Booten befassen, es gibt auch ein Kommando für Nukleartechnik. Und es gibt ein Minenkommando. Der Bereich der Unterwasserminen ist sehr wichtig, und wir haben ausgebildete Spezialisten dafür. Ein zentraler Ort für ihre Ausbildung ist eine kleine Urlaubsstadt namens Panama City mitten im Nirgendwo in Florida. Wir bilden dort sehr gute Leute aus und setzen sie ein. Unterwasser-Minenspezialisten haben große Bedeutung, zum Beispiel um versperrte Eingänge zu Häfen frei zu machen und Dinge in die Luft zu jagen, die im Weg stehen. Sie können auch die Erdöl-Unterwasserpipelines eines bestimmten Landes in die Luft jagen. Es sind nicht immer gute Dinge, die sie tun, aber sie arbeiten absolut im Geheimen.

    Für die Gruppe im Weißen Haus war klar, dass sie die Pipelines sprengen können. Es gibt einen Sprengstoff namens C4, der unglaublich wirkungsstark ist, vor allem bei der Menge, die sie verwenden. Man kann ihn mit Unterwasser-Sonargeräten fernsteuern. Diese Sonargeräte senden Signale auf niedrigen Frequenzen aus. Es war also möglich, und das wurde dem Weißen Haus Anfang Januar mitgeteilt, denn zwei oder drei Wochen später sagte die Unterstaatssekretärin Victoria Nuland, dass wir es tun könnten. Ich glaube, das war am 20. Januar. Und dann sagte der Präsident, als er zusammen mit dem deutschen Bundeskanzler am 7. Februar 2022 die Pressekonferenz abhielt, ebenfalls, dass wir es tun könnten.

    Der deutsche Kanzler hat damals nichts Konkretes gesagt, er war sehr vage. Eine Frage, die ich Scholz gern stellen würde, wenn ich eine parlamentarische Anhörung leiten würde, ist diese: Hat Joe Biden Ihnen davon erzählt? Hat er Ihnen damals gesagt, warum er so zuversichtlich war, dass er die Pipeline zerstören könnte? Wir als Amerikaner hatten damals zwar noch keinen ausgearbeiteten Plan, aber wir wussten, dass wir die Fähigkeit hätten, es zu tun.

    Sie schreiben, Norwegen spielte eine Rolle. Inwiefern war das Land beteiligt – und warum sollten die Norweger so etwas tun?

    Norwegen ist eine große Seefahrernation, und sie haben Energiequellen in der Tiefe. Sie sind auch sehr darauf bedacht, ihre Erdgaslieferungen nach Westeuropa und Deutschland zu steigern. Und das haben sie auch getan, sie haben ihre Exporte gesteigert. Warum sollten sie sich also nicht aus wirtschaftlichen Gründen mit den USA zusammentun? In Norwegen gibt es außerdem eine ausgeprägte Feindseligkeit gegenüber Russland.

    In Ihrem Artikel schreiben Sie, dass der norwegische Geheimdienst und die Marine involviert waren. Sie sagen auch, dass Schweden und Dänemark in gewisser Weise informiert wurden, aber nicht alles erfuhren.

    Mir wurde gesagt: Sie taten, was sie taten, und sie wussten, was sie taten, und sie verstanden, was vor sich ging, aber vielleicht hat niemand jemals „Ja“ gesagt. Ich habe mit den Leuten, mit denen ich gesprochen habe, sehr viel an diesem Thema gearbeitet. Jedenfalls mussten die Norweger, damit diese Mission durchgeführt werden konnte, den richtigen Ort finden. Die Taucher, die in Panama City ausgebildet wurden, konnten ohne schweres Equipment bis zu 100 Meter tief tauchen. Die Norweger fanden für uns eine Stelle vor der Insel Bornholm in der Ostsee, die nur 260 Fuß (ca. 80 Meter) tief war, sodass sie dort operieren konnten.

    Die Taucher mussten langsam nach oben zurückkehren, es gab eine Dekompressionskammer, und wir benutzten einen norwegischen U-Boot-Jäger. Für die vier Pipelines wurden nur zwei Taucher eingesetzt. Ein Problem war, wie man mit den Leuten umgeht, die die Ostsee überwachen. Die Ostsee wird sehr gründlich überwacht, es gibt sehr viele frei verfügbare Daten, also haben wir uns darum gekümmert, es gab drei oder vier verschiedene Leute dafür. Und was dann gemacht wurde, ist ganz einfach. Seit 21 Jahren führt unsere Sechste Flotte, die das Mittelmeer und auch die Ostsee kontrolliert, jeden Sommer eine Übung für die Nato-Marinen in der Ostsee durch (BALTOPS, Anm. d. Red.). Wir schicken einen Flugzeugträger und weitere große Schiffe zu diesen Übungen. Und zum ersten Mal in der Geschichte hatte die Nato-Operation im Baltikum ein neues Programm. Es sollte eine zwölftägige Übung zum Abwurf und zum Aufspüren von Minen durchgeführt werden. Eine Reihe von Nationen schickte Minenteams aus, eine Gruppe warf eine Mine ab, und eine andere Minengruppe ging auf die Suche und sprengte sie.

    Es gab also eine Zeit, in der Dinge in die Luft flogen, und in dieser Zeit konnten die Tiefseetaucher operieren, die die Minen an den Pipelines angebracht haben. Die beiden Pipelines verlaufen etwa eine Meile voneinander entfernt, sie liegen ein wenig unter dem Schlick am Meeresboden, aber sie sind nicht schwer zu erreichen, und die Taucher hatten es geübt. Es dauerte nur ein paar Stunden, die Bomben zu platzieren.

    https://seenthis.net/messages/989862
    #Seymour_Hersh #Nord_Stream_1 #Nord_Stream_2

  • Gazprom déclare un cas de force majeure et arrêtera indéfiniment les flux de gaz vers l’Allemagne.
    Thread by jgalt485 on Thread Reader App – Thread Reader App
    https://threadreaderapp.com/thread/1549083372307226624.html
    https://twitter.com/jgalt485/status/1549083372307226624

    1.🚩⚡⚡ Gazprom déclare un cas de force majeure et arrêtera indéfiniment les flux de gaz vers l’Allemagne.
    Déjà quelques jours avant le « Doomsday » européen du 22 juillet, lorsque la maintenance russe prévue de 10 jours du pipeline crucial Nord Stream vers l’Allemagne
    2.
    doit prendre fin, le géant russe de l’énergie Gazprom a déclaré un cas de force majeure à l’encontre de l’un de ses principaux clients européens, qu’est l’Allemagne. En termes simples, Gazprom a déclaré la survenance de circonstances extraordinaires et extrêmes pour résilier
    3.
    toutes les obligations contractuelles envers ce client, ainsi le gaz cessera de couler indéfiniment, comme le rapporte Reuters aujourd’hui 18 juille 2022, « Le monopole russe d’exportation de gaz Gazprom a déclaré un cas de force majeure sur l’approvisionnement en gaz en Europe
    4.
    à l’encontre au moins d’un client majeur à partir du 14 juin, selon la lettre vue par Reuters. » La lettre est datée du 14 juillet. « Il a déclaré que la mesure de force majeure, une clause invoquée lorsqu’une entreprise est touchée par quelque chose qui échappe à son contrôle,
    5.
    était effective à partir des livraisons à partir du 14 juin », écrit Reuters. La lettre invoquait des circonstances « extraordinaires- » indépendantes de la volonté de l’entreprise, poursuit Reuters, citant une source affirmant que le client en question
    6.
    est l’Allemagne via le gazoduc Nord Stream 1 .
    Et Bloomberg confirme également :
    GAZPROM A ENVOYÉ UN AVIS DE FORCE MAJEURE À AU MOINS 3 ACHETEURS
    L’AVIS DE FORCE MAJEURE DE GAZPROM S’APPLIQUE AUX FLUX À PARTIR DU 14 JUIN
    UNIPER DIT QU’IL A REÇU UNE LETTRE
    7.
    DE GAZPROM EXPORT DANS LAQUELLE LA SOCIÉTÉ RÉCLAME RÉTROACTIVEMENT LA FORCE MAJEURE POUR LES DÉFAILLANCES PASSÉES ET ACTUELLES DANS LES LIVRAISONS DE GAZ
    UNIPER : NOUS CONSIDÉRONS CELA COMME INJUSTIFIÉ ET AVONS FORMELLEMENT REJETÉ LA DEMANDE DE FORCE MAJEURE

    8.
    Les autorités allemandes ont récemment pris des mesures sans précédent en prévision d’un arrêt durable du gaz russe, atténuant essentiellement les lumières à travers le pays - ce qui comprenait tout, de la limitation de l’eau chaude à la fermeture des piscines,
    9.
    en passant par littéralement la diminution de l’alimentation des lampadaires en ville. Ces mesures ont été annoncées alors que l’Allemagne entrait dans la phase « _d’alarme
     » en raison de la diminution de 60% du débit de Nord Stream 1.
    10.
    Et comme le montre la flambée des prix du pétrole de ce jour (ci-dessous : contrats à terme sur le brut WTI pour septembre), l’offre de pétrole restera forte, tant que l’état de force majeure durera, étant donné que les entreprises de services publics et le secteur
    11.
    manufacturier sont susceptibles de chercher à passer du gaz au pétrole. ...

    12.
    Il semble que cette lettre de Gazprom déclarant la libération légale des obligations d’approvisionnement remontant au 14 juin soit en préparation pour une action définitive le 22 juillet, ce qui a pour conséqunce que les opérations de maintenance du gazoduc .
    13.
    resteront probablement suspendues au-delà de la date prévue pour le redémarrage/la remise en ligne de l’approvisionnement.

    14.
    Les économistes d’UBS ont présenté une étude détaillée de ce qu’ils voient se produire si la Russie interrompt les livraisons de gaz vers l’Europe : cela réduirait les bénéfices des entreprises de plus de 15%. L’ EuroStoxx 60) dégringoleraitent de plus de 20%
    15.
    et l’euro tomberait à 90 cents par rapport au $. La ruée vers les actifs sûrs conduirait les rendements de référence du Bund allemand à 0%, ont-ils écrit. « Nous soulignons que ces projections doivent être considérées comme des approximations grossières
    16.
    et en aucun cas comme un scénario du pire », a écrit Arend Kapteyn, économiste en chef chez UBS. « Nous pourrions facilement concevoir des perturbations économiques qui conduisent à des résultats de croissance encore plus négatifs. »
    17.
    Certes, les marchés évaluent déjà certains les dégâts, à commencer par l’euro qui, à partir de ce mois-ci, s’est négocié à un nouveau plus bas de deux décennies et a touché la parité avec le dollar, ce qu’il n’a pas fait depuis 2002.
    18.
    Pendant ce temps, l’Agence internationale de l’énergie (AIE) est toujours, même au milieu de cette « crise d’alerte rouge » pour l’Europe, bizarrement concentrée sur la réponse à l’urgence d’une manière « cohérente avec les ambitions climatiques de l’UE » ... ceci alors que
    19.
    l’Allemagne et d’autres pays européens les populations sont sur le point d’entrer clairement dans un hiver extrêmement difficile, c’est un euphémisme.
    Extrait d’un nouveau rapport de l’AIE : Après plusieurs mois de signes avant-coureurs, les dernières mesures prises
    20.
    par la Russie pour réduire les flux de gaz naturel sont une alerte rouge pour l’UE - dont un extrait est ci-dessous...
    Le monde connaît la première véritable crise énergétique mondiale de l’histoire. Et comme l’alerte l’Agence internationale de l’énergie
    21.
    depuis de nombreux mois, la situation est particulièrement périlleuse en Europe, qui se trouve à l’épicentre des turbulences du marché de l’énergie. Je suis particulièrement préoccupé par les mois à venir. Après l’invasion de l’Ukraine par la Russie le 24 février,
    22.
    l’AIE a publié son plan en 10 points pour réduire la dépendance de l’Union européenne au gaz naturel russe , énonçant les mesures pratiques que l’Europe pourrait prendre. l’AIE a souligné la nécessité de maximiser les approvisionnements en gaz provenant d’autres sources ;
    23.
    accélérer le déploiement du solaire et de l’éolien ; tirer le meilleur parti des sources d’énergie existantes à faibles émissions, telles que les énergies renouvelables et le nucléaire ; intensifier les mesures d’efficacité énergétique dans les foyers et les entreprises.
    pièces PJ sur fil suivant.