#txsl

  • Tagesspiegel Newsletter vom 16.2.2023
    https://txsl.de/tsp-leute.html

    Boris Buchholz hat ein Interview mit dem Taxi-Soziallotsen geführt.

    18.2.2023 von Klaus Meier - Uber ruiniere die Taxibetriebe: Taxi-Soziallotse Klaus Meier hält die Entscheidung, Uber zu einem Hauptsponsor der Filmfestspiele zu machen, für grundfalsch.

    NACHBARSCHAFT
    Interview: Boris Buchholz

    Es gibt nur einen Taxi-Soziallotsen in Berlin, und der heißt Klaus Meier. Der Steglitzer, im Jahr 1960 im Auguste-Viktoria-Krankenhaus geboren, in der Schützenstraße aufgewachsen, Schüler des Hermann-Ehlers-Gymnasiums, war von 1985 bis 2019 selbst Taxifahrer. Obwohl er in einer Neujahrsnacht mal fast 1000 Mark einnahm, „kann ich das jetzt nur noch als Hobby machen, weil man zu wenig verdient“, sagt er im Vorgespräch. Beschäftigt ist der Taxi-Soziallotse beim Berliner Arbeitslosenzentrum (BALZ); das BALZ wird unter anderem vom evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf finanziell unterstützt.

    Herr Meier, wie geht es den Berliner Taxifahrerinnen und Taxifahrern?
    In einem Wort: Schlecht. Seit ich 1985 ins Taxi eingestiegen bin, sind die Umsätze und Löhne mal schneller, mal langsamer gesunken. Der letzte Tiefpunkt war der Corona-Lockdown als nur noch Umsätze von unter fünf Euro pro Stunde eingefahren wurden. Seitdem haben sich die Einkommen kaum erholt und liegen meistens deutlich unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Die Kollegen, mit denen ich spreche, fühlen sich von allen verraten und verkauft, von ihren Chefs genauso wie von Politik und Gesellschaft. „Wir werden wie Dreck behandelt“, höre ich oft.

    Sie wissen Bescheid, weil Sie Taxi-Soziallotse sind. Was ist das, was machen Sie genau?
    Meine Hauptaufgabe besteht im Zuhören. Ich versuche Mut zu machen und helfe bei Auseinandersetzungen mit Ämtern und Betrieben. Viele behördliche Regelungen sind auch für Taxiunternehmer undurchsichtig. Ich stelle Politik und Verwaltung die Fragen der Taxifahrer und versuche, Gesprächsfäden wieder zu verbinden, die abgerissen waren. In der nächsten Zeit werde ich eine Reihe von Interviews mit Taxikolleginnen und -kollegen veröffentlichen, die ich im Laufe des letzten Jahres gedreht habe. Sie sollen dem schlechten Image etwas entgegensetzen und die Bedeutung der Menschen am Steuer für unsere Stadt zeigen.

    Heute beginnt die Berlinale – und Sie verderben die Festtagslaune, weil Sie Uber als einen der Hauptsponsoren kritisieren. Warum?
    Es ist der Uber-Konzern, der für miese Laune sorgt. Er stellt das System bereit, mit dem die Mietwagenlenker zu Dumpinglöhnen ausgebeutet werden. Er ruiniert Taxibetriebe und trägt dazu bei, dass niemand mehr von der Arbeit als Taxifahrer leben kann. Die Taxibetriebe haben durch jahrelange Tricksereien auch ihren Anteil an der Lage, aber Uber hat für schädliche Gesetzesänderungen, zum Beispiel die Abschaffung der Ortskundeprüfung, und für die Gründung zahlreicher Mietwagenbetriebe gesorgt, die den Taxibetrieben den Rest geben. Die Berlinale-Leitung hat das wohl alles nicht auf dem Plan gehabt und Uber mit einem modernen Beförderungsdienstleister verwechselt. Das ist das Ergebnis der Millioneninvestitionen in Pro-Uber-PR.

    Wie stark leidet das Berliner Taxiwesen bereits an Uber und ähnlicher Konkurrenz?
    Wenn es so weitergeht, wird es in absehbarer Zeit kein Taxigewerbe mehr geben. Nur Unternehmen, die Ausbeutung und Verkürzung von Steuern und Sozialabgaben praktizieren, können mit dem Uber-Dumping mithalten, die anderen zahlen drauf. Das Problem ist nicht nur der Uber-Konzern, denn die vergleichbaren Plattformen sind nicht besser. Im Grunde geht es weltweit um den Überlebenskampf von schutzbedürftigen Klein- und Kleinstbetrieben gegen milliardenschwere Weltkonzerne, die lokale Märkte mit rücksichtslosen Methoden erobern wollen, um anschließend Preise und Arbeitsbedingungen alleine zu bestimmen.

    Was müsste die Berlinale nach Ihrer Meinung sofort tun?
    Ich verstehe, dass die Berlinale mit Uber geschlossene Verträge nicht sofort annullieren kann. Die Berlinale sollte aber sofort Taxihalteplätze direkt vor allen Kinos einrichten und Hinweistafeln zum Taxi- und BVG-Nahverkehr in den Kinos aufstellen. Außerdem sollte sie bereits während des Filmfestivals mit BVG und Taxiunternehmen gemeinsam die Auswertung der Besucherströme angehen und im Laufe des kommenden Jahres ein gemeinsames ökologisches Verkehrskonzept für 2024 entwickeln. Dabei sollten auch Vertreter der Gewerkschaft ver.di eingebunden werden, damit die Arbeitsbedingungen der Kollegen gut gestaltet werden.

    Halten vor den Kinos: Könnten dann die Berliner Droschken gleich einspringen?
    Es gibt immer noch über 5000 Taxis in Berlin, deren Fahrerinnen und Fahrer gerne die Berlinale-Gäste befördern möchten. Wenn Halteplätze vor den Kinos eingerichtet werden, und das Ende der Filmvorführungen über die Taxizentrale bekannt gemacht wird, werden sie mit Sicherheit zur Stelle sein. Die Stadt Berlin darf das sogar anordnen und die Taxiunternehmen müssen dem Folge leisten. Die Fahrgäste würden dann für eine Strecke immer den gleichen, von der Stadt festgelegten Preis zahlen und vor dem unkalkulierbaren „surge pricing“ von Uber geschützt sein.

    Gab es denn schon Gespräche mit der Festivalleitung? Wenn ja, was haben sie erbracht?
    Es hat ein Gespräch der Berlinale-Leitung mit einem Vertreter des Berliner Taxigewerbes gegeben. Dabei hieß es sinngemäß, dass es Verträge mit Uber gebe und der Drops gelutscht sei. Ich habe daraufhin der Berlinale-Leitung und den maßgeblichen Verkehrs- und Kulturpolitiker:innen geschrieben und um die Einrichtung von Halteplätzen vor den Kinos gebeten.

    Ich habe in diesem Berlinale-Programm keinen Taxifilm entdeckt. Was wäre denn ein gutes Thema für einen Film über Berlins Kutscher:innen?
    Die guten Taxigeschichten liegen sozusagen auf der Straße, man muss sie nur entdecken und aufschreiben. Am meisten bewegt hat mich, wie einfache Menschen, die nicht einmal die Bedeutung der Einträge auf ihrer Lohnabrechnung begreifen, skrupellos um den ihnen zustehenden Lohn gebracht werden. Viel besser würde mir die Geschichte von dem Kollegen gefallen, der wie Till Eulenspiegel die Bösen narrt und den Guten mit seinen Streichen hilft. Es gibt beide Figuren, denn wir Kutscher sind mal die Hilflosen und mal die Siegreichen.

    Sie sind als Soziallotse beim BALZ angestellt: Warum kümmert sich das Arbeitslosenzentrum um Taxifahrer – die haben doch noch ihren Job?
    Mittlerweile gibt es arbeitslose Taxifahrer, das ist neu und begann mit dem Einbruch von Uber in den Berliner Taximarkt. Das Berliner Arbeitslosenzentrum ist auch für arme Arbeitende da, die vom Ertrag ihrer Arbeit nur schlecht leben können. Betroffen sind mittlerweile so gut wie alle Taxifahrerinnen und -fahrer. Die Kolleginnen und Kollegen im BALZ Beratungszentrum und am BALZ-Beratungsbus helfen bei Fragen zu Arbeitslosen- und Bürgergeld und unterstützen bei der Bearbeitung des Papierkrams. Wohlhabende bezahlen Anwälte und Steuerberater, einfache Menschen müssen alles selber machen, auch wenn sie dafür überhaupt nicht ausgebildet sind. Diese Lücke füllt das BALZ und ich mache das für die Taxifahrerinnen und Taxifahrer.

    Noch einmal zurück zu Ihrer Zeit als aktiver Fahrer: Was sind Ihre Lieblingshalten in Steglitz-Zehlendorf?
    Die sind immer da, wo die meisten „Fuhren“ zu holen waren. Das änderte sich mit den Jahren. Zunächst war in den 1980-er Jahren „Händel“, das ist der Funkcode, am Arbeitsamt super. Aber die Gegend verarmte mit der Zeit und es zog mich immer öfter zur „Wiesenbaude“ im wohlhabenden Lichterfelde. Als Nachtfahrer mochte ich auch „Mexiko“ am S-Bahnhof, weil von dort aus ganz Zehlendorf, Nikolassee und Wannsee in wenigen Minuten erreichbar waren. Das funktionierte aber nur so lange, wie Aufträge per Sprechfunk vermittelt wurden und man sich bei guter Ortskenntnis für weiter entfernte Aufträge bewerben konnte. Als Tagfahrer würde ich mich heute nur an Halteplätzen in Steglitz-Zehlendorf aufstellen, wenn am Halteplatz und in der Funk-Warteschlange höchstens je ein Kollege vor mir dran wäre. Das ist so gut wie nie der Fall. Am besten „laufen“ heute die ehemaligen Ostberliner Außenbezirke.

    Und was schätzen Sie an dem Beruf?
    Ich liebe die Arbeit als Taxifahrer, nur hat mit den sinkenden Einnahmen auch Geringschätzung durch Fahrgäste und Verkehrsteilnehmer Einzug in den Arbeitsalltag gehalten. Das überschattet alles Positive.

    Bitte jetzt das Positive.
    Taxifahren ist toll, weil man arbeiten kann, wann, wo und soviel man will, zumindest wenn man nicht 40 Stunden und länger in der Woche am Lenkrad verbringen muss, um seine Miete zahlen zu können. Die Arbeit ist so selbstbestimmt, wie das für Angestellte überhaupt vorstellbar ist. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und wer seine Schicht mit offenem Herzen und guter Stadt- und Menschenkenntnis angeht, erfährt viel über das Leben von Menschen aus aller Welt. Man lernt jeden Tag etwas Neues über die Stadt, weil man überall hinkommt und allen Menschen begegnet, die Berlin ausmachen. Als man noch freie Fahrt hatte, und es nur wenige Staus, Blitzer und selbstmörderische Fahrradfahrer gab, machte auch das Autofahren auf den Berliner Straßen viel Spaß.

    Quelle:Tagesspiegel Newsletter - Namen und Nachrichten aus Ihrem Berliner Bezirk

    #Berlin #Taxi #TXSL #Berlinale

  • Taxi-Gewerbe: Lohnraub ist gängige Praxis (nd aktuell)
    https://www.neues-deutschland.de/artikel/1149593.taxi-gewerbe-lohnraub-ist-gaengige-praxis.html


    „An der Halte“ von Till Krech https:// flickr.com/photos/extranoise/ Lizenz CC BB 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0

    15.03.2021 von Peter Nowak - Soziallotse Klaus Meier über systematische Ausbeutung und Betrug im Berliner Taxi-Gewerbe

    Was macht ein Taxi-Soziallotse ?

    Meine wichtigste Aufgabe besteht darin, den Berliner Taxifahrer*innen Hilfestellung dabei zu geben, Auswege aus ihren wirtschaftlichen und sozialen Problemen zu finden. Es geht zum Beispiel darum, ob sie Arbeitslosengeld II als Aufstocker*innen erhalten können. Auch selbstständigen Kolleg*innen vermittle ich Beratungen.

    Welche Auswirkungen haben die Corona-Pandemie und der Lockdown auf die Berliner Taxifahrer*innen?

    Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben die Einnahmen zeitweise fast auf null gebracht. Die Zahl der Berliner Taxis ist im vergangenen Jahr um etwa 1000 auf unter 7000 gesunken. Etwa 400 von über 2000 Solo-Selbstständigen haben aufgegeben. In der Pandemie wurde die bis dahin gut versteckte systematische und illegale Ausbeutung sichtbar, die sich mangels Umsatzvolumens nicht mehr mit Buchhaltungstricks verschleiern ließ. Leider haben sich weder die Taxi-Aufsichtsbehörde noch das Finanzamt oder der Zoll dafür interessiert.

    Zurzeit wird vor dem Berliner Arbeitsgericht ein Fall von besonders schwerem Lohnraub im Taxigewerbe verhandelt. Worum geht es dabei?

    Der Kollege befand sich in akuten finanziellen Nöten, sodass ihm sogar der Wohnungsverlust drohte. Der Abgleich seiner Arbeitszeitaufzeichnungen und der Lohnabrechnungen zeigte, dass ihm sein Chef nur einen Bruchteil des ihm zustehenden Lohns bezahlt hatte. Ihm wurden über Jahre bis zu 70 000 Euro vorenthalten. Vor Gericht wird jetzt über die genaue Höhe seines Anspruchs verhandelt. Bisher kam es zu keiner Einigung. Am 22. Juli wird das Verfahren fortgesetzt.

    Kommt so etwas häufiger vor?

    Das Ausmaß des Lohnraubs ist ein Extremfall. Doch es ist bekannt, dass fast alle Berliner Taxibetriebe Löhne zahlen, die weit unter dem Mindestlohn liegen. Sie nutzen ein Zusatzgerät zum Taxameter, um die Warte- und Bereitschaftszeiten an Halteplätzen als Pausen und nicht als Arbeitszeit zu erfassen. Dabei hat das Berliner Arbeitsgericht bereits 2018 in einem Urteil festgestellt, dass die Erfassung von Arbeitszeiten auf diese Weise unzulässig ist. Die Kolleg*innen werden um einen großen Teil ihres Lohns betrogen.

    Könnte das derzeit im Bundestag diskutierte Taxibeförderungsgesetz die Lage der Berliner Taxifahrer*innen verbessern?

    Die Diskussion darum lenkt vom Wesentlichen ab: Solange den Taxibetrieben gestattet wird, ausschließlich eine Umsatzbeteiligung zu zahlen, gibt es keinen gesetzeskonformen und armutsfesten Stundenlohn.

    Welche Rolle spielen die Gewerkschaften?

    Die AG-Taxi bei Verdi macht seit Jahren auf das Problem aufmerksam. Ich beginne durch meine Gespräche mit Taxifahrer*innen zu verstehen, warum sich so wenige gewerkschaftlich organisieren. Viele sehen ihre Situation als alternativlos und haben Angst vor negativen Folgen, wenn sie sich wehren. Deshalb richtet sich ihr Protest gegen Uber und so gut wie nie gegen ihre eigenen Betriebe.

    Verschärft Uber die Situation?

    Im Jahr 2018 sind die Einnahmen der Berliner Taxis durch Uber um 20 bis 30 Prozent gesunken. Anfangs konnte ich nicht glauben, dass Uber hier Fuß fassen würde. Seit CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Ortskundeprüfung für Mietwagen abgeschafft hat, finden sich Menschen in Notlagen, die bereit sind, für noch weniger Geld als die Taxifahrer*innen zu arbeiten.


    28.5.2015 „Uber-Reklame auf Taxi“ von Alper Çuğun https:// flickr.com/photos/alper/ Lizenz CC BB 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0

    #Berlin #Taxi #Medien #TXSL

    • j’ai appuyé sur le bouton traduire et ça m’a dit ça :

      15/03/2021 par Peter Nowak - Guide social Klaus Meier sur l’exploitation systématique et la fraude dans l’industrie du taxi berlinois

      Que fait un guide social de taxi ?

      Ma tâche la plus importante est d’aider les chauffeurs de taxi à Berlin à trouver des solutions à leurs problèmes économiques et sociaux.

    • Le vol de salaire est une pratique courante
      L’assistant social Klaus Meier à propos de l’exploitation systématique et de la fraude dans l’industrie du taxi à Berlin*

      Que fait un assistant social pour taxi ?

      Ma tâche la plus importante est d’aider les chauffeur·es de taxi berlinois·es à trouver des solutions à leurs problèmes économiques et sociaux. Il s’agit par exemple de savoir si elles ou ils peuvent bénéficier de l’allocation de chômage II en tant que complément. J’organise également des consultations pour les collègues indépendant·es.

      Klaus Meier :
      Il a été chauffeur de taxi pendant plus de 30 ans jusqu’à ce qu’il tombe gravement malade. Klaus Meier a trouvé un emploi d’assistant social pour taxi, qu’il a lui-même créé, grâce au revenu de base de solidarité. Peter
      Nowak s’est entretenu avec lui au sujet de son travail._

      Quels sont les effets de la pandémie de Corona et du confinement sur les chauffeur·es de taxi de Berlin ?

      Les mesures prises pour contenir la pandémie de Covid 19 ont temporairement ramené les revenus à un niveau presque nul. Le nombre de taxis berlinois a chuté d’environ 1000 à moins de 7000 l’année dernière. Environ 400 des plus de 2000 indépendants en solo ont abandonné. La pandémie a mis en lumière l’exploitation systématique et illégale qui était bien cachée jusqu’alors et qui ne pouvait plus être dissimulée par des astuces comptables en raison de l’absence de volume de ventes. Malheureusement, ni l’autorité de surveillance des taxis, ni le bureau des impôts, ni les douanes ne s’y sont intéressés.

      Une affaire de vol de salaire particulièrement grave dans le secteur des taxis est actuellement examinée par le tribunal du travail de Berlin. De quoi s’agit-il ?

      Le collègue connaissait de graves difficultés financières, si bien qu’il était même menacé de perdre sa maison. Une comparaison de ses relevés de temps de travail et de ses fiches de paie a montré que son patron ne lui avait versé qu’une fraction du salaire auquel il avait droit. Il avait été privé de jusqu’à 70 000 euros sur une période de plusieurs années. Le montant exact de sa demande est actuellement en cours de négociation au tribunal. Jusqu’à présent, aucun accord n’a été trouvé. Le procès se poursuivra le 22 juillet.

      Est-ce que ce genre de chose arrive fréquemment ?

      Par son ampleur, ce vol de salaire est un cas extrême. Mais il est bien connu que presque toutes les compagnies de taxi berlinoises versent des salaires bien inférieurs au salaire minimum. Ils utilisent un dispositif complémentaire au taximètre pour enregistrer les temps d’attente et de garde aux arrêts comme des pauses et non comme du temps de travail. En 2018, le tribunal du travail de Berlin a jugé que l’enregistrement des heures de travail de cette manière est illégal. Les collègues sont floués d’une grande partie de leur salaire.

      La loi sur le transport par taxi, actuellement en discussion au Bundestag, pourrait-elle améliorer la situation des chauffeurs de taxi berlinois ?

      La discussion à ce sujet détourne l’attention de l’essentiel : Tant que les compagnies de taxi ne seront autorisées à payer qu’une partie du chiffre d’affaires, il n’y aura pas de salaire horaire conforme à la loi et à l’épreuve de la pauvreté.

      Quel rôle jouent les syndicats ?

      L’AG-Taxi de Verdi attire l’attention sur ce problème depuis des années. Grâce à mes conversations avec les chauffeurs de taxi, je commence à comprendre pourquoi si peu s’organisent en syndicats. Beaucoup ne voient aucune alternative à leur situation et ont peur des conséquences négatives s’ils se défendent. C’est pourquoi leurs protestations sont dirigées contre Uber et presque jamais contre leurs propres entreprises.

      Uber exacerbe-t-il la situation ?

      En 2018, les recettes des taxis berlinois ont chuté de 20 à 30 % à cause d’Uber. Au début, je ne pouvais pas croire qu’Uber s’implanterait ici. Depuis que le ministre fédéral des transports de la CSU, Andreas Scheuer, a supprimé le test de connaissances locales pour les voitures de location, des personnes en grande difficulté se sont retrouvées prêtes à travailler pour un salaire encore plus bas que celui des chauffeur·es de taxi.

      Traduit avec www.DeepL.com/Translator (version gratuite)

    • Pour info, @seenthis utilise translate shell https://github.com/soimort/translate-shell pour les traductions cf https://github.com/seenthis/hebergement/wiki/Installation-de-translate-shell

      L’outil en question ne prend plus en charge deepl depuis que ce service a mis en place des restrictions à l’accès de son API cf https://github.com/soimort/translate-shell/issues/268

      Voilà pour le contexte, toutes propositions alternatives sont les bienvenues dans le repo de seenthis cf https://github.com/seenthis/seenthis_squelettes/issues

    • der Lotse, c’est le pilote, au sens maritime du terme


      Lotsenboot "Elbe 4’ vor Cuxhaven
      mason_bay

      Pilote (profession maritime) — Wikipédia
      https://fr.wikipedia.org/wiki/Pilote_(profession_maritime)

      Le pilote de navire est le conseiller du commandant d’un navire qui entre ou sort du port ou encore qui navigue sur une voie maritime difficile (par exemple le fleuve Saint-Laurent). Il travaille pour une station de pilotage et est licencié pour un ou plusieurs ports particuliers ou encore une ou plusieurs voies fluviales.

      pilote social ne signifiant pas grand chose en français, on pourrait proposer pilotage social, ou, en m’aidant d’une liste de synonymes http://www.synonymo.fr/synonyme/pilote
      – expérimentateur social
      – mentor social
      – cicérone social (pour le plaisir de ce mot totalement désuet)
      – ou encore, mais la connotation en allemand est assez moyenne (!) : guide social

    • En aparté pour @simplicissimus :

      DeepL m’avait proposé « pilote » mais cela me paraissait ambigu. Alors j’ai pensé au nom « assistant » en rapport au métier d’assistante sociale en français. J’ai hésité à choisir entre ce mot et celui de « conseiller ».

      Sinon pour le nom « cicérone » qui est très peu usité de nos jours, voici ce que propose le CNTRL :
      https://www.cnrtl.fr/definition/cicerone

      Ce mot d’origine italienne a servi à L.L. Zamenhof pour créer le mot « ĉiĉerono / prononcer tchitchèrono » de l’Espéranto :
      https://vortaro.net/#%C4%89i%C4%89erono_kd

    • Pour info - après les tâches les plus urgents le site https://txsl.de aura des secteurs en français et anglais. Le turc et l’arabe seront réalisés plus tard car il faudra payer des traducteurs.
      #merci pour vos idées de traduction.

      Le terme « Lotse » est le résultat d’une ruse pour faire financer par la ville un projet du type « organizing » cad de création de syndicats pour les chauffeurs taxi et uber.

      La genèse du projet

      Dans le cadre d’un projet pilote intitulé Solidarisches Grundeinnkommen (SGE), la ville de Berlin promeut des « Lotsendienste THP », qui visent à améliorer la cohésion sociale et à faciliter l’accès aux structures officielles de soutien pour les personnes qui en sont exclues par des facteurs linguistiques, sociaux et ethniques.

      Dans la capitale du néolibéralisme européen, la municipalité n’a pas le droit de créer un service pour les nécessiteux, mais doit recourir à une ruse consistant à lancer un appel d’offres auprès des associations et des administrations. Dans ce contexte, le maire de Berlin a lancé un programme pour l’emploi des chômeurs, le SGE, qui est censé ouvrir la voie à une amélioration du système Hartz IV.

      J’y ai présenté l’idée du projet avec l’aide de l’association Berliner Arbeitslosenzentrum (BALZ), qui joue le rôle de contenant, de gestionnaire administratif et financier du projet. L’association prend son rôle au sérieux et fournit des contacts aux autorités et aux politiques afin de contribuer à la réussite du projet. L’intégration dans le BALZ assure avant tout le suivi pragmatique continu et l’adaptation des tâches du projet aux nouveaux développements.

      L’état des lieux après un an de travail dans le cadre de la pandémie Covid-19 peut être résumé en une phrase : Les graves problèmes matériels doivent être résolus et des possibilités d’action doivent être créées pour les conducteurs afin de les motiver à prendre leur destin en main. Ceux qui sont accablés par une misère sans fin ne peuvent pas voir plus loin que le prochain feu rouge.

      S’attaquer aux pires abus s’est avéré tout à fait cohérent avec les définitions du poste subventionné. Pour ce faire, j’utilise toutes mes compétences et mon expérience pour aider le service de base à atteindre son plein impact en faisant du lobbying pour les employés dépendants, en travaillant avec les syndicats et les associations industrielles, et en impliquant les agences municipales et associations indépendantes.

  • Droht eine Pleitewelle? - Taxi-Gewerbe in der Krise | rbb
    https://www.rbb-online.de/rbb24/videos/20200507_2145/taxi-gewerbe-in-schweren-fahrwassern.html

    Ein kurzer Überblick zur Lage des Taxigewerbes in Berlin. Die absehbare Pleitewelle ist offensichtlich im Anrollen . Gut, dass die breite Öffentlichkeit in der Berliner Abendschau davon erfährt.

    Leider sind die Einkommensverluste der Fahrer sind erheblich schlimmer als im Beitrag berichtet. Der Autor Frank Drescher verwendet die Zahlen von Unternehmern, die immer ein Interesse daran haben, so gut wie möglich dazustehen. Und es gibt als Insider-Info einen Blick auf den Bildschirm eines Fiskalserver-Betreibers, der für Berlin knapp 10 Euro Stundenumsatz pro Taxi anzeigt. Was nicht gesagt wird: Dieser Wert ist bereits vollautomatisch geschönt.

    Gerade in Coronavirus-Zeiten verbringen die Taxifahrer den größten Teil ihrer Arbeitszeit am Halteplatz. Dabei schalten die meisten Taxameter nach kurzer Zeit in den Pausenmodus und die wenigsten Kollegen trauen sich, den automatisch aktivierten Pausenmodus „wegzudrücken“. Die so fälschlich erfassten „Pausen“, die in Wirklichkeit Arbeits oder Bereitschaftszeiten sind, gehen nicht in die Berechnung des Stundenumsatz ein. Aus diesem Grund dürften die Berichte vieler Fahrer über seit Beginn des Lockdowns konstante 5 Euro Stundenumsatz näher an der Wirklichkeit liegen als der in der Abendschau-Reportage genannte doppelt so hohe Betrag.

    Vielleicht ist es ganz gut, dass den Unternehmern im Beitrag dieser Gefallen getan wird. Würden die Taxiunternehmer, als das wahrgenommen werden, was sie sind, wäre das eine indirekte Unterstützung der noch problematischeren MIetwagenvermittler.

    Die Berliner Taxiunternehmer haben durch ihr Verhalten den früher gerade in Berlin starken Rückhalt in Politik und Gesellschaft verloren. Zwei Drittel von ihnen haben nachweislich der offiziellen Senatsstudie durch ihre fragwürdigen Praktiken den Einbruch in unser Wirtschafts- und Sozialsystem für Uber und Konsorten vorbereitet.

    Am Ende des Beitrags tritt der Taxi-Soziallotse auf. Seine Arbeit wird dadurch bekannter, und er benennt eine der Ursachen der Misere: Berliner Politik und Behörden haben es durch Jahrzehnte andauernde Untätigkeit ermöglicht, dass aus dem florierenden Taxigewerbe eine soziale Problemzone geworden ist.

    Do 07.05.2020 rbb24 Beitrag von Frank Drescher - Stammkunden, die Fahrt zum Flughafen, die Nachtschwärmer in Berlin - nichts davon ist mehr da. Und die Zukunft sieht auch nicht rosig aus. Das Taxi-Gewerbe geht durch schwere Zeiten.

    Nicht wenige Stimmen sowohl aus Politik als auch aus dem Wirtschaftszweig selbst warnen vor einer drohenden Pleitewelle, die die Taxi-Unternehmen erfassen könnte.

    Eine wertvolle Erkenntnis liefert die Reportage unbeabsichtigt als Beifang: Der Blick auf den Bildschirm mit Stundenumsätzen zeigt Werte um die 17 Euro pro Stunde für Hamburg während Berlin kaum die 10-Euro-Marke erreicht. Das bestätigt die Aussage zur Untätigkeit der Berliner Aufsichtsbehörde.

    In Hamburg wurde schon vor Jahren die Taxi-Aufsicht umstrukturiert und neue schärfere Kontrollen eingeführt, die zusammen mit dem Fiskaltaxameter Wirkung gezeigt haben. In Berlin ist es dazu nicht gekommen. Die Fahrer-Einkommen sind hier weder durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns noch durch den Zwang zum Fiskaltaxameter gestiegen.

    #Berlin #Taxi #covid-19 #txsl

    • Am 22.5.2020 wird unter dem URL des Beitrags diese Meldung angezeigt:

      FEHLER 404
      Die aufgerufene Seite existiert nicht oder nicht mehr
      Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Der rbb darf nach den Regeln des Rundfunkstaatsvertrags wie alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten viele Inhalte seiner Onlineangeboten nicht für unbegrenzte Zeit anbieten. Die Einzelheiten dazu sind in den Telemedienkonzepten für das Angebot rbb Online beschrieben. Auch nicht verfügbare Urheberrechte können der Grund sein, dass Inhalte nicht oder nicht mehr online sind. Alle Inhalte des Rundfunk Berlin Brandenburg finden Sie über die Homepage www.rbb24.de.

      Vielen Dank für Ihr Verständnis.

    • Auf dieser Seite sind der Medienstaatsvertrag und andere Rechtstexte verlinkt, welche die Veröffentlichungspraxis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bestimmen.

      Drei-Stufen-Test | rbb
      https://www.rbb-online.de/rundfunkrat/dst/drei_stufen_test.html

      Informationen
      Das „Drei-Stufen-Test-Verfahren“

      Das sogenannte Drei-Stufen-Test-Verfahren ist ein besonderes Genehmigungsverfahren für Telemedienangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (entsprechend dem „Amsterdam Test“ gemäß EU-Beihilfemitteilung vom 27.10.2009). Der Drei-Stufen-Test ist im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (12. RÄStV) verankert, der von den Regierungschefs der Länder am 18. Dezember 2008 unterzeichnet wurde.